[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein umgebautes Magazin zum Einsetzen in eine Magazinaufnahme
einer Schusswaffe, die für Übungs- oder Trainingszwecke umgerüstet ist und die eine
pneumatische Vorrichtung zur Simulation eines Rückstoßes der Schusswaffe bei Betätigung
eines Abzugs der Schusswaffe sowie das umgebaute Magazin aufweist. Das Magazin weist
einen pneumatischen Druckspeicher, in dem ein Druckgas zur Betätigung der pneumatischen
Vorrichtung der Schusswaffe gespeichert ist, und eine Einfüllöffnung, die zum Befüllen
des pneumatischen Druckspeichers mit Druckgas aus einer Druckgasquelle vorgesehen
ist, mit einem Rückschlagventil auf. Das Rückschlagventil ist ausgebildet, in seiner
Absperrposition den Druckspeicher gasdicht zu verschließen, falls kein Druckgas aus
der Druckgasquelle an der Einfüllöffnung anliegt, um ein Austreten des in dem Druckspeicher
gespeicherten Druckgases zu verhindern.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem eine Schusswaffe, die für Übungs- oder Trainingszwecke
umgerüstet ist und die eine pneumatische Vorrichtung zur Simulation eines Rückstoßes
der Schusswaffe bei Betätigung eines Abzugs der Schusswaffe sowie ein umgebautes Magazin
mit einem pneumatischen Druckspeicher aufweist, in dem ein Druckgas zur Betätigung
der pneumatischen Vorrichtung der Schusswaffe gespeichert ist.
[0003] Auf Grund der tödlichen Gefahren, die mit dem Betrieb von Waffen verbunden sind,
ist ein umfangreiches Training der Handhabung und Benutzung von Waffen erforderlich.
Ein solches Training umfasst üblicherweise das Abfeuern von Platzpatronen oder echter
Munition. Die Geräusche beim Laden, der Abfall verbrauchter Patronen, gesundheitsschädliche
Rückstände von verbranntem Schießpulver, wiederholtes Nachladen, Einschränkungen auf
Grund von Umweltschutz, hohe Kosten und eine der Verwendung von Schusswaffen inhärente
Gefahr sind alles wesentliche Nachteile der Verwendung von Platzpatronen oder echter
Munition.
[0004] Um diese Nachteile zu überwinden, sind sogenannte Waffensimulatoren geschaffen worden,
die das Abfeuern von Waffen simulieren. Dabei kommen Schusswaffen zum Einsatz, die
für Übungszwecke umgerüstet worden sind. Die Waffensimulatoren werden hauptsächlich
im militärischen Umfeld eingesetzt. Aus der
US 4,302,190 ist ein Rückstoßsimulator für ein Gewehr bekannt, bei dem komprimierte Luft durch
Öffnungen in dem Gewehrlauf hindurchtritt, um den Gewehrlauf in einer simulierten
Rückstoßbewegung nach oben zu bewegen. Ein Schalter am Auslöser aktiviert ein elektromagnetisches
Pneumatikventil, um den Luftfluss zu den Öffnungen in dem Gewehrlauf zu steuern. Bei
diesem Stand der Technik wird also der Rückstoß nicht durch einen hin- und herbewegbaren
Verschluss simuliert, sondern allein durch einen gesteuerten Luftstrom.
[0005] Ferner ist aus der
WO 2004/015357 A2 eine umgebaute Schusswaffe für einen Waffensimulator bekannt, bei der ein hin- und
herbewegbarer Verschluss mittels Druckluft beim Betätigen des Auslösers pneumatisch
ausgelöst wird. Damit soll eine möglichst realistische Benutzung der umgebauten Schusswaffe
möglich sein. Da die umgebaute Schusswaffe in der Regel keine Munition verschießt,
fehlt es an einem durch das Abfeuern der Munition ausgelösten Rückstoß und einer dadurch
ausgelösten Hin- und Herbewegung des Verschlusses. Der Rückstoß kann durch die bekannte
umgebaute Schusswaffe simuliert werden. Zur Realisierung der pneumatischen Bewegung
des Verschlusses ist in der bekannten Schusswaffe ein pneumatischer Druckspeicher
enthalten, aus dem über elektromagnetisch betätigte Pneumatikventile beim Betätigen
des Auslösers Luft entweichen und zur Hin- und Herbewegung des Verschlusses genutzt
werden kann.
[0006] Schließlich sind aus der
WO 98/14745 A1 und der
EP 1 262 728 A1 zu Trainingszwecken umgebaute HandSchusswaffen bekannt, bei denen der pneumatische
Druckspeicher, in dem Druckgas zur Betätigung der Vorrichtung zur Simulation eines
Rückstoßes der Waffe im Falle eines Abfeuerns eines Schusses gespeichert ist, Teil
eines umgebauten Magazins ist. Das umgebaute Magazin ist rein äußerlich einem echten
Magazin, in dem von einer echten Schusswaffe abzufeuernde Patronen enthalten sind,
sehr ähnlich. Ebenso wie ein echtes Magazin in eine Magazinaufnahme im Griffabschnitt
einer echten Schusswaffe eingesetzt werden kann, kann das umgebaute Magazin in eine
Magazinaufnahme im Griffabschnitt einer umgebauten Schusswaffe eingesetzt und darin
lösbar befestigt werden. Der Druckspeicher beinhaltet eine gewisse Menge an Druckgas,
so dass mit der umgebauten Schusswaffe eine bestimmte Anzahl an Schüssen abgegeben
werden kann. Bei jedem abgefeuerten Schuss wird ein Teil des in dem Druckspeicher
gespeicherten Druckgases in die Vorrichtung zur Simulation eines Rückstoßes abgegeben.
Wenn die maximal mögliche Schussanzahl erreicht ist, muss der Druckspeicher wieder
aufgeladen werden, was mit einer entsprechend ausgebildeten Ladevorrichtung erfolgen
kann.
[0007] Das umgebaute Magazin mit dem pneumatischen Druckspeicher weist eine Auslassöffnung
auf, über welche das in die Magazinaufnahme im Griffabschnitt der umgebauten Schusswaffe
eingeführte Magazin bzw. der darin enthaltene pneumatische Druckspeicher mit der Vorrichtung
zur Simulation eines Rückstoßes der Schusswaffe verbunden wird. Der Auslassöffnung
des umgebauten Magazins ist ein Rückschlagventil zugeordnet, welches die Auslassöffnung
automatisch verschließt, sobald das Magazin aus der Magazinaufnahme entnommen wird,
und die Auslassöffnung freigibt, sobald das Magazin vollständig in die Magazinaufnahme
eingesetzt wird.
[0008] Zusätzlich zu der Auslassöffnung weist das umgebaute Magazin eine Einfüllöffnung
auf, über die der pneumatische Druckspeicher mit Druckgas aufgefüllt werden kann.
Der Einfüllöffnung des umgebauten Magazins ist ein Rückschlagventil zugeordnet, welches
die Einfüllöffnung automatisch verschließt, sobald das Magazin keine Verbindung mehr
zu einem Druckgasanschluss einer Druckgasquelle hat oder kein Druckgas mehr zum Aufladen
des Druckspeichers fließt, und die Einfüllöffnung freigibt, sobald das Magazin an
einen Druckgasanschluss einer Druckgasquelle angeschlossen ist und Druckgas zum Aufladen
des Druckspeichers fließt.
[0009] Die Rückschlagventile der bekannten umgebauten Magazine sind in der Regel in konventioneller
Weise aufgebaut, das heißt sie verfügen über einen Ventilkörper, bspw. in Form einer
Kugel, die mittels eines Federelements gegen einen Ventilsitz gedrückt wird. Derart
ausgestaltete Rückschlagventile sind jedoch nur für relativ niedrige Drücke geeignet,
die bspw. etwa 11 bar bei Verwendung von Butan als Druckgas oder etwa 57 bar bei Verwendung
von Kohlendioxid als Druckgas betragen. Bei der erfindungsgemäßen Schusswaffe soll
jedoch Druck- oder Pressluft als Druckgas verwendet werden können, das mit Drücken
im Bereich von 250 bis 300 bar an dem Rückschlagventil anliegt.
[0010] Außerdem ist es bei den bekannten Magazinen nachteilig, dass das Magazin im Bereich
der Einfüllöffnung und des Rückschlagventils keine ebene Fläche bildet. Vielmehr ist
die Einfüllöffnung immer deutlich sichtbar ausgebildet, so dass sich bei Verwendung
der mit dem bekannten Magazin versehenen Schusswaffe Schmutz und Feuchtigkeit in der
Einfüllöffnung ablagern können, wodurch dann ein Befüllen des pneumatischen Druckspeichers
des Magazins mit Druckgas beeinträchtigt wird, da eine gasdichte Verbindung zwischen
einer Druckgasquelle einer Ladevorrichtung und dem Druckspeicher des Magazins dann
unter Umständen nicht mehr hergestellt werden kann.
[0011] Schließlich ist bei umgebauten Magazinen ein Öffnen des Magazins zu Wartungs- oder
Reparaturzwecken gefahrlos nur dann möglich, wenn in dem Druckspeicher kein Druckgas
mehr unter Druck anliegt. Sonst kann es zu einer Explosion des Druckspeichers beim
Öffnen kommen. Es ergibt sich jedoch das Problem, dass bei den bekannten umgebauten
Magazinen von außen nicht ohne zusätzliche Hilfsmittel erkennbar ist, ob der Druckspeicher
drucklos ist oder nicht.
[0012] Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
deshalb die Aufgabe zugrunde, das bekannte Magazin derart auszugestalten und weiterzubilden,
dass es über die Einfüllöffnung auch mit Druckgas mit sehr hohen Drücken im Bereich
von etwa 250 bis 300 bar befüllt werden kann, dass die Einfüllöffnung gegen Verschmutzung
und Beschädigung von außen geschützt ist und dass nach Möglichkeit außerdem von außen
ohne zusätzliche Hilfsmittel unmittelbar und deutlich erkannt werden kann, ob der
Druckspeicher des Magazins drucklos ist oder nicht.
[0013] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein umgebautes Magazin mit den Merkmalen des Anspruchs
1 vorgeschlagen. Insbesondere wird ein umgebautes Magazin der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, dessen Rückschlagventil einen in einer Ventilbohrung parallel zu der
Strömungsrichtung des Druckgases durch die Einfüllöffnung bewegbaren Ventilkolben
aufweist, der an seinem distalen Ende ein zur Außenseite des Magazins gerichtete Außenfläche
aufweist und derart ausgebildet ist, dass die Außenfläche des Ventilkolbens in der
Absperrposition des Rückschlagventils bündig mit der Außenseite des Magazins abschließt.
[0014] Der Ventilkolben bildet das Verschlussteil des Rückschlagventils. Es ist bewusst
als Kolben mit einer zur Außenseite des Magazins gerichteten Außenfläche an einem
distalen Ende des Kolbens ausgebildet. Diese Außenfläche des Ventilkolbens schließt
in der Absperrposition des Rückschlagventils bündig mit der Außenseite des Magazins
um die Einfüllöffnung herum ab, sodass sich eine ebene Außenseite des Magazins auch
im Bereich der Einfüllöffnung ergibt. Ein Eindringen von Schmutz und/oder Feuchtigkeit
in die Einfüllöffnung wird so wirksam verhindert. Dadurch kann eine gasdichte Verbindung
zwischen einer Druckgasquelle einer Ladevorrichtung zum Befüllen des pneumatischen
Druckspeichers des Magazins mit Druckgas und dem Druckspeicher des Magazins mit höherer
Sicherheit und Zuverlässigkeit hergestellt werden. Mit anderen Worten, Eine Auslassöffnung
der Ladevorrichtung kann ohne Probleme durch Verschmutzung oder Feuchtigkeit gasdicht
mit der Einfüllöffnung des Magazins bzw. des Druckspeichers verbunden werden, um den
Druckspeicher mit Druckgas zu befüllen.
[0015] Des Weiteren ergibt sich durch die Ausgestaltung des Verschlussteils des Rückschlagventils
als Ventilkolben eine wesentlich stabilere und robustere Ausgestaltung des Rückschlagventils,
so dass dieses problemlos auch sehr hohen Drücken im Bereich von 250 bis 300 bar standhalten
kann, wie sie bspw. bei der Verwendung von Druck- oder Pressluft beim Befüllen des
Druckspeichers mit Druckgas sowie in dem Druckspeicher selbst auftreten.
[0016] Schließlich wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgeschlagen,
dass die an dem distalen Ende des Ventilkolbens ausgebildete Außenfläche zur Anzeige
dient, ob in dem pneumatischen Druckspeicher des Magazins noch Druckgas unter Druck
anliegt oder nicht. Dies gilt insbesondere dann, wenn alleine der von außen an dem
Ventilkolben anliegende Druck des Druckgases aus der Druckgasquelle und der von innen
an dem Ventilkolben anliegende Druck des in dem Druckspeicher gespeicherten Druckgases
eine Bewegung des Ventilkolbens parallel zu der Strömungsrichtung des Druckgases durch
die Einfüllöffnung bewirken und das Rückschlagventil keine zusätzlichen Federelemente
aufweist. In diesem Fall schließt die Außenfläche des Ventilkolbens bündig mit der
Außenfläche des Magazins ab, solange der pneumatische Druckspeicher unter Druck steht.
Erst wenn der Druckspeicher drucklos ist, wirkt keine Kraft mehr auf den Ventilkolben,
welche diesen nach außen in die Absperrposition drücken könnte, und der Ventilkolben
fällt in eine zurückgezogene Ruheposition, in der die Außenfläche des Ventilkolbens
in die Einfüllung eintaucht. Dies ist von außerhalb des Magazins ohne zusätzliche
Hilfsmittel gut zu erkennen. Dabei kann der Ventilkolben entweder aufgrund der Schwerkraft
oder aber unterstützt durch ein zusätzliches Federelement in die Ruheposition gelangen,
sobald der in dem Druckspeicher anliegende Druck einen bestimmten niedrigen Druckwert
unterschritten hat. Dadurch kann die Sicherheit bei der Handhabung des Magazins, insbesondere
im Hinblick auf Wartung und Reparatur, deutlich verbessert werden.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. Die einzelnen in den Figuren gezeigten und nachfolgend
beschriebenen Merkmale der Erfindung können beliebig miteinander kombiniert werden.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße umgerüstete Schusswaffe zur Verwendung in einem Waffensimulator;
- Figur 2
- eine Ladevorrichtung zum Aufladen eines pneumatischen Druckspeichers eines umgebauten
Magazins der umgerüsteten Schusswaffe aus Figur 1;
- Figur 3
- die Ladevorrichtung aus Figur 2 mit einem eingesetzten umgebauten Magazin;
- Figur 4
- eine Ausschnitt eines erfindungsgemäßen umgebauten Magazins für eine umgerüstete Schusswaffe
gemäß Figur 1; und
- Figur 5
- eine vergrößerte Darstellung eines Rückschlagventils eines erfindungsgemäßen umgebauten
Magazins für eine umgerüstete Schusswaffe gemäß Figur 1.
[0018] In Figur 1 ist eine für Übungszwecke umgerüstete Schusswaffe als Teil eines Waffensimulators
in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Der Waffensimulator (nicht
dargestellt) dient zum Trainieren möglichst realitätsnaher Einsätze unter Verwendung
von umgebauten Schusswaffen, wie bspw. der Schusswaffe 1. Der Waffensimulator kann
einen zentralen Steuerungsrechner umfassen, bei dem alle im Umfeld des Waffensimulators
verwendeten Schusswaffen, beispielsweise die Schusswaffe 1 und andere umgerüstete
Schusswaffen, angemeldet oder registriert sind. Der Steuerungsrechner steht mit den
angemeldeten Schusswaffen in einer Kommunikationsverbindung, die über eine elektrische
Leitung oder kabellos, bspw. über Funk, realisiert sein kann. Der Steuerungsrechner
dient zur Koordination und Auswertung von Trainingseinheiten der einzelnen angemeldeten
Schusswaffen. Auf einen zentralen Steuerungsrechner des Waffensimulators kann auch
verzichtet werden, wenn bspw. die umgerüstete Schusswaffe 1 zu Freizeitzwecken verwendet
wird.
[0019] Die Schusswaffe 1 ähnelt von ihrem Aussehen und Gewicht her, sowie von ihrer Haptik
und er Bedienbarkeit her einer echten Schusswaffe. Die Schusswaffe 1 wurde jedoch
so umgerüstet, dass sie keine Platzpatronen oder echte Munition verschießt. Die verschiedenen
Aktionen, die in einer echten Schusswaffe vor, während und nach einer Abgabe eines
Schusses ablaufen und einen Rückstoß der Waffe bewirken, müssen deshalb in der umgerüsteten
Schusswaffe 1 simuliert werden. Zu diesem Zweck verfügt die Schusswaffe 1 über eine
mittels Druckgas pneumatisch betätigte Vorrichtung zur Simulation eines Rückstoßes
beim "Abfeuern" eines simulierten Schusses. In der Schusswaffe 1 können Sensoren angeordnet
sein, die einen aktuellen Betriebszustand der Schusswaffe 1 erfassen, und es können
Aktuatoren vorgesehen sein, die in Abhängigkeit von dem aktuellen Betriebszustand
entsprechende Aktionen vornehmen, so dass eine möglichst realitätsnahe Benutzung der
Schusswaffe 1 gegeben ist.
[0020] So kann beispielsweise ein Sensor 2' die Betätigung eines Abzugs oder Auslösers 2
detektieren, was - gegebenenfalls nachdem weitere Bedingungen erfüllt sind - zum "Abfeuern"
eines simulierten Schusses führt. Beim Betätigen des Auslösers 2 kann eine Steuerelektronik
17 angesteuert und damit ein Laser 36 aktiviert werden, um einen Laserstrahl in Zielrichtung
aus dem Lauf 38 der Waffe 1 auszusenden. Der Sensor 2' und die Steuerelektronik 17
sind nur schematisch dargestellt; der Fachmann weiß, wie sie miteinander zu verbinden
und so zu schalten sind, dass der Laser 36 zum Zeitpunkt der Betätigung des Auslösers
2 aktiviert wird.
[0021] Gleichzeitig wird ein Rückstoß der Schusswaffe 1 simuliert. Dazu kann beispielsweise
ein Schlitten oder Verschluss 3 der Waffe 1 aus der in Figur 1 gezeigten Ausgangs-
oder Ruheposition nach hinten, in Figur 1 also nach links, bewegt werden. Die Bewegung
des Verschlusses 3 kann bspw. mittels einer Schießzylinder/Kolben-Anordnung 9 ausgelöst
werden. Zur Detektion der Bewegung des Verschlusses 3 kann ein weiterer Sensor (nicht
dargestellt) vorgesehen sein. Zur Bewegung des Verschlusses 3 kann nicht die Energie
einer abgefeuerten Patrone genutzt werden, da die umgerüstete Schusswaffe 1 des Waffensimulators
keine Patronen oder andere Munition verschießt. Stattdessen wird zur Betätigung des
Verschlusses 3 ein Hydraulikmedium, beispielsweise ein Gas, insbesondere Luft, verwendet,
welches bei Bedarf den Verschluss 3 bzw. die Schießzylinder/Kolben-Anordnung 9 beaufschlagt.
[0022] In Figur 1 ist ein Gehäuse der Schusswaffe 1 mit dem Bezugszeichen 4 bezeichnet.
Das Gehäuse 4 umfasst einen Griff 10, der an seiner unteren Stirnseite eine Öffnung
11 aufweist, hinter der sich eine im Inneren des Griffs 10 ausgebildete Magazinaufnahme
verbirgt. Bei echten Schusswaffen ist in die Magazinaufnahme ein Magazin mit einer
oder mehreren darin enthaltenen Patronen eingeführt und lösbar festgelegt. In dem
vorliegenden Fall der umgerüsteten Schusswaffe 1 zur Verwendung in dem Waffensimulator
ist statt des echten Magazins ein umgebautes Magazin 12 in die Magazinaufnahme eingeführt
und darin festgelegt. Es kann ein weiterer Sensor vorgesehen sein, um ein ordnungsgemäß
in die Magazinaufnahme eingeführtes und festgelegtes Magazin 12 zu detektieren. Das
umgebaute Magazin 12 ähnelt von ihrem Aussehen und Gewicht her, sowie von seiner Haptik
und Bedienbarkeit her einem echten Magazin.
[0023] Das umgebaute Magazin 12 umfasst in seinem Inneren einen pneumatischen Druckspeicher
13, in dem ein Druckgas, bspw. Luft, unter hohem Druck, bspw. im Bereich von 200 bis
300 bar, gespeichert ist. Das in dem Druckspeicher 13 gespeicherte Druckgas dient
zur Betätigung des Verschlusses 3 beim "Abfeuern" eines "Schusses" mit der Schusswaffe
1 zur Simulation eines Rückstoßes der Waffe 1. Bei Betätigung des Auslösers 2 wird
der Verschluss 3 durch Druckgas aus dem Druckspeicher 13 hin und herbewegt. Es ist
denkbar, dass nur die nach hinten gerichtete Hinbewegung des Verschlusses 3 durch
das Druckgas erzeugt wird, wohingegen die nach vorne gerichtete Herbewegung auf andere
Weise, bspw. durch ein auf den Verschluss 3 wirkendes Rückstellelement (z.B. eine
Druckfeder), erzeugt wird, sobald kein Druckgas mehr an dem Verschluss 3 anliegt.
[0024] Der Druckspeicher 13 des umgebauten Magazins 12 steht über eine Leitung 20 mit einer
Auslassöffnung 22 in Verbindung, der ein Rückschlagventil 24 zugeordnet ist, welches
die Auslassöffnung 22 verschließt, wenn das Magazin 12 nicht vollständig in die Magazinaufnahme
eingesetzt ist. Die Schusswaffe 1 weist am Fuße der Magazinaufnahme einen Anschlussstutzen
26 auf, der bei eingeführtem Magazin 12 in die Auslassöffnung 22 hineinragt und das
Rückschlagventil 24 automatisch öffnet, so dass das Druckgas aus dem Druckspeicher
13 an der pneumatischen Vorrichtung zur Simulation des Rückstoßes der Schusswaffe
1 anliegt. Mittels elektromagnetisch steuerbarer Pneumatikventile kann der Fluss des
Druckgases in der Vorrichtung zur Simulation des Rückstoßes gesteuert werden, so dass
das Druckgas bspw. nur beim "Abfeuern" eines simulierten "Schusses" an dem Verschluss
3 anliegt und dessen Hin- und Herbewegung auslöst. Der Anschlussstutzen 26 ist an
seiner Außenumfangsfläche mit Dichtringen 28 versehen, durch die der Anschlussstutzen
26 gegen die Innenwandung der Auslassöffnung 22 abgedichtet wird. An dem distalen
Ende des Anschlussstutzens 26 ist eine Einlassöffnung 30 ausgebildet, über die bei
vollständig in die Magazinaufnahme eingeführtem Magazin 12 das Druckgas aus dem Druckspeicher
13 über die Leitung 20, das geöffnete Ventil 24 und die Auslassöffnung 22 in die Vorrichtung
zur Simulation des Rückstoßes der Schusswaffe 1 gelangt.
[0025] Der Druckspeicher 13 des umgebauten Magazins 12 steht ferner über eine Leitung 32
mit einer Einfüllöffnung 34 in Verbindung, der ebenfalls ein Rückschlagventil 40 zugeordnet
ist, welches die Einfüllöffnung 34 verschließt, wenn das Magazin 12 nicht an einer
Ladestation zum Aufladen des Druckspeichers 13 mit einem Druckgas angeschlossen ist
oder wenn kein Druckgas von einer Druckgasquelle zum Aufladen des Druckspeichers 13
anliegt. Statt der Einfüllöffnung 34 an der Unterseite des Magazins 12 kann eine Einfüllöffnung
auch seitlich an dem Magazin 12 angeordnet sein. Eine entsprechende Einfüllöffnung
34' ist gestrichelt eingezeichnet und steht über eine Leitung 32' mit dem Druckspeicher
13 in Verbindung. Auch dieser Einfüllöffnung 34' ist ein Rückschlagventil 40' zugeordnet,
das von seiner Funktion her dem Rückschlagventil 40 der Einfüllöffnung 34 entspricht.
Eine seitlich angeordnete Einfüllöffnung 34' ist weniger anfällig für Beschädigungen
und Verschmutzung, bspw. infolge eines Fallenlassens der Waffe im Gelände. Die Einfüllöffnungen
34, 34' sind in diesem Beispiel in einem kragenförmigen Randabschnitt 15 des Magazins
12 angeordnet. Selbstverständlich können sie auch an einer beliebig anderen Stelle
an der Außenseite des Magazins 12 angeordnet sein.
[0026] Die Schusswaffe 1 kann rein mechanisch bzw. pneumatisch betätigte Steuerungsmittel
umfassen, um die pneumatische Betätigung des Verschlusses 3 zu steuern. Alternativ
können die Steuerungsmittel der Waffe 1 auch elektrische bzw. elektronische Komponenten
aufweisen, die bspw. elektromagnetisch betätigbare Pneumatikventile ansteuern, um
die pneumatische Betätigung des Verschlusses 3 zu steuern. In dem Ausführungsbeispiel
der Figur 1 umfassen die Steuerungsmittel der Waffe 1 Elektronikkomponenten, bspw.
in Form einer elektrischen Energieversorgungseinrichtung 16, Steuerelektronik der
17 (z.B. einen programmierbaren Mikroprozessor) und Mittel 18 (z.B. ein Computerprogramm,
das auf dem Mikroprozessor abläuft) zur Ablaufsteuerung der Schusswaffe 1.
[0027] Die in der Waffe 1 enthaltenen Bauteile zum Betätigen des Verschlusses 3 beziehungsweise
einer Schießzylinder/Kolben-Anordnung 9, welche auf den Verschluss 3 wirkt, sind in
Figur 1 lediglich schematisch dargestellt. Außer den in Figur 1 gezeigten und oben
beschriebenen Bauteilen, können noch weitere Bauteile, insbesondere weitere Pneumatikleitungen
und/oder Pneumatikventile vorgesehen sein.
[0028] Die elektrische Energieversorgungseinrichtung 16 der Waffe 1 ist beispielsweise als
eine Batterie, vorzugsweise als eine wieder aufladbare Batterie, ausgebildet. Alternativ
kann die Energieversorgungseinrichtung 16 auch ein elektrisches Steckerelement (nicht
dargestellt) umfassen, an das von außen ein Kabel zur Energieversorgung der Waffe
1 angeschlossen werden kann. Ferner kann die Waffe 1 mindestens einen programmierbaren
Mikroprozessor 17 und Mittel (z.B. in Form eines Computerprogramms aufweisen, das
auf dem Mikroprozessor 17 abläuft) zur Ablaufsteuerung der Schusswaffe 1 aufweisen.
Vorzugsweise ist das Computerprogramm in einem externen oder internen Speicherelement
des Mikroprozessors 17 gespeichert und wird zu Beginn einer Trainingseinheit oder
beim Hochfahren (sog. "Booten") des zentralen Steuerungsrechners des Waffensimulators,
vorzugsweise unmittelbar nach einer Versorgung der Waffe 1 mit elektrischer Energie
aus der Energieversorgungseinrichtung 16, zumindest abschnittsweise in den Mikroprozessor
17 geladen und steht dort zur Abarbeitung bereit beziehungsweise wird dort abgearbeitet.
[0029] Eine Ladevorrichtung zum Befüllen des Druckspeichers 3 des Magazins 12 mit Druckgas
wird nachfolgend anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert. Eine solche Ladevorrichtung
ist in ihrer Gesamtheit in Figur 2 mit dem Bezugszeichen 50 bezeichnet. Die Ladevorrichtung
50 dient zum Aufladen des pneumatischen Druckspeichers 13 mit einem Druckgas aus einer
Druckgasquelle 52. Die Druckgasquelle 52 ist in Figur 2 nur symbolisch eingezeichnet.
Sie kann bspw. als ein Kompressor oder als ein Hochdruck-Gastank ausgebildet sein,
in dem eine große Menge an Druckgas gespeichert ist. Die Druckgasquelle 52 ist über
eine Pneumatikleitung 54 mit der Ladevorrichtung 50 verbunden. Der Druckspeicher 13
ist in einem umgebauten Magazin angeordnet, wie bspw. dem Magazin 12 aus Figur 1.
Der Druckspeicher 13 ist - wie gesagt - ausgebildet, Druckgas für eine Schusswaffe,
die für Übungszwecke umgerüstet ist, wie bspw. die Schusswaffe 1 aus Figur 1, zur
Simulation eines Rückstoßes der Schusswaffe 1 zur Verfügung zu stellen.
[0030] Die Ladevorrichtung 50 verfügt über eine Ladeposition 56 unmittelbar vor einer Auslassöffnung
58 der Ladevorrichtung 50. Die Ladeposition 56 umfasst in diesem Beispiel zwei auf
gegenüberliegenden Seiten angeordnete Führungsschienen 60, in die der Randabschnitt
15 des Magazins 12 von oben eingeführt werden kann. Selbstverständlich kann die Ladeposition
56 auch beliebig anders ausgebildet sein, wie bspw. einer anderen, zeitgleich mit
der vorliegenden Patentanmeldung eingereichten Patentanmeldung derselben Anmelderin
im Detail entnommen werden kann. Bei vollständig in der Ladeposition 56 angeordnetem
Magazin 12 bzw. bei vollständig (bis zu einem unteren Anschlag) in die Führungsschienen
60 eingeführtem Randabschnitt 15 befindet sich die an der Unterseite des Magazins
12 angeordnete Einfüllöffnung 34 des Druckspeichers 13 unmittelbar gegenüber der Auslassöffnung
58 der Ladevorrichtung 50. Dies ist in Figur 3 gezeigt.
[0031] Die Auslassöffnung 58 liegt gasdicht abgedichtet an der Einfüllöffnung 34 bzw. 34'
des Druckspeichers 13 an. Nachfolgend wird die Einfüllöffnung nur noch mit dem Bezugszeichen
34 bezeichnet, die Ausführungen gelten aber in entsprechender Weise auch für die Einfüllöffnung
34'. Wenn nun über die Auslassöffnung 58 der Ladevorrichtung 50 Druckgas aus der Druckgasquelle
52 zugeführt wird, fließt dieses Druckgas in Strömungsrichtung 70 über die Einfüllöffnung
34 und das entsprechende Rückschlagventil 40 in den Druckspeicher 30. Dies wird nachfolgend
anhand der Figur 4 näher erläutert, die das Rückschlagventil 40 in einer Durchflussposition
zeigt, in der - wie gesagt - das Druckgas aus der Druckgasquelle 52 in den Druckspeicher
13 eingespeist wird. Man erkennt deutlich, dass der Druckspeicher 13 durch drei nebeneinander
liegende und parallel zueinander verlaufende Bohrungen 72 realisiert ist, die über
schräge Verbindungsbohrungen 74 miteinander in Verbindung stehen. Nach außen hin sind
die beiden außen liegenden Bohrungen 72 mittels Stopfen 76 verschlossen, die in die
Bohrungen 72 eingepresst oder eingeschraubt sein können. Ringförmige Dichtungen 78,
die in an der Außenumfangsfläche der Stopfen 76 ausgebildeten Ringnuten 80 angeordneten
sind, dichten die Stopfen 76 gegen die Bohrungen 72 ab.
[0032] Die mittlere Bohrung 72 ist mittels des Rückschlagventils 40 verschlossen. Der Einfüllöffnung
34 ist ein Rückschlagventil 40 zugeordnet, das den Durchfluss durch die Einfüllöffnung
34 steuert. Das Rückschlagventil 40 ist ausgebildet, in seiner Absperrposition die
Einfüllöffnung 34 gasdicht zu verschließen, falls kein Druckgas aus der Druckgasquelle
52 an der Einfüllöffnung 34 anliegt, um ein Austreten des in dem Druckspeicher 13
gespeicherten Druckgases zu verhindern. Das Rückschlagventil 40 weist einen in einer
Ventilbohrung 82 parallel zu der Strömungsrichtung 70 des Druckgases durch die Einfüllöffnung
34 bewegbaren Ventilkolben 84 auf. Dieser weist an seinem distalen Ende eine zur Außenseite
des Magazins 12 gerichtete Außenfläche 86 auf und ist derart ausgebildet, dass die
Außenfläche 86 des Ventilkolbens 84 in der Absperrposition (vgl. Figur 5) des Rückschlagventils
40 bündig mit der Außenseite 88 des Magazins 12 abschließt.
[0033] Der Ventilkolben 84 hat einen kreisförmigen Querschnitt. Er weist einen zur Außenseite
88 des Magazins 12 hin gerichteten Führungsabschnitt 90 und einen zur Innenseite des
Magazins 12 hin gerichteten Abdichtabschnitt 92 auf. Der Abdichtabschnitt 90 hat einen
größeren Durchmesser als der Führungsabschnitt 92. Die Außenfläche 86 des Ventilkolbens
84 ist an dem distalen Ende des Führungsabschnitts 90 ausgebildet. An einem Übergang
zwischen dem Führungsabschnitt 90 und dem Abdichtabschnitt 92 ist eine Stufe 94 ausgebildet,
die eine zur Außenseite 88 des Magazins 12 hin gerichtete ringförmige Dichtfläche
96 umfasst, die in der Absperrposition (vgl. Figur 5) des Rückschlagventils 40 auf
einer entsprechenden in der Ventilbohrung 82 ausgebildeten ringförmigen Auflagefläche
98 aufliegt und den Druckspeicher 13 gasdicht abschließt, damit kein Druckgas aus
dem Druckspeicher 13 entweichen kann. Dem Ventilkolben 84 ist ein ringförmiges Dichtelement
100 zugeordnet, das an der Außenseite des Führungsabschnitts 90 an der Dichtfläche
96 angeordnet ist und in der Absperrposition des Rückschlagventils 40 (vgl. Figur
5) zwischen der Dichtfläche 96 des Ventilkolbens 84 und der Auflagefläche 98 der Ventilbohrung
82 wirkt.
[0034] In einer Durchflussposition des Rückschlagventils 40 (vgl. Figur 4), in der Druckgas
aus der Druckgasquelle 52 über die Einfüllöffnung 34 in den pneumatischen Druckspeicher
13 des Magazins 12 fließen kann, ist die Dichtfläche 96 des Ventilkolbens 84 und das
Dichtelement 100 beabstandet zu der Auflagefläche 98 der Ventilbohrung 82, so dass
sich ein Ringspalt ergibt. In der Durchflussposition des Rückschlagventils 40 fließt
somit Druckgas aus der Druckgasquelle 52 über die Einfüllöffnung 34 und zwischen einer
Außenumfangsfläche des Führungsabschnitts 90 und einer Innenwandung der Ventilbohrung
82, durch den Ringspalt und zwischen einer Außenumfangsfläche des Abdichtabschnitts
92 und der Innenwandung der Ventilbohrung 82 in den pneumatischen Druckspeicher 13
des Magazins 12.
[0035] Vorzugsweise bewirken alleine der von außen an dem Ventilkolben 82 anliegende Druck
des Druckgases aus der Druckgasquelle 52 und der von innen an dem Ventilkolben 82
anliegende Druck des in dem Druckspeicher 13 gespeicherten Druckgases eine Bewegung
des Ventilkolbens 84 parallel zu der Strömungsrichtung 70 des Druckgases durch die
Einfüllöffnung 34, wobei die beiden Drücke einander entgegengerichtet sind. In diesem
Fall weist das Rückschlagventil 40 keine zusätzlichen Federelemente auf. Die an dem
distalen Ende des Ventilkolbens 84 ausgebildete Außenfläche 86 kann zur Anzeige genutzt
werden, ob in dem pneumatischen Druckspeicher 13 des Magazins 12 noch Druckgas unter
Druck anliegt oder nicht.
[0036] Das Rückschlagventil 40 weist einen Ventilkörper 102 auf, in dem die Ventilbohrung
82 ausgebildet ist, in der der Ventilkolben 84 hin und herbewegbar geführt ist. Der
Ventilkörper 102 weist ein Außengewinde zum Einschrauben des Ventilkörpers 102 in
eine entsprechende in dem Magazin 12 ausgebildete mit einem Innengewinde versehene
Öffnung (die mittlere Bohrung 72) auf. Ferner umfasst das Rückschlagventil 40 ein
mit einer Längsbohrung 104 versehenes Anschlagelement 106, das von der der Einfüllöffnung
34 gegenüberliegenden Seite in dem Ventilkörper 102 befestigt ist, das die Ventilbohrung
82 zur Innenseite des Magazins 12 hin bzw. in Richtung des Druckspeichers 13 verschließt
und einen Anschlag für den Ventilkörper 84 in seiner Durchflussposition (vgl. Figur
4) bildet, in der Druckgas aus der Druckgasquelle 52 über die Einfüllöffnung 34 in
den pneumatischen Druckspeicher 13 des Magazins 12 fließen kann. Das Anschlagelement
106 weist vorzugsweise ein Außengewinde zum Einschrauben des Anschlagelements 106
in eine entsprechende in dem Ventilkörper 102 ausgebildete mit einem Innengewinde
versehene Öffnung 108 aufweist, die in die Ventilbohrung 82 mündet. Über ein ringförmiges
Dichtelement 110 ist der Ventilkörper 102 gegenüber der mittleren Bohrung 72 radial
abgedichtet.
[0037] Die erfindungsgemäße umgerüstete Schusswaffe, bspw. die Schusswaffe 1 aus Figur 1,
weist ein erfindungsgemäßes umgebautes Magazin 12 auf, wie es beispielhaft anhand
der Figuren 4 und 5 erläutert wurde.
1. Umgebautes Magazin (12) zum Einsetzen in eine Magazinaufnahme einer Schusswaffe (1),
die für Übungs- oder Trainingszwecke umgerüstet ist und die eine pneumatische Vorrichtung
(3; 9) zur Simulation eines Rückstoßes der Schusswaffe (1) bei Betätigung eines Abzugs
(2) der Schusswaffe (1) sowie das umgebaute Magazin (12) aufweist, wobei das Magazin
(12) einen pneumatischen Druckspeicher (13), in dem ein Druckgas zur Betätigung der
pneumatischen Vorrichtung (3; 9) der Schusswaffe (1) gespeichert ist, und eine Einfüllöffnung
(34; 34'), die zum Befüllen des pneumatischen Druckspeichers (13) mit Druckgas aus
einer Druckgasquelle (52) vorgesehen ist, mit einem Rückschlagventil (40; 40') aufweist,
das ausgebildet ist, in seiner Absperrposition den Druckspeicher (13) gasdicht abzuschließen,
falls kein Druckgas aus der Druckgasquelle (52) an der Einfüllöffnung (34; 34') anliegt,
um ein Austreten des in dem Druckspeicher (13) gespeicherten Druckgases zu verhindern,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (40; 40') einen in einer Ventilbohrung (82) parallel zu der
Strömungsrichtung (70) des Druckgases durch die Einfüllöffnung (34; 34') bewegbaren
Ventilkolben (84) aufweist, der an seinem distalen Ende eine zur Außenseite (88) des
Magazins (12) gerichtete Außenfläche (86) aufweist und derart ausgebildet ist, dass
die Außenfläche (86) des Ventilkolbens (84) in der Absperrposition des Rückschlagventils
(40; 40') bündig mit der Außenseite (88) des Magazins (12) abschließt.
2. Magazin (12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkolben (84) einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
3. Magazin (12) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkolben (84) einen zur Außenseite des Magazins (12) hin gerichteten Führungsabschnitt
(90) und einen zur Innenseite des Magazins (12) hin gerichteten Abdichtabschnitt (92)
aufweist, wobei der Abdichtabschnitt (92) einen größeren Durchmesser aufweist als
der Führungsabschnitt (90) und die Außenfläche (86) des Ventilkolbens (84) an dem
distalen Ende des Führungsabschnitts (90) ausgebildet ist.
4. Magazin (12) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Übergang zwischen dem Führungsabschnitt (90) und dem Abdichtabschnitt (92)
eine Stufe (94) ausgebildet ist, die eine zur Außenseite des Magazins (12) hin gerichtete
ringförmige Dichtfläche (96) umfasst, die in der Absperrposition des Rückschlagventils
(40; 40') auf einer entsprechenden in der Ventilbohrung (82) ausgebildeten ringförmigen
Auflagefläche (98) aufliegt und den pneumatischen Druckspeicher (13) des Magazins
(12) gasdicht verschließt.
5. Magazin (12) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ventilkolben (84) ein ringförmiges Dichtelement (100) zugeordnet ist, das an
der Außenseite des Führungsabschnitts (90) an der Dichtfläche (96) angeordnet ist
und in der Absperrposition des Rückschlagventils (40; 40') zwischen der Dichtfläche
(96) des Ventilkolbens (84) und der Auflagefläche (98) der Ventilbohrung (82) wirkt.
6. Magazin (12) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Durchflussposition des Rückschlagventils (40; 40'), in der Druckgas aus
der Druckgasquelle (52) über die Einfüllöffnung (34; 34') in den pneumatischen Druckspeicher
(13) des Magazins (12) fließen kann, die Dichtfläche (96) des Ventilkolbens (84) und
das Dichtelement (100) beabstandet zu der Auflagefläche (98) der Ventilbohrung (82)
ist, so dass sich ein Ringspalt ergibt.
7. Magazin (12) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Durchflussposition des Rückschlagventils (40; 40') Druckgas aus der Druckgasquelle
(52) zwischen einer Außenumfangsfläche des Führungsabschnitts (90) und einer Innenwandung
der Ventilbohrung (82), durch den Ringspalt und zwischen einer Außenumfangsfläche
des Abdichtabschnitts (92) und der Innenwandung der Ventilbohrung (82) in den pneumatischen
Druckspeicher (13) des Magazins (12) fließt.
8. Magazin (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass alleine der von außen an dem Ventilkolben (84) anliegende Druck des Druckgases aus
der Druckgasquelle (52) und der von innen an dem Ventilkolben (84) anliegende Druck
des in dem Druckspeicher (13) gespeicherten Druckgases eine Bewegung des Ventilkolbens
(84) parallel zu der Strömungsrichtung (70) des Druckgases durch die Einfüllöffnung
(34; 34') bewirken und das Rückschlagventil (40; 40') keine zusätzlichen Federelemente
aufweist.
9. Magazin (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die an dem distalen Ende des Ventilkolbens (84) ausgebildete Außenfläche (86) zur
Anzeige dient, ob in dem pneumatischen Druckspeicher (13) des Magazins (12) noch Druckgas
unter Druck anliegt oder nicht.
10. Magazin (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (40; 40') einen Ventilkörper (102) aufweist, in dem die Ventilbohrung
(82) ausgebildet ist, in der der Ventilkolben (84) hin und herbewegbar geführt ist,
wobei der Ventilkörper (102) ein Außengewinde zum Einschrauben des Ventilkörpers (102)
in eine entsprechende in dem Magazin (12) ausgebildete mit einem Innengewinde versehene
Öffnung (72) aufweist.
11. Magazin (12) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (40; 40') ein mit einer Längsbohrung (104) versehenes Anschlagelement
(106) aufweist, das von der der Einfüllöffnung (34; 34') gegenüberliegenden Seite
in dem Ventilkörper (102) befestigt ist, und das die Ventilbohrung (82) zur Innenseite
des Magazins (12) hin verschließt und einen Anschlag für den Ventilkörper (84) in
seiner Durchflussposition bildet, in der Druckgas aus der Druckgasquelle (52) über
die Einfüllöffnung (34; 34') in den pneumatischen Druckspeicher (13) des Magazins
(12) fließen kann.
12. Magazin (12) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (106) ein Außengewinde zum Einschrauben des Anschlagelements
(106) in eine entsprechende in dem Ventilkörper (102) ausgebildete mit einem Innengewinde
versehene Öffnung (108) aufweist, die in die Ventilbohrung (82) mündet.
13. Schusswaffe (1), die für Übungs- oder Trainingszwecke umgerüstet ist und die eine
pneumatische Vorrichtung (3; 9) zur Simulation eines Rückstoßes der Schusswaffe (1)
bei Betätigung eines Abzugs (2) der Schusswaffe (1) sowie ein umgebautes Magazin (12)
mit einem pneumatischen Druckspeicher (13) aufweist, in dem ein Druckgas zur Betätigung
der pneumatischen Vorrichtung (3; 9) der Schusswaffe (1) gespeichert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schusswaffe (1) ein umgebautes Magazin (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 12
aufweist.