[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ladevorrichtung zum Aufladen eines in einer
Ladeposition der Ladevorrichtung befindlichen pneumatischen Druckspeichers mit einem
Druckgas aus einer Druckgasquelle. Der Druckspeicher ist ausgebildet, Druckgas für
eine Schusswaffe, die für Übungs- oder Trainingszwecke umgerüstet ist, zur Simulation
eines Rückstoßes der Schusswaffe zur Verfügung zu stellen.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem eine Ladestation zum Aufladen mehrerer pneumatischer
Druckspeicher mit einem Druckgas aus einer Druckgasquelle.
[0003] Auf Grund der tödlichen Gefahren, die mit dem Betrieb von Waffen verbunden sind,
ist ein umfangreiches Training der Handhabung und Benutzung von Waffen erforderlich.
Ein solches Training umfasst üblicherweise das Abfeuern von Platzpatronen oder echter
Munition. Die Geräusche beim Laden, der Abfall verbrauchter Patronen, gesundheitsschädliche
Rückstände von verbranntem Schießpulver, wiederholtes Nachladen, Einschränkungen auf
Grund von Umweltschutz, hohe Kosten und eine der Verwendung von Schusswaffen inhärente
Gefahr sind alles wesentliche Nachteile der Verwendung von Platzpatronen oder echter
Munition.
[0004] Um diese Nachteile zu überwinden, sind sogenannte Waffensimulatoren geschaffen worden,
die das Abfeuern von Waffen simulieren. Dabei kommen Schusswaffen zum Einsatz, die
für Übungszwecke umgerüstet worden sind. Die Waffensimulatoren werden hauptsächlich
im militärischen Umfeld eingesetzt. Aus der
US 4,302,190 ist ein Rückstoßsimulator für ein Gewehr bekannt, bei dem komprimierte Luft durch
Öffnungen in dem Gewehrlauf hindurchtritt, um den Gewehrlauf in einer simulierten
Rückstoßbewegung nach oben zu bewegen. Ein Schalter am Auslöser aktiviert ein elektromagnetisches
Pneumatikventil, um den Luftfluss zu den Öffnungen in dem Gewehrlauf zu steuern. Bei
diesem Stand der Technik wird also der Rückstoß nicht durch einen hin- und herbewegbaren
Verschluss simuliert, sondern allein durch einen gesteuerten Luftstrom.
[0005] Ferner ist aus der
WO 2004/015357 A2 eine umgebaute Schusswaffe für einen Waffensimulator bekannt, bei der ein hin- und
herbewegbarer Verschluss mittels Druckluft beim Betätigen des Auslösers pneumatisch
ausgelöst wird. Damit soll eine möglichst realistische Benutzung der umgebauten Schusswaffe
möglich sein. Da die umgebaute Schusswaffe in der Regel keine Munition verschießt,
fehlt es an einem durch das Abfeuern der Munition ausgelösten Rückstoß und einer dadurch
ausgelösten Hin- und Herbewegung des Verschlusses. Der Rückstoß kann durch die bekannte
umgebaute Schusswaffe simuliert werden. Zur Realisierung der pneumatischen Bewegung
des Verschlusses ist in der bekannten Schusswaffe ein pneumatischer Druckspeicher
enthalten, aus dem über elektromagnetisch betätigte Pneumatikventile beim Betätigen
des Auslösers Luft entweichen und zur Hin- und Herbewegung des Verschlusses genutzt
werden kann.
[0006] Schließlich sind aus der
WO 98/14745 A1 und der
EP 1 262 728 A1 zu Trainingszwecken umgebaute HandSchusswaffen bekannt, bei denen der pneumatische
Druckspeicher, in dem Druckgas zur Betätigung der Vorrichtung zur Simulation eines
Rückstoßes der Waffe im Falle eines Abfeuerns eines Schusses gespeichert ist, Teil
eines umgebauten Magazins ist. Das umgebaute Magazin ist rein äußerlich einem echten
Magazin, in dem von einer echten Schusswaffe abzufeuernde Patronen enthalten sind,
sehr ähnlich. Ebenso wie ein echtes Magazin in eine Magazinaufnahme im Griffabschnitt
einer echten Schusswaffe eingesetzt werden kann, kann das umgebaute Magazin in eine
Magazinaufnahme im Griffabschnitt einer umgebauten Schusswaffe eingesetzt und darin
lösbar befestigt werden. Der Druckspeicher beinhaltet eine gewisse Menge an Druckgas,
so dass mit der umgebauten Schusswaffe eine bestimmte Anzahl an Schüssen abgegeben
werden kann. Bei jedem abgefeuerten Schuss wird ein Teil des in dem Druckspeicher
gespeicherten Druckgases in die Vorrichtung zur Simulation eines Rückstoßes abgegeben.
Wenn die maximal mögliche Schussanzahl erreicht ist, muss der Druckspeicher wieder
aufgeladen werden, was mit einer entsprechend ausgebildeten Ladevorrichtung erfolgen
kann.
[0007] Das umgebaute Magazin mit dem pneumatischen Druckspeicher weist eine Auslassöffnung
auf, über welche das in die Magazinaufnahme im Griffabschnitt der umgebauten Schusswaffe
eingeführte Magazin bzw. der darin enthaltene pneumatische Druckspeicher mit der Vorrichtung
zur Simulation eines Rückstoßes der Schusswaffe verbunden wird. Der Auslassöffnung
des umgebauten Magazins ist ein Rückschlagventil zugeordnet, welches die Auslassöffnung
automatisch verschließt, sobald das Magazin aus der Magazinaufnahme entnommen wird,
und die Auslassöffnung freigibt, sobald das Magazin vollständig in die Magazinaufnahme
eingesetzt wird.
[0008] Zusätzlich zu der Auslassöffnung weist das umgebaute Magazin eine Einlassöffnung
auf, über die der pneumatische Druckspeicher mit Druckgas aufgefüllt werden kann.
Der Einlassöffnung des umgebauten Magazins ist vorzugsweise ein Rückschlagventil zugeordnet,
welches die Einlassöffnung automatisch verschließt, sobald das Magazin keine Verbindung
mehr zu einem Druckgasanschluss einer Druckgasquelle hat oder kein Druckgas mehr zum
Aufladen des Druckspeichers fließt, und die Einlassöffnung freigibt, sobald das Magazin
an einen Druckgasanschluss einer Druckgasquelle angeschlossen ist und Druckgas zum
Aufladen des Druckspeichers fließt.
[0009] Wenn das umgebaute Magazin zum Aufladen des pneumatischen Druckspeichers mit Druckgas
in einer Ladeposition einer Ladevorrichtung angeordnet ist, muss erst eine pneumatische
Verbindung zwischen der Auslassöffnung der Ladevorrichtung und der Einlassöffnung
des pneumatischen Druckspeichers hergestellt werden. Dies geschieht im Stand der Technik
in der Regel mittels einer Druckluft- oder Hydraulikkupplung. Mit diesen ist allerdings
das Herstellen der pneumatischen Verbindung relativ aufwendig.
[0010] Ferner hat sich bei Ladestationen mit einer Vielzahl von Ladevorrichtungen zum Aufladen
mehrerer Druckspeicher gleichzeitig gezeigt, dass nicht immer die Ladepositionen aller
Ladevorrichtungen der Ladestation mit einem aufzuladenden pneumatischen Druckspeicher
besetzt sind. Da der Druckgasfluss von der Druckgasquelle zu den einzelnen Ladevorrichtungen
der Ladestation aus Kostengründen in der Regel nur gemeinsam für alle Ladevorrichtungen
gesteuert wird, muss dafür Sorge getragen werden, dass bei denjenigen Ladevorrichtungen,
in deren Ladepositionen keine aufzuladenden Druckspeicher angeordnet sind, beim Aktivieren
des Druckgasflusses kein Druckgas unkontrolliert entweichen kann. Geeignete Druckluft-
oder Hydraulikkupplungen und Hochdruck-Pneumatikventile, die den hohen Drücken des
Druckgases aus der Druckgasquelle von ca. 250 bis 300 bar standhalten können, sind
jedoch sehr teuer.
[0011] Ganz allgemein kann gesagt werden, dass bei den bekannten umgebauten Schusswaffen
das aufwendige, zeitintensive und teure "Wiederaufladen" des pneumatischen Druckspeichers
problematisch ist. Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
eine Möglichkeit zu schaffen, das "Wiederaufladen" eines pneumatischen Druckspeichers
einfacher, schneller und kostengünstiger zu gestalten.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Ladevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 vorgeschlagen. Insbesondere wird eine Ladevorrichtung der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, die eine in die Ladeposition mündende Auslassöffnung mit einem den
Durchfluss durch die Auslassöffnung steuernden Pneumatikventil aufweist. Das Pneumatikventil
ist beim Anlegen des Druckgases aus der Druckgasquelle und bei in der Ladeposition
angeordnetem Druckspeicher in einer Durchflussposition, in der das Druckgas über die
Auslassöffnung in den Druckspeicher gelangen kann. Das Pneumatikventil ist beim Anlegen
des Druckgases aus der Druckgasquelle und bei keinem in der Ladeposition angeordneten
Druckspeicher in einer Absperrposition, in der die Auslassöffnung gasdicht verschlossen
ist, so dass kein Druckgas durch die Auslassöffnung strömen kann.
[0013] Die Erfindung schlägt also ein einfach konstruiertes Pneumatikventil vor, das die
Auslassöffnung automatisch verschließt, falls Druckgas angelegt wird und sich kein
aufzuladender Druckspeicher in der Ladeposition der Ladevorrichtung befindet. Wenn
sich bei der Ladevorrichtung ein pneumatischer Druckspeicher, bspw. als Teil eines
umgebauten Magazins für eine zu Trainingszwecken umgebaute Schusswaffe, in der Ladeposition
befindet, befindet sich das Pneumatikventil in der Durchflussposition. Zwar wird das
Pneumatikventil durch das Druckgas aus der Druckgasquelle in Richtung Absperrposition
gedrängt, aber der in der Ladeposition befindliche Druckspeicher stellt einen mechanischen
Anschlag dar, der eine Bewegung des Pneumatikventils in die Absperrposition verhindert.
Somit kann ein in der Ladeposition der Ladevorrichtung befindlicher Druckspeicher
in der Durchflussposition des Pneumatikventils mit Druckgas beladen werden.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das Pneumatikventil einen
Ventilkörper auf, der in seiner Absperrposition in die Ladeposition der Ladevorrichtung
hineinragt und in seiner Durchflussposition nicht in die Ladeposition der Ladevorrichtung
ragt. Bei in der Ladeposition angeordnetem Druckspeicher wird der Ventilkörper also
beim Versuch, sich aufgrund des anliegenden Druckgases der Druckgasquelle in die Absperrposition
zu bewegen, gegen den in der Ladeposition befindlichen pneumatischen Druckspeicher
stoßen und wäre an einer Bewegung in die Absperrposition gehindert. Der Ventilkörper
verbleibt in der Durchflussposition und der pneumatische Druckspeicher kann mit Druckgas
befüllt werden.
[0015] Es ist denkbar, dass nach dem Abschalten der Druckgasquelle, wenn also kein Druckgas
mehr an dem Pneumatikventil anliegt, das Pneumatikventil bzw. der Ventilkörper in
eine Ruheposition gelangt, in der er noch weiter aus der Ladeposition der Ladevorrichtung
zurückgezogen ist als in der Durchflussposition. Dies erlaubt ein leichtes Einsetzen
und Entfernen des pneumatischen Druckspeichers in die Ladeposition der Ladevorrichtung.
Erst durch Einschalten der Druckgasquelle, wenn also Druckgas an dem Pneumatikventil
anliegt, wird das Pneumatikventil bzw. der Ventilkörper in die Durchflussposition
bewegt. Wenn ein pneumatischer Druckspeicher in der Ladeposition der Ladevorrichtung
angeordnet ist, nähert sich der Ventilkörper dem Druckspeicher und kommt an diesem
mit einer Anschlagsfläche, die an einem distalen Ende des Ventilkörpers ausgebildet
ist, zur Anlage. An dieser Anschlagfläche am distalen Ende des Ventilkörpers ist vorzugsweise
die Auslassöffnung der Ladevorrichtung ausgebildet. An einer der Anschlagfläche des
Ventilkörpers entsprechenden Stelle weist der in der Ladeposition befindliche Druckspeicher
eine Einlassöffnung auf. In der Durchflussposition des Ventilkörpers wird also eine
pneumatische Verbindung zwischen der Auslassöffnung der Ladevorrichtung und der Einlassöffnung
des Druckspeichers hergestellt, über die das Druckgas zum Aufladen es Druckspeichers
fließt. Wenn kein Druckspeicher in der Ladeposition der Ladevorrichtung angeordnet
ist, bewegt sich der Ventilkörper automatisch über die Durchflussposition hinaus weiter
in die Absperrposition.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Pneumatikventil ein Federelement
auf, das einer Bewegung des Ventilkörpers durch Beaufschlagung mit Druckgas aus der
Druckgasquelle aus der Durchflussposition in die Absperrposition entgegenwirkt. Das
Federelement drückt den Ventilkörper bei ausgeschalteter Druckgasquelle bzw. bei unterbrochener
Druckgaszufuhr wieder zurück in die Durchflussposition bzw. - sofern vorhanden - weiter
in die Ruheposition. Die Federkraft des Federelements ist also der Kraft entgegengerichtet,
die sich bei Beaufschlagung einer Wirkfläche des Ventilkörpers mit dem Druckgas aus
der Druckgasquelle ergibt.
[0017] Vorteilhafterweise hat der Ventilkörper eine sich in radialer Richtung durch den
Ventilkörper erstreckende Querbohrung und eine von dieser abzweigende und in die Auslassöffnung
mündende Längsbohrung, durch die das Druckgas in der Durchflussposition des Pneumatikventils
strömt. Die Auslassöffnung ist in diesem Fall an einer Anschlagfläche an einem distalen
Ende des Ventilkörpers ausgebildet, das in der Absperrposition in die Ladepositon
der Ladevorrichtung ragt. Die Anschlagfläche des Ventilkörpers mit der Auslassöffnung
wird gegen eine entsprechende Fläche des pneumatischen Druckspeichers mit der Einlassöffnung
gedrückt und kommt dort flächig zur Auflage. Zwischen der Anschlagfläche des Ventilkörpers
und einer entsprechenden Fläche des Druckspeichers wirkt vorzugsweise ein ringförmiges
Dichtelement, welches in der Durchflussposition des Ventilkörpers die Auslassöffnung
der Ladevorrichtung und die Einlassöffnung des Druckspeichers miteinander gasdicht
in Verbindung bringt.
[0018] Da eine Beaufschlagung des Pneumatikventils mit dem Druckgas aus der Druckgasquelle
eine Bewegung in die Durchflussposition und/oder einen Übergang aus der Durchflussposition
in die Absperrposition bewirkt, muss die Wirkfläche des Ventilkörpers, die mit dem
Druckgas beaufschlagt wird, genau berechnet werden. Das Druckgas zum Befüllen des
pneumatischen Druckspeichers liegt mit etwa 250 bis 300 bar an. Falls die Wirkfläche
zu klein ist, wird der Ventilkörper bzw. eine an dessen distalem Ende ausgebildete
Anschlagfläche mit der darin angeordneten Auslassöffnung nicht fest genug gegen die
entsprechende Fläche mit der Einlassöffnung des pneumatischen Druckspeichers gedrückt,
so dass die Verbindung zwischen der Auslassöffnung der Ladevorrichtung und der Einlassöffnung
des Druckspeichers nicht gasdicht ist und Druckgas entweichen kann. Falls die Wirkfläche
zu groß gewählt ist, sind die bei Beaufschlagung mit Druckgas auf den Ventilkörper
wirkenden Kräfte so groß, dass beim Übergang aus der Durchlassposition in die Absperrfunktion
(sofern in der Ladeposition kein Druckspeicher angeordnet ist), das gesamte Pneumatikventil
oder Teile davon aus der Ladevorrichtung gerissen werden können.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. Die einzelnen in den Figuren gezeigten und nachfolgend
beschriebenen Merkmale der Erfindung können beliebig miteinander kombiniert werden.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine umgerüstete Schusswaffe zur Verwendung in einem Waffensimulator;
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Ladevorrichtung zum Aufladen eines pneumatischen Druckspeichers
eines umgebauten Magazins der umgerüsteten Schusswaffe aus Figur 1;
- Figur 3
- die Ladevorrichtung aus Figur 2 mit einem eingesetzten Magazin;
- Figur 4
- eine erfindungsgemäße Ladestation mit mehreren Ladevorrichtungen zum Aufladen von
pneumatischen Druckspeichern mehrerer umgebauter Magazine für umgerüstete Schusswaffen
gemäß Figur 1;
- Figur 5
- die Ladestation aus Figur 4 mit einem in eine Ladestation einer der Ladevorrichtungen
eingesetzten Magazin;
- Figur 6
- einen Ausschnitt der Ladevorrichtung aus Figur 2 oder 4 und eines eingesetzten Magazins;
und
- Figur 7
- einen Ausschnitt der Ladevorrichtung aus Figur 2 oder 4 ohne Magazin.
[0020] In Figur 1 ist eine für Übungszwecke umgerüstete Schusswaffe als Teil eines Waffensimulators
in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Der Waffensimulator (nicht
dargestellt) dient zum Trainieren möglichst realitätsnaher Einsätze unter Verwendung
von umgebauten Schusswaffen, wie bspw. der Schusswaffe 1. Der Waffensimulator kann
einen zentralen Steuerungsrechner umfassen, bei dem alle im Umfeld des Waffensimulators
verwendeten Schusswaffen, beispielsweise die Schusswaffe 1 und andere umgerüstete
Schusswaffen, angemeldet oder registriert sind. Der Steuerungsrechner steht mit den
angemeldeten Schusswaffen in einer Kommunikationsverbindung, die über eine elektrische
Leitung oder kabellos, bspw. über Funk, realisiert sein kann. Der Steuerungsrechner
dient zur Koordination und Auswertung von Trainingseinheiten der einzelnen angemeldeten
Schusswaffen. Auf einen zentralen Steuerungsrechner des Waffensimulators kann auch
verzichtet werden, wenn bspw. die umgerüstete Schusswaffe 1 zu Freizeitzwecken verwendet
wird.
[0021] Die Schusswaffe 1 ähnelt von ihrem Aussehen und Gewicht her, sowie von ihrer Haptik
und er Bedienbarkeit her einer echten Schusswaffe. Die Schusswaffe 1 wurde jedoch
so umgerüstet, dass sie keine Platzpatronen oder echte Munition verschießt. Die verschiedenen
Aktionen, die in einer echten Schusswaffe vor, während und nach einer Abgabe eines
Schusses ablaufen und einen Rückstoß der Waffe bewirken, müssen deshalb in der umgerüsteten
Schusswaffe 1 simuliert werden. Zu diesem Zweck verfügt die Schusswaffe 1 über eine
mittels Druckgas pneumatisch betätigte Vorrichtung zur Simulation eines Rückstoßes
beim "Abfeuern" eines simulierten Schusses. In der Schusswaffe 1 können Sensoren angeordnet
sein, die einen aktuellen Betriebszustand der Schusswaffe 1 erfassen, und es können
Aktuatoren vorgesehen sein, die in Abhängigkeit von dem aktuellen Betriebszustand
entsprechende Aktionen vornehmen, so dass eine möglichst realitätsnahe Benutzung der
Schusswaffe 1 gegeben ist.
[0022] So kann beispielsweise ein Sensor 2' die Betätigung eines Abzugs oder Auslösers 2
detektieren, was - gegebenenfalls nachdem weitere Bedingungen erfüllt sind - zum "Abfeuern"
eines simulierten Schusses führt. Beim Betätigen des Auslösers 2 kann eine Steuerelektronik
17 angesteuert und damit ein Laser 36 aktiviert werden, um einen Laserstrahl in Zielrichtung
aus dem Lauf 38 der Waffe 1 auszusenden. Der Sensor 2' und die Steuerelektronik 17
sind nur schematisch dargestellt; der Fachmann weiß, wie sie miteinander zu verbinden
und so zu schalten sind, dass der Laser 36 zum Zeitpunkt der Betätigung des Auslösers
2 aktiviert wird.
[0023] Gleichzeitig wird ein Rückstoß der Schusswaffe 1 simuliert. Dazu kann beispielsweise
ein Schlitten oder Verschluss 3 der Waffe 1 aus der in Figur 1 gezeigten Ausgangs-
oder Ruheposition nach hinten, in Figur 1 also nach links, bewegt werden. Die Bewegung
des Verschlusses 3 kann bspw. mittels einer Schießzylinder/Kolben-Anordnung 9 ausgelöst
werden. Zur Detektion der Bewegung des Verschlusses 3 kann ein weiterer Sensor (nicht
dargestellt) vorgesehen sein. Zur Bewegung des Verschlusses 3 kann nicht die Energie
einer abgefeuerten Patrone genutzt werden, da die umgerüstete Schusswaffe 1 des Waffensimulators
keine Patronen oder andere Munition verschießt. Stattdessen wird zur Betätigung des
Verschlusses 3 ein Hydraulikmedium, beispielsweise ein Gas, insbesondere Luft, verwendet,
welches bei Bedarf den Verschluss 3 bzw. die Schießzylinder/Kolben-Anordnung 9 beaufschlagt.
[0024] In Figur 1 ist ein Gehäuse der Schusswaffe 1 mit dem Bezugszeichen 4 bezeichnet.
Das Gehäuse 4 umfasst einen Griff 10, der an seiner unteren Stirnseite eine Öffnung
11 aufweist, hinter der sich eine im Inneren des Griffs 10 ausgebildete Magazinaufnahme
verbirgt. Bei echten Schusswaffen ist in die Magazinaufnahme ein Magazin mit einer
oder mehreren darin enthaltenen Patronen eingeführt und lösbar festgelegt. In dem
vorliegenden Fall der umgerüsteten Schusswaffe 1 zur Verwendung in dem Waffensimulator
ist statt des echten Magazins ein umgebautes Magazin 12 in die Magazinaufnahme eingeführt
und darin festgelegt. Es kann ein weiterer Sensor vorgesehen sein, um ein ordnungsgemäß
in die Magazinaufnahme eingeführtes und festgelegtes Magazin 12 zu detektieren. Das
umgebaute Magazin 12 ähnelt von ihrem Aussehen und Gewicht her, sowie von seiner Haptik
und Bedienbarkeit her einem echten Magazin.
[0025] Das umgebaute Magazin 12 umfasst in seinem Inneren einen pneumatischen Druckspeicher
13, in dem ein Druckgas, bspw. Luft, unter hohem Druck, bspw. im Bereich von 200 bis
300 bar, gespeichert ist. Das in dem Druckspeicher 13 gespeicherte Druckgas dient
zur Betätigung des Verschlusses 3 beim "Abfeuern" eines "Schusses" mit der Schusswaffe
1 zur Simulation eines Rückstoßes der Waffe 1. Bei Betätigung des Auslösers 2 wird
der Verschluss 3 durch Druckgas aus dem Druckspeicher 13 hin und herbewegt. Es ist
denkbar, dass nur die nach hinten gerichtete Hinbewegung des Verschlusses 3 durch
das Druckgas erzeugt wird, wohingegen die nach vorne gerichtete Herbewegung auf andere
Weise, bspw. durch ein auf den Verschluss 3 wirkendes Rückstellelement (z.B. eine
Druckfeder), erzeugt wird, sobald kein Druckgas mehr an dem Verschluss 3 anliegt.
[0026] Der Druckspeicher 13 des umgebauten Magazins 12 steht über eine Leitung 20 mit einer
Auslassöffnung 22 in Verbindung, der ein Rückschlagventil 24 zugeordnet ist, welches
die Auslassöffnung 22 verschließt, wenn das Magazin 12 nicht vollständig in die Magazinaufnahme
eingesetzt ist. Die Schusswaffe 1 weist am Fuße der Magazinaufnahme einen Anschlussstutzen
26 auf, der bei eingeführtem Magazin 12 in die Auslassöffnung 22 hineinragt und das
Rückschlagventil 24 automatisch öffnet, so dass das Druckgas aus dem Druckspeicher
13 an der pneumatischen Vorrichtung zur Simulation des Rückstoßes der Schusswaffe
1 anliegt. Mittels elektromagnetisch steuerbarer Pneumatikventile kann der Fluss des
Druckgases in der Vorrichtung zur Simulation des Rückstoßes gesteuert werden, so dass
das Druckgas bspw. nur beim "Abfeuern" eines simulierten "Schusses" an dem Verschluss
3 anliegt und dessen Hin- und Herbewegung auslöst. Der Anschlussstutzen 26 ist an
seiner Außenumfangsfläche mit Dichtringen 28 versehen, durch die der Anschlussstutzen
26 gegen die Innenwandung der Auslassöffnung 22 abgedichtet wird. An dem distalen
Ende des Anschlussstutzens 26 ist eine Einlassöffnung 30 ausgebildet, über die bei
vollständig in die Magazinaufnahme eingeführtem Magazin 12 das Druckgas aus dem Druckspeicher
13 über die Leitung 20, das geöffnete Ventil 24 und die Auslassöffnung 22 in die Vorrichtung
zur Simulation des Rückstoßes der Schusswaffe 1 gelangt.
[0027] Der Druckspeicher 13 des umgebauten Magazins 12 steht ferner über eine Leitung 32
mit einer Einlassöffnung 34 in Verbindung, der ebenfalls ein Rückschlagventil zugeordnet
ist, welches die Einlassöffnung 34 verschließt, wenn das Magazin 12 nicht an einer
Ladestation zum Aufladen des Druckspeichers 13 mit einem Druckgas angeschlossen ist
oder wenn kein Druckgas zum Aufladen des Druckspeichers 13 anliegt. Statt der Einlassöffnung
34 an der Unterseite des Magazins 12 kann eine Einlassöffnung auch seitlich an dem
Magazin 12 angeordnet sein. Eine entsprechende Einlassöffnung 34' ist gestrichelt
eingezeichnet und steht über eine Leitung 32' mit dem Druckspeicher 13 in Verbindung.
Eine seitlich angeordnete Einlassöffnung 34' ist weniger anfällig für Beschädigungen
und Verschmutzung, bspw. infolge eines Fallenlassens der Waffe im Gelände. Die Einlassöffnungen
34, 34' sind in diesem Beispiel in einem kragenförmigen Randabschnitt 15 des Magazins
12 angeordnet. Selbstverständlich können sie auch an einer beliebig anderen Stelle
in dem Magazin 12 angeordnet werden.
[0028] Die Schusswaffe 1 kann rein mechanisch bzw. pneumatisch betätigte Steuerungsmittel
umfassen, um die pneumatische Betätigung des Verschlusses 3 zu steuern. Alternativ
können die Steuerungsmittel der Waffe 1 auch elektrische bzw. elektronische Komponenten
aufweisen, die bspw. elektromagnetisch betätigbare Pneumatikventile ansteuern, um
die pneumatische Betätigung des Verschlusses 3 zu steuern. In dem Ausführungsbeispiel
der Figur 1 umfassen die Steuerungsmittel der Waffe 1 Elektronikkomponenten, bspw.
in Form einer elektrischen Energieversorgungseinrichtung 16, Steuerelektronik der
17 (z.B. einen programmierbaren Mikroprozessor) und Mittel 18 (z.B. ein Computerprogramm,
das auf dem Mikroprozessor abläuft) zur Ablaufsteuerung der Schusswaffe 1.
[0029] Die in der Waffe 1 enthaltenen Bauteile zum Betätigen des Verschlusses 3 beziehungsweise
einer Schießzylinder/Kolben-Anordnung 9, welche auf den Verschluss 3 wirkt, sind in
Figur 1 lediglich schematisch dargestellt. Außer den in Figur 1 gezeigten und oben
beschriebenen Bauteilen, können noch weitere Bauteile, insbesondere weitere Pneumatikleitungen
und/oder Pneumatikventile vorgesehen sein.
[0030] Die elektrische Energieversorgungseinrichtung 16 der Waffe 1 ist beispielsweise als
eine Batterie, vorzugsweise als eine wieder aufladbare Batterie, ausgebildet. Alternativ
kann die Energieversorgungseinrichtung 16 auch ein elektrisches Steckerelement (nicht
dargestellt) umfassen, an das von außen ein Kabel zur Energieversorgung der Waffe
1 angeschlossen werden kann. Ferner kann die Waffe 1 mindestens einen programmierbaren
Mikroprozessor 17 und Mittel (z.B. in Form eines Computerprogramms aufweisen, das
auf dem Mikroprozessor 17 abläuft) zur Ablaufsteuerung der Schusswaffe 1 aufweisen.
Vorzugsweise ist das Computerprogramm in einem externen oder internen Speicherelement
des Mikroprozessors 17 gespeichert und wird zu Beginn einer Trainingseinheit oder
beim Hochfahren (sog. "Booten") des zentralen Steuerungsrechners des Waffensimulators,
vorzugsweise unmittelbar nach einer Versorgung der Waffe 1 mit elektrischer Energie
aus der Energieversorgungseinrichtung 16, zumindest abschnittsweise in den Mikroprozessor
17 geladen und steht dort zur Abarbeitung bereit beziehungsweise wird dort abgearbeitet.
[0031] Bei der vorliegenden Erfindung geht es insbesondere um die Ausgestaltung einer Ladevorrichtung,
wie sie nachfolgend anhand der Figuren 2 bis 7 näher erläutert wird. Ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Ladevorrichtung 50 ist in Figur 2 gezeigt. Die Ladevorrichtung
50 dient zum Aufladen eines pneumatischen Druckspeichers 13 mit einem Druckgas aus
einer Druckgasquelle 52. Die Druckgasquelle 52 ist in Figur 2 nur symbolisch eingezeichnet.
Sie kann bspw. als ein Kompressor oder als ein Hochdruck-Gastank ausgebildet sein,
in dem eine große Menge an Druckgas gespeichert ist. Die Druckgasquelle 52 ist über
eine Pneumatikleitung 54 mit der Ladevorrichtung 50 verbunden. Der Druckspeicher 13
ist in einem umgebauten Magazin angeordnet, wie bspw. dem Magazin 12 aus Figur 1.
Der Druckspeicher 13 ist - wie gesagt - ausgebildet, Druckgas für eine Schusswaffe,
die für Übungszwecke umgerüstet ist, wie bspw. die Schusswaffe 1 aus Figur 1, zur
Simulation eines Rückstoßes der Schusswaffe 1 zur Verfügung zu stellen.
[0032] Die Ladevorrichtung 50 verfügt über eine Ladeposition 56 unmittelbar vor einer Auslassöffnung
58 der Ladevorrichtung 50. Die Ladeposition 56 umfasst in diesem Beispiel zwei auf
gegenüberliegenden Seiten angeordnete Führungsschienen 60, in die der Randabschnitt
15 des Magazins 12 von oben eingeführt werden kann. Bei vollständig in der Ladeposition
56 angeordnetem Magazin 12 bzw. bei vollständig (bis zu einem unteren Anschlag) in
die Führungsschienen 60 eingeführtem Randabschnitt 15 befindet sich die an der Unterseite
des Magazins 12 angeordnete Einlassöffnung 34 des Druckspeichers 13 unmittelbar gegenüber
der Auslassöffnung 58 der Ladevorrichtung 50. Dies ist in Figur 3 gezeigt.
[0033] Eine erfindungsgemäße Ladestation kann mehrere derartiger Ladevorrichtungen 50 aufweisen,
die bspw. neben- und/oder übereinander angeordnet sein können. Alle Ladevorrichtungen
50 werden vorzugsweise von einer gemeinsamen Druckgasquelle 52 über mehrere Leitungen
54 mit Druckgas versorgt. Vorzugsweise werden außerdem mit einem gemeinsamen Pneumatikventil
alle Ladevorrichtungen 50 einer Ladestation gleichzeitig mit Druckgas von der Druckgasquelle
52 beaufschlagt oder nicht. Ein Beispiel für eine solche Ladestation ist in Figur
4 gezeigt und in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 70 bezeichnet. Die Ladestation
70 umfasst mehrere nebeneinander angeordnete Ladevorrichtungen 50 gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel, von denen in den Figuren 4 und 5 nur drei gezeigt sind. Die Ladevorrichtungen
50 haben eine im Boden als Vertiefung ausgebildete Ladeposition 56, in welche ein
Magazin 12 von oben eingesetzt werden kann, so dass eine Unterseite des Magazins 12
zu dem Boden der Vertiefung 56 zeigt. Die Auslassöffnung 58 der Ladevorrichtungen
50 ist seitlich in einer Wand der Vertiefung 56 ausgebildet. Dementsprechend verfügt
das Magazin 12 über eine seitlich angeordnete Einlassöffnung, wie bspw. die Einlassöffnung
34'. Bei vollständig in der Ladeposition 56 eingesetztem Magazin 12 befindet sich
die an der Seite des Magazins 12 angeordnete Einlassöffnung 34' des Druckspeichers
13 unmittelbar gegenüber der Auslassöffnung 58 der Ladevorrichtung 50. Dies ist in
Figur 5 für ein in die mittlere Ladevorrichtung 50 eingesetztes Magazin 12 gezeigt.
[0034] Nachfolgend wird die Ausgestaltung der Ladevorrichtung 50 anhand der Figuren 6 und
7 näher erläutert. Sie weist eine in die Ladeposition 56 mündende Auslassöffnung 58
mit einem den Durchfluss durch die Auslassöffnung 58 steuernden Pneumatikventil 80
auf. Das Pneumatikventil 80 ist beim Anlegen des Druckgases aus der Druckgasquelle
52 und bei in der Ladeposition 56 angeordnetem Druckspeicher 13 bzw. Magazin 12 in
einer Durchflussposition (vgl. Figur 6), in der das Druckgas über die Auslassöffnung
58 über das Rückschlagventil 24 in den Druckspeicher 13 gelangen kann. Beim Anlegen
des Druckgases aus der Druckgasquelle 52 und bei keinem in der Ladeposition 56 angeordneten
Druckspeicher 13 bzw. Magazin 12 ist das Pneumatikventil 80 in einer Absperrposition
(vgl. Figur 7), in der die Auslassöffnung 58 gasdicht verschlossen ist, so dass kein
Druckgas aus der Ladevorrichtung 50 entweichen kann.
[0035] Das Pneumatikventil 80 weist einen Ventilkörper 82 auf, der durch Beaufschlagung
mit Druckgas aus der Druckgasquelle 52 aus der Durchflussposition in die Absperrposition
bewegbar ist, sofern in der Ladeposition 56 kein Druckspeicher 13 bzw. Magazin 12
angeordnet ist. Somit bewirkt eine Beaufschlagung des Pneumatikventils 80 mit dem
Druckgas aus der Druckgasquelle 52 einen Übergang der Ventilposition von der Durchflussposition
in die Absperrposition, sofern in der Ladeposition 56 kein Druckspeicher 13 bzw. Magazin
12 angeordnet ist.
[0036] In Figur 7 ist zu erkennen, dass der Ventilkörper 82 in der Absperrposition in die
Ladeposition 56 der Ladevorrichtung 50 hineinragt. Wenn in der Ladeposition 56 der
Druckspeicher 13 bzw. das Magazin 12 angeordnet ist, wird der Ventilkörper 82 selbst
bei Druckbeaufschlagung mit Druckgas aus der Druckgasquelle 52 daran gehindert, in
die Ladeposition 56 einzudringen und die Absperrposition zu erreichen.
[0037] Das Pneumatikventil 80 weist ein Federelement 84 auf, das einer Bewegung des Ventilkörpers
82 durch Beaufschlagung mit Druckgas aus der Druckgasquelle 52 aus der Durchflussposition
(vgl. Figur 6) in die Absperrposition (vgl. Figur 7) entgegenwirkt. Das Federelement
84 ist vorzugsweise als eine Schraubenfeder und Druckfeder ausgebildet. Bei einem
Nichtanliegen des Druckgases aus der Druckgasquelle 52 an dem Ventilkörper 82 drückt
das Federelement 84 den Ventilkörper 82 in die Durchflussposition.
[0038] Gemäß des hier gezeigten Ausführungsbeispiels weist der Ventilkörper 82 einen kreisförmigen
Querschnitt auf und ist in einer entsprechend ausgestalteten Führungsbohrung 86 des
Pneumatikventils 80 parallel zur Strömungsrichtung 88 des Druckgases durch die Auslassöffnung
58 geführt. Der Ventilkörper 82 weist einen der Druckgasquelle 52 zugewandten Abstützabschnitt
90 und einen von der Druckgasquelle 52 abgewandten Führungsabschnitt 92 auf. Der Abstützabschnitt
90 hat einen größeren Durchmesser als der Führungsabschnitt 92, so dass sich zwischen
dem Abstützabschnitt 90 und dem Führungsabschnitt 92 eine Stufe 94 mit einer kreisringförmigen
Abstützfläche 96 ergibt, die in diesem Beispiel nach unten gerichtet ist. In der Absperrposition
des Ventilkörpers 82 gelangt die Abstützfläche 96 auf einer in der Führungsbohrung
86 ausgebildeten Auflagefläche 98 zur Auflage. Dem Ventilkörper 82 ist ein ringförmiges
Dichtelement 100 zugeordnet, welches auf einer Außenumfangsfläche des Führungsabschnitts
92 an der Abstützfläche 96 des Ventilkörpers 82 angeordnet ist. In der Absperrposition
des Ventilkörpers 82 wirkt das Dichtelement 100 zwischen der Abstützfläche 96 des
Ventilkörpers 82 und der Auflagefläche 98 der Führungsbohrung 86 und dichtet den Durchgang
gasdicht ab.
[0039] In der Durchflussposition des Ventilkörpers 82 (vgl. Figur 6) sind die Abstützfläche
96 des Ventilkörpers 82 und die Auflagefläche 98 der Führungsbohrung 86 zueinander
beabstandet und auch das ringförmige Dichtelement 100 ist zu der Auflagefläche 98
der Führungsbohrung 86 beabstandet. Durch den sich dadurch ergebenden Spalt kann Druckgas
fließen. Der Ventilkörper 82 weist eine sich in radialer Richtung durch den Ventilkörper
82 erstreckende Querbohrung 102 und eine von dieser abzweigende und in die Auslassöffnung
58 mündende Längsbohrung 104 auf, durch die das Druckgas in der Durchflussposition
des Pneumatikventils 82 strömt.
[0040] Dem Ventilkörper 82 ist ein weiteres ringförmiges Dichtelement 106 zugeordnet, welches
auf einer Außenumfangsfläche des Führungsabschnitts 92, vorzugsweise in einer dort
ausgebildeten Ringnut 108, angeordnet ist und den Führungsabschnitt 92 des Ventilkörpers
82 gegen den entsprechenden Abschnitt der Führungsbohrung 86 abdichtet. Aus dem Ventilkörper
82 nach außen mündende Öffnungen der Querbohrung 102 des Ventilkörpers 82 sind auf
einer der Druckgasquelle 52 zugewandten Seite des weiteren ringförmigen Dichtelements
106 angeordnet (hier oberhalb der durch das Dichtelement 106 aufgespannten Ebene),
so dass in der Durchflussposition des Ventilkörpers 82 das durch das Pneumatikventil
80 hindurchfließende Druckgas vollständig über die Querbohrung 102 und die Längsbohrung
104 zu der Auslassöffnung 58 gelangt. Das weitere ringförmige Dichtelement 106 verhindert,
dass das Druckgas zwischen der Außenumfangsfläche des Führungsabschnitts 92 und der
Innenwand der Führungsbohrung 86 hindurchdrückt und somit nicht zum Befüllen des Druckspeichers
13 zur Verfügung steht.
[0041] Somit kann das Druckgas aus der Druckgasquelle 52 in der Durchflussposition des Pneumatikventils
80 durch das Pneumatikventil 80 in den Druckspeicher 13 fließen und diesen aufladen.
Der Druck des Druckgases zum Befüllen des Druckspeichers 13 liegt etwa zwischen 250
und 300 bar. Insbesondere kann das Druckgas in der Durchflussposition des Pneumatikventils
80 zwischen den Außenumfangsflächen des Abstützabschnitts 90 und der Innenwand der
Führungsbohrung 86 vorbeifließen, tritt in die Querbohrung 102 ein und fließt über
die Längsbohrung 104 und die Auslassöffnung 58 in die Einlassöffnung 34 des Druckspeichers
13.
[0042] Ferner umfasst der Ventilkörper 82 auf einer von der Druckgasquelle 82 abgewandten
Seite (in Figur 7 unten) angrenzend an den Führungsabschnitt 92 einen Halteabschnitt
110 mit einem geringeren Durchmesser als der Führungsabschnitt 92. Außen auf dem Halteabschnitt
110 ist das Federelement 84 gehalten, das eine im Wesentlichen hohlzylinderförmige
Form aufweist, bspw. als eine Schraubenfeder ausgebildet ist. Das Federelement 84
wirkt zwischen einem feststehenden Teil der Ladevorrichtung 50 und dem parallel zur
Strömungsrichtung 88 beweglichen Ventilkörper 82 und übt eine in die Durchflussposition
(nach oben) gerichtete Federkraft auf den Ventilkörper 82 aus.
[0043] Schließlich ist der Auslassöffnung 58 der Ladevorrichtung 50 ein weiteres ringförmiges
Dichtelement 112 zugeordnet, welches an einer Anschlagfläche an einem distalen Ende
des Ventilkörpers 82 angeordnet ist und die in die Anschlagfläche mündende Auslassöffnung
58 radial umgibt. Bei in der Ladeposition 56 befindlichem Druckspeicher 13 bzw. Magazin
12 und wenn Druckgas aus der Druckgasquelle 52 den Ventilkörper 82 beaufschlagt, wird
die Anschlagfläche am distalen Ende des Ventilkörpers 82 gegen eine entsprechende
Fläche des Druckspeichers 13 bzw. Magazins 12 gedrückt. Das weitere Dichtelement 112
dichtet dann die Auslassöffnung 58 gegenüber einem Rand der Einlassöffnung 34 des
in der Ladeposition 56 der Ladevorrichtung 50 befindlichen pneumatischen Druckspeichers
13 ab. Somit kann das Druckgas mit einem hohen Druck und aus der Ladevorrichtung 50
in den pneumatischen Druckspeicher 13 fließen, ohne dass ungewollt Druckgas entweicht.
[0044] Die vorliegende Erfindung wurde bezüglich mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben,
bei denen der aufzuladende pneumatische Druckspeicher Teil eines umgebauten Magazins
12 einer umgerüsteten Schusswaffe 1 ist. Selbstverständlich wäre es auch denkbar,
dass die erfindungsgemäße Ladestation 50 zum Aufladen eines Druckspeichers 13 ausgebildet
ist, der integraler Bestandteil einer umgerüsteten Schusswaffe 1 ist. In diesem Fall
hätte dann die Schusswaffe 1 selbst an einer Außenseite eine Einfüllöffnung 34, 34'
und es würde die komplette Schusswaffe 1 in der Ladeposition 56 der Ladevorrichtung
50 angeordnet werden.
1. Ladevorrichtung (50) zum Aufladen eines in einer Ladeposition (56) der Ladevorrichtung
(50) befindlichen pneumatischen Druckspeichers (30) mit einem Druckgas aus einer Druckgasquelle
(52), wobei der Druckspeicher (30) ausgebildet ist, Druckgas für eine Schusswaffe
(1), die für Übungszwecke umgerüstet ist, zur Simulation eines Rückstoßes der Schusswaffe
(1) zur Verfügung zu stellen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladevorrichtung (50) eine in die Ladeposition (56) mündende Auslassöffnung (58)
mit einem den Durchfluss durch die Auslassöffnung (58) steuernden Pneumatikventil
(80) aufweist, wobei das Pneumatikventil (80) beim Anlegen des Druckgases aus der
Druckgasquelle (52) und bei in der Ladeposition (56) angeordnetem Druckspeicher (30)
in einer Durchflussposition ist, in der das Druckgas über die Auslassöffnung (58)
in den Druckspeicher (30) gelangen kann, und das Pneumatikventil (80) beim Anlegen
des Druckgases aus der Druckgasquelle (52) und bei keinem in der Ladeposition (56)
angeordneten Druckspeicher (30) in einer Absperrposition ist, in der die Auslassöffnung
(58) gasdicht verschlossen ist, so dass kein Druckgas durch die Auslassöffnung (58)
strömen kann.
2. Ladevorrichtung (50) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Beaufschlagung des Pneumatikventils (80) mit dem Druckgas aus der Druckgasquelle
(52) einen Übergang aus der Durchflussposition in die Absperrposition bewirkt, sofern
in der Ladeposition (56) kein Druckspeicher (30) angeordnet ist.
3. Ladevorrichtung (50) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Pneumatikventil (80) einen Ventilkörper (82) aufweist, der durch Beaufschlagung
mit Druckgas aus der Druckgasquelle (52) aus der Durchflussposition in die Absperrposition
bewegbar ist, sofern in der Ladeposition (56) kein Druckspeicher (30) angeordnet ist.
4. Ladevorrichtung (50) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (82) in der Absperrposition in die Ladeposition (56) der Ladevorrichtung
(50) hineinragt.
5. Ladevorrichtung (50) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Pneumatikventil (80) ein Federelement (84) aufweist, das einer Bewegung des Ventilkörpers
(82) durch Beaufschlagung mit Druckgas aus der Druckgasquelle (52) aus der Durchflussposition
in die Absperrposition entgegenwirkt.
6. Ladevorrichtung (50) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (84) bei einem Nichtanliegen des Druckgases aus der Druckgasquelle
(52) an dem Ventilkörper (82) diesen in die Durchflussposition drückt.
7. Ladevorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (82) einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und in einer entsprechend
ausgestalteten Führungsbohrung (86) des Pneumatikventils (80) parallel zur Strömungsrichtung
(88) des Druckgases durch die Auslassöffnung (58) geführt ist, wobei der Ventilkörper
(82) einen der Druckgasquelle (52) zugewandten Abstützabschnitt (90) und einen von
der Druckgasquelle (52) abgewandten Führungsabschnitt (92) aufweist, wobei der Abstützabschnitt
(90) einen größeren Durchmesser als der Führungsabschnitt (92) aufweist, so dass sich
zwischen dem Abstützabschnitt (90) und dem Führungsabschnitt (92) eine Stufe (94)
mit einer kreisringförmigen Abstützfläche (96) ergibt, die in der Absperrposition
des Ventilkörpers (82) auf einer in der Führungsbohrung (86) ausgebildeten Auflagefläche
(98) zur Auflage gelangt.
8. Ladevorrichtung (50) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Durchflussposition des Ventilkörpers (82) die Abstützfläche (96) des Ventilkörpers
(82) und die Auflagefläche (98) der Führungsbohrung (86) zueinander beabstandet sind.
9. Ladevorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ventilkörper (82) ein ringförmiges Dichtelement (100) zugeordnet ist, welches
auf einer Außenumfangsfläche des Führungsabschnitts (92) an der Abstützfläche (96)
des Ventilkörpers (82) angeordnet ist und in der Absperrposition des Ventilkörpers
(82) zwischen der Abstützfläche (96) des Ventilkörpers (82) und der Auflagefläche
(98) der Führungsbohrung (86) wirkt.
10. Ladevorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (82) eine sich in radialer Richtung durch den Ventilkörper (82)
erstreckende Querbohrung (102) und eine von dieser abzweigende und in die Auslassöffnung
(58) mündende Längsbohrung (104) aufweist, durch die das Druckgas in der Durchflussposition
des Pneumatikventils (80) zu der Auslassöffnung (58) strömt.
11. Ladevorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ventilkörper (82) ein weiteres ringförmiges Dichtelement (106) zugeordnet ist,
welches auf einer Außenumfangsfläche des Führungsabschnitts (92), vorzugsweise in
einer dort ausgebildeten Ringnut (108), angeordnet ist und den Führungsabschnitt (92)
des Ventilkörpers (82) gegen den entsprechenden Abschnitt der Führungsbohrung (86)
abdichtet.
12. Ladevorrichtung (50) nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Ventilkörper (82) nach außen mündende Öffnungen der Querbohrung (102) des
Ventilkörpers (82) auf einer der Druckgasquelle (52) zugewandten Seite des weiteren
ringförmigen Dichtelements (106) ausgebildet ist, so dass in der Durchflussposition
des Ventilkörpers (82) das gesamte durch das Pneumatikventil (80) fließende Druckgas
durch Querbohrung (102) und die Längsbohrung (104) zu der Auslassöffnung (58) gelangt.
13. Ladevorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (82) auf einer von der Druckgasquelle (52) abgewandten Seite angrenzend
an den Führungsabschnitt (92) einen Halteabschnitt (110) mit einem geringeren Durchmesser
als der Führungsabschnitt (92) aufweist, wobei außen auf dem Halteabschnitt (110)
ein im Wesentlichen hohlzylinderförmiges Federelement (84), insbesondere eine Schraubenfeder,
gehalten ist.
14. Ladevorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslassöffnung (58) der Ladevorrichtung (50) ein weiteres ringförmiges Dichtelement
(112) zugeordnet ist, welches die Auslassöffnung (58) radial umgibt und diese gegenüber
einem Rand einer Einlassöffnung (34, 34') des in der Ladeposition (56) der Ladevorrichtung
(50) befindlichen pneumatischen Druckspeichers (30) abdichtet.
15. Ladestation (70) zum Aufladen mehrerer pneumatischer Druckspeicher (30) mit einem
Druckgas aus einer Druckgasquelle (52), dadurch gekennzeichnet, dass die Ladestation (70) mehrere Ladevorrichtungen (50) nach einem der Ansprüche 1 bis
14 aufweist.