[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kabelschuh zur Verbindung eines isolierten elektrischen
Leiters mit einem stromführenden Element.
[0002] Insbesondere in der Automobilelektronik kommt eine Vielzahl von elektrischen Leitern,
beispielsweise Litzenleitern, und mit diesen verbundenen Kontaktelementen aus elektrisch
leitendem Material zum Einsatz. Elektrische Verbindungen müssen zwischen der Spannungsquelle,
beispielsweise einer Batterie, und Aktuatoren, Sensoren, Steuerelementen usw. hergestellt
werden. Die erwähnten stromführenden Elemente sind beispielsweise die Anschlüsse einer
Batterie oder Bolzen im Motorraum eines Kraftfahrzeugs, an welche elektrische Leiter
mittels Kabelschuhen angeschlossen werden müssen. In den meisten Fällen handelt es
sich dabei um flexible isolierte Litzenleiter. Die Kabelschuhe sind Elemente aus Metall,
welche so beschaffen sind, daß sie an ein abisoliertes Leiterende gecrimpt und/oder
mit diesem verschweißt werden können. Der Leiter und der Kabelschuhe werden dabei
kraft- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden.
[0003] Ein Beispiel eines bekannten Kabelschuhs ist in Fig. 1 dargestellt. Der Kabelschuh
1 weist ein Kontaktende 2 zur Verbindung mit dem stromführenden Element auf, an welches
der Kabelschuh 1 beispielsweise angeschraubt wird. An seinem anderen Ende hat der
Kabelschuh 1 eine Aufnahme 3 für ein abisoliertes Ende des elektrischen Leiters. Im
dargestellten Beispiel hat die Aufnahme 3 zwei Paar Crimpflügel 4, 5, die um das Leiterende
gecrimpt werden. Das Leiterende kann auch mit dem Kabelschuh 1 verschweißt werden.
[0004] Elektrische Leiter aus Kupfer werden heute, insbesondere in der Automobilindustrie,
zunehmend durch Leiter aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung ersetzt. Aluminium
ist gegenüber Kupfer ein leichteres und preiswerteres Material mit guten elektrischen
Eigenschaften. Die Kabelschuhe bestehen zumeist aus Kupfer oder einer Kupferlegierung.
Um eine einwandfreie elektrisch leitende Verbindung zwischen einem Kabelschuh aus
Kupfer und einem Aluminiumleiter herzustellen, muß der abisolierte Aluminiumleiter
vor dem elektrischen Verbinden von der nichtleitenden Oxidschicht befreit werden,
die sich beim Kontakt von Aluminium mit Sauerstoff bildet. Dies kann beispielsweise
durch Verschweißen des Aluminiumleiters mit dem Kabelschuh bewirkt werden. Das Verschweißen
hat weiterhin den Vorteil, daß der Leiter und der Kabelschuh stofflich miteinander
verbunden sind, sodaß ein eventuelles Kaltfließen des Aluminiums keinen Einfluß auf
die Qualität der Verbindung hat. Die Schweißstelle befindet sich zumeist direkt an
der Anschlußstelle des Kabelschuhs am stromführenden Element.
[0005] Insbesondere für Litzenleiter oder Batterieleitungen mit großen Querschnitten ist
die mechanische Stabilität der Verbindung mit dem Kabelschuh von Bedeutung. Die Verbindung
muß widerstandsfähig gegenüber Schwingungen und einem eventuellen Kaltfließen des
Aluminiums sein.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kabelschuh für einen elektrischen
Leiter bereitzustellen, welcher die genannten Anforderungen erfüllt.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
- die Aufnahme des Kabelschuhs einen topfartigen Behälter aufweist, und
- das Kontaktende des Kabelschuhs und der Behälter durch ein Übergangselement miteinander
verbunden sind.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Kabelschuh handelt es sich um ein formstabiles, leitfähiges
Kontaktelement für die Übertragung von Strom durch die Verbindung von einem elektrischen
Leiter mit einem stromführenden Element. Der Kabelschuh besteht aus zwei voneinander
getrennten Befestigungselementen, nämlich dem Behälter und dem Kontaktende. Der Behälter
dient zur Aufnahme des Leiters, welcher flexible und beweglich ist. Das Kontaktende,
im Folgenden auch Anschlußgeometrie genannt, dient zur Befestigung des Kabelschuhs
an dem stromführenden Element, welches feststeht. Der Kabelschuh ist so gestaltet,
daß der Leiter wie gewünscht durch Crimpen und Schweißen daran festgelegt werden kann.
Diese beiden Befestigungsmethoden stellen sowohl die mechanische als auch die elektrische
Verbindung des Leiters mit dem Kabelschuh sicher. Die Anschlußgeometrie nimmt bei
der mittels des Kabelschuhs montierten Verbindung zwischen dem elektrischen Leiter
und dem stromführenden Element sämtliche mechanischen Belastungen auf, beispielsweise
Schwingungen oder Stöße in einem Kraftfahrzeug. Das Übergangselement zwischen dem
Kontaktende und der Aufnahme stellt eine räumliche und funktionelle Trennung dieser
beiden Befestigungselemente dar. Durch diese räumliche und funktionelle Trennung hat
das Befestigungsverfahren des Leiters keinerlei Einfluß auf die Geometrie oder das
mechanische Gefüge der Anschlußgeometrie, da die Kraft- und Wärmeeinwirkung beim Befestigen
des Leiterendes nicht in dem Bereich des Kontaktendes stattfinden. Die Anschlußgeometrie
kann somit nicht beschädigt werden. Daher ist sichergestellt, daß die Anschlußgeometrie
auftretenden mechanischen Belastungen wie Schwingungen und Stößen dauerhaft standhält.
Der erfindungsgemäße Kabelschuh ist deshalb äußerst robust, und die Verbindung zwischen
dem Leitungsende und dem Kabelschuh ist vor mechanischen Belastungen, welche im Einsatz
derselben auftreten können, geschützt und besonders haltbar.
[0009] Der Kabelschuh kann so gestaltet werden, daß die Kontaktierungsgeometrie, d.h. die
Form des Behälters, für den Leiter stets gleich bleibt und die Anschlußgeometrie der
Anwendung entsprechend verschiedenartig ausgeführt ist.
[0010] Das Übergangselement kann verschiedene Formen annehmen, durch welche die räumliche
und funktionelle Trennung sichergestellt ist.
[0011] Der erfindungsgemäße Kabelschuh kann mit Vorteil für Leiter mit großen Querschnitten
eingesetzt werden, welche sicher und beständig kontaktiert werden müssen, beispielsweise
in Elektro- und Hybridfahrzeugen und im Maschinen- und Anlagenbau.
[0012] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Verbindung aus einem elektrischen Leiter und
einem Kabelschuh mit den genannten Eigenschaften.
[0013] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1, wie bereits beschrieben, einen Kabelschuh nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Kabelschuhs nach der Erfindung,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel des Kabelschuhs nach der Erfindung, und
Fig. 4 den Kabelschuh nach dem zweiten Ausführungsbeispiel in montiertem Zustand.
[0014] In den Zeichnungen beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche technische Merkmale.
[0015] Die Fig. 2 und 3 zeigen einen Kabelschuh 10, 20 nach einer ersten bzw. einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung.
[0016] Der Kabelschuh 10, 20 weist einen rohr- oder topfartigen Behälter 11 auf, welcher
an seinem Boden 11a geschlossen ist. In den dargestellten Beispielen ist der Behälter
im Wesentlichen zylindrisch. Der Behälter 11 kann auch eine konische, sich zum Boden
2a hin verengende Form, oder andere, zur Leiteraufnahme geeignete Formen haben. Der
Behälter 11 ist nach einer Seite, dem Boden 11 a gegenüberliegend, offen.
[0017] Um die Öffnung des Behälters 11 umlaufend befindet sich ein Rand 11b. Von dem Rand
11b fortlaufend ist mittels eines Übergangselements 14 ein flaches Kontaktende 12
angebracht. Mittels des Kontaktendes 12 kann der Kabelschuh 10, 20 mit einem elektrischen
Element, beispielsweise einer Batterieklemme oder der Karosserie eines Kraftfahrzeugs,
verbunden werden. Beispielsweise kann der Kabelschuh 10, 20 an das elektrische Element
geschraubt werden, wozu eine Schraube durch eine Bohrung bzw. ein Loch 13 in dem Kontaktende
12 gesteckt werden kann.
[0018] Das Übergangselement 14 hat nach dem ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 2 eine in
zwei Richtungen gebogene Form, an die sich fortlaufend das Kontaktende 12 anschließt.
Nach dem zweiten Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 hat das Übergangselement 14
die Form eines Stegs. Der Steg besteht aus zwei flachen Teilen 15, 16, die mittels
einer Rampe 17 miteinander verbunden sind. Das Kontaktende 12 ist in einem etwa rechten
Winkel zu den flachen Teilen 15, 16 dem Behälter 11 gegenüberliegend angeordnet. Die
Form des Übergangselements 14 kann den jeweiligen Anwendungsanforderungen angepaßt
werden.
[0019] Das Übergangselement 14 sorgt dafür, daß die Anschlußgeometrie, d.h. das Kontaktende
12, räumlich und funktionell von der Kontaktierungsgeometrie, d.h. dem Behälter 11,
getrennt ist. Eine Hauptachse des Behälters (11) und das Kontaktende liegen so in
verschiedenen Ebenen. Durch das Übergangselement 14 schließt das Kontaktende 12 nicht
direkt fortlaufend an die Aufnahme 11 für das Leiterende an. Das Kontaktende 12 und
die Aufnahme 11 sind nicht einteilig gestaltet, wie beispielsweise bei dem bekannten
Kabelschuh nach Fig. 1.
[0020] Insbesondere die Wärmeeinwirkung beim Schweißen ist räumlich unabhängig vom Kontaktende
12 des Kabelschuhs. Die Schweißstelle, welche sich mit Vorteil am Boden 11 a des Behälters
11 befindet, ist deshalb von der Anschlußgeometrie kraftentkoppelt.
[0021] Der Behälter 11 stellt eine Aufnahme für einen mit dem Kabelschuh 10, 20 zu verbindenden
elektrischen Leiter dar. Ein an einem abisolierten Ende 30a eines Leiters 30 montierter
Kabelschuh 20 nach der Erfindung ist in Fig. 4 gezeigt. Der elektrische Leiter 30
ist beispielsweise ein Litzenleiter aus Aluminium. Der Litzenleiter 30 besteht aus
einer Vielzahl von elektrischen Einzelleitern und ist von einer Isolierung umgeben.
Die Isolierung besteht beispielsweise aus Silikon oder Polyvinylchlorid. Der Kabelschuh
10, 20 kann allerdings auch andere Arten von elektrischen Leitern, beispielsweise
Einzelleiter, aufnehmen.
[0022] Wie in Fig. 4 dargestellt, ist das abisolierte Ende 30a des Litzenleiters 30 in den
Behälter 11 des Kabelschuhs 20 eingesteckt. In dem gezeigten Beispiel ragt der abisolierte
Teil 30a des Leiters 30 etwas aus dem Behälter 11 heraus. Der Behälter 11 kann das
abisolierte Ende 30a allerdings auch vollständig bedecken. Der Behälter 11 ist an
das abisolierte Ende 30a des Leiters 30 gecrimpt. Die Stirnseite des Leiters 30 ist
am Boden 11a des Behälters 11 des Kabelschuhs 20 angeschweißt.
[0023] Das Ende der Isolierung des Leiters kann auch, je nach Anwendung der Verbindung,
ein Stück weit in den Behälter 11 hineinreichen. Der Behälter 11 kann dafür entsprechend
ausgeführt sein, beispielsweise mit einer konischen Form.
[0024] In dem eventuell vorhandenen Zwischenraum zwischen der Wandung des Behälters 11 und
des Leiterendes 30a kann ein rotationssymmetrisches Dichtelement angeordnet sein (nicht
dargestellt), welches das abisolierte Leiterende gegenüber der Umgebung abdichtet.
Der Behälter 11 hat dafür mit Vorzug einen sich vom Boden 11a zum Rand 11b hin stetig
oder stufenartig erweiternden Durchmesser.
[0025] Der Kabelschuh 10, 20 besteht beispielsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung.
Er kann weiterhin eine Oberflächenbeschichtung, beispielsweise aus Nickel oder Zinn,
aufweisen.
[0026] Der Kabelschuh nach der Erfindung kann in weinigen einfachen Arbeitsschritten gefertigt
werden. Der Behälter kann beispielsweise in einem Tiefziehprozeß hergestellt werden.
Dieser Prozeß ist von der Anschlußgeometrie unabhängig.
[0027] Die erfindungsgemäße Verbindung des elektrischen Leiters 30 mit dem Kabelschuh 10,
20 kann folgendermaßen hergestellt werden.
[0028] Zunächst wird das Ende 30a des Leiters 30 abisoliert und in den Behälter 11 des Kabelschuhs
10, 20 eingeführt. Die Stirnseite des Leiters 30, welcher aus einer Vielzahl von Litzen
bestehen kann, wird bis an den Boden 11a des Behälters 11 geführt. Der Kabelschuh
10, 20 wird anschließend kraftschlüssig durch Crimpen der Wandung des Behälters 11
mit dem abisolierten Leiterende 30a verbunden. Beispielsweise kann der Behälter 11
zumindest bereichsweise zu einem Sechskant verpreßt werden. Anschließend wird die
Stirnseite des Leiters 30 mit dem Boden 11a des Behälters 11 verschweißt. Dies kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß zunächst thermisch eine Schweißlinse auf der
Leiterstirnseite erzeugt und danach der Leiter 30 stoffschlüssig, beispielsweise durch
Rührreibschweißen, mit dem Boden 11a des Behälters 11 verbunden wird. Der Leiter 30
ist nun stoff- und kraftschlüssig mit dem Kabelschuh 10, 20 verbunden. Abschließend
kann ein Dichtelement in den oberen Bereich des Behälters 11 eingepreßt werden. Dieses
Verfahren zur Herstellung der Verbindung kann mit Vorteil in einem automatisierten
Fertigungsablauf erfolgen oder darin integriert werden.
1. Kabelschuh (10, 20) zur Verbindung eines isolierten elektrischen Leiters (30) mit
einem stromführenden Element, umfassend:
- eine Aufnahme (11) für ein abisoliertes Ende (30a) des elektrischen Leiters (30),
- ein Kontaktende (12) zur Verbindung mit dem stromführenden Element, dadurch gekennzeichnet, daß
- die Aufnahme (11) einen topfartigen Behälter (11) aufweist,
- das Kontaktende (12) und der Behälter (11) durch ein Übergangselement (14) miteinander
verbunden sind.
2. Kabelschuh (10, 20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter eine kegelstumpfartige Form oder eine zylinderartige Form hat.
3. Kabelschuh (10, 20) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hauptachse des Behälters (11) und das Kontaktende in verschiedenen Ebenen liegen.
4. Kabelschuh (10, 20) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Übergangselement (14) eine gebogene Form hat.
5. Verbindung aus einem elektrischen Leiter (30) und einem Kabelschuh (10, 20) nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, wobei ein abisoliertes Ende (30a) des Leiters (30) in dem Behälter
(11) aufgenommen und durch Crimpen und Schweißen darin festgelegt ist.
6. Verbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stirnseite des Leiters (30) mit dem Boden des Behälters (11) verschweißt ist.
7. Verbindung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Leiter (30) ein Litzenleiter aus Aluminium ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Verbinden eines elektrischen Leiters mit einem stromführenden Element,
unter Verwendung eines streifenförmigen Verbindungselements aus Metall, das an einem
Ende ein dreidimensionales Kontaktteil zur Verbindung mit dem Ende des elektrischen
Leiters und an seinem anderen Ende ein von dem Kontaktteil durch einen Übergangsbereich
getrenntes Kontaktende zum Anschluß des stromführenden Elements hat,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein Verbindungselement mit einem als topfartiger Behälter ausgeführten Kontaktteil
verwendet wird, in welchen der blanke Leiter so weit eingesteckt wird, bis seine Stirnseite
am Boden des Behälters anliegt,
- dass danach Behälter und Leiter miteinander vercrimpt werden und
- dass abschließend die Stirnseite des Leiters mit dem Boden des Behälters durch Rührreibschweißen
verschweißt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Behälter mit kegelstumpfartiger Form oder zylinderartiger Form verwendet wird.