[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aktuator zum Steuern eines Radsatzes eines
Schienenfahrzeugs, ein Fahrwerk eines Schienenfahrzeugs mit einem solchen Aktuator
sowie ein Verfahren zum Betreiben des Aktuators.
[0002] Bei Schienenfahrzeugen ist es notwendig, die typischerweise über eine Welle starr
gekoppelten Räder eines Radsatzes bei einer Kurvenfahrt gegenüber dem Fahrwerk eines
Schienenfahrzeugs zu verschwenken. Im Stand der Technik sind dafür sogenannte Radsatzführungselemente
vorgesehen, die in der Regel aus Gummimetallelementen bestehen.
[0003] Fig. 1 und Fig. 2 zeigen dabei die unterschiedlichen Stellungen eines Aktuators zum
Steuern eines Radsatzes eines Schienenfahrzeugs bei einem Geradeauslauf und einer
Kurvenfahrt zum besseren Verständnis der vorliegenden Thematik.
[0004] Für den in Fig. 1 dargestellten Geradeauslauf ist es von Vorteil, wenn der Aktuator
den Radsatz starr an den Fahrwerksrahmen koppelt. Im Gegensatz dazu ist bei einer
Kurvenfahrt erforderlich, dass der Aktuator den Radsatz gegenüber dem Fahrwerksrahmen
verschwenkt, um ein möglichst verschleißarmes Befahren der Gleise zu gewährleisten.
[0005] Im Stand der Technik vorhandene Aktuatoren weisen einen beschränkten Hub auf, der
für ein zufriedenstellendes Verschwenken eines Radsatzes nicht ausreicht. Weiter weisen
solche Aktuatoren hohe Längssteifigkeiten auf, die hohe Steuerkräfte nach sich ziehen.
Auch reduziert die Koppelung von Längs- und Quersteifigkeit von im Stand der Technik
bekannten Aktuatoren die Flexibilität der Nachbildung von spezifischen Fahrwerkseigenschaften.
Bei Aktuatoren, die mit Hydraulikleitungen versehen sind, steigt auch das Risiko einer
Leckage. Zudem ist die Kraft eines solchen Aktuators in Folge der Beanspruchung der
Gummiteile in dem Aktuator typischerweise begrenzt.
[0006] Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung die vorstehend aufgeführten Nachteile
eines aus dem Stand der Technik bekannten Aktuators zum Steuern eines Radsatzes eines
Schienenfahrzeugs zu überwinden.
[0007] Dies gelingt mit einem Aktuator, der sämtliche Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
Ein solcher Aktuator umfasst einen Achskörper zum Befestigen an einem Fahrwerk oder
einem Radsatzlagergehäuse des Schienenfahrzeugs, einen Gleichlaufzylinder, der in
dem Achskörper vorgesehen ist und eine Kolbenfläche umfasst, die an jeder ihrer beiden
flächigen Seiten eine den Achskörper durchstoßende Kolbenstange aufweist und ein Gehäuse,
dass in Entsprechung mit einer Bewegung des Gleichlaufzylinders in Bezug auf den Achskörper
bewegbar ist, wobei vorzugsweise an dem von der Kolbenfläche abgewandten Ende einer
jeweiligen Kolbenstange ein Kolbenfederelement angeordnet ist, das die jeweilige Kolbenstange
mit dem Gehäuse verbindet.
[0008] Dem Aktuator ist es demnach möglich, durch das Verstellen des Gleichlaufzylinders,
bzw. das Verfahren der Kolbenstangen eine Bewegung des Gehäuses hervorzurufen, die
wiederum dazu genutzt wird, eine Verschwenkbewegung des Radsatzes hervorzurufen. Dabei
ist der Achskörper in der Regel ortsfest an dem Fahrwerk befestigt, sodass eine Relativbewegung
des Gehäuses gegenüber dem Achskörper für einen Hub zum Auslenken eines Radsatzes
nutzbar ist.
[0009] Nach einer optionalen Modifikation der Erfindung weist der Achskörper eine im Wesentlichen
längliche Form auf und der Gleichlaufzylinder ist vorzugsweise in der Längsmitte des
Achskörpers angeordnet.
[0010] Dabei kann vorgesehen sein, dass die beiden Kolbenstangen senkrecht zur Längsrichtung
des Achskörpers orientiert sind.
[0011] Nach einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist das an einer jeweiligen Kolbenstange
angeordnete Kolbenfederelement eine Gummischichtfeder, die vorzugsweise zylindrisch
geformt ist und/oder deren Schichten parallel zur Längsrichtung der jeweiligen Kolbenstange
gestapelt sind. Eine solche Gummischichtfeder ist dazu ausgestaltet die Längssteifigkeit
der Radsatzführung nachzubilden bzw. zu bestimmen. Darüber hinaus kann vorgesehen
sein, dass eine solche Gummischichtfeder über eine Lagerhülse vorgespannt eingebaut
ist. Weiter können solche Gummischichtfedern eine sehr niedrige Schubsteifigkeit aufweisen,
sodass das Radsatzlagergehäuse Bewegungen senkrecht zur Längsachse des Kolbens ohne
wesentliche Belastung der Kolbenstange und deren Führung ausgeübt werden kann. Beim
korrekt orientierten Einbau eines Aktuators in ein Fahrwerk eines Schienenfahrzeugs
ist es demnach möglich, eine Querbewegung des Radsatzes ohne wesentliche Belastung
der Kolbenstange durchzuführen, wohingegen in Längsrichtung eine gewünschte Federkraft
wirkt.
[0012] Dabei ist ferner möglich, dass das Gehäuse entweder in einem Achslenker eingepresst
oder direkt mit einem Radsatzlagergehäuse verbunden, beispielsweise verschraubt, ist.
Ferner kann es jedoch auch direkt im Radsatzlagergehäuse integriert sein.
[0013] Nach einer weiteren Fortbildung der Erfindung umfasst der Aktuator mindestens ein
Achskörperfederelement, das zwischen dem Achskörper und dem Gehäuse angeordnet ist,
wobei die Hauptfederrichtung des Achskörperfederelements parallel zu einer Längsrichtung
des Achskörpers orientiert ist und vorzugsweise das Achskörperfederelement eine Gummischichtfeder
ist, deren Schichten parallel zur Längsrichtung des Achskörpers gestapelt sind. Dabei
kann vorgesehen sein, dass der Achskörper rotationssymmetrisch zu seiner Längsachse
ist. Auch kann der Achskörper spiegelsymmetrisch zu einer Ebene sein, die senkrecht
zu der Längsachse des Achskörpers ist.
[0014] In einem korrekt orientierten, eingebauten Zustand des Aktuators bildet das Achskörperfederelement
die Quersteifigkeit der Radsatzführung nach oder bestimmt diese. Von Vorteil ist,
wenn ein solches Achskörperfederelement in einer zur Hauptfederrichtung senkrechten
Richtung sehr weich ist, damit der Aktuator hohe Stellwege bei einem niedrigen Kraftverbrauch
vornehmen kann.
[0015] Ferner kann dabei vorgesehen sein, dass ein Paar von Achskörperfederelementen auf
nur einer Seite der durch die Kolbenstange und eine Längsrichtung des Achskörpers
definierten Ebene vorgesehen ist und so angeordnet ist, dass es ein in Längsrichtung
des Achskörpers gerichtete Bewegung des Gehäuses gegenüber dem Achskörper federt.
Dies entspricht in einem eingebauten Zustand des Aktuators der Federung einer Querbewegung
des Fahrwerks gegenüber dem Radsatz.
[0016] Nach einer weiteren optionalen Modifikation der Erfindung weist der Aktuator ein
Gleitelement zum gleitenden Lagern des Gehäuses an dem Achskörper in einer durch die
Längsrichtung der Kolbenstange und einer Längsrichtung des Achskörper definierten
Ebene auf, wobei vorzugsweise ein erstes Gleitelement auf einer ersten Seite der durch
die Längsrichtung der Kolbenstange und eine Längsrichtung des Achskörpers definierten
Ebene und ein zweites Gleitelement auf der anderen zweiten Seite der Ebene vorgesehen
ist. Durch das Gleitelement ist es möglich, das Gehäuse in Bezug auf den Achskörper
in eine Längsrichtung der Kolbenstange zu bewegen. In einem eingebauten Zustand des
Aktuators entspricht diese Bewegungsrichtung einer Längsrichtung.
[0017] Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gleitelement eine ebene Gleitfläche
auf, um eine Bewegung in Längsrichtung der Kolbenstange zu erlauben, wobei vorzugsweise
ein kreissegmentförmiges Element vorgesehen ist, um eine Drehung um eine Senkrechte
zu der durch die Längsrichtung der Kolbenstange und die Längsrichtung des Achskörpers
definierten Ebene zu erlauben.
[0018] Dadurch ist es möglich, möglichst verschleißfreie Bewegungen bei niedrigen Reibwerten
zu erhalten. Ferner kann vorgesehen sein, dass das Gleitelement radial vorgespannt
ist. Weiter kann nach einer Version der Erfindung das Gleitelement ebenfalls in Form
einer Gummischichtfeder ausgeführt sein, ähnlich zu einer solchen Gummischichtfeder
wie sie auch bei den Kolbenfederelement zum Einsatz kommen kann.
[0019] Vorzugsweise umfasst der Aktuator ferner einen Weggeber, der mit einer Kolbenstange
und dem Achskörper zusammenwirkt, um den Versatz des Gleichlaufzylinders aus einer
Nullstellung zu bestimmen. Nach einer weiteren optionalen Fortbildung der Erfindung
umfasst der Aktuator ferner ein Ventil, das die beiden Kammern des Gleichlaufzylinders
miteinander verbindet, und eine Ventilsteuerung, die dazu ausgelegt ist, ein Verstellen
des Gleichlaufzylinders nur durch eine Schließen und ein Öffnen des Ventils zu erreichen,
indem das Strömen eines Hydraulikfluids aus der einen Kammer in die andere Kammer
nur in eine der gewünschten Verstellbewegung entsprechende Richtung zugelassen wird,
wobei vorzugsweise der Aktuator keine Hydraulikeinheit zum aktiven Betätigen des Gleichlaufzylinders
heranzieht oder aufweist.
[0020] Das Ventil kann beispielsweise so geschaltet werden, dass es ein Hydraulikfluid von
der einen Kammer nur in die andere Kammer strömen lässt, ein Zurückströmen von der
anderen Kammer in die eine Kammer jedoch nicht möglich ist. Wirken dann äußere Kräfte
auf die Kolbenstange, die eine entsprechende Hyraulikfluidströmung erzeugen, wird
der Aktuator in die gewünschte Position gebracht. Damit kann mit dem Gleichlaufzylinder
nur indirekt bzw. passiv Kräfte erzeugt werden.
[0021] Nach einer weiteren optionalem Modifikation der Erfindung ist das Ventil des Aktuators
mit einem weiteren Gleichlaufzylinder eines voraus oder nachlaufenden Aktuators gekoppelt,
wobei die Ventilsteuerung dazu ausgelegt ist, bei Bedarf die Hydraulikfluidströmung
des nachlaufenden Aktuators für das Verstellen des vorlaufenden Aktuators zu nutzen,
wobei vorzugsweise weder der nachlaufende noch der vorlaufende Aktuator eine Hydraulikeinheit
zum aktiven Betätigen des Gleichlaufzylinders heranzieht oder aufweist. Typischerweise
gibt es bei einem Schienenfahrzeug mehrere Radsätze, die zueinander nachlaufend oder
laufend angeordnet sind. Dabei kann es von Vorteil sein, den Aktuator eines zugehörigen
Radsatzes mit einem vorlaufenden oder nachlaufenden Aktuator zu koppeln.
[0022] Nach einer Fortbildung der Erfindung umfasst der Aktuator ferner eine Hydraulikeinheit
zum Betätigen eines Gleichlaufzylinders, wobei die Hydraulikeinheit vorzugsweise am
Fahrwerk und/oder stirnseitig an einem Längsende des Achskörpers angeordnet ist.
[0023] Weiter kann vorgesehen sein, dass der Aktuator ferner eine Energieerzeugungseinheit
zum Versorgen des Aktuators mit Energie umfasst, die eine Energie unter Ausnutzung
von bei einer Fahrt des Schienenfahrzeugs auftretenden Druckänderungen in dem Gleichlaufzylinder
oder darauf basierender Hydraulikfluidströmungen des Gleichlaufzylinders erzeugt.
Ferner kann auch vorgesehen sein, dass die so erzeugte Energie in einer Energiespeichereinheit
gespeichert wird und nur bei Bedarf dem Aktuator zugeführt wird.
[0024] Da auch bei einer Geradeausfahrt eines Schienenfahrzeugs der Radsatz eine geringe
kontinuierliche Schlingerbewegung in Fahrtrichtung vollzieht (sogenannter Sinuslauf)
erfährt ein mit dem Radsatz in Verbindung stehender Aktuator Druckänderungen in seinem
Gleichlaufzylinder, welche als Energiequelle genutzt werden können. Über einen Generator,
der die Druckänderungen bzw. die hierauf basierenden Hydraulikfluidströmungen für
die Energiegewinnung nutzt, kann eine Batterie geladen werden, welche die Stromversorgung
des Aktuators sowie der weiteren optionalen Bauteile des Aktuators wie eine Elektronik,
eine Sensorik, Ventile oder eine Hydraulikeinheit übernimmt. Die Energieerzeugungseinheit
ist demnach dazu ausgelegt, Druckänderungen in dem Gleichlaufzylinder in elektrische
Energie umzuwandeln.
[0025] Alternativ oder zusätzlich kann die Energieerzeugungseinheit dazu ausgelegt sein,
eine aufgrund von Druckänderungen in dem Gleichlaufzylinder auftretende Hydraulikfluidströmung
in elektrische Energie umzuwandeln. Ist ein Ventil zwischen den einzelnen Kammern
des Gleichlaufzylinders geschaltet, das diese Kammern miteinander verbinden kann,
kann durch eine entsprechende Ventilbetätigung eine energieerzeugende Druckänderung
hervorgerufen werden. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Energieerzeugungseinheit
im Aktuatorgehäuse selbst oder zentral in einem Fahrwerk des Schienenfahrzeugs angeordnet
ist. Selbiges gilt für die Energiespeichereinheit. Insbesondere bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten
eines Schienenfahrzeugs offenbart die Energieerzeugungseinheit aufgrund der Druckänderungen
des Gleichlaufzylinders seine Stärken und liefert überzeugende Ergebnisse.
[0026] Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrwerk eines Schienenfahrzeugs mit einem Aktuator
nach einer der vorstehend aufgeführten Varianten, wobei der Achskörper des Aktuators
mit dem Fahrwerk starr verbunden ist und das Gehäuse des Aktuator in einen Achslenker
eingepresst, mit einem Radsatzlagergehäuse verbunden oder in ein Radsatzlagergehäuse
integriert ist.
[0027] Nach einer Fortbildung des Fahrwerks ist nur ein Aktuator pro Radsatz vorgesehen
und/oder der Aktuator weist in einem nicht betätigten Zustand eine so hohe Eigendämpfung
auf, die ein selbsttätiges Ausrichten des Radsatzes beim Befahren einer geraden Schienenstrecke
erlaubt.
[0028] Weiter ist von Vorteil, wenn der Aktuator auf derjenigen Seite eines Radsatzes angeordnet
ist, die zu einem Antrieb der Welle des Radsatzes entfernt ist.
[0029] Die Erfindung betrifft ferner eine Verfahren zum Betreiben eines Aktuators, der dazu
ausgelegt ist, einen Radsatz eines Schienenfahrzeugs zu steuern, insbesondere ein
solcher Aktuator nach einem der vorhergehenden Varianten, wobei in dem Verfahren das
Verstellen des Aktuators zum Verschwenken des Radsatzes auf Grundlage eines Ausdrehwinkels
des Fahrwerks gegenüber einem durch das Fahrwerk getragenen Wagenkastens durchgeführt
wird, und das auf dem Ausdrehwinkel basierende Verstellen des Aktuators erst nach
Überschreiten eines ersten Schwellenwerts des Ausdrehwinkels erfolgt, wobei vorzugsweise
das Verstellen des Aktuators proportional zu dem Ausdrehwinkel erfolgt.
[0030] Der Ausdrehwinkel des Fahrwerks gegenüber dem Wagenkasten beschreibt dabei einen
Winkelversatz den das Fahrwerk zu dem Wagenkasten einnimmt, wenn das Schienenfahrzeug
eine Kurve fährt. In Abhängigkeit dieses Drehwinkels wird erst nach Überschreiten
eines ersten Schwellenwertes der Radsatz durch den Aktuator angesteuert.
[0031] Dies ist insbesondere von Vorteil bei den bei einem Geradeauslauf typischerweise
auftretenden Sinuslauf, der Schlingerbewegung der Radsätze, da es in diesem Zustand
vorteilhaft ist, die Aktuatoren nicht auf Grundlage eines Ausdrehwinkels des Fahrwerks
anzusteuern. Es ist vielmehr von Vorteil in einem solchen Zustand eine starre Lagerung
des Radsatzes vorzusehen. Erst bei Überschreiten des Schwellenwerts wird dann der
Radsatz angesteuert, so dass ein Ansteuern des Aktuators erst bei einer Kurvenfahrt
erfolgt.
[0032] Nach einer Fortbildung des Verfahrens ist der Aktuator zum Verschwenken des Radsatzes
mit einem weiteren voraus- oder nachlaufenden Aktuator des Schienenfahrzeugs verbunden,
wobei der nachlaufende Aktuator auf Grundlage der Verstellbewegungen des vorauslaufenden
Aktuators verstellt wird, um systembedingte Verzögerungen beim Verstellen des nachlaufenden
Aktuators zu eliminieren. Insgesamt ist somit ein noch schnelleres Verstellen des
Radsatzes auf das Gleis möglich.
[0033] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figurenbeschreibung ersichtlich. Es zeigen:
- Fig. 1.
- eine optimale Aktuatorstellung eines Radsatzes bei einer Geradeausfahrt eines Schienenfahrzeugs,
- Fig. 2:
- eine optimale Stellung eines Aktuators bei einer Kurvenfahrt,
- Fig. 3:
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Aktuators, deren Schnittebene in einem
eingebauten Zustand die Längs- und Höhenrichtung ist,
- Fig.4:
- eine teilweise Schnittansicht des erfindungsgemäßen Aktuators, dessen Schnittebene
in einem eingebauten Zustand der Längs- und Breitenrichtung entspricht,
- Fig.5:
- eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Aktuators, dessen Schnittebene der Breiten-
und Höhenrichtung in einem eigebauten Zustand des Aktuators entspricht,
- Fig. 6:
- ein Strukturbild, das die Anordnung des Aktuators in einem Fahrwerk zeigt,
- Fig. 7:
- eine Strukturzeichnung, die die Anordnung eines erfindungsgemäßen Aktuators in einem
Fahrwerk eines Schienenfahrzeugs darstellt, und
- Fig. 8:
- eine Funktionszeichnung zur Darstellung der Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Aktuators.
[0034] Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung zweier Radsätze 50 eines Fahrwerks 100,
die jeweils mit mehreren Aktuatoren 1 bei einem Geradeauslauf des Schienenfahrzeugs
gehalten werden. Schematisch ist auch dabei der bei einem Schienenfahrzeug typische
Sinuslauf bei einer Geradeausfahrt eingezeichnet, der aufgrund der Konizität der Räder
des Radsatzes auftritt.
[0035] Fig. 2 zeigt ebenfalls eine schematische Darstellung bei einer Kurvenfahrt eines
Schienenfahrzeugs, bei der die Aktuatoren 1 eines Radsatzes 50 den Radsatz 50 gegenüber
dem Fahrwerk 100 eines Schienenfahrzeugs verschwenken.
[0036] Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Aktuators in der X-Z-Ebene
bei einem korrekt orientierten Einbau in ein Schienenfahrzeug. Die X-Ebene entspricht
dann dabei der Längsrichtung eines Schienenfahrzeugs, die bei einer Geradeausfahrt
der Vorwärtsrichtung entspricht. Die Z-Richtung ist dabei die Höhenrichtung des Schienenfahrzeugs.
Die Y-Richtung ist die aus der Blattebene heraustretende Richtung, die senkrecht zur
X und Z-Richtung ist und beschreibt dabei die Breitenrichtung eines Schienenfahrzeugs.
Die Schnittansicht der Fig. 3 zeigt einen Aktuator 1, der einen in Y-Richtung verlaufenden
Achskörper 2 aufweist. Dieser Achskörper 2 besitzt in einem mittleren Abschnitt einen
Zylinder 3, der in Form eines Gleichlaufzylinders ausgebildet ist. Ferner erkennt
man, dass der Achskörper 2 rotationssymmetrisch zu seiner Längsachse ausgebildet ist.
Zudem ist der Achskörper 2 spiegelsymmetrisch zu einer Ebene, die senkrecht zu seiner
Längsrichtung orientiert ist.
[0037] Die Kolbenfläche 4 des Zylinders 3 besitzt an jeder ihrer beiden flächigen Seiten
eine Kolbenstange 5, die den Achskörper 2 durchstößt. Die Kolbenstangen 5 sind dabei
in X-Richtung orientiert. An den außerhalb des Achskörpers 2 angeordneten Enden der
jeweiligen Kolbenstange 5 ist ein Kolbenstangenfederelement 7 angeordnet, das mit
einem Gehäuse 6 des Aktuators 1 in Verbindung steht.
[0038] Die in dem Achskörper 2 gebildeten Zylinderkammern 31, 32 sind dabei durch die Kolbenfläche
4 des Gleichlaufzylinders 3 voneinander getrennt. Mithilfe von nicht dargestellten
Zuleitungen in die Zylinderkammern 31, 32 bzw. entsprechende Ableitungen aus den Zylinderkammern
31, 32 ist ein Verschieben des Zylinders 3 in X-Richtung, die senkrecht zur Längsrichtung
des Achskörpers 2 ist (Y-Richtung), möglich. Dadurch wird nicht nur die Kolbenstange
5 und das an einer Stirnseite der Kolbenstange 5 angeordnete Kolbenstangefederelement
7 verschoben, sondern auch das mit den Kolbenstangenfederelement 7 in Verbindung stehende
Gehäuse 6. Dieses gleitet über ein Gleitelement 9 in X-Richtung entlang des Achskörpers
2.
[0039] Dabei können mehrere Gleitelemente 9 vorgesehen sein, die vorzugsweise in Höhenrichtung
(Z-Richtung), voneinander versetzt angeordnet sind. Ein jedes Gleitelement 9 kann
dabei ein kreissegmentförmiges Element 92 und eine Gleitplatte 91 aufweisen, sodass
auch eine Drehung des Gehäuses 6 um die Z-Achse (Höhenrichtung) möglich ist.
[0040] Das Kolbenstangenfederelement 7 ist in der Darstellung eine Gummischichtfeder, die
dazu ausgelegt ist, die Längssteifigkeit der Radsatzführung nachzubilden bzw. zu bestimmen.
Diese kann zylindrisch geformt sein und ist über eine Lagerhülse vorgespannt eingebaut.
Weiter weist das Kolbenfederelement 7 eine sehr niedrige Schubsteifigkeit auf, sodass
das Radsatzlagergehäuse die Bewegungen um die Y-Achse sowie die Querbewegungen ohne
wesentliche Belastung der Kolbenstange 5 und deren Führungen durch den Achskörper
2 ausüben kann.
[0041] Durch das Bewegen des Gleichlaufzylinders 3 in X-Richtung bewegt sich demnach nicht
nur die zugehörige Kolbenstange 5 und das Kolbenfederelement 7 sondern auch das an
dem Kolbenfederelement 7 angeordnete Gehäuse 6. Das Gleitelement 9, das sowohl an
einer Ober- und einer Unterseite des Achskörpers 2 in Z-Richtung vorgesehen sein kann,
unterstützt dabei die Bewegungsfreiheit des Gehäuses in der X-Richtung sowie für eine
Drehung um die Z-Achse.
[0042] Fig. 4 zeigt eine Teil-Schnittansicht in der X-Y-Ebene. Bei einer bestimmungsgemäßen
Orientierung des Aktuators 1 entspricht die X-Y-Ebene einer Draufsicht auf den teilweise
freigeschnittenen Aktuator 1.
[0043] Man erkennt, dass aus dem Gehäuse 6 zu beiden Seiten Abschnitte des Achskörpers 2
hinausragen, die für eine Befestigung an einem Fahrwerksrahmen vorgesehen sind. Durch
die feste Anbindung des Achskörpers 2 an einem Fahrwerk und die Möglichkeit der Zylinderbewegung
bezgl. des Achskörpers 2 ergibt sich die erforderliche Relativbewegung des Aktuators
1 gegenüber dem Fahrwerk, die zu einem Verschwenken des Radsatzes gegenüber dem Fahrwerk
genutzt wird. Senkrecht zur Y-Achse (Breitenrichtung) wird dabei der Zylinder 3 und
das Gehäuse 6 entlang der X-Achse (Längsrichtung) verfahren. Neben den bereits in
der Fig. 3 vorgestellten Bauteilen weist der Aktuator in dieser Darstellung einen
Weggeber 10 auf, der dazu ausgelegt ist, die Stellung des Zylinders zu erfassen. Dazu
ist der Weggeber 10 an dem Achskörper 2 und einen mit einer Kolbenstange 5 in Verbindung
stehenden Bauteil in Verbindung gebracht.
[0044] Weiter erkennt man ein Achskörperfederelement 8, das für eine Federung zwischen dem
Gehäuse 6 und dem Achskörper 2 sorgt. Die Hauptfederrichtung dieses Achskörperfederelements
8 ist dabei parallel zur Längsrichtung (Y-Richtung) des Achskörpers 2 und dient damit
im Wesentlichen zum Nachbilden bzw. Bestimmen der Quersteifigkeit der Radsatzführung.
Das Achskörperfederelement 8 kann dabei ebenfalls als Gummischichtfeder ausgeführt
sein, welche in X-Richtung sehr weich ist, um hohe Stellwege bei einer niedrigen Aktuatorkraft
zu ermöglichen. Das Achskörperfedelement 8 kann dabei paarweise in Y-Richtung versetzt
zwischen dem Achskörper 2 und dem Gehäuse 6 vorgesehen sein. Auch kann vorgesehen
sein, dass die Achskörperfederelemente 8 paarweise nur oben oder nur unten (in Z-Richtung)
angebracht sind. Die Anzahl und Anordnungspositionen der Achskörperfederelemente 8
werden je nach Anforderung des Aktuators vorgesehen.
[0045] Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht des Aktuators 1 in einer Y-Z-Ebene. Bei einem korrekt
orientierten Einbau des Aktuators 1 in ein Schienenfahrzeug bzw. in ein Fahrwerk eines
Schienenfahrzeugs entspricht dies einer Ansicht von hinten oder von vorne.
[0046] Der Gleichlaufzylinder 3 dessen Kolbenstangen 5 nun aus der Blattebene hinein oder
in die Blattebene heraus verschiebbar sind, ist im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung
des Achskörpers 2 orientiert. Der Achskörper 2 weist einen Mittelabschnitt auf, der
eine flanschartige Auskragung aufweist, um Anlageflächen für die mehreren Achskörperfederelemente
8 zu bilden. Ferner sind an dem Mittelabschnitt auch die Gleitelemente 9 für ein gleitendes
Lagern des Gehäuses an dem Achskörper 2 vorgesehen. In dieser Ansicht erkennt man,
dass das Gehäuse 6 keinen direkten Verknüpfungspunkt mit dem Achskörper 2 aufweist,
sodass es gegenüber diesem verschiebbar gelagert ist. Die Position des Gehäuses 6
hängt dabei von der Position des Gleichlaufzylinders 3 gegenüber dem Achskörper 2
ab. Um die Position zu bestimmen, ist ein Weggeber 10 vorgesehen, der mit einer Kolbenstange
5 des Gleichlaufzylinders 3 zusammenwirkt, sodass die aktuelle Position des Gehäuses
6 bzw. des Kolbens des Zylinders 3 festgestellt werden kann.
[0047] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung des Aktuators, der eine Hydraulikeinheit
13 sowie ein Ventil 11 und die zugehörige Ventilsteuerung 12 aufweist. Man erkennt
den in den vorhergehenden Figuren beschriebenen Aktuator 1, wie er mit seinen Längsenden
des Achskörpers 2 in einer starren Verbindung mit einem Fahrwerksrahmen 100 oder Fahrwerk
steht. Ferner ist dabei stirnseitig an dem Achskörper 2 die Hydraulikeinheit 13 angeordnet,
die über Hydraulikleitungen mit den Kammern 31, 32 des Zylinders 3 in Verbindung steht.
Durch das Einpumpen des Hydraulikfluids in eine der beiden Kammern und das Ablassen
von Hydraulikfluid aus der anderen Kammer kann eine Verstellbewegung des Zylinders
vorgenommen werden. Diese führt dazu, dass das Radsatzlagergehäuse 120 entsprechend
der Verstellbewegung des Zylinders verstellt wird. Im Ergebnis führt dies zu einem
Verschwenken des Radsatzes gegenüber dem Fahrwerk 100, was bei Kurvenfahrten eines
Schienenfahrzeugs von Vorteil ist.
[0048] Mit dem Bezugszeichen 14 ist eine Zustandsanzeige gekennzeichnet, die in einer Ausführungsform
eine farbige LED-Leuchte sein kann. Diese ist gut sichtbar am Gehäuse des Aktuators
1 angebracht und ermöglicht eine Zustandserkennung mit Hilfe einer visuellen Kontrolle.
Dabei kann vorgesehen sein, dass das Erkennungskonzept des Zustands wie folgt ausgeführt
ist:
[0049] Bei einer ordnungsgemäßen Funktion leuchtet die Leuchte 14 dauerhaft grün, wobei
bei einer Fehlfunktion die Farbe auf Rot wechselt. Falls eine differenzierte Diagnose
anzeigbar sein soll, können weitere Farben wie z.B. orange, gelb etc. verwendet werden
oder ein Nichtleuchten als weiterer Zustand genutzt werden. Als Beispiel für weitere
Zustände können eine Stromausfall, ein Sensorausfall, eine Pumpenleitung in Betracht
kommen.
[0050] Ferner kann auch ein drahtlos arbeitender Diagnose-Stick 15 mit einem Aktuator 1
zusammenwirken. Dieser kann als USB-Dongle mit einer WIFI-Datenübertragung Informationen
auf ein mobiles Endgerät eines Technikers senden. Vorteilhaft ist, dass dies auch
während einer Fahrt des Schienenfahrzeugs erfolgen kann, sodass über eine bekannte
Strecke die Messgrößen des betroffenen Fahrwerks aufgezeichnet und mit entsprechenden
Daten eines korrekt funktionierenden Systems verglichen werden können. Von Vorteil
ist, wenn die Übertragung der Daten in den betroffenen Wagen oder einen anderen Wagen
des Schienenfahrzeugs oder in den Führerstand erfolgt. Dabei können sämtliche vorhandene
Daten des Systems wie Sensordaten, Ventildaten, Daten über den Motor und die Pumpe,
die Stromversorgung und eine Zustandsanzeige aufgezeichnet werden. Mit Hilfe einer
Diagnosesoftware können dann die Systemdaten über die Zeit bzw. der Strecke aufgezeichnet
werden und mit früher gespeicherten Messdaten der gleichen Strecke bzw. desgleichen
Streckenabschnitts verglichen werden. Mit Hilfe dieser Schnittstellte ist es möglich,
erforderliche korrektive Eingriffe zu erkennen und frühzeitig zu planen.
[0051] Man erkennt, dass eine Energieversorgung 16 mit der Hydraulikeinheit 13 und der Ventilsteuerung
12 verbunden ist, um diese Einheiten mit Energie zu versorgen.
[0052] Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung des Aktuators 1 in einem eingebauten Zustand
eines Schienenfahrzeugs. Dabei ist das Fahrwerk 100 des Schienenfahrzeugs beweglich
gegenüber dem Wagenkasten 110 des Schienenfahrzeugs gelagert. Bei einer Bogenfahrt
wird sich das Fahrwerk 100 demnach in die Kurve bewegen, wohingegen der sehr viel
längere Wagenkasten gegenüber dem Fahrwerk 100 verdreht ist. Dieser Winkel, der Ausdrehwinkel
genannt wird, wird mit Hilfe einer Messvorrichtung 20 bestimmt und an den Aktuator
1 oder die mehreren Aktuatoren 1 weitergegeben. Die Radsätze eines Fahrwerks 100 werden
auf Grundlage des Ausdrehwinkels, der mit Hilfe der Messeinrichtung 20 bestimmt wird,
gegenüber dem Fahrwerk 100 verschwenkt.
[0053] Der Bogenradius einer Kurvenfahrt wird demnach mit Hilfe der Messvorrichtung 20 bestimmt,
die beispielsweise durch Weggeber längs im oder am Schlingerdämpfer bzw. auch separat
dazu vorgesehen sind.
[0054] Die Steuerung der Radsätze 50 erfolgt dann über den elektro-hydraulischen Aktuator
1, wobei jeweils nur ein Aktuator 1 pro Radsatz 50 vorgesehen ist. Typischerweise
sind diese punktsymmetrisch zueinander angeordnet, wobei der Aktuator 1 vorzugsweise
an dem von dem Antrieb der Welle des Radsatzes 50 entfernten Ende angeordnet ist.
Bei nur einem Aktuator 1 pro Radsatz 50 muss dieser zwar größere Stellwege ausüben,
die Anzahl der Bauteile und die damit einhergehenden Kosten sinken jedoch beträchtlich.
Weiter bietet eine solche Anordnung den Vorteil, dass der Radsatz 50 in Längsrichtung
eindeutig positioniert ist und bei angetriebenen Radsätzen deutlich niedrigere Bewegungen
auf die Kupplung kommen.
[0055] Vorteilhaft ist, wenn der Aktuator 1 eine hohe Eigendämpfung im passiven bzw. nicht
betätigten Zustand aufweist, da dann der Radsatz 50 bei einer Geradeausfahrt sich
selbstständig ideal ausrichten kann und die effektiv wirksame Längssteifigkeit der
Radsatzführung hoch bleibt und ein stabiles Fahrverhalten sicherstellt.
[0056] Fig. 8 zeigt das Steuerungskonzept gemäß einer Basisausführung. Die Messung des Ausdrehwinkes,
der den Winkelversatz eines Wagenkastens 110 zu einem Fahrwerk 100 bestimmt, erfolgt
dabei über die Messeinrichtung 20. Auf Grundlage des Ausdrehwinkels erfolgt dann die
Ansteuerung des Aktuators 1. Diese erfolgt erst nach Überschreiten eines Schwellenwerts,
sodass durch die Steuerung keinerlei Beeinträchtigung des stabilen Laufverhaltens
in Folge eines Sinuslaufs oder einer Wagenkastenbewegung eintritt. Dabei kann vorgesehen
sein, dass die Steuerung des Aktuators 1 im einfachsten Fall proportional zum Ausdrehwinkel,
also auch zum Bogenradius der Kurve erfolgt. Dies jedoch erst nach Überschreiten des
bereits zuvor erwähnten Schwellenwerts.
[0057] Die Betätigung des Aktuators 1 erfolgt über ein 4/3-Wegeventil 11, welches über die
Differenz zwischen Soll- und Ist-Weg entsprechend betätigt wird.
[0058] Dabei kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass die Steuerung in weiteren Fällen
auch weitere Kriterien heranzieht. Mögliche weitere Kriterien werden nachfolgend in
einer Aufzählung angegeben:
- Radien abhängig degressiv, progressiv, stufenweise, wobei beliebige Übertragungsfunktionen
denkbar sind,
- Fahrgeschwindigkeit bzw. Querbeschleunigung,
- Traktionskraft, welche durch die Messung der Längsbewegung zwischen dem Wagenkasten
110 und dem Fahrwerk 100 bestimmt wird,
- die Aktuatorkraft selbst, die mittels einer Druckmessung im Aktuator 1 bestimmt wird,
wobei dies die Qualität der Berührgeometrie zwischen Rad und Schiene berücksichtigt,
- eine individuelle Steuerung der Radsätze, vor- oder nachlaufend,
- eine Steuerung im höherfrequenten Bereich um das Fahrwerk zu stabilisieren (praktisch
ebenphasig zum Sinuslauf) sodass auf den Einsatz eines Schlingerdämpfers verzichtet
werden kann.
[0059] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Hydraulikeinheit 13, welche Pumpen und einen
Motor umfasst, nur bei Bedarf aktiviert wird. Bei Überschreiten eines zweiten Schwellenwerts
der Soll- Ist-Lageabweichung kann die Pumpe aktiviert werden und damit der Energieverbrauch
des Aktuators deutlich verringert werden. Das heißt, die Pumpe muss praktisch nur
bei Gleiszuständen mit schlechter Berührgeometrie eingeschaltet werden, wohingegen
bei einer akzeptablen Berührgeometrie der Radsatz 50 sich ohne zusätzliche Kraft in
die richtige Lage bringt, da dies auch nur mit passiv betätigten Ventilen ohne Hinzuschalten
der Hydraulikeinheit 13 möglich ist.
[0060] Weiter kann vorgesehen sein, dass sich die Aktuatorsysteme zweier oder mehrerer Fahrwerke
100 zur Nutzung der Information eines vorlaufenden Fahrwerks 100 verbunden werden.
Damit ist es möglich, Verzögerungen des Systems beim Anlaufen der Pumpen der Hydraulikeinheit
für die nachlaufenden Fahrwerke zu eliminieren und diese bereits rechtzeitig zu verlassen.
Dadurch ist es auch möglich, Steuerungsverfahren für den Lauf durch Übergangsbogen
oder für Weichen zu optimieren.
[0061] Vorzugsweise wird der Aktuator autonom aus jedem Fahrwerk heraus gesteuert. Es wird
lediglich eine Energieversorgung benötigt, wohingegen Datenerfassung, Datenbearbeitung
und die Betätigung selbst innerhalb eines Fahrwerks erfolgt.
[0062] Dabei ist der Aktuator 1 in der Radsatzführung, vorzugsweise einem Achslenkerlager
oder einem Stützlager integriert. Zum Ansteuern des Aktuators 1 ist in der Fig. 8
ein Motor, eine Pumpe (beide bei Bezugszeichen 13), Ventile 11, Weg- und Drucksensoren
und eine Steuereinheit vorgesehen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere für höher
angelegte Steuerungsverfahren notwendige Sensoren vorhanden sind. In Frage kommen
hier beispielsweise Beschleunigungssensoren oder Gyrometer. Von Vorteil ist, dass
es keine externen Hydraulikleitungen gibt, wodurch das Risiko einer Leckage und eines
Ausfalls signifikant reduziert wird.
[0063] Das Ansteuern des Aktuators 1 ist zudem ausfallsicher ausgeführt, da bei Ausfall
der Elektronik, der Sensorik, der Stromversorgung, der Pumpe und/oder des Motors sich
das System wie eine steife Radsatzführung mit einer hohen Eigendämpfung verhält. Dies
bedeutet, dass sich das Fahrwerk wie ein klassisches Fahrwerk ohne Radsatzsteuerung
bzw. mit einer sehr langsam wirkenden Steuerung verhält.
[0064] Bei einer Leckage und dem Verlust der Längssteifigkeit kommt es zu einem unruhigen
Lauf des Fahrwerks, das hin zu einem instabilen Lauf führen kann. Die Restdämpfung
und die Reststeifigkeit in dem System verhindern jedoch eine Überschreitung von sicherheitsrelevanten
Grenzwerten der Rad-Schiene-Kräfte.
[0065] Weiterhin kann nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein,
dass die Energieversorgung autark angelegt ist. Dazu wird eine Energieerzeugungseinheit
vorgesehen, die ihre Energie anhand der Druckänderungen in dem Gleichlaufzylinder
erzeugt. Beispielsweise kann dabei auch ein aus dem Zylinder herausgedrücktes Hydraulikfluid
verwendet werden, um Energie zu erzeugen. Auch bei einer Geradeausfahrt ändern sich
die Drücke in dem Zylinder laufend, sodass ein passiv geschalteter Aktuator auch als
Energiequelle genutzt werden kann. Mit dieser Energie kann die Stromversorgung der
Elektronik, der Sensorik sowie der Ventile und auch der Pumpe sichergestellt werden.
Die Energieerzeugung kann dabei durch ein gezieltes Betätigen der Ventile bei verschiedenen
Fahrzuständen maximiert werden.
[0066] Bei einer solch autarken Energieversorgung ist es von Vorteil, das Steuerungskonzept
des Aktuators 1 zu modifizieren. Dieses Konzept kann auch Anwendung finden, wenn ein
besonders energiearmer Steuerzustand gewünscht ist und ist nicht zwangsläufig auf
eine autarke Energieversorgung beschränkt
[0067] Dabei wird jeder Aktuator 1 individuell betätigt, indem die Ventile jeweils den Ölfluss
nur in der gewünschten Richtung hin zu einer vorzunehmenden Stellung des Aktuators
zulassen. Ist die Berührgeometrie zwischen Rad und Schiene ausreichend, so kann sich
ein Radsatz auch nur aufgrund dieser Steuerung optimal einstellen. Reicht die Qualität
der Berührgeometrie hingegen nicht aus, um zu einer selbstständigen Verstellung des
Aktuators in die gewünschte Position zu kommen, ist es von Vorteil, die beiden Zylinder
des vor- und nachlaufenden Radsatzes gegenseitig über Hydraulikleitungen sowie zusätzliche
Ventile zu koppeln, sodass bei Bedarf die Strömung des Hydraulikfluids des nachlaufenden
Radsatzes zur Steuerung des vorlaufenden Radsatzes genutzt werden.
[0068] Diese Ausführungsform ist insbesondere bei der Nachrüstung von älteren Fahrzeugen
interessant, die aufgrund von mangelndem Platzangebot den Einbau einer Energieversorgung
nicht zulassen. So besitzt der steuerbare Aktuator keine Hydraulikeinheit, welche
einen Motor und eine Pumpe umfasst, sondern nur Ventile zwischen den einzelnen Kammern
des Gleichlaufzylinders. Damit ist es nur möglich, den Zylinder indirekt bzw. passiv
Kräfte erzeugen zu lassen. Dies geschieht beispielsweise durch Öffnen eines Ventils,
sodass eine Strömung zwischen den Kammern zugelassen wird, wenn eine Kraft durch die
Schiene auf den Radsatz übertragen wird, die ein Betätigen des Aktuators in die gewünschte
Richtung bewirkt. Es ist von Vorteil, wenn die Steuerung der Ventile dabei ebenfalls
nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen kann. Diese können beispielsweise der Bogenradius
einer Schienenkurve, Traktionskraft, die Radialstellung der beiden Radsätze und/oder
die Zylinderkraft sein. So ist beispielsweise von Vorteil, den Durchfluss eines Hydraulikfluids
des Zylinders in beiden Richtungen zu blockieren, um einen außermittigen Fahrzeuglauf
zu verhindern.
[0069] Auch kann vorgesehen sein, dass die Zylinderkammern der vor- und nachlaufenden Aktuatoren
über Hydraulikleitungen zur gegenseitigen Steuerung gekoppelt sind. Damit ist möglich,
dass der vorlaufende Radsatz über die Bewegung des nachlaufenden Radsatzes gesteuert
wird.
[0070] Eine besonders kostengünstige Variante einer erfindungsgemäßen Ausführung sieht vor,
dass der Aktuator keinen Weggeber aufweist, jedoch eine Messeinrichtung 20 zum Bestimmen
des Ausdrehwinkels bzw. des Bogenradius besitzt. Ferner weist eine zentrale Einheit
eine Elektronik, die Ventile, die Generatoren, einen Energiespeicher sowie eine Zustandsanzeige
auf. Auch verlaufen Hydraulikleitungen von den Zylindern zu der zentralen Einheit,
die wiederum über eine Kabelverbindung mit der Messeinrichtung zum Bestimmen des Ausdrehwinkels
bzw. des Bogenradius verbunden ist.
[0071] Eine weitere Funktionalität, die sich auf Grundlage des erfindungsgemäßen Aktuators
ergibt, ist das Durchführen einer Gleisdiagnose. Die vorliegende Erfindung ermöglicht
aufgrund ihrer Konzeption eine Diagnose des Gleis- bzw. Schienenzustands mit relativ
wenig Zusatzaufwand. Die Informationen zum Bogenradius sowie der individuellen Position
der Radsätze sind aus dem Konzept der Erfindung verfügbar. Ergänzt man das System
noch mit Drucksensoren sowie einem Querbeschleunigungssensor, können alle interessierenden
Größen, welche den Gleiszustand beschreiben, hergeleitet werden. Dabei werden die
einzelnen Größen, wie anhand der nachfolgenden Tabelle 1 gezeigt, ermittelt.
Tabelle 1: Herleitung der den Gleiszustand definierenden Größen
| Parameter |
Messgrössen / Fahrzeugparameter |
| Bogenradius |
Ausdrehwinkel Fahrwerk 1: Ψ1 |
| |
Ausdrehwinkel Fahrwerk 2: Ψ2 |
| |
Drehzapfenabstand |
| Anlaufwinkel: αi |
Ausdrehwinkel Fahrwerk 1: Ψ1 |
| |
Ausdrehwinkel Fahrwerk 2: Ψ2 |
| |
Drehwinkel von Radsatz i: Ψrsi |
| Gleisverschiebekraft: ∑Yi |
Aktuator Kraft Radsatz 1: Fact1 |
| |
Aktuator Kraft Radsatz 2: Fact2 |
| |
Unausgeglichene Querbeschleunigung: aq |
| |
Radlast |
| |
Steifigkeit der Radsatzführung |
| |
Radstand |
| |
Ausdrehsteifigkeit der Sekundärfederung |
| Einzelradkraft quer: Yij |
Gleisverschiebekraft |
| |
Anlaufwinkel |
| |
Radlast |
| Verschleissfaktor |
Einzelradkraft quer: Yij |
| |
Anlaufwinkel: αi |
| Rollradiendifferenz |
Bogenradius |
| |
Aktuator Kraft Radsatz 1: Fact1 |
| |
Aktuator Kraft Radsatz 2: Fact2 |
| |
Radlast |
| Konizität |
Aktuator Kraft Radsatz 1: Fact1 (dynamisch) |
| |
Aktuator Kraft Radsatz 2: Fact2 (dynamisch) |
| Gleisverwindung |
Wegsensoren vertikal |
| Gleislagestörungen quer |
Beschleunigungssensoren quer (dynamisch) |
| Gleislagestörungen vertikal |
Beschleunigungssensoren vertikal (dynamisch) |
| Rollierschwingungen |
Beschleunigungssensoren vertikal (dynamisch) |
| |
Beschleunigungssensoren längs (dynamisch) |
[0072] Die Diagnose ist vorzugsweise nur in ca. zwei bis drei Wagen eines Schienenfahrzeugs
vorzusehen. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang, wenn es eine ständige Verbindung
der Aktuatoren mit einem Rechner im entsprechenden Wagen bzw. Zug mit Zugang zu einem
Auswertesystem der Gleisdiagnose gibt.
1. Aktuator (1) zum Steuern eines Radsatzes (50) eines Schienenfahrzeugs (60), umfassend:
einen Achskörper (2) zum Befestigen an einem Fahrwerk (100) oder einem Radsatzlagergehäuse
(120) des Schienenfahrzeugs (60),
einen Gleichlaufzylinder (3), der in dem Achskörper (2) vorgesehen ist und eine Kolbenfläche
(4) umfasst, die an jeder ihrer beiden flächigen Seiten eine den Achskörper (2) durchstoßende
Kolbenstange (5) aufweist, und
ein Gehäuse (6), das in Entsprechung mit einer Bewegung des Gleichlaufzylinders (3)
in Bezug auf den Achskörper (2) bewegbar ist, wobei
vorzugsweise an dem von der Kolbenfläche (4) abgewandten Ende einer jeweiligen Kolbenstange
(5) ein Kolbenfederelement (7) angeordnet ist, das die jeweilige Kolbenstange (5)
mit dem Gehäuse (6) verbindet.
2. Aktuator (1) nach Anspruch 1, wobei der Achskörper (2) eine im Wesentlichen längliche
Form aufweist und der Gleichlaufzylinder (3) vorzugsweise in der Längsmitte des Achskörpers
(2) angeordnet ist.
3. Aktuator (1) nach Anspruch 2, wobei die beiden Kolbenstangen (5) senkrecht zur Längsrichtung
des Achskörpers (2) orientiert sind.
4. Aktuator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das an einer jeweiligen
Kolbenstange (5) angeordnete Kolbenfederelement (7) eine Gummischichtfeder ist, die
vorzugsweise rechteckig oder zylindrisch geformt ist und/oder deren Schichten parallel
zur Längsrichtung der jeweiligen Kolbenstange (5) gestapelt sind.
5. Aktuator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend ein Achskörperfederelement
(8), das direkt zwischen dem Achskörper (2) und dem Gehäuse (6) angeordnet ist, wobei
die Hauptfederrichtung des Achskörperfederelements (8) parallel zu einer Längsrichtung
des Achskörpers (2) orientiert ist, und vorzugsweise die Achskörperfederelemente (8)
Gummischichtfedern sind, deren Schichten parallel zur Längsrichtung des Achskörpers
(2) gestapelt sind.
6. Aktuator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Paar von Achskörperfederelementen
(8) auf nur einer Seite der durch die Längsrichtung der Kolbenstange (5) und eine
Längsrichtung des Achskörpers (2) definierten Ebene vorgesehen und so angeordnet ist,
dass es eine in Längsrichtung des Achskörpers (2) gerichtete Bewegung des Gehäuses
(6) gegenüber dem Achskörper (2) federt.
7. Aktuator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend ein Gleitelement
(9) zum gleitenden Lagern des Gehäuses (6) an dem Achskörper (2) in einer durch die
Kolbenstange (5) und eine Längsrichtung des Achskörpers (2) definierten Ebene, wobei
vorzugsweise ein erstes Gleitelement (9) auf einer ersten Seite der der durch die
Kolbenstange (5) und eine Längsrichtung des Achskörpers (2) definierten Ebene und
ein zweites Gleitelement (9) auf der anderen zweiten Seite vorgesehen ist.
8. Aktuator (1) nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Gleitelement (9) eine ebene Gleitfläche
(91) aufweist, um eine Bewegung in Längsrichtung der Kolbenstange (5) zu erlauben,
und vorzugsweise ein kreissegmentförmiges Element (92) aufweist, um eine Drehung um
die Normalenrichtung zu der durch die Längsrichtung der Kolbenstange (5) und eine
Längsrichtung des Achskörpers (2) definierten Ebene zu erlauben, vorzugsweise ferner
umfassend einen Weggeber (10), der mit einer Kolbenstange (5) und dem Achskörper (2)
zusammenwirkt, um den Versatz des Gleichlaufzylinders (3) aus einer Nullstellung zu
bestimmen, besonders vorzugsweise ferner umfassend ein Ventil (11), das die beiden
Kammern (31, 32) des Gleichlaufzylinders (3) miteinander verbindet, und eine Ventilsteuerung
(12), die dazu ausgelegt ist, ein Verstellen des Gleichlaufzylinders (3) zu erreichen,
indem das Strömen eines Hydraulikfluids aus der einen Kammer (31) in die andere Kammer
(32) nur in eine der gewünschten Verstellbewegung entsprechende Richtung zugelassen
wird, wobei vorzugsweise der Aktuator (1) keine Hydraulikeinheit (13) zum aktiven
Betätigen des Gleichlaufzylinders (3) heranzieht oder aufweist.
9. Aktuator (1) nach Anspruch 8, wobei das Ventil des Aktuators (1) mit einem weiteren
Gleichlaufzylinder (3) eines voraus- oder nachlaufenden Aktuators (1) gekoppelt ist,
wobei die Ventilsteuerung (12) dazu ausgelegt ist, bei Bedarf die Hydraulikfluidströmung
des nachlaufenden Aktuators (1) für das Verstellen des vorlaufenden Aktuators (1)
zu nutzen, wobei vorzugsweise weder der nachlaufende noch der vorlaufende Aktuator
(1) eine Hydraulikeinheit (13) zum aktiven Betätigen des Gleichlaufzylinders (3) heranzieht
oder aufweist, vorzugsweise ferner umfassend eine Hydraulikeinheit (13) zum Betätigen
des Gleichlaufzylinders (3), wobei diese vorzugsweise am Fahrwerk (100) und/oder stirnseitig
an einem Längsende des Achskörpers (2) angeordnet ist, besonders vorzugsweise ferner
umfassend eine Energieerzeugungseinheit zum Versorgen des Aktuators (1) mit Energie,
die eine Energie unter Ausnutzung von bei einer Fahrt des Schienenfahrzeugs (60) auftretenden
Druckänderungen in dem Gleichlaufzylinder (3) oder darauf basierender Hydraulikfluidströmungen
des Gleichlaufzylinders (3) erzeugt.
10. Aktuator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche , ferner umfassend Sensoren,
welche eine höherwertige Steuerung und/oder Diagnose des Fahrwerks und/oder des Gleiszustandes
ermöglichen, vorzugsweise ferner umfassend eine vorzugsweise visuelle Zustandsanzeige,
welche die unterschiedlichen Zustände anzeigen kann, besonders vorzugsweise ferner
umfassend eine Schnittstelle vorzugsweise USB oder WiFi, welche mit einem mobilen
Gerät kommunizieren kann und eine online Diagnose ermöglicht.
11. Fahrwerk (100) eines Schienenfahrzeugs (60) mit einem Aktuator (1) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Achskörper (2) des Aktuators (1) mit dem Fahrwerk (100) starr verbunden ist, und
das Gehäuse (6) des Aktuators (1) in einen Achslenker eingepresst, mit einem Radsatzlagergehäuse
(120) verbunden oder in einem Radsatzlagergehäuse (120) integriert ist.
12. Fahrwerk (100) nach Anspruch 11, wobei nur ein Aktuator (1) pro Radsatz (50) vorgesehen
ist und/oder der Aktuator (1) in einem nicht betätigten Zustand eine so hohe Eigendämpfung
aufweist, die ein selbsttätiges Ausrichten des Radsatzes (50) beim Befahren einer
geraden Schienenstrecke erlaubt.
13. Verfahren zum Betreiben eines Aktuators (1), der dazu ausgelegt ist, einen Radsatz
(50) eines Schienenfahrzeugs (60) zu steuern, insbesondere zum Betreiben eines solchen
Aktuators (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 -10 wobei in dem Verfahren:
das Verstellen des Aktuators (1) zum Verschwenken des Radsatzes (50) gegenüber einem
Fahrwerk (100) auf Grundlage eines Ausdrehwinkels des Fahrwerks (100) gegenüber einem
durch das Fahrwerk (100) getragenen Wagenkörpers (110) durchgeführt wird, und
das auf dem Ausdrehwinkel basierende Verstellen des Aktuators (1) erst nach Überschreiten
eines ersten Schwellenwerts des Ausdrehwinkels erfolgt, wobei vorzugsweise
das Verstellen des Aktuators (1) proportional zu dem Ausdrehwinkel erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Aktuator (1) zum Verschwenken des Radsatzes
(50) mit einem weiteren voraus- oder nachlaufenden Aktuator (1) des Schienenfahrzeugs
(60) verbunden ist, und der nachlaufende Aktuator (1) auf Grundlage der Verstellbewegungen
des vorauslaufenden Aktuators (1) verstellt wird, um systembedingte Verzögerungen
beim Verstellen des nachlaufenden Aktuators (1) zu eliminieren.