[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Handhabung von Verpackungsgütern,
Stückgütern und/oder Gebinden mit einer Handhabungs- und/oder Packmaschine mit den
Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Austausch von Handhabungseinrichtungen mit Greiferköpfen zwischen einem Magazin
und einer für die Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden
vorgesehenen und ausgestatteten Handhabungs- und/oder Packmaschine mit den Merkmalen
des unabhängigen Verfahrensanspruchs 9.
[0002] Für die Handhabung und Verpackung von Verpackungsgütern, Gebinden oder sonstigen
Stückgütern wie etwa Getränkebehälter werden oftmals teilautomatisch oder vollautomatisch
arbeitende Handhabungssysteme eingesetzt, die je nach Größe der Packeinheiten mit
spezifischen Formatteilen auszustatten sind, so dass mit einer bestimmten Handhabungs-
und/oder Packmaschine nach jeweiliger Anpassung oder Umrüstung an die zu handhabenden
Gebinde oder Packeinheiten jeweils unterschiedliche Gebindeformate oder unterschiedlich
große Packeinheiten verarbeitet werden können. Derartige Gebinde können bspw. durch
herkömmliche Getränkekästen mit einer Mehrzahl von darin stehend aufbewahrten Getränkebehältern
oder bspw. durch Gebinde von mit Folie zusammengehaltenen Behältern o. dgl. gebildet
sein.
[0003] Bei bekannten Handhabungssystemen erfolgt ein Wechsel von Formatteilen durch teilautomatische
Koppelung der behälterspezifischen Formatteile und durch anschließendes Überführen
und temporäres Einlagern in Magazinen. Dabei werden mit Hilfe eines Greiferkopfträgers
der Maschine alle Formatteile positioniert und auf manuellem Wege miteinander gekoppelt.
Anschließend wird die komplette Formatteileeinheit mit Hilfe des Greiferkopfträgers
der Maschine vor einem freien Regalmagazinplatz positioniert. Ein Antrieb im jeweiligen
Magazinplatz zieht die gekoppelten Formatteile ins Magazin. Das Einbringen der neuen
Formatteile in die Maschine erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Lösungen zur Anpassung von Packmaschinen
an unterschiedliche Gebindegrößen oder Packgüter bekannt. So offenbart die
DE 34 11 117 C2 eine Packmaschine mit mehreren Greiferköpfen zum Ein- und Auspacken von Flaschen,
wobei jeweils mehrere Greiferköpfe einem Halterahmen zugeordnet sind. Die Halterahmen
sind lösbar an der Packmaschine befestigt, können auf manuellem Wege magaziniert werden
und stehen für allfällige Umrüstungen der Packmaschine zur Verfügung. Eine weitere
Packmaschine mit Greiferkopf zur Handhabung von Flaschen, Gläsern oder Dosen und diesen
jeweils zugeordneten Aufbewahrungskästen ist aus der
DE 37 32 283 C1 bekannt. Mehrere Greiferköpfe stehen in einem Magazin zur Verfügung, um bei Bedarf
mit der Packmaschine gekoppelt zu werden.
[0005] Um die Wechselvorgänge zu erleichtern und zu beschleunigen und um einen vollautomatisierbaren
Wechsel von Greiferköpfen und/oder kompletten Garnituren mit Greiferköpfen und an
diesen mechanisch gekoppelten Einführrahmen an einer Handhabungs- und/oder Packmaschine
zu ermöglichen, schlägt zudem die
EP 2 226 253 B1 ein System zur Handhabung von Verpackungsgütern vor, die eine Handhabungs- und/oder
Packmaschine mit einer Handhabungseinrichtung oder mehreren Handhabungseinrichtungen
und jeweils daran angebrachten Greiferköpfen aufweist. Der jeweiligen Handhabungseinrichtung
sind an die Größe der zu handhabenden Verpackungsgüter angepasste Einführrahmen zur
Einleitung der Verpackungsgüter in Gebinde zugeordnet. Zudem weist die Handhabungs-
und/oder Packmaschine ein Magazin zur Aufnahme von Handhabungseinrichtungen und diesen
jeweils zugeordneten Einführrahmen auf, wobei die Handhabungseinrichtungen jeweils
zwischen einer Arbeitsstellung an der Maschine und einer Lagerstellung im Magazin
bewegbar sind. Dieses bekannte System zeichnet sich dadurch aus, dass die Handhabungseinrichtung
und der zugeordnete Einführrahmen übereinander stapelbar und automatisch miteinander
verriegelbar sind, und dass zudem zwischen der Maschine und dem Magazin Schienen angeordnet
sind, die eine horizontale Beförderung der auswechselbaren Handhabungseinrichtungen
und der diesen jeweils zugeordneten Einführrahmen zwischen der Arbeitsstellung an
der Maschine und der Lagerstellung im Magazin ermöglichen sollen. Das Magazin kann
hierbei mit einigen Stellplätzen nebeneinander und/oder übereinander ausgestattet
sein, wobei normalerweise eine Übergabestelle existiert, an der die Schienen münden.
Um die Garnituren, bestehend aus den Handhabungseinrichtungen mit ihren Greiferköpfen
und den jeweils mit diesen mechanisch gekoppelten Einführrahmen, zwischen den verschiedenen
Lagerplätzen zu bewegen, kann das Magazin mit geeigneten Horizontal- und/oder Vertikalfördereinrichtungen
ausgestattet sein, so dass eine jeweils benötigte Garnitur von mehreren im Magazin
befindlichen Garnituren an die Packmaschine übergeben werden kann.
[0006] Diese Magazinsysteme sind in der Praxis bewährt und ermöglichen einen schnellen Wechsel
der Packgarnituren für die unterschiedlichsten Gebindeformate und/oder Arten oder
Größen von Packgütern, die in der Packmaschine zu unterschiedlichen Zeiten verarbeitet
werden sollen. Sobald jedoch Wartungsarbeiten an den Garnituren durchzuführen sind,
ist die Packmaschine dadurch für den regulären Betrieb blockiert, denn im Magazin
können solche Wartungsarbeiten aufgrund der schlechten Zugänglichkeit der Garnituren
kaum erfolgen.
[0007] Um diese Nachteile zu beheben, hat es sich die vorliegende Erfindung zum Ziel gesetzt,
ein verbessertes System zur Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder
Gebinden mit einer Handhabungs- und/oder Packmaschine zur Verfügung zu stellen, mit
dem Wartungsarbeiten an den Handhabungseinrichtungen und/oder Garnituren vereinfacht
und erleichtert werden, und dies nach Möglichkeit, ohne den regulären Betrieb der
Maschine zu beeinträchtigen.
[0008] Zur Erreichung dieses Ziels schlägt die Erfindung ein System zur Handhabung von Verpackungsgütern,
Stückgütern und/oder Gebinden mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 vor,
wobei das System zumindest eine Handhabungs- und/oder Packmaschine umfasst, die wenigstens
eine Handhabungseinrichtung mit Greiferköpfen zur Aufnahme einzelner Stückgüter wie
Flüssigkeitsbehälter o. dgl. und zu deren Einführung in Zwischenbehälter unter Ausbildung
von Gebinden und/oder zur Entnahme aus diesen Zwischenbehältern sowie der Handhabungseinrichtung
zugeordnete und mit einer Größe der Stückgüter und/oder Gebinde korrespondierende
Einführrahmen zur Einleitung der Stückgüter in die Zwischenbehälter aufweist, und
die weiterhin ein ortsfestes und/oder in räumlich definierter Lage zur Handhabungs-
und/oder Packmaschine befindliches Magazin mit mehreren Lager- und/oder Aufbewahrungsstellen
zur Aufnahme von Garnituren umfasst, welche Garnituren zumindest durch jeweils eine
Handhabungseinrichtung mit den zu dieser gehörenden Greiferköpfen sowie einen der
jeweiligen Handhabungseinrichtung zugeordneten und automatisch mit der Handhabungseinrichtung
verriegelbaren Einführrahmen gebildet sind. Das Magazin ist zur Aufnahme mehrerer
verschiedener oder gleichartiger Garnituren vorgesehen und ausgestattet, die jeweils
zwischen einer Arbeitsposition an der Handhabungs- und/oder Packmaschine und einer
Ruheposition in einer der Lager- und/oder Aufbewahrungsstellen bewegbar sind. Weiterhin
ist bei dem System vorgesehen, dass zumindest eine der Lager- und/oder Aufbewahrungsstellen
des Magazins durch ein räumlich vom Magazin trennbares und aus dem Magazin bewegbares
Servicemodul zur Aufnahme jeweils einer Garnitur gebildet ist. Wahlweise kann das
System auch vorsehen, dass die wenigstens eine durch das räumlich vom Magazin trennbare
und aus dem Magazin herausbewegbare Servicemodul gebildete Lager- und/oder Aufbewahrungsstelle
des Magazins nur Teile einer Garnitur aufnimmt, insbesondere einen Greiferkopfträger
mit daran befestigten Greiferköpfen, während die übrigen Teile der Garnitur, insbesondere
der Einführrahmen und/oder ein darüber befindlicher optionaler Leitblechkäfig sowie
ggf. eine optionale Rüttelleiste im Magazin verbleiben kann, so dass lediglich die
wartungsintensiveren Teile mit dem Servicemodul aus dem Magazin entnommen und in eine
leicht zugängliche und bequeme Wartungsposition überführt werden können.
[0009] Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Systems kann vorsehen, dass das Servicemodul
zur Aufnahme einer kompletten Garnitur, umfassend zumindest eine Handhabungseinrichtung
mit den Greiferköpfen, einen Einführrahmen und/oder einen über dem Einführrahmen befindlichen
Leitblechkäfig, ausgebildet ist. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Servicemodul
zur Aufnahme von Teilen einer Garnitur, insbesondere zumindest umfassend die Greiferköpfe
einer Garnitur und/oder einen Träger mit daran verankerten Greiferköpfen, ausgebildet
ist.
[0010] Was im vorliegenden Zusammenhang als Magazin zur Lagerung und/oder Aufbewahrung von
Garnituren bezeichnet wird, kann bspw. als Regalmagazin ausgestaltet sein, das dazu
dienen kann, z.B. vier, fünf, sechs oder mehr Garnituren zu lagern. Ein solches Regalsystem
kann bspw. mit geeigneten Horizontal- und/oder Vertikalfördereinrichtungen ausgestattet
sein, um die dorthin abgegebenen Garnituren zu ihrem temporären Lagerplatz zu verbringen
und um die Übergabestelle zur Übergabe einer zuvor im Regalmagazin abgelegten Garnitur
an die Handhabungs- und/oder Packmaschine freizuhalten.
[0011] Die Handhabungs- und/oder Packmaschine, die Teil des erfindungsgemäßen Systems ist,
kann typischerweise als sog. Einsäulenmaschine ausgebildet sein, die eine Hubwerksäule
mit daran vertikal beweglichem Schlitten o. dgl. Trägerelement aufweist, an dem ein
mitsamt dem vertikal an der Hubwerksäule motorisch bewegbarer Garniturenträger befestigt
ist. Wahlweise sind jedoch auch andere Hebesysteme sinnvoll einsetzbar, um den Garniturenträger
in vertikaler und/oder horizontaler Richtung bewegbar zu machen, so bspw. ein geeignetes
Gerüst, ein Säulenpaar o. dgl. mehr. Der Garniturenträger kann in einer Weise ausgebildet
sein, dass sich an seiner Unterseite ein Koppelsystem befindet, an dem ein Greiferkopf
oder mehrere Greiferköpfe lösbar verankerbar sind. Dieser Teil der Garnitur, der im
vorliegenden Zusammenhang auch als Handhabungseinrichtung bezeichnet wird, ist in
vertikaler Richtung mitsamt dem Schlitten an der Hubwerksäule beweglich. Unterhalb
der Greiferköpfe befindet sich ein Einführrahmen o. dgl. sowie ggf. ein damit verbundener
Leitblechkäfig, die auf einer Ablage, auf einem Sockel o. dgl. stehen, jedoch nicht
fest mit der Ablage oder dem Sockel verbunden sind. Der Einführrahmen und/oder der
optionale Leitblechkäfig dienen bspw. der Aufnahme von Getränkekästen oder anderen
Behältnissen, die Teile von zu bildenden oder aufzulösenden Gebinden sind. Die Greiferköpfe
dienen bspw. der gleichzeitigen Aufnahme einer Vielzahl von Getränkebehältnissen oder
anderen Stückgütern, die in die Getränkekästen oder Gebindebehältnisse eingesetzt
oder von dort entnommen werden sollen. Zu diesem Zweck können die Greiferköpfe bspw.
mit steuerbaren Greiftulpen, sog. Packtulpen oder dergleichen Saugeinrichtungen oder
mechanischen Greifern oder auch mit Kombinationen solcher Handhabungselemente ausgestattet
sein, um bspw. Getränkebehältnisse an ihrem Hals- oder Kopfbereich greifen und aufnehmen
und in die Getränkekästen oder Behältnisse überführen oder von dort entnehmen zu können.
Der Einführrahmen kann hierbei zur passgenauen Positionierung der Getränkekästen oder
der Gebindebehältnisse, wahlweise auch zur exakten Führung der in die Kästen oder
Behältnisse einzusetzenden Stückgüter oder Getränkebehälter vorgesehen sein. Ebenso
kann der optionale Leitblechkäfig vorzugsweise der exakten Führung der in die Kästen
oder Behältnisse einzusetzenden Stückgüter oder Getränkebehälter dienen, so dass eine
Fehlpositionierung beim Absenken der Greiferköpfe weitgehend ausgeschlossen werden
kann.
[0012] Außerdem kann neben dieser Handhabungs- und/oder Packmaschine eine Horizontalfördereinrichtung
angeordnet sein, oder es können mehrere Horizontalfördereinrichtungen zur Zu- und/oder
Abförderung der Getränkekästen oder Gebindebehältnisse, der einzelnen Stückgüter oder
Getränkebehälter und/oder der fertigen Gebinde neben der Handhabungs- und/oder Packmaschine
angeordnet sein. Da der Garniturenträger, der mittels des Schlittens in vertikaler
Richtung an der Hubwerksäule beweglich ist, vorzugsweise zusätzlich auch um einen
definierten Verstellweg in horizontaler Richtung, insbesondere quer zur Transportrichtung
der mindestens einen Horizontalfördereinrichtung verstellbar sein kann, ermöglichen
es die Greiferköpfe, die gleichzeitig gegriffenen Stückgüter oder Getränkebehälter
nach ihrem Anheben mittels Querverschiebens und anschließendem Absenken in die bereitstehenden
Getränkekästen oder Gebindebehältnisse einzusetzen.
[0013] Wie oben erwähnt, kann die Handhabungs- und/oder Packmaschine des erfindungsgemäßen
Systems auch zwei oder mehr Hubwerksäulen oder eine anders gestaltete Vertikalfördereinrichtung
für die Greiferköpfe und/oder die Garniturenträger aufweisen.
[0014] Wenn die Garnituren ausgetauscht werden sollen, wird normalerweise der Schlitten
an der Hubwerksäule mitsamt dem daran befindlichen Garniturenträger und den Greiferköpfen
über den Einführrahmen und/oder den optionalen Leitblechkäfig abgesenkt, mit diesen
in Kontakt gebracht, so dass die Greiferköpfe mechanisch mit dem Einführrahmen und/oder
dem Leitblechkäfig gekoppelt, insbesondere verriegelt werden können. Die hierdurch
gebildete Garnitur steht dann für einen Austausch bereit und kann - wiederum wahlweise
mittels des Garniturenträgers - von der Auflage oder dem Sockel abgehoben und in das
Magazin überführt werden. Die Überführung einer solchermaßen vorbereiteten Garnitur
kann jedoch auch ohne den Garniturenträger erfolgen, so dass dieser vom Koppelsystem
bzw. von den darunter hängenden Greiferköpfen entkoppelt werden und die Garnitur mittels
geeigneter Horizontalfördereinrichtungen und/oder einem Schienensystem in das Magazin
überführt und dort anschließend in gewünschter Weise positioniert und eingelagert
werden kann. Dieses Magazin umfasst vorzugsweise das oben bereits erwähnte Regalsystem
mit wenigstens zwei übereinander angeordneten Ablageebenen für die Garnituren. Wie
weiterhin oben bereits erwähnt, kann dem Regalsystem eine kombinierte Horizontal-
und/oder Vertikalfördereinrichtung zur Positionsveränderung der Garnituren zugeordnet
sein. Zudem muss das Magazin oder Regalsystem mindestens eine Übergabeposition zur
Verbindung zu den Lagerstellen für die Garnituren aufweisen, damit die Garnituren
wieder zur Handhabungs- und/oder Packmaschine befördert und dort in Betrieb genommen
werden können, wobei gleichzeitig die mechanische Verriegelung der Greiferköpfe mit
den Einführrahmen und/oder dem jeweiligen Leitblechkäfig gelöst wird. Das Öffnen dieser
mechanischen Verriegelung sowie auch das für die Übergabe einer Garnitur an das Magazin
erforderliche Verriegeln kann vorzugsweise vollautomatisch erfolgen, insbesondere
durch Vorgabe eines Steuerungsprogrammes, das den Garniturenwechsel und den Austausch
der Garnituren zwischen der Maschine und dem Magazin steuert.
[0015] Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Systems kann vorsehen, dass standardisierte
Greiferkopfträger zur Koppelung der gesamten Garnitur an der Maschine vorhanden sind.
Diese Greiferkopfträger können auch als Koppelsystem bezeichnet werden, das bereits
weiter oben erwähnt und in seiner Funktion erläutert wurde. Das Koppelsystem bzw.
der Greiferkopfträger ermöglicht es, die Garnituren jeweils mit standardisierter Kopfaufhängung
zur Anbindung von starren oder variablen und/oder am Koppelsystem beweglichen Greiferköpfen
mitsamt Einrichtungen zur automatischen Koppelung der Luftverteilung oder anderer
Steuermedien auszustatten.
[0016] Während es bei bekannten Maschinen der gattungsgemäßen Art nur möglich war, Wartungsarbeiten
an den Garnituren innerhalb der Maschine auszuführen, was jedoch einen Betriebsstillstand
der Maschine bedingte, ermöglicht es das erfindungsgemäße System mithilfe des neuartigen
Servicemoduls, die dort abgelegten Garnituren problemlos vom Magazin zu trennen und
zu einem Wartungsplatz zu befördern. Die bisher einzige verfügbare Alternative zur
Wartung der Garnituren an der Maschine bestand in ihrer Zugänglichmachung innerhalb
des Magazins, was jedoch einen großen Aufwand erforderte, um eine Garnitur aus dem
Regalmagazin zu bekommen. Bei Garnituren zum Einpacken von Stückgütern in Gebindebehältnisse
kam erschwerend hinzu, dass weitere Elemente wie der Einführrahmen, ein optionaler
Rüttlerbalken und/oder ein Leitblechkäfig die Wartung erschweren, da diese Teile die
Zugänglichkeit behindern; daher was bisher eine Entkoppelung der Greiferköpfe oder
Greiferkopfträger von den zusätzlichen Einrichtungen unumgänglich. Dagegen ermöglicht
es das Servicemodul, die Greiferköpfe und/oder die Garnituren ohne aufwendige Arbeiten
aus der Maschine bzw. aus dem Magazin zu entnehmen, wobei kein Betriebsstillstand
der Maschine mehr notwendig ist. Das Servicemodul kann in der Anlage rangiert werden,
so dass die Wartung an einem beliebigen Ort erfolgen kann.
[0017] Eine besonders vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Systems kann darin bestehen,
dass das wenigstens eine räumlich vom Magazin trennbare und aus dem Magazin bewegbare
Servicemodul durch ein autonom rollbares und/oder auf Schienen bewegbares FTS (führerloses
Transportsystem) zur Aufnahme jeweils einer Garnitur ausgebildet ist. Ein solches
FTS (führerloses Transportsystem) kann bspw. ein kleines Fahrzeug oder eine fahrbare
Plattform mit eigenem Antrieb umfassen, wobei sich das Fahrzeug oder die fahrbare
Plattform durch Vorgabe und unter Berücksichtigung geeigneter Steuer- und/oder Leiteinrichtungen
entlang von vorgebbaren Fahrwegen oder auch auf situationsbedingt variablen Fahrwegen
zwischen dem Magazin und einem vorgebbaren Wartungsort bewegen kann.
[0018] Wenn im vorliegenden Zusammenhang von einem Magazin zur Aufbewahrung jeweils nicht
benötigter Garnituren die Rede ist, das mit der Handhabungs- und/oder Packmaschine
in geeigneter Weise gekoppelt ist, so dass die Garnituren zwischen der Maschine und
dem Magazin ausgetauscht werden können, so ist ergänzend zu bemerken, dass dieses
Magazin grundsätzlich an den unterschiedlichsten Stellen in einer räumlichen Umgebung
zur Handhabungs- und/oder Packmaschine angeordnet sein kann, bspw. gegenüber einer
Hubwerksäule, wahlweise jedoch auch neben einer Hubwerksäule oder Hebevorrichtung
zum Heben und Senken der Garnituren und Greiferköpfe im Produktionsprozess. Gleiches
gilt für das Servicemodul, das insbesondere durch einen manuell oder motorisch verfahrbaren
Wechseltrolley o. dgl. gebildet sein kann. Auch der Raum für das Servicemodul innerhalb
des Magazins kann wahlweise an einem räumlich entfernteren Ort von der Hubwerksäule
oder auch in unmittelbarer Nähe der Hubwerksäule vorgesehen sein. Außerdem sind mehrere
voneinander entfernte Magazinplätze denkbar, was bspw. durch zwei oder mehr räumlich
voneinander getrennte Magazinmodule realisiert sein kann, die gemeinsam das Magazin
des Systems im Sinne der vorliegenden Erfindung bilden.
[0019] Neben dem oben bereits genannten ersten Ziel besteht ein weiteres Ziel der Erfindung
darin, ein verbessertes Verfahren zum Austausch von Handhabungseinrichtungen mit Greiferköpfen
zwischen einem Magazin und einer für die Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern
und/oder Gebinden vorgesehenen und ausgestatteten Handhabungs- und/oder Packmaschine
zur Verfügung zu stellen, wobei das Verfahren Wartungsarbeiten erleichtern und nach
Möglichkeit den regulären Verpackungs- und/oder Handhabungsbetrieb der Maschine nicht
oder nur wenig beeinträchtigen soll.
[0020] Zur Erreichung dieses weiteren Ziels schlägt die Erfindung neben dem oben in verschiedenen
Ausführungsvarianten erläuterten erfindungsgemäßen System ein Verfahren zum Austausch
von Handhabungseinrichtungen mit Greiferköpfen zwischen einem Magazin und einer für
die Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden vorgesehenen und
ausgestatteten Handhabungs- und/oder Packmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen
Verfahrensanspruchs vor. Bei dem Verfahren ist die Handhabungs- und/oder Packmaschine
mit wenigstens einer Handhabungseinrichtung mit Greiferköpfen zur Aufnahme einzelner
Stückgüter wie Flüssigkeitsbehälter o. dgl. und zu deren Einführung in Zwischenbehälter
unter Ausbildung von Gebinden und/oder zur Entnahme aus diesen Zwischenbehältern sowie
mit der Handhabungseinrichtung zugeordneten und mit einer Größe der Stückgüter und/oder
Gebinde korrespondierenden Einführrahmen zur Einleitung der Stückgüter in die Zwischenbehälter
ausgestattet. Das Magazin befindet sich ortsfest und/oder in räumlich definierter
Lage zur Handhabungs- und/oder Packmaschine und ist mit mehreren Lagerstellen zur
Aufnahme von Garnituren ausgestattet, die zumindest durch jeweils eine Handhabungseinrichtung
mit den zu dieser gehörenden Greiferköpfen sowie einen der jeweiligen Handhabungseinrichtung
zugeordneten und automatisch mit der Handhabungseinrichtung verriegelbaren Einführrahmen
gebildet sind.
[0021] Das Magazin ist zur Aufnahme mehrerer Garnituren vorgesehen und ausgestattet, die
jeweils zwischen einer Arbeitsposition an der Handhabungs- und/oder Packmaschine und
einer Ruheposition in einer der Lagerstellen bewegt werden können, wobei zumindest
einer der Lagerstellen des Magazins ein räumlich vom Magazin trennbares und aus dem
Magazin bewegbares Servicemodul zur Aufnahme jeweils einer Garnitur oder zumindest
von Teilen einer Garnitur zugeordnet ist. Zum Zwecke der Wartung mindestens einer
der Garnituren - oder ggf. auch nur Teilen einer Garnitur - an einer vom Magazin sowie
von der Handhabungs- und/oder Packmaschine räumlich entfernten Stelle wird das Servicemodul
mitsamt der zu wartenden oder zu reparierenden Garnitur oder den zu wartenden oder
zu reparierenden Teilen der Garnitur aus der Lagerstelle des Magazin entnommen und
von diesem getrennt und an den Wartungsort verbracht, ohne dass hierdurch die Handhabungs-
und/oder Packmaschine auch nur geringfügig in ihrem normalen Betriebsablauf gestört
wird, zumindest wenn die zu wartende oder zu reparierende Garnitur oder die zu wartenden
oder zu reparierenden Teile der Garnitur nicht gerade für den Betrieb benötigt wird.
Dies wäre nur dann der Fall, wenn das Format an Gebinden und/oder Verpackungsgütern
gerade dann durch die Maschine laufen würde, zu dem die zu wartende und im Servicemodul
aus dem Magazin entnommene Garnitur gehört. Durch entsprechend angepasstes Verfahrensmanagement
können derartige Situationen jedoch normalerweise vermieden werden, ggf. auch dadurch,
dass sehr häufig benötigte Packformate durch gleichartige Garnituren mehrfach im Magazin
verfügbar sind, so dass eine dieser mehrfach vorhandenen Garnituren problemlos vom
Magazin entfernt gewartet, repariert oder ausgetauscht werden kann, während das entsprechende
Gebinde- und/oder Stückgutformat mittels einer weiteren gleichartigen Garnitur in
der Handhabungs- und/oder Packmaschine verarbeitet und verpackt werden kann.
[0022] Eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorsehen, dass das Servicemodul
eine komplette Garnitur, umfassend zumindest eine Handhabungseinrichtung mit den Greiferköpfen,
einen Einführrahmen und/oder einen über dem Einführrahmen befindlichen Leitblechkäfig
aufnimmt. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Servicemodul nicht
eine gesamte Garnitur, sondern nur Teile einer Garnitur, insbesondere zumindest die
Greiferköpfe einer Garnitur und/oder einen Träger mit daran verankerten Greiferköpfen
aufnimmt, während der Einführrahmen und/oder der Leitblechkäfig sowie ggf. weitere
Teile wie bspw. eine Rüttelleiste o. dgl., im Magazin verbleiben können, da sie in
aller Regel einer nicht so häufigen Wartung bedürfen wie die Greiferköpfe mit ihrer
Vielzahl an beweglichen Teilen.
[0023] Das Servicemodul kann bspw. durch ein insbesondere rollbares und/oder auf Schienen
befindliches und/oder als FTS (führerloses Transportsystem) ausgebildetes Servicemodul
gebildet sein, so dass das Servicemodul ohne Zutun von Servicepersonal selbständig
zum Wartungsort fahren bzw. von dort wieder zum Magazin fahren kann.
[0024] Ergänzend werden nachfolgend einige Aspekte des Wechselns von Garnituren zwischen
ihren Lagerplätzen im Magazin und der aktiven Position in der Handhabungs- und/oder
Packmaschine erläutert. So kann etwa ein teilautomatischer Garniturwechsel innerhalb
des Systems durch insbesondere werkzeugloses manuelles Lösen der jeweils aktiven Garnitur
von der Verankerung am Garniturenträger und durch nachfolgendes automatisches Positionieren
des Garniturenträgers bzw. des Koppelsystems vor einem freien Garniturenstellplatz
im Magazin erfolgen, wonach die Garnitur motorisch in den freien Lagerplatz überführt
wird. Der Garniturenträger kann anschließend automatisch zur Position der neuen Garnitur,
die sich an einem anderen Lagerplatz im Magazin befindet, verfahren werden, wonach
ein motorisches Überschieben der neuen, zuvor inaktiven bzw. eingelagerten Garnitur
in den Garniturenträger erfolgen kann. Dort kann die zuvor eingelagerte Garnitur durch
manuelles Verriegeln am Garniturenträger zur aktiven Garnitur gemacht werden. Ein
vollautomatischer Garniturenwechsel kann im Wesentlichen in derselben Reihenfolge
durchgeführt werden, wobei hier jedoch die notwendigen Verbindungen durch automatisch
arbeitende Kupplungssysteme realisiert sein können.
[0025] Soll nun gemäß der vorliegenden Erfindung eine der Lagerstellen oder Lagerplätze
des Magazins für eine Auslagerung und Trennung der darin eingelagerten Garnitur oder
zumindest von Teilen dieser Garnitur genutzt werden, so wird dies dadurch realisiert,
dass einer der Lagerplätze des Magazins durch ein räumlich vom Magazin trennbares
und aus dem Magazin herausbewegbares Servicemodul zur Aufnahme jeweils einer Garnitur
oder von Teilen der Garnitur gebildet ist. Das Servicemodul, das bspw. durch einen
rollbaren Wechseltrolley gebildet sein kann, kann mithilfe von Rollen o.ä. jederzeit
seitlich aus dem Magazin bzw. aus dem zum Einschieben des Servicemoduls vorbereiteten
Lagerplatz herausgerollt werden. Bei einem Auslagerungsvorgang für eine zuvor aktive
Garnitur in das Servicemodul können wahlweise die oberen Teile der Garnitur, d.h.
das Koppelsystem mit daran befindlichen Greiferköpfen durch entsprechende Positionierung
des Garniturenträgers in eine passende Position gebracht werden, aus der sie in das
Servicemodul überführt werden können, bspw. mittels eines vorhandenen Schienensystems
o.dgl. Der Einführrahmen, der optionale Leitblechkäfig sowie ein ggf. vorhandenes
Rüttelelement verbleiben noch in der Arbeitsposition an der Maschine. Gemäß einer
alternativen Variante des Auslagerungsvorganges wäre es auch möglich, die komplette
Garnitur aus ihrer aktiven Position an der Maschine in das Servicemodul des Magazins
zu überführen. Nachdem bei dieser Variante bei der Garnitur die am Koppelsystem verankerten
Greiferköpfe auf den Einführrahmen und den optionalen Leitblechkäfig abgesenkt wurden
und die miteinander kontaktierten Teile manuell, teilautomatisch oder ggf. auch vollautomatisch
gekoppelt wurden, fährt die Maschine durch entsprechende Horizontalbewegung des Garniturenträgers
das Koppelsystem zur Position bzw. zum Lagerplatz des Wechseltrolleys im Regalmagazin,
wo die Garnitur in automatischer Weise durch Trennung des Koppelsystems vom Garniturenträger
der Maschine entkoppelt und im Servicemodul bzw. im Wechseltrolley positioniert werden
kann. Da jedoch in der Regel die unteren Teile der Garnitur, d.h. der Einführrahmen,
der optionale Leitblechkäfig sowie ggf. weitere Teile seltener gewartet und meist
nicht aus dem Magazin für Wartungszwecke entnommen werden müssen, wird das Auslagerungsverfahren
normalerweise auf die häufiger zu wartenden bzw. zu reparierenden Greiferköpfe und
die jeweiligen Koppelsysteme beschränkt.
[0026] Aus diesem Grund und um die nicht im Servicemodul abgelegten Teile der Garnitur -
dies sind in der Regel der Einführrahmen und der Leitblechkäfig (sofern vorhanden)
sowie ggf. weitere optionale Teile - aus der aktiven Position an der Maschine zu bringen
und durch die Teile einer dort stattdessen zu positionierenden Garnitur aus dem Magazin
ersetzen zu können, kann wahlweise ein sog. Dummykopfträger anstelle der der im Servicemodul
befindlichen Greiferköpfe eingesetzt werden. Hierbei kann vorgesehen sein, dass der
Garniturenträger der Handhabungs- und/oder Packmaschine die Position dieses Dummykopfträgers
anfährt, der sich in dem über dem Servicemodul befindlichen Lagerplatz befindet, und
verankert diesen am Garniturenträger, so dass der Dummykopfträger im Magazin fehlt
und nach automatischer Verankerung mit dem Garniturenträger in der Maschine positioniert
ist. Nach vorzugsweise vollautomatischer Koppelung des Einführrahmens, des optionalen
Leitblechkäfigs sowie ggf. weiterer Teile mit dem Dummykopfträger kann diese Teileinheit
der Garnitur von der Maschine getrennt und in das Magazin überführt werden, wodurch
die Maschine zur Aufnahme einer anderen kompletten Garnitur aus dem Magazin bereit
ist.
[0027] Die erwähnte Teileinheit der Garnitur, bestehend zumindest aus dem Dummykopfträger
und den mit diesem gekoppelten Einführrahmen, Leitblechkäfig sowie ggf. weiteren Teilen
wird in einen freien Lagerplatz im Magazin positioniert. Zudem kann ein zu wartender
Teil der Garnitur im Servicemodul gelagert werden, nämlich das Koppelsystem mitsamt
den daran befestigten Greiferköpfen, jedoch vorzugsweise ohne Einführrahmen und/oder
Leitblechkäfig, die am Dummykopfträger verankert bzw. mechanisch gekoppelt und mit
diesem als Teileinheit in einem separaten Lagerplatz im Regalmagazin gelagert sein
können. Sobald am Garniturenträger der Maschine der Platz für eine komplette andere
Garnitur aus dem Magazin frei geworden ist, kann eine solche aus einem anderen Lagerplatz
entnommen und mittels Standardablauf in die Maschine hinübergewechselt werden, um
mit dieser Garnitur in gewohnter Weise den Pack- und Produktionsablauf wiederaufnehmen
zu können.
[0028] Anschließend kann das Servicemodul durch Herausrollen des Wechseltrolleys aus dem
Magazin entnommen werden, wodurch die darin befestigten Teile, insbesondere die Greiferköpfe
der vorgesehen Wartung in Entfernung vom Magazin zugeführt werden können.
[0029] Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, dass alle Aspekte und Ausführungsvarianten,
die weiter oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System zur Handhabung von
Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte
des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle
bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zum erfindungsgemäßen
System zur Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden von bestimmten
Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen
für das erfindungsgemäße Verfahren. In umgekehrter Weise gilt dasselbe, so dass auch
alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte des erfindungsgemäßen Systems
zur Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden betreffen oder
sein können. Wenn daher an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen
zum erfindungsgemäßen Verfahren von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder
Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für das erfindungsgemäße System
zur Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden.
[0030] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Systems zur Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden, umfassend
eine Handhabungs- und/oder Packmaschine und ein dieser räumlich zugeordnetes Magazin
zur Aufnahme mehrerer Garnituren mit Greiferköpfen.
Fig. 2 zeigt in insgesamt drei schematischen Perspektivansichten (Fig. 2A, Fig. 2B
und Fig. 2C) verschiedene Einzelteile einer Garnitur.
Fig. 3 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Teiles des Magazins des Systems
gemäß Fig. 1.
Fig. 4 zeigt in insgesamt fünf schematischen Ansichten (Fig. 4A, Fig. 4B, Fig. 4C,
Fig. 4D und Fig. 4E) verschiedene Phasen des Auswechselns von Garnituren zwischen
der Handhabungs- und/oder Packmaschine und dem Magazin.
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht des Systems mit von dem Magazin trennbaren
Servicemodul und darin aufgenommenen Teilen einer Garnitur.
[0031] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung verwenden die Figuren 1 bis
5 jeweils identische Bezugsziffern. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen
in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur
erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele
dar, wie das erfindungsgemäße System zur Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern
und/oder Gebinden oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und
stellen keine abschließende Begrenzung dar. Es sei daher an dieser Stelle betont,
dass die anhand der Figuren relativ konkret und gegenständlich beschriebenen Ausführungsbeispiele
den in den Ansprüchen niedergelegten und im allgemeinen Teil der Beschreibung in den
unterschiedlichsten Ausführungsvarianten definierten abstrakten Erfindungsgedanken
in keiner Weise schmälern oder einschränken sollen.
[0032] Zur Funktionsweise und zum typischen Aufbau eines nachfolgend anhand einer möglichen
Ausführungsvariante näher erläuterten erfindungsgemäßen Systems zur Handhabung von
Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden, welches System eine Handhabungs-
und/oder Packmaschine umfasst, die wenigstens eine Handhabungseinrichtung mit Greiferköpfen
zur Aufnahme einzelner Stückgüter wie Flüssigkeitsbehälter o. dgl. und zu deren Einführung
in Zwischenbehälter unter Ausbildung von Gebinden und/oder zur Entnahme aus diesen
Zwischenbehältern sowie der Handhabungseinrichtung zugeordnete und mit einer Größe
der Stückgüter und/oder Gebinde korrespondierende Einführrahmen zur Einleitung der
Stückgüter in die Zwischenbehälter aufweist, sei an dieser Stelle auf den Offenbarungsinhalt
der
EP 2 226 253 B1 verwiesen, die ein Ausführungsbeispiel mit einer vergleichbaren Handhabungs- und/oder
Packmaschine zeigt, wie sie auch dem vorliegenden System zugrunde liegt.
[0033] Anhand der schematischen Seitenansicht der Fig. 1 sei dennoch nochmals der grundlegende
Aufbau einer typischen Handhabungs- und/oder Packmaschine, wie sie Teil eines erfindungsgemäßen
Systems sein kann, in ihren wesentlichen Bestandteilen erläutert. Das in der Seitenansicht
gezeigte erfindungsgemäße Gesamtsystem 10, das im folgenden Zusammenhang auch verkürzt
als System 10 bezeichnet wird, umfasst eine Handhabungs- und/oder Packmaschine 12
und ein dieser räumlich unmittelbar zugeordnetes Magazin 14 zur Aufnahme mehrerer
Packgarnituren 16, die in Fig. 1 als eingelagerte oder inaktive Packgarnituren 16
bezeichnet werden, wobei im Magazin 14 mehrere inaktive Garnituren 16 oder Packgarnituren
16 nebeneinander und/oder übereinander eingelagert werden können.
[0034] Zur Ausbildung des erfindungsgemäßen Systems 10 zur Handhabung von hier nicht dargestellten
Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden sind die Handhabungs- und/oder Packmaschine
12 und das Magazin 14 in einer Weise miteinander gekoppelt, dass die Garnituren 16
oder Packgarnituren 16 zwischen dem Magazin 14 und der Handhabungs- und/oder Packmaschine
12 hin und her bewegt werden können. In der Handhabungs- und/oder Packmaschine 12
befindet sich ebenfalls eine Garnitur bzw. Packgarnitur, die hier als aktive bzw.
im Verpackungsbetrieb befindliche Garnitur 18 bezeichnet und durch eine unterbrochene
Linierung gekennzeichnet ist. Diese aktive Garnitur 18 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel
drei parallel angeordnete Greiferköpfe 20, die insbesondere zur gleichzeitigen Aufnahme
von einzelnen Stückgütern wie Getränkebehältern, Flaschen o. dgl. vorgesehen sind
und hierzu bspw. mit sog. Greifertulpen ausgestattet sein können, so dass bspw. gleichzeitig
bis zu zwanzig oder vierundzwanzig Flaschen erfasst und in vertikaler Richtung in
bereitstehende Getränkekästen eingesetzt werden können, wodurch die oben erwähnten
Gebinde hergestellt sind. Die Greiferköpfe 20 sind hängend über ein Koppelsystem 22
an einem vertikal beweglichen Garniturenträger 24 befestigt, der an einem vertikal
beweglichen Schlitten 26 verankert ist und an diesem Schlitten 26 in horizontaler
Richtung verschiebbar gelagert. Die horizontale Verschiebbarkeit des Garniturenträgers
24 am Schlitten 26 ist in Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene gerichtet, so dass mittels
der über das Koppelsystem 22 am Garniturenträger 24 gehaltenen Greiferköpfe 20 Artikel
und/oder Gebinde quer zur Standfläche der Gebinde auf eine Gebindebahn 28 überführt
oder von dort entnommen und quer zur Transportrichtung 30 der Gebindebahn 28 bewegt
werden können. Wie es der Doppelpfeil 30 in Fig. 1 andeutet, kann die ggf. umschaltbare
bzw. umkehrbare Transportrichtung 30 der Gebindebahn 28 wahlweise in die eine oder
in die andere Richtung weisen.
[0035] Der Schlitten 26 mit dem in horizontaler Richtung daran beweglich aufgehängten Garniturenträger
24 ist in vertikaler Richtung entlang einer Hubwerksäule 32 eines Hubwerks 34 beweglich,
so dass die Greiferköpfe 20 mitsamt daran gehaltenen Artikeln über die hier nicht
gezeigten Gebinde abgesenkt und nach dem Freigeben der Artikel wieder angehoben werden
können. In einer Arbeitsposition 36 der aktiven Garnitur 18 befindet sich unterhalb
der Greiferköpfe 20 ein Einführrahmen 38, der bspw. zur exakten Positionierung der
Gebinde, Gebindekästen, Getränkekästen o. dgl. und/oder der darin einsetzbaren Artikel
vorgesehen sein kann. Über diesem Einführrahmen 38 befindet sich ein optional vorzusehender
Leitblechkäfig 40, der typischerweise eine Gitterblechstruktur zur Führung der in
die Gebinde einsetzbaren Artikel, Getränkebehälter, Flaschen o. dgl. aufweist, so
dass diese beim Einsetzen in die Gebinde mittels der von oben abgesenkten Greiferköpfe
20 ihre vorgesehenen Positionen in den Getränkekästen oder Gebindebehältern nicht
verfehlen können.
[0036] Wie es die Fig. 1 erkennen lässt, bilden die mit den Bezugsziffern 20, 22, 38 und
ggf. 40 bezeichneten Bauteile eine in der Handhabungs- und/oder Packmaschine 12 befindliche
aktive Garnitur 18, d.h. diese umfasst zumindest die Greiferköpfe 20, die am Koppelsystem
22 verankert sind, sowie den Einführrahmen 38. Sofern dieser vorhanden ist, umfasst
die Garnitur 18 auch den Leitblechkäfig 40. Die inaktiven Garnituren 16, die sich
im Magazin 14 befinden, umfassen ebenfalls jeweils das Koppelsystem 22 mit den daran
verankerten Greiferköpfen 20, sowie den an den Unterseiten der Greiferköpfe 20 verankerten
Leitblechkäfig 40 sowie den an diesem befestigten Einführrahmen 38. Anhand der folgenden
Figuren wird der Austausch der Garnituren 16 und 18 zwischen der Handhabungs- und/oder
Packmaschine 12 und dem Magazin 14 und die dafür notwendigen Verriegelungs- und Umrüstungsschritte
näher erläutert.
[0037] Die Fig. 2 zeigt in drei schematischen Perspektivansichten mögliche Ausgestaltungen
der am Garniturenträger 24 hängend befestigbaren Teile der an der Handhabungs- und/oder
Packmaschine 12 befindlichen aktiven Garnitur 18. So zeigt die Fig. 2A eine mögliche
Ausführungsvariante des Koppelsystems 22, an dem die in den Figuren 2B und 2C gezeigten
Greiferköpfe 20 hängend befestigt sein können. Das in Fig. 2A gezeigte Koppelsystem
22 zur hängenden Aufnahme dreier Greiferköpfe 20 (vgl. Fig. 2B und/oder Fig. 2C) ist
aus drei Koppelplatten 42 gebildet, an deren Unterseite die Greiferköpfe 20 jeweils
verankert und mit ihren Luftanschlüssen (nicht erkennbar) angekoppelt werden können.
Die drei Koppelplatten 42 sind über zwei parallele und voneinander beabstandete Längsschienen
44 verbunden, wodurch eine bauliche Einheit gebildet ist. Das solchermaßen aufgebaute
Koppelsystem ermöglicht die Koppelung der gesamten Garnitur 18 an der Maschine 12.
Die Greiferköpfe 20 können entweder gemäß Fig. 2B in starrer Ausführung als Auspacker
46 ausgebildet sein; sie können auch gemäß Fig. 2C als eindimensional ziehbare Greiferköpfe
20 und damit als Einpacker 48 ausgebildet sein, wobei jeweils die einzelnen Teile
zum Aufnehmen von Gebindekästen und/oder von einzelnen Artikeln wie Flaschen etc.
jeweils nicht im Detail verdeutlicht sind.
[0038] Die schematische Perspektivansicht der Fig. 3 zeigt beispielhaft einen von mehreren
Lagerplätzen 50 innerhalb eines Magazins 14 des Systems 10 zur Aufnahme einer dort
eingelagerten Garnitur 16 (vgl. Fig. 1). Ein teilautomatischer Garniturwechsel innerhalb
des Systems 10 kann durch insbesondere werkzeugloses manuelles Lösen der jeweils aktiven
Garnitur 18 von der Verankerung am Garniturenträger 24 und durch nachfolgendes automatisches
Positionieren des Garniturenträgers 24 bzw. des Koppelsystems 22 vor einem freien
Garniturenstellplatz 50 im Magazin 14 erfolgen, wonach die Garnitur 18 motorisch in
den freien Lagerplatz 50 überführt wird. Der Garniturenträger 24 kann anschließend
automatisch zur Position der neuen Garnitur 16, die sich an einem anderen Lagerplatz
50 im Magazin 14 befindet, verfahren werden, wonach ein motorisches Überschieben der
neuen, zuvor inaktiven bzw. eingelagerten Garnitur 16 in den Garniturenträger 24 erfolgen
kann. Dort kann die zuvor eingelagerte und deshalb mit der Bezugsziffer 16 bezeichnete
Garnitur nunmehr durch manuelles Verriegeln am Garniturenträger 24 zur aktiven Garnitur
18 gemacht werden. Ein vollautomatischer Garniturenwechsel erfolgt im Wesentlichen
in derselben Reihenfolge, wobei hier jedoch die notwendigen Verbindungen durch automatisch
arbeitende Kupplungssysteme realisiert sein können.
[0039] Soll nun gemäß der vorliegenden Erfindung eine der Lagerstellen oder Lagerplätze
50 des Magazins 14 für eine Auslagerung und Trennung der darin eingelagerten Garnitur
16 oder zumindest von Teilen dieser Garnitur 16 genutzt werden, so wird dies erfindungsgemäß
dadurch realisiert, dass einer der Lagerplätze 50 des Magazins 14 durch ein räumlich
vom Magazin 14 trennbares und aus dem Magazin 14 herausbewegbares Servicemodul 52
zur Aufnahme jeweils einer Garnitur 16 oder von Teilen der Garnitur 16 gebildet ist.
Wie es die Fig. 4A erkennen lässt, befindet sich an einem Lagerplatz 50 unteren von
insgesamt fünf Lagerplätzen 50 das als rollbarer Wechseltrolley 54 ausgebildete Servicemodul
52 innerhalb des Magazins 14, kann jedoch mithilfe der einen Rohrrahmen 56 des Wechseltrolleys
54 tragenden Rollen 58 jederzeit seitlich aus dem Magazin 14 bzw. aus dem zum Einschieben
des Servicemoduls 52 vorbereiteten Lagerplatz 50 herausgerollt werden.
[0040] Während die Fig. 4A das in das Magazin 14 eingeschobene und dort einen Lagerplatz
50 bereithaltende Servicemodul 52 - gebildet durch den Wechseltrolley 54 - zeigt,
verdeutlicht die Fig. 4B eine folgende Phase eines Auslagerungsvorganges für eine
zuvor aktive Garnitur 18 in das Servicemodul 52. Wahlweise können die oberen Teile
der Garnitur 18, d.h. das Koppelsystem 22 mit daran befindlichen Greiferköpfen 20
durch entsprechende Positionierung des Garniturenträgers 24 in eine passende Position
gebracht werden, aus der sie in das Servicemodul 52 überführt werden können, bspw.
mittels eines vorhandenen Schienensystems o.dgl., das jedoch hier nicht im Detail
dargestellt ist. Der Einführrahmen 38, der Leitblechkäfig 40 sowie ein ggf. vorhandenes
Rüttelelement verbleiben noch in der Arbeitsposition 36 an der Maschine 12 (vgl. Fig.
1).
[0041] Gemäß einer alternativen Variante des Auslagerungsvorganges wäre es auch möglich,
die komplette Garnitur 18 aus ihrer aktiven Position an der Maschine in das Servicemodul
52 des Magazins 14 zu überführen. Nachdem bei dieser Variante bei der Garnitur 18
die am Koppelsystem 22 verankerten Greiferköpfe 20 auf den Einführrahmen 38 und den
Leitblechkäfig 40 abgesenkt wurden und die miteinander kontaktierten Teile manuell,
teilautomatisch oder ggf. auch vollautomatisch gekoppelt wurden, fährt die Maschine
12 durch entsprechende Horizontalbewegung des Garniturenträgers 24 das Koppelsystem
22 zur Position bzw. zum Lagerplatz 50 des Wechseltrolleys 54 im Regalmagazin 14,
wo die Garnitur 18 in automatischer Weise durch Trennung des Koppelsystems 22 vom
Garniturenträger 24 der Maschine 12 entkoppelt und im Servicemodul 52 bzw. im Wechseltrolley
54 positioniert werden kann. Da jedoch in der Regel die unteren Teile der Garnitur
18, d.h. der Einführrahmen 38, der Leitblechkäfig 40 sowie ggf. weitere Teile seltener
gewartet und meist nicht aus dem Magazin 14 für Wartungszwecke entnommen werden müssen,
wird das Auslagerungsverfahren normalerweise auf die häufiger zu wartenden bzw. zu
reparierenden Greiferköpfe 20 und die jeweiligen Koppelsysteme 22 beschränkt.
[0042] Aus diesem Grund und um die nicht im Servicemodul 52 abgelegten Teile der Garnitur
18 - dies sind in der Regel der Einführrahmen 38 und der Leitblechkäfig 40 sowie ggf.
weitere optionale Teile - aus der aktiven Position an der Maschine 12 zu bringen und
durch die Teile einer dort stattdessen zu positionierenden Garnitur 16 aus dem Magazin
ersetzen zu können, wird ein sog. Dummykopfträger 60 anstelle der der im Servicemodul
52 befindlichen Greiferköpfe 20 eingesetzt (vgl. Fig. 4A und Fig. 4B). Gemäß Fig.
4C fährt der Garniturenträger 24 der Handhabungs- und/oder Packmaschine 12 die Position
des Dummykopfträgers 60 an, der sich in dem über dem Servicemodul 52 befindlichen
Lagerplatz 50 befindet und verankert diesen am Garniturenträger 24, so dass der Dummykopfträger
60 im Magazin 14 fehlt und nach automatischer Verankerung mit dem Garniturenträger
24 in der Maschine 12 positioniert ist. Nach vorzugsweise vollautomatischer Koppelung
des Einführrahmens 38, des Leitblechkäfigs 40 sowie ggf. weiterer Teile mit dem Dummykopfträger
60 kann diese Teileinheit 62 der Garnitur 18 von der Maschine 12 getrennt und in das
Magazin 14 überführt werden, wodurch die Maschine 12 zur Aufnahme einer anderen kompletten
Garnitur 16 aus dem Magazin 14 bereit ist.
[0043] Gemäß Fig. 4D wird die Teileinheit 62, bestehend zumindest aus dem Dummykopfträger
60 und den mit diesem gekoppelten Einführrahmen 38, Leitblechkäfig 40 sowie ggf. weiteren
Teilen in einen freien Lagerplatz 50 im Magazin 14 positioniert, hier in einem Platz
oberhalb der Position des Servicemoduls 52. Wie schon anhand der Fig. 4B verdeutlicht,
ist zudem ein zu wartender Teil der Garnitur 18 im Servicemodul 52 gelagert, nämlich
das Koppelsystem 22 mitsamt den daran befestigten Greiferköpfen 20, jedoch ohne Einführrahmen
38 und Leitblechkäfig 40, die am Dummykopfträger 60 verankert bzw. mechanisch gekoppelt
und mit diesem als Teileinheit 62 in einem separaten Lagerplatz 50 im Regalmagazin
14 gelagert sind. Sobald am Garniturenträger 24 der Maschine 12 der Platz für eine
komplette andere Garnitur 16 aus dem Magazin 14 frei geworden ist, kann eine solche
aus einem anderen Lagerplatz 50 entnommen und mittels Standardablauf in die Maschine
12 gewechselt werden, um mit dieser Garnitur 16 in gewohnter Weise den Pack- und Produktionsablauf
wiederaufnehmen zu können.
[0044] Die schematische Ansicht der Fig. 4E zeigt die Entnahme des Servicemoduls 52 durch
Herausrollen des Wechseltrolleys 54 in Pfeilrichtung aus dem Magazin 14, wodurch die
darin befestigten Teile, insbesondere die Greiferköpfe 20 der vorgesehen Wartung in
Entfernung vom Magazin 14 zugeführt werden können.
[0045] Die schematische Perspektivansicht der Fig. 5 lässt das System 10 in einer möglichen
Konfiguration erkennen, insbesondere das manuell von einer Person 64 aus dem Magazin
14 rollbare Servicemodul 52, so dass die darin verankerten Teile der Garnitur 18 getrennt
vom Magazin 14 gewartet werden können. Währenddessen kann der Produktionsablauf der
Maschine 12 durch Übernahme einer anderen Garnitur 16 aus dem Magazin 14 vorbereitet
und anschließend wieder aufgenommen werden.
[0046] Anstelle des von Hand bewegbaren Servicetrolleys 54 kann das Servicemodul 52 wahlweise
auch durch ein automatisch bewegbares FTS (führerloses Transportsystem) mit eigenem
motorischen Antrieb und geeigneten Steuersystemen zur Leitung des solchermaßen gebildeten
Fahrzeuges innerhalb einer Maschinenumgebung gebildet sein, was hier jedoch nicht
gezeigt ist.
[0047] Im Hinblick auf die beispielhaft zu verstehende Darstellung der Fig. 5 ist ergänzend
zu erwähnen, dass das gezeigte Magazin 14 zur Aufbewahrung jeweils nicht benötigter
Garnituren 16, das mit der Handhabungs- und/oder Packmaschine 12 in geeigneter Weise
gekoppelt und in unmittelbarer räumlicher Nähe zu diesem angeordnet ist, grundsätzlich
an den unterschiedlichsten Stellen in einer räumlichen Umgebung zur Handhabungs- und/oder
Packmaschine 12 angeordnet sein kann, bspw. gegenüber der Hubwerksäule 32, wie dies
in Fig. 5 gezeigt ist, wahlweise jedoch auch neben der Hubwerksäule 32 oder Hebevorrichtung
zum Heben und Senken der Garnituren und Greiferköpfe im Produktionsprozess. Gleiches
gilt für das Servicemodul 52; auch der Raum für das Servicemodul 52 kann innerhalb
des Magazins 14 wahlweise an einem räumlich entfernteren Ort von der Hubwerksäule
32 oder auch in unmittelbarer Nähe der Hubwerksäule 32 vorgesehen sein. Außerdem sind
mehrere voneinander entfernte Magazinplätze 14 denkbar, was bspw. durch zwei oder
mehr räumlich voneinander getrennte Magazinmodule (hier nicht gezeigt) realisiert
sein kann, die gemeinsam das Magazin 14 des Systems 10 im Sinne der vorliegenden Erfindung
bilden.
[0048] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 10
- System, Gesamtsystem
- 12
- Packmaschine, Handhabungsmaschine, Handhabungs- und/oder Packmasche
- 14
- Magazin, Regalmagazin
- 16
- Garnitur, Packgarnitur, eingelagerte Packgarnitur, inaktive Packgarnitur
- 18
- Garnitur, Packgarnitur, in Betrieb befindliche Packgarnitur, aktive Packgarnitur
- 20
- Greiferkopf
- 22
- Koppelsystem
- 24
- Garniturenträger
- 26
- Schlitten
- 28
- Gebindebahn
- 30
- Transportrichtung
- 32
- Hubwerksäule
- 34
- Hubwerk
- 36
- Arbeitsposition
- 38
- Einführrahmen
- 40
- Leitblechkäfig
- 42
- Koppelplatte
- 44
- Längsschiene
- 46
- Auspacker
- 48
- Einpacker
- 50
- Lagerplatz, Garniturenstellplatz, Lagerstelle (im Magazin)
- 52
- Servicemodul, Servicetrolley
- 54
- Wechseltrolley
- 56
- Rohrrahmen
- 58
- Rollen
- 60
- Dummykopfträger
- 62
- Teileinheit (der Garnitur)
- 64
- Person
1. System (10) zur Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern und/oder Gebinden, umfassend
eine Handhabungs- und/oder Packmaschine (12), die wenigstens eine Handhabungseinrichtung
mit Greiferköpfen (20) zur Aufnahme einzelner Stückgüter wie Flüssigkeitsbehälter
o. dgl. und zu deren Einführung in Zwischenbehälter unter Ausbildung von Gebinden
und/oder zur Entnahme aus diesen Zwischenbehältern sowie der Handhabungseinrichtung
zugeordnete und mit einer Größe der Stückgüter und/oder Gebinde korrespondierende
Einführrahmen (38) zur Einleitung der Stückgüter in die Zwischenbehälter aufweist,
und weiterhin umfassend ein ortsfestes und/oder in räumlich definierter Lage zur Handhabungs-
und/oder Packmaschine (12) befindliches Magazin (14) mit mehreren Lagerstellen (50)
zur Aufnahme von Garnituren (16, 18), die zumindest durch jeweils eine Handhabungseinrichtung
mit den zu dieser gehörenden Greiferköpfen (50) sowie einen der jeweiligen Handhabungseinrichtung
zugeordneten und automatisch mit der Handhabungseinrichtung verriegelbaren Einführrahmen
(38) gebildet sind, wobei das Magazin (14) zur Aufnahme mehrerer Garnituren (16, 18)
vorgesehen und ausgestattet ist, die jeweils zwischen einer Arbeitsposition an der
Handhabungs- und/oder Packmaschine (12) und einer Ruheposition in einer der Lagerstellen
(50) bewegbar sind,
und wobei zumindest eine der Lagerstellen (50) des Magazins (14) durch ein räumlich
vom Magazin (14) trennbares und aus dem Magazin (14) bewegbares Servicemodul (52)
zur Aufnahme jeweils einer Garnitur (16, 18) oder von Teilen einer Garnitur (16, 18)
gebildet ist.
2. System nach Anspruch 1, bei dem das Servicemodul (52) zur Aufnahme einer kompletten
Garnitur (16, 18), umfassend zumindest eine Handhabungseinrichtung mit den Greiferköpfen
(20), einen Einführrahmen (38) und/oder einen über dem Einführrahmen (38) befindlichen
Leitblechkäfig (40), ausgebildet ist.
3. System nach Anspruch 1, bei dem das Servicemodul (52) zur Aufnahme von Teilen einer
Garnitur (16, 18), insbesondere zumindest umfassend die Greiferköpfe (20) einer Garnitur
(16, 18) und/oder einen Träger mit daran verankerten Greiferköpfen (16, 18), ausgebildet
ist.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das Magazin (14) ein Regalsystem
mit wenigstens zwei übereinander angeordneten Ablageebenen für die Garnituren (16,
18) umfasst.
5. System nach Anspruch 4, bei welchem dem Regalsystem eine kombinierte Horizontal- und/oder
Vertikalfördereinrichtung zur Positionsveränderung der Garnituren (16, 18) zugeordnet
ist.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem das Magazin (14) oder Regalsystem
mindestens eine Übergabeposition zur Verbindung zu den Lagerstellen (50) für die Garnituren
(16, 18) aufweist.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, das mit standardisierten Greiferkopfträgern
oder Garniturenträgern (24) zur Koppelung der gesamten Garnitur (16, 18) an der Maschine
(12) ausgestattet ist.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem das wenigstens eine räumlich vom
Magazin (14) trennbare und aus dem Magazin (14) bewegbare Servicemodul (52) durch
ein autonom rollbares und/oder auf Schienen bewegbares FTS zur Aufnahme jeweils einer
Garnitur (16, 18) oder von Teilen einer Garnitur (16, 18) ausgebildet ist.
9. Verfahren zum Austausch von Handhabungseinrichtungen mit Greiferköpfen (20) zwischen
einem Magazin (14) und einer für die Handhabung von Verpackungsgütern, Stückgütern
und/oder Gebinden vorgesehenen und ausgestatteten Handhabungs- und/oder Packmaschine
(12), die mit wenigstens einer Handhabungseinrichtung mit Greiferköpfen (20) zur Aufnahme
einzelner Stückgüter wie Flüssigkeitsbehälter o. dgl. und zu deren Einführung in Zwischenbehälter
unter Ausbildung von Gebinden und/oder zur Entnahme aus diesen Zwischenbehältern sowie
mit der Handhabungseinrichtung zugeordneten und mit einer Größe der Stückgüter und/oder
Gebinde korrespondierenden Einführrahmen (38) zur Einleitung der Stückgüter in die
Zwischenbehälter ausgestattet ist, wobei sich das Magazin (14) ortsfest und/oder in
räumlich definierter Lage zur Handhabungs- und/oder Packmaschine (12) befindet und
mit mehreren Lagerstellen (50) zur Aufnahme von Garnituren (16, 18) ausgestattet ist,
die zumindest durch jeweils eine Handhabungseinrichtung mit den zu dieser gehörenden
Greiferköpfen (20) sowie einen der jeweiligen Handhabungseinrichtung zugeordneten
und automatisch mit der Handhabungseinrichtung verriegelbaren Einführrahmen (38) gebildet
sind, wobei das Magazin (14) zur Aufnahme mehrerer Garnituren (16, 18) vorgesehen
und ausgestattet ist, die jeweils zwischen einer Arbeitsposition an der Handhabungs-
und/oder Packmaschine (12) und einer Ruheposition in einer der Lagerstellen (50) des
Magazins (14) bewegt werden können,
wobei zumindest einer der Lagerstellen (50) des Magazins (14) ein räumlich vom Magazin
(14) trennbares und aus dem Magazin (14) bewegbares Servicemodul (52) zur Aufnahme
jeweils einer Garnitur (16, 18) oder zumindest von Teilen einer Garnitur (16, 18)
zugeordnet ist,
und wobei zum Zwecke der Wartung mindestens einer Garnitur (16, 18) oder von Teilen
einer Garnitur (16, 18) an einer vom Magazin (14) räumlich entfernten Stelle das Servicemodul
(52) mit der zu wartenden Garnitur (16, 18) oder mit den zu wartenden Teilen der Garnitur
(16, 18) aus der Lagerstelle (50) des Magazin (14) entnommen und von diesem getrennt
und an den Wartungsort verbracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem das Servicemodul (52) eine komplette Garnitur (16,
18), umfassend zumindest eine Handhabungseinrichtung mit den Greiferköpfen (20), einen
Einführrahmen (38) und/oder einen über dem Einführrahmen (38) befindlichen Leitblechkäfig
(40) aufnimmt.
11. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem das Servicemodul (52) Teile einer Garnitur (16,
18), insbesondere zumindest die Greiferköpfe (20) einer Garnitur (16, 18) und/oder
einen Träger mit daran verankerten Greiferköpfen (20) aufnimmt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11 zum Austausch mindestens einer Handhabungseinrichtung
mit Greiferkopf (20) oder Greiferköpfen (20) innerhalb eines Systems (10) gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 8.