[0001] Die Erfindung betrifft ein Waschmittelprodukt, insbesondere zur Textilbehandlung,
weiter insbesondere für die Textilreinigung und/oder für die Textilwäsche, mit einem
Folienbeutel aufweisend wenigstens eine Beutelkammer, die von wenigstens einer wasserlöslichen
Folie umschlossen ist und eine Waschmittelzubereitung enthält.
[0002] Wasserlösliche Waschmittelprodukte im Format einer Einmal-Portionspackung für die
Textilbehandlung sind bekannt. Eine solche Portionspackung dient der einmaligen Textilbehandlungsanwendung,
üblicherweise innerhalb einer Textilwaschmaschine. Das Waschmittelprodukt weist einen
Folienbeutel mit einer oder mehreren Beutelkammern auf. In jeder Beutelkammer kann
eine Waschmittelzubereitung aufgenommen sein, die beispielsweise waschaktive Substanzen
zur Textilbehandlung, insbesondere für die Textilwäsche, enthält. Die Verwendung mehrerer
Beutelkammern eröffnet die Möglichkeit der separaten Vorhaltung unterschiedlicher
Waschmittelzubereitungen, die unter Umständen chemisch miteinander reagieren oder
aus sonstigen Gründen vermischt nicht lagerstabil sind. Darüber hinaus gestattet die
Verwendung mehrerer, verschiedener Waschmittelzubereitungen innerhalb eines Waschvorgangs
die Freisetzung mehrerer funktional unterschiedlicher Wasch- und/oder Zusatzsubstanzen,
wie beispielsweise Bleichen, Weichspüler oder Duftstoffe. Sind mehrere Beutelkammern
vorgesehen, so können die einzelnen Waschmittelzubereitungen innerhalb der Beutelkammern
eine gleiche oder unterschiedliche Konsistenz aufweisen und sind bevorzugt von flüssiger
Konsistenz, beispielswiese flüssig, gelförmig oder pastös, oder von fester Konsistenz,
beispielsweise pulverförmig, granulatartig, rieselfähig oder festkörperartig.
[0003] Nach Zugabe der in Rede stehenden Waschmittelprodukte zu Wasser löst sich die Folie
auf und setzt die Waschmittelzubereitung frei. Der Folienbeutel kann aus mehreren
wasserlöslichen Folien gebildet werden, wobei es sich bei der wasserslöslichen Folie
bevorzugt um PVA-Folie (Polyvinylalkohol-Folie) handeln kann. Die einsetzbaren Folien
bestehen in der Regel aus Polyvinylalkohol-Copolymeren mit entsprechenden Zuschlagstoffen
wie Weichmachern, Tensiden, Bitterstoffen oder Salzen. Der Folienbeutel kann aus einer
wasserlöslichen Basisfolie und einer wasserlöslichen Deckfolie gefertigt werden, die
die Begrenzungswände wenigstens einer Beutelkammer bilden. Die Basisfolie kann zur
Bildung von wenigstens einer Beutelkammer beispielsweise in plastisch verformender
Weise tiefgezogen werden. Anschließend werden die Basisfolie und die Deckfolie in
einem oder mehreren Siegel- bzw. Verbindungsabschnitten miteinander versiegelt bzw.
miteinander verbunden. Die Siegelabschnitte bzw. Siegelnähte liegen dann in einer
sogenannten Siegel- bzw. Verbindungsebene der beiden Folien.
[0004] Waschmittelprodukte mit mehreren Beutelkammern sind beispielsweise aus der
DE 10 2014 102 567 A1 bekannt. Das in dem vorgenannten Dokument beschriebene Waschmittelprodukt kann mehrere
Kammern umfassen, die in übereinander angeordneter Ausrichtung angeordnet sein können,
d.h. eine über der anderen positioniert. Zur Herstellung von übereinander angeordneten
Beutelkammern werden mehr als zwei Folienlagen miteinander versiegelt. Darüber hinaus
sind Mehrkammerprodukte beschrieben, bei denen die Kammern nebeneinander angeordnet
sind, d.h. eine neben der anderen positioniert. Kammern können auch so angeordnet
sein, dass sich eine erste Kammer neben einer zweiten Kammer befindet, aber die erste
Kammer die zweite Kammer wenigstens teilweise umgibt, die zweite Kammer jedoch nicht
vollständig umschließt. Alternativ kann auch eine Kammer vollständig von einer anderen
Kammer umschlossen sein. Die Kammern können unterschiedliche Größen aufweisen und
jeweils eine Wäschewasch-, Textilpflege- oder Geschirrspülzusammensetzung enthalten,
einschließlich Vorbehandlungs- oder Einweichzusammensetzungen und andere Spülzusammensetzungen.
Die Zusammensetzung kann auch eine Waschmittelzusammensetzung oder eine Maschinen-Geschirrspülzusammensetzung
sein. Die Waschmittelzusammensetzung kann während des Hauptwaschgangs verwendet werden
oder sie kann als Vorbehandlungs- oder Einweichzusammensetzung verwendet werden.
[0005] Ein Waschmittelprodukt mit einem wasserlöslichen Beutel, der mehrere nebeneinander
angeordnete Beutelkammern aufweist, ist beispielsweise aus der
EP 2 617 659 B1 bekannt. Zwei getrennte Kammern sind jeweils mit einem Reinigungsmittel gefüllt,
wobei der Folienbeutel aus einer wasserlöslichen Basisfolie und einer wasserlöslichen
Deckfolie gefertigt ist, die dicht miteinander in einer Siegelebene miteinander verbunden
sind. Die Beutelkammern sind voneinander durch in der Siegelebene liegende Siegelabschnitte
getrennt. Die Basisfolie wird zur Bildung der Beutelkammern in plastisch verformender
Weise tiefgezogen. In der Siegelebene weist eine erste Beutelkammer eine erste Basisfläche
und eine zweite Beutelkammer eine zweite Basisfläche auf. Die jeweilige Basisfläche
wird dabei begrenzt durch die Konturlinie der jeweiligen Beutelkammer in der Siegelebene.
Der Folienbeutel weist eine dritte Basisfläche auf, wobei die erste Basisfläche der
ersten Beutelkammer auf ihrer der zweiten Beutelkammer zugewandten Seite einen konkaven
Abschnitt aufweist und wobei die zweite Basisfläche der zweiten Beutelkammer auf ihrer
der ersten Beutelkammer zugewandten Seite einen konvexen Abschnitt aufweist. Der konvexe
Abschnitt der zweiten Beutelkammer reicht in den konkaven Abschnitt der ersten Beutelkammer
hinein. Die zweite Basisfläche der zweiten Beutelkammer weist seitlich ihres konvexen
Abschnitts zumindest einen konkaven Abschnitt auf, der an zumindest einen konvexen
Abschnitt der ersten Basisfläche angrenzt. Durch diese Geometrie soll eine bestimmte
intrinsische Formstabilität des Folienbeutels erreicht werden, so dass die Beutelkammern
nicht nach Art eines Scharniers relativ zueinander ab- und wegknicken, wenn der Folienbeutel
manuell gehalten wird. Ein Ab- oder Wegknicken der Beutelkammern wird nämlich von
Benutzern der in Rede stehenden Waschmittelprodukte oft als Hinweis auf eine vermeintlich
schlechte Produktqualität interpretiert.
[0006] Insbesondere bei solchen Waschmittelprodukten, die mehrere über Siegelabschnitte
voneinander getrennte Beutelkammern aufweisen, aber auch bei anderen Waschmittelprodukten
der in Rede stehenden Art, weiter insbesondere bei solchen Waschmittelprodukten mit
großer Basisfläche des Folienbeutels, lassen sich bei der Anwendung in Textilwaschmaschinen
zwei nachteilige Effekte beobachten. Bei Waschmaschinen, die als Frontlader ausgebildet
sind, kann das Waschmittelprodukt während eines Waschvorgangs aufgrund der Umwälzbewegung
der Wäsche und der Strömungsverhältnisse der Waschflüssigkeit in der Wäschetrommel
in den Bereich einer als Türdichtung vorgesehenen Gummimanschette der Waschmaschine
unterhalb von der Waschmaschinentür transportiert werden und auf die Gummimanschette
aufschwimmen bzw. von der Wäsche dorthin geschleppt oder gefördert werden. Dort kann
sich das Waschmittelprodukt ablagern, verkleben, da der wasserlösliche Film bei Wasserkontat
eine gewisse Klebrigkeit zeigt, oder festsetzen und verbleibt über einen längeren
Zeitraum oder sogar über die Restdauer des Waschvorgangs in diesem Bereich. Der Folienbeutel
ist dann einer weniger intensiven Umspülung mit der Waschflüssigkeit ausgesetzt und
es fehlt der mechanische Kontakt mit der Wäsche und der Wäschetrommel. Beides wirkt
sich negativ auf das Auflösungsverhalten des Folienbeutels in der Waschmaschine aus,
wobei sich der Folienbeutel langsamer und weniger vollständig als vorgesehen auflöst.
Als Folge davon lassen sich nach Beendigung eines Arbeitsablaufs der Waschmaschine
zumeist Reste des Waschmittelproduktes, insbesondere Folienreste, an der Türdichtung
auffinden. Dies wird von Anwendern solcher Produkte als störend und als Hinweis auf
eine vermeintlich schlechte Produktqualität wahrgenommen. Das Säubern der Türdichtung
von anhaftenden Produktresten führt zu einem unerwünschten Mehraufwand bei der Textilwäsche.
Auch kann es beim Herausnehmen der Textilwäsche aus der Wäschetrommel dazu kommen,
dass die Produktreste von der Türdichtung abgestreift werden und dann in der sauberen
Wäsche verbleiben.
[0007] Bei als Frontladern oder als Topladern ausgebildeten Waschmaschinen haben insbesondere
Waschmittelprodukte mit mehreren Beutelkammern oft das Bestreben, in der Wäschetrommel
überwiegend an der Oberfläche der Waschflüssigkeit zu schwimmen. Auch dies führt zu
einem verringerten mechanischen Inkontakttreten des Folienbeutels mit der Wäsche und
mit der Wäschetrommel, verbunden mit einem schlechteren Auflösungsverhalten des Folienbeutels.
Zu den Nachteilen des Aufschwimmens des Folienbeutels auf der Waschflüssigkeit zählen
insbesondere eine verzögerte Freisetzung der Waschmittelzubereitung und eine nicht
vollständige Auflösung des Folienbeutels am Ende eines Arbeitsablaufs in der Waschmaschine.
[0008] Ausgehend von dem oben beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein gattungsgemäßes Waschmittelprodukt zur Verfügung zu stellen, welches
eine verbesserte Anwendung in Textilwaschmaschinen ermöglicht, worunter insbesondere
ein verbessertes Auflösungsverhalten des Folienbeutels während des Waschprozesses
fällt. Das erfindungsgemäße Waschmittelprodukt soll sich insbesondere durch eine hohe
Auflösungsgeschwindigkeit und eine weitgehend rückstandsfreie Auflösung während eines
Waschvorgangs auszeichnen. Darüber hinaus soll das Waschmittelprodukt kostengünstig
und bei geringem Herstellungsaufwand zu fertigen sein.
[0009] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe wird bei einem Waschmittelprodukt der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, dass der Folienbeutel wenigstens eine außerhalb der Beutelkammer
angeordnete Durchströmungsöffnung für Waschwasser aufweist, durch die ein Durchströmen
der miteinander versiegelten Folienlagen insbesondere während einer textilen Behandlungsanwendung
in einer Textilwaschmaschine gewährleistet ist. Durch die Durchströmung des Folienbeutels
mit der Waschflüssigkeit lässt sich das Auftriebs- und/oder Aufschwimmverhalten und
damit auch das Auflösungsverhalten (Dauer, Auflösungsgrad) des Folienbeutels vorteilhaft
beeinflussen. Insbesondere lässt sich durch die wenigstens eine Durchströmungsöffnung
erreichen, dass der Folienbeutel nicht über einen längeren Zeitraum auf der Waschflüssigkeit
aufschwimmt, sondern verstärkt in der Wäsche verbleibt, mit dieser umtransportiert
wird und insbesondere nicht auf die Türdichtung der Waschmaschine unterhalb der Waschmaschinentür
aufschwimmt oder dorthin gefördert wird und dort immobilisiert wird.
[0010] Der Begriff "Waschmittelprodukt" ist im Sinne der Erfindung breit zu verstehen und
umfasst insbesondere auch solche Produkte, die zur Geschirrreinigung in Geschirrspülmaschinen
Anwendung finden. Der Begriff "Waschmittelzubereitung" ist daher ebenfalls breit zu
verstehen und umfasst beispielsweise auch Maschinengeschirrspülmittel und Klarspüler.
Die nachfolgenden auf die Anwendung des erfindungsgemäßen Waschmittelproduktes in
Textilwaschmaschinen bezogenen Ausführungen gelten entsprechend auch für Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Waschmittelproduktes zur Anwendung in Geschirrspülmaschinen,
ohne hierauf im Einzelnen einzugehen.
[0011] Die auf die Durchströmungsöffnung zurückzuführende intensivere Umströmung des Folienbeutels
mit der Waschflüssigkeit sowie das stärkere und über den Waschvorgang dauerhafte Inkontakttreten
des Folienbeutels mit der Wäsche und der Wäschetrommel bedingt eine geringere Auflösungsdauer
und einen höheren Auflösungsgrad des Folienbeutels bei der Anwendung in einer Waschmaschine.
Die Durchströmungsöffnung ermöglicht zunächst eine schnelle Benetzung des Folienbeutels
von beiden Seiten, zumal in der Waschmachine auch zeitweise Wasser von oben einläuft,
beispielsweise am Bullauge im Türbereich, und zudem die Ausbildung eines günstigen,
insbesondere turbulenten Strömungsprofils im Nahbereich der Beutelkammern. Auch im
Bereich zwischen angrenzenden Beutelkammern kann so eine intensive Umströmung der
Beutelfolie und damit auch ein hoher Auflösungsgrad erreicht werden.
[0012] Unter einer "Durchströmungsöffnung" im Sinne der Erfindung ist ein Materialdurchbruch
in den Folienlagen des Folienbeutels (außerhalb der Beutelkammern) zu verstehen, durch
den ein ausreichend großer Waschwasserstrom während eines Waschvorgangs hindurchtreten
kann, so dass das Aufschwimm- und/oder das Auflösungsverhalten des Folienbeutels messbar,
insbesondere visuell wahrnehmbar, verbessert wird. Mit anderen Worten führt die Durchströmungssöffnung
dazu, dass der Folienbeutel bei einem Waschvorgang nicht lediglich auf der Waschflüssigkeit
aufschwimmt, sondern möglichst intensiv mit der Waschflüssigkeit umgewälzt wird und
in einen intensiven Kontakt mit der Wäsche tritt. Die Durchströmung mit der Waschflüssigkeit
beschleunigt die Auflösung des Folienbeutels und erhöht den Auflösungsgrad nach einer
vorgegebenen Waschdauer.
[0013] Bevorzugt wird die Beutelkammer durch wenigstens zwei, vorzugsweise lediglich zwei,
in einem oder mehreren Siegelabschnitten miteinander versiegelten Folienlagen gebildet,
wobei die Durchströmungsöffnung vorzugsweise im Bereich eines Siegelabschnitts zwischen
zwei benachbarten Beutelkammern angeordnet ist. Über die Durchströmungsöffnung wird
der Bereich zwischen zwei benachbarten Beutelkammern intensiv durch- bzw. umströmt,
was zu einer verbesserten und vollständigeren Auflösung in diesem ansonsten eher schlecht
umströmten Bereich führt.
[0014] Weiter bevorzugt kann der Folienbeutel eine in der Siegelebene bzw. der Verbindungsebene
der Folien liegende Basisfläche bzw. Grundfläche aufweisen und es kann die Durchströmungsöffnung
in einem mittleren Bereich der Basisfläche des Folienbeutels vorgesehen sein. Im Rahmen
der Erfindung durchgeführte Versuche haben gezeigt, dass bei einer im mittleren Bereich
des Folienbeutels angeordneten Durchströmungsöffnung besonders vorteilhafte Effekte
auf das Aufschwimm- und Auflösungsverhalten des Folienbeutels erzielt werden können.
Der Folienbeutel kann in diesem Zusammenhang aus wenigstens einer wasserlöslichen
Basisfolie und wenigstens einer wasserlöslichen Deckfolie gefertigt sein, die in der
Siegelebene dicht miteinander verbunden sind, wobei der Folienbeutel in der Siegelebene
eine Basisfläche bzw. eine Grundfläche (englisch: "footprint") aufweist und die Öffnung
in einem mittleren Bereich der Basisfläche beabstandet vom Außenrand des Folienbeutels
und beabstandet von den Beutelkammern vorgesehen ist. Die Basisfläche des Folienbeutels
wird dabei durch die Konturlinie des Folienbeutels in der Siegelebene begrenzt. Die
Basisfläche kann vorzugsweise kreisförmig oder polygonal, insbesondere viereckig oder
rechteckförmig sein. Es versteht sich, dass der Folienbeutel grundsätzlich aber auch
eine andere Konturform in der Siegelebene aufweisen kann.
[0015] Der Folienbeutel kann zwischen zwei bis zehn Beutelkammern, vorzugsweise zwischen
drei und fünf Beutelkammern, aufweisen. Wenigstens eine Durchströmungsöffnung kann
zwischen wenigstens zwei benachbarten Beutelkammern vorgesehen sein. Grundsätzlich
ist es auch möglich, dass bei mehr als zwei Beutelkammern zwischen jeweils zwei Beutelkammern
jeweils wenigstens eine Durchströmungsöffnung angeordnet ist. In Abhängigkeit von
der Geometrie der Beutelkammern können auch mehr als zwei Beutelkammern um eine Durchströmungsöffnung
herum angeordnet sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Beutelkammern
um einen mittleren Bereich des Folienbeutels herum angeordnet sind. Es kann dann eine
mittlere Durchströmungsöffnung in einem mittleren Siegelabschnitt des Folienbeutels
vorgesehen sein, die von einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Beutelkammern
umgeben ist.
[0016] In Abhängigkeit von der Größe der Durchströmungsöffnung kann vorzugsweise lediglich
eine Durchströmungsöffnung vorgesehen sein, um die oben beschriebenen vorteilhaften
Auswirkungen auf das Aufschwimmverhalten und das Auflösungsverhalten des Folienbeutels
zu erreichen. Bei lediglich einer vorzugsweise mittig angeordneten Durchströmungsöffnung
lässt sich eine hohe intrinsische Formstabilität des Folienbeutels gewährleisten,
wobei insbesondere das Abbiegen bzw. Abknicken von an die Öffnung angrenzenden Beutelkammern
des Folienbeutels nicht zu befürchten ist.
[0017] Es können aber auch mehrere Durchströmungsöffnungen vorgesehen sein, vorzugsweise
jedoch weniger als zehn Durchströmungsöffnungen, weiter vorzugsweise weniger als 5
Durchströmungsöffnungen, beispielsweise zwei oder drei Durchströmungsöffnungen.
[0018] Eine hohe intrinsische Formstabilität des erfindungsgemäßen Waschmittelproduktes
kann durch nicht-geradlinig verlaufende Siegelnähte zwischen den Beutelkammern und
der oder den Durchströmungsöffnung(en) erreicht werden.
[0019] Vorzugsweise sind alle Durchströmungsöffnungen gleich ausgebildet, was die Herstellung
des Waschmittelproduktes vereinfacht und eine gleichmäßige Durchströmung sicherstellt.
Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass wenigstens zwei unterschiedlich große und/oder
eine unterschiedlich Form aufweisende Durchströmungsöffnungen vorgesehen sind, insbesondere
zwischen benachbarten Beutelkammern mit unterschiedlicher Geometrie. Die Form und/oder
die Größe der Durchströmungsöffnungen kann an die Form und/oder die Größe der benachbarten
Beutelkammern angepasst sein.
[0020] Erfindungsgemäß lässt sich die Form und/oder die Größe der Durchströmungsöffnung(en)
im Hinblick auf ein verbessertes Auflösungsverhalten und unter Berücksichtigung einer
möglichst hohen intrinsischen Formstabilität des Folienbeutels optimieren.
[0021] Die Durchströmungsöffnung kann oval, insbesondere kreisförmig oder elliptisch, oder
polygonal, insbesondere drei- oder viereckig, oder bumerang- oder sternförmig sein.
Kreisförmige Konturen können in verfahrenstechnisch einfacher und kostengünstiger
Weise durch Stanzen in das Folienmaterial eingebracht werden. Bei nicht-kreisförmigen
Konturen bietet sich zur Herstellung der Durchströmungsöffnung insbesondere das Verfahren
des Laserschneidens an.
[0022] Die Form der Durchströmungsöffnung kann an die Form von wenigstens einer benachbarten
Beutelkammer angepasst sein. Es kann dann die Außenkontur der Durchströmung in der
Siegelebene zumindest abschnittsweise komplementär zur Außenkontur einer benachbarten
Beutelkammer verlaufen. "Komplementär" im Sinne der Erfindung bedeutet "gleichlaufend"
bzw. eine gleiche Krümmung aufweisend. Vorzugsweise ist die Außenkontur der Durchströmungsöffnung
an die Außenkonturen aller benachbarten Beutelkammern angepasst, wobei die Durchströmungsöffnung
zu allen Beutelkammern einen sich ändernden, aber für alle Beutelkammern gleichen
Abstand aufweisen kann.
[0023] Zwischen der Beutelkammer und der Durchströmungsöffnung ist ein Siegelabschnitt vorgesehen,
wobei der Siegelabschnitt eine Breite zwischen 1 bis 5 mm, vorzugsweise zwischen 2
und 3 mm, aufweisen kann. Wird der Siegelabschnitt möglichst schmal ausgebildet, wird
der Blick des Anwenders auf die Beutelkammern und deren Inhalt gelenkt. Der Anwender
nimmt dann die Siegelabschnitte weniger bewusst wahr, was zu einer hohen Anwenderakzeptanz
gegenüber dem erfindungsgemäßen Waschmittelprodukt führt.
[0024] Um eine hohe Formstabilität des Waschmittelproduktes zu erreichen, sind die Siegelabschnitte
zwischen den Beutelkammern und der Durchströmungsöffnung vorzugsweise nicht-geradlinig
ausgebildet.
[0025] Um das Auflösungsverhalten des erfindungsgemäßen Waschmittelprodukts in der Waschmaschine
zu beeinflussen und eine hohe intrinsische Formstabilität zu erreichen, kann die Öffnungsfläche
der Durchströmungsöffnung vorzugsweise zwischen 10 mm
2 und 400 mm
2, weiter vorzugsweise zwischen 15 mm
2 und 200 mm
2, betragen. Sind mehrere Durchströmungsöffnungen vorgesehen, kann dementsprechend
die Gesamtöffnungsfläche aller Durchströmungsöffnungen zwischen 10 mm
2 und 400 mm
2, vorzugsweise zwischen 15 mm
2 und 200 mm
2, betragen.
[0026] Die Basisfläche des Folienbeutels, die durch die äußere Konturlinie des Folienbeutels
in der Siegelebene vorgegeben ist, liegt beispielsweise im Bereich zwischen 2000 mm
2 bis 5000 mm
2.
[0027] Eine sehr bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Anteil der
Öffnungsfläche der Durchströmungsöffnung an der Basisfläche des Folienbeutels zwischen
0,5 % bis 50 %, vorzugsweise zwischen 4 % bis 20 %, beträgt. Sind mehrere Durchströmungsöffnungen
vorgesehen, kann dementsprechend der Anteil der Gesamtöffnungsfläche aller Durchströmungsöffnungen
an der Basisfläche des Folienbeutels im gleichen Bereich liegen.
[0028] Das Herstellungsverfahren des erfindungsgemäßen Waschmittelproduktes und auch die
zur Herstellung des Produktes eingesetzten wasserlöslichen Folien sind dem Fachmann
grundsätzlich bekannt. Beispiele für bevorzugte Polymere, Copolymere oder Derivate,
die zum Gebrauch als Beutelkammer geeignet sind, sowie geeignete Waschmittelzubereitungen,
sind in der
DE 10 2014 102 567 A1 beschrieben. Der Offenbarungsgehalt des vorgenannten Dokuments wird hiermit in den
Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindungsbeschreibung einbezogen.
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung exemplarisch anhand der Figuren näher erläutert. Die
vorstehend genannten und beschriebenen Merkmale sowie die in der Zeichnung gezeigten
und nachfolgend beschriebenen Merkmale können bedarfsweise miteinander kombiniert
werden, auch wenn dies nicht im Einzelnen gezeigt und/oder beschrieben ist. Die Erfindung
ist nicht auf die in den Figuren gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen beschränkt.
[0030] Es zeigen
- Fig. 1
- ein nicht erfindungsgemäßes Waschmittelprodukt mit drei Beutelkammern, die um einen
geschlossenen mittleren Siegelabschnitt herum angeordnet sind, in einer Ansicht von
oben auf die Basisflächen der Beutelkammern und in einer perspektivischen Ansicht
schräg von oben;
- Fig. 2
- ein nicht erfindungsgemäßes Waschmittelprodukt mit drei Beutelkammern und einer mittleren
Zentralkammer in einer Ansicht von oben auf die Basisflächen der Beutelkammern und
in einer perspektivischen Ansicht schräg von oben;
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes Waschmittelprodukt mit drei Beutelkammern und einer mittleren
Durchströmungsöffnung in einer Ansicht von oben auf die Basisflächen der Beutelkammern
und in einer perspektivischen Ansicht schräg von oben;
- Fig. 4
- ein nicht erfindungsgemäßes Waschmittelprodukt mit vier Beutelkammern, die um einen
geschlossenen mittleren Siegelabschnitt herum angeordnet sind, in einer Ansicht von
oben auf die Basisflächen der Beutelkammern und in einer perspektivischen Ansicht
schräg von oben;
- Fig. 5
- ein nicht erfindungsgemäßes Waschmittelprodukt mit vier Beutelkammern und einer mittleren
Zentralkammer in einer Ansicht von oben auf die Basisflächen der Beutelkammern und
in einer perspektivischen Ansicht schräg von oben;
- Fig. 6
- ein erfindungsgemäßes Waschmittelprodukt mit vier Beutelkammern und einer mittleren
Durchströmungsöffnung in einer Ansicht von oben auf die Basisflächen der Beutelkammern
und in einer perspektivischen Ansicht schräg von oben;
- Fig. 7
- ein nicht erfindungsgemäßes Waschmittelprodukt mit zwei Beutelkammern, die um einen
geschlossenen mittleren Siegelabschnitt herum angeordnet sind, in einer Ansicht von
oben auf die Basisflächen der Beutelkammern und in einer perspektivischen Ansicht
schräg von oben;
- Fig. 8
- ein nicht erfindungsgemäßes Waschmittelprodukt mit zwei Beutelkammern und einer mittleren
Zentralkammer in einer Ansicht von oben auf die Basisflächen der Beutelkammern und
in einer perspektivischen Ansicht schräg von oben und
- Fig. 9
- ein erfindungsgemäßes Waschmittelprodukt mit zwei Beutelkammern und einer mittleren
Durchströmungsöffnung in einer Ansicht von oben auf die Basisflächen der Beutelkammern
und in einer perspektivischen Ansicht schräg von oben.
[0031] In den Figuren 1 bis 3 ist ein Waschmittelprodukt 1 mit drei Beutelkammern 2 im Format
einer Einmal-Portionspackung gezeigt. Das Waschmittelprodukt 1 dient der einmaligen
Textilbehandlungsanwendung üblicherweise innerhalb einer Textilwaschmaschine. Das
Waschmittelprodukt 1 weist einen Folienbeutel 3 mit den drei Beutelkammern 2 auf.
In den einzelnen Beutelkammern 2 sind jeweils Waschmittelzubereitungen aufgenommen,
die waschaktive Substanzen zur Textilbehandlung, insbesondere für die Textilwäsche,
enthalten.
[0032] Zur Herstellung des Folienbeutels 3 können wasserlösliche Folien mit der Typenbezeichnung
M8630 oder M8720 des Folienherstellers Monosol Verwendung finden. Alternativ können
auch entsprechend gestaltete wasserlösliche Folien anderer Folienhersteller, wie beispielsweise
Aicello, NipponGohsei oder Mondi Verwendung finden.
[0033] Der Folienbeutel 2 wird aus zwei wasserlöslichen Folien gebildet, die als PVA-Folien
ausgeführt sein können. Die wasserlöslichen Folien umschließen die Beutelkammern 2,
indem sie deren Begrenzungswände bilden. Die Folien werden bei der Herstellung im
Bereich von Siegelabschnitten 4 so miteinander verbunden, dass die Beutelkammern 2
jeweils vollumfänglich von den Siegelabschnitten 4 verschlossen und voneinander getrennt
sind. So ist auch zwischen zwei benachbarten Beutelkammern 2 jeweils ein versiegelter
Folienabschnitt vorgesehen, der die Beutelkammern 2 zur Erzielung einer einzigen Portionspackung
miteinander verbindet.
[0034] In der Siegelebene bzw. der Verbindungsebene der beiden Folien weisen die Beutelkammern
2 jeweils eine gleiche Basisfläche A1 auf, während das gesamte Waschmittelprodukt
1 bzw. der Folienbeutel 3 in der Siegelebene die Basisfläche A2 aufweist. Die Basisfläche
A1 der Beutelkammer 2 wird durch die Konturlinie der Beutelkammer 2 in der Siegelebene
begrenzt. Die Basisfläche A2 des Waschmittelprodukts 1 wird durch dessen Konturlinie
in der Siegelebene begrenzt. Bei den dargestellten Ausführungsformen ist die Basisfläche
A2 des Waschmittelprodukts 1 kreisförmig. Die Basisfläche A2 könnte auch eine von
der Kreisform abweichende Konturlinie aufweisen.
[0035] Bei allen in den Figuren 1 bis 9 dargestellten Ausführungsformen weisen die Basisflächen
A1 der Beutelkammern 2 jeweils eine Tropfen- oder Tränenform auf, die sich jeweils
ausgehend von einem schmalen konvexen Endabschnitt 6 der Kontur der jeweiligen Beutelkammer
2 mit geringerem Innenradius r1 hin zu einem breiteren konvexen Endabschnitt 6 mit
größerem Innendurchmesser r2 erstreckt.
[0036] Zwischen den beiden konvexen Abschnitten 5, 6 an den Enden der Beutelkammer 2 ist
radial innenliegend ein konkaver Verbindungsabschnitt 7 und radial außenliegend ein
konvexer Verbindungsabschnitt 8 vorgesehen.
[0037] In den Figuren 3, 6 und 9 ist exemplarisch die Flächenhalbierende 11 der Basisfläche
A1 für eine Beutelkammer 2 gezeigt. Alle Beutelkammern 2 eines Folienbeutels 3 weisen
die gleiche Krümmungsrichtung der Flächenhalbierenden 11 auf. Es versteht sich, dass
die Beutelkammern 2 auch abweichende Kammergeometrien aufweisen können.
[0038] Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen von Waschmittelprodukten 1
unterscheiden sich lediglich in Bezug auf die Ausbildung des Waschmittelproduktes
1 im mittleren Bereich des Folienbeutels 3, wobei gemäß Fig. 1 im mittleren Bereich
des Folienbeutels 3 ein geschlossener Siegelabschnitt 4 vorgesehen ist. Dieser wird
nach außen hin von den Beutelkammern 2 umgeben, wobei zwischen benachbarten Beutelkammern
2 jeweils ein streifenförmiger Siegelabschnitt 4 verbleibt, so dass die Beutelkammern
2 voneinander getrennt und nach außen hin abgedichtet sind.
[0039] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Waschmittelprodukt 1 ist eine Zentralkammer 9 vorgesehen,
deren Begrenzungswände ebenfalls von den wasserlöslichen Folien gebildet werden, aus
denen der Folienbeutel 3 besteht. Vorliegend weist die Zentralkammer 9 in der Siegelebene
eine dreieckförmige Konturlinie mit gerundeten Eckabschnitten auf. Die Zentralkammer
9 kann ebenfalls eine Waschmittelzubereitung aufweisen.
[0040] Zur Verbesserung des Auflösungsverhaltens, nämlich zur Verringerung der Zeitdauer
bis zum (vollständigen) Auflösen der wasserlöslichen Folien und zur Erhöhung des Auflösungsgrades
im Hinblick auf eine gewünschte möglichst vollständige Auflösung der wasserlöslichen
Folien, weist die in Figur 3 gezeigte Ausführungsform eine kreisförmige Durchgangsöffnung
10 auf, die durch Stanzen oder Laserschneiden in den mittleren Siegelabschnitt 4 zwischen
den radial äußeren Beutelkammern 2 eingebracht ist. Die Durchströmungsöffnung 10 könnte
auch eine von der Kreisform abweichende Form aufweisen, beispielsweise so geformt
sein, wie die Zentralkammer 9 in der Siegelebene gemäß Fig. 2.
[0041] Durch die Durchströmungsöffnung 10 strömt Waschwasser während eines Waschvorgangs
durch den Folienbeutel 3 hindurch und umströmt dabei insbesondere den der Durchströmungsöffnung
10 benachbarten innenliegenden Bereich der Beutelkammern 3 intensiv. Die intensive
Umströmung fördert die Auflösung der wasserlöslichen Folien insbesondere im Bereich
der Innenwände der Beutelkammern 2, die dem mittleren Bereich des Folienbeutels 3
zugewandt sind. Im Übrigen kann der Folienbeutel 3 im Waschwasser nicht oder weniger
dauerhaft aufschwimmen und ordnet sich während des Arbeitsablaufs der Waschmaschine
nicht überwiegend im Bereich unterhalb einer Waschmaschinentür und oberhalb einer
Türdichtung an. Die Durchströmungsöffnung 10 stellt sicher, dass das Waschmittelprodukt
1 schnell freigesetzt wird. Der zunächst noch verbleibende "leere" wasserlösliche
Beutel hat ein deutlich verringertes Risiko auf die Gummimanschete gefördert zu werden
als der gefüllte Beutel. Er verbleibt vielmehr mit hoher Wahrscheinlichkeit inder
Wäsche und wird in der Waschtrommel im Kontakt mit der Wäsche umgewälzt. Es kommt
zu einem intensiven (mechanischen) Kontakt des Folienbeutels 3 mit der umgebenden
Wäsche und der umgebenden Wäschetrommel und damit zur schnelleren und vollständigeren
Auflösung der den Folienbeutel 3 bildenden Folien.
[0042] Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Waschmittelprodukte 1 weisen jeweils eine gleiche
Größe und Form der Basisflächen A1 der Beutelkammern 2 und der Gesamtbasisfläche A2
des Waschmittelprodukts 1 in der Siegelebene auf. Die Öffnungsfläche A3 der Durchströmungsöffnung
10 beträgt zwischen 5 % und 15 %, vorzugsweise ca. 10 %, bezogen auf die Gesamtbasisfläche
A2 des Folienbeutels 3.
[0043] In den Figuren 4 bis 6 sind Ausführungsformen von Waschmittelprodukten 1 mit jeweils
vier äußeren Beutelkammern 2 gezeigt. Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform mit einem
geschlossenen Siegelabschnitt 4 im mittleren Bereich des Folienbeutels 3. Fig. 5 zeigt
eine Ausführungsform mit einer mittleren Zentralkammer 9 und Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform
mit einer im mittleren Bereich des Folienbeutels 3 zwischen den äußeren Beutelkammern
2 angeordneten Durchströmungsöffnung 10.
[0044] Die Konturlinie der Durchströmungsöffnung 10 wird gebildet durch vier konkave Seitenabschnitte,
die sich zu einer Rechteck- oder Trapezgeometrie zusammensetzen. Jede Beutelkammer
2 wird vollumfänglich von einem geschlossenen Siegelabschnitt 4 des Folienbeutels
3 umschlossen, wobei die Breite der Siegelabschnitte 4 so gewählt ist, dass ein minimaler
Abstand zwischen der jeweiligen Beutelkammer 2 und der Durchströmungsöffnung 10 im
Bereich der Siegelebene von vorzugsweise 1 mm bis 5 mm nicht überschritten wird. Dadurch
richtet sich die Aufmerksamkeit des Anwenders auf die interessante Ausgestaltung der
Beutelkammern 2 und auf deren Inhalt.
[0045] Im Übrigen lässt sich Figur 6 entnehmen, dass die Außenkontur der Durchströmungsöffnung
10 zumindest abschnittsweise komplementär, d.h. parallel, zu den Konturen der angrenzenden
Beutelkammern 2 verlaufen kann. Damit lässt sich die Größe der Durchströmungsöffnung
10 maximieren und die Breite der Siegelabschnitte 4 weitest möglich verringern.
[0046] Um eine hohe intrinsische Stabilität des Folienbeutels 3 zu erreichen, sind die Siegelabschnitte
4 vorzugsweise nicht-geradlinig ausgebildet.
[0047] In den Figuren 7 bis 9 sind weitere Ausführungsformen von Waschmittelprodukten 1
gezeigt, die einen Folienbeutel 3 mit jeweils zwei Beutelkammern 2 aufweisen. Gemäß
Fig. 7 umgeben die beiden Beutelkammern 2 einen mittleren geschlossenen Siegelabschnitt
4. Gemäß Fig. 8 ist eine mittlere kugelförmige Zentralkammer 9 vorgesehen, die von
zwei Beutelkammern 2 umgeben ist. Fig. 9 zeigt eine mittlere Durchströmungsöffnung
10, die von zwei Beutelkammern 2 umgeben ist. Allen Ausführungsformen ist gemein,
dass die Beutelkammern 2 gleich ausgebildet sind.
[0048] Um den Einfluss der Durchströmungsöffnung 10 auf das Auflösungsverhalten von Waschmittelprodukten
1 der gezeigten Art zu untersuchen, wurden jeweils 20 automatische Waschvorgänge mit
einer handelsüblichen Textilwaschmaschine der Firma Bosch (Frontlader, Typ:WAS284DE
- 7kg
; Kurzwaschprogramm, "Cotton/speed perfect"., 20 °C; - Beladung 75% = 5,25 kg mit
einem gemischten Wäscheposten Haushaltswäsche (Handtücher, T-shirts, Geschirrtücher,
Kopfkissenbezug..) 70% Baumwolle - 30% Synthetic
unter Anwendung der in den Figuren 1 bis 9 gezeigten Waschmittelprodukte 1 durchgeführt
und für jeden durchgeführten Waschvorgang das Auflösungsverhalten des jeweils eingesetzten
Waschmittelproduktes 1 qualitativ (visuell) bewertet.
[0049] In jedem Waschvorgang wurde jeweils ein Waschmittelprodukt 1 zunächst in die Wäschetrommel
der Waschmaschine eingebracht und die Waschmaschine wurde anschließend mit Normwäsche
beladen. Danach wurde der Waschvorgang gestartet. Während des Waschvorgangs wurde
durch das Türglas/Bullauge der Bereich in der Waschmaschine unter der Waschmaschinentür
beobachtet.
[0050] Wurde das Waschmittelprodukt 1 während des Waschvorgangs von der Wäsche mitgeschleppt
und schwamm dann auf eine unterhalb der Waschmaschinentür vorgesehene Gummimanschette
(Türdichtung) der Waschmaschine auf, wurde dies als "Versagen 1" des Waschmittelproduktes
1 bewertet.
[0051] Als "Versagen 2" wurde bewertet, wenn sich nach Beendigung des Waschvorgangs auf
der textilen Beladung, auf der Gummidichtung,der Gummimanschette) oder in der Wäschetrommel
Rückstände des Folienbeutels auffanden.
[0052] Auf Grundlage der visuellen Begutachtung ließen sich für die in Fig. 1 bis 9 gezeigten
Waschmittelprodukte 1 folgende Versagenshäufigkeiten ermitteln:
1. Waschmittelprodukte mit drei Beutelkammern (Figuren 1 bis 3)
| Kammerzahl: 3 (vgl. Fig. 1-3) |
keine Öffnung (Fig.1) |
Zentralkammer (Fig. 2) |
mittlere Öffnung (Fig. 3) |
| Waschvorgang Nr. |
Versagen 1 |
Versagen 2 |
Versagen 1 |
Versagen 2 |
Versagen 1 |
Versage n 2 |
| 1 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 2 |
n |
n |
n |
n |
j |
n |
| 3 |
j |
j |
n |
n |
n |
n |
| 4 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 5 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 6 |
j |
j |
n |
n |
n |
n |
| 7 |
n |
n |
n |
n |
j |
n |
| 8 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 9 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 10 |
n |
n |
j |
j |
n |
n |
| 11 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 12 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 13 |
n |
n |
j |
j |
n |
n |
| 14 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 15 |
j |
n |
n |
n |
n |
n |
| 16 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 17 |
j |
n |
n |
n |
n |
n |
| 18 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 19 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 20 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 21 |
n |
n |
j |
n |
n |
n |
| 22 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 23 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 24 |
j |
n |
n |
n |
n |
n |
| 25 |
n |
n |
j |
n |
n |
n |
| Versagenshäufi gkeit gesamt in [%] |
5+2=7 |
4+2=6 |
2+0=2 |
| 28% |
24% |
8% |
2. Waschmittelprodukte mit vier Beutelkammern (Figuren 4 bis 6)
| Kammerzahl: 4 (vgl. Fig. 4-6) |
keine Öffnung (Fig.4) |
Zentralkammer (Fig. 5) |
mittlere Öffnung (Fig. 6) |
| Waschvorgang Nr. |
Versagen 1 |
Versagen 2 |
Versagen 1 |
Versagen 2 |
Versagen 1 |
Versage n 2 |
| 1 |
j |
n |
n |
n |
n |
n |
| 2 |
j |
n |
n |
n |
n |
n |
| 3 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| |
n |
n |
j |
n |
n |
n |
| 5 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 6 |
n |
n |
j |
n |
n |
n |
| 7 |
n |
n |
j |
n |
n |
n |
| 8 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 9 |
j |
j |
n |
n |
j |
n |
| 10 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 11 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 12 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 13 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 14 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 15 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 16 |
j |
n |
n |
n |
n |
n |
| 17 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 18 |
j |
j |
j |
n |
n |
n |
| 19 |
n |
n |
j |
j |
j |
n |
| 20 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 21 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 22 |
n |
n |
n |
j |
n |
n |
| 23 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 24 |
j |
j |
n |
n |
n |
n |
| 25 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| Versagenshäufi gkeit gesamt in [%] |
6+3 =9 |
5+2=7 |
2+0=2 |
| 36% |
28% |
8% |
3. Waschmittelprodukte mit zwei Beutelkammern (Figuren 7 bis 9)
| Kammerzahl: 2 (vgl. Fig. 7-9) |
keine Öffnung (Fig.7) |
Zentralkammer (Fig. 8) |
mittlere Öffnung (Fig. 9) |
| Waschvorgang Nr. |
Versagen 1 |
Versagen 2 |
Versagen 1 |
Versagen 2 |
Versagen 1 |
Versage n 2 |
| 1 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 2 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 3 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 4 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 5 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 6 |
j |
j |
n |
n |
n |
n |
| 7 |
j |
n |
j |
n |
n |
n |
| 8 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 9 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 10 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 11 |
j |
n |
n |
n |
n |
n |
| 12 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 13 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 14 |
n |
n |
j |
n |
n |
n |
| 15 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 16 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 17 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 18 |
n |
n |
n |
j |
n |
n |
| 19 |
j |
n |
n |
n |
n |
n |
| 20 |
n |
n |
j |
j |
n |
n |
| 21 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 22 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 23 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 24 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| 25 |
n |
n |
n |
n |
n |
n |
| Versagenshäufi gkeit gesamt in [%] |
4+1 =5 |
3+2=5 |
0+0=0 |
| 20% |
20% |
0% |
[0053] Die Beutelkammern 1 mit einer Durchströmungsöffnung 10 (Öffnungsfläche A3 bei 1)
ca. 5%, bei 2) ca. 4% und bei ca. 8%) bezogen auf die Basisfläche A2 des Folienbeutels
3) zeigten eine statistisch signifikant geringer Wahrscheinlichkeit eines Versagens
verglichen mit den Wäschemittelprodukten 1 mit geschlossenem Siegelabschnitt im mittleren
Bereich des Folienbeutels 3 und auch gegenüber den Beutelkammern 1 mit einer mittleren
Zentralkammer.
[0054] Versuche zeigten, dass diese Ergebnisse auch für andere Beutelkammeranzahlen, -größen
und - geometrien gelten. Der Anteil der Öffnungsfläche A3 der Durchströmungsöffnung
10 an der Gesamtbasisfläche A2 des Folienbeutels 3 sollte dabei vorzugsweise im Bereich
zwischen 0,5 % bis 50 %, vorzugsweise zwischen 10 % bis 20 %, liegen.
Bezugszeichenliste:
[0055]
- 1
- Waschmittelprodukt
- 2
- Beutelkammer
- 3
- Folienbeutel
- 4
- Siegelabschnitt
- 5
- Endabschnitt
- 6
- Endabschnitt
- 7
- Verbindungsabschnitt
- 8
- Verbindungsabschnitt
- 9
- Zentralkammer
- 10
- Durchströmungsöffnung
- 11
- Flächenhalbierende
1. Waschmittelprodukt (1) zur Textilbehandlung, insbesondere für die Textilreinigung
und/oder für die Textilwäsche, mit einem Folienbeutel (3) aufweisend wenigstens eine
Beutelkammer (2), die von wenigstens einer wasserlöslichen Folie umschlossen ist und
eine Waschmittelzubereitung enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienbeutel (3) wenigstens eine außerhalb der Beutelkammer (2) angeordnete Durchströmungsöffnung
(10) aufweist.
2. Waschmittelprodukt (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutelkammer (2) durch wenigstens zwei, vorzugsweise lediglich zwei, in einem
oder mehreren Siegelabschnitten (4) miteinander versiegelten Folienlagen gebildet
wird und dass wenigstens eine Durchströmungsöffnung (10) im Bereich eines Siegelabschnitts
(4) zwischen wenigstens zwei benachbarten Beutelkammern (2) vorgesehen ist.
3. Waschmittelprodukt (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienbeutel (3) eine in der Siegelebene liegende Basisfläche aufweist und dass
die Durchströmungsöffnung (10) in einem mittleren Bereich der Basisfläche des Folienbeutels
(3) vorgesehen ist.
4. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienbeutel (3) zwischen zwei bis zehn Beutelkammern (2), vorzugsweise zwischen
3 und 5 Beutelkammern (2), aufweist.
5. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als zwei Beutelkammern (2) um eine Durchströmungsöffnung (10) herum angeordnet
sind.
6. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich eine Durchströmungsöffnung (10) vorgesehen ist.
7. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass weniger als 10 Durchströmungsöffnungen (10), vorzugsweise weniger als 5 Durchströmungsöffnungen
(10), weiter vorzugsweise zwei oder drei Durchströmungsöffnungen (10), vorgesehen
sind.
8. Waschmittelprodukt (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei unterschiedliche große und/oder eine unterschiedliche Form aufweisende
Durchströmungsöffnungen (10) vorgesehen sind.
9. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchströmungsöffnung (10) oval, insbesondere kreisförmig oder elliptisch, oder
polygonal, insbesondere drei- oder viereckig, oder bumerang- oder sternförmig ist.
10. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur der Durchströmungsöffnung (10) zumindest abschnittsweise komplementär
zu einer Kontor der Basisfläche wenigstens einer angrenzenden Beutelkammer (2) ausgebildet
ist.
11. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer Beutelkammer (2) und der Durchströmungsöffnung (10) ein Siegelabschnitt
(4) vorgesehen ist und dass der Siegelabschnitt (4) eine Breite zwischen 1 mm und
5 mm aufweist und/oder dass der Siegelabschnitt (4) nicht-geradlinig ausgebildet ist.
12. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsfläche der Durchströmungsöffnung (10) zwischen 10 mm2 und 700 mm2, vorzugsweise zwischen 50 mm2 und 300 mm2, beträgt.
13. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Durchströmungsöffnungen (10) vorgesehen sind und dass die Gesamtöffnungsfläche
aller Durchströmungsöffnungen (10) zwischen 10 mm2 und 700 mm2, vorzugsweise zwischen 50 mm2 und 300 mm2, beträgt.
14. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Öffnungsfläche der Durchströmungsöffnung (10) an der Basisfläche des
Folienbeutels (3) zwischen 0,5% bis 50%, vorzugsweise zwischen 4% bis 2015%, beträgt.
15. Waschmittelprodukt (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Durchströmungsöffnungen (10) vorgesehen sind und dass der Anteil der Gesamtöffnungsfläche
aller Durchströmungsöffnungen (10) an der Basisfläche des Folienbeutels (3) zwischen
0,5% bis 50%, vorzugsweise zwischen 4% bis 15%, beträgt.