[0001] Die Erfindung betrifft eine Krempel mit einer Einlaufseite für Faserflocken, die
einer Vortrommel zugeführt und bis zur Einzelfaser aufgelöst und ausgerichtet werden,
wobei eine erste Lage Faserflor mittels einer oberen Abnehmerwalze zu einer Übertragungswalze
und dann auf einen Tambour übergeben wird, wobei eine zweite Lage Faserflor mittels
einer unteren Abnehmerwalze zu einer Übertragungswalze und dann auf den Tambour übergeben
wird, wobei mindestens eine Lage an Faserflor mittels mindestens einer Abnehmerwalze
zur Weiterverarbeitung aus einer Auslaufseite der Krempel abgezogen werden. Weiterhin
betrifft die Erfindung eine zugehörige Mulde.
[0002] Auf Krempeln werden Faserflocken bis zur einzelnen Faser aufgelöst. Das daraus hergestellte
Vlies besteht im Allgemeinen aus Fasern, die in einer bestimmten Richtung ausgerichtet
sind, die z.B. durch die Maschinenrichtung (Machine Direction = MD) vorgegeben sein
kann. Diese Vliese haben in Längsrichtung eine hohe Festigkeit, die aber in Querrichtung
(Cross Direction = CD) nur gering ist. Der Längsorientierung der Fasern kann dadurch
entgegengewirkt werden, indem beispielsweise die Spalte zwischen dem Tambour und den
Arbeiterwalzen beeinflusst werden, oder indem das aus dem Tambour austretende Vlies
mit unterschiedlichen Arbeitsgeschwindigkeiten gestaucht wird. Ein Stauchprozess erhöht
allerdings das Flächengewicht des erzeugten Vlieses und verringert damit die Produktionsgeschwindigkeit
der Anlage, da die Länge der erzeugten Faserbahn abnimmt.
[0003] Die klassische Krempel weist einen Tambour auf, von dem der Faserflor an einer oder
zwei Stellen abgenommen wird. Um die Auflösung der Fasermassen zu erhöhen, sind Krempeln
mit einer Vortrommel (Vortambour) bekannt, die ebenfalls mit Arbeiter- und Wenderwalzen
versehen die Kardierleistung bei gleicher Geschwindigkeit erhöhen kann. Dabei weist
die Vortrommel einen kleineren Durchmesser auf als der Tambour. Auch bei der Übertragung
des Faserflores von der Vortrommel auf den Tambour gibt es deutliche Unterschiede,
da die Übertragung des Faserflors mit einer oder zwei Übertragungswalzen erfolgen
kann, die dann nach dem Stand der Technik ebenfalls wieder unterschiedliche Durchmesser
aufweisen.
[0004] Die
EP 0188177 B1 beschreibt eine Doppelkrempel mit einer im Durchmesser kleinen Vortrommel und einem
großen Tambour, wobei die Übertragung des Faserflors von der Vortrommel auf den Tambour
mit zwei Zwischenabnehmern unterschiedlicher Durchmesser (Doppelübertragung) erfolgt.
Eine Leistungssteigerung konnte damit nicht erzielt werden, da die Zwischenabnehmer
nicht vollständig den Faserflor von der Vortrommel entnehmen konnten. Es entsteht
eine Faserrückspeicherung von bis zu 35 %, die die Vortrommel beim Kardieren zusätzlich
belastet.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Krempel mit einer hohen Kardierleistung
und einer guten Durchmischung der Fasern.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehren nach Anspruch 1 und 9;
weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind durch die Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0007] Gemäß der technischen Lehre nach Anspruch 1 umfasst die Krempel eine Einlaufseite
für Faserflocken, die einer Vortrommel zugeführt und bis zur Einzelfaser aufgelöst
und ausgerichtet werden, wobei eine erste Lage Faserflor mittels einer oberen Abnehmerwalze
zu einer Übertragungswalze und dann auf einen Tambour übergeben wird, wobei eine zweite
Lage Faserflor mittels einer unteren Abnehmerwalze zu einer Übertragungswalze und
dann auf den Tambour übergeben wird, wobei mindestens eine Lage an Faserflor mittels
mindestens einer Abnehmerwalze zur Weiterverarbeitung aus einer Auslaufseite der Krempel
abgezogen werden.
[0008] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungswalzen den gleichen
Durchmesser aufweisen. Die Übertragungswalzen können vorzugsweise mit der gleichen
Geschwindigkeit betrieben werden, wodurch die beiden separaten Lagen Faserflor mit
dem gleichen Verzug oder der gleichen Stauchung übernommen oder weitergegeben werden
können. Sie übertragen damit auch die gleiche Menge an Fasern.
[0009] Vorzugsweise weisen die Übertragungswalzen mindestens einen Durchmesser von 350 mm,
vorzugsweise mindestens 380 mm, besonders bevorzugt mindestens 400 mm auf. Die Vergrößerung
der Übertragungswalzen im Durchmesser reduziert die Umfangsgeschwindigkeit, mit der
der Faserflor weitertransportiert wird. Die Reduzierung der Umfangsgeschwindigkeit
reduziert die Zentrifugalkraft, die auf die Fasern wirkt. Der Faserflug wird dadurch
reduziert, so dass die Produktivität bei einer hohen Kardierqualität steigt.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die untere Abnehmerwalze einen rund 50
Prozent größeren Durchmesser auf, als die obere Abnehmerwalze, wobei beide Abnehmerwalzen
ausgelegt sind, mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit betrieben zu werden. Durch
diese konstruktive Gestaltung der Abnehmerwalzen wird Platz geschaffen für die vergrößerten
Übertragungswalzen. Durch den Betrieb der oberen und unteren Abnehmerwalze mit der
gleichen Umfangsgeschwindigkeit werden die separaten Lagen Faserflor mit dem gleichen
Verzug oder der gleichen Stauchung von der Vortrommel übernommen und an die Übertragungswalzen
übergeben.
[0011] Vorzugsweise weist die obere Abnehmerwalze einen Durchmesser von mindestens 450 mm
auf. Damit kann auch hier der Faserflor mit einer reduzierten Umfangsgeschwindigkeit
transportiert werden.
[0012] Dadurch, dass die Abnehmerwalzen eine kleinere Umfangsgeschwindigkeit aufweisen,
als die Übertragungswalzen, erfolgt ein gestufter Verzug des Faserflors nach dem Abnehmer
bis hin zum Tambour.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vortrommel mindestens den gleichen
Durchmesser auf, wie der Tambour. Die Vergrößerung des Durchmessers der Vortrommel
auf mindestens den Durchmesser des Tambours ermöglicht die Platzverhältnisse, um die
Übertragungswalzen zu vergrößern, damit diese mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit
betrieben werden können.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist innerhalb der Krempel eine Mulde
angeordnet, die sich über die gesamte Arbeitsbreite erstreckt, wobei die Mulde mit
der unteren Abnehmerwalze, den beiden Übertragungswalzen und dem Tambour zumindest
teilweise einen Spalt zur Führung des Faserflores bildet. Insbesondere bei leichten
Faserfloren und hohen Krempelgeschwindigkeiten ermöglicht die Mulde eine sichere Führung
des Faserflores auf den Walzen.
[0015] Die erfindungsgemäße Mulde zur Verwendung in einer Krempel, erstreckt sich ununterbrochen
über die Arbeitsbreite der Krempel und weist drei konkave Bereiche auf, die zusammen
mit zugehörigen Walzen einen Spalt zur Führung des Faserflors bilden.
[0016] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Mulde einen vierten konkaven Bereich
aufweist, der zu einer vierten Walze einen einstellbaren Spalt bildet. Da sich die
Mulde über eine Arbeitsbreite von 5 m erstrecken kann, wirken sich kleine Fertigungstoleranzen
und Montagefehler in einem ungleichmäßigen Spalt aus, was die Übernahme des Faserflores
von einer zur nächsten Walze verschlechtert. Mit der Einstellbarkeit des Spaltes zu
einer vierten Walze kann die Montage vereinfacht werden und ein gleichmäßiger Spalt
an allen vier Walzen eingestellt werden.
[0017] Vorzugsweise weist die Mulde ein erstes und ein zweites Segment auf, wobei das zweite
Segment eine Vorrichtung zur Einstellung des Spaltes zur vierten Walze aufweist. Die
Aufteilung in voneinander getrennte Segmente ermöglicht eine einfache Fertigung und
sehr genaue Einstellbarkeit der Mulde.
[0018] Dabei ist das erste Segment mit dem der Spalt mit drei Walzen gebildet wird, einstellbar
an einem Maschinengehäuse oder Gestell der Krempel befestigt. Dieses Muldensegment
wird damit zwischen drei Walzen montiert und mit einem gleichmäßigen Spalt eingestellt.
[0019] Das zweite Segment, mit dem der Spalt zur vierten Walze gebildet wird, ist separat
zum ersten Segment einstellbar an einem Maschinengehäuse oder Gestell der Krempel
befestigt. Zusammen bilden beide Segmente eine komplette Mulde, die zu vier Walzen
hin justierbar ist. Das zweite Segment bildet zumindest teilweise einen Spalt zur
Führung des Faserflors mit zwei weiteren Walzen. Die Kontur von zwei konkaven Bereichen
weist damit zwar eine Unterbrechung durch einen Montagespalt in der Mulde auf, trotzdem
wird der Faserflor kontinuierlich in dem Spalt geführt.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1:
- Eine erfindungsgemäße Krempel mit Doppelübertragung;
- Figur 2:
- Eine Mulde für den Übergabebereich des Faserflors an den Tambour.
[0021] In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Krempel 1 dargestellt, die als Krempel mit Doppelübertragung
ausgebildet ist und eine Einlaufseite 1a für Faserflocken und eine oder mehrere Auslaufseiten
1b für Faserflor 20 aufweist. Vor der Einlaufseite 1a der Krempel 1 ist ein nicht
dargestellter Speiser angeordnet, z.B. ein Rüttelschachtspeiser, mit dem die Faserflocken
auf ein nicht dargestelltes Transportband ablegt werden. Alternativ zum Rüttelschachtspeiser
kann die Krempel 1 auch mit einem Krempelspeiser mit integrierter Vliesdickenmessung
ausgestattet sein, bei dem über die Vliesdickenmessung das Gewicht ermittelt wird,
oder mittels einer Direktspeisung die Faserflocken der Krempel 1 zugeführt werden.
[0022] In der Krempel 1 werden die Faserflocken an der Einlaufseite 1a der Anlage zugeführt
und über Walzen 2, 3, einer Vortrommel 4 zugeführt, bei der die Faserflocken in einer
ersten Stufe bis zur Einzelfaser aufgelöst und ausgerichtet werden. Während des Transportvorganges
der Faserflocken auf der Vortrommel 4 halten Wender- und Arbeiterwalzen 5, 6 die Fasern
auf der Vortrommel 4, so dass sich ein erster Faserflor 20 bildet. Eine Schicht des
Faserflors wird von der Vortrommel 4 von einer ersten oberen Abnehmerwalze 7 entnommen
und über eine obere Übertragungswalze 9 dem Tambour 11 zugeführt. Eine zweite Schicht
Faserflor wird von der Vortrommel 4 von einer zweiten unteren Abnehmerwalze 8 entnommen
und von einer unteren Übertragungswalze 10 an den Tambour 11 übergeben. Auf dem Tambour
11 erfolgt die weitere Auflösung und Ausrichtung der Faserflocken zu einem Faserflor,
wobei auch hier Wender- und Arbeiterwalzen 5, 6 die Fasern auf dem Tambour 11 halten,
so dass sich ein Faserflor 20 bildet. Der Faserflor 20 wird mittels zweier Abnehmerwalzen
14, Stauchwalzen 15 und Übergabewalzen 16 auf zwei Transportbändern 17 abgelegt und
zu einem einzigen Faserflor in einer Auslaufseite 1b nachfolgend zusammengeführt und
weiterverarbeitet. In diesem Ausführungsbeispiel dreht sich der Tambour 11 im Uhrzeigersinn
(rechts) und übergibt den erzeugten Faserflor 20 an eine obere und eine untere sich
gegenläufig (links) drehende Abnehmerwalze 14. Damit der Faserflor 20 von dem Tambour
11 auf die Abnehmerwalzen 14 übergeben werden kann, wird zwischen Tambour 11 und Abnehmerwalzen
14 ein sehr geringer Spalt eingestellt. Weiterhin ist die Oberfläche der Abnehmerwalzen
14 so gestaltet, dass zwischen der Walzenoberfläche und den zu übergebenden Fasern
ein Formschluss entstehen kann. An die Abnehmerwalzen 14 schließen sich eine oder
mehrere Stauchwalzen 15, 15' an, sowie ein Abzugsaggregat in Form eines umlaufenden
Transportbandes 17, das gegebenenfalls mit einer oder mehreren Übergabewalzen 16 ausgestattet
sein kann. Die in Figur 1 dargestellte Krempel 1 ist mit einem unteren und einem oberen
Abzugsaggregat ausgestattet und kann damit zwei getrennte Lagen Faserflor 20 erzeugen.
Es ist natürlich auch möglich, die Krempel 1 mit nur einem oder mehr als zwei Abzugsaggregaten
auszustatten. Alternativ zu dieser Ausführungsform kann zwischen dem Tambour 11 und
den Abnehmerwalzen 14 noch jeweils eine weitere Walze angeordnet sein, die als Wirrwalze
ausgebildet sein kann. Durch ihre Umfangsgeschwindigkeit, Drehrichtung und Zahnstellung
erzeugen die Wirrwalzen eine spezielle Wirrlage im Faserflor 20, die durch die nachfolgenden
Abnehmer- und Stauchwalzen 14, 15, 15' komprimiert und umorientiert wird.
[0023] Die Besonderheit der Erfindung liegt darin, dass die Übertragungswalzen 9, 10 im
Vergleich zum Stand der Technik vergrößert wurden und beide den gleichen Durchmesser
aufweisen und mit der gleichen Geschwindigkeit betrieben werden. Aufgrund der Durchmesservergrößerung
auf mindestens 350 mm sinkt die Umfangsgeschwindigkeit und damit sinken die Fliehkräfte
auf die Fasern, wodurch der Faserflug reduziert wird. Vorzugsweise weisen die Übertragungswalzen
9, 10 einen Durchmesser von mindestens 380 mm, besonders bevorzugt mindestens 400
mm auf. Dadurch, dass beide Übertragungswalzen den gleichen Durchmesser aufweisen,
übertragen sie auch die gleiche Menge an Faserflor. Das Betreiben beider Übertragungswalzen
9, 10 mit der gleichen Geschwindigkeit sorgt bei der Übergabe des Faserflors auf den
Tambour 11 für den gleichen Verzug.
[0024] Um aufgrund der konstruktiven Gegebenheiten Platz für vergrößerte Übertragungswalzen
9, 10 zu schaffen, weist die obere Abnehmerwalze 7 einen kleineren Durchmesser auf,
als die untere Abnehmerwalze 8, wobei beide mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit
betrieben werden. Vorzugsweise weist die untere Abnehmerwalze 8 einen rund 50 % größeren
Durchmesser auf als die obere Abnehmerwalze 7. Vorteilhafterweise haben beide Abnehmerwalzen
7, 8 die gleiche Umfangsgeschwindigkeit. Aufgrund der Durchmesserrelation von oberer
7 zu unterer Abnehmerwalze 8 kann die Faserrückspeicherung auf der Vortrommel 4 reduziert
werden. Vorzugsweise weist die untere Abnehmerwalze 8 einen Durchmesser von mindestens
650 mm auf, und die obere Abnehmerwalze 7 einen Durchmesser von mindestens 450 mm.
[0025] Vorzugsweise weist die Vortrommel 4 mindestens den gleichen Durchmesser auf, wie
der Tambour, wobei der Tambour 11 mit einer gleichen oder einer höheren Umfangsgeschwindigkeit
betrieben werden kann. Die Vergrößerung des Durchmessers der Vortrommel 4 auf mindestens
den Durchmesser des Tambours 11 ermöglicht mit dem geringsten konstruktiven Aufwand,
die Platzverhältnisse zu schaffen, wodurch die Übertragungswalzen 9, 10 vergrößert
werden können, um diese mit einer geringeren Umfangsgeschwindigkeit zu betreiben.
[0026] Dadurch, dass beide Abnehmerwalzen 7, 8 eine deutlich geringere Umfangsgeschwindigkeit
aufweisen, als die Vortrommel 4, erfolgt eine gleichmäßige Stauchung in jeder Lage
des Faserflors.
[0027] Mit der Übergabe des Faserflors von den Abnehmerwalzen 7, 8 auf die Übertragungswalzen
9, 10 erfolgt wieder eine Streckung des Faserflors, da die Übertragungswalzen 9, 10
eine höhere Umfangsgeschwindigkeit aufweisen. Vorteilhafterweise weisen auch die Übertragungswalzen
9, 10 den gleichen Durchmesser auf. Aufgrund der gleichen Umfangsgeschwindigkeit der
Abnehmerwalzen 7, 8 und der gleichen Umfangsgeschwindigkeit der Übertragungswalzen
9, 10 werden beide Lagen Faserflor gleich gestreckt. Eine weitere Streckung des Faserflors
entsteht bei der Übergabe von den Übertragungswalzen 9, 10 auf den Tambour 11, wobei
die Umfangsgeschwindigkeiten der Übertragungswalzen 9, 10 gleich sind, die Umfangsgeschwindigkeit
des Tambours 11 aber den mindestens dreifachen Wert aufweist. Die einzelnen Lagen
Faserflor werden dann durch die Wender- und Arbeiterwalzen 6, 7 auf dem Tambour 11
weiter durchmischt und die Fasern zu einem Faserflor 20 aufgelöst und ausgerichtet.
[0028] Die Abnahme des Faserflors vom Tambour 11 erfolgt in dem Ausführungsbeispiel durch
zwei Abnehmerwalzen 14 mit dem gleichen Durchmesser und der gleichen Geschwindigkeit.
[0029] Das nachfolgende Ausführungsbeispiel ist betrifft die Konfiguration einer beispielhaften
Krempel mit 2,5 m Arbeitsbreite. Die Durchmesser der Walzen sind ohne die Höhe der
Garnitur angegeben.
Walze Pos. |
Walzendurchmesser [mm] |
Geschwindigkeit [m/min] |
Walzendrehrichtung |
3 |
413 |
480 |
rechts |
4 |
1500 |
1750 |
rechts |
7 |
550 |
300 |
links |
8 |
850 |
300 |
links |
9 |
413 |
405 |
links |
10 |
413 |
405 |
links |
11 |
1500 |
1750 |
rechts |
14 |
550 |
550 |
links |
[0030] Dadurch, dass die Abnehmerwalzen 7, 8 die gleiche Geschwindigkeit aufweisen und auch
die Übertragungswalzen 9, 10 mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden,
erfolgen für beide Lagen Faserflor immer der gleiche Verzug oder die gleiche Stauchung.
Die Vergrößerung des Walzendurchmessers der Übertragungswalzen 9, 10 ermöglicht den
Betrieb mit einer geringeren Umfangsgeschwindigkeit, wodurch die einwirkenden Zentrifugalkräfte
auf den Faserflor geringer sind als nach dem Stand der Technik. Die Krempel kann mit
einer höheren Produktivität bei einer hohen Kardierqualität betrieben werden.
[0031] Die Übergabe der beiden Lagen Faserflor 20 von den Übertragungswalzen 9, 10 auf den
Tambour 11, wird dadurch begünstigt, indem eine Mulde 12 die Übergabestellen des Faserflors
an vier Walzen kammert und damit den Faserflor auf den Walzen hält. Der Übergabebereich
von der unteren Abnehmerwalze 8 auf die Übertragungswalze 10, von der Übertragungswalze
10 auf den Tambour 11 und von der Übertragungswalze 9 auf den Tambour 11 werden hiermit
gekammert, wodurch die Lagen Faserflor präzise geführt werden. Die Mulde 12 weist
damit vier konkave Rundungen auf, die in den Außenumfang der Abnehmerwalze 8, der
beiden Übertragungswalzen 9, 10 und des Tambours 11 eingreifen. Der freie Spalt zum
Durchlaufen des Faserflors muss dabei sehr eng gehalten werden, da mit dieser Krempel
insbesondere leichte Faserflore mit hoher Geschwindigkeit erzeugt werden sollen. Die
Fertigungs- und Montagetoleranzen der Walzen sind dabei für die Kardierqualität entscheidend,
insbesondere deshalb, weil die Muldenspalte auch über eine Arbeitsbreite von beispielsweise
5 m konstant sein sollen. Hierzu weist die Mulde 12 an der Anschlussseite zum Tambour
ein verstellbares Segment 12b auf, mit dem der Anlagewinkel und Abstand zum Tambour
11 einstellbar ist.
[0032] Figur 2 zeigt eine Detaildarstellung der Mulde 12, die aus einem feststehenden Segment
12a und zumindest einem einstellbaren Segment 12b besteht. Beide Segmente 12a, 12b
können flexibel miteinander verbunden sein und weisen eine Trennfuge 12c auf. Das
feststehende Segment 12a ist an einem nicht dargestellten Gehäuse oder Gestell zwischen
der unteren Abnehmerwalze 8, der oberen Übertragungswalze 9 und der unteren Übertragungswalze
10 mittels einer oder mehrerer Befestigungen 30 angeordnet. Über verschiedene Einstellelemente
31 kann der Abstand des Segmentes 12a zu den Walzen 8, 9 und 10 in vertikaler und
horizontaler Richtung eingestellt werden, so dass ein konstanter Spalt zwischen jeder
Walze 8, 9, 10 und dem Segment 12a entsteht, wobei die Spaltgrößen beispielsweise
zwischen der Übertragungswalze 9 und dem Segment 12a kleiner eingestellt werden kann,
als zwischen der Abnehmerwalze 8 und dem Segment 12a. Ein einstellbares Segment 12b
ist mit einer Befestigung 32 verbunden, wobei die Befestigung 32 ebenfalls an einem
nicht dargestellten Maschinengehäuse oder Gestell im Bereich des Tambours 11 angeordnet
ist. Auch diese Befestigung 32 kann mit Einstellelementen 33 vertikal und horizontal
im Abstand zum Tambour 11 eingestellt werden. Das einstellbare Segment 12b bildet
den Muldenspalt zum Tambour 11, sowie einen Teilspalt zu den Übertragungswalzen 9
und 10.
[0033] Mit der erfindungsgemäßen einstellbaren Mulde 12 lässt sich zwischen dem Segment
12b und dem Tambour 11 ein über die Arbeitsbreite konstanter Spalt von beispielsweise
1,5 mm bis 5 mm einstellen. Die Spalte zwischen dem Segment 12a und den Walzen 8,
9 oder 10 lassen sich unterschiedlich auf eine Größe von 2 mm bis 9 mm einstellen.
Bezugszeichen
[0034]
- 1
- Krempel
- 1a
- Einlaufseite
- 1b
- Auslaufseite
- 2
- Walze
- 3
- Walze
- 4
- Vortrommel
- 5
- Wenderwalze
- 6
- Arbeiterwalze
- 7
- Abnehmerwalze
- 8
- Abnehmerwalze
- 9
- Übertragungswalze
- 10
- Übertragungswalze
- 11
- Tambour
- 12
- Mulde
- 12a
- Segment
- 12b
- Segment
- 12c
- Trennfuge
- 14
- Abnehmerwalze
- 15, 15'
- Stauchwalze
- 16
- Übergabewalze
- 17
- Transportband
- 20
- Faserflor
- 30
- Befestigung
- 31
- Einstellelement
- 32
- Befestigung
- 33
- Einstellelement
1. Krempel mit einer Einlaufseite (1a) für Faserflocken, die einer Vortrommel (4) zugeführt
und bis zur Einzelfaser aufgelöst und ausgerichtet werden, wobei eine erste Lage Faserflor
mittels einer oberen Abnehmerwalze (7) zu einer Übertragungswalze (9) und dann auf
einen Tambour (11) übergeben wird, wobei eine zweite Lage Faserflor mittels einer
unteren Abnehmerwalze (8) zu einer Übertragungswalze (10) und dann auf den Tambour
(11) übergeben wird, wobei mindestens eine Lage an Faserflor mittels mindestens einer
Abnehmerwalze (14) zur Weiterverarbeitung aus einer Auslaufseite (1b) der Krempel
abgezogen werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungswalzen (9, 10) den gleichen Durchmesser aufweisen.
2. Krempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungswalzen (9, 10) mindestens einen Durchmesser von 350 mm, vorzugsweise
mindestens 380 mm, besonders bevorzugt mindestens 400 mm aufweisen.
3. Krempel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungswalzen (9, 10) ausgelegt sind, mit der gleichen Geschwindigkeit betrieben
zu werden.
4. Krempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Abnehmerwalze (8) einen rund 50 Prozent größeren Durchmesser aufweist,
als die obere Abnehmerwalze (7), wobei beide Abnehmerwalzen (7, 8) ausgelegt sind,
mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit betrieben zu werden.
5. Krempel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Abnehmerwalze (7) einen Durchmesser von mindestens 450 mm aufweist.
6. Krempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnehmerwalzen (7, 8) eine kleinere Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, als die
Übertragungswalzen (9, 10).
7. Krempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vortrommel (4) mindestens den gleichen Durchmesser aufweist, wie der Tambour
(11).
8. Krempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mulde (12) mit der unteren Abnehmerwalze (8), den beiden Übertragungswalzen
(9, 10) und dem Tambour (11) zumindest teilweise einen Spalt zur Führung des Faserflores
bildet.
9. Mulde zur Verwendung in einer Krempel, wobei sich die Mulde (12) ununterbrochen über
die Arbeitsbreite der Krempel erstreckt und drei konkave Bereiche aufweist, die zusammen
mit zugehörigen Walzen (8, 9, 10) einen Spalt zur Führung des Faserflors bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Mulde (12) einen vierten konkaven Bereich aufweist, der zu einer vierten Walze
(11) einen einstellbaren Spalt bildet.
10. Mulde nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mulde (12) ein erstes und ein zweites Segment (12a, 12b) aufweist, wobei das
zweite Segment (12b) eine Vorrichtung zur Einstellung des Spaltes zur vierten Walze
(11) aufweist.
11. Mulde nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Segment (12a), mit dem der Spalt mit drei Walzen (8, 9, 10) gebildet wird,
einstellbar an einem Maschinengehäuse oder Gestell der Krempel befestigt ist.
12. Mulde nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Segment (12b), mit dem der Spalt zur vierten Walze (11) gebildet wird,
einstellbar an einem Maschinengehäuse oder Gestell der Krempel befestigt ist.
13. Mulde nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Segment (12b) zumindest teilweise einen Spalt zur Führung des Faserflors
mit zwei weiteren Walzen (9, 10) bildet.
14. Mulde nach einem der Ansprüche 9 bis 13 zur Verwendung in einer Krempel nach einem
der Ansprüche 1 bis 8.