[0001] Die Erfindung betrifft einen Luftschichtanker aus Metall zum Verbinden einer inneren
Mauerwerkschale mit einer äußeren, mit Abstand zu der inneren Mauerwerkschale angeordneten
Mauerwerkschale, umfassend einen im Wesentlichen den Abstand der Mauerschalen überbrückenden
Schaftabschnitt, einen an den Schaftabschnitt an seinem einen Ende angeformten ersten
Verankerungsabschnitt zum Verankern des Luftschichtankers in einer Fuge einer inneren
Mauerwerkschale und einen an den Schaftabschnitt an seinem anderen Ende angeformten
zweiten Verankerungsabschnitt zum Verankern des Luftschichtankers in einer Fuge einer
äußeren Mauerwerkschale, wobei zwischen den Verankerungsabschnitten und dem Schaftabschnitt
jeweils ein Übergangsabschnitt vorgesehen ist.
[0002] Luftschichtanker werden zum Verbinden der beiden Mauerwerkschalen eines zweischaligen
Mauerwerks eingesetzt. Bei einem solchen Mauerwerk ist eine äußere, nicht tragende
Außenschale vor einer inneren, tragenden Innenschale angeordnet. Der zwischen den
beiden Mauerwerkschalen befindliche Zwischenraum kann entweder freigelassen sein,
um das äußere Mauerwerk zu hinterlüften oder ganz oder teilweise mit einem Dämmmaterial
verfüllt sein. In vielen Fällen befindet sich in dem Mauerwerkschalenzwischenraum
benachbart zu der inneren Mauerwerkschale eine Dämmstoffschicht und außenseitig zu
dieser eine Luftschicht, sodass die äußere Mauerwerkschale innenseitig an die Luftschicht
grenzt. Luftschichtanker werden zum Anschließen der äußeren Mauerwerkschale an die
innere Mauerwerkschale eingesetzt. Zum Anschluss an die jeweilige Mauerwerkschale
verfügt ein solcher Luftschichtanker über jeweils einen Verankerungsabschnitt, der
typischerweise in eine Mauerwerksfuge eingreift und darin durch den eingesetzten Kleber
oder Mörtel verankert ist. Ein solcher Luftschichtanker ist aus
DE 297 18 804 U1 bekannt. Der Luftschichtanker wird bei der Erstellung der inneren Mauerwerkschale
mit seinem dieser Mauerwerkschale zugeordneten Verankerungsabschnitt auf eine mit
Kleber oder Mörtel beschichtete obere Steinlage aufgelegt, bevor dieser Verankerungsabschnitt
zum Fixieren des Luftschichtankers durch einen Stein der darüber befindlichen Lage
fixiert wird. Wenn der Kleber bzw. der Mörtel ausgehärtet ist, ist der Luftschichtanker
in der Kleber- oder Mörtelschicht verankert.
[0003] Wenn die äußere Mauerwerkschale errichtet wird, wird der andere Verankerungsabschnitt
in einer Fuge der äußeren Mauerwerkschale in analoger Weise festgesetzt. Bekannt sind
auch Luftschichtdübelanker, bei denen der zur Verankerung in der ersten Mauerwerkschale
vorgesehene erste Verankerungsabschnitt nicht notwendigerweise in eine Kleber- oder
Mörtelschicht eingesetzt wird, sondern in ein mit Mörtel ausgefülltes, zuvor in einen
Stein der inneren Mauerwerkschale gefülltes Bohrloch eingesetzt wird.
[0004] Derartige Luftschichtanker sind aus einer Blechplatine hergestellt. Der runde Schaftabschnitt
wird durch Einrollen der Blechplatine um ihre Längsachse ausgebildet. Die Verankerungsabschnitte
weisen eine größere Breite auf als der Schaftabschnitt. Typischerweise ist der eine
Verankerungsabschnitt, oftmals der zum Verankern des Luftschichtankers in der äußeren
Mauerwerkschale vorgesehene, durch eine Abplattung des runden Endabschnittes des Schaftabschnittes
erstellt worden. Aus diesem Grunde ist ein solcher Verankerungsabschnitt breiter als
der Schaftabschnitt. Handelt es sich bei dem Luftschichtanker um einen Luftschichtdübelanker,
kann auch der andere Verankerungsabschnitt auf diese Weise ausgebildet sein.
[0005] Wenn der Luftschichtanker in einer Fuge der inneren Mauerwerkschale festgesetzt werden
soll, ist der diesbezügliche Verankerungsabschnitt möglichst dünn ausgeführt. Daher
wird dieser Verankerungsabschnitt nicht durch eine Abplattung des Schaftabschnittes
erstellt, sondern dieser Verankerungsabschnitt ist Teil der ursprünglichen Platine,
die nicht zur Ausbildung des rundlichen Schaftabschnittes umgeformt worden ist. Diesbezüglich
dünne Verankerungsabschnitte werden vor allem bei der Errichtung von inneren Mauerwerkschalen
gewünscht, bei denen die einzelnen Steine mit einer dünnen Kleberschicht miteinander
verbunden werden.
[0006] Beide Verankerungsabschnitte können Auszugskraft erhöhende Strukturen aufweisen,
wie beispielsweise randliche Ausstanzungen oder darin eingebrachte Durchbrechungen.
Zwischen den Verankerungsabschnitten und dem Schaftabschnitt befindet sich jeweils
ein Übergangsabschnitt, in dem die Formänderung zwischen den flachen Verankerungsabschnitten
und dem rundlichen Schaftabschnitt erfolgt.
[0007] Derartige Luftschichtanker haben sich bewährt und werden seit Jahrzehnten eingesetzt.
Beim Einbau der Luftschichtanker in die innere Mauerwerkschale, vor allem wenn die
Luftschichtanker in den Fugen der inneren Mauerwerkschale verankert werden sollen,
ist darauf zu achten, dass möglichst der gesamte Verankerungsabschnitt in dem Kleber
oder Mörtel der Fuge eingebettet ist. Bei Einrichten der Mauerwerkschale wird oftmals
hierauf nicht das notwendige Augenmerk gelegt mit dem Ergebnis, dass die Luftschichtanker
in einer unterschiedlichen Länge von der inneren Mauerwerkschale abragen. Ein Fixieren
der Luftschichtanker erfolgt, wie dieses bereits vorstehend aufgezeigt ist, bis zum
Aushärten des Klebers oder des Mörtels durch einen auf den in den Kleber oder Mörtel
eingreifenden Verankerungsabschnitt des Luftschichtankers gesetzten Stein der nächsten
Steinlage.
[0008] Sind die Luftschichtanker gesetzt, ist es erforderlich, diese nach unten abzubiegen,
damit diese von der inneren Mauerwerkschale zur Vermeidung von Verletzungen nicht
unnötig hervorstehen, und zwar solange bis die äußere Mauerwerkschale errichtet wird.
Erst wenn die äußere Mauerwerkschale errichtet wird, werden die Luftschichtanker wieder
in ihre bestimmungsgemäße horizontale Erstreckung gebogen. Nicht unproblematisch ist,
dass die beiden Biegevorgänge typischerweise nicht an ein und derselben Biegeachse
sondern an voneinander beabstandeten Biegeachsen erfolgen, sodass durch diese beiden
Biegungen eine Verkröpfung entsteht. Dieses ist unerwünscht, da hierdurch Zug- und
Schubbelastungen zu einer Zerstörung dieser S-förmigen Verkröpfung führen können.
[0009] Mitunter wird bei dem Einbau derartiger Luftschichtanker auch empfohlen, den für
die Verankerung in der inneren Mauerwerkschale vorgesehene Verankerungsabschnitt vor
dem Einbau manuell etwas abzuwinkeln und den Luftschichtanker erst dann in der vorbeschriebenen
Art und Weise zu verbauen. Hierbei treten prinzipiell dieselben Nachteile auf, wie
bei der vorbeschriebenen Ausgestaltung. Zudem kommt hinzu, dass durch dieses manuelle
Biegen der Ort der Biegung nicht sicher vorbestimmt ist.
[0010] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Luftschichtanker in Bezug auf die angesprochenen
Nachteile zu verbessern.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen eingangs genannten, gattungsgemäßen
Luftschichtanker, der im Auslieferungszustand L-förmig ist, da der erste Verankerungsabschnitt
gegenüber der Längserstreckung des Schaftabschnittes abgewinkelt ist, wobei die Zone
der Abwinklung an ihrer zu dem Schaftabschnitt weisenden Seite durch eine Versteifungsstruktur
begrenzt ist.
[0012] Bei diesem Luftschichtanker ist der erste Verankerungsabschnitt, und zwar derjenige,
der zur Verankerung des Luftschichtankers in der inneren Mauerwerkschale vorgesehen
ist, bereits herstellerseitig abgewinkelt gegenüber dem Schaftabschnitt. Ein solcher
Luftschichtanker ist daher im Auslieferungszustand L-förmig. Da dieses herstellerseitig
vorgenommen wird, befinden sich die Biegungen bzw. die hierdurch ausgebildeten Kanten
bei jedem Luftschichtanker eines Typs immer an derselben Stelle. Diese definierte
Abwinklungszone, durch die der abgekantete Verankerungsabschnitt mit den übrigen Abschnitten
des Luftschichtankers verbunden ist, kann mit einem relativ geringen Radius ausgeführt
werden, wobei dieser Radius typischerweise kleiner als 3 mm - 4 mm ist. Gemäß einer
Ausgestaltung ist ein Radius von etwa 2 mm vorgesehen. Bei diesem Luftschichtanker
ist die zum Schaftabschnitt weisende Seite der Biegung durch eine Versteifungsstruktur
begrenzt. Typischerweise wird diese Versteifungsstruktur durch den benachbarten Übergangsabschnitt
bereitgestellt, der durch den beginnenden Übergang in die rundliche Schaftform, der
gegenüber dem flachen Verankerungsabschnitt eine Versteifung darstellt, gebildet.
Ist der erste Verankerungsabschnitt einlagig ausgeführt, beginnt der Übergangsabschnitt
mit der Materialeinrollung in Richtung zum Schaftabschnitt.
[0013] Durch die Abwinklung dieses ersten Verankerungsabschnittes gegenüber dem Schaftabschnitt,
wobei die Abwinklung typischerweise mit einem Winkel von zumindest 80 Grad, insbesondere
von etwa 90 Grad ausgeführt ist, ist ein Luftschichtanker bereitgestellt, der auf
eine Kleber- oder Mörtelschicht einer oberen Steinlage der inneren Mauerwerkschale
mit diesem Verankerungsabschnitt aufgelegt werden kann, ohne dass dieser herabfällt.
Mithin wird ein solcher Luftschichtanker auf einer solchen Klebe- oder Mörtellage
aufgehängt. Damit ist zum Fixieren des Luftschichtankers kein auf diesen Verankerungsabschnitt
aufgelegter Stein erforderlich. Folglich kann aufgrund des somit vereinfachten Einbaus
dieser Luftschichtanker eine innere Mauerwerkschale in deutlich kürzerer Zeit errichtet
werden als dieses bei der Verwendung von herkömmlichen Luftschichtankern möglich war.
[0014] Durch die herstellerseitig vorgefertigte Abwinklung, durch die der erste Verankerungsabschnitt
gegenüber dem Schaftabschnitt abgewinkelt ist, ist zugleich eine Montagelehre zum
Definieren der Einbaustellung bereitgestellt und zwar wie weit der Schaftabschnitt
an die Außenseite der inneren Mauerwerkschale heranzuführen ist. Herangeführt wird
der Luftschichtanker an die Außenseite der inneren Mauerwerkschale, bis entweder die
Mantelfläche des Schaftabschnittes an die Innenseite der inneren Mauerwerkschale grenzt,
was bei einem Winkel von 90 Grad oder etwa 90 Grad der Fall ist, oder bis der innere
Radius der Biegung an die obere außenliegende Kante derjenigen Steinlage gelangt,
auf die dessen Kleber- oder Mörtellage der Verankerungsabschnitt aufgelegt bzw. eingedrückt
werden soll. Dieses gewährleistet, dass aufgrund des vorgegebenen Ortes der Abwinklung
und unter Ausnutzung der durch die übrigen Bestandteile des Luftschichtankers bereitgestellten
Montagelehre die Verankerungsabschnitte dieser Luftschichtanker alle gleich tief in
die Fuge zwischen zwei Steinen eingreifen. Bei der späteren Verwendung ragen sodann
alle Luftschichtanker in derselben Länge von der Außenseite der inneren Mauerwerkschale
ab.
[0015] Als vorteilhaft wird eine Ausgestaltung angesehen, bei der eine der beiden Flachseiten
des zur Verankerung in der inneren Mauerwerkschale vorgesehenen Verankerungsabschnittes
mit der Mantelfläche des Schaftabschnittes fluchtet. Dieses gilt insbesondere für
einen Verankerungsabschnitt, der einlagig ausgeführt ist. Im Übergangsabschnitt zwischen
diesem Verankerungsabschnitt und dem Schaftabschnitt beginnt die Materialeinrollung,
bis am Ende des Übergangsabschnittes die Stirnseiten der eingerollten Abschnitte der
Metallplatine aneinanderstoßen. Bei einer solchen Ausgestaltung ist in einer ersten
Ausführungsform der Verankerungsabschnitt in Richtung zu derjenigen Seite abgewinkelt,
die mit der Mantelfläche des Schaftabschnittes fluchtet. Dies erlaubt einen Einbau
dieses Verankerungsabschnittes in eine Fuge der inneren Mauerwerkschale bis zur Biegung.
Somit ist die Biegung, die in Richtung zum Schaftabschnitt durch eine Versteifungsstruktur,
beispielsweise den Beginn des Übergangsabschnittes begrenzt ist, an ihrer zu dem Verankerungsabschnitt
weisenden Seite durch die übereinanderliegenden und durch eine Kleber- oder Mörtelschicht
miteinander verbundene Steine der inneren Mauerwerkschale bzw. dem Kleber oder dem
Mörtel der Fuge begrenzt. In einem solchen Fall ist es grundsätzlich nicht erforderlich,
dass die Abwinklung auch an ihrer zum Verankerungsabschnitt weisenden Seite eine Versteifungsstruktur
aufweist, da durch den vorbeschriebenen Einbau dieses Verankerungsabschnittes die
Zone der Rückbiegung eingegrenzt ist, und zwar auf die Zone der Abwinklung, mit der
der Verankerungsabschnitt gegenüber dem Schaftabschnitt abgewinkelt ist. Dadurch ist
gewährleistet, dass keine unerwünschten Verkröpfungen entstehen.
[0016] Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist der Verankerungsabschnitt gegenüber dem zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel in die andere Richtung abgewinkelt. Dann ist die
Abwinklung an ihrer zu dem Verankerungsabschnitt weisenden Seite durch eine Versteifungsstruktur,
beispielsweise eine quer verlaufende Sicke, begrenzt, sodass auf diese Weise sichergestellt
ist, dass das Rückbiegen des Luftschichtankers in seine zur Verwendung vorgesehene
horizontale Erstreckung ebenfalls in der Zone der Abkantung (Abwinklung) erfolgt,
in der der Verankerungsabschnitt gegenüber dem Schaftabschnitt abgewinkelt ist.
[0017] Ein solcher Luftschichtanker ist typischerweise aus einem Edelstahl hergestellt,
der eine hinreichende Verformbarkeit, insbesondere Duktilität, aufweist. Geeignet
hierzu ist beispielsweise ein Chrom-Nickel-Stahl mit Molybdänzusatz.
[0018] Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Eine Draufsicht auf ein Vorprodukt zur Ausbildung eines erfindungsgemäßen Luftschichtankers,
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht des Vorproduktes zum Ausbilden eines Luftschichtankers der Figur
1,
- Fig. 3:
- der aus dem Vorprodukt der Figuren 1 und 2 erstellte erfindungsgemäße Luftschichtanker
in einer Seitenansicht,
- Fig. 4:
- der auf die oberste Steinlage einer inneren Mauerwerkschale aufgehängte Luftschichtanker
der Figur 3,
- Fig. 5:
- eine Darstellung des in der inneren Mauerwerkschale verankerten Luftschichtankers,
aufgebogen in seine horizontale Benutzungsstellung
- Fig. 6:
- eine Draufsicht auf einen Abschnitt eines Luftschichtankers als Vorprodukt gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel und
- Fig. 7:
- der Luftschichtanker der Figur 6 eingebracht in eine Kleberbzw. Mörtelschicht auf
einer oberen Steinlage einer im Aufbau befindlichen inneren Mauerwerkschale.
[0019] Das in Figur 1 gezeigte Vorprodukt 1 zum Ausbilden eines Luftschichtankers umfasst
einen zentralen Schaftabschnitt 2 und zwei daran angeformte Verankerungsabschnitte
3, 4. Jeder Verankerungsabschnitt 3, 4 ist unter Zwischenschaltung eines Übergangsabschnittes
5, 6 an den Schaftabschnitt 2 angeschlossen. Das Vorprodukt 1 ist aus einem Cr-Ni-Stahl
mit Mo-Zusatz hergestellt. Das Material für den Luftschichtanker braucht selbstverständlich
nicht unbedingt ein Cr-Ni-Stahl mit dem Mo-Zusatz sein. Vielmehr kann es sich hierbei
um jedweden geeigneten Werkstoff handeln, der eine hinreichende Güte aufweist. Ausgangsprodukt
ist eine diesbezügliche Platine mit einer Dicke von etwa 0,5 mm. Der Verankerungsabschnitt
3 ist einlagig ausgeführt. Die in Figur 1 erkennbare Breite des Verankerungsabschnittes
3 stellt die Breite der Platine dar. Zur Ausbildung des Schaftabschnittes 2 sind die
Längsseiten der Platine eingerollt worden. Der Schaftabschnitt 2 ist somit als rohrförmiger
Abschnitt ausgeführt. Der Stoß der beiden eingerollten und mit ihren Längsseiten aneinanderstoßenden
Abschnitte ist in der Figur mit dem Bezugszeichen 7 kenntlich gemacht. Zur Ausbildung
des Verankerungsabschnittes 4 ist der diesbezügliche Teil des zuvor rundlichen Schaftabschnittes
2 abgeplattet, sodass auch der Verankerungsabschnitt 4 gegenüber dem Schaftabschnitt
2 eine größerer Breite aufweist.
[0020] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind in den Verankerungsabschnitt 3 Verklammerungsdurchbrechungen
8 eingebracht. Diese sind als Löcher ausgeführt, wobei der Lochrandbereich zur Versteifung
und zur Verbesserung der Verklammerung verprägt ist (in Figur 2 nicht dargestellt).
In den Verankerungsabschnitt 4 sind randlich mehrere halbkreisförmige Ausstanzungen
9 als Verklammerungsstrukturen eingebracht worden. Die Verklammerungsdurchbrechungen
8 sowie die Ausstanzungen 9 unterstützen die Verklammerung der Verankerungsabschnitte
3 bzw. 4 mit einem Kleber oder Mörtel.
[0021] Aus der Darstellung der Figur 1 wird deutlich, dass bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
der Übergangsabschnitt 5 zwischen dem Verankerungsabschnitt 3 und dem Schaftabschnitt
2 unmittelbar mit einer Materialdopplung beginnt, wodurch eine prägnante Versteifung
gegenüber dem ansonsten laschenartigen Verankerungsabschnitt 3 herbeigeführt ist.
[0022] Figur 2 zeigt das Vorprodukt 1 in einer Seitenansicht. Aus dieser ist erkennbar,
dass die in Figur 1 gezeigte untere Flachseite 10 des Verankerungsabschnittes 3 mit
der Mantelfläche 11 des Schaftabschnittes 2 fluchtet. Deutlich zu erkennen ist in
Figur 2 auch die Abplattung des Verankerungsabschnittes 4 gegenüber dem Schaftabschnitt
2.
[0023] Aus dem Vorprodukt 1 wird bei diesem Ausführungsbeispiel ein Luftschichtanker 12
hergestellt, indem der Verankerungsabschnitt 3, der zum Eingreifen in eine Fuge einer
inneren Mauerwerkschale vorgesehen ist, gegenüber dem Schaftabschnitt 2 abgewinkelt
wird, und zwar bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um etwa 90 Grad (s. Figur
3). In der Darstellung der Figur 3 ist der Luftschichtanker 12 in einer Seitenansicht
gezeigt. Dieses Abwinkeln ist herstellerseitig vorgenommen worden, und zwar unter
Verwendung entsprechender Werkzeuge. Daher ist der Verankerungsabschnitt 3 gerade
ausgeführt und nicht durch den Biegeprozess zur Ausbildung der Abwinklung 13 beeinflusst.
Der Verankerungsabschnitt 3 dient bei dem Luftschichtanker 12 zum Aufhängen desselben
auf der oberen Steinlage einer im Aufbau befindlichen inneren Mauerwerkschale. Die
Abwinklung 13 ist angrenzend an das zu dem Verankerungsabschnitt 3 weisenden Ende
des als Versteifungsstruktur dienenden Übergangsabschnittes 5 platziert. Die Abwinklung
ist mit einem Radius ausgeführt, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa
2 mm beträgt. In Abhängigkeit von dem eingesetzten Material und seiner Duktilität
bzw. seinem Kaltverfestigungsvermögen wird der Radius der Abwinklung 13 so gewählt,
dass nach Ausbilden der Abwinklung 13 der Luftschichtanker 12 im Bereich der Zone
der Abwinklung 13 auch wieder in seine bestimmungsgemäße gerade Erstreckung gebracht
werden kann, in der der Luftschichtanker 12 sodann dem Vorprodukt 1 entspricht.
[0024] Figur 4 zeigt den Luftschichtanker 12, der mit seinem Verankerungsabschnitt 3 in
eine Kleberschicht 14 auf der Oberseite einer oberen Steinlage 15 einer im Aufbau
befindlichen inneren Mauerwerkschale 16 eingebracht ist. Der Luftschichtanker 12 wird
mit seinem Verankerungsabschnitt 3 lediglich auf die Kleberschicht 14 aufgelegt bzw.
in diese etwas eingedrückt. Allein hierdurch ist der Luftschichtanker 12 fixiert und
braucht nicht von einem Werker zusätzlich gehalten zu werden, bis auf die Kleberschicht
14 ein weiterer Stein oberhalb des Verankerungsabschnittes 3 gesetzt worden ist. Dieses
begründet eine Beschleunigung in der zum Errichten der inneren Mauerwerkschale 16
benötigten Zeit. Zugleich ragen die Luftschichtanker 12 mit ihrem Schaftabschnitt
und ihrem zum Eingreifen in eine äußere Mauerwerkschale vorgesehenen Verankerungsabschnitt
4 von der Außenseite 17 der inneren Mauerwerkschale 16 nicht ab, sodass zusätzlich
der ansonsten mitunter notwendige Schritt des Abbiegens der Luftschichtanker 12 vermieden
ist.
[0025] Die Darstellung der Figur 4 verdeutlicht, dass durch den gegenüber dem Verankerungsabschnitt
3 abgewinkelten Schaftabschnitt 2 zugleich ein Anschlag bereitgestellt ist, durch
den eine Einsetzlehre gebildet ist. Der Schaftabschnitt 2 stößt mit seiner Mantelfläche
11 an die Außenseite 17 der bereits errichteten Mauerwerkschale 16 und definiert somit
die Einsetztiefe des Verankerungsabschnittes 3 in Querrichtung zur Längserstreckung
der inneren Mauerwerkschale 16. Durch diese Montagelehre ist sichergestellt, dass
alle Luftschichtanker 12, die in der inneren Mauerwerkschale 16 zu verankern sind,
mit ihrem Verankerungsabschnitt 3 gleich weit in die Kleberschicht 14 in Querrichtung
der Mauerwerkschale 16 eingreifen.
[0026] Ist die innere Mauerwerkschale 16 fertiggestellt und wird die äußere Mauerwerkschale
errichtet (in den Figuren nicht dargestellt), werden die in der inneren Mauerwerkschale
16 verankerten Luftschichtanker 12 in ihre bestimmungsgemäße Stellung gebogen, und
zwar in der Zone der Abwinklung 13. Diese Aufschwenkbewegung des Schaftabschnittes
2 mit dem Verankerungsabschnitt 4 ist in Figur 4 mit einem Pfeil angedeutet. Durch
das Eingreifen des Verankerungsabschnittes 3 in die Kleberschicht 14 der inneren Mauerwerkschale
16 ist die Abwinklung 13 in Richtung zu dem Verankerungsabschnitt 3 durch die Kleberschicht
14 begrenzt. Die durch den Übergangsabschnitt 5 gebildete Versteifungsstruktur begrenzt
die Abwinklung 13 an ihrer zum Schaftabschnitt 2 weisenden Seite mit dem Ergebnis,
dass, obwohl bei dem Vorgang des Biegens zum Erstellen des Luftschichtankers 12 aus
dem Vorprodukt 1 eine gewisse Kaltverfestigung eingetreten ist, ein Zurückbiegen nur
an der Abwinklung 13 erfolgen kann. Figur 5 zeigt den Luftschichtanker 12 in seiner
bestimmungsgemäßen Position, damit sein Verankerungsabschnitt 4 in eine äußere Mauerwerkschale
eingreifen kann.
[0027] Bei dem in den vorstehend gezeigten Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiel ist
die Abwinklung des Verankerungsabschnittes 3 gegenüber dem Schaftabschnitt 2 so ausgeführt,
dass die Flachseite 10 des Verankerungsabschnittes 3 mit der Mantelfläche 11 den vorgenannten
Winkel von etwa 90 Grad einschließt.
[0028] Figur 6 zeigt den Verankerungsabschnitt 3.1 mit dem daran angrenzenden Übergangsabschnitt
5.1 zum Schaftabschnitt 2.1 hin eines weiteren Vorproduktes 1.1 zur Ausbildung eines
Luftschichtankers 12.1. Prinzipiell ist das Vorprodukt 1.1 genauso aufgebaut wie das
Vorprodukt 1 des vorstehenden Ausführungsbeispiels. Unterschiede sind nachstehend
erläutert. Bei dem Vorprodukt 1.1 ist vorgesehen, dass dessen Verankerungsabschnitt
3.1 gegenüber dem Schaftabschnitt 2.1 in die andere Richtung abgewinkelt wird, wie
dieses in der Seitenansicht der Figur 7 gezeigt ist. Der Bereich der Abwinklung 13.1.
ist in der Draufsicht der Figur 6 des Vorproduktes 1.1 mit dem Bezugszeichen 13.1
kenntlich gemacht. Auch die Abwinklung 13.1 ist herstellerseitig mit einem entsprechenden
Biegewerkzeug erstellt worden. Um in der Zone der Abwinklung 13.1 ein definiertes
Aufbiegen des abgewinkelten Luftschichtankers 12.1 zu gestatten, was erforderlich
ist, wenn der Luftschichtanker 12.1 in seine bestimmungsgemäße Form gebracht werden
soll, ist in den Verankerungsabschnitt 3.1 eine Sicke 18 eingeprägt, und zwar bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Richtung zu dem Übergangsabschnitt 5.1 hin.
Die Sicke 18 weist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine T-Form auf, wobei
dessen quer zur Längserstreckung des Verankerungsabschnittes 3.1 verlaufender Abschnitt
die Begrenzung zu der Abwinklung 13.1 darstellt. Die Sicke 18 stellt eine Versteifungsstruktur
dar, und zwar zur Begrenzung der der Zone der Abwinklung 13.1 in Richtung zu dem Verankerungsschenkel
3.1.
[0029] Figur 7 zeigt den in eine Kleberschicht 14.1 eingesetzten Verankerungsschenkel 3.1.
Auch dieser L-förmige Luftschichtanker 12.1 bildet mit der Mantelfläche 11.1 seines
Schaftabschnittes 2.1 einen Anschlag an der Außenseite der Mauerwerkschale 16.1. Sind
auf die Kleberschicht 14.1 ein oder mehrere weitere Steinlagen aufgelegt und die Kleberschicht
14.1 ausgehärtet, wird, wenn die äußere Mauerwerkschale errichtet wird, der Luftschichtanker
12.1. um die Abwinklung 13.1 in seine bestimmungsgemäße horizontale Erstreckung aufgebogen.
Der Bereich der Abwinklung 13.1 ist einerseits durch die versteifende Wirkung des
Übergangsabschnittes 5.1, wie bereits in dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis
5 beschrieben, begrenzt. In Richtung zu dem Verankerungsschenkel 3.1 ist der Bereich
der Abwinklung 13.1 durch die Sicke 18 begrenzt, sodass ein Aufbiegen tatsächlich
nur in dieser Zone erfolgen kann.
[0030] Die Erläuterungen zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen machen deutlich,
dass sich dasselbe Konzept auch bei Luftschichtdübelankern umsetzen lässt.
[0031] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang
der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere
Ausgestaltungen, die Erfindung umzusetzen.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1, 1.1
- Vorprodukt
- 2, 2.1
- Schaftabschnitt
- 3, 3.1
- Verankerungsabschnitt
- 4, 4.1
- Verankerungsabschnitt
- 5, 5.1
- Übergangsabschnitt
- 6
- Übergangsabschnitt
- 7
- Stoß
- 8
- Verklammerungsdurchbrechung
- 9
- Ausstanzung
- 10
- Flachseite
- 11
- Mantelfläche
- 12, 12.1
- Luftschichtanker
- 13, 13.1
- Abwinklung
- 14, 14.1
- Kleberschicht
- 15
- Steinlage
- 16, 16.1
- Mauerwerkschale
- 17
- Außenseite
- 18
- Sicke
1. Luftschichtanker aus Metall zum Verbinden einer inneren Mauerwerkschale (16, 16.1)
mit einer äußeren, mit Abstand zu der inneren Mauerwerkschale (16, 16.1) angeordneten
Mauerwerkschale, umfassend einen im Wesentlichen den Abstand der Mauerschalen überbrückenden
Schaftabschnitt (2, 2.1), einen an den Schaftabschnitt (2, 2.1) an seinem einen Ende
angeformten ersten Verankerungsabschnitt (3, 3.1) zum Verankern des Luftschichtankers
(12, 12.1) in einer Fuge einer inneren Mauerwerkschale (16, 16.1) und einen an den
Schaftabschnitt (2, 2.1) an seinem anderen Ende angeformten zweiten Verankerungsabschnitt
(2, 2.1) zum Verankern des Luftschichtankers (12, 12.1) in einer Fuge einer äußeren
Mauerwerkschale, wobei zwischen den Verankerungsabschnitten (3, 4; 3.1) und dem Schaftabschnitt
(2, 2.1) jeweils ein Übergangsabschnitt (5, 6; 5.1) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftschichtanker (12, 12.1) im Auslieferungszustand L-förmig ist, da der erste
Verankerungsabschnitt (3, 3.1) gegenüber der Längserstreckung Schaftabschnittes (2,
2.1) abgewinkelt ist, wobei die Zone der Abwinklung (13, 13.1) an ihrer zu dem Schaftabschnitt
(2, 2.1) weisenden Seite durch eine Versteifungsstruktur (5, 5.1) begrenzt ist.
2. Luftschichtanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verankerungsabschnitt (3, 3.1) mit dem Schaftabschnitt (2, 2.1) einen Winkel
von zumindest 80 Grad, insbesondere etwa 90 Grad einschließt.
3. Luftschichtanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegung (13, 13.1) an ihrer zum Schaftabschnitt (2, 2.1) weisenden Seite durch
den Übergangsabschnitt (5, 5.1) als Versteifungsstruktur begrenzt ist.
4. Luftschichtanker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verankerungsabschnitt (3, 3.1) mit einer seiner beiden Flachseiten (10)
mit der Mantelfläche (11) des Schaftabschnittes (2, 2.1) fluchtet.
5. Luftschichtanker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Mantelfläche (11) des Schaftabschnittes (2) fluchtende Flachseite (10)
des ersten Verankerungsabschnittes (3) diejenige Flachseite ist, in welche Richtung
die Abwinklung ausgeführt ist.
6. Luftschichtanker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtung der Abwinklung, mit der der Verankerungsabschnitt (3.1) gegenüber dem
Schaftabschnitt (2.1) abgewinkelt ist, von der mit der Mantelfläche des Schaftabschnittes
(2.1) fluchtenden Flachseite des ersten Verankerungsabschnittes (3.1) wegweisende
Seite ist.
7. Luftschichtanker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegung (13.1) an ihrer zu dem ersten Verankerungsabschnitt (3.1) weisenden Seite
durch eine zweite Versteifungsstruktur (18) begrenzt ist.
8. Luftschichtanker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Versteifungsstruktur als Sicke (18) ausgeführt ist.
9. Luftschichtanker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (18) eine Langachse und eine kurze Achse aufweist und die Sicke (18) mit
ihrer Langachse quer zur Längserstreckung des Verankerungsabschnittes (3.1) angeordnet
ist.
10. Luftschichtanker nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verankerungsabschnitt (3, 3.1) eine größere Breite aufweist als der Durchmesser
des Schaftabschnittes (2, 2.1).
11. Luftschichtanker nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftschichtanker (12, 12.1) durch Umformen einer Metallplatine erstellt ist und
der erste Verankerungsabschnitt (3, 3.1) ein bezüglich der Ausbildung des Schaftabschnittes
(2, 2.1) undeformierter Abschnitt ist.
12. Luftschichtanker nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftschichtanker (12, 12.1) aus einem Edelstahl hergestellt ist.
13. Luftschichtanker nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Stahl einen Cr-Ni-Stahl mit Mo-Zusatz ist.
14. Anordnung umfassend eine innere, im Aufbau befindliche Mauerwerkschale (16, 16.1)
und zumindest einen Luftschichtanker (12, 12.1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass auf die aktuell oberste Steinlage (15) der im Aufbau befindlichen Mauerwerksschale
(16, 16.1) eine Klebe- oder Mörtelschicht (14, 14.1) aufgebracht ist, auf die der
erste Verankerungsabschnitt des Luftschichtankers (12, 12.1) aufgelegt oder in die
der erste Verankerungsabschnitt (3, 3.1) des Luftschichtankers (12, 12.1) eingedrückt
ist.