[0001] Die Erfindung betrifft eine Jalousie mit mehreren reversibel von einer horizontalen
Ausgangsstellung in eine Schließstellung schwenkbaren Lamellen, mit wenigstens einem
Paar an äußeren und inneren Leiterbändern und mit einem gemeinsam mit den Lamellen
schwenkbaren Fußprofil, wobei die äußeren und inneren Leiterbänder so mit den Lamellen
und mit dem Fußprofil in Verbindung stehen, dass diese durch Betätigung der Leiterbänder
geschwenkt werden können.
[0002] Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung dabei Jalousiesysteme, welche in
ein Fenster integriert werden könnend, und bevorzugt zwischen den Isolierglasscheiben
eines Fensters anordenbar sind.
[0003] Derartige Jalousien sind aus dem Stand der Technik bekannt. Figur 1 zeigt eine Jalousie
in offener (Figur 1a) und geschlossener (Figur 1b) Stellung. Die Jalousie ist allgemein
mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet. Sie umfasst mehrere schwenkbare Lamellen 2,
wenigstens ein Paar an äußeren (vorderen) und inneren (hinteren) Leiterbändern (Leiterkordeln)
3 und 4 sowie ein schwenkbares Fußprofil 5. Die äußeren und inneren Leiterbänder 3
und 4 sind so mit den Lamellen 2 und mit dem Fußprofil 5 verbunden, dass die Lamellen
2 und das Fußprofil 5 durch Betätigung der Leiterbänder 3 und 4 geschwenkt werden
können. So erfolgt ein Übergang von der offenen Stellung (Figur 1a) in die geschlossene
Stellung (Figur 1b) durch ein Absenken des äußeren Leiterbandes 3 gegenüber dem inneren
Leiterband 4.
[0004] Bei derartigen Jalousien ist zu beobachten, dass insbesondere die nahe dem Fußprofil
angeordneten Lamellen nicht vollständig geschwenkt werden und so nicht vollständig
schließen, weil die nach unten gerichtete Zugkraft des äußeren Leiterbandes unzureichend
ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Konstruktion aufzufinden, welche diesem Problem
entgegenwirkt und den Schließwinkel derartiger Jalousien verbessert.
[0006] Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung eine Jalousie nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, wobei das Fußprofil erfindungsgemäß so ausgebildet ist, dass sein
Gewichtsschwerpunkt in der Ausgangsstellung oberhalb von dessen Schwenkachse liegt
und bei seinem Verschwenken in die Schließstellung nach vorne kippt. Die Schwenkachse
ist diejenige Achse, um welche das Fußprofil bei der Schwenkbewegung gedreht wird.
Sie verläuft normal auf die Querschnittsfläche des Fußprofils.
[0007] So kann erreicht werden, dass die nach unten gerichtete Zugkraft des äußeren Leiterbandes
und somit die Schwenkbewegung der Lamellen durch das Gewicht des Fußprofils unterstützt
wird. Vorzugsweise liegt der Gewichtsschwerpunkt nicht im Formschwerpunkt des Fußprofils.
Der Formschwerpunkt kann mit der Schwenkachse zusammenfallen.
[0008] Bei der Jalousie handelt es sich vorzugsweise um eine zusammenschiebbare Horizontal-Lamellen-Jalousie.
[0009] Das Fußprofil wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch des Öfteren als Unterschiene
bezeichnet.
[0010] Da der Gewichtsschwerpunkt oberhalb der Schwenkachse und beispielsweise senkrecht
über der Schwenkachse liegt, kann er sich bei einem Verschwenken der Lamellen und
des Fußprofils auf diejenige Seite der Schwenkachse verschieben, die beim Schwenken
der Lamellen in Verschlussrichtung nach unten kippt. Die Seite, die beim Schwenken
der Lamellen in Verschlussrichtung nach unten kippt, wird vorliegend als Außenseite
verstanden, da diese Seite in der Einbausituation typischerweise nach außen (in Richtung
der Sonne) zeigt.
[0011] In einer Ausführungsform ist das Fußprofil in den Angriffsbereichen der vorderen
und hinteren Leiterbänder abgerundet. So kann erreicht werden, dass der Abstand zwischen
den Leiterbändern bei einem Schwenken des Fußprofils in die Schließstellung nicht
geweitet oder verringert wird und somit keine Gegenkraft gegen ein solches Schwenken
erzeugt wird. Auch kann so der Schließwinkel des Fußprofils und letztlich der Lamellen
verbessert werden.
[0012] In einer Ausführungsform weist zumindest eine Unterseite des Fußprofils im Querschnitt
einen kreisbogenförmigen Verlauf auf.
[0013] Die Abrundung bzw. der kreisbogenförmige Verlauf hat den Vorteil, dass sich der Abstand
der Leiterkordeln trotz der Verschwenkung der Lamellen und damit des Fußprofils nicht
ändert.
[0014] Insbesondere bei Jalousien, welche in ein Isolierglas integriert werden, ist weiterhin
zu berücksichtigen, dass bei einer solchen Anordnung das Fußprofil oftmals auf dem
unteren Bereich eines zwischen den Scheiben angeordneten Rahmens aufliegt. Die Abrundung
bzw. der kreisbogenförmige Verlauf erleichtert hier die Verschenkung des Fußprofils.
[0015] Bevorzugt entspricht das Zentrum des kreisbogenförmigen Verlaufs der Schwenkachse
des Fußprofils. Alternativ oder zusätzlich kann der Radius des kreisbogenförmigen
Verlaufs der Hälfte des Abstands zwischen den Leiterkordeln betragen.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung erstreckt sich der kreisbogenförmige
Verlauf sich bevorzugt über mindestens 180 Grad zuzüglich des maximalen Schwenkwinkels
der Lamellen, weiter bevorzugt über mindestens 180 Grad zuzüglich des Doppelten des
maximalen Schwenkwinkels der Lamellen.
[0017] In einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung rollt das Fußprofils bei einem
Verschwenken der Lamellen auf den Leiterkordeln ab, wobei das Fußprofil zumindest
in dem Bereich, in welchem es auf den Leiterkordeln abrollt, im Querschnitt einen
kreisbogenförmigen Verlauf aufweist. Weiter bevorzugt entspricht das Zentrum des kreisbogenförmigen
Verlaufs der Schwenkachse des Fußprofils.
[0018] Der im Querschnitt kreisbogenförmige Verlauf erstreckt sich bevorzugt in Längsrichtung
des Fußprofils zumindest über einen Teilabschnitt des Fußprofils. Diese weist daher
bevorzugt zumindest einen teilkreiszylinderförmigen Abschnitt auf.
[0019] Besonders bevorzugt erstreckt sich der kreisbogenförmige Verlauf in Längsrichtung
des Fußprofils über die gesamte Länge des Fußprofils.
[0020] In einer Ausführungsform beträgt der Abstand des Gewichtsschwerpunktes von der Schwenkachse
mindestens 20% und vorzugsweise mindestens 40% des halben Abstandes zwischen den Angriffspunkten
der äußeren und inneren Leiterbänder des Fußprofils. Je nach Bauart können die Angriffspunkte
unabhängig von der Stellung des Fußprofils dieselben sein, oder sie können entlang
eines Angriffsbereichs wandern.
[0021] Die Angriffspunkte in der Ausgangsstellung können aber müssen nicht den Fixierungspunkten
der Leiterbänder an dem Fußprofil entsprechen. Auch ein Umlenkungspunkt kann den Angriffspunkt
darstellen.
[0022] In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Fußprofil um ein Profilelement,
das mit einem Gewichtskörper beladen ist, der eine höhere Dichte als das Profilelement
hat, wobei der Gewichtskörper nicht in der Schwenkachse des Profilelements angeordnet
ist. Die Anordnung des Gewichtskörpers relativ zur Schwenkachse kann wie oben beschrieben
sein.
[0023] In einer Ausführungsform wird der Gewichtskörper vollständig von dem Profilelement
kaschiert. Dies lässt eine optisch ansprechende Gestaltung zu.
[0024] In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Fußprofil um ein stranggepresstes
Profilelement, an welchem bevorzugt die Leiterkordeln und/oder ein Zugband fixiert
sind. Das Profil des Profilelementes bildet bevorzugt einen Abrollbereich, auf welchem
das Fußprofil bei einem Verschwenken auf den Leiterkordeln abrollt. Das Profil des
Profilelementes ist bevorzugt so ausgestaltet, dass ein Zugband, welches bevorzugt
an der Schwenkachse mit dem Fußprofil verbunden ist oder an der Schwenkachse umgelenkt
wird, bei einem Verschwenken nicht durch andere Bereiche des umgelenkt wird. Bevorzugt
ist das Profilelement einstückig ausgeführt.
[0025] In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Fußprofil um ein asymmetrisch ausgeführtes
Profilelement, dessen Gewichtsschwerpunkt nicht im Formschwerpunkt liegt. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass das Profilelement wenigstens einen massiv ausgeführten
Bereich und wenigstens einen Hohlraum aufweist, wobei der massiv ausgeführte Bereich
und der Hohlraum asymmetrisch über den Querschnitt verteilt sind.
[0026] Bei der Jalousie kann es sich sowohl um eine elektrisch als auch um eine manuell
betätigbare Jalousie handeln.
[0027] In einer Ausführungsform weist die Jalousie neben den Leiterbändern ferner wenigstens
ein Zugband auf, das vorzugsweise an der Schwenkachse mit dem Fußprofil verbunden
ist oder an der Schwenkachse umgelenkt wird. Dies ist bei vielen Raffstores der Fall.
[0028] In einer Ausführungsform weist das Fußprofil wenigstens eine vorzugsweise keilförmige
Einformung für die Zugbänder auf, die von der Oberseite des Fußprofils bis zur Schwenkachse
reicht. So kann erreicht werden, dass die Schwenkbewegung des Fußprofils nicht durch
ein Umlenken des Zugbandes behindert wird.
[0029] In einer Ausführungsform sind die Leiterbänder und gegebenenfalls auch Zugbänder
an demselben Punkt mit dem Fußprofil verbunden, werden aber jeweils an unterschiedlichen
Stellen umgelenkt.
[0030] In einer Ausführungsform ist das Fußprofil im Querschnitt insgesamt rund oder oval.
Auch ein generell rechteckiges Fußprofil mit halbkreisförmigen kurzen (vorderen und
hinteren) Kanten kann bevorzugt sein.
[0031] Die Angriffspunkte der Zugbänder können am Umfang des Fußprofils liegen.
[0032] In einer Ausführungsform weist die Jalousie eine Antriebsmechanik zum Bewegen der
Jalousie durch Betätigung des Zugbandes und der Leiterkordeln auf, wobei das Verfahren
des Jalousie in vertikaler Richtung durch eine Betätigung des Zugbandes erfolgt.
[0033] Bevorzugt sind die Leiterkordeln über ein zusammen mit dem Zugband betätigbares Mitnehmerelement
geführt sind, so dass die Verstellung der Lamellen in die jeweilige Richtung zu Beginn
einer Fahrt über die Mitnahme der Leiterkordel realisiert wird.
[0034] Alternativ oder zusätzlich können die Leiterkordeln oberhalb der letzten Lamelle
miteinander in Verbindung stehen und über eine Rolle geführt sein, so dass die Verstellung
der Lamellen in die jeweilige Richtung durch eine Drehbewegung der Rolle erfolgt.
Bevorzugt handelt es sich bei der Rolle um ein Mitnehmerelement, auf welchem die Kordel
gleitend aufliegt und durch Reibung mitnehmbar ist.
[0035] Im Falle der Verstellung der Lamellen durch eine solche Rolle ändert sich der Abstand
der Leiterkordeln in einem oberen Bereich bei einer Schwenkbewegung der Lamellen nicht.
Daher hat die Abrundung bzw. der kreisbogenförmige Verlauf des Fußprofils den besonderen
Vorteil, dass der Abstand auch im unteren Bereich gleich bleibt.
[0036] Bevorzugt weist die Rolle den gleichen Radius auf wie der kreisbogenförmige Verlauf
des Fußprofils.
[0037] In einer Ausführungsform weist die Jalousie einem Motor zum Bewegen der Jalousie,
und/oder Anschlüsse zur Verbindung mit einer externen Steuerung und/oder Stromquelle
auf.
[0038] Bei dem Profilelement kann es sich beispielsweise um einen vorzugsweise extrudierten
Strang handeln. Als Materialien kommen beispielsweise Kunststoffe oder Leichtmetalle
wie Aluminium in Betracht. Bei dem Gewichtskörper kann es sich um eine in dem Strang
aufgenommene Stange handeln. Als Materialien kommen beispielsweise dichtere Metalle
wie Eisen in Betracht.
[0039] Die erfindungsgemäße Jalousie ist bevorzugt in ein Isolierglas integrierbar.
[0040] Die vorliegende Erfindung umfasst daher weiterhin die Verwendung einer Jalousie,
wie sie oben beschrieben wurde, in einem Isolierglas mit mindestens zwei durch Abstandshalter
voneinander getrennten Scheiben, wobei die Jalousie zwischen den Scheiben des Isolierglases
angeordnet ist.
[0041] Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Bauset für eine ins Isolierglas integrierte
Jalousie, wobei das Bauset eine Jalousie, wie sie oben beschrieben wurde, und Abstandshalter
für die Scheiben des Isolierglases umfasst.
[0042] Die vorliegende Erfindung umfasst daher weiterhin ein Fenster mit einer in das Isolierglas
des Fensters integrierten Jalousie, wie sie oben beschrieben wurde.
[0043] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispielen. In den Figuren zeigen:
- Figur 1:
- eine Jalousie aus dem Stand der Technik in offener und geschlossener Stellung;
- Figur 2:
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Jalousie in offener und geschlossener
Stellung; und
- Figur 3:
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Jalousie in offener Stellung.
[0044] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Jalousie in offener Stellung (Figur 2a) und in
geschlossener Stellung (Figur 2b). Bei der Jalousie handelt es sich um einen zusammenschiebbaren
Raffstore 1.
[0045] Er umfasst wie auch aus dem Stand der Technik bekannte Jalousien (Figur 1) mehrere
schwenkbare Lamellen 2, wenigstens ein Paar an äußeren und inneren Leiterbändern 3
und 4 sowie ein schwenkbares Fußprofil 5. Die äußeren und inneren Leiterbänder 3 und
4 sind mit den Lamellen 2 und mit dem Fußprofil 5 verbunden.
[0046] Die Leiterbänder 3 und 4 sind an dem gemeinsamen Fixierungspunkt 6 mit dem Fußprofil
5 verbunden, bei der es sich um ein stranggepresstes, rundes Profilelement handelt.
Der Fixierungspunkt 6 liegt mittig an der Unterseite Profilelements 5. Die äußeren
und inneren Leiterbänder 3 und 4 verlaufen ausgehend vom Fixierungspunkt 6 entlang
dem Umfang des Profilelements nach oben und werden kontinuierlich umgelenkt. Der Fixierungspunkt
6 kann auch so ausgeführt sein, dass die äußeren und inneren Leiterbänder (Leiterkordeln)
3 und 4 am Fixierungspunkt 6 durch eine Bohrung bzw. Öffnung ins Profilinnere geführt
wird und dort durch z.B. einen Knoten fixiert wird. Ausgehend von äußeren und inneren
Umlenkungspunkten 7 und 8 laufen die Leiterbänder 3 und 4 parallel und senkrecht nach
oben. Oberhalb der Umlenkungspunkte 7 und 8 berühren den Leiterbänder 3 und 4 das
Profilelement 5 nicht mehr.
[0047] Das Profilelement rollt durch diese Ausgestaltung bei einer Schwenkbewegung mit seinem
Umfang auf den Leiterkordeln ab. Durch den im Querschnitt kreisbogenförmigen Verlauf
des Umfangs des Profilelementes ändert sich hierbei trotz der Schwenkbewegung der
Abstand der Leiterkordeln oberhalb der Umlenkungspunkte 7 und 8 nicht.
[0048] Weiterhin wird durch diese Ausgestaltung für den Fall, dass das Fußprofil aufliegt,
dennoch ein Verschwenken ermöglicht.
[0049] Das Profilelement 5 ist asymmetrisch ausgeführt und weist im Querschnitt einen massiv
ausgeführten Bereich 9 und einen Hohlraum 10 auf. Der massiv ausgeführte Bereich 9
liegt oberhalb der Schwenkachse 11, die im Formschwerpunkt des Profilelements liegt,
hier im Mittelpunkt des Kreises. Der Hohlraum 10 liegt unterhalb der Schwenkachse
11. Nach den beiden Seiten, also nach vorne und hinten ist das Profilelement 5 im
Querschnitt symmetrisch. So liegt der Gewichtsschwerpunkt 12 des Profilelements 5
nicht in der Schwenkachse 11, sondern senkrecht darüber.
[0050] Bei einem Verschwenken der Lamellen aus der offenen Stellung (Figur 2a) in die geschlossene
Stellung (Figur 2b) verschiebt sich der Schwerpunkt 12 seitlich und liegt sodann nicht
mehr direkt über sondern schräg über und mithin vor der Schwenkachse 11.
[0051] Durch diese Gewichtsverteilung wird bei gegebenem Gesamtgewicht des Profilelements
5 mehr nach unten gerichtete Zugkraft auf die äußeren Leiterbänder 3 ausgeübt, was
das vollständige Schließen aller Lamellen 2 begünstigt.
[0052] Beispielsweise kann die Gewichtsverteilung vorne/hinten von 50/50 in der offenen
Stellung (Figur 2a) auf 50+x/50-x in der geschlossenen Stellung (Figur 2b) übergehen.
Das Fußprofil 5 kann beispielsweise so gebaut sein, dass der Wert x 25% beträgt.
[0053] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Jalousie in offener
Stellung. Das Profilelement gemäß Fig. 3 weist auf seiner Unterseite im Querschnitt
ebenfalls einen kreisbogenförmigen Umfangsverlauf auf. Dieser erstreckt sich ausgehend
von einer in der Neutralstellung untersten Punkt des Umfangs jeweils über mindestens
90° und im Ausführungsbeispiel von dort aus nochmals um einen Winkelbereich, welcher
größer oder gleich dem maximalen Schwenkwinkel der Lamellen ist. So ist auch hier
sichergestellt, dass sich trotz der Schwenkbewegung der Abstand der Leiterkordeln
oberhalb der Umlenkungspunkte 7 und 8 nicht. Weiterhin wird durch diese Ausgestaltung
für den Fall, dass das Fußprofil aufliegt, dennoch ein Verschwenken ermöglicht.
[0054] Diese Jalousie ist auch sonst vom Grundaufbau ähnlich der Jalousie gemäß Figur 2,
sodass nachfolgend nur die Unterschiede beschrieben sind.
[0055] Nämlich umfasst die Jalousie 1 gemäß Figur 3 neben den Leiterbändern 3 und 4 ferner
Zugbänder 13, die mit dem Profilelement 5 verbunden sind.
[0056] Die Zugbänder 13 sind mittig an der Unterseite des Profilelements 5 am Profilelement
fixiert. Der Fixierungspunkt 6 entspricht demjenigen der äußeren und inneren Leiterbänder
3 und 4. Von diesem Fixierungspunkt verläuft es in offener Stellung senkrecht und
parallel zu den Leiterbänder 3 und 4 bzw. in geschlossener Stellung schräg nach oben
bis zu einem Umlenkungspunkt, der dem Formschwerpunkt und gleichzeitig der Schwenkachse
11 entspricht. Ausgehend vom Umlenkungspunkt verläuft es unabhängig von der Stellung
der Lamellen 2 und der Profilelements 5 senkrecht und parallel zu den Leiterbänder
3 und 4 nach oben.
[0057] Oberhalb des Umlenkungspunktes und damit der Schwenkachse 11 weist das Profilelement
5 eine Einformung 14 auf, die sich senkrecht bis zur Oberseite des Profilelements
5 erstreckt und sich dabei keilförmig erweitert. Diese Ausnehmung 14 verhindert, dass
die Schwenkbewegung des Fußprofils 5 durch ein Umlenken der Zugbänder 13 behindert
wird.
[0058] Das Profilelement 5 ist im Querschnitt anders aufgebaut als das der Ausführungsform
gemäß Figur 2. Es weist statt einem massiven Bereich vielmehr zwei Aufnahmebereiche
für Gewichtsstangen 15 und 16 aus Metall auf. Die Gewichtsstangen 15 und 16 werden
vollständig von dem Profilelement 5 kaschiert, welches selbst aus Kunststoff oder
Aluminium oder einem anderen leichteren Material gefertigt ist. Die Aufnahmen und
damit die vordere und hintere Gewichtsstange 15 und 16 liegen oberhalb der Schwenkachse
11. Nach vorne und hinten ist auch das Profilelement 5 der Ausführungsform gemäß Figur
3 im Querschnitt symmetrisch. So liegt auch hier der Gewichtsschwerpunkt 12 des Profilelements
5 nicht in der Schwenkachse 11, sondern senkrecht darüber.
[0059] Folglich verschiebt sich hier ebenfalls, wie bereits im Zusammenhang mit der Ausführungsform
der Figur 2 beschrieben, bei einem Verschwenken der Lamellen aus der offenen in die
geschlossene Stellung und liegt dann schräg über und mithin vor der Schwenkachse 11,
um bei gegebenem Gesamtgewicht des Fußprofils 5 mehr nach unten gerichtete Zugkraft
auf die äußeren Leiterbänder 3 ausüben zu können.
[0060] Die erfindungsgemäße Jalousie weist bevorzugt mindestens einen Motor auf, welcher
ggf. über ein Getriebe eine Jalousiemechanik antreibt, welche zum hoch- und herunterfahren
der Jalousie eingesetzt wird und die Verstellung der Lamellen vornimmt.
[0061] In einem möglichen Ausführungsbeispiel wird die Verstellung der Lamellen über die
Mitnahme der Leiterkordeln jeweils zu Beginn einer Fahrt realisiert. Die Bewegung
der Jalousie sowie die Verstellung der Lamellen kann allein über die Ansteuerung eines
einzigen Motors erfolgen.
[0062] Der Motor, ggf. das Getriebe und die Jalousiemechanik sind bevorzugt in einem Kopfkasten
angeordnet, von welchem aus sich die Jalousie nach unten erstreckt.
[0063] Bevorzugt ist die Jalousie dabei im Isolierglas eines Fensters verbaubar. Dabei wird
der Kopfkasten zusammen mit umlaufenden Abstandshaltern zwischen zwei Scheiben des
Fensters angeordnet, welche leicht über die Abstandshalter und den Kopfkasten überstehen.
Dann wird eine umlaufende Dichtung angebracht, beispielsweise durch Vergießen mit
einer Dichtmasse. Der das Jalousiesystem aufnehmende Kopfkasten und die umlaufenden
Abstandshalter könne z. B. als Montage-Set an Isolierglashersteller oder Fensterbauer
geliefert werden, welche diese mit den Glasscheiben verbinden, abdichten und in die
Fenster einbauen.
1. Jalousie mit mehreren reversibel von einer horizontalen Ausgangsstellung in eine Schließstellung
schwenkbaren Lamellen, mit wenigstens einem Paar an äußeren und inneren Leiterbändern
und mit einem gemeinsam mit den Lamellen schwenkbaren Fußprofil, wobei die äußeren
und inneren Leiterbänder so mit den Lamellen und mit dem Fußprofil in Verbindung stehen,
dass diese durch Betätigung der Leiterbänder geschwenkt werden können,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fußprofil so ausgebildet ist, dass sein Gewichtsschwerpunkt in der Ausgangsstellung
oberhalb von dessen Schwenkachse liegt und bei seinem Verschwenken in die Schließstellungnach
vorne kippt.
2. Jalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußprofil in den Angriffsbereichen der vorderen und hinteren Leiterbänder abgerundet
ist und/oder dass zumindest eine Unterseite des Fußprofils im Querschnitt einen kreisbogenförmigen
Verlauf aufweist.
3. Jalousie nach Anspruch 2, wobei das Zentrum des kreisbogenförmigen Verlaufs der Schwenkachse
des Fußprofils entspricht und/oder wobei der kreisbogenförmige Verlauf sich über mindestens
180 Grad zuzüglich des maximalen Schwenkwinkels der Lamellen erstreckt, bevorzugt
über mindestens 180 Grad zuzüglich des Doppelten des maximalen Schwenkwinkels der
Lamellen.
4. Jalousie nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußprofils bei einem Verschwenken der Lamellen auf den Leiterkordeln abrollt,
wobei das Fußprofil zumindest in dem Bereich, in welchem es auf den Leiterkordeln
abrollt, im Querschnitt einen kreisbogenförmigen Verlauf aufweist, wobei bevorzugt
das Zentrum des kreisbogenförmigen Verlaufs der Schwenkachse des Fußprofils entspricht.
5. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Gewichtsschwerpunktes von der Schwenkachse mindestens 20% und vorzugsweise
mindestens 40% des halben Abstandes zwischen den Angriffspunkten der äußeren und inneren
Leiterbänder an dem Fußprofil beträgt.
6. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Fußprofil um ein Profilelement handelt, das mit einem Gewichtskörper
beladen ist, der eine höhere Dichte als das Profilelement hat, wobei der Gewichtskörper
nicht in der Schwenkachse des Profilelements angeordnet ist, wobei bevorzugt der Gewichtskörper
vollständig von dem Profilelement kaschiert wird.
7. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Fußprofil um ein stranggepresstes Profilelement handelt, an welchem
bevorzugt die Leiterkordeln und/oder ein Zugband fixiert sind.
8. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Fußprofil um ein im Querschnitt asymmetrisch ausgeführtes Profilelement
handelt, dessen Gewichtsschwerpunkt nicht im Formschwerpunkt liegt.
9. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Jalousie neben den Leiterbändern ferner wenigstens ein Zugband aufweist, das
vorzugsweise an der Schwenkachse mit dem Fußprofil verbunden ist oder an der Schwenkachse
umgelenkt wird.
10. Jalousie nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußprofil wenigstens eine vorzugsweise keilförmige Einformung für die Zugbänder
aufweist, die von der Oberseite des Fußprofils bis zur Schwenkachse reicht.
11. Jalousie nach Anspruch 9 oder 10, mit einer Antriebsmechanik zum Bewegen der Jalousie
durch Betätigung des Zugbandes und der Leiterkordeln, wobei das Verfahren des Jalousie
in vertikaler Richtung durch eine Betätigung des Zugbandes erfolgt, wobei bevorzugt
die Leiterkordeln über ein zusammen mit dem Zugband betätigbares Mitnehmerelement
geführt sind, so dass die Verstellung der Lamellen in die jeweilige Richtung zu Beginn
einer Fahrt über die Mitnahme der Leiterkordel realisiert wird, und/oder wobei die
Leiterkordeln oberhalb der letzten Lamelle miteinander in Verbindung stehen und über
eine Rolle geführt sein, so dass die Verstellung der Lamellen in die jeweilige Richtung
durch eine Drehbewegung der Rolle erfolgt.
12. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Motor zum Bewegen der
Jalousie, und/oder mit Anschlüssen zur Verbindung mit einer externen Steuerung und/oder
Stromquelle.
13. Verwendung einer Jaluosie nach einem der vorangegangenen Ansprüche in einem Isolierglas
mit mindestens zwei durch Abstandshalter voneinander getrennten Scheiben, wobei die
Jalousie zwischen den Scheiben des Isolierglases angeordnet ist.
14. Bauset für eine ins Isolierglas integrierte Jalousie, wobei das Bauset eine Jalousie
nach einem der vorangegangenen Ansprüche und Abstandshalter für die Scheiben des Isolierglases
umfasst.
15. Fenster mit einer in das Isolierglas des Fensters integrierten Jalousie nach einem
der vorangegangenen Ansprüche.