Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der mechanischen Uhren, insbesondere
der Armbanduhren, welche mit einer digitalen Zeitanzeige mittels mehreren Ziffernscheiben
ausgestattet sind.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine Uhr gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Dieser bezieht sich auf eine Uhr, insbesondere auf eine Armbanduhr, mit
einer Digitalanzeige, welche eine Einerminutenscheibe, eine Zehnerminutenscheibe,
und einen Stundenring aufweist, sowie mit einem Uhrwerk mit einem Unruh-Spiral-System
und mit einem Getriebestrang, durch welchen ein Einerminutenrad der Einerminutenscheibe
mit zehn Schritten pro Umdrehung in zyklischen Schritten drehbar fortschaltbar ist,
und mit einer Schalteinrichtung, durch welche die Zehnerminutenscheibe mit sechs Schritten
pro Umdrehung drehbar fortschaltbar ist, wobei der Stundenring während einer Umdrehung
der Zehnerminutenscheibe von der Zehnerminutenscheibe über ein Malteserzwischenrad
mit zwölf Schritten pro Umdrehung drehbar fortschaltbar ist, sowie mit einem manuell
betätigbaren Scheibenstellwerk, wobei das Uhrwerk zumindest ein erstes Federhaus,
eine erste Getriebekette sowie eine zweite Getriebekette umfaßt, wobei beide Getriebeketten
mit einem Auslösemechanismus verbunden sind und die erste Getriebekette mittels des
Auslösemechanismus die zweite Getriebekette derart steuert, daß die zweite Getriebekette
jede Minute, getaktet über das Unruh-Spiral-System des Uhrwerks, eine Kraft in Form
einer Drehbewegung an das Einerminutenrad überträgt.
Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
[0003] Bereits im 16. Jahrhundert tauchten zeigerlose Uhren auf, welche die Zeit mit fahrenden
oder springenden Ziffern auf sich drehenden Scheiben oder Ringen anzeigten. Allerdings
handelte es sich dabei um monumentale Uhren an Türmen oder Kirchen.
[0004] In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen Sprungzifferntaschenuhren,
welche sowohl die Stunden als auch die Minuten digital durch mechanisch springende
Ziffern anzeigten, wobei die Sekunden jedoch analog mit einem Zeiger angezeigt wurden.
Insbesondere stellten die Manufakturen IWC, Cortebert Watch, Gedeon Thommen, Aeby
& Landry, Kaiser, u. a. m., solche Sprungzifferntaschenuhren her. Eine Übersicht dieser
damaligen Produktion findet der Fachmann in dem Buch "
Die Sprungziffern-Taschenuhren" von Alex Kuhn, Verlag Simonin, 2010. Die ersten technischen Beschreibungen dieses Uhrentyps finden sich insbesondere
in den sogenannten Pallweber-Patenten, siehe zum Beispiel das deutsche Reichspatent
25 042 aus dem Jahre 1883.
[0005] Inzwischen wurden diese Taschenuhren im Wesentlichen vollständig durch mechanische
Armbanduhren mit analoger Anzeige aus dem Markt verdrängt. In den sechziger Jahren
erschienen zudem kostengünstigere elektronische Armbanduhren mit digitalen Anzeigen
jeglicher Art, welche eine Weiterentwicklung mechanischer Uhren mit digitaler Anzeige
prima facie als wenig sinnvoll erscheinen ließen. In Anbetracht der heutigen Anforderungen
der Verbraucher an Anzeigegenauigkeit und Einstellbarkeit kann somit das Gebiet der
mechanischen Uhren mit digitaler Zeitanzeige in weitem Maße wiederum als technisches
Neuland angesehen werden.
[0006] Auf einige wenige Neuerungen gegenüber der Taschenuhrenproduktion des 19. Jahrhunderts
sei hier hingewiesen:
Die Patentschrift DE 10 2007 042 797 offenbart eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr, mit einem Hauptkraftspeicher, durch
den über einen Getriebezug ein Nachspannelement eines eine erste schrittschaltbare
Einrichtung bildenden Nachspannwerks um eine Nachspannachse von einer Nachspannsteuerung
in zyklischen Schritten gesteuert drehbar antreibbar ist und eine mit ihrem einen
Ende mit dem Nachspannelement verbundene Speicherspiralfeder nachgespannt wird, wobei
das andere Ende der Speicherspiralfeder mit einem das Uhrwerk drehbar antreibenden
Rad verbunden ist, das mit dem Räderwerk der Hemmung in Eingriff steht, wobei durch
ein Element des Getriebezugs von dem Hauptkraftspeicher zum Nachspannelement eine
weitere schrittschaltbare Einrichtung in zyklischen Schritten drehbar antreibbar ist.
Das Uhrwerk dieser Uhr ist hauptsächlich in sogenannten Uhrwerken mit konstantem Drehmoment
dienlich und besitzt daher zur Vermeidung großer Drehmomentschwankungen ein die Speicherspiralfeder
in regelmäßigen Zeitabständen aufladendes Nachspannwerk.
[0007] Die Patentschrift
DE 10 2009 019 335 offenbart eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr, mit einem Antrieb, durch den ein
Getriebezug einer mehrere Ziffernscheiben aufweisenden Digitalanzeige in zyklischen
Schritten drehbar antreibbar ist, wobei durch ein Antriebsrad ein Einerzahnrad einer
Einerminutenscheibe mit zehn Schritten pro Umdrehung drehbar fortschaltbar ist, mit
einer von dem Einerzahnrad angetriebenen Schalteinrichtung, durch die eine Zehnerminutenscheibe
mit sechs Schritten pro Umdrehung drehbar fortschaltbar ist und mit einer Stundenziffernscheibe,
die während einer Umdrehung der Zehnerminutenscheibe von der Zehnerminutenscheibe
mit zwölf Schritten pro Umdrehung drehbar fortschaltbar ist, wobei durch ein manuell
antreibbares Scheibenstellrad ein Trieb, der in den Getriebezug eingreift, antreibbar
ist, wobei der Trieb über ein Stellgesperre kraftschlüssig mit dem Antriebsrad gekuppelt
ist. Die von besagtem Stellgesperre verwirklichte Kupplung zwischen dem durch das
Scheibenstellrad manuell antreibbarem Trieb und dem Antriebsrad des Räderwerks dieser
Uhr besitzt eine spezifische Ausgestaltung und ist insbesondere achsial gleitend an
der Achse des koaxial zum Antriebsrad angeordneten Triebs angebracht, wobei das Räderwerk
zur Einsparung von Bauraum und Verminderung der Anzahl der Komponenten als ein durchgehender
Getriebezug mit einander folgend angetriebenen Ziffernscheiben ausgestaltet ist.
[0008] Auch die schweizerische Patentschrift
CH 511 471 offenbart eine derartige Uhr, wobei eine Einerminutenscheibe mit zehn Schritten pro
Umdrehung drehbar fortschaltbar ist, mit einer Schalteinrichtung, durch die eine Zehnerminutenscheibe
mit sechs Schritten pro Umdrehung drehbar fortschaltbar ist und mit einer Stundenziffernscheibe,
die während einer Umdrehung der Zehnerminutenscheibe von der Zehnerminutenscheibe
mit zwölf Schritten pro Umdrehung drehbar fortschaltbar ist. Das Werk besitzt eine
erste Getriebekette, welche die Kraft aus einem ersten Federhaus an eine erste Hemmung
eines Regulierorgans der Uhr überträgt, und eine zweite Getriebekette, welche die
Kraft aus einem zweiten Federhaus an die Anzeigescheiben überträgt, wobei die Drehung
der Räder der zweiten Getriebekette von einem Rad der ersten Getriebekette gesteuert
wird. Die hierbei nötige Blockierung der zweiten Getriebekette zwischen den Fortschaltschritten
der Anzeigescheiben sowie deren Freigabe zum Zeitpunkt der Fortschaltung wird über
einen zweiten Anker einer zweiten Hemmung in Zusammenarbeit mit übereinanderliegenden,
gegeneinander verdrehbaren Platten bewerkstelligt, was eine relativ komplexe Struktur
des Uhrwerks bedingt.
[0009] In der schweizerischen Patentschrift
CH 581 857 wird ein Springschaltwerk einer Uhr dieses Typs offenbart, wobei ein Zahnrad einer
Anzeigescheibe mit einem Zeigerstellrad kämmt, welches auf einer Wippe montiert ist.
Ein Klötzchen der Wippe steht mit einer Zahnung der Scheibe im Eingriff, jedoch wird
das Klötzchen sowohl während eines manuellen Korrekturvorgangs als durch das automatische
Verrücken der Wippe während dem Normalgang der Uhr aus der Zahnung gelöst.
[0010] Die europäische Patentanmeldung
EP 3 032 348 offenbart ebenfalls ein Springschaltwerk, welches ein Antriebsrad, eine Zeitanzeige,
und ein springendes Organ, das an besagter Zeitanzeige angebracht und koaxial zum
Antriebsrad ist, sowie eine Nocke, die derart gestaltet ist, um einen vierarmigen
Anker einmal pro Zeiteinheit freizugeben, aufweist. Diese Anordnung ist vor allem
für Anzeigen, die jede Sekunde einen sprunghafte Umschaltung ausführen, ausgelegt,
im Besonderen unter Nutzung einer einzigen Energiequelle im Uhrwerk.
Aufgabenstellung der Erfindung
[0011] Trotz der vorbekannten Ausführungen ist es weiterhin wünschenswert, über eine gattungsgemäße
Uhr zu verfügen, welche
- bei der schrittweisen Drehung der im Vergleich zu Zeigern relativ schweren Anzeigescheiben
eine möglichst geringe Veränderung der Amplitude des Unruh-Spiral-Systems, respektive
der Frequenz des Regulierorgans des Uhrwerks, aufweist,
- eine möglichst präzise Auslösung der schrittweisen Drehung der Anzeigescheiben besitzt,
- ein einfaches und robustes System für besagte schrittweise Drehung der Anzeigescheiben
sowie für deren Sicherung zwischen den Fortschaltschritten aufweist,
- über ein manuell betätigbares Scheibenstellwerk, das eine Einstellung der Uhrzeit
in beide Richtungen erlaubt und zugleich einen sicheren Einstellvorgang ohne Möglichkeit
von Schäden am Uhrmechanismus verwirklicht, verfügt,
- eine ästhetisch ansprechende Uhrzeitanzeige bei vertretbarem Raumbedarf der Anzeigescheiben
sowie Dicke des Uhrwerks ermöglicht, sowie bei alledem
- eine einfache Montage erlaubt und eine serientaugliche Lösung darstellt.
[0012] Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Vermeidung der Nachteile der früheren
Ausführungen, die Verwirklichung der oben genannten Vorteile, und die Bereitstellung
einer Uhr, welche über eine mehrere Ziffernscheiben aufweisende Digitalanzeige verfügt,
wobei die Ziffernscheiben augenblicklich ausgelöst und mit möglichst geringem Energieaufwand
fortschaltbar sein sollten. Insbesondere sollen die Anzeigescheiben während einer
Minute stehenbleiben, während nach Ablauf jeder Minute, sobald der Sekundenzeiger
bei sechzig Sekunden angelangt ist, die Einerminutenscheibe sofort ausgelöst und um
eine Position weitergedreht werden soll. Nach Ablauf von zehn Minuten soll zusätzlich
und zugleich die Zehnerminutenscheibe und nach Ablauf einer Stunde die Stundenscheibe
um eine Position weitergedreht werden. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung
ist die Zurverfügungstellung eines manuell betätigbaren Scheibenstellwerk zur sicheren
Einstellung der Uhrzeit in beide Richtungen. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung
ist eine ansprechende digitale Uhrzeitanzeige im Rahmen von mechanischen Armbanduhren.
Dies soll unter Verwendung eines baulich möglichst einfach und robust gestalteten
Uhrwerks, das einen sicheren Funktionsablauf gewährleistet, erzielt werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0013] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung zeichnet sich hierfür durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale aus. Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
weist eine erfindungsgemäße Uhr ein manuell betätigbares Scheibenstellwerk auf, das
mehrere, jeweils seriell miteinander kämmende Zeigerstellräder, welche durch eine
Aufzugswelle in deren herausgezogener Position mittels eines Kupplungstriebs in Bewegung
versetzbar sind, aufweist, wobei das letzte Zeigerstellrad mit der Einerminutenscheibe
fest verbunden ist und die aus dem letzten Zeigerstellrad sowie der Einerminutenscheibe
bestehende Baugruppe lose und frei drehbar auf einem Zwischenradtrieb sitzt, welcher
ein Teil der zweiten Getriebekette ist, und wobei am Zwischenradtrieb ein Stern koaxial
fest angeordnet und auf der Einerminutenscheibe eine konjugiert geformte Rastfeder
angebracht ist, um die Ausrichtung der Einerminutenscheibe in einem Ziffernblattfenster
der Uhr sowie bei Vorliegen einer höheren Kraft als der Rastfederkraft eine schrittweises
Ein- und Auskuppeln zwischen dem Zwischenradtrieb und der Einerminutenscheibe zu erlauben.
[0014] Diese Merkmale erlauben es, ein Scheibenstellwerk mit einer sicheren Einstellung
der Uhrzeit in beide Richtungen zu verwirklichen, wobei das Scheibenstellwerk über
eine einfache und effektive Kupplung zwischen dem Zwischenradtrieb und der Einerminutenscheibe
verfügt.
[0015] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung weist eine erfindungsgemäße Uhr insbesondere
einen Auslösemechanismus mit einer Steuerscheibe, zwei Auslösehebeln mit je einem
ersten und einem zweiten Hebelarm, und einem Auslöserad auf, wobei die ersten Hebelarme
der zwei Auslösehebel versetzt positioniert sind und mit Druck auf dem Umfang der
Steuerscheibe derart aufliegen, daß nach Ablauf jeder Minute der erste Hebelarm einer
der Auslösehebel von der Steuerscheibenkante in eine Vertiefung der Steuerscheibe
fällt und der zweite Hebelarm dieses Auslösehebels das Auslöserad des Auslösemechanismus
freigibt, so daß die zweite Getriebekette frei dreht, bis ein Zahn des Auslöserades
am zweiten Hebelarm des anderen Auslösehebels anschlägt, wobei sich das Einerminutenrad
sowie die Einerminutenscheibe um einen Schritt weiter dreht. Vorzugsweise weist hierbei
die erste Getriebekette ein vom ersten Federhaus angetriebenes Großbodenrad, ein vom
Großbodenrad angetriebenes Kleinbodenrad, sowie einen mit dem Kleinbodenrad kämmenden
Zwischentrieb auf, wobei besagte Steuerscheibe an der Achse des Zwischentriebs befestigt
ist.
[0016] Durch diese Merkmale werden eine Reihe von Vorteilen erzielt, insbesondere werden
die Amplitudenschwankungen im Unruh-Spiral-System gering gehalten und es ist möglich,
sechzig Auslösungen pro Stunde mit einer vergleichsweise einfachen Baugruppe umzusetzen,
dies im Besonderen dank einer als 30-stufige Stufenscheibe oder einer als in zwei
Abschnitte aufgeteilte Kurvenscheibe ausgestalteten Steuerscheibe sowie zweier zugehöriger
Hebel, was den Vorteil hat, daß die Stufen bzw. Abschnitte größer ausgeführt werden
können, was wiederum einen sichereren Funktionsablauf bewirkt.
[0017] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung sind bei einer erfindungsgemäßen Uhr die
Achsen der Einerminutenscheibe und der Zehnerminutenscheibe parallel zueinander und
im Inneren des Stundenziffernrings angeordnet sind, wobei die Einerminutenscheibe
zweistufig ausgebildet ist und die Kante ihrer oberen, zifferntragenden Stufe der
Kante der Zehnerminutenscheibe gegenüber liegt, so daß die Oberflächen der beiden
Scheiben in derselben Ebene liegen. Vorzugsweise sind zudem die Einerminutenscheibe,
die Zehnerminutenscheibe und der Stundenziffernring der Digitalanzeige über eine Schalteinrichtung
in Form eines Maltesergetriebes miteinander verbunden.
[0018] Durch diese Merkmale wird eine ästhetisch ansprechende, digitale Uhrzeitanzeige für
mechanische Uhren verwirklicht, wobei die Anzeige bei vergleichsweise geringem Raumbedarf
der Anzeigescheiben zu einer vertretbaren Dicke des Uhrwerks führt. Zudem ermöglicht
die Anordnung der Achsen der Einer- und der Zehnerminutenscheibe parallel zueinander
und im Inneren des Stundenziffernrings eine gewisse Freiheit in der Anordnung der
Uhrzeitanzeige auf dem Uhrziffernblatt.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus
der im Folgenden mittels der beiliegenden Abbildungen die Erfindung im Detail darlegenden
Beschreibung.
Kurzbeschreibung der Abbildungen
[0020] Die beiliegenden Abbildungen stellen beispielhaft zwei Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen
Uhr mit einer Digitalanzeige dar. Es zeigen
- Fig. 1a
- perspektivische Ansichten der Ziffernscheiben von der Zifferblattseite und Brückenseite,
- Fig. 1b
- eine perspektivische Ansicht der Anzeigescheiben, mit Aussparungen zur Vereinfachung
des Verständnisses, in der Position vor einem Minuten- und Stundensprung,
- Fig. 1c
- eine perspektivische Ansicht der Anzeigescheiben, ebenfalls mit Aussparungen zur Vereinfachung
des Verständnisses, während der Schaltung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht von der Brückenseite einer ersten Ausführungsform des Getriebestrangs,
- Fig. 3a
- eine perspektivische Schrägansicht des Auslösemechanismus des Getriebestrangs der
Fig. 2,
- Fig. 3b
- eine Draufsicht des Auslösemechanismus der Fig. 3a,
- Fig. 3c
- eine Seitenansicht des Auslösemechanismus der Fig. 3a,
- Fig. 4
- eine perspektivische Detailansicht der Auslösehebel der Fig. 3a,
- Fig.5
- eine Draufsicht von der Brückenseite einer zweiten Ausführungsform des Getriebestrangs,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht des Gehwerks der Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Detailansicht der Auslösehebel der Fig. 5,
- Fig. 8a
- eine Detailansicht des Auslösemechanismus der Fig. 5 in Draufsicht,
- Fig. 8b
- eine Detailansicht des Auslösemechanismus der Fig. 5 in Schnittansicht,
- Fig.9
- eine Draufsicht des Aufzugsmechanismus in der Position zur Einstellung der Ziffernscheiben,
wobei einige Teile zum einfacheren Verständnis transparent dargestellt sind,
- Fig. 10a
- eine Schnittansichtdes Scheibenstellwerks der Einerminutenscheibe, insbesondere im
oberen Teil der Ansicht, während im unteren Teil die zweite Getriebekette zum Antreiben
der Digitalanzeige teilweise sichtbar ist,
- Fig, 10b
- eine Draufsicht auf die Kupplungselemente des Scheibenstellwerks der Einerminutenscheibe,
- Fig. 11
- eine Draufsicht des Aufzugsmechanismus in zwei Positionen,
- Fig. 12a
- eine Detailansicht des Blockiersystems in einer Position,
- Fig. 12b
- eine Detailansicht des Blockiersystems in einer weiteren Position,
- Fig. 12c
- eine Detailansicht eines Blockiersystems, das eine alternative Ausgestaltung des Blockierhebels
aufweist,
- Fig. 12d
- eine Detailansicht eines Blockiersystems, das eine weitere alternative Ausgestaltung
des Blockierhebels aufweist,
- Fig. 13
- eine werksseitige Draufsicht auf die Aufzugsräder,
- Fig. 14a
- eine Detailansicht des Aufzugsmechanismus in Schnittansicht,
- Fig. 14b
- eine Detailansicht des Aufzugsmechanismus in Schrägansicht.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0021] Zwei Ausführungsformen der Erfindung werden nun im Folgenden unter Verweis auf die
Abbildungen im Detail beschrieben.
[0022] Eine Digitalanzeige 10 mit einem Antriebs- und Auslösesystem für die Scheibendrehungen
laut der vorliegenden Erfindung ist zur Integration in eine Armbanduhr gedacht. Wie
es die Fig. 1a, 1b und 1c zeigen, umfaßt die Digitalanzeige 10 eine Einerminutenscheibe
11, eine Zehnerminutenscheibe 12 und eine als Stundenring 13 ausgebildete Stundenscheibe.
Die Achsen der Einerminutenscheibe 11 und der Zehnerminutenscheibe 12 sind parallel
zueinander und im Inneren des Stundenringes 13 angeordnet, wobei diese Achsen rechtwinklig
zur Ebene der Digitalanzeige sind. Die Einerminutenscheibe 11 ist zumindest zweistufig
ausgebildet, wobei die Kante ihrer oberen zifferntragenden Stufe der Kante der Zehnerminutenscheibe
12 gegenüber liegt und die Oberflächen der beiden Scheiben 11, 12 in derselben Ebene
liegen.
[0023] Die drei Anzeigescheiben 11, 12, 13 der Digitalanzeige 10 sind über eine Schalteinrichtung,
welche in dieser Ausführungsform als ein Maltesergetriebe ausgebildet ist, miteinander
verbunden. Dieses ist wie folgt aufgebaut: Die unterste Stufe der Einerminutenscheibe
11 trägt eine Rolle 15, welche in die Malteserbahn auf der Unterseite der Zehnerminutenscheibe
12 eingreift und diese bei der Schaltung der Einerminutenscheibe 11 von der Ziffer
"9" auf die Ziffer "0" mitführt, wobei eine Drehung der Einerminutenscheibe 11 um
36° eine Drehung der Zehnerminutenscheibe 12 um 60° bewirkt. Stehen die Anzeigescheiben
wie in Fig. 1a gezeigt, das heißt kurz vor der Schaltung der Zehnerminutenscheibe
12 von der Ziffer "5" auf die Ziffer "0", dann greift ein eingepresster Stift 16 der
Zehnerminutenscheibe 12 in die Malteserkontur des Malteserzwischenrades 14 ein und
dreht dieses bei der Schaltung der Zehnerminutenscheibe 12 von der Ziffer "5" auf
die Ziffer "0" durch die Einerminutenscheibe 11 mit, wodurch eine Drehung des Malteserzwischenrades
14 um 72° bewirkt wird. Durch die Drehung des Malteserzwischenrades 14 gleitet eine
der auf deren Unterseite in regelmäßigen Winkelabständen positionierten Rollen 17
des Malteserzwischenrades in die Maltesernut des Stundenringes 13 und schaltet diesen
ebenfalls um eine Position weiter, was einer Drehung des Stundenringes 13 um 30° entspricht.
Die Eingriffe dieses Maltesergetriebes sind in Fig. 1c in einer Stellung während des
Schaltvorganges dargestellt. Nach Abschluß jedes Schaltvorgangs stehen sich die jeweiligen
Verriegelungsradien 18 der Malteserkonturen der Anzeigescheiben 11, 12, 13 wieder
gegenüber und halten die Anzeigescheiben der Digitalanzeige 10 in ihrer Position.
Allgemein sei hier noch angemerkt, daß die Bauteile 15, 16, 17 sowohl als Rollen als
auch als Stift ausführbar sind, wobei die Wahl von der verfügbaren Dicke der zugehörigen
Scheibenstufe abhängt. Ist die Dicke ausreichend, so wird wegen der besseren Reibungsverminderung
eine Ausführung als Rolle bevorzugt.
[0024] Eine erste Ausführungsform eines Uhrwerks einer diese Digitalanzeige 10 beherbergenden
Uhr wird nun im Folgenden unter Bezug auf die Figuren 2 bis 4 beschrieben. Dieses
Werk besitzt zum einen ein Gehwerk, das eine erste, herkömmliche Getriebekette 20
und ein erstes Federhaus 21, wie es in einem gewöhnlichen Uhrwerk laut dem Stand der
Technik auch angewandt wird, umfaßt. In diesem Gehwerk wird die Kraft vom ersten Federhaus
21 über Zahnräder mit jeweils daran befestigten Trieben, insbesondere über ein Minutenrad
22, ein Kleinbodenrad 23 und ein Sekundenrad 24, an eine Hemmung 25 und ein Unruh-Spiral-System
26 des Uhrwerks übertragen. Neben der Kraftübertragung hätte im Stand der Technik
diese Getriebekette die Aufgabe, die Zeiger oder sonstige Anzeigen zu steuern. Im
Unterschied dazu besitzt ein Uhrwerk laut der vorliegenden Erfindung zum anderen ein
Schaltwerk, das eine zweite Getriebekette 30 und ein zweites Federhaus 31 mit zugehörigem
Übersetzungsgetriebe umfaßt. Diese beiden Getriebeketten 20, 30 sind durch einen Auslösemechanismus
40 miteinander verbunden, wobei die erste Getriebekette 20 des Gehwerks jede Minute,
getaktet über das Unruh-Spiral-System 26, mittels des Auslösemechanismus 40 die zweite
Getriebekette 30 des Schaltwerks steuert. Diese zweite Getriebekette 30 überträgt
die Kraft aus dem zweiten Federhaus 31 in Form einer Drehbewegung an die Anzeigescheiben
11, 12,13.
[0025] Um während der Schaltvorgänge der Digitalanzeige 10 eine hohe Auslösepräzision zu
gewährleisten und gleichzeitig Amplitudenschwankungen im Unruh-Spiral-System 26 des
Uhrwerks möglichst gering zu halten, weist in dieser Ausführungsform der Auslösemechanismus
40, wie in Fig. 3a bis 3c ersichtlich, eine Steuerscheibe in Form einer Stufenscheibe
41 mit dreißig jeweils eine Stufe und eine Vertiefung bzw. Lücke aufweisende Abschnitte
mit einer Gesamtwinkelbreite von jeweils 12° auf, wobei die Stufenscheibe 41 an der
Achse des Minutenrades 22 befestigt ist. Der Auslösemechanismus 40 besitzt zudem zwei
in der Fig. 4 in einer Detailansicht dargestellte, schwenkbar angeordnete Auslösehebel
42, 43 mit je zwei Hebelarmen, deren erste Hebelarme von je einer Auslösefeder 46
gegen den Umfang der Stufenscheibe 41 gelenkt werden und mit leichtem Druck auf dieser
aufliegen. Die Auslösehebel 42, 43 sind gegeneinander so um den Umfang der Stufenscheibe
41 versetzt positioniert, daß die Enden deren besagter erster Hebelarme um eine halbe
Teilung der Stufenscheibe 41 versetzt auf dieser aufliegen bzw. in diese eingreifen,
so wie dies in Fig. 3b ersichtlich ist. Durch diese Anordnung ist es möglich, sechzig
Auslösungen pro Stunde mit einer 30-stufigen Stufenscheibe 41 umzusetzen, was den
Vorteil hat, daß die Stufen größer ausgeführt werden können. Der Auslösemechanismus
40 besitzt weiterhin ein Auslöserad 44, das von den zweiten Hebelarmen der Auslösehebel
42, 43, in Abhängigkeit von deren Lage um den Umfang der Stufenscheibe 41, freigegeben
oder blockiert wird.
[0026] Die Gesamtwinkelbreite von 12° der Abschnitte der Stufenscheibe 41 kann vorzugsweise
asymmetrisch aufgeteilt werden, um die Funktionssicherheit des Auslösemechanismus
40 weiter zu erhöhen. Beispielsweise ist die Winkelbreite der in den Fig. 3a und 3b
dargestellte Stufe vorzugsweise im Bereich 6,1° bis 10° und diejenige der Lücke im
Bereich 2° bis 5,9°, wodurch sichergestellt wird, daß kurz vor dem Beginn des Auslösevorgangs,
das heißt kurz vor dem Abfallen des ersten Hebelarms eines der Auslösehebel 42, 43
in eine Lücke der Stufenscheibe 41, der erste Hebelarm des anderen Auslösehebels 42,
43 schon seine Endposition auf der Stufe eingenommen hat. Natürlich kann die oben
angegebene Winkelbreite in Abhängigkeit von der Ausgestaltung der Stufenscheibe 41
anders gewählt werden. Weiterhin können die Auslösehebel 42, 43 vorteilhafterweise
so gestaltet werden, daß ihre ersten und zweiten Hebelarme, welche vorzugsweise jeweils
einem kurzen - und einem langen Hebelarm entsprechen, an beiden Auslösehebeln 42,
43 jeweils gleich lang sind. Vorzugsweise ist für jeden Auslösehebel 42, 43 zudem
an dessen kurzem Hebelarm ein Exzenter 45 vorgesehen, welcher am Ende des Auslösevorgangs,
das heißt während des Abfallens des ersten Hebelarms eines der Auslösehebel 42, 43
in eine Lücke der Stufenscheibe 41, das Aufschlagen dieses ersten Hebelarms auf dem
Grund der Stufenscheibe 41 verhindert. Dies erlaubt es, den Verschleiß an den Tastspitzen
der Auslösehebel 42, 43 zu vermindern.
[0027] Während des normalen Gangs des Uhrwerks dreht sich die Stufenscheibe 41 kontinuierlich
mit dem Minutenrad 22, wobei die ersten Hebelarme der beiden Auslösehebel 42, 43 über
die Oberfläche des äußeren Umfangs der Stufenscheibe 41 gleiten. Nach Ablauf jeder
Minute fällt der erste Hebelarm einer der Auslösehebel 42, 43 von der Stufenscheibenkante
in eine Lücke der Stufenscheibe 41 und gibt mittels seines zweiten Hebelarms das Auslöserad
44 frei. Dadurch kann sich die zweite Getriebekette 30 des Schaltwerks frei drehen,
bis der Zahn des Auslöserades 44 am zweiten Hebelarm des anderen Auslösehebels 42,
43 anschlägt. Somit dreht sich die Einerminutenscheibe 11, die vorzugsweise direkt
auf einem Einerminutenrad 36 der zweiten Getriebekette 30 des Schaltwerks gelagert
ist oder mit diesem in kinematischer Verbindung steht, um einen Schritt weiter, was
einer Drehung um 36° entspricht und jeweils die nächste Ziffer auf der Einerminutenscheibe
11 in einem in den Abbildungen nicht dargestellten Fenster im Ziffernblatt der Uhr
sichtbar werden läßt.
[0028] Eine zweite Ausführungsform eines Uhrwerks einer die Digitalanzeige 10 beherbergenden
Uhr, welches über eine weiter verbesserte Auslösegenauigkeit verfügt, wird nun im
Folgenden unter Bezug auf die Figuren 5 bis 8b beschrieben. Ähnlich wie das Uhrwerk
der vordem beschriebenen Ausführungsform besitzt das Werk laut der zweiten Ausführungsform,
wie in Fig. 5 und 6 ersichtlich, zum einen ein Gehwerk, das eine erste Getriebekette
50 und ein erstes Federhaus 51 umfaßt. In diesem Gehwerk wird die Kraft vom ersten
Federhaus 51 über Zahnräder mit jeweils daran befestigten Trieben, insbesondere über
ein im Folgenden auch als Großbodenrad bezeichnetes Minutenrad 52, ein Kleinbodenrad
53, einen Zwischentrieb 54, ein Kleinbodenzusatzrad 55, und ein Sekundenrad 56, an
eine Hemmung 25 und ein Unruh-Spiral-System 26 des Uhrwerks übertragen. Im Vergleich
zu einem herkömmlichen Räderwerk eines Gehwerks wurde das Kleinbodenrad 53 mit dem
daran befestigten Kleinbodenradtrieb durch ein lose auf dem Kleinbodenradtrieb gelagertes
und darum frei drehbares Kleinbodenzusatzrad 55 ergänzt. Das aufgezogene Federhaus
51 gibt die Kraft seiner Spiralfeder respektive Zugfeder als Drehmoment über das Großbodenrad
52 an den Kleinbodenradtrieb des Kleinbodenrads 53 weiter, wodurch das auf der Achse
des Kleinbodenradtriebs festgenietete Kleinbodenrad 53 gedreht wird. Dieses wiederum
überträgt das Drehmoment an den Zwischentrieb 54, welcher eine Steuerscheibe in Form
einer Kurvenscheibe 71 trägt und das Drehmoment an das lose auf dem Kleinbodenradtrieb
gelagerte Kleinbodenzusatzrad 55 überträgt, welches im Eingriff mit dem Sekundenradtrieb
des Sekundenrads 56 steht. Von hier an verläuft die Drehmomentübertragung in herkömmlicher
Weise weiter an die Hemmung 25 und das Unruh-Spiral-System 26 des Uhrwerks.
[0029] Im Gegensatz zum Auslösemechanismus 40 laut der ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Uhrwerks, bei dem der Abgriff des Auslösezeitpunkts vom Minutenrad 22, respektive
der daran befestigten Stufenscheibe 41, erfolgt, erfolgt der Abgriff des Auslösezeitpunkts
bei der zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Uhrwerks vom Kleinbodenrad
53, indem die Kurvenscheibe 71 an dem mit dem Kleinbodenrad 53 kämmenden Zwischentrieb
54 befestigt ist. Das zur Verfügung stehende Drehmoment ist dabei im Vergleich zur
ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Uhrwerks etwas geringer, ist aber ausreichend
und höher als das Drehmoment am Sekundenrad 56. Andererseits kann dadurch vorteilhafterweise
die Drehzahl der Kurvenscheibe 71 der zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Uhrwerks, welche bei der Stufenscheibe 41 der ersten Ausführungsform bei einer Umdrehung
pro Stunde liegt, auf eine Umdrehung pro vier Minuten deutlich erhöht werden, da die
Änderung des Räderwerks 50 mittels Aufnahme des Zwischentriebs 54 und des lose gelagerten
Kleinbodenzusatzrads 55 eine veränderte und je nach Bedarf in gewissen Grenzen wählbare
Zähnezahl bzw. Übersetzung bei diesen Rädern erlaubt. Auch die Anzahl der Abschnitte
mit je einem Zahn und einer Vertiefung auf der Kurvenscheibe 71 ist dementsprechend
wählbar, wobei die Kurvenscheibe 71 der zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Uhrwerks, wie in Fig. 5 und 6 dargestellt, zwei solche Abschnitte aufweist. Die auf
dem Zwischentrieb 54 befestigte Kurvenscheibe 71 kann daher trotz der in vorteilhafter
Weise erhöhten Drehzahl direkt und spielfrei im Kraftfluß der ersten Getriebekette
50 stehen.
[0030] Wie die erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Uhrwerks besitzt ein Uhrwerk
laut der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zum anderen ein Schaltwerk,
das, wie in Fig. 5 ersichtlich, eine zweite Getriebekette 60 und ein zweites Federhaus
61 mit zugehörigem Übersetzungsgetriebe umfaßt. Die beiden Getriebeketten 50, 60 sind
durch einen Auslösemechanismus 70 miteinander verbunden, wobei die erste Getriebekette
50 des Gehwerks mittels des Auslösemechanismus 70 die zweite Getriebekette 60 des
Schaltwerks steuert. Diese zweite Getriebekette 60 überträgt, analog der diesbezüglichen
Beschreibung der ersten Ausführungsform, jede Minute, getaktet über das Unruh-Spiral-System
26, die Kraft aus dem zweiten Federhaus 61 in Form einer Drehbewegung an das Einerminutenrad
66 und somit an die Anzeigescheiben 11, 12, 13, was deren schrittweise Fortschaltung
erlaubt.
[0031] Auch die Auslösehebel des Auslösemechanismus 70 sind analog zu denjenigen der ersten
Ausführungsform gestaltet und sind als schwenkbar angeordnete Auslösehebel 72, 73
mit je einem ersten und einem zweiten Hebelarm, welche vorzugsweise jeweils einem
kurzen und einem langen Hebelarm entsprechen, ausgestaltet, mit dem Unterschied, daß
die Achsen beider Hebel koaxial angeordnet sind. Einer der Auslösehebel 72 ist fest
mit einer zugehörigen, als Schwenkachse dienenden Welle verbunden und der andere Auslösehebel
73 ist lose sowie frei drehbar auf der Schwenkachse gelagert und mit einer Buchse
axial gesichert, wie in Fig. 7 schematisch dargestellt. Durch diese Anordnung wird
im Auslösemechanismus 70, anstelle der beiden Auslösefedern 46 des Auslösemechanismus
40 der ersten Ausführungsform des Uhrwerks, nur noch eine als Zugfeder ausgelegte
Auslösefeder 76 benötigt, die die Auslösehebel 72, 73 an die Kurvenscheibe 71 drückt.
Im zusammengebauten Zustand aller Bestandteile des Auslösemechanismus 70 im Werk ist
diese Auslösefeder 76 immer leicht vorgespannt, wodurch sichergestellt ist, daß die
beiden Auslösehebel 72, 73 entweder an der Kurvenscheibe 71 oder an einem der für
jeden Auslösehebel 72, 73 vorgesehenen Exzenter 75 anliegen, wie aus Fig. 8a ersichtlich
ist. Wie in der ersten Ausführungsform haben die Exzenter 75 in dieser Ausführungsform
ebenso die Aufgabe, die Tastspitzen an den Enden der ersten Hebelarme der beiden Auslösehebel
72, 73 zu schonen und diese nicht auf den Grund einer der Vertiefungen der Kurvenscheibe
71 aufschlagen zu lassen. In Analogie zur Aufteilung der Abschnitte der Stufenscheibe
41 der ersten Ausführungsform kann die Teilung der Abschnitte der Kurvenscheibe 71
ebenfalls asymmetrisch konstruiert sein, um zu gewährleisten, daß kurz vor dem Beginn
des Auslösevorgangs, das heißt kurz vor dem Abfallen des ersten Hebelarms eines der
Auslösehebel 72, 73 von einem Zahn der Kurvenscheibe 71 in dessen nachfolgende Vertiefung,
der erste Hebelarm des anderen Auslösehebels 72, 73 schon seine Endposition auf dem
Umfang der Kurvenscheibe 71 erreicht hat, um die Funktionssicherheit des Auslösemechanismus
70 in gleicher Weise zu gewährleisten. Der Auslösemechanismus 70 besitzt weiterhin
ein Auslöserad 74, das von den zweiten Hebelarmen der Auslösehebel 72, 73, in Abhängigkeit
von deren Lage um den Umfang der Kurvenscheibe 71, freigegeben oder blockiert wird
und dadurch, analog zu dem oben im Zusammenhang mit der zweiten Getriebekette 30 der
ersten Ausführungsform Beschriebenen, mittels der zweiten Getriebekette 60 des Schaltwerks
die schrittweise Fortschaltung der Ziffernscheiben 11, 12, 13 der Digitalanzeige 10
bewirkt.
[0032] Im Folgenden wird nun das manuell betätigbare Scheibenstellwerk, welches die manuelle
Einstellung der Position der Ziffernscheiben 11, 12, 13 der Digitalanzeige 10 erlaubt,
anhand der Fig. 9, 10a und 10b beschrieben. Das Scheibenstellwerk weist, wie aus Fig.
9 ersichtlich, mehrere, jeweils seriell miteinander kämmende Zeigerstellräder 81,
82, 83, 84, 85, welche durch eine Aufzugswelle 77 in deren herausgezogener Position
mittels eines Kupplungstriebhebels 79 in Bewegung versetzbar sind, auf. Das Scheibenstellwerk
kann durch Ziehen der Aufzugswelle 77 betätigt werden, wodurch ein Winkelhebel 78
gedreht wird. Dieser schwenkt über seine Außenform den Kupplungstriebhebel 79. Das
eine Ende des Kupplungstriebhebels 79 greift in die Nut eines Kupplungstriebs 80 ein.
In der herausgezogenen Position der Aufzugswelle 77 nehmen die vorgenannten Teile
die in Fig. 9 abgebildete Position ein, so daß die Zeigerstellräder 81, 82, 83, 84,
85 durch manuelles Drehen der Aufzugswelle 77 in Drehbewegung versetzt werden können.
Das letzte Zeigerstellrad 85 ist fest an der Einerminutenscheibe 11 angebracht und
diese Baugruppe sitzt lose sowie frei drehbar auf dem Zwischenradtrieb 86, welcher
ein Teil der zweiten Getriebekette 30, 60 des Schaltwerks ist.
[0033] Der Lagerzapfen des Zwischenradtriebs 86 ist, wie aus Fig. 10a oder auch 8b ersichtlich,
am Ende als Formschluss ausgebildet und beinhaltet eine Gewindebohrung, wobei diese
beiden Elemente dazu dienen, einen Stern 87, welcher das Höhenspiel der Einerminutenscheibe
11 begrenzt, am Zwischenradtrieb 86 anzubringen und zu indexieren. Der Stern 87 verfügt
über zehn Zähne. Wie in Fig. 10a und 10b dargestellt, ist auf der Einerminutenscheibe
11 zudem eine Rastfeder 88 befestigt, beispielsweise mit Schrauben 90 festgeschraubt,
wobei die Rastfeder konjugiert zur Form des Sterns 87 geformt ist und aus mehreren,
in einem Bauteil zusammengefaßten Funktionsteilen besteht. Diese Rastfeder 88 läßt
sich mittels eines Exzenters 89, welcher auf der Einerminutenscheibe 11 eingepreßt
ist, um einen gewissen Winkel verdrehen. Durch das Zusammenspiel zwischen dem Stern
87 und der Rastfeder 88 wird zum einen die Einerminutenscheibe 11 im Zifferblattfenster
exakt ausgerichtet. Zum anderen bilden der Stern 87 und die Rastfeder 88 eine friktionale
Kupplung, welche bei Vorliegen einer höheren Kraft als der Rastfederkraft eine relative
Verstellung in zehn Schritten zwischen dem Zwischenradtrieb 86 und dem fest an der
Einerminutenscheibe 11 angebrachten, letzten Zeigerstellrad 85 erlaubt. An dieser
Stelle ist der Vollständigkeit halber anzumerken, daß sowohl der Zwischenradtrieb
86 als auch das Zeigerstellrad 85 mit dem in der obenstehenden Beschreibung der beiden
Ausführungsformen des Uhrwerks laut Fig. 2, respektive laut Fig. 5, als Einerminutenrad
36, 66 bezeichneten Teil funktional gleichgesetzt werden können.
[0034] Sobald die Aufzugswelle 77 in deren herausgezogener Position gedreht wird, wird über
die oben genannte und in der Fig. 9 gezeigte Räderkette von der Aufzugswelle 77 über
den Kupplungstrieb 80 und die Zeigerstellräder 81, 82, 83, 84, 85 die Einerminutenscheibe
11 in eine Drehbewegung versetzt. Dabei springt die Rastfeder 88 von einer Zahnlücke
des Sterns 87 zur nächsten, so daß die gewünschte Uhrzeit eingestellt werden kann.
Sobald die Drehung der Aufzugswelle 77 zu einem beliebigen Zeitpunkt gestoppt wird,
gleitet die Rastfeder 88 in die nächstliegende Lücke des Sterns 87. Das Scheibenstellwerk
einschließlich der aus dem Stern 87 und der Rastfeder 88 bestehenden Kupplung ist
dafür ausgelegt, die Uhrzeit in beide Richtungen einzustellen.
[0035] Vorzugsweise umfaßt das Scheibenstellwerk zudem eine Blockiervorrichtung, wobei eine
entsprechende Ausführungsform der Vorrichtung nun anhand der Fig. 11, 12a und 12b
beschrieben wird. Während der Einstellung der Uhrzeit im Uhrzeigersinn, wirkt ein
Drehmoment in Drehrichtung der zweiten Getriebekette 30, 60 des Schaltwerks, wobei
diese Drehbewegung, wie aus der obigen Beschreibung des Uhrwerks hervorgeht, durch
einen der beiden Auslösehebel 72,73 blockiert wird. Wird aber die Uhrzeit im Gegenuhrzeigersinn
eingestellt, wirkt das Drehmoment entgegen dem Drehsinn der Räder in der zweiten Getriebekette
30, 60 des Schaltwerks, wodurch sich das gesamte Getriebe rückwärts drehen würde,
was Schäden im Auslösemechanismus bewirken könnte. Um diese zu verhindern, verfügt
das Scheibenstellwerk vorzugsweise über eine spezielle Vorrichtung, welche den Zwischenradtrieb
86 bei einer Einstellung der Uhrzeit im Gegenuhrzeigersinn blockiert. Diese Blockiervorrichtung
weist eine vom Kupplungstriebhebel 79 schwenkbare Stopphebelwippe 91, an deren zwei
freien Enden je ein Stift 92, 96 angebracht ist, eine von der Stopphebelwippe 91 auf
die Unruh der Uhr beaufschlagbare Stoppfeder 93, sowie einen beweglich gelagerten
und von der Stopphebelwippe 91 verschiebbaren Blockierhebel 94 auf, wobei eine Verzahnung
95 des Blockierhebels 94 in Abhängigkeit von dessen Lage in die Zähne des Zwischenradtriebs
86 eingreift und Letzteren, wie in Fig. 12a sichtbar, blockiert oder, wie in Fig.
12b sichtbar, freigibt. Werden, wie vorher beschrieben, die Aufzugswelle 77 herausgezogen
und alle Teile entsprechend bewegt, wird bei Vorhandensein der Blockiervorrichtung
zusätzlich über den Kupplungstriebhebel 79 die Stopphebelwippe 91 in eine Drehbewegung
versetzt. Durch diese Bewegung der Stopphebelwippe 91 wird mittels des an einem deren
freien Enden eingepreßten, in Fig. 11 sichtbaren Stiftes 92 die Stoppfeder 93 gegen
die Unruh gebogen, so daß die Unruh gestoppt wird. Zugleich bewirkt der am gegenüberliegenden
freien Ende der Stopphebelwippe 91 eingepresste Stift 96 bei Bewegung der Stopphebelwippe
91 eine lineare Verschiebung des beweglich gelagerten und an besagtem Stift 96 angelenkten
Blockierhebels 94. Der lineare Weg des Blockierhebels 94 ist so ausgelegt, daß dessen
feine Verzahnung 95 in die Zähne des Zwischenradtriebs 86 eingreift und diesen gegen
jede weitere Drehung blockiert, so daß sich die zweite Getriebekette 30, 60 des Schaltwerks
bei einer Rückwärtsdrehung der Aufzugswelle 77 nur minimalst drehen kann. Befindet
sich die Stopphebelwippe 91 hingegen in ihrer normalen, nicht ausgelenkten Position,
sind sowohl die Unruh als auch der Zwischenradtrieb 86 frei schwenk- bzw. drehbar.
An dieser Stelle sei noch angemerkt, daß die Ausgestaltung des Blockierhebels 94 den
Kraftverhältnissen entsprechend angepaßt werden kann und der Blockierhebel 94 beispielsweise,
so wie in Fig. 12c dargestellt, nur einen Vorsprung oder, so wie in Fig. 12d dargestellt,
eine elastische Blattfeder ohne Verzahnung, welche in der Blockierstellung der Blockiervorrichtung
auf den Zähnen des Zwischenradtriebs 86 aufliegt, aufweisen kann.
[0036] Nach der Erläuterung des Aufbaus des Scheibenstellwerks sei zur Vollständigkeit der
Beschreibung der vorliegenden Erfindung im Folgenden mittels der Abbildungen 13, 14a
und 14b noch der Aufzug der Federhäuser 21, 31, 51, 61 erläutert. Die beiden Federhäuser
21, 31, bzw. 51, 61 des Gehwerks sowie des Schaltwerks des Uhrwerks werden wie folgt
aufgezogen. Durch Drehen der Aufzugswelle 77 in deren nicht gezogener Position wird
der Kupplungstrieb 80 über einen Vierkant der Aufzugswelle 77 mitgenommen, wobei der
Kupplungstrieb 80 diese Drehbewegung über seine Sperrverzahnung auf den Aufzugstrieb
97 überträgt. Dadurch drehen sich, wie in Fig. 13 schematisch dargestellt, auch alle
weiteren, seriell kämmenden Aufzugräder 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, wobei die
beiden Aufzugräder 103 und 104 mittels Formschluß mit den Federhäusern 21, 31, 51,
61 verbunden sind. Der Handaufzug verfügt nur über einen Sperrkegel 105, welcher mit
einer Feder 106 gegen ein Sperrrad 107 gedreht wird, wie in Fig. 14a und 14b ersichtlich
ist. Der Sperrkegel 105 hindert das erste Federhaus 21, 51 daran, sich wieder abzuspannen,
wodurch das zweite Federhaus 31, 61, da es über die Aufzugräder 102, 103, 104 mit
dem Federhaus 21, 51 verbunden ist, auch über den Sperrkegel 105 gesperrt ist.
[0037] Die Federhäuser 21, 31, 51, 61 sind vorzugsweise so ausgelegt, daß sie, selbst im
Falle gleich langer Spiral- bzw. Zugfedern im ersten - 21, 51 und im zweiten Federhaus
31, 61, unterschiedlich schnell ablaufen und daher nicht die gleiche Drehzahl aufweisen,
insbesondere derart, daß das zweite Federhaus 31, 61 eine geringere Drehzahl als das
erste Federhaus 21, 51 besitzt. Dadurch kann sichergestellt werden, daß auf dem zweiten
Federhaus 31, 61 immer genug Kraft vorhanden ist, um die Anzeigescheiben 11, 12, 13
der Digitalanzeige 10 zu schalten, bis die Uhr ihre Gangreserve erreicht hat. Damit
die Uhr, respektive die Federhäuser 21, 31, 51, 61, immer vollständig aufgezogen werden
kann, verfügt sie über zwei Aufzugsfedern mit einer dem Fachmann bekannten Gleitbride.
Optional kann das erste Federhaus 21, 51 auch mit einer Spiral- bzw. Zugfeder mit
festem Anschlag für einen Handaufzug versehen werden.
[0038] Schließlich soll an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß die
oben geschilderten beiden Ausführungsformen von einem in der Uhrmacherei versierten
Fachmann ohne Weiteres dahingehend vereinfacht werden können, daß statt einem ersten
- 21, 51 und einem zweiten Federhaus 31, 61, das jeweils als eigene Energiequelle
für das Geh-, respektive das Schaltwerk dient, nur ein einziges Federhaus benutzt
wird, das als einzige Energiequelle für das gesamte Räderwerk des so vereinfachten
Uhrwerks dient. Die daraus sich ergebende dritte - und vierte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Uhrwerks, die entsprechend dem oben Geschilderten über einen entweder
mittels einer auf dem Minutenrad 22 angebrachten Stufenscheibe 41 oder mittels einer
auf dem zusätzlich in das Räderwerk eingefügtem Zwischentrieb 54 befindlichen Kurvenscheibe
71 gesteuerten Auslösemechanismus verfügen, bedürfen daher in Anbetracht der obigen
Beschreibung keinerlei weiterer Erläuterung und sind in den beiliegenden Abbildungen
nicht dargestellt, ohne daß dies Einfluß auf die Ausdehnung der vorliegenden Erfindung
auch auf diese Ausführungsformen hat.
[0039] Eine Uhr gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf. Der
Auslösemechanismus eines erfindungsgemäßen Uhrwerks besteht insbesondere nur aus einer
Steuerscheibe, zwei Auslösehebeln mit je einem ersten und einem zweiten Hebelarm,
und einem Auslöserad, wobei die Steuerscheibe auf einem zusätzlich in der ersten Getriebekette
angebrachten Zwischentrieb angebracht ist, was zu einer einfachen und platzsparenden
Bauweise sowie einem sicheren Funktionsablauf führt. Im Falle der bevorzugten Verwendung
von zwei Federhäusern im Uhrwerk gewährleisten diese eine sichere Weiterschaltung
bis zum Ende der Gangreserve der Uhr, wobei der Auslösemechanismus eine sichere Steuerung
des Schaltwerks durch das Gehwerk verwirklicht. Eventuelle Amplitudenschwankungen
im Unruh-Spiral-System werden dadurch gering gehalten. Das zugehörige Scheibenstellwerk,
das über eine einfach gestaltete Kupplung zwischen dem Zwischenradtrieb und der Einerminutenscheibe
verfügt, erlaubt eine sichere Einstellung der Uhrzeit in beide Richtungen und kann
optional mit einer Blockiervorrichtung des Zwischenradtriebs, welche bei Einstellung
der Uhrzeit im Gegenuhrzeigersinn besagten Zwischenradtrieb blockiert, ausgestattet
werden. Weiterhin ist die Aufzugsvorrichtung robust, kann auf relativ einfache Art
und Weise umgesetzt werden, und zeichnet sich durch einen sicheren Funktionsablauf
aus. Die Anordnung der Achsen der Einer- und der Zehnerminutenscheibe parallel zueinander
und im Inneren des Stundenrings verwirklicht eine ästhetisch ansprechende, digitale
Uhrzeitanzeige für mechanische Uhren und räumt eine gewisse Freiheit in der Anordnung
der Uhrzeitanzeige auf dem Uhrziffernblatt ein.
Bezugszeichenliste
Nr. |
Bauteil |
|
10 |
Digitalanzeige |
|
11 |
Einerminutenscheibe |
|
12 |
Zehnerminutenscheibe |
|
13 |
Stundenring |
|
14 |
Malteserzwischenrad |
|
15 |
Rolle (auf Einerminutenscheibe) |
|
16 |
Stift (in Zehnerminutenscheibe) |
|
17 |
Rollen (auf Malteserzwischenrad) |
|
18 |
Verriegelungsradien an den Malteserkonturen |
|
|
|
|
20 |
Erste Getriebekette (Gehwerk) |
|
21 |
Erstes Federhaus (Gehwerk) |
|
22 |
Minutenrad |
|
23 |
Kleinbodenrad |
|
24 |
Sekundenrad |
|
25 |
Hemmung |
|
26 |
Unruh-Spiral-System |
|
30 |
Zweite Getriebekette (Schaltwerk) |
|
31 |
Zweites Federhaus (Schaltwerk) |
|
36 |
Einerminutenrad |
|
40 |
Auslösemechanismus |
|
41 |
Stufenscheibe (auf Minutenrad) |
|
42 |
Auslösehebel |
|
43 |
|
44 |
Auslöserad |
|
45 |
Exzenter |
|
46 |
Auslösefedern (Drehfeder) |
|
|
|
|
50 |
Erste Getriebekette (Gehwerk) |
|
51 |
Erstes Federhaus (Gehwerk) |
|
52 |
Grossbodenrad |
|
53 |
Kleinbodenrad |
|
54 |
Zwischentrieb |
|
55 |
Kleinbodenzusatzrad |
|
56 |
Sekundenrad |
|
60 |
Zweite Getriebekette (Schaltwerk) |
|
61 |
Zweites Federhaus (Schaltwerk) |
|
66 |
Einerminutenrad |
|
70 |
Auslösemechanismus |
|
71 |
Kurvenscheibe (auf Zwischentrieb) |
|
72 |
Auslösehebel |
|
73 |
|
74 |
Auslöserad |
|
75 |
Exzenter |
|
76 |
Auslösefeder (Zugfeder) |
|
|
|
|
77 |
Aufzugswelle |
|
78 |
Winkelhebel |
|
79 |
Kupplungstriebhebel |
|
80 |
Kupplungstrieb |
|
81 |
Zeigerstellrad |
|
82 |
Zeigerstellrad |
|
83 |
Zeigerstellrad |
|
84 |
Zeigerstellrad |
|
85 |
Zeigerstellrad (befestigt an Einerminutenscheibe) |
|
86 |
Zwischenradtrieb |
|
87 |
Stern |
|
88 |
Rastfeder |
|
89 |
Exzenter |
|
90 |
Schraube |
|
91 |
Stopphebelwippe |
|
92 |
Stift (für Stoppfeder der Unruh) |
|
93 |
Stoppfeder |
|
94 |
Blockierhebel |
|
95 |
Zähne des Blockierhebels |
|
96 |
Stift (für Blockierhebel) |
|
97 |
Aufzugstrieb |
|
98 - 102 |
Aufzugrad |
|
103 |
Aufzugrad (unter Federhaus 51) |
|
104 |
Aufzugrad (unter Federhaus 61) |
|
105 |
Sperrkegel |
|
106 |
Feder (für Sperrkegel) |
|
107 |
Sperrrad |
|
1. Uhr, insbesondere Armbanduhr, mit einer eine Einerminutenscheibe (11), eine Zehnerminutenscheibe
(12), und einen Stundenziffernring (13) aufweisenden Digitalanzeige (10) sowie mit
einem Uhrwerk mit einem Unruh-Spiral-System (26) und mit einem Getriebestrang, durch
welchen ein Einerminutenrad (36, 66) der Einerminutenscheibe (11) mit zehn Schritten
pro Umdrehung in zyklischen Schritten drehbar fortschaltbar ist, und mit einer Schalteinrichtung,
durch welche die Zehnerminutenscheibe (12) mit sechs Schritten pro Umdrehung drehbar
fortschaltbar ist, wobei der Stundenziffernring (13) während einer Umdrehung der Zehnerminutenscheibe
(12) von der Zehnerminutenscheibe (12) mit zwölf Schritten pro Umdrehung drehbar fortschaltbar
ist, sowie mit einem manuell betätigbaren Scheibenstellwerk, wobei das Uhrwerk zumindest
ein erstes Federhaus (21, 51), eine ersten Getriebekette (20, 50) sowie eine zweite
Getriebekette (30, 60) umfaßt, wobei beide Getriebeketten mit einem Auslösemechanismus
(40, 70) verbunden sind und die erste Getriebekette (20, 50) mittels des Auslösemechanismus
(40, 70) die zweite Getriebekette (30, 60) derart steuert, daß die zweite Getriebekette
jede Minute, getaktet über das Unruh-Spiral-System (26) des Uhrwerks, eine Kraft in
Form einer Drehbewegung an das Einerminutenrad (36, 66) überträgt, dadurch gekennzeichnet, daß das manuell betätigbare Scheibenstellwerk mehrere, jeweils seriell miteinander kämmende
Zeigerstellräder (81, 82, 83, 84, 85), welche durch eine Aufzugswelle (77) in deren
herausgezogener Position mittels eines Kupplungstriebs (80) in Bewegung versetzbar
sind, aufweist, wobei das letzte Zeigerstellrad (85) mit der Einerminutenscheibe (11)
fest verbunden ist und die aus dem letzten Zeigerstellrad (85) sowie der Einerminutenscheibe
(11) bestehende Baugruppe lose und frei drehbar auf einem Zwischenradtrieb (86) sitzt,
welcher ein Teil der zweiten Getriebekette (30, 60) ist, und daß am Zwischenradtrieb (86) ein Stern (87) koaxial fest angeordnet und auf der Einerminutenscheibe
(11) eine konjugiert geformte Rastfeder (88) angebracht ist, um die Ausrichtung der
Einerminutenscheibe (11) in einem Ziffernblattfenster der Uhr sowie bei Vorliegen
einer höheren Kraft als der Rastfederkraft ein schrittweises Ein- und Auskuppeln zwischen
dem Zwischenradtrieb (86) und der Einerminutenscheibe (11) zu erlauben.
2. Uhr gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Blockiervorrichtung des Zwischenradtriebs (86), welche bei Einstellung der
Uhrzeit im Gegenuhrzeigersinn besagten Zwischenradtrieb (86) blockiert, aufweist.
3. Uhr gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blockiervorrichtung eine von einem Kupplungstriebhebel (79) schwenkbare Stopphebelwippe
(91), an deren zwei freien Enden je ein Stift (92, 96) angebracht ist, eine von der
Stopphebelwippe (91) auf die Unruh der Uhr beaufschlagbare Stoppfeder (93), sowie
einen beweglich gelagerten und von der Stopphebelwippe (91) verschiebbaren Blockierhebel
(94) aufweist, wobei der Blockierhebel (94) in Abhängigkeit von dessen Lage in die
Zähne des Zwischenradtriebs (86) eingreift, respektive den Zwischenradtrieb (86) beaufschlagt,
und dadurch den Zwischenradtrieb (86) blockiert oder freigibt.
4. Uhr gemäß einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslösemechanismus (40, 70) eine Steuerscheibe (41, 71), zwei Auslösehebel (42,
43; 72, 73) mit je einem ersten und einem zweiten Hebelarm, und ein Auslöserad (44,
74) aufweist, wobei die ersten Hebelarme der zwei Auslösehebel (42, 43; 72, 73) versetzt
positioniert sind und mit Druck auf dem Umfang der Steuerscheibe (41, 71) derart aufliegen,
daß nach Ablauf jeder Minute der erste Hebelarm einer der Auslösehebel (42, 72; 43,
73) von der Steuerscheibenkante in eine Vertiefung der Steuerscheibe (41, 71) fällt
und der zweite Hebelarm dieses Auslösehebels (42, 72; 43, 73) das Auslöserad (44,
74) des Auslösemechanismus (40, 70) freigibt, so daß die zweite Getriebekette (30,
60) frei dreht, bis ein Zahn des Auslöserades (44, 74) am zweiten Hebelarm des anderen
Auslösehebels (43, 73; 42, 72) anschlägt, wobei sich das Einerminutenrad (36, 66)
sowie die Einerminutenscheibe (11) um einen Schritt weiterdrehen.
5. Uhr gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerscheibe als Stufenscheibe (41) ausgebildet ist, und daß die erste Getriebekette (20) ein Minutenrad (22), ein Kleinbodenrad (23) und ein
Sekundenrad (24) aufweist, wobei besagte Stufenscheibe (41) an der Achse des Minutenrades
(22) befestigt ist.
6. Uhr gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufenscheibe (41) dreißig jeweils eine Stufe und eine Lücke aufweisende Abschnitte
mit einer Gesamtwinkelbreite von jeweils 12° aufweist.
7. Uhr gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtwinkelbreite der Abschnitte der Stufenscheibe (41) asymmetrisch aufgeteilt
ist, insbesondere daß die Winkelbreite der Stufe im Bereich 6,1° bis 10° und diejenige
der Lücke im Bereich 2° bis 5,9° ist.
8. Uhr gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Hebelarm eines der Auslösehebel (43) um eine halbe Teilung der Abschnitte
der Stufenscheibe (41) versetzt gegenüber dem ersten Hebelarm des anderen Auslösehebels
(42) positioniert ist.
9. Uhr gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerscheibe als Kurvenscheibe (71) ausgebildet ist, und daß die erste Getriebekette (50) ein Großbodenrad (52), ein Kleinbodenrad (53) mit einem
daran fest angebrachten Kleinbodenradtrieb, einen mit dem Kleinbodenrad (53) kämmenden
Zwischentrieb (54), ein lose und frei drehbar auf dem Kleinbodenradtrieb gelagertes
Kleinbodenzusatzrad (55), welches im Eingriff mit dem Zwischentrieb (54) steht, sowie
ein von besagtem Kleinbodenzusatzrad (55) angetriebenes Sekundenrad (56) aufweist,
wobei besagte Kurvenscheibe (71) an der Achse des Zwischentriebs (54) befestigt ist.
10. Uhr gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischentrieb (54) zwecks Übertragung des Drehmoments vom Kleinbodenrad (53)
zum Kleinbodenzusatzrad (55) seitlich am Umfang des Kleinbodenrads (53) und des Kleinbodenzusatzrads
(53,55) angeordnet ist.
11. Uhr gemäß einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufteilung der Abschnitte der Kurvenscheibe (71) asymmetrisch ausgeführt ist.
12. Uhr gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Auslösehebel (42, 43; 72, 73) ein Exzenter (45, 75) vorgesehen ist, welcher
am Ende des Auslösevorgangs das Aufschlagen dieser Auslösehebel (42, 43; 72, 73) auf
dem Grund der Vertiefungen der Steuerscheibe (41, 71) verhindert.
13. Uhr gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie nur eine einzige Energiequelle in Form des ersten Federhauses (21, 51) aufweist,
welches sowohl die erste Getriebekette (20, 50) als auch die zweite Getriebekette
(30, 60) mit Energie versorgt.
14. Uhr gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein zweites Federhaus (31, 61) aufweist, wobei das erste Federhaus (21, 51) die
erste Getriebekette (20, 50) mit Energie versorgt und mit der ersten Getriebekette
(20, 50) ein Gehwerk bildet sowie das zweite Federhaus (31, 61) die zweite Getriebekette
(30, 60) mit Energie versorgt und mit der zweiten Getriebekette (30, 60) ein Schaltwerk
bildet.
15. Uhr gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Federhaus (31, 61) eine geringere Drehzahl als das erste Federhaus (21,
51) besitzt und die Federhäuser (21, 31, 51, 61) zwei Aufzugsfedern mit einer Gleitbride
aufweisen.