[0001] Die Erfindung betrifft einen Kontaktpinstecker und ein Verfahren zur Herstellung
eines Kontaktpinsteckers.
[0002] Kontaktpinstecker können als Anschlusskästen ausgebildet sein und eine Mehrzahl von
Kontaktpins aufweisen, die mit einer Leiterplatte verlötet sind. Kontaktpinstecker
können z.B. als ein MQS-Stecker ausgebildet sein, wobei MQS für "Micro-Quadlock System"
steht, und/oder als ein Automobilstecker. Kontaktpinstecker sind eine bestimmte Art
von Steckern mit einer Vielzahl von elektrischen Kontakten. Kontaktpinstecker zeichnen
sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit bei mechanischen Belastungen aus.
[0003] Kontaktpinstecker können z.B. wasserdicht und relativ kompakt gebaut sein. Deswegen
werden Kontaktpinstecker vornehmlich im Automobilbereich verwendet, und zwar als Anschlusskästen
für Autoradios, Autonavigationssystem, etc.
[0004] Kontaktpinstecker werden üblicherweise mittels Durchsteckmontage (auf Englisch: Through
Hole Technology, abgekürzt als THT) elektrisch mit Leiterplatten kontaktiert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kompakten Kontaktpinstecker der eingangs
benannten Art bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0007] Ein Aspekt betrifft einen Kontaktpinstecker mit einem Gehäuse und einer Mehrzahl
von Kontaktpins, welche an dem Gehäuse so ausgebildet und angeordnet sind, dass sie
zum Kontaktieren und Verlöten mit einer Leiterplatte von dem Gehäuse abstehen. Dabei
sind die Kontaktpins so ausgebildet, dass der Kontaktpinstecker mittels Oberflächenmontage
und/oder mittels Through-Hole-Reflow Technologie an der Leiterplatte befestigbar ist.
Weiterhin ist das Gehäuse zumindest teilweise aus Flüssigkristallpolymer und/oder
aus semi-aromatischen Polyamiden ausgebildet.
[0008] Mit anderen Worten ist der Kontaktpinsstecker dazu geeignet, ausgebildet und/oder
vorgesehen, mittels eines Reflow-Weichlötverfahrens an der Leiterplatte befestigt
zu werden.
[0009] Der Kontaktpinstecker kann als Anschlusskasten ausgebildet sein, z.B. als MQS-Stecker
und/oder Automobilstecker der eingangs benannten Art. Die Kontaktpins sind als elektrische
Kontaktpins ausgebildet und dienen zum elektrischen und mechanischen Kontaktieren
der Leiterplatte, mit der sie verlötet werden können. Die Kontaktpins dienen insbesondere
dazu, mit einer PCB-Leiterplatte verlötet zu werden, wobei PCB für "printed circuit
board" steht. Da die Leiterplatte im Wesentlichen flächig ausgebildet ist, sind die
Kontaktpins zumindest teilweise so ausgebildet, dass sie alle etwa parallel zu einer
Kontaktrichtung ausgerichtet sind, in der sie von dem Kontaktpinstecker weg weisen
und/oder abstehen. Dabei können die Kontaktpins zumindest teilweise im Wesentlichen
parallel zueinander und parallel zur Kontaktrichtung ausgebildet sein.
[0010] Der Kontaktpinstecker ist dazu ausgebildet und vorgesehen, in Kontaktrichtung zu
der Leiterplatte hin bewegt zu werden, und zwar mit den aus dem Kontaktpinstecker
herausragenden Kontaktpins zuerst. Die Kontaktpins können in physikalischem Kontakt
mit der Leiterplatte mit dieser verlötet werden. Hierbei kann die Kontaktrichtung
vom Kontaktpinstecker weg etwa im Lot auf eine dem Kontaktpinstecker zugewandte flächige
Seite der Leiterplatte weisen.
[0011] Der Kontaktpinstecker kann als "Mehrzahl von Kontaktpins" zumindest 10 Kontaktpins
aufweisen, bevorzugt zumindest 20 Kontaktpins, besonders bevorzugt zumindest 40 Kontaktpins.
Alle diese Kontaktpins weisen zumindest mit einem Ende aus dem Kontaktpinstecker heraus,
insbesondere im Wesentlichen in Kontaktrichtung.
[0012] Die Kontaktpins sind derart ausgebildet, dass der Kontaktpinstecker durch eine Oberflächenmontage
und/oder Through-Hole-Reflow-Technologie an der Leiterplatte befestigt werden kann.
Hierbei kann insbesondere das Material der Kontaktpins, die Ausbildungsform, und/oder
die Länge der Kontaktpins durch diese Eigenschaft der Kontaktpins bedingt sein.
[0013] Der Kontaktpinstecker selber kann als ein oberflächenmontiertes Bauelement ausgebildet,
was auf Englisch mit dem Begriff "surface mount device" bezeichnet wird, was auch
mit SMD abgekürzt wird. Der Kontaktpinstecker kann auch als ein THR-Bautelement ausgebildet
sein, wobei THR als Abkürzung für Through-Hole-Reflow-Technologie steht.
[0014] Im Gegensatz zu herkömmlichen THT Kontaktpinsteckern ist der erfindungsgemäße Kontaktpinstecker
als ein SMD- und/oder THR-Bauelement ausgebildet. Als solches SMD weist der Kontaktpinstecker
keine langen Drahtanschlüsse auf, sondern lotfähige Anschlussflächen, die von den
aus dem Gehäuse herausstehenden Kontaktpins bereitgestellt werden. Diese Art der Kontaktierung
wird auch mit SMT bezeichnet, welches eine Abkürzung für den englischen Begriff "surface
mounted technology" darstellt.
[0015] Mittels der THR-Technologie können Steckverbinder, die eigentlich nicht für die SMD-Bauweise
geeignet sind, trotzdem dem Reflow-Lötverfahren zugänglich zu machen. In diesem Zusammenhang
wurde die Through-Hole-Reflow-Technologie entwickelt. Dabei werden Through-hole-Bauelemente
für die automatische Bestückung und die hohe thermische Belastung im Reflow-Ofen konstruiert.
So lassen sich die Bestückungskosten für die automatische Leiterplattenbestückung
senken, da einige Prozessschritte der normalen THT-Bestückung entfallen.
[0016] Bevorzugt ist der Kontaktpinstecker als ein THR-Bauelement ausgebildet.
[0017] Die Kontaktierung zwischen dem Kontaktpinstecker und der Leiterplatte kann in einem
Weichlötverfahren erfolgen, z.B. im sogenannten Reflow-Verfahren. Dabei wird das SMD-
und/oder THR-Bauteil z.B. zusammen mit der Leiterplatte in einen Ofen eingebracht,
in welchem das Bauteil mitsamt der Leiterplatte so erhitzt wird, dass die Lötverbindung
hergestellt wird.
[0018] Üblicherweise wird das Gehäuse von Kontaktpinsteckern aus PBT hergestellt, also aus
Polybutylenterephthalat. Dieses Material ist jedoch nicht temperaturbeständig genug,
um dem oben beschriebenen Weichlötverfahren in hinreichender Qualität standzuhalten.
[0019] Das Gehäuse des Kontaktpinsteckers ist zumindest teilweise, bevorzugt vollständig,
aus einem Flüssigkristallpolymer und/oder aus semi-aromatischen Polyamiden hergestellt.
Flüssigkristallpolymere werden auch mit der Abkürzung FKP bezeichnet, oder auf englisch
mit dem Begriff "liquid crystal polymer", welcher mit LCP abgekürzt wird. Semi-aromatische
Polyamide werden mit der Abkürzung PPA bezeichnet und/oder als Polyphthalamide. Die
vorgeschlagenen Materialien LCP und PPA weisen eine höhere Temperaturbeständigkeit
auf als PBT.
[0020] Allerdings weisen dafür Flüssigkristallpolymere generell eine geringere Eigenfestigkeit
auf. Mit anderen Worten sind Flüssigkristallpolymere und semi-aromatische Polyamide
zwar temperaturbeständiger als PBT (zumindest im allgemeinen), jedoch können sie eine
geringere Eigenfestigkeit aufweisen bzw. leichter spröde werden. Deswegen werden diese
Materialien herkömmlich nicht für Kontaktpinstecker verwendet. Es hat sich nun allerdings
herausgestellt, dass aus den Materialien dennoch ein Kontaktpinstecker hergestellt
werden kann, welcher als SMD- und/oder THR-Bauteil ausgebildet ist.
[0021] Dadurch wird ein Kontaktpinstecker ermöglicht, der als ein SMD- und/oder als ein
THR-Bauteil ausgebildet ist und eine hinreichende Qualität aufweist. Hierbei kann
das Gehäuse kostengünstig z.B. als Spritzgussbauteil ausgebildet werden.
[0022] Das Gehäuse kann aus genau einem Material bestehen, also z.B. aus Flüssigkristallpolymer
oder aus semi-aromatischen Polyamiden, oder aber aus einer Mischung dieser Materialien
ausgebildet sein. Insbesondere kann das Gehäuse vollständig aus zumindest einem der
genannten Materialien ausgebildet sein.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform ist das Gehäuse zumindest zu 60%, bevorzugt zu zumindest
90%, aus Flüssigkristallpolymer und/oder semi-aromatischen Polyamiden ausgebildet.
Die Prozentangaben betreffen hierbei Gewichtsprozentangaben bezüglich des Gehäusegewichts.
Hierbei besteht das Gehäuse somit überwiegend aus zumindest einem der genannten Materialien,
weswegen auch das mechanische Verhalten und/oder die Temperaturbeständigkeit des Gehäuses
wesentlich von diesem Material abhängt.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform ist zumindest ein Gehäuseelement des Gehäuses zumindest
zu 60%, bevorzugt zumindest zu 90%, besonders bevorzugt vollständig, aus Flüssigkristallpolymer
und/oder semi-aromatischen Polyamiden ausgebildet. Die Prozentangaben betreffen wieder
Gewichtsprozentangaben bezüglich des Gewichts des jeweiligen Gehäuseelements. In dieser
Ausführungsform kann das Gehäuse mehrteilig ausgebildet sein. Hierbei ist zumindest
das eine Gehäuseelement vorwiegend aus zumindest einem der genannten Materialien ausgebildet.
Das Gehäuseelement ist als ein eigenständiges Bauteil des Gehäuses ausgebildet. Insbesondere
können sämtliche Gehäuseelemente vorwiegend aus zumindest einem der genannten Materialien
ausgebildet sein, welche(s) beim Weichlöten in den Lötofen eingebracht werden. Ggf.
vorhandene Schutzkappen des Gehäuses können aus einem anderen (oder dem gleichen)
Material ausgebildet sein und beim Weichlöten abgenommen werden. Hierbei können die
Gehäuseelemente jeweils vorwiegend aus einem anderen der genannten Materialien ausgebildet
sein, z.B. ein erstes Gehäuseelement aus einem ersten Flüssigkristallpolymer oder
ersten semi-aromatischen Polyamid, ein zweites Gehäuseelement aus einem zweiten Flüssigkristallpolymer
oder zweiten semi-aromatischen Polyamid usw. Auch kann ein erstes Gehäuseelement vorwiegend
aus einem Flüssigkristallpolymer und ein zweites Gehäuseelement vorwiegend aus einem
semi-aromatischen Polyamid ausgebildet sein. Hierbei können die Materialeigenschaften
der genannten Materialien sinnvoll miteinander kombiniert werden.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform ist das Gehäuse zumindest teilweise aus Flüssigkristallpolymer,
PA9T und/oder PA10T ausgebildet. Die Materialien PA9T (mit dem Handelsnamen PA9T-Faser
Genestar) und PA10T (mit dem Handelsnamen: HT3:PA10T/X) zählen zu den semi-aromatischen
Polyamiden. Dabei eignen sich insbesondere die Materialien PA9T und PA10T als Material
für das Gehäuse.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform weist der Kontaktpinstecker elektrische Steckkontakte
auf, von welchen zumindest einer mittels zumindest zweier Formschlusselemente am Gehäuse
befestigt ist. Die Steckkontakte sind als elektrische Steckkontakte ausgebildet. Die
Steckkontakte können zur Kontaktierung mit einem Steckverbinder ausgebildet sein.
Dabei können die Steckkontakte z.B. als männliche Steckkontakte ausgebildet sein,
auf die ein zumindest teilweise weiblicher Steckverbinder aufgesteckt werden kann.
Der zumindest eine Steckkontakt kann elektrisch mit zumindest einem der Kontaktpins
verbunden sein. In einer Ausführungsform kann der Steckkontakt auch als ein Kontaktpin
ausgebildet sein. Durch die Nutzung des Steckkontaktes beim Herstellen nicht nur einer
elektrischen, sondern auch einer mechanischen Verbindung, mit einem Steckverbinder
kann dieser Teil des Kontaktpinsteckers einer mechanischen Belastung standhalten.
Da die für das Gehäuse verwendeten Materialien LCP und/oder PPA jedoch eine vergleichsweise
geringe Eigenfestigkeit und/oder eine erhöhte Sprödigkeit aufweisen können, ist der
Steckkontakt durch die zumindest zwei Formschlusselemente sozusagen doppelt gesichert,
also an zumindest zwei Stellen am Gehäuse befestigt. Der Steckkontakt ist hiermit
zumindest an dem Teil des Gehäuses mittels der Formschlusselemente befestigt, welches
aus Flüssigkristallpolymer und/oder aus semi-aromatischen Polyamiden ausgebildet ist.
Durch diese doppelte Sicherung und/oder Befestigung des Steckkontakts wird die Stabilität
der Verbindung des Steckkontaktes mit dem Gehäuse erhöht. Dies ist gerade bei den
für das Gehäuse verwendeten Materialien von Vorteil. Hierbei können insbesondere alle
Steckkontakte einer Steckverbindung mittels zumindest zweier Formschlusselemente,
bevorzugt mittels zumindest vier Formschlusselementen, an dem Gehäuse befestigt werden,
insbesondere auch sämtliche Steckkontakte des Kontaktpinsteckers.
[0027] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform weisen die zumindest zwei Formschlusselemente,
mit denen der zumindest eine Steckkontakt am Gehäuse befestigt ist, jeweils unterschiedliche
Ausbildungsformen auf. Mit anderen Worten ist der zumindest eine Steckkontakt mittels
zumindest zweier unterschiedlich ausgebildeter Formschlusselemente am Gehäuse befestigt.
Hierbei unterscheiden sich die Formschlusselemente nicht nur in ihrer Ausrichtung,
sondern auch in ihrer konkreten Ausbildungsform. So kann z.B. ein erstes Formschlusselement
als eine nach außen weisende Rastnase ausgebildet sein, ein zweites als eine nach
innen eingekerbte Nut, welche den Eingriff einer Rastnase des komplementären Gegenstücks
erlaubt. Hierbei sind die unterschiedlichen Formschlusselemente nicht nur im Wesentlichen
spiegelbildlich ausgebildet, sondern unterscheiden sich in ihrer tatsächlichen Form,
so kann z.B. eine Rastnase länger ausgebildet sein als die andere, oder ein Vorsprung
größer als ein anderer ausgebildet sein. Auch die unterschiedliche Form der Formschlusselemente
verstärkt die Befestigung des Steckkontaktes an dem Gehäuse, insbesondere falls das
Material eine gewisse Sprödigkeit aufweisen sollte und eines der Formschlusselemente
alleine keine hinreichende Befestigung bereitstellt.
[0028] Gemäß einer zusätzlichen oder alternativen Weiterbildung der Ausführungsform ist
zumindest eines der Formschlusselemente als eine Rastnase ausgebildet. Die Rastnase
ist hierbei so ausgebildet, dass sie den Steckkontakt z.B. bei einem Abziehen des
Steckverbinders am Gehäuse festhält. Rastnasen stellen besonders vorteilhafte und
einfache Formschlusselemente dar, welche sowohl am Gehäuse als auch am Steckkontakt
vergleichsweise einfach realisiert werden können.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform weist das Gehäuse zumindest eine Versteifungsrippe auf.
Hierbei kann die Versteifungsrippe aus demselben Material ausgebildet sein wie das
Gehäuse selber. Die Versteifungsrippe kann hierbei insbesondere einteilig mit dem
Gehäuse, also z.B. als ein integriertes Gehäusebauteil, ausgebildet sein. Die Versteifungsrippe
kann insbesondere zusammen mit dem Gehäuse als ein Spritzgussteil ausgebildet sein.
Die Versteifungsrippe kann z.B. eine längliche Form ausweisen und zumindest teilweise
entlang einer Oberfläche des Gehäuses verlaufen. Durch die Versteifungsrippe kann
die Eigenfestigkeit des Gehäuses erhöht werden. Dies ist insbesondere bei den für
das Gehäuse verwendeten Materialien von Vorteil.
[0030] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist die Wandstärke des Gehäuses an
der Versteifungsrippe zumindest doppelt so groß wie eine Wandstärke des Gehäuses an
einer Stelle des Gehäuses, an dem keine Versteifungsrippe ausgebildet ist. Mit anderen
Worten wird die Wandstärke des Gehäuses durch die Versteifungsrippe zumindest verdoppelt.
An einer Stelle des Gehäuses, an dem keine Versteifungsrippe ausgebildet ist, kann
das Gehäuse eine übliche und/oder vorbestimmte Wandstärke aufweisen. Die Versteifungsrippe
kann eine Stärke aufweisen, die im Wesentlichen zumindest so groß ist wie diese übliche,
vorbestimmte Wandstärke.
[0031] In einer zusätzlichen oder alternativen Weiterbildung der Ausführungsform ist die
Versteifungsrippe zumindest entlang einer ganzen Seitenfläche des Gehäuses ausgebildet.
Hierbei verläuft die Versteifungsrippe zumindest von einem ersten Ende der Seitenfläche
über die ganze Seitenfläche hinweg bis zu einem zweiten Ende der Seitenfläche, welches
dem ersten Ende gegenüberliegend ausgebildet ist. Dadurch wird diese Seitenfläche
des Gehäuses verstärkt. Durch die Verstärkung dieser einen Seitenfläche kann die Eigenfestigkeit
des Gehäuses insgesamt verstärkt werden. Auf der Seitenfläche können weitere Versteifungsrippen
ausgebildet sein. Weiterhin kann die Versteifungsrippe am Gehäuse auch über das erste
und/oder das zweite Ende hinaus weiterverlaufen, also nicht an diesem ersten und zweiten
Ende der Seitenfläche enden.
[0032] Einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung der Ausführungsform ist die Versteifungsrippe
so ausgebildet, dass sie das Gehäuse vollständig umläuft. In dieser Weiterbildung
kann die Versteifungsrippe in sich geschlossen ausgebildet sein, wobei sie z.B. vier
Seitenflächen eines im Wesentlichen quaderförmigen Kontaktpinsteckers durchläuft.
Diese in sich geschlossene Ausbildungsform der Versteifungsrippe erhöht die Steifigkeit
des Gehäuses besonders stark. Der Kontaktpinstecker kann auch eine andere Form als
ein im Wesentlichen quaderförmiger Kontaktpinstecker aufweisen. So kann ein zumindest
teilweise runder Kontaktpinstecker, also z.B. ein zylinderförmiger Kontaktpinstecker,
auch von einer im Wesentlichen ringförmigen Versteifungsrippe umlaufen werden. Ein
Kontaktpinstecker mit einer flachen Seite und einer abgerundeten Gegenseite kann ebenfalls
von zumindest einer Versteifungsrippe umlaufen werden.
[0033] Gemäß einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung der Ausführungsform ist
die Versteifungsrippe entlang einer Kante des Gehäuses verlaufend ausgebildet. Hierbei
kann es sich insbesondere um eine Endkante des Gehäuses handeln, z.B. eine Endkante
an einer offenen Steckseite des Gehäuses. Insbesondere die offene Steckseite des Gehäuses
ist mechanisch beansprucht durch das Ein- und/oder Ausstecken von Steckverbindern.
Deswegen ist die Verstärkung des Gehäuses durch die Versteifungsrippe an einer Endkante
des Gehäuses besonders günstig, um eine geringe Eigensteifigkeit und/oder hohe Sprödigkeit
des Gehäusematerials auszugleichen. Die Versteifungsrippe kann insbesondere die Endkante
so umlaufen, dass sie das Gehäuse vollständig entlang der Endkante umläuft.
[0034] Die Versteifungsrippe kann das Gehäuse z.B. an einer Außenseite umlaufen, also auf
eine Außenseite des Gehäuses aufgesetzt sein. Dadurch wird im Inneren des Gehäuses
kein zusätzlicher Platz benötigt und gegebenenfalls ein- und/oder auszusteckenden
Steckverbindern ein hindernisfreier Steckweg bereitgestellet. Alternativ kann die
Versteifungsrippe auch zumindest teilweise an einer Innenseite des Gehäuses ausgebildet
sein, insbesondere an Stellen, die nicht zum Einstecken eines Steckverbinders vorgesehen
sind.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform stehen die Kontaktpins um eine Länge von dem Gehäuse
ab, die maximal so groß ist wie die Dicke der Leiterplatte. Mit anderen Worten sind
die Kontaktpins nicht lang genug ausgebildet, um dem Kontaktpinstecker mittels Durchsteckmontage
(THT) an der Leiterplatte zu befestigen. Vielmehr sind die Kontaktpins so kurz ausgebildet,
dass der Kontaktpinstecker nur als oberflächenmontiertes und/oder als THR-Bauteil
mit der dazu vorgesehenen Leiterplatte verbindbar ist.
[0036] Ein Aspekt betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines SMD- und/oder THR-Kontaktpinsteckers
mit den Schritten:
- Bereitstellen eines Gehäuses und
- Bereitstellen einer Mehrzahl von Kontaktpins, welche an dem Gehäuse so ausgebildet
und angeordnet werden, dass sie zum Kontaktieren und Verlöten mit einer Leiterplatte
von dem Gehäuse abstehen.
[0037] Dabei werden die Kontaktpins so ausgebildet, dass der Kontaktpinstecker mittels Oberflächenmontage
und/oder mittels Through-Hole-Reflow-Technologie an der Leiterplatte befestigbar ist.
Weiterhin wird das Gehäuse zumindest teilweise aus Flüssigkristallpolymer und/oder
aus semiaromatischen Polyamiden hergestellt.
[0038] Das Verfahren dient insbesondere zum Herstellen eines Kontaktpinsteckers gemäß dem
voranstehend beschriebenen Aspekt. Deswegen betreffen alle zum Kontaktpinstecker getroffenen
Ausführungen auch auf das Verfahren zu und umgekehrt.
[0039] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in Figuren gezeigten Ausführungsformen
näher beschrieben. Einzelne, in den Figuren gezeigte Merkmale können mit anderen Ausführungsformen
kombiniert werden. Es zeigen:
- Figur 1A
- eine perspektivische Darstellung eines Kontaktpinsteckers;
- Figur 1 B
- eine perspektivische Darstellung des Kontaktpinsteckers ohne Schutzkappe;
- Figur 1C
- eine perspektivische Darstellung eines Gehäuseelements des Kontaktpinsteckers;
- Figur 2A
- eine perspektivische Darstellung des Kontaktpinsteckers auf seine Einsteckseite;
- Figur 2B
- eine perspektivische Darstellung des Gehäuseelements des Kontaktpinsteckers auf die
Einsteckseite;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf die Einsteckseite des Kontaktpinsteckers;
- Figur 4A
- eine perspektivische Darstellung eines Kontaktpinsteckers;
- Figur 4B
- eine perspektivische Darstellung des Kontaktpinsteckers ohne Schutzkappe;
- Figur 4C
- eine perspektivische Darstellung eines Gehäuseelements des Kontaktpinsteckers; und
- Figur 5
- einen Querschnitt durch den Kontaktpinstecker.
[0040] Figur 1A zeigt eine perspektivische Darstellung eines Kontaktpinsteckers 100. Der Kontaktpinstecker
100 weist ein mehrteiliges Gehäuse auf und ist als ein Anschlusskasten ausgebildet.
Der Kontaktpinstecker ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und weist daher
sechs Seitenflächen auf. Eine dieser Seitenflächen ist als eine zumindest teilweise
offene Steckseite 103 ausgebildet, an der zumindest ein Steckverbinder in den Kontaktpinstecker
100 eingesteckt werden kann. Hierbei können elektrische Kontakte zwischen einem solchen
(in den Figuren nicht dargestellten) Steckverbinder und dem Kontaktpinstecker 100
hergestellt werden. Eine zu der Steckseite 103 benachbarte Seitenfläche des Kontaktpinsteckers
100 ist als Kontaktseite 102 ausgebildet. In der in Figur 1A gezeigten Ansicht ist
die Kontaktseite 102 als Unterseite angeordnet. An der Kontaktseite 102 stehen mehrere
Kontaktpins aus dem Kontaktpinstecker 100 heraus. Mittels dieser Kontaktpins kann
der Kontaktpinstecker 100 mit einer Leiterplatte verbunden werden, insbesondere in
einem Reflow-Weichlötverfahren, als z.B. mittels SMT- und/oder THR-Technologie.
[0041] Die Seitenfläche des Kontaktpinsteckers 100, welche der Steckseite 103 gegenüberliegend
angeordnet ist, ist als eine Gegenseite 104 ausgebildet. Das Gehäuse des Kontaktpinsteckers
100 weist eine Schutzkappe 130 auf, welche so auf die Gegenseite 104 des Kontaktpinsteckers
100 gesteckt ist, das die Schutzkappe 130 eine an dieser Gegenseite 104 ausgebildete
Platine 160 überdeckt.
[0042] Figur 1B zeigt den Kontaktpinstecker 100 ohne die Schutzkappe 130 als kappenlosen Kontaktpinstecker
101. Der kappenlose Kontaktpinstecker 101 weist alle Bauteile auf, die auch der in
Figur 1A gezeigte Kontaktpinstecker 100 aufweist, allerdings ohne die Schutzkappe
130. Die Schutzkappe 130 kann als Teil des Gehäuses des Kontaktpinsteckers ausgebildet
sein. Das Gehäuse des Kontaktpinsteckers 100 weist weiterhin ein Gehäuseelement 110
auf. Dieses Gehäuseelement 110 ist an der Steckseite 103 offen ausgebildet.
[0043] Der Kontaktpinstecker 100 kann ein mehrteiliges Gehäuse aufweisen, dass z.B das Gehäuseelement
110 und die Schutzkappe 130 umfasst, insbesondere aus diesen besteht.
[0044] Figur 1C zeigt in einer perspektivischen Darstellung das Gehäuseelement 110 ohne die restlichen
Elemente des Kontaktpinsteckers 100. Die Figuren 1A, 1B und 1C sind aus der gleichen
Perspektive dargestellt. An der Steckseite 103 weist das Gehäuseelement 110 eine Versteifungsrippe
112 auf. Diese Versteifungsrippe 112 ist als eine Verdickung derjenigen Endkante ausgebildet,
welche an der Steckseite 103 ausgebildet ist. Die Versteifungsrippe 112 umläuft das
Gehäuseelement 110 vollständig entlang des Randes, also entlang der Endkante, welche
unmittelbar an der Steckseite 103 ausgebildet ist. Die Versteifungsrippe 112 ist in
sich geschlossen. Die Versteifungsrippe 112 ist an der nach außen gewandten Seitenfläche
des Gehäuseelements 110 ausgebildet und verdoppelt die Wandstärke des Gehäuseelements
110 zumindest. Die Versteifungsrippe 112 könnte in einem Ausführungsbeispiel auch
noch breiter als eine mittlere Wandstärke des Gehäuses, insbesondere des Gehäuseelements
110, ausgebildet sein.
[0045] Durch die Versteifungsrippe 112 wird die Stabilität des Gehäuseelements 110 erhöht,
und damit auch die Stabilität des Gehäuses des Kontaktpinsteckers 100 insgesamt. Dies
ermöglicht die Verwendung von Materialien für das Gehäuseelement 110, die eine geringere
Eigensteifigkeit als z.B. PBT aufweisen. Somit kann das Gehäuseelement 110 z.B. aus
LCP oder aus einem PPA ausgebildet sein, insbesondere aus PA9T und/oder PA10T. Diese
Materialien weisen eine höhere Temperaturbeständigkeit auf als PBT, weswegen das Gehäuseelement
110 auch im Rahmen eines Weichlötverfahrens wie z.B. eines Reflow-Verfahrens in einem
entsprechenden Heizofen eingebracht werden kann, ohne sich hierbei zu stark zu verformen.
Solche Weichlötprozesse werden in der SMT- und/oder in der THR-Technologie verwendet.
[0046] Der Kontaktpinstecker 100 ist als ein oberflächenmontiertes Bauelement ausgebildet,
auch genannt SMD (surface mounted device), und/oder als ein THR-Bauelement, also als
ein Through-Hole-Reflow-Technologie Bauelement.
[0047] An der Gegenseite 104 ist die Platine 160 so angeordnet, dass sie den kappenlosen
Kontaktpinstecker 101 abschließt und/oder die Gegenseite 104 im Wesentlichen ausbildet.
Die Platine 160 ist hierbei im Wesentlichen so groß dimensioniert wie die Gegenseite
104 des Kontaktpinsteckers 100. Die Platine 160 kann als Leiterplatte, z.B. als PCB
ausgebildet sein. An der Platine können unterschiedliche elektrische Kontakte des
Kontaktpinsteckers 100 miteinander elektrisch kontaktiert sein, z.B. an der Kontaktseite
102 herausragende Kontaktpins und/oder Steckkontakte des Kontaktpinsteckers 100, auf
welche nachfolgend Bezug genommen wird.
[0048] Das Gehäuseelement 110 kann ein oder mehrere Noppen 111 aufweisen, die an zumindest
einer Seitenfläche, z.B. an der der Kontaktseite 102 gegenüberliegenden Seitenfläche
des Kontaktpinsteckers 100, nach außen vom Gehäuseelement 110 abstehen. Die Noppen
111 können als Führung dienen und/oder als Formschlusselement zum Befestigen der Schutzkappe
130 am kappenlosen Kontaktpinstecker 101. Die Schutzkappe 130 kann hierzu komplementäre
Schlitze 131 aufweisen (vgl. z.B. Figur 1A), in welche die Noppen 111 eingreifen,
wenn die Schutzkappe 130 am Kontaktpinstecker 100 befestigt ist. Die Schutzkappe 130
kann ebenfalls aus einem Flüssigkristallpolymer und/oder einem semi-aromatischen Polyamid
ausgebildet sein, insbesondere aus PA9T und/oder PA10T. Alternativ dazu kann die Schutzkappe
130 auch aus PBT ausgebildet sein und beim Verlöten des Kontaktpinsteckers abgenommen
werden. Mit anderen Worten kann anstelle des ganzen Kontaktpinsteckers 100 lediglich
der kappenlose Kontaktpinstecker 101 als oberflächenmontiertes Bauelement ausgebildet
sein und mit der Leiterplatte verlötet werden. Nachdem der kappenlose Stecker 101
mit der Leiterplatte, welche in den Figuren nicht dargestellt ist, verlötet ist, kann
optional die Schutzkappe 130 wieder aufgesetzt werden. Deswegen kann die Schutzkappe
130 auch aus PBT ausgebildet sein.
[0049] Figur 2A zeigt eine perspektivische Darstellung des Kontaktpinsteckers 100, insbesondere auf
die Steckseite 103. An der Kontaktseite 102 weist eine Mehrzahl von Kontaktpins 140
aus dem Kontaktpinstecker 100 heraus. Diese Kontaktpins 140 sind hierbei so ausgebildet,
dass sie mittels Oberflächenmontage und/der THR-Technologie mit einer in den Figuren
nicht dargestellten Leiterplatte verbindbar sind. An der Kontaktseite 102 können weiterhin
Abstandshalter wie z.B. Stifte und/oder Noppen ausgebildet sein.
[0050] An der Steckseite 103 ist der Kontaktpinstecker 100 im Wesentlichen offen ausgebildet.
An dieser Steckseite 103 weist der Kontaktpinstecker eine Einstecköffnung 113 auf.
Die Einstecköffnung 113 kann etwa so groß wie die gesamte Steckseite 103 ausgebildet
sein. Insbesondere kann die Einstecköffnung 113 so dimensioniert sein, dass sie lateral
von der Gehäusewand des Gehäuseelements 110 begrenzt ist.
[0051] Figur 2B zeigt das Gehäuseelement 110 in derselben Perspektive wie Figur 2A den gesamten Kontaktpinstecker
100 zeigt. Die Einstecköffnung 113 wird im Wesentlichen von dem Gehäuseelement 110
definiert und/oder bereitgestellt. Die Einstecköffnung 113 ist zumindest teilweise,
im gezeigten Ausführungsbeispiel vollständig, von der Versteifungsrippe 112 umgeben.
Die Versteifungsrippe 112 kann zusätzlich oder optional auch innenseitig ausgebildet
sein, also von der Gehäusewand in die Einstecköffnung 113 hineinragend ausgebildet
sein. Insbesondere kann die Versteifungsrippe 112 lediglich auf einer Außenseite des
Gehäuseelements 110 ausgebildet sein, lediglich auf einer Innenseite, oder sowohl
an der Außenseite als auch an der Innenseite des Gehäuseelements 110. Die Versteifungsrippe
112 kann auch abschnittsweise unterschiedlich ausgebildet sein, also z.B. teilweise
entlang einer Außenflächen und teilweise entlang einer Außenfläche.
[0052] In der Einstecköffnung 113 weist das Gehäuseelement 110 mehrere Strukturelemente
auf, durch die Steckplätze definiert werden können. So weist das im Ausführungsbeispiel
gezeigte Gehäuseelement 110 eine erste Steckwand 114 sowie eine zweite Steckwand 115
auf, welche den an der Einstecköffnung 113 gebildeten Innenraum in Teilgebiete unterteilt.
Durch diese Teilgebiete werden im Inneren der Einstecköffnung 113 mehrere Steckplätze
definiert. Diese Steckplätze sind z.B. in Figur 2A gezeigt.
[0053] Die erste Steckwand 114 definiert mit einem Teil der Gehäusewand des Gehäuseelements
110 einen ersten Steckplatz 121, an welchem erste Steckkontakte 151 so angeordnet
sind, dass sie elektrisch und/oder mechanisch von einem an den ersten Steckplatz 121
aufgesteckten Steckverbinder kontaktiert werden können. An einem zweiten Steckplatz
122 sind eine Mehrzahl zweiter Steckkontakte 152 angeordnet. An einem dritten Steckplatz
123 ist eine Mehrzahl dritter Steckkontakte 152 ausgebildet. Weiterhin können im Kontaktpinstecker
100 zusätzliche elektrische Kontakte an einem vierten Steckplatz 124, an einem fünften
Steckplatz 125 und/oder an einem sechsten Steckplatz 126 ausgebildet sein. An den
Steckplätzen 121 bis 126 wird jeweils ein Steckzugang zu elektrischen Kontakten des
Kontaktpinsteckers 100 bereitgestellt. Insbesondere wird Steckzugang zu den ersten
Steckkontakten 151, den zweiten Steckkontakten 152 und den dritten Steckkontakten
152 bereitgestellt.
[0054] Die Steckkontakte 151, 152 und 153 sind als elektrisch leitende Kontakte ausgebildet.
Diese Steckkontakte 151, 152 und 153 sind am Gehäuse des Kontaktpinstecker 100 befestigt,
insbesondere können sie am Gehäuseelement 110 befestigt sein. Das Gehäuseelement 110
weist dazu eine Steckfläche 116 auf, die z.B. in Figur 2B gezeigt ist. Die Steckfläche
116 ist als eine innere Trennwand ausgebildet, insbesondere als eine Innenwand des
Gehäuselements 110 und somit des Kontaktpinsteckers 100. Die Steckfläche 116 kann
im Wesentlichen parallel zur Steckseite 103 und parallel zur Gegenseite 104 ausgebildet
sein. Die Steckfläche 116 kann zwischen der Steckseite 103 und der Gegenseite 104
ausgebildet sein, insbesondere z.B. im Wesentlichen parallel zur Platine 160. In der
Steckfläche 116 können mehrere Stecköffnungen ausgebildet sein, in die beim fertig
assemblierten Kontaktpinstecker 100 z.B. die Steckkontakte 151, 152 und/oder 153 eingesteckt
sein können. Die Steckfläche 116 kann als Anschlag für in den Figuren nicht gezeigte
Steckverbinder ausgebildet sein und/oder als Begrenzung der ersten Steckwand und/oder
der zweiten Steckwand 114 und 115 ausgebildet sein.
[0055] Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht auf die Steckfläche 116, und zwar in eine Einsteckrichtung
im Wesentlichen senkrecht auf die Steckseite 103 des Kontaktpinsteckers 100. Auf der
Steckfläche 116 können Markierungen in Form von Zahlen ausgebildet sein, die als Orientierungshilfe
bei der elektrischen Kontaktierung dienen können. So können z.B. die dritten Steckkontakte
153 des dritten Steckplatzes 153 mit den Markierungen 1 bis 8 versehen sein. Die zweiten
Steckkontakte 152 des zweiten Steckplatzes 122 können mit den Numerierungen 9 bis
14 versehen sein. Die ersten Steckkontakte 151 des ersten Steckplatzes 121 können
mit den Markierungen 17 und 18 versehen sein. Hierbei muss nicht jeder einzelne der
Steckkontakte 151 bis 153 mit einer eigenen Markierung versehen sein.
[0056] Auch bei dem vierten, fünften und sechsten Steckplatz 124, 125 und 126 können die
dort angeordneten elektrischen Kontakte mit Nummern versehen sein, im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind es jeweils die Nummern 1 bis 12. An den Steckplätzen 121 bis 126 können (in den
Figuren nicht gezeigte) Steckverbinder so angeordnet werden, dass sie die entsprechenden
Steckkontakte 151 bis 153 bzw. die dort angeordneten anderen elektrischen Kontakte
elektrisch und/oder physikalisch kontaktieren. Dabei können sie an den Außenwänden
abgestützt sein, insbesondere an den Seitenflächen des Gehäuseelements 110. Weiterhin
können die Steckverbinder auch an der ersten Steckwand 114 und/oder an der zweiten
Steckwand 115 abgestützt sein.
[0057] Die Figuren 4A bis 4C zeigen den Kontaktpinstecker 100 (vgl. Figur 4A), den kappenlosen Kontaktpinstecker
101 (vgl. Figur 4B) und das Gehäuseelement 110 (vgl. Figur 4C) aus derselben Perspektive.
Hierbei sind in den Figuren 4A und 4B insbesondere die Kontaktseite 102 und die Gegenseite
104 des Kontaktpinsteckers 100 bzw. des kappenlosen Kontaktpinsteckers 101 gezeigt.
[0058] Figur 4C zeigt aus derselben Perspektive einen Blick auf die Gegenseite 104 des Gehäuseelements
110. Hierbei ist insbesondere auch ein Blick auf die Gegenseite 104 der Steckfläche
116 gezeigt. Die Steckfläche 116 ist beabstandet von der Platine 160 und somit der
Gegenseite 104 ausgebildet. Die Steckfläche 116 ist auch beabstandet von der Steckseite
103 des Kontaktpinsteckers 100 ausgebildet.
[0059] In Figur 4C ist weiter gezeigt, dass die Stecköffnungen in der Steckfläche 116 zumindest
teilweise als Löcher, insbesondere Durchstecklöcher, ausgebildet sind. So ausgebildete
sind z.B. die Stecköffnungen des fünften und sechsten Steckplatzes 125 und 126 (vgl.
hierzu auch Figur 3). An den ersten, zweiten und/oder dritten Steckkontakten 151,
152 und/oder 153 (vgl. Figur 3) sind an den Stecköffnungen Führungen ausgebildet,
welche aus der der Gegenseite 104 zugewandten Seitenfläche der Steckfläche 116 herausragen.
Hierbei sind die Führungen 117 des ersten Steckplatzes 121 in Figur 4C mit entsprechenden
Bezugszeichen versehen.
[0060] Die Führungen 117 können im Wesentlichen als Führungshülsen ausgebildet sein. Die
Führungen 117 weisen einen hohlen Kern auf, in den die ersten Steckkontakte 151 angeordnet
werden können. Die ersten Steckkontakte 151 sind in den in den Figuren 4A und 4B gezeigten
Ansichten von der Platine 160 und/oder der Schutzkappe 130 verdeckt. In Figur 4B ist
gezeigt, dass Füße der ersten Steckkontakte 151 durch die Platine 160 zur Schutzkappe
130 hinausragen.
[0061] Die Steckkontakte 151, 152 und/oder 153 sind im Inneren der Führungen 117 angeordnet
und zumindest formschlüssig an dem Gehäuse 110 befestigt.
[0062] Im Folgenden wird näher auf die Befestigung der ersten Steckkontakte 151 des ersten
Steckplatzes 121 in den Führungen 117 des Gehäuseelements 110 eingegangen. Die zweiten
Steckkontakte 152 und/oder die dritten Steckkontakte 153 können ähnlich in entsprechenden
Führungen an dem Gehäuseelement 110 befestigt sein.
[0063] Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch den Kontaktpinstecker 100 entlang einer Ebene, welche
im Wesentlichen senkrecht zur Kontaktseite 102, zur Steckseite 103 und zur Gegenseite
104 ausgebildet ist. Die Schnittebene ist hier so gewählt, dass sie durch einen der
ersten Steckkontakte 151 verläuft.
[0064] An der Kontaktseite 102 ragen Kontaktpins 140 aus dem Kontaktpinstecker 100 hervor.
Diese Kontaktpins 140 sind so beschaffen, dass sie an einer in den Figuren nicht gezeigten
Leiterplatte mit einem Reflow-Weichlötverfahren montiert werden können, also z.B.
mit SMT-Technik und/oder mittels THR-Technik. Diese Beschaffenheit zur SMT- und/oder
THR-Eignung kann sich in der Materialwahl für die Kontaktpins 140 widerspiegeln, in
der Form und/oder in der Länge der Kontaktpins 140. Einige der Kontaktpins 114 können
im Wesentlichen L-förmig ausgebildet sein, mit einem ersten L-Schenkel aus der Kontaktseite
102 ragen und mit einem zweiten L-Schenkel z.B. am sechsten Steckplatz 126 kontaktiert
werden.
[0065] Entlang der Steckseite 103 des Kontaktpinsteckers 100 ist durchgehend die Versteifungsrippe
112 ausgebildet.
[0066] An der Gegenseite 104 wird der Kontaktpinstecker 100 von der Schutzkappe 130 begrenzt,
welche auf die Noppen 111 des Gehäuseelements 110 geschoben ist.
[0067] Der erste Steckkontakt 151 des ersten Steckplatzes 121 weist ein Steckende auf, welches
aus der Steckfläche 116 heraussteht in Richtung zum Steckende 103 hin. Dieses Steckende
des ersten Steckkontaktes 151 bildet z.B. einen männlichen elektrischen Kontakt für
einen in den Figuren nicht gezeigten Steckverbinder aus, welcher an den ersten Steckplatz
121 gesteckt werden kann. Am gegenüberliegenden Ende des ersten Steckkontaktes 151
kann dieser z.B. gabelförmig ausgebildet sein und in zwei Gabelspitzen enden, welche
elektrisch mit der Platine 160 kontaktiert sind (z.B. mittels THT-Durchsteckmontage
und/oder THR-Montage).
[0068] Im dazwischen angeordneten Mittelbereich des ersten Steckkontaktes 151 weist der
erste Steckkontakt 151 eine Mehrzahl von Formschlusselementen auf, die in Figur 5
mit den Bezugszeichen 210 bis 215 gekennzeichnet sind. Mit anderen Worten weist der
erste Steckkontakt 151 insgesamt sechs verschiedene Formschlusselemente 210 bis 215
auf, mit denen er an dem Gehäuseelement 110 so befestigt ist, dass er im Inneren der
Führung 117 formschlüssig mit dem Gehäuseelement 110 verbunden ist. Jedes einzelne
der Formschlusselemente 210 bis 215 des ersten Steckkontakts 151 ist an jeweils einem
komplementären Formschlusselements des Gehäuseelements 110 befestigt, und zwar in
formschlüssiger Wechselwirkung mit diesem.
[0069] Hierbei sind zwei der Formschlusselemente, welche in der Figur 5 mit den Bezugszeichen
210 und 211 gekennzeichnet sind, als Aussparungen, Vertiefungen und/oder Nuten ausgebildet,
in die entsprechend komplementäre Formschlusselemente des Gehäuseelements 110 eingreifen.
Diese komplementären Formschlusselemente des Gehäuseelements 110 können z.B. teilweise
kreisförmig ausgebildet sein. Allgemein können diese beiden komplementären Formschlusselemente
des Gehäuseelements 110 als Vorsprünge ausgebildet sein, die in die Aussparungen eingreifen,
die durch die beiden Formschlusselemente 210 und 211 bereitgestellt werden.
[0070] Die übrigen vier Formschlusselemente 212 bis 215 des ersten Steckkontaktes 151 sind
als Rastnasen ausgebildet, welche in komplementäre Widerhaken und/oder Aussparungen
der Führung 117 eingreifen. Mit anderen Worten ist der erste Steckkontakt 151 im Inneren
der Führung 117 an dem Gehäuseelement 110 mittels mehrerer Formschlusselemente befestigt,
die sich zumindest teilweise in ihrer Ausbildungsform voneinander unterscheiden. So
können die Rastnasen eine unterschiedliche Länge aufweisen, und Eingriffselemente
unterschiedliche Wirkradien aufweisen, also unterschiedlich dimensioniert ausgebildet
sein. Durch die Befestigung des ersten Steckkontaktes 151 mittels dieser Mehrzahl
zumindest teilweise unterschiedlich ausgebildeter Formschlusselemente 210 bis 215
an dem Gehäuseelement 110 wird die Befestigungsstabilität erhöht. Selbst falls eines
oder mehrere der Formschlusselemente 210 bis 215 bzw. der dazu komplementären Formschlusselemente
des Gehäuseelements 110 brechen sollten, ist der erste Steckkontakt 151 immer noch
hinreichend gut über die übrigen Formschlusselemente mit dem Gehäuseelement 110 befestigt.
Deswegen können für das Gehäuseelement 110 auch Materialien verwendet werden, welche
eine geringere Eigenstabilität und/oder eine höhere Sprödigkeit aufweisen als PBT.
[0071] Durch die Ausbildung der Versteifungsrippe 112 am Gehäuseelement 110 wird das Gehäuseelement
110 steifer. Das Gehäuseelement 110 kann alleine das Gehäuse des Kontaktpinsteckers
100 bilden oder als Teil des Gehäuses ausgebildet sein, insbesondere in einem Fall
in dem das Gehäuse des Kontaktpinsteckers 100 mehrteilig ausgebildet ist. Durch die
Befestigung der elektrischen Kontakte an dem Gehäuseelement 110 mit einer Mehrzahl
von Formschlusselementen wird die Widerstandsfähigkeit der besagten elektrischen Kontakte
erhöht. Hierbei können insbesondere einige oder alle der Steckkontakte 151 bis 153
mittels einer Mehrzahl von Formschlusselementen an dem Gehäuseelement 110 befestigt
sein, da diese beim Ein- und Ausstecken von Steckverbindern eine erhöhte mechanische
Belastung erfahren. Die Belastung kann auch während des Betriebs z.B. durch Motorvibrationen
auf die Steckkontakte 151 bis 153 erfolgen. Insbesondere können gerade diejenigen
der Steckkontakte mit mehreren Formschlusselementen am Gehäuseelement 110 befestigt
sein, die im Betrieb erhöhte mechanische Beanspruchung erfahren. Allgemein können
an dem Kontaktpinstecker 100 zumindest ein Steckkontakt, bevorzugt zumindest alle
Steckkontakte, zumindest eines Steckplatzes derartig mehrfach gesichert formschlüssig
am Gehäuseelement 110 befestigt sein.
[0072] Z.B. durch die Versteifungsrippe und/oder die Formschlusselemente kann die Stabilität
des Kontaktpinsteckers so erhöht werden, dass er im Reflow-Weichlötverfahren montiert
werden kann.
Bezugszeichenliste
[0073]
- 100
- Kontaktpinstecker
- 101
- kapenloser Kontaktpinstecker
- 102
- Kontaktseite
- 103
- Steckseite
- 104
- Gegenseite
- 110
- Gehäuseelement
- 111
- Noppe
- 112
- Versteifungsrippe
- 113
- Einstecköffnung
- 114
- erste Steckwand
- 115
- zweite Steckwand
- 116
- Steckfläche
- 117
- Führung
- 121
- erster Steckplatz
- 122
- zweiter Steckplatz
- 123
- dritter Steckplatz
- 124
- vierter Steckplatz
- 125
- fünfter Steckplatz
- 126
- sechster Steckplatz
- 130
- Schutzkappe
- 131
- Schlitz
- 140
- Kontaktpins
- 151
- erster Steckkontakt
- 152
- zweiter Steckkontakt
- 153
- dritter Steckkontakt
- 160
- Platine
- 210
- Formschlusselement
- 211
- Formschlusselement
- 212
- Formschlusselement
- 213
- Formschlusselement
- 214
- Formschlusselement
- 215
- Formschlusselement
1. Kontaktpinstecker (100; 101) mit
- einem Gehäuse (110, 130) und
- einer Mehrzahl von Kontaktpins (140), welche an dem Gehäuse (110, 130) so ausgebildet
und angeordnet sind, dass sie zum Kontaktieren und Verlöten mit einer Leiterplatte
von dem Gehäuse (110, 130) abstehen,
wobei
- die Kontaktpins (140) so ausgebildet sind, dass der Kontaktpinstecker (100; 101)
mittels Oberflächenmontage und/oder mittels Through-Hole-Reflow-Technologie an der
Leiterplatte befestigbar ist und
- das Gehäuse (110, 130) zumindest teilweise aus Flüssigkristallpolymer und/oder aus
semi-aromatischen Polyamiden ausgebildet ist.
2. Kontaktpinstecker nach Anspruch 1, wobei das Gehäuse (110, 130) zumindest zu 60% aus
Flüssigkristallpolymer und/oder semi-aromatischen Polyamiden ausgebildet ist.
3. Kontaktpinstecker nach Anspruch 1 oder 2, wobei zumindest ein Gehäuseelement (110)
des Gehäuses (110, 130) vollständig aus Flüssigkristallpolymer und/oder semi-aromatischen
Polyamiden ausgebildet ist.
4. Kontaktpinstecker nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (110,
130) zumindest teilweise aus Flüssigkristallpolymer und/oder PA9T und/oder PA10T ausgebildet
ist.
5. Kontaktpinstecker nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit elektrischen Steckkontakten
(151, 152, 153), von welchen zumindest einer mittels zumindest zweier Formschlusselemente
am Gehäuse (110, 130) befestigt ist.
6. Kontaktpinstecker nach Anspruch 5, wobei die zumindest zwei Formschlusselemente (120,
121, 122, 123, 124, 125), mit denen der zumindest eine Steckkontakt (151, 152, 153)
am Gehäuse (110, 130) befestigt ist, jeweils unterschiedliche Ausbildungsformen aufweisen.
7. Kontaktpinstecker nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei zumindest eines der Formschlusselemente
(122, 123, 124, 125) als eine Rastnase ausgebildet ist.
8. Kontaktpinstecker nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (110,
130) zumindest eine Versteifungsrippe (112) aufweist.
9. Kontaktpinstecker nach Anspruch 8, wobei eine Wandstärke des Gehäuses (110, 130) an
der Versteifungsrippe (112) zumindest doppelt so groß ist wie eine Wandstärke des
Gehäuses (110, 130) an einer Stelle des Gehäuses (110, 130), an dem keine Versteifungsrippe
(112) ausgebildet ist.
10. Kontaktpinstecker nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Versteifungsrippe (112) zumindest
entlang einer ganzen Seitenfläche des Gehäuses (110, 130) ausgebildet ist.
11. Kontaktpinstecker nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Versteifungsrippe (112)
so ausgebildet ist, dass sie das Gehäuse (110, 130) vollständig umläuft.
12. Kontaktpinstecker nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei die Versteifungsrippe (112)
entlang einer Kante des Gehäuses (110, 130) verlaufend ausgebildet ist.
13. Kontaktpinstecker nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kontaktpins (140)
um eine Länge von dem Gehäuse (110, 130) abstehen, die maximal so groß ist wie die
Dicke der Leiterplatte.
14. Verfahren zum Herstellen eines Kontaktpinsteckers (100; 101) mit den Schritten:
- Bereitstellen eines Gehäuses (110, 130) und
- Bereitstellen einer Mehrzahl von Kontaktpins (140), welche an dem Gehäuse (110,
130) so ausgebildet und angeordnet werden, dass sie zum Kontaktieren und Verlöten
mit einer Leiterplatte von dem Gehäuse (110, 130) abstehen,
wobel
- die Kontaktpins (140) so ausgebildet werden, dass der Kontaktpinstecker (100; 101)
mittels Oberflächenmontage und/oder mittels Through-Hole-Reflow-Technologie an der
Leiterplatte befestigbar ist und
- das Gehäuse (110, 130) zumindest teilweise aus Flüssigkristallpolymer und/oder aus
semi-aromatischen Polyamiden hergestellt wird.