[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Hubantrieb einer mobilen Arbeitsmaschine,
insbesondere eines Flurförderzeugs, zum Anheben und Absenken eines Hubschlittens,
wobei der Hubantrieb einen Hubzylinder und ein Steuerventil zur Steuerung des Senkenbetriebs
des Hubantriebs aufweist, wobei in einem von dem Hubzylinder zu einem Behälter geführten
Senkenzweig eine Ablaufdruckwaage angeordnet ist, die von einer Federeinrichtung in
Richtung einer Durchflussstellung und von dem in einem Signalpfad der Ablaufdruckwaage
stromauf des Steuerventils anstehenden Druck in Richtung einer Sperrstellung beaufschlagt
ist.
[0002] Derartige hydraulische Hubantriebe werden in mobilen Arbeitsmaschinen, beispielsweise
Flurförderzeugen, zum Heben und Senken eines Hubschlittens, an dem ein Lastaufnahmemittel
angebaut ist, beispielsweise eine Lastgabel, mit einer darauf befindlichen Last verwendet.
Zur Steuerung der Senkenbewegung ist ein von einem Hubzylinder zu einem Behälter geführter
Senkenzweig vorgesehen, in dem ein den Senkenbetrieb des Hubschlittens steuerndes
Steuerventil angeordnet ist.
[0003] Die maximale Senkengeschwindigkeit des Hubschlittens mit Nennlast ist durch Normen
auf den Wert von 0,6 m/s beschränkt.
[0004] Um diese maximale Senkengeschwindigkeit einzuhalten, ist es bekannt, ein Senkbremsventil
außerhalb eines Steuerwegeventilblocks, in dem das Steuerventil zur Steuerung des
Senkenbetriebs des Hubantriebs angeordnet ist, vorzusehen. Ein derartiges Senkbremsventil
weist eine mechanische Limitierung des Ablaufvolumenstroms auf, um die maximale Senkengeschwindigkeit
einzuhalten. Ein derartiges außerhalb des Steuerwegeventilblocks angeordnetes Senkbremsventil
führt jedoch zu einer erhöhten Bauteileanzahl des Hubantriebs, einem vergrößerten
Platzbedarf und erfordert einen zusätzlichen Verrohrungs- bzw. Verschlauchungsaufwand,
wodurch sich der Montageaufwand erhöht und die Gefahr von Leckagestellen erhöht wird.
Bei einem außerhalb des Steuerwegeventilblocks angeordneten Senkbremsventil ist zudem
sicherzustellen, dass die Federvorspannung, die den Ablaufvolumenstrom und damit die
Senkengeschwindigkeit limitiert, gegen Lösen gesichert ist, wodurch die Fertigungsaufwand
erhöht und die Prozesssicherheit kritisch wird. Zudem weisen derartige Senkbremsventile
einen hohen Durchflusswiderstand auf.
[0005] Um diese maximale Senkengeschwindigkeit einzuhalten, ist es weiterhin bekannt, in
den Steuerwegeventilblock, in dem das Steuerventil zur Steuerung des Senkenbetriebs
des Hubantriebs angeordnet ist, im Senkenzweig eine Ablaufdruckwaage anzuordnen. Die
in dem Senkenzweig angeordnete Ablaufdruckwaage regelt die Senkengeschwindigkeit des
Hubantriebs über den Ablaufvolumenstrom. Durch den Einbau der Ablaufdruckwaage in
den Steuerwegeventilblock ergibt sich kein zusätzlicher Platzbedarf für die Ablaufdruckwaage
und es entfällt ein zusätzlichen Verrohrungs- bzw. Verschlauchungsaufwand, wodurch
sich der Montageaufwand verringert und keine Gefahr von zusätzlichen Leckagestellen
besteht. Die Ablaufdruckwaage weist in der Regel eine volle Lastunabhängigkeit von
der auf dem Hubschlitten befindlichen Last auf.
[0006] Eine derartige Ablaufdruckwaage kann in dem Senkenzweig stromauf des Steuerventils
angeordnet und somit dem Steuerventil vorgeschaltet sein oder stromab des Steuerventils
angeordnet und somit dem Steuerventil nachgeschaltet sein.
[0007] Das in der Regel als Schieberventil mit einem Steuerschieber ausgebildete Steuerventil
zur Steuerung des Senkenbetriebs des Hubschlittens bildet bei einem derartigen Hubantrieb
eine in Abhängigkeit von der Betätigung und Auslenkung des Steuerventils variable
Messblende.
[0008] Eine dem Steuerventil vorgeschaltete und somit stromauf des Steuerventils angeordnete
Ablaufdruckwaage ist hierbei von einer Federeinrichtung in Richtung einer Durchflussstellung
und von dem in dem Signalpfad der Ablaufdruckwaage anstehenden Druck stromauf des
Steuerventils und somit dem Lastdruck des Hubantriebs in Richtung einer Sperrstellung
beaufschlagt. Bei einer dem Steuerventil vorgeschalteten Ablaufdruckwaage ist der
Signalpfad der Ablaufdruckwaage hierzu an den Senkenzweig zwischen der Ablaufdruckwaage
und dem Steuerventil und somit stromauf der von dem Steuerventil gebildeten Messblende
angeschlossen. Im Senkenbetrieb bei entsprechend ausgelenktem Steuerventil staut sich
an dieser Stelle der Ablaufvolumenstrom vom Hubantrieb zum Behälter in Abhängigkeit
seiner Größe und des durch die Betätigung des Steuerventils freigegebenen Öffnungsquerschnitts
der Messblende. Über den Signalpfad wird dieser Staudruck an eine entsprechende Steuerdruckfläche
der Ablaufdruckwaage geführt und beaufschlagt die Ablaufdruckwaage entgegen der Kraft
der Federeinrichtung in Richtung der Sperrstellung. Durch entsprechende Betätigung
der Ablaufdruckwaage in Richtung der Sperrstellung entspannt sich der Lastdruck des
Hubantriebs soweit, dass an der von dem Steuerventil gebildeten Messblende ein vorgegebener
Staudruck ansteht und somit durch die Auslenkung des Steuerventils und somit den Öffnungsquerschnitt
der Messblende eine Senkengeschwindigkeit unabhängig von dem anstehenden Lastdruck
erzielt wird.
[0009] Eine dem Steuerventil nachgeschaltete und somit stromab des Steuerventils angeordnete
Ablaufdruckwaage ist von einer Federeinrichtung und von dem zwischen dem Steuerventil
und der Ablaufdruckwaage anstehenden Druck in Richtung einer Durchflussstellung sowie
dem stromauf des Steuerventils anstehenden Lastdruck des Hubantriebs in Richtung einer
Sperrstellung beaufschlagt. Mit einer derartigen Beaufschlagung der stromab des Steuerventils
und somit stromab der Messblende angeordneten Ablaufdruckwaage wird ebenfalls erzielt,
dass durch die Auslenkung des Steuerventils und somit den Öffnungsquerschnitt der
Messblende eine Senkengeschwindigkeit unabhängig von dem anstehenden Lastdruck erzielt
wird. Die Ablaufdruckwaage arbeitet somit selbstregelnd.
[0010] Ein gattungsgemäßer Hubantrieb eines Flurförderzeugs mit einer Ablaufdruckwaage im
Senkenzweig ist aus der
DE 10 2012 107 256 A1 bekannt. Bei dem aus der
DE 10 2012 107 256 A1 bekannten Hubantrieb ist die Ablaufdruckwaage zusätzlich mit einer Bypassleitung
und in einer in der Bypassleitung angeordneten Bypassblende versehen. Durch die Bypassleitung
mit der Bypassblende ist jedoch die aus der
DE 10 2012 107 256 A1 bekannte Ablaufdruckwaage mit dem negativen Einfluss der Lastabhängigkeit behaftet.
Die Bypassleitung mit der Bypassblende führt gemäß der Blendengleichung

wobei:
Q : Volumenstrom [m3/s]
α : Durchflusskoeffizient
A0 : Strömungsquerschnitt der Blende [m2]
ρ : Dichte des Fluids in [kg/m3]
Δp = p1 - p2: Druckdifferenz in [bar]
zu einem lastabhängigen und viskositätsabhängigen Ablaufvolumenstrom.
[0011] Bei gattungsgemäßen hydraulischen Hubantrieben mit einer im Senkenzweig angeordneten
Ablaufdruckwaage ist einschränkend, dass der maximal im Senkenzweig abströmende Ablaufvolumenstrom
limitiert ist auf den maximalen Belastungsfall des Hubantriebs. Der maximale Belastungsfall
ist der Lastfall mit Nennlast auf dem Hubschlitten bei maximalster (niedrigster) Viskosität
des Druckmittels. Der Hubschlitten neigt während des Senkenbetriebs zum Schwingen
und der erste Überschwinger sollte unterhalb des Grenzpunktes zum Auslösen einer im
Senkenzweig angeordneten Leitungsbruchsicherung sein, die am Hubzylinder vorgesehen
ist. Der sich daraus ergebende Ablaufvolumenstrom bei Teillast auf dem Hubschlitten
oder bei Nulllast auf dem Hubschlitten (leerer Hubschlitten ohne Last) ist hierdurch
bestimmt und führt bei einer Ablaufdruckwaage mit zusätzlicher Bypassleitung und Bypassblende
zu einer geringeren oder maximal gleichen Senkengeschwindigkeit bei Teillast oder
Nulllast wie bei Nennlast. Eine Bedienperson des Flurförderzeugs bemerkt das wechselhafte
Senkenverhalten bei den verschiedenen Lastfällen. Zudem variiert die Umschlagsleitung
des Flurförderzeugs je nach Lastfall und Last auf dem Hubschlitten.
[0012] Zudem ist der Ablaufvolumenstrom in dem Senkenzweig stark von der Viskosität des
Druckmittels abhängig und verringert sich mit sinkender Druckmitteltemperatur und
somit zunehmender Viskosität drastisch. Die Umschlagsleitung des Flurförderzeugs variiert
somit weiterhin je nach Temperatur und somit Viskosität des Druckmittels.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hubantrieb der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, der die oben genannten Nachteile vermeidet.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Ablaufdruckwaage mit
einer den Regelbereich der Ablaufdruckwaage steuernden Steuervorrichtung versehen
ist, mit der der Regelbereich der Ablaufdruckwaage in Abhängigkeit von der auf dem
Hubschlitten befindlichen Last und/oder in Abhängigkeit von der Viskosität des Druckmittels
des Hubantriebs veränderbar ist. Dies ermöglicht es bei Nulllast oder Teillast bzw.
bei hoher Viskosität des Druckmittels die Ablaufdruckwaage derart zu steuern, das
ein maximal möglicher Ablaufvolumenstrom von dem Hubzylinder zu dem Behälter abströmt,
um eine hohe Senkengeschwindigkeit zu erzielen. Die Umschlagsleistung des Flurförderzeugs
kann dadurch erhöht werden.
[0015] Die Steuervorrichtung ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
derart ausgebildet, dass ausgehend von Nulllast bis zu einer Grenzlast auf dem Hubschlitten
die Ablaufdruckwaage einen großen Regelbereich aufweist und ausgehend von der Grenzlast
bis zur Nennlast auf dem Hubschlitten die Ablaufdruckwaage einen verringerten Regelbereich
aufweist. Bei Nulllast oder Teillast (Grenzlast) kann hierdurch mit der Ablaufdruckwaage
eine Maximierung der Senkengeschwindigkeit erzielt werden. Oberhalb der Grenzlast
wird hierdurch erzielt, dass die Ablaufdruckwaage einen normerfüllenden Ablaufvolumenstrom
zum Behälter abströmen lässt, um die durch Normen vorgeschriebene maximale Senkengeschwindigkeit
von 0,6 m/s einzuhalten und nicht zu überschreiten.
[0016] Die Steuervorrichtung ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
derart ausgebildet, dass bei hoher Viskosität des Druckmittels die Ablaufdruckwaage
einen großen Regelbereich aufweist und bei niedriger Viskosität des Druckmittels die
Ablaufdruckwaage einen verringerten Regelbereich aufweist. Dies ermöglicht es, die
Senkengeschwindigkeit bei kalten Temperaturen des Druckmittels und somit hoher Viskosität
des Druckmittels zu erhöhen, um den Senkenvorgang des Hubschlittens zu beschleunigen.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Steuervorrichtung
eine die Ablaufdruckwaage in Richtung der Sperrstellung beaufschlagende Federeinrichtung,
deren Federvorspannung in Abhängigkeit von der auf dem Hubschlitten befindlichen Last
und/oder in Abhängigkeit von der Viskosität des Druckmittels veränderbar ist. Mit
einer derartigen in Richtung der Sperrstellung wirkenden Federeinrichtung kann auf
einfache Weise der Betätigungsweg eines Steuerschiebers der Ablaufdruckwaage und somit
der Regelbereich der Ablaufdruckwaage gesteuert und verändert werden kann.
[0018] Die Federeinrichtung weist hierzu vorteilhafterweise ausgehend von Nulllast bis zu
einer Grenzlast auf dem Hubschlitten eine geringe Federvorspannung auf und ausgehend
von der Grenzlast bis zur Nennlast auf dem Hubschlitten eine erhöhte Federvorspannung
auf. Hierdurch wird auf einfache Weise erzielt, dass die Ablaufdruckwaage ausgehend
von Nulllast bis zu einer Grenzlast auf dem Hubschlitten die Ablaufdruckwaage einen
großen Regelbereich aufweist und ausgehend von der Grenzlast bis zur Nennlast auf
dem Hubschlitten die Ablaufdruckwaage einen verringerten Regelbereich aufweist.
[0019] Die Federeinrichtung weist vorteilhafterweise bei hoher Viskosität des Druckmittels
eine geringe Federvorspannung auf und bei niedriger Viskosität des Druckmittels eine
erhöhte Federvorspannung auf. Hierdurch wird auf einfache Weise erzielt, dass die
Ablaufdruckwaage bei hoher Viskosität des Druckmittels einen großen Regelbereich aufweist
und bei niedriger Viskosität des Druckmittels einen verringerten Regelbereich aufweist.
[0020] Zur Veränderung der Federvorspannung der Federeinrichtung ist gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung ein mit der Federeinrichtung in Wirkverbindung stehender
Druckübersetzerkolben vorgesehen, der von einem Steuerdruck beaufschlagbar ist, wobei
zur Steuerung der Beaufschlagung des Druckübersetzerkolbens mit dem Steuerdruck ein
Schaltventil vorgesehen ist, das eine Sperrstellung und eine Durchflussstellung aufweist.
Mit einem von einem Schaltventil gesteuerten Druckübersetzer kann auf einfache Weise
die Federvorspannung der die Ablaufdruckwaage beaufschlagenden Federeinrichtung verändert
werden.
[0021] Das Schaltventil ist hierzu vorteilhafterweise derart angesteuert, dass ausgehend
von Nulllast bis zu einer Grenzlast auf dem Hubschlitten das Schaltventil in die Sperrstellung
beaufschlagt ist und ausgehend von der Grenzlast bis zur Nennlast auf dem Hubschlitten
das Schaltventil in die Durchflussstellung beaufschlagt ist. Dies ermöglicht es auf
einfache Weise, dass bis zur Grenzlast auf dem Hubschlitten die Federeinrichtung eine
geringe Federvorspannung aufweist und oberhalb der Grenzlast bis zur Nennlast auf
dem Hubschlitten die Federeinrichtung eine erhöhte Federvorspannung aufweist.
[0022] Das Schaltventil ist hierzu vorteilhafterweise derart angesteuert, dass bei hoher
Viskosität des Druckmittels das Schaltventil in die Sperrstellung beaufschlagt ist
und bei niedriger Viskosität des Druckmittels das Schaltventil in die Durchflussstellung
beaufschlagt ist. Dies ermöglicht es auf einfache Weise, dass die Federeinrichtung
bei hoher Viskosität des Druckmittels eine geringe Federvorspannung und bei niedriger
Viskosität des Druckmittels eine erhöhte Federvorspannung aufweist.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Steuerdruck von dem
in dem Hubzylinder anstehenden Lastdruck gebildet.
[0024] Das Schaltventil ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung elektrisch
betätigbar und steht zur Betätigung mit einer elektronischen Steuereinrichtung in
Verbindung, wobei die elektronische Steuereinrichtung zur Erfassung der auf dem Hubschlitten
befindlichen Last mit einem den Lastdruck im Hubzylinder erfassenden Drucksensor und/oder
zur Erfassung der Viskosität des Druckmittels mit einem die Temperatur des Druckmittels
erfassenden Temperatursensor in Verbindung steht. Hierdurch kann das Schaltventil
auf einfache Weise in Abhängigkeit von der auf dem Hubschlitten befindlichen Last
und/oder der Viskosität des Druckmittels gesteuert werden.
[0025] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung verändert die Steuervorrichtung den Regelbereich
der Ablaufdruckwaage in Abhängigkeit von dem Lastschwerpunkt der auf dem Hubschlitten
befindlichen Last und/oder in Abhängigkeit eines zulässigen Kippmoments des Flurförderzeugs.
Dadurch kann die Grenzlast in Abhängigkeit von dem Abstand des Lastschwerpunkts der
Last von einer Kippachse des Flurförderzeugs angepasst werden bzw. in Lastfällen mit
geringem Kippmoment die Senkengeschwindigkeit maximiert werden.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist eine stromauf des Steuerventils
und stromauf der Ablaufdruckwaage von dem Senkenzweig zum Behälter geführte Bypassleitung
vorgesehen, in der eine Bypassblende angeordnet ist, wobei die Bypassblende in die
Ablaufdruckwaage integriert ist. Mit der Bypassleitung mit der darin angeordneten
Bypassblende kann auf einfache Weise der große Regelbereich der Ablaufdruckwaage erzielt
und gebildet werden, wobei über die Bypassleitung mit der darin angeordneten Bypassblende
bei Nulllast, Teillast und/oder bei hoher Viskosität des Druckmittels ein zusätzlicher
Ablaufvolumenstrom vom Hubzylinder zum Behälter abströmen kann, um eine hohe Senkengeschwindigkeit
des Hubschlittens zu erzielen. Bei verringertem Regelbereich der Ablaufdruckwaage
ist die Bypassleitung mit der Bypassblende abgesperrt, so dass ein Ablaufvolumenstrom
vom Hubzylinder zum Behälter nur über den von der Ablaufdruckwaage gesteuerten Senkenzweig
abströmen kann und gegenüber dem großen Regelbereich eine verringerte maximale Senkengeschwindigkeit
erzielt wird.
[0027] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- einen Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Hubantriebs,
- Figur 2
- den Steuerwegeventilblock der Figur 1 in einer vergrößerten Darstellung.
[0028] Der erfindungsgemäße Hubantrieb 1 umfasst einen Hubzylinder 2 und einen als Senkenleitung
von dem Hubzylinder 2 zu einem Behälter 3 geführten Senkenzweig 4. Der Hubzylinder
2 dient zum Anheben und Absenken eines Hubschlittens 5, an dem ein Lastaufnahmemittel
6, beispielsweise eine Lastgabel, angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
befindet sich auf dem Lastaufnahmemittel 6 eine Last m.
[0029] Der Hubzylinder 2 steht mit dem Hubschlitten 5 mittels eines Zugmittels 7, beispielsweise
einer Hubkette, in Verbindung, das mit einem ersten Ende an dem Hubschlitten 5 und
mit dem zweiten Ende an dem Hubzylinder 2 befestigt ist und über eine am Ende der
ausfahrbaren Kolbenstange 2a des Hubzylinder 2 angeordneten Umlenkrolle 8 geführt
ist.
[0030] In dem Senkenzweig 4 ist ein Steuerventil 10 zur Steuerung des Senkenbetriebs des
Hubantriebs 1 und eine Ablaufdruckwaage 11 angeordnet. Das Steuerventil 10 und die
Ablaufdruckwaage 11 sind in einem Steuerwegeventilblock 12 angeordnet.
[0031] Der Senkenzweig 4 umfasst einen von dem Hubzylinder 2 zu dem Steuerwegeventilblock
12 geführten Abschnitt 4a, der als Schlauchleitung ausgeführt sein kann, und einen
von dem Steuerwegeventilblock 12 zu dem Behälter 3 geführten Abschnitt 4b.
[0032] Der erfindungsgemäße Hubantrieb 1 umfasst weiterhin eine elektronische Steuereinrichtung
15, die eingangsseitig mit einem den Lastdruck im Hubzylinder 2 erfassenden Drucksensor
16 und/oder mit einem die Temperatur des Druckmittels erfassenden Temperatursensor
17 in Verbindung steht. Der Drucksensor 16 erfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel
den Druck in dem Abschnitt 4a des Senkenzweigs 4 und somit den Lastdruck des Hubzylinders
2. Der Temperatursensor 17 erfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel die Temperatur
des Druckmittels im Behälter 3. Mit dem Drucksensor 16 kann die elektronische Steuereinrichtung
15 die auf dem Hubschlitten 5 befindliche Last erfassen und den entsprechenden Lastfall
(Nulllast, Teillast, Nennlast) ermitteln. Mit dem Temperatursensor 17 kann die elektronische
Steuereinrichtung 15 die Temperatur des Druckmittels und damit die Viskosität des
Druckmittels ermitteln.
[0033] Das Steuerventil 10 zur Steuerung des Senkenbetriebs des Hubantriebs 1 ist - wie
in der Figur 2 näher dargestellt ist - als in Zwischenstellungen drosselndes Steuerventil
mit einer Sperrstellung 10a und einer als Senkenstellung ausgebildete Durchflussstellung
10b ausgebildet und bildet entsprechend der Betätigung und Auslenkung des Steuerventils
10 eine variable Messblende 10c im Senkenzweig 4.
[0034] Die Ablaufdruckwaage 11 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel stromauf des Steuerventils
10 im Senkenzweig 4 angeordnet und somit zwischen dem Hubzylinder 2 und dem Steuerventil
10 angeordnet. Die Ablaufdruckwaage 11 ist - wie in der Figur 2 näher dargestellt
ist - als in Zwischenstellungen drosselndes Steuerventil ausgebildet, das von einer
Federeinrichtung 20 in Richtung einer Durchflussstellung 11a und von dem in einem
Signalpfad 21 der Ablaufdruckwaage 11 anstehenden Druck stromauf des Steuerventils
10 in Richtung einer Sperrstellung 11b beaufschlagt. Der Signalpfad 21 ist von einer
Steuerdruckleitung gebildet, die an den Senkenzweig 4 zwischen dem Steuerventil 10
und der Ablaufdruckwaage 11 und somit stromauf der Messblende 10c angeschlossen ist
und zu einem in Richtung der Sperrstellung 11b wirkenden Steuerdruckraum 22 der Ablaufdruckwaage
11 geführt ist.
[0035] Weiterhin ist eine Bypassleitung 30 vorgesehen, die stromauf des Steuerventils 10
und stromauf der Ablaufdruckwaage 11 von dem Senkenzweig 4 abzweigt zu dem Behälter
3 geführt ist und in der eine Bypassblende 31 angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Bypassleitung 30 an den Senkenzweig 4 zwischen dem Hubzylinder 2 und der Ablaufdruckwaage
11 angeschlossen.
[0036] Die Bypassblende 31 ist in die Ablaufdruckwaage 11 integriert, die hierzu an die
Bypassleitung 30 angeschlossen ist. Die Ablaufdruckwaage 11 ist somit als Vieranschlussventil
ausgebildet und weist eine ersten Strömungspfad auf, der den Senkenzweig 4 steuert,
und einen zweiten Strömungspfad auf, der die Bypassleitung 30 steuert. In der Durchflussstellung
11a der Ablaufdruckwaage 11 ist der Querschnitt der Bypassblende 31 vollständig freigegeben.
In der Sperrstellung 11b der Ablaufdruckwaage 11 ist der Querschnitt der Bypassblende
31 abgesperrt.
[0037] Die Ablaufdruckwaage 11 ist mit einer den Regelbereich der Ablaufdruckwaage 11 steuernden
Steuervorrichtung 40 versehen, mit der der Regelbereich der Ablaufdruckwaage 11 in
Abhängigkeit von der auf dem Hubschlitten 5 befindlichen Last und/oder in Abhängigkeit
von der Viskosität des Druckmittels des Hubantriebs 1 veränderbar ist.
[0038] Die Steuervorrichtung 40 umfasst eine die Ablaufdruckwaage 11 in Richtung der Sperrstellung
11b beaufschlagende Federeinrichtung 41, deren Federvorspannung in Abhängigkeit von
der auf dem Hubschlitten 5 befindlichen Last und/oder in Abhängigkeit von der Viskosität
des Druckmittels veränderbar ist.
[0039] Zur Veränderung der Federvorspannung der Federeinrichtung 41 ist ein mit der Federeinrichtung
41 in Wirkverbindung stehender Druckübersetzerkolben 42 der Steuervorrichtung 40 vorgesehen,
der von einem Steuerdruck beaufschlagbar ist. Zur Steuerung der Beaufschlagung des
Druckübersetzerkolbens 42 mit dem Steuerdruck ist ein Schaltventil 43 der Steuervorrichtung
40 vorgesehen, das eine Sperrstellung 43a und eine Durchflussstellung 43b aufweist.
Die Ablaufdruckwaage 11 ist somit um den Druckübersetzerkolben 43 erweitert. Der Druckübersetzerkolben
42 ist mittels des Schaltventils 43 vorgesteuert.
[0040] Das Schaltventil 43 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel von einer Federeinrichtung
44 in die Sperrstellung 43a und von einer elektrischen Betätigungseinrichtung 45,
beispielsweise einem Magneten, in die Durchflussstellung 43b betätigbar. Die elektrische
Betätigungseinrichtung 45 steht ausgangsseitig mit der elektronischen Steuereinrichtung
15 in Verbindung, so dass die elektronische Steuereinrichtung 15 das Schaltventil
43 zwischen der Sperrstellung 43a und der Durchflussstellung 43b steuern kann.
[0041] Der Steuerdruck, der den Druckübersetzerkolben 42 beaufschlagt, ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel von dem in dem Hubzylinder 2 anstehenden Lastdruck gebildet. Das
Schaltventil 43 ist hierzu eingangsseitig an eine Steuerleitung 46 angeschlossen,
die mit dem Abschnitt 4a des Senkenzweigs 4 in Verbindung steht.
[0042] Sofern die elektrische Betätigungseinrichtung 45 nicht angesteuert ist und sich somit
das Schaltventil 43 in der Sperrstellung 43a befindet, befindet sich der Druckübersetzerkolben
42 in der in der Figur 2 verdeutlichte Stellung X
0. Sofern die elektrische Betätigungseinrichtung 45 angesteuert wird, wird das Schaltventil
43 in die Durchflussstellung 43b betätigt, so dass der in der Steuerleitung 46 anstehende
Steuerdruck den Druckübersetzerkolben 42 beaufschlagt und in die in der Figur 2 verdeutlichte
Stellung X
1 betätigt.
[0043] Die Ablaufdruckwaage 11 ist als Proportionalventil ausgebildet, die in der Sperrstellung
11b und somit im geschlossenen Zustand keinen Ölfluss über den Senkenzweig 4 sowie
über die Bypassleitung 30 führt. Solange die Ablaufdruckwaage 11 geöffnet ist, fließt
entsprechend der Blendengleichung ein konstanter Volumenstrom über die Bypassleitung
30 in den Behälter 3. Diese Druckmittelmenge über die Bypassleitung 30 ist unabhängig
davon, ob sich der Druckübersetzerkolben 42 in der Stellung X
0 oder X
1 befindet, da der Querschnitt der Bypassblende 31 konstant ist und geöffnet ist, solange
sich die Ablaufdruckwaage 11 nicht in der Sperrstellung 11b. Ein zweiter Volumenstrom,
der abhängig von der Ventilauslenkung ist und einen variablen Öffnungsquerschnitt
aufweist, fließt je nach eingeregelter Ventilposition über den Senkenzweig 4 zu dem
Steuerventil 10.
[0044] Der maximal fließende Volumenstrom über den Senkenzweig 4 ist abhängig von dem Kräfteverhältnis
der auf die Ablaufdruckwaage 11 wirkenden Federneinrichtungen 20, 41. Der abfließende
Volumenstrom über den Senkenzweig 4 zu dem Steuerventil 10 ist maximal in der Stellung
Zustand X
0 des Druckübersetzerkolbens 42 und wird reduziert in der Stellung X
1 des Druckübersetzerkolbens 42, da der Druckübersetzerkolben 42 die Federeinrichtung
41 weiter vorspannt und die Ablaufdruckwaage 11 nach in der Figur 2 links in Richtung
der Sperrstellung 11b bewegt und den Durchflussquerschnitt über den Senkenzweig 4
reduziert. Der über den Senkenzweig 4 zu dem Steuerventil 10 abfließende maximale
Volumenstrom ist somit abhängig von der Stellung X
0 bzw. X
1 des Druckübersetzerkolbens 42.
[0045] Befindet sich der Druckübersetzerkolben 42 in der Stellung X
0, befindet sich die Ablaufdruckwaage 11 in der Durchflussstellung 11a und weist einen
großen Regelbereich auf, wobei der Senkenzweig 4 maximal geöffnet ist und zusätzlich
die Bypassleitung 30 mit der Bypassblende 31 geöffnet ist, so dass über die Ablaufdruckwaage
11 ein maximaler Ablaufvolumenstrom in dem Senkenzweig 4 zu dem Steuerventil 10 und
in der Bypassleitung 30 zu dem Behälter 3 abströmen kann.
[0046] Befindet sich der Druckübersetzerkolben 42 in der Stellung X
1, erhält die Federeinrichtung 41 durch den Verschiebeweg des Druckübersetzerkolbens
42 von der Stellung X
0 in die Stellung X
1 eine zusätzliche Federvorspannung, so dass die Ablaufdruckwaage 11 in Richtung der
Sperrstellung 11b verschoben wird. Hierdurch wird der Durchflussquerschnitt über den
Senkenzweig 4 verringert, die Bypassleitung 30 mit der Bypassblende 31 ist weiterhin
zusätzlich geöffnet. Die Ablaufdruckwaage 11 weist somit einen verringerten Regelbereich
auf. In dem verringerten Regelbereich ist der maximale Durchflussquerschnitt des Senkenzweiges
4 verringert und über die Ablaufdruckwaage 11 kann ein reduzierter Ablaufvolumenstrom
über den Senkenzweig 4 zu dem Steuerventil 10 abströmen.
[0047] Die Steuervorrichtung 40 ist derart ausgebildet, dass ausgehend von Nulllast bis
zu einer Grenzlast auf dem Hubschlitten 5 die Ablaufdruckwaage 11 den großen Regelbereich
aufweist und ausgehend von der Grenzlast bis zur Nennlast auf dem Hubschlitten 5 die
Ablaufdruckwaage 11 den verringerten Regelbereich aufweist. Die Grenzlast entspricht
einem Grenzlastdruckwert, der mittels des Drucksensors 16 von der elektronischen Steuereinrichtung
15 ermittelt wird.
[0048] Die Steuervorrichtung 40 ist zusätzlich oder alternativ derart ausgebildet, dass
bei hoher Viskosität des Druckmittels die Ablaufdruckwaage 11 den großen Regelbereich
aufweist und bei niedriger Viskosität des Druckmittels die Ablaufdruckwaage 11 den
verringerten Regelbereich aufweist.
[0049] Die Federeinrichtung 41 der Steuervorrichtung 40 weist hierzu ausgehend von Nulllast
bis zu der Grenzlast auf dem Hubschlitten 5 eine geringe Federvorspannung auf und
ausgehend von der Grenzlast bis zur Nennlast auf dem Hubschlitten 5 eine erhöhte Federvorspannung
auf.
[0050] Die Federeinrichtung 41 weist hierzu zusätzlich oder alternativ bei hoher Viskosität
des Druckmittels eine geringe Federvorspannung auf und bei niedriger Viskosität des
Druckmittels eine erhöhte Federvorspannung auf.
[0051] Das Schaltventil 43 der Steuervorrichtung 40 ist hierbei derart von der elektronischen
Steuereinrichtung 15 angesteuert, dass ausgehend von Nulllast bis zu der Grenzlast
auf dem Hubschlitten 5 das Schaltventil 43 in die Sperrstellung 43a beaufschlagt ist
und ausgehend von der Grenzlast bis zur Nennlast auf dem Hubschlitten 5 das Schaltventil
43 in die Durchflussstellung 43b beaufschlagt wird.
[0052] Zusätzlich oder alternativ ist das Schaltventil 43 der Steuervorrichtung 40 derart
von der elektronischen Steuereinrichtung 15 angesteuert, dass bei hoher Viskosität
des Druckmittels das Schaltventil 43 in die Sperrstellung 43a beaufschlagt ist und
bei niedriger Viskosität des Druckmittels das Schaltventil 43 in die Durchflussstellung
43b beaufschlagt ist.
[0053] Sofern das Schaltventil 43 bei Leerlast oder Teillast (Grenzlast) auf dem Hubschlitten
5 bzw. bei hoher Viskosität des Druckmittels durch nicht Bestromen der elektrischen
Betätigungseinrichtung 45 in die Sperrstellung 43a betätigt ist, wird der in der Steuerleitung
46 anstehende Lastdruck des Hubzylinders 2 nicht an den Druckübersetzerkolben 42 weitergeleitet,
so dass sich der Druckübersetzerkolben 42 in der Position X
0 befindet. Dadurch erhält die Federeinrichtung 41 keine zusätzliche Federvorspannung
und die Ablaufdruckwaage 11 weist den großen Regelbereich auf, in der die Ablaufdruckwaage
11 einen maximal großen Ablaufquerschnitt aufweist und über den Senkenzweig 4 und
die Bypassleitung 30 ein hoher, maximaler Ablaufvolumenstrom vom Hubzylinder 2 zum
Behälter 3 abströmen kann. Dadurch wird erzielt, dass der Hubschlitten 5 auch bei
Leerlast oder Teillast auf dem Hubschlitten 5 bzw. bei hoher Viskosität des Druckmittels
mit maximaler Senkengeschwindigkeit von 0,6 m/s oder einer Senkengeschwindigkeit größer
von 0,6 m/s abgesenkt wird.
[0054] Bei einer Last auf dem Hubschlitten 5, die oberhalb der Grenzlast ist bzw. bei niedriger
Viskosität des Druckmittels wird von der elektronischen Steuereinrichtung 15 die elektrische
Betätigungseinrichtung 45 des Schaltventils 43 bestromt und somit das Schaltventil
43 in die Durchflussstellung 43b betätigt. Der in der Steuerleitung 46 anstehende
Lastdruck des Hubzylinders 2 wird dadurch an den Druckübersetzerkolben 42 weitergeleitet,
so dass sich der Druckübersetzerkolben 42 von der Position X
0 in die Position X
1 verschiebt. Durch diesen Verfahrweg des Drückübersetzerkolbens 42 von der Position
X
0 zur Position X
1 erhält die Federeinrichtung 41 eine zusätzliche Federvorspannung und die Ablaufdruckwaage
11 wird in Richtung der Sperrstellung 11b bewegt, so dass die Ablaufdruckwaage 11
einen verringerten Regelbereich aufweist, in der die Ablaufdruckwaage 11 einen kleineren
Ablaufquerschnitt als den maximal großen Ablaufquerschnitt bei großem Regelbereich
aufweist. Bei verringertem Regelbereich kann nur über den Senkenzweig 4 ein Ablaufvolumenstrom
vom Hubzylinder 2 zum Behälter 3 abströmen. Die Bypassleitung 30 ist abgesperrt. Der
Ablaufquerschnitt bei verringertem Regelbereich der Ablaufdruckwaage 11 ist derart
ausgelegt, dass über die Ablaufdruckwaage 11 nur ein so großer normerfüllender Ablaufvolumenstrom
abströmen kann, dass die durch Normen beschränkte maximale Senkengeschwindigkeit von
0,6 m/s eingehalten wird. Dadurch wird erzielt, dass oberhalb der Grenzlast und bei
Nennlast bzw. bei niedriger Viskosität des Druckmittels die maximale Senkengeschwindigkeit
von 0,6 m/s des Hubschlittens 5 eingehalten und nicht überschritten wird.
[0055] Die Ablaufdruckwaage 11 weist somit in der Position X
0 des Druckübersetzerkolbens 42 im Betriebszustand Leerlast bzw. Teillast bzw. bei
hoher Viskosität des Druckmittels einen großen Regelbereich auf, so dass durch die
geöffnete Bypassleitung 30 über die Bypassblende 31 ein maximaler Ablaufvolumenstrom
vom Hubzylinder 2 zum Behälter 3 abströmen kann. Bei geöffneter Bypassleitung 30 verringert
sich der Durchflusswiderstand der Ablaufdruckwaage 11, so dass bei niedrigen Temperaturen
des Druckmittels und somit hoher Viskosität des Druckmittels sowie bis zur Grenzlast
auf dem Hubschlitten 5 der Hubschlitten 5 mit höchstmöglicher Senkengeschwindigkeit
abgesenkt wird. Oberhalb der Teillast bzw. bei niedriger Viskosität des Druckmittels,
wobei sich der Druckübersetzerkolben 2 in der Position X
1 befindet, weist die Ablaufdruckwaage 11 einen verringerten Regelbereich auf und arbeitet
wie üblich, um die durch Normen beschränkte maximale Senkengeschwindigkeit von 0,6
m/s des Hubschlittens 5 einzuhalten.
[0056] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Steuervorrichtung
40 den Regelbereich der Ablaufdruckwaage 11 zusätzlich in Abhängigkeit von dem Lastschwerpunkt
der auf dem Hubschlitten 5 befindlichen Last und/oder in Abhängigkeit eines zulässigen
Kippmoments des Flurförderzeugs verändern. Die maximale Senkengeschwindigkeit des
Hubschlittens 5 mit Nennlast ist durch Normen auf den Wert von 0,6 m/s beschränkt,
um zu verhindern, dass beim Senkenstopp, d.h. einem Stopp der Senkenbewegung des Hubschlittens
5 ein derartiger Impuls in das Flurförderzeug eingeleitet, der ein Kippmoment um die
Vorderachse des Flurförderzeugs bewirkt und zum Kippen des Flurförderzeugs nach Vorne
führen würde. Zudem ist die maximale Senkengeschwindigkeit des Hubschlittens 5 durch
Normen auf den Wert von 0,6 m/s beschränkt, um den Einfall einer an dem Hubzylinder
2 angeordneten Leitungsbruchsicherung zu verhindern.
[0057] Das beim Senkenstopp in das Flurförderzeug eingeleitete Kippmoment verringert die
Resttragfähigkeit und somit die Standsicherheit des Flurförderzeugs kurzfristig und
kann bei einem abrupten Abstoppen des Hubschlittens 5 zum Kippen des Flurförderzeugs
nach Vorne führen. Die Verzögerung des Hubschlittens 5 beim Senkenstopp und damit
der erzeugte Impuls ist proportional zu der auf dem Hubschlitten 5 durch die aufgenommene
Last wirkenden Gewichtskraft. Mit Reduzierung der Gewichtskraft und damit der Last
auf dem Hubschlitten 5 bzw. dem Lastdruck in dem Hubzylinder 2 verringert sich die
Verzögerung beim Senkenstopp. Das Flurförderzeug hat bei geringer Last bzw. ohne Last
auf dem Hubschlitten 5 eine deutlich höhere Standsicherheit. Im Belastungsfall ohne
Last auf dem Hubschlitten 5 ist ein Kippen des Flurförderzeugs nach Vorne beim Senkenstopp
nicht zu provozieren. Hieraus lässt sich ableiten, dass eine höhere Senkengeschwindigkeit
in den Belastungsfällen Nulllast oder Teillast des Hubschlittens zulässig wäre. Mit
der Ermittlung des Belastungsfalles des Hubschlittens mit den geringsten Kippmomenten,
beispielsweise dem Belastungsfall Leerlast, kann daher die Senkengeschwindigkeit auf
den durch die Normen beschränkten Wert von 0,6 m/s oder einen Wert darüber hinaus
(>0,6 m/s) erhöht werden, solange die Leitungsbruchsicherung nicht ausgelöst wird.
[0058] Sofern die Last auf dem Hubschlitten 5 einen geringen Abstand des Lastschwerpunkts
von der Kippachse des Flurförderzeugs aufweist, erzeugt die Last ein geringes Kippmoment,
so dass die Grenzlast erhöht werden kann, bis zu der das Schaltventil 43 in die Durchflussstellung
43b betätigt ist und somit die Ablaufdruckwaage 11 den großen Regelbereich mit hoher
Senkengeschwindigkeit aufweist.
[0059] Mit der erfindungsgemäßen Ablaufdruckwaage 11 kann die Senkengeschwindigkeit durch
Ermittlung des Belastungsfalles des Hubschlittens 5 auf den Wert von 0,6 m/s oder
darüber hinaus erhöht werden, solange ein zulässiges Kippmoment beim Senkenstopp nicht
überschritten und somit die Standsicherheit des Flurförderzeugs nicht gefährdet ist.
Die Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf:
[0060] Mit der erfindungsgemäßen Ablaufdruckwaage 11 kann der Hubschlitten 5 bei Leerlast
oder bei Teillast sowie bei hoher Viskosität des Druckmittels mit höchstmöglicher
Senkengeschwindigkeit abgesenkt werden. Die Senkengeschwindigkeit insbesondere bei
Leerlast des Hubschlittens 5 kann maximiert werden. Zudem können träge Senkenvorgänge
aufgrund hoher Viskosität des Druckmittels beschleunigt werden. Dadurch ist eine Erhöhung
der Umschlagsleistung des Flurförderzeugs erzielbar, insbesondere bei einem Lastspiel
Anheben des Hubschlittens mit Nennlast und Absenken des Hubschlittens mit Leerlast,
da jeder Senkenvorgang des Hubschlittens schneller ausgeführt werden kann.
[0061] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform mit einer stromauf des
Steuerventils 10 angeordneten Ablaufdruckwaage 11 beschränkt. Alternativ kann die
Ablaufdruckwaage 11 im Senkenzweig 4 stromab des Steuerventils 10 angeordnet werden.
1. Hydraulischer Hubantrieb (1) einer mobilen Arbeitsmaschine, insbesondere eines Flurförderzeugs,
zum Anheben und Absenken eines Hubschlittens (5), wobei der Hubantrieb (1) einen Hubzylinder
(2) und ein Steuerventil (10) zur Steuerung des Senkenbetriebs des Hubantriebs (1)
aufweist, wobei in einem von dem Hubzylinder (2) zu einem Behälter (3) geführten Senkenzweig
(4) eine Ablaufdruckwaage (11) angeordnet ist, die von einer Federeinrichtung (20)
in Richtung einer Durchflussstellung (11a) und von dem in einem Signalpfad (21) der
Ablaufdruckwaage (11) stromauf des Steuerventils (10) anstehenden Druck in Richtung
einer Sperrstellung (11b) beaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufdruckwaage (11) mit einer den Regelbereich der Ablaufdruckwaage (11) steuernden
Steuervorrichtung (40) versehen ist, mit der der Regelbereich der Ablaufdruckwaage
(11) in Abhängigkeit von der auf dem Hubschlitten (5) befindlichen Last und/oder in
Abhängigkeit von der Viskosität des Druckmittels des Hubantriebs (1) veränderbar ist.
2. Hydraulischer Hubantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (40) derart ausgebildet ist, dass ausgehend von Nulllast bis
zu einer Grenzlast auf dem Hubschlitten (5) die Ablaufdruckwaage (11) einen großen
Regelbereich aufweist und ausgehend von der Grenzlast bis zur Nennlast auf dem Hubschlitten
(5) die Ablaufdruckwaage (11) einen verringerten Regelbereich aufweist.
3. Hydraulischer Hubantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (40) derart ausgebildet ist, dass bei hoher Viskosität des
Druckmittels die Ablaufdruckwaage (11) einen großen Regelbereich aufweist und bei
niedriger Viskosität des Druckmittels die Ablaufdruckwaage (11) einen verringerten
Regelbereich aufweist.
4. Hydraulischer Hubantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (40) eine die Ablaufdruckwaage (11) in Richtung der Sperrstellung
(11b) beaufschlagende Federeinrichtung (41) umfasst, deren Federvorspannung in Abhängigkeit
von der auf dem Hubschlitten (5) befindlichen Last und/oder in Abhängigkeit von der
Viskosität des Druckmittels veränderbar ist.
5. Hydraulischer Hubantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (41) ausgehend von Nulllast bis zu einer Grenzlast auf dem Hubschlitten
(5) eine geringe Federvorspannung aufweist und ausgehend von der Grenzlast bis zur
Nennlast auf dem Hubschlitten (5) eine erhöhte Federvorspannung aufweist.
6. Hydraulischer Hubantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (41) bei hoher Viskosität des Druckmittels eine geringe Federvorspannung
aufweist und bei niedriger Viskosität des Druckmittels eine erhöhte Federvorspannung
aufweist.
7. Hydraulischer Hubantrieb nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung der Federvorspannung der Federeinrichtung (41) ein mit der Federeinrichtung
(41) in Wirkverbindung stehender Druckübersetzerkolben (42) vorgesehen ist, der von
einem Steuerdruck beaufschlagbar ist, wobei zur Steuerung der Beaufschlagung des Druckübersetzerkolbens
(42) mit dem Steuerdruck ein Schaltventil (43) vorgesehen ist, das eine Sperrstellung
(43a) und eine Durchflussstellung (43b) aufweist.
8. Hydraulischer Hubantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (43) derart angesteuert ist, dass ausgehend von Nulllast bis zu
einer Grenzlast auf dem Hubschlitten (5) das Schaltventil (43) in die Sperrstellung
(43a) beaufschlagt ist und ausgehend von der Grenzlast bis zur Nennlast auf dem Hubschlitten
(5) das Schaltventil (43) in die Durchflussstellung (43b) beaufschlagt ist.
9. Hydraulischer Hubantrieb nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (43) derart angesteuert ist, dass bei hoher Viskosität des Druckmittels
das Schaltventil (43) in die Sperrstellung (43a) beaufschlagt ist und bei niedriger
Viskosität des Druckmittels das Schaltventil (43) in die Durchflussstellung (43b)
beaufschlagt ist.
10. Hydraulischer Hubantrieb nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerdruck von dem in dem Hubzylinder (2) anstehenden Lastdruck gebildet ist.
11. Hydraulischer Hubantrieb nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (43) elektrisch betätigbar ist und zur Betätigung mit einer elektronischen
Steuereinrichtung (15) in Verbindung steht, wobei die elektronische Steuereinrichtung
(15) zur Erfassung der auf dem Hubschlitten (5) befindlichen Last (m) mit einem den
Lastdruck im Hubzylinder (2) erfassenden Drucksensor (16) und/oder zur Erfassung der
Viskosität des Druckmittels mit einem die Temperatur des Druckmittels erfassenden
Temperatursensor (17) in Verbindung steht.
12. Hydraulischer Hubantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (40) den Regelbereich der Ablaufdruckwaage (11) in Abhängigkeit
von dem Lastschwerpunkt der auf dem Hubschlitten (5) befindlichen Last (m) und/oder
in Abhängigkeit eines zulässigen Kippmoments des Flurförderzeugs verändert.
13. Hydraulischer Hubantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine stromauf des Steuerventils (10) und stromauf der Ablaufdruckwaage (11) von dem
Senkenzweig (4) zum Behälter geführte Bypassleitung (30) vorgesehen ist, in der eine
Bypassblende (31) angeordnet ist, wobei die Bypassblende (31) in die Ablaufdruckwaage
(11) integriert ist.