[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlossanordnung, insbesondere für Fahrzeugtüren oder
Fahrzeugklappen, bevorzugt für eine Heckklappe. Die Schlossanordnung der betreffenden
Art weist ein Schlossgehäuse auf, an dem eine Drehfalle drehbar gelagert ist, die
zumindest zwischen einer Offenstellung und einer Hauptraststellung bewegbar ist. Ferner
weist die Schlossanordnung eine an dem Schlossgehäuse schwenkbar gelagerte Sperrklinke
auf, die zwischen einer mit der Drehfalle in Eingriff stehenden Sperrstellung und
einer Freigabestellung bewegbar ist.
[0002] Eine Schlossanordnung der eingangs bezeichneten Art ist beispielsweise aus der
DE 10 2013 113 384 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Schlossanordnung wird die Sperrklinke mit Hilfe eines
Steuerungselements, welches ein Zahnrad umfasst und mit einem motorischen Antrieb
in Antriebsverbindung steht, aus der Sperrstellung in Richtung der Freigabestellung
bewegt, um die Drehfalle zum Öffnen der Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe freizugeben.
Das Steuerungselement wird von dem motorischen Antrieb bewegt, wobei der Antrieb nach
Öffnung der Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe auch dafür sorgt, dass das Steuerungselement
für einen neuen Öffnungsvorgang wieder in seine Ausgangsstellung zurückbewegt wird.
Beim Schließvorgang sorgt ein in das Maul der Drehfalle einfallender Schließbolzen
dafür, dass die Drehfalle aus ihrer Offenstellung in ihre Hauptraststellung gedreht
wird, wobei bei dieser Drehbewegung die Drehfalle mit der Sperrklinke in Eingriff
gelangt. In der Hauptraststellung der Drehfalle ist dann eine Bewegung der Drehfalle
in ihre Offenstellung erst dann wieder möglich, wenn die Sperrklinke aus ihrer Sperrstellung
in ihre Freigabestellung bewegt wird, was durch das vorstehend beschriebene Steuerungselement
realisiert wird. In der Hauptraststellung der Drehfalle kann sich aber die Drehfalle
in eine über die Hauptraststellung hinausgehende Überhubstellung drehen, wodurch ein
Spiel zu der Sperrklinke erzeugt wird und sich die Drehfalle relativ zu dem Schließbolzen
bewegen kann, was ein für den Benutzer wahrnehmbares Klappergeräusch bewirkt. Insbesondere
bei Schlossanordnungen, die bei flach eingebauten Heckklappen verwendet werden, sind
die Dichtungskräfte gering, wodurch nur eine sehr geringe bis gar keine Spannung auf
die Schlossanordnung von Drehfalle und Sperrklinke wirkt, wodurch es der Drehfalle
möglich ist, in die vorstehend beschriebene Überhubstellung zu drehen, was zu dem
beschriebenen sowie unerwünschten Klappergeräusch führt. Aus diesem Grund ist aus
dem Stand der Technik eine Lösung bekannt, bei der das Maul der Drehfalle mit gummiartigen
Puffern versehen ist, um ein unerwünschtes Klappergeräusch aufgrund der Relativbewegung
zwischen Schließbolzen und Drehfalle zu reduzieren. Jedoch verschleißen solche Puffer
recht stark und erhöhen darüber hinaus die aufzuwendende Kraft, die zum Schließen
der Schlossanordnung aufgewandt werden muss.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf konstruktiv einfache Weise und kostengünstig
eine Schlossanordnung zu entwickeln, bei welcher eine unerwünschte Geräuschentwicklung
aufgrund einer Relativbewegung zwischen Drehfalle und Schließbolzen wirksam vermieden
wird. Insbesondere soll eine Lösung geschaffen werden, durch die eine Drehbewegung
der Drehfalle in eine Überhubstellung vermieden wird, nachdem die Drehfalle und die
Sperrklinke bereits verrastet sind.
[0004] Bei einer Schlossanordnung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass an dem Schlossgehäuse ein schwenkbar gelagerter Verschließ- und
Blockierhebel angeordnet ist, der zwischen einer Bereitschaftsstellung und einer Verschließstellung
schwenkbar ist. In der Bereitschaftsstellung sind Verschließ- und Blockierhebel und
die Drehfalle ohne Eingriff miteinander, was neben der Positionierung der beiden durch
die Auslegung von Dimensionierung und zugelassenen Drehwinkeln sichergestellt werden
kann.
[0005] Die Drehfalle weist ein Anschlagelement auf. Verschließ- und Blockierhebel sowie
Anschlagelement sind derart aufeinander abgestimmt ausgebildet, dass bei Schwenken
des Verschließ- und Blockierhebels in Richtung der Verschließstellung eine Nase des
Verschließ- und Blockierhebels in Einwirkung mit dem Anschlagelement tritt. Weiterhin
ist sichergestellt, dass bei fortgesetztem Schwenken des Verschließ- und Blockierhebels
in Richtung zu der Verschließstellung hin die Nase die Drehfalle in die Hauptraststellung
bewegt, indem der Verschließ- und Blockierhebel eine Kraft auf das Anschlagelement
ausübt und dieses bewegt. In der Hauptraststellung tritt die Sperrklinke in ihre Sperrstellung
und stellt in dieser eine Blockierung einer Bewegung der Drehfalle in Richtung ihrer
Offenstellung sicher.
[0006] Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei in Hauptraststellung befindlicher
Drehfalle eine Anlagefläche der Drehfalle derart positioniert ist, dass der Verschließ-
und Blockierhebel bei einem Schwenken von der Verschließstellung in Richtung der Bereitschaftsstellung
eine Blockierstellung einnimmt und in dieser auf die Anlagefläche einwirkt, beispielsweise
zumindest im Falle eines vorliegenden Drehmoments der Drehfalle über die Hauptraststellung
hinaus eine Kraft auf sie ausübt, zur Blockierung einer Bewegung der Drehfalle über
die Hauptraststellung hinaus.
[0007] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Durch die Erfindung wird auf konstruktiv einfache Weise und kostengünstig eine Schlossanordnung
bereitgestellt, welche sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet und dennoch wirksam
eine Drehbewegung der Drehfalle aus ihrer Hauptraststellung in eine sogenannte Überhubposition
verhindert, wenn beziehungsweise nachdem die Sperrklinke in ihre Sperrstellung gelangt
ist und der Verschließ- und Blockierhebel nach Herbeiführung des Schließens seine
Blockierstellung eingenommen hat. Dadurch, dass eine Drehbewegung der Drehfalle in
eine über die Hauptraststellung hinausgehende Überhubstellung in der Folge unterbunden
oder zumindest begrenzt ist, wird das aus dem Stand der Technik bekannte Problem des
unerwünschten Klappergeräuschs wirksam vermieden. Die Erfindung zeichnet sich dabei
durch eine rein mechanische Lösung aus, die im Unterschied zu bekannten Schlossanordnungen
aus dem Stand der Technik ohne etwaige gummiartige und verschleißanfällige Pufferelemente
auskommt. Dadurch, dass die Drehfalle aufgrund der Blockierung der Drehfalle durch
den Verschließ- und Blockierhebel - je nach Auslegung der Schlossanordnung - nicht
oder allenfalls geringfügig in eine Überhubstellung gelangen kann, wird ferner der
Vorteil erreicht, dass auch bei ruckartigem Schließen des Schlosses, etwa durch Zuwerfen
einer Fahrzeugklappe, an der das Schloss angeordnet ist, ein harter Anschlag der Fahrzeugklappe
beziehungsweise ihrer Dichtung vermieden wird.
[0009] Gemäß einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass zwischen der Offenstellung und
der Hauptraststellung der Drehfalle eine Vorraststellung der Drehfalle vorgesehen
ist, in welcher ein Bewegen der Drehfalle in die Offenstellung durch einen an dem
Schlossgehäuse schwenkbar angeordneten Vorrasthebel verhindert wird, der in eine Vorraststellung
geschwenkt in Anschlag mit einem Gegenelement der Drehfalle oder mit einem mit der
Drehfalle gekoppelten Gegenelement wirkverbunden ist. Das Gegenelement ist bevorzugt
als Anschlagbolzen ausgebildet.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass das Anschlagelement an der Drehfalle
derart positioniert ist, dass bei in Vorraststellung befindlicher Drehfalle die Nase
bei Schwenken des Verschließ- und Blockierhebels in Richtung der Verschließstellung
sich in Richtung des Anschlagelements bewegend mit diesem, bevorzugt wenigstens in
Kraftschluss, tritt und bei fortgeführtem Schwenken des Verschließ- und Blockierhebels
die Drehfalle von der Nase in Richtung ihrer Hauptraststellung gedrückt wird. Diese
Lösung ist konstruktiv besonders vorteilhaft, da sie keine weiteren Bauteile erfordert
und mit Veranlassen des Schließens durch den Verschließ- und Blockierhebel gleichzeitig
eine für eine Einnahme der Blockierstellung günstige Ausgangsposition geschaffen ist.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung umfasst, dass die Nase und das Anschlagelement
derart ausgebildet sind, dass die Bewegung der Drehfalle in Richtung der Hauptraststellung
durch Drücken der Nase, beispielsweise an einer mantelseitigen Anschlagfläche des
Anschlagelements vorgenommen wird.
[0012] Bevorzugt ist die Drehfalle derart ausgebildet, dass sie ausschließlich durch die
Kraft in ihre Hauptraststellung bewegbar ist, welche die Nase des Verschließ- und
Blockierhebels bei Schwenken des Verschließ- und Blockierhebels in Richtung der Verschließstellung
auf die Drehfalle, bevorzugt durch Drücken gegen eine Anschlagfläche, ausübt. Es ist
aber alternativ auch möglich, dass zusätzlich eine weiteres in Richtung der Hauptraststellung
wirkendes Drehmoment auf die Drehfalle ausgeübt wird, die beispielsweise von einem
mit der Drehfalle gekoppelten Aktuator bereitgestellt wird.
[0013] Wenn das Anschlagelement einstückiger Bestandteil der Drehfalle ist, werden gute
mechanische Eigenschaften und geringe Herstellungskosten erreicht.
[0014] Bevorzugt ist der Verschließ- und Blockierhebel federvorgespannt in Richtung der
Bereitschaftsstellung. Dadurch kann bei geeigneter Auslegung der Schlossanordnung
eine gezielte Krafteinwirkung auf den Verschließ- und Blockierhebel, beispielsweise
mittels eines Aktuators, auf den Vorgang des Schließens begrenzt werden.
[0015] Weiterhin kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen sein, dass der
Verschließ- und Blockierhebel an einer Rotationsachse mit dem Schlossgehäuse gekoppelt
ist zum rotatorischen Schwenken des Verschließ- und Blockierhebels. Mit anderen Worten
kann vorgesehen sein, dass die Kopplung des Verschließ- und Blockierhebels an dem
Schlossgehäuse eine Rotationsachse aufweist, mit welcher und um welche der Verschließ-
und Blockierhebel drehbar gelagert ist. Gemäß der vorteilhaften Ausführungsform weisen
die möglichen Bewegungen des Verschließ- und Blockierhebels also ausschließlich eine
rotatorische Bewegung und keine translatorischen Anteile auf.
[0016] Gemäß einer Variante ist der Verschließ- und Blockierhebel mit einem Aktuator gekoppelt.
Dieser ist bevorzugt als elektrischer Motor ausgebildet, kann aber in einer Variante
auch ausschließlich mechanisch betätigt sein. Der Aktuator ist gemäß der Weiterbildung
an einer Kopplungsstelle des Verschließ- und Blockierhebels eingreifend angeordnet,
wobei die Kopplungsstelle an einem Ende des Verschließ- und Blockierhebels positioniert
ist, welches weiter von der der Rotationsachse beabstandet ist als die Nase, wobei
die Rotationsachse zwischen der Kopplungsstelle und der Nase angeordnet ist. Durch
diese Lösung wird ein großer Hebelarm bereitgestellt, wodurch die bereitzustellenden
Kräfte vergleichsweise klein dimensioniert sein können.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass die Anlagefläche der Drehfalle relativ zu einer Drehachse
der Drehfalle eine konkav gekrümmte Oberfläche aufweist, womit gemeint ist, dass wenigstens
ein Bereich der Anlagefläche einen im mathematischen Sinn negativen Radius ausgehend
von der Drehachse der Drehfalle aus gesehen aufweist.
[0018] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
[0019] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen, in denen
ein beispielhaftes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
[0020] Es zeigen
Figs. 1 bis 4: Verschiedene Stadien des kinematischen Ablaufs einer Bewegung einer
beispielhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schlossanordnung.
Fig. 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlossanordnung
1 zu entnehmen. Diese wird bevorzugt, jedoch nicht ausschließlich, bei Heckklappen
von Fahrzeugen eingesetzt.
[0021] In einem Schlossgehäuse 13, von dem aus Darstellungsgründen nur ein Teil dargestellt
ist, ist Drehfalle 3 angeordnet, die sich um eine Drehachse 12 drehen kann. In der
gezeigten Stellung befindet sich die Drehfalle 3 in einer Vorraststellung, in welcher
die Drehfalle 3 von einem Vorrasthebel 4 daran gehindert wird, sich wieder in ihre
Offenstellung zurückzubewegen. In der gezeigten Darstellung ist die Drehfalle in Richtung
der Offenstellung vorgespannt, wodurch die gezeigte Ausbildung des Vorrasthebels 4
ausreichend ist, um das Zurückbewegen der Drehfalle 3 zu verhindern. Der Vorratshebel
4 ist schwenkbar an dem Schlossgehäuse 13 angeordnet und liegt an einem als Anschlagbolzen
16 ausgebildeten Gegenelement der Drehfalle 3 an. Die Auslösung des Vorrasthebels
4, die in dem Stadium der gezeigten Darstellung der Fig. 1 bereits erfolgt ist, erfolgt
in vielen Fällen durch einen Mikroschalter; prinzipiell sind jedoch auch mechanische
Auslösemechanismen möglich.
[0022] Ebenfalls an dem Schlossgehäuse 13 angeordnet ist ein Schließ- und Blockierhebel
2. Dieser ist um eine als Schließ- und Blockierhebel-Schwenkachse 14 ausgebildete
Rotationsachse drehbar an dem Schlossgehäuse 13 gelagert und ist, in der gezeigten
Ausgestaltung, in Richtung seiner in der gezeigten Darstellung vorliegenden Bereitschaftsstellung
vorgespannt, nämlich in eine Richtung entlang des Pfeils P. In der gezeigten Bereitschaftsstellung
ist eine weitere Bewegung in Richtung der Federvorspannung durch das Haltelement 11
verhindert. In der gezeigten Position befindet sich die Sperrklinke 5 in ihrer Freigabestellung
und wird aufgrund einer entsprechenden Federvorspannung mit ihrer Sperrfläche 5' gegen
eine Mantelfläche der Drehfalle 3 gedrückt. An der Kopplungsstelle 15 greift ein nicht
dargestellter Aktuator an dem Verschließ- und Blockierhebel 2 an. Die Kopplungsstelle
15 ist weiter von der Schließ- und Blockierhebel-Schwenkachse 14 beabstandet als die
Nase 7.
[0023] In Fig. 2 ist dargestellt, dass mit dem, nicht gezeigten, Aktuator eine Drehbewegung
des Schließ- und Blockierhebels 2 in Richtung des Pfeils A herbeigeführt wird. Die
Nase 7 des Schließ- und Blockierhebels 2 wird infolge der Drehbewegung des Schließ-
und Blockierhebels 2 geschwenkt und gerät im Zuge der Schwenkbewegung in Einwirkung
mit dem Anschlagelement 6. Mit anderen Worten wird die Nase 7 mit einer mantelseitigen
Nasenfläche 8 an eine mantelseitige Anschlagfläche 8' des Anschlagelements 6 herangeführt
und drückt von dem Moment der Berührung an bei weiterem Drehen des Schließ- und Blockierhebels
2 die Drehfalle 3 in Richtung ihrer Hauptraststellung, die in Fig. 2 bereits erreicht
ist. In der Hauptraststellung tritt die Sperrklinke 5 in ihre Sperrstellung und greift
in eine Sperrklinkenausnehmung der Drehfalle 3 ein. Durch die mit mantelseitiger Druckfläche
9 ausgeübte Blockade wird fortan eine Bewegung der Drehfalle in Richtung der Offenstellung
verhindert. In der dargestellten Ausführungsform ist das Schwenken der Sperrklinke
eine Überlagerung von rotatorischer und translatorischer Bewegung. Alternativ sind
aber auch rein rotatorische oder rein translatorische Bewegungen bei entsprechenden
Ausgestaltungen denkbar.
[0024] In der Hauptraststellung ist zwar eine Bewegung der Drehfalle 3 in Richtung ihrer
Offenstellung durch die Sperrklinke blockiert; es besteht jedoch prinzipiell noch
die Gefahr einer Überhubbewegung der Drehfalle 3 über die Hauptraststellung hinaus,
also in der gezeigten Darstellung entgegen dem Uhrzeigersinn. Um eine derartige Überhubbewegung
zu verhindern, erfolgt ein Schwenken des Schließ- und Blockierhebels 2 in Richtung
seiner Bereitschaftsstellung, wobei der Blockierhebel aber nur ein Teil des Wegs zur
Bereitschaftsstellung zurücklegt, bis er die Position erreicht, in welcher er in Blockierstellung
mit der Drehfalle 3 eintritt.
[0025] In dem in Fig. 3 dargestellten Stadium der Bewegung nimmt der Schließ- und Blockierhebel
2 eine Blockierstellung ein. In der Blockierstellung wirkt die Nase 7 an der Anlagefläche
10 mit der Drehfalle 3 zusammen, wobei zumindest eine kraftschlüssige Komponente der
Einwirkung vorliegt, und wobei die Anlagefläche 10 in der dargestellten Ausführungsform
ein Teil einer Mantelfläche der Drehfalle 3 ist. Die Einwirkung ist in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel derart ausgelegt, dass in der Hauptraststellung der Drehfalle
3 der Schließ- und Blockierhebel 2 die Anlagefläche 10 berührt und eine Kraft auf
diese ausübt, die zumindest eine tangentiale Kraftkomponente in Relation zur Drehachse
12 der Drehfalle umfasst. Durch die Einwirkung des Verschließ- und Blockierhebels
wird die Weiterbewegung der Drehfalle 3 in Richtung Überhubbewegung (also über die
Hauptraststellung hinaus) verhindert. Die Anlagefläche 10 kann alternativ oder zusätzlich
zu der gezeigten Ausgestaltung auch teilweise oder vollständig Teile einer oder beider
der anderen Flächen, also der parallel zur Papierebene orientierten Flächen, der Drehfalle
3 umfassen. Auch ist denkbar, dass ein eigens an der Drehfalle 3 angeordnetes Element
die Anlagefläche 10 bereitstellt, wobei das Element einstückig oder mehrstückig mit
der Drehfalle sein kann. Die Festlegung der Nase in der Blockierstellung an Anlagefläche
10 kann entweder durch Hemmung mit der Drehfalle 3 vorgesehen sein, was durch geschickte
Auslegung der Federkräfte für die Federvorspannung der vorgesehenen Elemente erreicht
werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann eine Positionierung des Schließ- und
Blockierhebels 2 durch den Aktuator erreicht werden, der an der oben bereits beschriebenen
Kopplungsstelle 15 eingreift.
[0026] In Fig. 4 ist dargestellt, wie als vorbereitende Maßnahme für ein Öffnen der Heckklappe
der Schließ- und Blockierhebel 2 in seine Bereitschaftsstellung zurückgeschwenkt ist,
was durch Bereitstellen einer hinreichend großen Kraft an dem Schließ- und Blockierhebel
2 in Richtung der Bereitschaftsstellung bewerkstelligt wurde.
1. Schlossanordnung (1), insbesondere für Fahrzeugtüren oder Fahrzeugklappen, bevorzugt
für eine Heckklappe, mit einem Schlossgehäuse (13), einer an dem Schlossgehäuse (13)
drehbar gelagerten Drehfalle (3), die zumindest zwischen einer Offenstellung und einer
Hauptraststellung bewegbar ist, einer an dem Schlossgehäuse (13) schwenkbar gelagerten
Sperrklinke (5), die zwischen einer mit der Drehfalle (3) in Eingriff stehenden Sperrstellung
und einer Freigabestellung bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem Schlossgehäuse (13) ein schwenkbar gelagerter Verschließ- und Blockierhebel
(2) angeordnet ist, der zwischen einer Bereitschaftsstellung, in welcher der Verschließ-
und Blockierhebel (2) und die Drehfalle (3) ohne Eingriff miteinander sind und einer
Verschließstellung schwenkbar ist,
wobei die Drehfalle (3) ein Anschlagelement (6) aufweist und Verschließ- und Blockierhebel
(2) sowie Anschlagelement (6) derart ausgebildet sind, dass bei Schwenken des Verschließ-
und Blockierhebels (2) in Richtung der Verschließstellung eine Nase (7) des Verschließ-
und Blockierhebels (2) in Einwirkung mit dem Anschlagelement (6) tritt, und dass bei
fortgesetztem Schwenken des Verschließ- und Blockierhebels (2) zu der Verschließstellung
die Nase (7) die Drehfalle (3) mittels Bewegung des Anschlagelements (6) in die Hauptraststellung
bewegt, in welcher die Sperrklinke (5) in die Sperrstellung tritt zur Blockierung
einer Bewegung der Drehfalle (3) in Richtung der Offenstellung,
wobei bei in Hauptraststellung befindlicher Drehfalle (3) eine Anlagefläche (10) der
Drehfalle (3) derart positioniert ist, dass der Verschließ- und Blockierhebel (2)
bei einem Schwenken von der Verschließstellung in Richtung der Bereitschaftsstellung
eine Blockierstellung in Einwirkung mit der Anlagefläche (10) einnimmt zur Blockierung
einer Bewegung der Drehfalle (3) über die Hauptraststellung hinaus.
2. Schlossanordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Offenstellung und der Hauptraststellung der Drehfalle (3) eine Vorraststellung
der Drehfalle (3) vorgesehen ist, in welcher ein Bewegen der Drehfalle (3) in die
Offenstellung durch einen an dem Schlossgehäuse schwenkbar angeordneten Vorrasthebel
(4) verhindert wird, der in eine Vorraststellung geschwenkt in Anschlag mit einem
Gegenelement (16), bevorzugt Anschlagbolzen, der Drehfalle (3) oder mit einem mit
der Drehfalle (3) gekoppelten Gegenelement (16), bevorzugt Anschlagbolzen, wirkverbunden
ist.
3. Schlossanordnung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (6) an der Drehfalle (3) derart positioniert ist, dass bei in
Vorraststellung befindlicher Drehfalle (3) die Nase (7) bei Schwenken des Verschließ-
und Blockierhebels (2) von seiner Bereitschaftsstellung in Richtung der Verschließstellung
sich in Richtung des Anschlagelements (6) bewegend mit diesem in Einwirkung, bevorzugt
zumindest in Kraftschluss, tritt, und dass bei fortgeführtem Schwenken des Verschließ-
und Blockierhebels (2) die Drehfalle (3) von der in Einwirkung mit dem Anschlagelement
(6) stehenden Nase (7) in Richtung der Hauptraststellung der Drehfalle (3) gedrückt
wird.
4. Schlossanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschließ- und Blockierhebel (2) federvorgespannt ist in Richtung der Bereitschaftsstellung.
5. Schlossanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschließ- und Blockierhebel (2) an einer Rotationsachse (14) mit dem Schlossgehäuse
(13) gekoppelt ist zum rotatorischen Schwenken des Verschließ- und Blockierhebels
(2).
6. Schlossanordnung (1) einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschließ- und Blockierhebel (2) mit einem Aktuator gekoppelt ist, der bevorzugt
als elektrischer Motor ausgebildet ist, und der an einer Kopplungsstelle (15) des
Verschließ- und Blockierhebels (2) eingreift, die an einem Ende des Verschließ- und
Blockierhebels (2) positioniert ist, welches weiter von der der Rotationsachse (14)
beabstandet ist als die Nase (7), wobei die Rotationsachse (14) zwischen der Kopplungsstelle
und der Nase angeordnet ist.
7. Schlossanordnung (1) einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche der Drehfalle relativ zu einer Drehachse der Drehfalle (3) eine
konkav gekrümmte Oberfläche aufweist.