[0001] Die Erfindung betrifft einen Isolierkörper für eine Steckverbindereinheit, eine Steckverbindereinheit
mit einem solchen Isolierkörper sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Isolierkörpers.
[0002] Steckverbinder, die zwei zueinander komplementäre Steckverbindereinheiten aufweisen,
dienen zum Trennen und Verbinden von elektrischen Leitungen und elektrischen Geräten.
Die Steckverbindereinheit in umfassen dabei normalerweise eine Vielzahl von Kontaktstiften
oder Kontaktbuchsen, die gegeneinander isoliert und mit elektrischen Leitungen verbunden
sind.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind diverse Steckverbinder bekannt, welche insbesondere
auch für Anwendungen im Maschinenbau, in elektrischen Schaltschränken oder bei Anwendungen
mit gesteigerten Anforderungen bezüglich mechanischer oder chemischer Robustheit geeignet
sind. Um die Anforderungen bezüglich Robustheit zu gewährleisten sind die Steckverbinder
mit massiven Gehäusen ausgeführt, was zu einem sehr hohen Platzbedarf führt. Die Gehäusegrösse
wird weiter durch den innenliegenden Isolierkörper sowie die zur Fixierung des Isolierkörpers
am Gehäuse benötigten Elemente beeinflusst.
[0004] Aus der
EP2034562B1 ist ein Steckverbinder mit einem einteiligen Isolierkörper bekannt. An der Aussenseite
weist der Isolierkörper dicht gepackte feingliedrige Strukturen auf, welche eine Isolation
zwischen benachbarten Kontakten sicherstellen. Zwischen den feingliedrigen Strukturen
sammeln sich regelmässig Schmutzpartikel an, über die Kriechströme fliessen können,
so dass die Isolationseigenschaften des Steckverbinders beeinträchtigt werden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Isolierkörper
für Steckverbinder bzw. Steckverbindereinheiten zu schaffen.
[0006] Insbesondere soll der Isolierkörper eine Vielzahl an gegeneinander elektrisch isolierten
elektrischen Kontakten aufnehmen und führen können.
[0007] Ferner soll der Isolierkörper eine kompakte Bauform aufweisen und für Bemessungsspannungen
von mindestens 400V geeignet sein. Der Isolierkörper soll Kontaktstifte und Kontaktbuchsen
mit erhöhter Dichte aufnehmen können, ohne dass erhöhte Kriegsströme auftreten.
[0008] Zudem sollen die Strukturen auf der Aussenseite des Isolierkörpers so ausgeführt
sein, dass trotz durch Verschmutzung abgelagerter Partikel ein hinreichend grosser
Kriechweg als Mindestkriechstrecke (gemäss IEC 60664-1) zwischen benachbarten leitenden
Elementen besteht.
[0009] Des Weiteren sollen ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Isolierkörpers angegeben
werden. Weiterhin sollen männliche und weibliche Steckverbindereinheiten geschaffen
werden, die mit einem erfindungsgemässen Isolierkörper bestückt sind und zu einem
Steckverbinder zusammengesetzt werden können
[0010] Diese Aufgabe wird mit einem Isolierkörper, einer Steckverbindereinheit und einem
Verfahren gelöst, welche die in Anspruch 1, resp. Anspruch 12, resp. Anspruch 14 angegebenen
Merkmale aufweisen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen
angegeben.
[0011] Der Isolierkörper, der für den Einsatz in einer elektrischen Steckverbindereinheit
geeignet ist, umfasst zumindest zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an, Einführkanälen,
zur Aufnahme von Kontaktstiften oder Kontaktbuchsen. Die Einführkanäle sind vorzugsweise
entlang einer Hauptachse des Isolierkörpers ausgerichtet, um eine kompakte Bauform
zu ermöglichen. In die Einführkanäle sind abisolierte Kabelenden einführbar und in
den Kontaktstiften oder Kontaktbuchsen festlegbar. Der Isolierkörper weist weiter
zumindest zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an Fixierkanälen auf, welche zumindest
annähernd senkrecht zu den Einführkanälen ausgerichtet sind. Jedem Einführkanal ist
jeweils so ein Fixierkanal zugeordnet, dass die im Fixierkanal eingeführte Klemmschraube
den im Einführkanal gelagerten Kontaktstift oder Kontaktbuchse mechanisch beaufschlagen
kann. An der Aussenseite des Isolierkörpers sind zumindest annähernd koaxial zu den
Fixierkanälen ausgerichtete zumindest zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an Isolierkragen
angeformt. Die Isolierkragen stellen die laterale elektrische Isolation der elektrisch
mit den Kontaktstiften oder Kontaktbuchsen verbundenen Klemmschrauben sicher.
[0012] Erfindungsgemäss weisen die Isolierkragen jeweils zumindest eine Kragenöffnung auf,
die beidseits durch Kragenenden begrenzt ist. Durch die Kragenöffnungen wird die Distanz
zwischen den feingliedrigen Isolierkragen erhöht, so dass kleine Schmutzpartikel nicht
mehr zwischen den Isolierkragen hängen bleiben können. Auf Isolierkörpern angelagerte
Schutzpartikel können Kriechströme verursachen, welche zum Ausfall des Isolierkörpers
und des damit verbundenen Steckverbinders führen, da die elektrische Isolation nicht
mehr gewährleistet ist. Die Kriechstrecke entlang der Oberfläche des Isolierkörpers
wird durch die Kragenöffnungen erfindungsgemäss erhöht, so dass die Betriebssicherheit
des Isolierkörpers verbessert wird oder auch eine erhöhte Dichte der Anschlusskontakte
realisiert werden kann.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Isolierkragen als Hohlzylindersegmente
ausgebildet, denen anschliessend an die Kragenenden ein Holzylindersegment fehlt.
Die Kragenenden bilden vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtete Kanten, welche
die Kragenöffnung begrenzen. Diese geometrische Form ermöglicht eine einfache Fertigung.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist an der Aussenseite des Isolierkörpers
ein Isolationsrand zur elektrischen Isolation der benachbarten Klemmschrauben hinsichtlich
Kriechströmen angeformt. Die Kriechströme können entlang der Oberfläche von den Klemmschrauben
zu einem Schutzleiter und/oder zum Steckverbindergehäuse und/oder zu den Haltemitteln
fliessen. Durch den Isolationsrand wird der Kriechweg vergrössert und die Kriechströme
entsprechend reduziert.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die Kragenöffnungen in den Isolierkragen
jeweils gegen den benachbarten Isolierkragen oder gegen den Isolationsrand hin ausgerichtet.
Hierdurch wird der Raum zwischen benachbarten Isolierkragen an der engsten Stelle
erhöht, wodurch kleinere Partikel nicht mehr mechanisch blockiert werden können. Die
benachbarten Isolationskragen sind vorzugsweise in einer Reihe ausgerichtet sind,
wobei die Kragenöffnungen zumindest annähernd in dieselbe Richtung weisen und eine
gemeinsame Öffnungsachse aufweisen.
[0016] Vorzugsweise weisen die Isolierkragen eine Wandstärke von 0.4 bis 1.5mm auf. In einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung weisen die Isolierkragen eine Wandstärke zwischen
0.75mm und 1.0mm auf.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Isolierkörpers sind an der Innenseite
der Isolierkragen der an der Innenseite der Fixierkanäle eine oder mehrere Blockierrippen,
zur mechanischen Blockierung der Klemmschrauben, angeformt. Durch die Blockierrippen
wird ein ungewolltes Lösen oder Herausfallen der Klemmschrauben, beispielsweise durch
Vibrationen, verhindert.
[0018] Vorzugsweise weisen die Kragenöffnungen eine Öffnungsweite von 1.0 bis 8.0 mm auf.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weisen die Kragenöffnungen eine Öffnungsweite
zwischen 1.5mm und 3.0mm auf. Die Kragenöffnungen weisen relativ zur Mittelachse der
Isolierkragen vorzugsweise einen Öffnungswinkel zwischen 60° und 120°. Besonders bevorzugt
liegt der Öffnungswinkel im Bereich von 90° plus/minus 5°.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Oberfläche des Isolierkörpers
schmutzabweisende und/oder selbstreinigende Eigenschaften auf. Vorzugsweise wird diese
Eigenschaft durch eine Beschichtung, welche schmutzabweisend und/oder selbstreinigend
ist, erreicht. Durch die schmutzabweisende und/oder selbstreinigende Oberfläche wird
die Anlagerung von Schmutzpartikeln auf dem Isolierkörper zusätzlich reduziert.
[0020] Vorzugsweise weist das Material für den Isolierkörper oder gegebenenfalls für die
Beschichtung des Isolierkörpers eine hohe Kriechstromfestigkeit auf, so dass der Isolierkörper
einer besseren Isolierstoffgruppe gemäß IEC 60664-1 zugeordnet werden kann.
[0021] Die Isolationsdistanz zwischen einer Klemmschraube und dem benachbarten Isolierkragen
liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0.75mm - 1.25mm, besonders bevorzugt bei 1mm.
Diese Werte können in Abhängigkeit der Umgebungsbedingungen, in denen erfindungsgemässe
Steckverbinder eingesetzt werden, entsprechend angepasst werden.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind an zumindest zwei gegenüberliegenden
Seiten des Isolierkörpers Rastvorsprünge und Haltemittelführungen zur mechanischen
Festlegung von Haltemitteln vorgesehen. Mittels der Haltemittel kann der Isolierkörper
in einem Gehäuse eines Steckverbinders angebracht und/oder festgelegt werden.
[0023] Vorzugsweise ist der Isolierkörper für Bemessungsspannungen von mindestens 400V geeignet.
Besonders bevorzugt werden, trotz am Isolierkörper durch Verschmutzung abgelagerter
Partikel, nur derart geringe Kriechstrecken gemäss Norm IEC 60664-1 verursacht, dass
es während der Lebensdauer des Isolierkörpers zu keinen elektrischen Überschlagen
kommt.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind am Isolierkörper Codierelemente, vorzugsweise
Codierstege (17) oder Codiernuten (18), angeformt. Durch die Codierelemente wird die
korrekte Steckverbindung sichergestellt.
[0025] Mit einem erfindungsgemässen Isolierkörper sind erfindungsgemässe Steckverbindereinheiten
vorteilhaft realisierbar. Der Steckverbinder umfasst zwei Steckverbindereinheiten,
wobei jeweils eine Steckverbindereinheit als weibliche oder männliche Steckverbinderhälfte
ausgestaltet ist. Vorzugsweise umfassen beide Steckverbindereinheiten jeweils einen
erfindungsgemässen Isolierkörper.
[0026] Ein erfindungsgemässer Isolierkörper wird vorzugsweise durch ein ebenfalls erfindungsgemässes
Verfahren hergestellt. Das Verfahren ist vorzugweise ein Urformverfahren, insbesondere
ein Guss-Verfahren, ein Druckgiess-Verfahren oder ein Spritzgussverfahren. Alternativ
kann auch ein 3D-Druck-Verfahren angewendet werden. Vorzugsweise umfasst das Verfahren
zumindest einen materialabtragenden Verfahrensschritt. In einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung des Verfahrens werden während des materialabtragenden Verfahrensschrittes
die Kragenöffnungen an den Isolierkragen ausgestaltet.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1a
- einen erfindungsgemässen Isolierkörper 1 mit Haltemitteln 2, 2';
- Fig. 1b
- eine Detailansicht des Isolierkörpers 1 von Fig. 1a;
- Fig. 2
- den Isolierkörper 1 von Fig. 1a in einer weiteren Ansicht mit explosionsartig dargestelltem
Haltemittel 2;
- Fig. 3
- eine Steckverbindereinheit 10 mit einem mit Kontaktstiften 5 bestückten Isolierkörper
1 von Fig. 1a mit einer kreisförmig hervorgehobenen Einsicht ins Innere des Isolierkörpers
1;
- Fig. 4
- die Steckverbindereinheit 10 von Fig. 1a in einer weiteren Ansicht;
- Fig. 5a
- den Isolierkörper 1 von Fig. 1a in einer Seitenansicht;
- Fig. 5b
- eine Detailansicht des Isolierkörpers 1 von Fig. 5a;
- Fig. 6
- einen Steckverbinder 100 mit zwei Steckverbindereinheiten 10, 10', die komplementär
zueinander ausgebildete Isolierkörper 1, 1` aufweisen;
- Fig. 7
- den Steckverbinder 100 von Fig. 6 in einer teilweise geschnittenen Ansicht mit explosionsartig
dargestellten Kontaktstiften 5 und Kontaktbuchsen 7;
[0028] Fig. 1a zeigt einen erfindungsgemässen Isolierkörper 1 mit Haltemitteln 2, 2' in
einer perspektivischen Ansicht. Der Isolierkörper 1 weist mehrere, den Isolierkörper
1 durchdringende, Einführkanäle 11A, 11B, 11C,... auf, welche zur Aufnahme von Kontaktstiften
oder Kontaktbuchsen (nicht gezeigt) dienen. Jedem Einführkanal 11A, 11B, 11C,... ist
seitlich ein Fixierkanal 12A, 12B, 12C,... zugeordnet, in den jeweils eine Klemmschraube
6 einführbar ist. An den Fixierkanälen 12A, 12B, 12C,... sind jeweils Isolierkragen
13A, 13B, 13C,... angeordnet, welche die im zugehörigen Fixierkanal 12A, 12B, 12C,...
angeordnete Klemmschraube 6 seitlich elektrisch isolieren. An zwei Enden des Isolierkörpers
1 sind Haltemittel 2, 2' gezeigt, mit welchen der Isolierkörper 1 mit Kopplungsmitteln
4, 4' in einem Gehäuse eines Steckverbinders festlegbar ist. Die Haltemittel 2, 2`,
umfassen Rastelemente 21 und zumindest eine Feststellschraube 3 zur Festlegung am
Isolierkörper 1. Die Feststellschraube 3 kann gleichzeitig die Funktion des Schutzleiterkontakts
übernehmen. Bei dieser Variante sind die Haltemittel 2, 2' als Schutzleiterbleche
ausgestaltet.
[0029] Fig. 1b zeigt eine Detailansicht des Isolierkörpers 1 von Fig. 1a. Am Fixierkanal
12E ist konzentrisch ein Isolierkragen 13E angeformt, der hohlzylindrisch ausgebildet
ist und dem auf der rechten Seite ein Hohlzylindersegment fehlt, so dass der Isolierkragen
13E zwei Kragenenden 132 aufweist, die eine Kragenöffnung 131E begrenzen. Die Kragenöffnung
131E, die z.B. aus einem Schnitt durch den Isolierkragen 13E resultiert, weist vorzugsweise
einen rechteckigen Querschnitt auf. In den Fixierkanal 12E ist eine Klemmschraube
6 eingeführt, die gegen das Kontaktelement, den Kontaktstift oder die Kontaktbuchse,
gedreht werden kann.
[0030] Fig. 2 zeigt den Isolierkörper 1 von Fig. 1a in einer weiteren Ansicht mit explosionsartig
dargestelltem Haltemittel 2. Am Isolationskörper 1 sind Rastvorsprünge 14A, 14B und
Haltemittelführungen 15A, 15B angeformt, in welche entsprechende Elemente des Haltemittels
2 eingreifen können.
[0031] Fig. 3 zeigt den Isolierkörper 1 von Fig. 1a mit einer kreisförmig hervorgehobenen
Einsicht ins Innere des Isolierkörpers 1. In den Einführkanälen 11A, 11B, 11C sind
Kontaktstifte 5 angeordnet, in welchen ein elektrischer Leiter durch eine Klemmschraube
6 festlegbar ist.
[0032] Fig. 4 zeigt den Isolierkörper 1 von Fig. 1a in einer weiteren Ansicht. Die Kontaktstifte
5 stehen aus dem Isolierkörper 1 heraus, so dass sie in eine komplementäre Steckverbinderhälfte
eingreifen und einen elektrischen Kontakt herstellen können. Am Isolierkörper sind
Codierstege 17 angeformt, welche in entsprechende Codierelemente an einem Gegenstück
eingreifen können. Durch die Codierelemente wird ein Zusammenstecken zweier Isolierkörper
1 in einer falschen Position verhindert.
[0033] Fig. 5a zeigt den Isolierkörper 1 von Fig. 1a in einer Seitenansicht. Die Fixierkanäle
12A, 12B, 12C,... sind in der gezeigten bevorzugten Ausgestaltung in einer Reihe angeordnet.
Die Isolierkragen 13A, 13B, 13C,... sind konzentrisch zu den Fixierkanälen 12A, 12B,
13C,... angeordnet. Die Isolierkragen 13A, 13B, 13C,... weisen Kragenöffnungen 131A,
131B, 131C,... auf, welche jeweils in Richtung des benachbarten Isolierkragens 13A,
13B, 13C gerichtet sind.
[0034] Fig. 5b zeigt eine Detailansicht des Isolierkörpers 1 von Fig. 5a. Der Isolierkragen
13E weist eine Kragenöffnung 131E, welche in Richtung des benachbarten Isolierkragens
13F gerichtet ist, auf. Die Isolationsdistanz d bezeichnet die Distanz zwischen der
elektrisch leitenden Klemmschraube 6 im Fixierkanal 12E und dem benachbarten Isolierkragen
13F, welcher die benachbarte Klemmschraube isoliert. Die Kragenöffnung 131F im Isolierkragen
13F weist eine Öffnungsweite w auf. Benachbart zum Isolationskragen 13F ist ein Isolationsrand
16 angeordnet, durch welchen die seitliche elektrische Isolation gegenüber den Haltemitteln
2, 2' und den daran angebrachten Elementen sichergestellt wird. An der Innenseite
des Fixierkanals 12F sind zwei gegenüberliegende Blockierrippen 121F, 121F' angeformt.
Die Blockierrippen 121F, 121F' verhindern, dass sich die Klemmschraube 6 durch Vibrationen
oder sonstige Bewegungen des Isolierkörpers 1 lösen kann.
[0035] Fig. 6 zeigt einen Steckverbinder 100 mit Steckverbindereinheiten 10, 10', die zueinander
komplementäre Isolierkörper 1, 1' aufweisen. Die Steckverbindereinheiten 10, 10' können
ein hier nicht gezeigtes Gehäuse umfassen. Der zweite Isolierkörper 1' weist Codiernuten
18 auf, welche komplementär zu den Codierelementen am Isolierkörper 1 ausgeformt sind.
[0036] Fig. 7 zeigt den Steckverbinder 100 von Fig. 6 in einer teilweise geschnittenen Ansicht
mit explosionsartig dargestellten Kontaktstiften 5 und Kontaktbuchsen 7. Im unteren
Isolierkörper 1 sind Kontaktstifte 5 in den Einführkanälen 11A angeordnet. Im oberen
Isolierkörper 1' sind dazu komplementäre Kontaktbuchsen 7 in den Einführkanälen 11E
angeordnet. Kontaktstifte 5 und Kontaktbuchsen 7 sind über Klemmschrauben 6 mechanisch
beaufschlagbar. Die Klemmschrauben 6 sind den Fixierkanälen 12A, 12E geführt, welche
jeweils von einem Isolierkragen 13A, 13E umgeben sind. Es ist gezeigt, dass die Fixierkanäle
12A; 12E senkrecht zu den Einführkanälen 11A; 11E ausgerichtet und von den hohlzylindrischen
Isolierkragen 13A; 13E umschlossen sind. Die Isolierkragen 13A; 13E sind einstückig
am Isolierkörper 1, 1' angeformt und nach aussen geführt, sodass sie den Isolierkörper
1, 1' nach aussen überragen. Die Einführkanäle 11 sind dieser vorzugsweisen Ausgestaltung
in zwei Reihen angeordnet, wobei sich je zwei Fixierkanäle 12 jeweils koaxial gegenüber
liegen.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1, 1'
- Isolierkörper
- 11A, 11B, 11C,...
- Einführkanal
- 12A, 12B, 12C,...
- Fixierkanal
- 121F, 121F'
- Blockierrippe
- 13A, 13B, 13C,...
- Isolierkragen
- 131A, 131B, 131C,...
- Kragenöffnungen
- 132
- Kragenenden
- 14A, 14B
- Rastvorsprung
- 15A, 15B
- Haltemittelführung
- 16
- Isolationsrand
- 17
- Codiersteg
- 18
- Codiernut
- 2, 2'
- Haltemittel
- 21
- Rastelement
- 3
- Stellschraube
- 4, 4'
- Kopplungsmittel
- 5
- Kontaktstift
- 6
- Klemmschraube
- 7
- Kontaktbuchse
- d
- Isolationsdistanz
- w
- Öffnungsweite
1. Isolierkörper (1) für eine elektrische Steckverbindereinheit (10, 10'), mit zumindest
zwei Einführkanälen (11A, 11B, 11C,...,), in die je ein Kontaktstift (5) oder eine
Kontaktbuchse (7) einführbar ist, die vorzugsweise parallel zu einer Hauptachse (x)
des Isolierkörpers (1) ausgerichtet sind und in die je ein vorzugsweise senkrecht
dazu ausgerichteter Fixierkanal (12A; 12B; 12C;...) einmündet, in dem eine Klemmschraube
(6) drehbar gelagert ist, mittels der der zugeordnete Kontaktstift (5) oder die zugeordnete
Kontaktbuchse (7) mechanisch beaufschlagbar ist, und dem ein Isolierkragen (13A; 13B;
13C; ...) zugeordnet ist, der an der Aussenseite des Isolierkörpers (1) zumindest
annähernd koaxial zum zugeordneten Fixierkanal (11A; 11B; 11C,...) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise jeder der Isolierkragen (13A; 13B; 13C;...) zumindest eine beidseits
durch Kragenenden (132) begrenzte Kragenöffnung (131A, 131B, 131C,...) aufweist.
2. Isolierkörper (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierkragen (13A; 13B; 13C;...) als Hohlzylinderelemente ausgebildet sind,
denen anschliessend an die Kragenenden (132) ein Holzylindersegment fehlt, wobei die
Kragenenden (132) vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtete Kanten bilden.
3. Isolierkörper (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aussenseite des Isolierkörpers (1) eine Isolationsrand (16), zur elektrischen
Isolation wenigstens einer der Klemmschrauben (6) bezüglich eines Schutzleiters und/oder
eines Steckverbindergehäuses und/oder der Haltemittel (2,2'), angeordnet ist.
4. Isolierkörper (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kragenöffnungen (131A, 131B, 131C,...) jeweils gegen den benachbarten Isolationskragen
(13A;, 13B; 13C;...) oder gegen den Isolationsrand (6) hin ausgerichtet sind oder
dass die benachbarten Isolationskragen (13A;, 13B; 13C;...) in einer Reihe ausgerichtet
sind und die Kragenöffnungen (131A, 131B, 131C,...) zumindest annähernd in dieselbe
Richtung weisen und eine gemeinsame Öffnungsachse aufweisen.
5. Isolierkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierkragen (13A, 13B, 13C,...) eine Wandstärke von 0.4mm bis 1.5mm, vorzugsweise
von 0.75mm bis 1mm, aufweisen und/oder dass an der Innenseite der Isolierkragen (13A,
13B, 13C,...) oder an der Innenseite der Fixierkanäle (12A, 12B, 13C,...) eine oder
mehrere Blockierrippen (121F, 121F'), zur mechanischen Blockierung der Klemmschrauben
(6), angeformt sind.
6. Isolierkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kragenöffnungen (13A, 13B, 13C,...) eine Öffnungsweite (w) zwischen 1mm und 8mm,
vorzugsweise zwischen 1.5mm und 3mm, aufweisen und/oder dass die Kragenöffnungen (13A,
13B, 13C,...) relativ zur Mittelachse der Isolierkragen (13A, 13B, 13C,...) einen
Öffnungswinkel zwischen 60° und 120°, vorzugsweise etwa 90° aufweisen.
7. Isolierkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Isolierkörpers (1) schmutzabweisende und/oder selbstreinigende
Eigenschaften aufweist.
8. Isolierkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationsdistanz (d) zwischen einer Klemmschraube (6) und dem benachbarten Isolierkragen
(13A, 13B, 13C,...) bzw. dem Isolationsrand (16) zumindest 1mm beträgt.
9. Isolierkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest zwei gegenüberliegenden Seiten des Isolierkörpers (1) Rastvorsprünge
(14A, 14B) und Haltemittelführungen (15A, 15B) zur mechanischen Festlegung von Haltemitteln
(2, 2'), mittels denen der Isolierkörper (1) in einem Gehäuse einer Steckverbindereinheit
(10, 10') festlegbar ist, angeordnet sind.
10. Isolierkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (1) für Bemessungsspannungen von mindestens 400V geeignet ist und/oder
dass am Isolierkörper (1) Codierelemente, vorzugsweise Codierstege (17) oder Codiernuten
(18) angeformt sind.
11. Isolierkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (1) derart ausgelegt ist, dass durch Verschmutzung abgelagerte
Partikel auf dem Isolierkörper (1) keine Kriechstrecken, die kleiner sind als die
Mindestkriechstrecken gemäß IEC 60664-1 (gemäss IEC 60664-1), verursachen können.
12. Elektrische Steckverbindereinheit (10, 10') mit einem Isolierkörper (1) nach einem
der Ansprüche 1-11, der mit Kontaktstiften (5) oder Kontaktbuchsen (7) bestückt ist.
13. Elektrische Steckverbindereinheit (10) nach Anspruch 12, mit einem Isolierkörper (1),
der mit Kontaktstiften (5) bestückt und mit einer elektrischen Steckverbindereinheit
(10') verbunden ist, die einen Isolierkörper (1) aufweist, der mit Kontaktbuchsen
(7) bestückt ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines Isolierkörpers (1) nach einem der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (1) durch ein Urformverfahren, insbesondere durch Giessen, Druckgiessen
oder Spritzgiessen, oder durch ein 3D-Druck-Verfahren gefertigt wird und/oder dass
das Herstellungsverfahren des Isolierkörpers (1) zumindest einen materialabtragenden
Verfahrensschritt, vorzugsweise zur Ausgestaltung der Kragenöffnungen 131A, 131B,
131C... an den Isolierkragen 13A, 13B, 13C,... aufweist.