Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltung zum selektiven Versorgen eines Motors einer
Mehrzahl von Motoren mit Energie und eine Verwendung einer Schaltung zum selektiven
Versorgen eines ausgewählten Motors einer Mehrzahl von Motoren mit Energie.
Stand der Technik
[0002] Im Stand der Technik werden oftmals mehrere Motoren über einen einzelnen Umrichter
betrieben, welcher beispielsweise das Drehmoment, die Drehzahl oder die Position des
jeweiligen Motors steuert oder regelt. Dies kann insbesondere dann der Fall sein,
wenn die jeweiligen Motoren nicht gleichzeitig betrieben werden müssen. In anderen
Fällen kann es sogar vorteilhaft sein, wenn die jeweiligen Motoren nicht gleichzeitig
betrieben werden können. So sollen gemäß eines Beispiels Antriebe von Maschinen mit
Positionierungsachsen nicht gleichzeitig mit Motoren für Schutztüren oder Werkzeugwechslern
bewegt werden.
[0003] Um die Motoren einzeln mit dem Umrichter elektrisch zu verbinden oder zu trennen,
werden beispielsweise elektromechanische Relais mit Einzelkontakten für jede Motorphase
verwendet.
[0004] Elektromechanische Relais können jedoch teuer sein und weisen ein großes Bauvolumen
auf. Zusätzlich können die mechanischen Kontakte mit zunehmender Betriebsdauer verschleißen.
Bei Schaltvorgängen mit hohen Strömen besteht weiterhin die Gefahr eines Verschweißens
der elektrischen Kontakte.
[0005] Elektronische Schalter, welche auch als Halbleiterschalter oder Solid-State-Relais
bezeichnet werden können, haben den Vorteil, dass sie keine mechanischen Schaltkontakte
aufweisen und somit prell- und verschleißfrei geschalten werden können.
[0006] Allgemein muss ein Schalter zum elektrischen Verbinden und Trennen eines Motors dafür
ausgelegt sein, den Stromfluss sicher zu trennen. Als Halbleiterschalter können beispielsweise
Feldeffekttransistoren (FET) eingesetzt werden. FETs sperren den Strom in einer Stromrichtung
und sind in der anderen Stromrichtung selbst in ihrem Sperrzustand weiterhin leitend.
Um einen Strom in beide Richtungen zu trennen bzw. zu sperren, werden im Stand der
Technik zwei FETs in Serie geschalten und so angeordnet, dass der erste FET den Stromfluss
in einer Richtung und der zweite FET den Stromfluss in der jeweils anderen Richtung
sperrt. Dies wird oftmals als "back-to-back"-Anordnung bezeichnet.
[0007] Dies führt einerseits zu einer großen Bauform und hohem Aufwand für die Schaltung.
Andererseits treten zusätzliche elektrische Verluste auf, da der Strom durch zwei
Halbleiterschalter fließen muss.
Offenbarung der Erfindung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, die Probleme aus dem Stand der Technik, zumindest teilweise,
zu lösen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine selektive Ansteuerung mehrerer
Motoren bereitzustellen, welche ein Betreiben mit möglichst geringen elektrischen
Verlusten ermöglicht. Die Schaltung sollte eine einfache, kompakte Bauform aufweisen.
[0009] Die Aufgabe wird mit der Schaltung nach Anspruch 1 und einer Verwendung gemäß den
nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
[0010] Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Schaltung zum selektiven Versorgen genau eines
Motors einer Mehrzahl von Motoren mit Energie. Die Energie wird typischerweise von
genau einem Umrichter bereitgestellt, wie etwa von einem Umrichter der als Frequenzumrichter
oder Verstärker ausgeführt ist. Die Schaltung weist genau einen mehrphasigen Umrichteranschluss
auf, zum Anschluss genau eines Umrichters. Der Umrichter ist üblicherweise dazu ausgelegt
eine eingehende Wechselspannung in eine in Frequenz und/oder Amplitude unterschiedliche
ausgehende Wechselspannung umzuwandeln. Der Umrichter kann jedoch auch als ein Wechselrichter
ausgeführt sein oder diesen umfassen, wobei der Wechselrichter typischerweise dazu
ausgelegt ist einen Gleichstrom in einen Wechselstrom umzurichten.
[0011] Die Schaltung umfasst eine Mehrzahl mehrphasiger Motoranschlüsse zum Anschließen
von Motoren, wie beispielsweise mehrphasige Motoren, insbesondere zum Anschließen
von dreiphasigen Motoren. In manchen Anwendungen ist es vorteilhaft, genau einen Umrichter
für mehrere nicht gleichzeitig betriebene Motoren bereitzustellen. Entsprechend können
mehrere Motoren über nur einen Umrichter betrieben werden, was zu geringeren Kosten
führen kann oder zu einem geringerem Wartungseinsatz.
[0012] Weiterhin weist die Schaltung eine Mehrzahl elektrischer Verbindungen auf, wobei
jede der elektrischen Verbindungen jeweils mehrere Phasenleitungen umfasst. So kann
beispielsweise ein mehrphasiger Strom über die jeweilige elektrische Verbindung übertragen
werden.
[0013] Bei typischen Ausführungsformen ist in jeder Phasenleitung einer elektrischen Verbindung
jeweils genau ein MOSFET zum selektiven Schalten der jeweiligen Phasenleitung angeordnet.
Dadurch, dass lediglich genau ein MOSFET verwendet wird und nicht beispielsweise zwei,
verringert sich der Aufwand zum Bau der Schaltung. Der Begriff "MOSFET" schließt in
der vorliegenden Erfindung insbesondere auch Leistungs-MOSFETs mit ein. Ein jeweiliger
MOSFET kann so beispielsweise einen Stromfluss in der jeweiligen Phasenleitung schalten.
[0014] Jede der elektrischen Verbindungen ist ferner mit dem Umrichteranschluss verbunden,
wobei jeweils genau eine der elektrischen Verbindungen mit genau einem der Motoranschlüsse
verbunden ist. MOSFETs weisen den Vorteil auf, dass sie nahezu leistungslos geschalten
werden können, da der zu leitende Stromfluss spannungsgesteuert ist.
[0015] Ein Stromfluss wird üblicherweise durch ein Gate-Potential, z.B. durch Anlegen einer
Spannung am Gate, beeinflusst. Durch entsprechende Wahl der Spannung am Gate, kann
der MOSFET einen Strom schalten. Typischerweise weisen MOSFETs eine herstellungsbedingte
intrinsische Body-Diode auf, welche eine Sperrrichtung und eine nicht-schaltbare Durchlassrichtung
aufweist. Die nicht-schaltbare Durchlassrichtung der Body-Diode führt dazu, dass ein
MOSFET Strom in nur einer Richtung sperren kann. Die andere Richtung bleibt, auch
bei nicht-geschaltetem MOSFET, leitend.
[0016] Leistungsschalter, die einen Strom bidirektional leiten und bidirektional sperren
können sind insbesondere bei Wechselstromanwendungen, wie beispielsweise das Betreiben
eines Wechselstrommotors, erforderlich. Solid-State-Relais für Wechselstromanwendungen
weisen in nicht-erfindungsgemäßen Anwendungen oftmals eine back-to-back Anordnung
auf, d.h. es werden jeweils zwei MOSFETs in entgegengesetzter Sperrrichtung der Body-Diode
in Serie angeordnet.
[0017] In der vorliegenden Erfindung ist in jeder Phasenleitung einer elektrischen Verbindung
genau ein MOSFET angeordnet. Eine elektrische Verbindung umfasst typischerweise mehrere
Phasenleitungen für jede Phase eines mehrphasigen Stroms. Bei typischen Motoren, welche
mit erfindungsgemäßen Schaltungen betrieben werden, treffen sich die Phasen, bspw.
3 Phasen, in einem Punkt, nachfolgend Sternpunkt genannt. Im Betrieb heben sich typischerweise
die Ströme im Sternpunkt auf. Mehrphasige Motoren, insbesondere Drehstrommotoren,
weisen typischerweise einen Sternpunkt auf, da die freien Enden der Motorwicklungen
mit den Außenleitern verbunden sind. Auch bei lediglich einem gesperrtem oder nicht-geschaltetem
MOSFET pro Phasenleitung kann kein nennenswerter Strom in einen am Motoranschluss
angeschlossenen Motor hinein oder hinaus fließen, da bei Sperren der MOSFETs in allen
Phasen kein geschlossener Stromkreis vorliegt. Dies bedeutet insbesondere, dass jeweils
nur ein MOSFET zum Verbinden oder Trennen eines Stroms in der jeweiligen Phasenleitung
benötigt wird. Dadurch kann eine kompaktere Bauform erreicht werden, welche zusätzlich
kostengünstig sein kann.
[0018] Ein weiterer Aspekt betrifft eine Verwendung einer Schaltung in einer der hierin
beschriebenen typischen Ausführungsformen zum selektiven Versorgen eines ausgewählten
Motors einer Mehrzahl von Motoren mit Energie.
[0019] Ausführungsformen der Erfindung betreffen insbesondere Schaltungen zum Ansteuern
von mehreren Motoren. Das Ansteuern umfasst ein selektives Versorgen eines ausgewählten
Motors mit Energie. Die Schaltung kann insbesondere als Motorsteuerung ausgeführt
sein zur Steuerung von mehrphasigen Motoren, wie beispielsweise Asynchronmotoren für
Transport- und Förderanwendungen oder Synchronmotoren für nicht gleichzeitig betriebene
Achsen in Werkzeugmaschinen.
[0020] Bei typischen Ausführungsformen der Erfindung weist die Schaltung ein Steuermodul
auf. Das Steuermodul ist eingerichtet, um selektiv die MOSFETs genau einer elektrischen
Verbindung zu schalten. Das Steuermodul umfasst typischerweise eine Mehrzahl von Steueranschlüssen.
Einer der Steueranschlüsse des Steuermoduls kann beispielsweise mit einem Gate-Anschluss
eines MOSFETs verbunden werden. Typischerweise weist das Steuermodul eine Spannungsquelle
auf, welche eine zum Schalten des MOSFETs ausreichende Spannung zur Verfügung stellt.
Das Steuermodul kann die Spannungsquelle mit einem MOSFET verbinden, z.B. über einen
Schalter. Insbesondere kann über das Steuermodul die Spannungsquelle selektiv mit
allen MOSFETs von genau einer elektrischen Verbindung verbunden werden. Dies hat den
Vorteil, dass alle MOSFETs von genau einer elektrischen Verbindung mit nur einem Steueranschluss
geschalten werden können.
[0021] Das Steuermodul kann für jeden Steueranschluss beispielsweise zwei Schaltstellungen
bereitstellen. In der ersten Schaltstellung können alle MOSFETs von genau einer elektrischen
Verbindung mit einer Spannung versorgt werden. In der zweiten Schaltstellung ist die
Spannungsquelle mit einem Erdpotential oder einem Massepotential verbunden. Die Verbindung
der Spannungsquelle mit den MOSFETs ist in der zweiten Schaltstellung getrennt.
[0022] Bei typischen Ausführungsformen der Erfindung können die Gates der MOSFETs jeweils
aller Phasenleitungen von genau einer der elektrischen Verbindungen mit genau einem
Steueranschluss des Steuermoduls verbunden werden. Das Steuermodul stellt eine zum
Schalten des MOSFETs ausreichende Spannung zur Verfügung. Wenn das Steuermodul das
Gate eines MOSFETs mit der Spannungsquelle verbindet, wird der MOSFET stromleitend.
Mit anderen Worten, der MOSFET ist geschaltet. Ein Vorteil besteht darin, dass der
geschaltete MOSFET Wechselstrom leiten kann. Beispielsweise kann dadurch ein am Motoranschluss
angeschlossener Wechselstrommotor mit Strom versorgt werden.
[0023] In typischen Ausführungsformen der Erfindung können die Gates der MOSFETs jeweils
aller Phasenleitungen pro elektrischer Verbindung mit jeweils genau einem Steueranschluss
der Mehrzahl der Steueranschlüsse des Steuermoduls verbunden werden. Zum Schalten
von mehr als einem MOSFET über nur eine Spannungsquelle wird üblicherweise ein Treiber
verwendet. In erfindungsmäßen Schaltungen kann eine Bootstrap-Schaltung als Treiber
eingesetzt werden. In typischen Ausführungsformen weist das Steuermodul eine Bootstrap-Schaltung
auf. Die zum Schalten der MOSFETs benötigte Spannung kann so über die Bootstrap-Schaltung
gewonnen werden.
[0024] Bei typischen Ausführungsformen der Erfindung sind jeweils alle Source-Anschlüsse
der MOSFETs von zumindest einer der elektrischen Verbindungen entweder mit dem jeweiligen
Motoranschluss oder mit dem Umrichteranschluss der elektrischen Verbindung verbunden.
Die MOSFETs der jeweiligen elektrischen Verbindung können in gleicher Richtung ausgerichtet
sein. Beispielsweise können in einer ersten elektrischen Verbindung alle Source-Anschlüsse
mit einem ersten Motoranschluss verbunden sein, wobei in der ersten elektrischen Verbindung
die MOSFETs als n-Kanal-MOSFETs ausgeführt sind. In einer zweiten elektrischen Verbindung
können beispielsweise alle Drain-Anschlüsse eines p-Kanal-MOSFETs mit einem zweiten
Motoranschluss verbunden sein. Typische Ausführungsformen weisen den Vorteil auf,
dass in einer elektrischen Verbindung alle intrinsischen Body-Dioden der MOSFETs gleich
ausgerichtet sind, wodurch bei nicht-geschaltetem MOSFET kein geschlossener Stromkreis
vorliegt.
[0025] In typischen Ausführungsformen sind die jeweiligen Drain-Anschlüsse mit dem jeweils
anderen des Motoranschlusses und des Umrichteranschlusses verbunden. Insbesondere
sind in zumindest einer der elektrischen Verbindungen jeweils alle Source-Anschlüsse
der MOSFETs mit dem jeweiligen Motoranschluss verbunden. Beispielsweise können für
das Betreiben eines ersten dreiphasigen Motors alle drei MOSFETs in einer ersten elektrischen
Verbindung gleich ausgerichtet werden, so dass bei allen drei MOSFETs der Source-Anschluss
zum ersten Motor und der Drain-Anschluss zum Umrichter zeigt oder umgekehrt. Diese
Anordnung kann für das Betreiben eines zweiten dreiphasigen Motors wiederholt werden.
Wird eine ausreichend hohe Spannung an das Gate der drei MOSFETs der ersten elektrischen
Verbindung angelegt, werden diese bidirektional leitend. Der erste dreiphasige Motor
kann betrieben werden.
[0026] Legt man die Gate-Spannung auf ein ausreichend niedriges Potential bzw. niedrige
Spannung, sperren die drei MOSFETs der ersten elektrischen Verbindung. Die intrinsische
Body-Diode eines MOSFETs würde zwar weiterhin einen Phasenstrom leiten, aber bedingt
durch den dreiphasigen Aufbau der Motorwicklungen eines dreiphasigen Motors kann weder
ein Strom in den Motor hinein- noch hinausfließen. Der erste dreiphasige Motor ist
also durch die gleich ausgerichteten nichtgeschalteten MOSFETs elektrisch vom Umrichter
getrennt. Der zweite dreiphasige Motor kann nun zugeschaltet und vom Umrichter betrieben
werden.
[0027] Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Schaltung weisen typischerweise MOSFETs mit
möglichst geringen Durchlasswiderstand auf. Die elektrischen Verluste beim Betreiben
der Schaltung können so minimiert werden. Typischerweise weisen die MOSFETs eine minimal
notwendige Spannungsfestigkeit auf. Die notwendige Spannungsfestigkeit kann beispielsweise
gemäß der höchsten auftretenden Spannung beim Betrieb der mehreren Motoren gewählt
werden. Die Spannungsfestigkeit ist typischerweise so gewählt, dass ein sicherer Betrieb
bei den höchsten auftretenden Spannungen ermöglicht wird. Oftmals tritt die höchste
Spannung auf, wenn einer der mehreren Motoren generatorisch betrieben wird oder er
angetrieben wird und Leistung zurückspeist. Hohe Spannungsspitzen können beispielsweise
auch durch die Pulsweitenmodulation (PWM) eines Umrichters entstehen, wie z.B. bei
einem schnellen Spannungswechsel oder bei einer Überschwingung des PWM-Signals.
[0028] Typische Ausführungsformen der Erfindung weisen einen Überspannungsbegrenzer auf.
Der Überspannungsbegrenzer kann die Spannung, die an einem jeweiligen MOSFET zwischen
Drain und Source anliegt, begrenzen. Typische Überspannungsbegrenzer umfassen beispielsweise
Varistoren oder Suppressor-Dioden, insbesondere bidirektionale Suppressor-Dioden,
welche beim Überschreiten einer zu begrenzenden Spannung in Sperrrichtung leitend
werden. Zu begrenzende Spannungen umfassen insbesondere Spannungen die bei Störungen
oder bei Schalten der Phasenströme kurzzeitig auftreten. Spannungsspitzen die zwischen
den Anschlüssen des MOSFET auftreten könnten, können so am MOSFET vorbei geleitet
werden. Beispielsweise können die aus den Spannungsspitzen resultierenden Ströme über
den Überspannungsbegrenzer auf ein Massepotential abgeleitet werden. Eine Beschädigung
des MOSFETs kann verhindert oder minimiert werden.
[0029] In typischen Ausführungsformen kann der Überspannungsbegrenzer bei mindestens einem
MOSFET mit dem Drain-Anschluss des MOSFETs verbunden sein. Alternativ oder zusätzlich
kann ein weiterer Überspannungsbegrenzer mit dem Source-Anschluss des MOSFETS verbunden
sein. Der Überspannungsbegrenzer kann beispielsweise einen Anschluss des MOSFETs mit
einem Massepotential verbinden, wobei diese Verbindung bei Überschreiten der zu begrenzenden
Spannungsspitze leitend wird.
[0030] In weiteren typischen Ausführungsformen, die mit den hierin beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden können, ist mindestens ein MOSFET durch einen Überspannungsfilter
überbrückt. Der Überspannungsfilter ist typischerweise sowohl mit dem Gate-Anschluss,
als auch mit dem Source-Anschluss eines entsprechenden MOSFETs verbunden. Der Überspannungsfilter
leitet kurzzeitig aufkommende Spannungsspitzen am MOSFET vorbei und überbrückt diesen,
wodurch ein zusätzlicher Schutz des MOSFETs vor Beschädigung erreicht wird. Typische
Überspannungsfilter weisen Elemente wie Varistoren oder Suppressor-Dioden auf, insbesondere
bidirektionale Suppressor-Dioden.
[0031] Bei typischen Ausführungsformen der Erfindung weist die Schaltung eine schaltbare
Masseverbindung zu einem Massepotential auf. Die schaltbare Masseverbindung ist typischerweise
mit einer Phasenleitung an einem Motoranschluss verbunden. Insbesondere können alle
Phasenleitungen eines Motoranschlusses mit einer schaltbaren Masseverbindung verbunden
sein. Das Schalten der schaltbaren Masseverbindung kann eine elektrisch leitende Masseverbindung
zwischen Motoranschluss und Massepotential herstellen. Dies ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn die elektrische Verbindung zwischen Umrichteranschluss und Motoanschluss
getrennt ist, oder beispielsweise durch das Ansteuern der MOSFETs der jeweiligen elektrischen
Verbindung getrennt wird. Ein möglicher Stromfluss von Motoranschluss in Richtung
Umrichteranschluss kann durch Schalten der schaltbaren Masseverbindung auf ein Massepotential
abgeleitet werden. Ein abzuleitender Stromfluss kann insbesondere dann auftreten,
wenn die elektrische Verbindung zwischen Umrichter und einem betriebenen Motor getrennt
wird. Durch das Schalten eines nicht-selektierten oder nicht-betriebenen Motors auf
ein Massepotential, wirkt ein dynamisches Bremsmoment auf den nicht-selektierten Motor,
das einer freien Drehbewegung entgegen gerichtet ist.
[0032] In typischen Ausführungsformen der Erfindung umfasst die schaltbare Masseverbindung
jeweils einen Masseschalter, insbesondere jeweils einen Masseschalter für jede Phase
des jeweiligen Motoranschlusses. Diese Anordnung kann auch als dynamische Bremse beschrieben
werden. Masseschalter können beispielsweise als Masse-Halbleiterschalter, insbesondere
MOSFET-Masseschalter, ausgeführt sein. In weiteren typischen Ausführungsformen wird
der Masseschalter der schaltbaren Masseverbindung über das Steuermodul einer elektrischen
Verbindung zwischen Motoanschluss und Umrichteranschluss geschalten. Das Steuermodul
kann beispielsweise in einer ersten Schaltstellung die Gate-Anschlüsse der MOSFETs
aller Phasenleitungen der jeweiligen elektrischen Verbindung mit der Spannungsquelle
verbinden. In der ersten Schaltstellung kann ein angeschlossener Motor betrieben werden,
der über einen angeschlossenen Umrichter mit Energie versorgte wird. In einer zweiten
Schaltstellung kann die Verbindung zwischen Gate-Anschluss und Spannungsquelle getrennt
sein, wobei in der zweiten Schaltstellung die jeweiligen Masseschalter geschalten
werden. Ein selektierter Motor kann somit über das Steuermodul abgewählt, wobei die
dynamische Bremse den nicht mehr selektieren Motor abbremst.
[0033] Sind die einzelnen Phasen eines nicht elektrisch betriebenen mehrphasigen Motors
gegen ein Massepotential kurzgeschlossen, erzeugt eine Drehbewegung des Motors einen
Strom. Oftmals wird dies als generatorischer Betrieb eines Motors bezeichnet. Die
Bewegungsenergie der Drehbewegung des Motors wird in elektrische Energie umgewandelt.
Die Drehbewegung verliert an Bewegungsenergie; der Motor kann abgebremst werden.
[0034] Ausführungsformen der Erfindung weisen typischerweise einen Umrichter auf, welcher
an dem Umrichteranschluss angeschlossen ist. Der Umrichter, welcher auch als Verstärker
bezeichnet werden kann beispielsweise als ein Frequenzumrichter ausgeführt sein. Typischerweise
ist der Umrichter dazu ausgelegt, eine eingehende Wechselspannung in eine in Frequenz
und/oder Amplitude unterschiedliche ausgehende Wechselspannung umzuwandeln. Der Umrichter
kann jedoch auch als ein Wechselrichter ausgeführt sein oder diesen umfassen, wobei
der Wechselrichter typischerweise dazu ausgelegt ist einen Gleichstrom in einen Wechselstrom
umzurichten.
[0035] Typischerweise weisen Ausführungsformen der Erfindung Motoren auf, wobei an den jeweiligen
Motoranschlüssen von zumindest zwei der elektrischen Verbindungen jeweils ein Motor
angeschlossen ist. An einem ersten Motoranschluss kann ein erster Motor angeschlossen
sein, insbesondere ein mehrphasiger Motor wie etwa Asynchron- oder Synchronmotoren,
oder allgemein Drehstrommotoren. An einem zweiten Motoranschluss kann ein zweiter
Motor angeschlossen sein. Der erste Motor und der zweite Motor können selektiv durch
den Umrichter mit Energie versorgt werden. Typische Motoren, welche bei Ausführungsformen
der Erfindung verwendet werden, weisen drei Phasen auf, welche in einer Sternschaltung
oder Dreiecksschaltung verschaltet sind.
[0036] In typischen Ausführungsformen der Erfindung kann der Umrichter als Frequenzumrichter
ausgeführt sein, wobei die Motoren als dreiphasige Asynchronmotoren ausgeführt sind.
In anderen typischen Ausführungsformen kann der Umrichter als Servoumrichter ausgeführt
sein, welcher beispielsweise eine Drehmoment-, Lage- oder Drehzahlregelung den Motoren
zur Verfügung stellen kann, wobei die Motoren als dreiphasige Synchronmotoren ausgeführt
sind.
[0037] Typische Ausführungsformen können wie folgend verwendet werden. Ein ausgewählter
Motor einer Mehrzahl von Motoren wird selektiv mit Energie versorgt. Die zugeordneten
schaltbaren Masseverbindungen an einem Motoranschluss eines nicht-ausgewählten Motors
werden leitend zu einem Massepotential geschalten. Der ausgewählte Motor wird abgewählt.
Ein vorher nicht-ausgewählter Motor kann nun ausgewählt und betrieben werden.
[0038] Typische Ausführungsformen weisen die Vorteile auf, dass eine Mehrzahl von Motoren,
welche nicht gleichzeitig betrieben werden, selektiv mit Energie versorgt werden können.
Durch die Anordnung jeweils genau eines MOSFETs in jeder Phasenleitung einer elektrischen
Verbindung zwischen einem Umrichter und des ausgewählten Motors können elektrische
Verluste möglichst gering gehalten werden. Ein weiterer Vorteil ist eine mögliche
Verringerung der Baugröße der Steuerung.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0039] Nachfolgend wird die Erfindung an Hand folgender Figuren erläutert, wobei die Erfindung
jedoch nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt ist.
- Figur 1
- zeigt eine schematisch dargestellte Schaltung gemäß einer hierin beschriebenen Ausführungsform;
- Figur 2
- zeigt eine schematisch dargestellte Schaltung gemäß einer weiteren hierin beschriebenen
Ausführungsform; und
- Figur 3
- zeigt ein Flussdiagramm einer Verwendung einer Schaltung gemäß einer hierin beschriebenen
Ausführungsform.
Beschreibung von Ausführungsformen
[0040] Fig. 1 zeigt schematisch eine Schaltung 1 zum selektiven Versorgen von Motoren. Die
Schaltung 1 weist einen Umrichteranschluss 3 zum Anschluss eines Umrichters auf.
[0041] Eine erste elektrische Verbindung 5 umfasst eine erste Gruppe von drei Phasenleitungen
51. Eine zweite elektrische Verbindung 7 umfasst eine zweite Gruppe von drei Phasenleitungen
71. Die erste elektrische Verbindung 5 verbindet den Umrichteranschluss 3 mit einem
ersten Motoranschluss 9. Jede der drei Phasenleitungen 51 der ersten Gruppe ist am
Motoranschluss 9 angeschlossen. Der Motoranschluss 9 ist dreiphasig ausgeführt.
[0042] Die zweite elektrische Verbindung 7 verbindet den Umrichteranschluss 3 mit einem
zweiten Motoranschluss 11. Die zweite Gruppe von drei Phasenleitungen 71 ist analog
zu der ersten Gruppe von drei Phasenleitungen 51 der ersten elektrischen Verbindung
5 ausgeführt.
[0043] In jeder der ersten drei Phasenleitungen 51 ist ein MOSFET 21 angeordnet. Jeder MOSFET
umfasst typischerweise einen Source-Anschluss 23, einen Drain-Anschluss 25 und ein
Gate 27 Wie in Fig. 1 exemplarisch gezeigt, ist der jeweilige Source-Anschluss 23
der MOSFETs 21 mit dem ersten Motoranschluss 9 verbunden. Der jeweilige Drain-Anschluss
25 der MOSFETs 21 ist mit dem Umrichteranschluss 3 verbunden.
[0044] Über das Gate 27 kann der jeweilige MOSFET 21 geschalten werden. Die Gates 27 sind
mit einem Steueranschluss 33 eines Steuermoduls 31 verbunden. Insbesondere können
über das Steuermodul 31 die Gates 27 von allen drei MOSFETs 21 in den Phasenleitungen
51, vorzugsweise gemeinsam, angesteuert werden.
[0045] In weiteren typischen Ausführungsformen kann jedes Gate der MOSFETs in der jeweiligen
Gruppe von Phasenleitungen einzeln angesteuert werden. Beispielsweise kann das Steuermodul
für jedes Gate einen individuellen Steueranschluss aufweisen.
[0046] In Fig. 1 weist das Steuermodul 31 eine Spannungsquelle auf. Die Spannungsquelle
kann beispielsweise integral mit dem Steuermodul ausgeführt sein. Alternativ kann
das Steuermodul 31 mit einer externen Spannungsquelle verbunden sein. Über einen ersten
Steueranschluss 33 des Steuermoduls 31 kann eine Spannung über die Spannungsquelle
an die Gates 27 angelegt werden, um die MOSFETs 21 zu schalten.
[0047] Ein am ersten Motoranschluss 9 angeschlossener Motor kann durch das Steuermodul 31
durch Ansteuern der MOSFETs 21 selektiert werden. Typischerweise weist das Steuermodul
31 mehrere Steueranschlüsse auf. So können über einen zweiten Steueranschluss 35 eine
zweite Gruppe MOSFETs 22 der drei zweiten Phasenleitungen 71 geschalten werden.
[0048] Wenn der Motor nicht selektiert ist, schaltet das Steuermodul 31 die Schalter einer
dynamischen Bremse 41. In Fig. 1 umfasst die dynamische Bremse 41 für jede der drei
Phasenleitungen 51 der ersten Gruppe einen Masseschalter 43, welcher als MOSFET-Masseschalter
ausgeführt ist.
[0049] Die Masseschalter verbinden die erste Gruppe von drei Phasenleitungen 51 des ersten
Motoranschlusses 9 mit einem Massepotential. In einem nicht selektierten Zustand eines
angeschlossenen Motors, kann dieser abgebremst oder an einer freien Drehbewegung gehindert
werden. Insbesondere kann bei einem am Motoranschluss 9 angeschlossenen und nicht-selektiertem
Motor ein am Motoranschluss 11 angeschlossener weiterer Motor selektiert werden, so
dass dieser betrieben werden kann.
[0050] Bei anderen typischen Ausführungsformen ist eine dynamische Bremse auch an einem
zweiten Motoranschluss oder an jeweils allen Motoranschlüssen vorgesehen. Beispielsweise
kann dadurch ein erster Motor am ersten Motoranschluss selektiv betrieben werden,
während ein zweiter Motor oder alle weiteren Motoren an einer freien Drehbewegung
gehindert werden können durch Schalten der jeweiligen dynamischen Bremse.
[0051] In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform weist eine der drei Phasenleitungen 51
der ersten Gruppe einen Überspannungsbegrenzer 61 auf.
[0052] Bei typischen Ausführungsbeispielen ist ein Überspannungsbegrenzer in mehr als einer
Phasenleitung einer elektrischen Verbindung angeordnet. Beispielsweise kann ein Überspannungsbegrenzer
in jeder Phasenleitung vorgesehen sein.
[0053] In Fig. 1 ist ein Überspannungsbegrenzer 61 mit dem Source-Anschluss 23 des MOSFETs
21 verbunden. Ein weiterer Überspannungsbegrenzer 61 ist mit dem Drain-Anschluss 25
des MOSFETs 21 verbunden.
[0054] Ein Überspannungsfilter 65 überbrückt den MOSFET 21. Der Überspannungsfilter 65 ist
mit dem Drain-Anschluss 25 und mit dem Source-Anschluss 63 verbunden. Bei einer zu
begrenzenden Spannungsspitze kann der Überspannungsfilter 65 einen Strom am MOSFET
21 vorbei leiten.
[0055] Fig. 2 zeigt schematisch eine Schaltung 2 gemäß den hierin beschriebenen Ausführungsformen.
In Fig. 2 bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Teile wie bei dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 1. Nicht alle bereits im Zusammenhang mit der Fig. 1
beschriebenen Teile werden im Zusammenhang mit der Fig. 2 nochmal beschrieben. Zur
einfacheren Übersicht ist in Fig. 2 jeweils nur eine der ersten drei Phasenleitungen
51 und jeweils nur eine der drei zweiten Phasenleitungen 71 mit einem Bezugszeichen
versehen.
[0056] In Fig. 2 sind Motoren schematisch durch Spulen dargestellt. Ein erster Motor 12
ist in Fig. 2 am ersten Motoranschluss 9 (Fig. 1) angeschlossen. Der erste Motor 12
umfasst für jede der drei Phasenleitungen 51 der ersten Gruppe eine Spule 14. Jede
der Spulen 14 ist jeweils mit genau einer der drei Phasenleitungen 51 verbunden. Ein
analog zu dem ersten Motor 12 aufgebauter zweiter Motor 16 ist am zweiten Motoranschluss
11 (Fig. 1) angeschlossen. Der zweite Motor 16 umfasst für jeder der drei Phasenleitungen
71 der zweiten Gruppe eine zweite Spule 18.
[0057] Ein am Umrichteranschluss 3 angeschlossener Umrichter 10 ist dazu ausgelegt, den
ersten Motor 12 und den zweiten Motor 16 selektiv mit Energie zu versorgen.
[0058] Im Allgemeinen steht für jeden Motor eine elektrische Verbindung bereit, welche jeweils
drei Phasenleitungen für die einzelnen Phasen der Wechselstromspannung umfasst.
[0059] In Fig. 2 ist nur einer der drei MOSFETs 21 mit einem Bezugszeichen versehen, um
eine einfache Übersicht zu gewähren, auch wenn mit den jeweiligen Bezugszeichen alle
MOSFETs der ersten Phasenleitungen 51 bezeichnet werden. Das Auswählen des jeweiligen
Motors erfolgt über das Steuermodul 31. Das Steuermodul 31 kann beispielsweise die
MOSFETs 21 der drei ersten Phasenleitungen 51 ansteuern, um den ersten Motor 12 zu
betreiben. In diesem Zustand ist der zweite Motor 16 nichtselektiert, d.h. er wird
nicht betrieben. Das Steuermodul 31 kann bei selektiertem erstem Motor 12 die Spannungszufuhr
an den Gates 27 der MOSFETs 21 unterbrechen, so dass der erste Motor 12 nicht mehr
selektiert ist. In diesem nicht-selektierten Zustand liegt in der ersten elektrischen
Verbindung 5 kein geschlossener Stromkreis vor. Der erste Motor 12 wird nicht mehr
mit Energie über den Umrichter 10 versorgt. Das Steuermodul 31 kann so dann die zweite
Gruppe von MOSFETs 22 der zweiten drei Phasenleitungen 71 ansteuern. Über den Steueranschluss
35 können insbesondere die Gates der MOSFETs 22 der zweiten Gruppe von drei Phasenleitungen
71 mit der Spannungsquelle des Steuermoduls 31 verbunden werden. Der zweite Motor
16 kann nun über den Umrichter 10 betrieben werden.
[0060] In Fig. 3 ist eine Verwendung 300 einer Schaltung gemäß einer hierin beschriebenen
Ausführungsform als ein Flussdiagramm dargestellt.
[0061] Durch Ansteuern der MOSFETs in einer der Mehrzahl der elektrischen Verbindungen wird
ein Motor einer Mehrzahl von Motoren mit Energie versorgt (Box 310). Das Ansteuern
erfolgt in Fig. 3 über ein Steuermodul das jeweils alle MOSFETs in der einen der Mehrzahl
der elektrischen Verbindungen schaltet. Jede der Mehrzahl der elektrischen Verbindungen
umfasst gemäß der in Fig. 3 beschriebenen typischen Ausführungsform jeweils drei Phasenleitungen.
Die Energie wird von genau einem Umrichter bereitgestellt. Insbesondere wird ein dreiphasiger
Wechselstrom zum Betreiben eines dreiphasigen Motors bereitgestellt. Der selektierte
Motor wird betrieben.
[0062] In einem nächsten Schritt werden über das Steuermodul die MOSFETs in der einen elektrischen
Verbindung des in 310 betriebenen Motors nun nicht mehr angesteuert (Box 320). Mit
anderen Worten, die MOSFETs sind nun nicht mehr durchgeschaltet. Der in 310 betriebene
Motor wird nicht mehr mit Energie versorgt. Der Motor ist abgewählt bzw. nicht mehr
selektiert.
[0063] In einem weiteren Schritt werden die schaltbaren Masseverbindungen am Motoranschluss
des in 320 nicht mehr betriebenen Motors mit zu einem Massepotential verbunden (Box
330). Das Schalten der Masseverbindungen kann gleichzeitig mit dem Abwählen eines
Motors erfolgen.
[0064] In der Verwendung 300 wird zuerst die Energieversorgung des betriebenen Motors unterbrochen.
Danach werden über das Steuermodul die Schalter der schaltbaren Masseverbindung in
den Phasenleitungen des Motoranschluss des abgewählten Motors geschalten. Die drei
Motorphasen sind in 330 jeweils mit einem Massepotential verbunden. Ein durch den
Motor erzeugter Strom, z.B. durch ein generatorisches Betreiben, kann über die Masseverbindung
abgeleitet werden. Der Motor wird abgebremst und an einer freien Drehbewegung gehindert.
[0065] Der Umrichter ist in 330 bereit, einen Motor erneut mit Energie zu versorgen. Dies
kann, wie in Fig. 3 durch das Bezugszeichen 340 dargestellt, der zuvor in 310 betriebene
Motor sein. In typischen Ausführungsformen wird nach dem Abwählen eines betriebenen
Motors ein anderer der Mehrzahl der Motoren selektiert.
[0066] Typischerweise umfasst das Abwählen eines Motors ein Schalten der Masseschalter der
am Motoranschluss des abgewählten Motors angeordneten dynamischen Bremse. Insbesondere
erfolgt das Schalten der Masseschalter über das Steuermodul. So kann beispielsweise
in einem Schaltvorgang ein Motor abgewählt und über die Masseschalter der dynamischen
Bremse mit einem Massepotential verbunden werden.
1. Schaltung (1) zum selektiven Versorgen genau eines Motors einer Mehrzahl von Motoren
(12, 16) mit Energie, welche von genau einem Umrichter (10) bereitgestellt wird, mit
- einer Mehrzahl mehrphasiger Motoranschlüsse (9, 11) zum Anschließen von Motoren
(12, 16),
- genau einem mehrphasigen Umrichteranschluss (3) zum Anschluss genau eines Umrichters
(10),
- einer Mehrzahl elektrischer Verbindungen (5, 7),
∘ wobei jede der elektrischen Verbindungen (5, 7) jeweils mehrere Phasenleitungen
(51, 71) umfasst,
∘ wobei jede der elektrischen Verbindungen (5, 7) mit dem Umrichteranschluss (3) verbunden
ist, und
∘ wobei jeweils genau eine der elektrischen Verbindungen (5, 7) mit genau einem der
Motoranschlüsse (9, 11) verbunden ist,
- wobei in jeder Phasenleitung (51, 71) einer elektrischen Verbindung (5, 7) jeweils
genau ein MOSFET (21, 22) zum selektiven Schalten der jeweiligen Phasenleitung angeordnet
ist.
2. Schaltung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Steuermodul (31) mit
einer Mehrzahl von Steueranschlüssen (33), welches eingerichtet ist, um selektiv die
MOSFETs (21, 22) genau einer elektrischen Verbindung (5, 7) zu schalten.
3. Schaltung (1) nach Anspruch 2, wobei die Gates (27) der MOSFETs (21, 22) jeweils aller
Phasenleitungen (51, 71) von genau einer der elektrischen Verbindungen (5, 7) mit
genau einem Steueranschluss des Steuermoduls (31) verbunden sind.
4. Schaltung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gates (27) der MOSFETs
(21, 22) jeweils aller Phasenleitungen (51, 71) pro elektrischer Verbindung (5, 7)
mit jeweils genau einem Steueranschluss der Mehrzahl der Steueranschlüsse (33) des
Steuermoduls (31) verbunden sind.
5. Schaltung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei das Steuermodul (31) eine Bootstrap-Schaltung
aufweist.
6. Schaltung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jeweils alle Source-Anschlüsse
(23) der MOSFETs (21, 22) von zumindest einer der elektrischen Verbindungen (5, 7)
entweder mit dem jeweiligen Motoranschluss (9, 11) oder mit dem Umrichteranschluss
(3) der elektrischen Verbindung (5, 7) verbunden sind.
7. Schaltung (1) nach Anspruch 6, wobei die jeweiligen Drain-Anschlüsse (25) mit dem
jeweils anderen des Motoranschlusses (9, 11) und des Umrichteranschlusses (3) verbunden
sind.
8. Schaltung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei in zumindest einer der elektrischen
Verbindungen (5, 7) jeweils alle Source-Anschlüsse (23) der MOSFETs (21, 22) mit dem
jeweiligen Motoranschluss (9, 11) verbunden sind.
9. Schaltung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei mindestens einem
MOSFET (21, 22) jeweils ein Überspannungsbegrenzer (61) mit dem Drain-Anschluss (25)
und/oder mit dem Source-Anschluss (23) des MOSFETS (21, 22) verbunden ist.
10. Schaltung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens ein MOSFET
(21, 22) durch einen Überspannungsfilter (65) überbrückt ist.
11. Schaltung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Phasenleitungen (51,
71) an den Motoranschlüssen (9, 11) jeweils mit einer schaltbaren Masseverbindung
(43) zu einem Massepotential verbunden sind.
12. Schaltung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Umrichter (10), welcher
an dem Umrichteranschluss (3) angeschlossen ist, und Motoren (14, 16), wobei an den
jeweiligen Motoranschlüssen (9, 11) von zumindest zwei der elektrischen Verbindungen
(5, 7) jeweils ein Motor angeschlossen ist.
13. Schaltung (1) nach Anspruch 12, wobei der Umrichter (10) entweder als Frequenzumrichter
und die Motoren (12, 16) als dreiphasige Asynchronmotoren, oder der Umrichter als
Servoumrichter und die Motoren als dreiphasige Synchronmotoren ausgeführt sind.
14. Verwendung einer Schaltung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum selektiven
Versorgen eines ausgewählten Motors einer Mehrzahl von Motoren (12, 16) mit Energie.
15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei die einem Motoranschluss (9, 11) zumindest eines
weiteren, nicht ausgewählten Motors, zugeordneten schaltbaren Masseverbindungen (43)
leitend zu einem Massepotential geschaltet werden.