[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckgießkolben mit einer an einer Kolbenstange befestigbaren
Aufnahmeeinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der Druckschrift
DE 100 40 578 C1 ist ein Druckgießkolben mit einem hohlzylindrischen Gleitkörper, der auf der Mantelfläche
eines Grundkörpers angeordnet ist, bekannt. Ein derartiger Druckgießkolben zeichnet
sich dadurch aus, dass der hohlzylindrische Gleitkörper aufgespreizt wird, sodass
dieser mit seiner Außenfläche stets in Kontakt mit der Innenwandung der ihn umschließenden
Füllkammer ist. Dadurch ist gewährleistet, dass der Gleitkörper des Kolbens überall
dicht an der Innenwandung der Füllkammer anliegt, sodass keine Luft in die Füllkammer
und damit in die Druckgießkammern einer Druckgießmaschine nachströmen kann. Zur besseren
Abdichtung ist der Gleitkörper radial nur begrenzt aufweitbar. Ein Auswechseln von
Verschleißteilen, insbesondere der Gleitkörper, erfolgt durch eine Zerlegung des Kolbens
in seine Einzelteile. Hierzu muss der Kolben von der Kolbenstange abgenommen werden.
[0003] Zudem ist aus der Druckschrift
DE 199 38 076 A1 ein Presskolben für Kaltkammer-Druckgießmaschinen bekannt, der einen Kolbenkopf und
eine mit diesem fest verbundene Kolbenstange aufweist. Als Teil des Kolbenkopfs ist
eine sich bis zur Kolbenstange erstreckende Hülse derart ausgebildet, dass zwischen
der Hülse und dem Inneren des Kolbenkopfes ein Kühlsystem mit einer Mehrzahl von Kühlkanälen
ausgebildet ist. Stirnseitig ist auf der Hülse eine flächige Kopfplatte angeordnet,
die mittels Schrauben von vorne auf der Stirnseite des Kolbenkopfes fixiert ist. Die
Kopfplatte liegt flächig auf dem vorderen Ende der Hülse auf, wodurch die Stirnseite
des Presskolbens auch ein Widerlager zum Aufnehmen der Kräfte beim Pressen bildet.
[0004] Auch ist aus der Druckschrift
EP 2 862 647 A1 ein Druckgießkolben mit einem an einer Kolbenstange befestigbaren Grundkörper mit
einer schmelzeseitigen Stirnfläche ein, auf dessen Mantelfläche zumindest ein hohlzylindrischer
Gleitkörper montierbar sind, und ein geschlossener Stirnring zwischen der Stirnfläche
des Grundkörpers und der Stirnfläche des Gleitkörpers angeordnet ist. Der Stirnring
ist mittels einer Verbindungsvorrichtung am Grundkörper befestigbar. Der geschlossene
Stirnring ist axial über die Stirnfläche des Grundkörpers auf der Mantelfläche des
Grundkörpers montierbar und mittels der Verbindungsvorrichtung dort verriegelbar und
wieder lösbar. Ferner dient der geschlossene Stirnring als stirnseitiges erstes Halteelement
für den hohlzylindrischen Gleitkörper. Durch diese konstruktive Lösung können Verschleißteile
von vorne, also von der Kolbenstirnseite her, ausgetauscht werden. Hierzu werden Gleitbuchsen,
Spreizringe und Abstreifringe über den ,
[0005] Des Weiteren ist aus der Druckschrift
DE 10 2005 048 717 A1 ein mehrteiliger Druckgießkolben zur Befestigung am hochdruckseitigen Endbereich
einer axial in einem Gießzylinder einer Kaltkammer-Gießmaschine verschiebbaren Kolbenstange
offenbart. Der Kolben umfasst hochdruckseitig einen Kolbendeckel, der eine Kolbenstirnwand
aufweist, und einen niederdruckseitig an den Kolbendeckel anschließenden Kolbenkörper
in Form einer Buchse. Der Kolbenkörper ist mittels Befestigungsschrauben zu einer
Baueinheit mit dem Kolbendeckel verbunden. Zur axialen Fixierung des Kolbens an dem
Endbereich der Kolbenstange sind an dem Kolbendeckel und dem Endbereich einander zugeordnete
Bajonettverriegelungsorgane vorgeschlagen. Im Kolbendeckel befindliche Verriegelungen
können gerade an der im Betrieb am meisten mit Temperatur beaufschlagten Stelle durch
ihre bauliche Ausführung mit Materialvorsprüngen die stirnseitige Kühlung des Kolbens
erschweren.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Druckgießkolben in Bezug auf Wartungsfreundlichkeit
und Funktionalität weiterzubilden.
[0007] Die Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 wiedergegeben. Die weiteren
rückbezogenen Ansprüche betreffen vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.
[0008] Die Erfindung schließt einen Druckgießkolben ein,
- mit einer an einer Kolbenstange befestigbaren Aufnahmeeinheit, umfassend eine Kühleinrichtung
und eine Anschlusseinrichtung für die Kolbenstange,
- mit einem becherartig ausgebildeten hohlzylindrischen Trägerkörper mit einer schmelzeseitigen
Stirnfläche, auf dessen Mantelfläche zumindest ein hohlzylindrischer Gleitkörper montierbar
ist, wobei ein bevorzugt geschlossener Stirnring zwischen der Stirnfläche des Trägerkörpers
und einer Stirnfläche des Gleitkörpers angeordnet ist, welcher als stirnseitiges erstes
Halteelement für den zumindest einen hohlzylindrischen Gleitkörper dient.
[0009] Zur Lösung der Aufgabe ist der Trägerkörper axial über die Kühleinrichtung übergreifend
auf der Aufnahmeeinheit montierbar und mittels einer Verbindungseinrichtung mit der
Aufnahmeeinheit verriegelbar und wieder lösbar, wobei die Verbindungseinrichtung an
der von der Stirnfläche des Trägerkörpers abgewandten Seite axial nach dem Gleitkörper
angeordnet ist, und wobei die Verbindungseinrichtung ein Bajonettverschluss ist. Derartige
Druckgießkolben sind sowohl für den Einsatz in Vakuum-Druckgießmaschinen wie auch
für andere Ausführungen geeignet.
[0010] Der Bajonettverschluss kann unterschiedlich ausgeführt sein. Beispielsweise mit geeigneten
metallischen Nasen am Trägerkörper und an der Aufnahmeeinheit die jeweils so ausgeführt
sind, dass diese in entsprechende Aussparungen des jeweiligen Verbindungspartners
eingreifen können. Der Trägerkörper und die Aufnahmeeinheit werden als Verbindungspartner
durch Ineinanderstecken und entgegengesetztes Drehen verbunden und so auch wieder
getrennt. Die Verbindung erfolgt folglich über eine Steck-Dreh-Bewegung.
[0011] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass die Verschleißteile auf dem
hohlzylindrischen Trägerkörper angeordnet sind, welcher als Modul von der Aufnahmeeinheit
entfernbar ist. Zur Montage werden ein hohlzylindrischer Gleitkörper bzw. mehrere
Gleitkörper in Form von Gleitbuchsen und/oder Spreizringen und gegebenenfalls das
Abstreifelement in Form von einem oder mehreren Abstreifringen auf die Mantelfläche
des Trägerkörpers geschoben und mit einem vorderseitig abschließenden und bevorzugt
geschlossenen Stirnring gesichert. In umgekehrter Reihenfolge können diese wieder
demontiert und ausgetauscht werden.
[0012] Ein Betätigungsmechanismus zum Fixieren und Lösen der Verbindung von Trägerkörper
und Aufnahmeeinheit wird beim Bajonettverschluss durch eine Steck- und Drehbewegung
ausgeführt. Auf diese Weise wird in der verriegelten Position des Bajonettverschlusses
in axialer Richtung ein Formschluss gebildet. Die gesamte Konstruktion zur Halterung
ist darauf abgestimmt, dass die Kühleinrichtung in ihrer Wirkung nicht beeinträchtigt
wird. Folglich ist die Verbindungseinrichtung, je nach Kolbengröße, nach dem zur Verfügung
stehenden Bauraum ausgelegt. Vorteilhafterweise sind hierzu zueinander komplementäre
Baugruppen am Trägerkörper und an der Aufnahmeeinheit so positioniert und konstruiert,
dass diese zum Verschlussmechanismus eines Bajonettverschlusses zusammenwirken. Derartige
formschlüssige Verbindungen entstehen durch das Ineinandergreifen von beiden Verbindungspartnern.
[0013] Der Stirnring greift üblicherweise nicht oder nur geringfügig auf die Stirnfläche
des Trägerkörpers über. So ist auf wünschenswerte Weise nur die Stirnfläche des Trägerkörpers
maßgeblich der Temperatur der Schmelze ausgesetzt. Dort kann durch eine geeignete
Materialauswahl die Kolbenkühlung effizient wirken.
[0014] Der Trägerkörper kann aus Stahl oder auch aus Kupfer bzw. einer Kupferlegierung gefertigt
sein. Ein Trägerkörper aus Kupfer bietet aufgrund der besseren Wärmeableitfähigkeit
Vorteile hinsichtlich der Taktzeiten der Druckgießmaschine, insbesondere beim Aluminiumdruckguss.
Trägerkörper aus Stahl haben dafür den Vorteil, dass sie robuster sind, also höhere
Standzeiten aufweisen. Auch der Gleitkörper kann aus Stahl gefertigt sein.
[0015] Insbesondere die Aufnahme der axialen Krafteinwirkung am Druckgießkolben kann im
Betrieb einer Druckgussanlage Schwierigkeiten bereiten bzw. nur mit großem konstruktiven
Aufwand zufriedenstellend gelöst werden. Der erfindungsgemäße hohlzylindrische Trägerkörper
bildet dagegen mit der schmelzeseitigen Stirnfläche einen einstückigen becherartig
ausgebildeten Hohlkörper, der als kompakte Baugruppe auch auf eine Zug- bzw. Druckbeanspruchung
ausgelegt ist. Dieser kann folglich auch im Betrieb des Druckgießkolbens die axialen
Kräfte der Kolbenstange über die Aufnahmeeinheit aufnehmen.
[0016] Der besondere Vorteil besteht darin, dass Verschleißteile mittels einer Modulbauweise
von der Kolbenstirnseite her, ausgetauscht werden können. Hierzu werden Gleitbuchsen,
Spreizringe und Abstreifringe über den Trägerkörper geschoben und mit dem bevorzugt
geschlossenen Stirnring zur Vorderseite hin gesichert. Das gesamte Modul kann dann
mittels des Bajonettverschlusses an der Aufnahmeeinheit fixiert werden. Derartige
Verbindungseinrichtungen sind durch ihren Formschluss in axialer Richtung beim Betrieb
einer Druckgussanlage auf Zug- oder Druckbelastung besonders stabil und zuverlässig.
Bei Betriebsbelastung wirken Druck- bzw. Zugkräfte normal, das heißt rechtwinklig
zu den Flächen der beiden Verbindungspartner. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass an der Stirnfläche des Trägerkörpers an der im Betrieb am meisten mit Temperatur
beaufschlagten Stelle die stirnseitige Kühlung des Kolbens gut gelingt. Dort kann
die Kühleinrichtung für eine gute Wärmeabfuhr der von der Metallschmelze über die
Kolbenstirnseite eingebrachten Wärme ausgelegt werden. Im vorderen Bereich ist der
becherartig ausgebildete Trägerkörper bevorzugt zumindest an der Stirnseite mit einer
einheitlichen Wandstärke ausgeführt.
[0017] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann der Trägerkörper gegenüber der Aufnahmeeinheit
mittels zumindest eines Fixierelements verdrehsicher arretierbar sein. Prinzipiell
eignet sich als Fixierelement jede Baueinheit, die ein unbeabsichtigtes Trennen der
Verbindungseinrichtung verhindert. In erster Linie hindert das Fixierelement die unbeabsichtigte
Gegendrehbewegung für das öffnen des Bajonettverschlusses. Beispielsweise können als
Fixierelement radial einbringbare Schraubverbindungen oder federbeaufschlagte Spannstifte
dienen, welche im Trägerkörper angeordnet sind und bis zur Aufnahmeeinheit reichen.
[0018] Vorteilhafterweise kann das zumindest eine Fixierelement am Außenumfang des Kolbens
zur Arretierung zugänglich sein. Hierzu kommt ein besonderes Konstruktionsprinzip
zum Einsatz, das es erlaubt, beispielsweise von gut zugänglichen Stellen am Druckgießkolben
eine verriegelnde Wirkverbindung des Trägerkörpers über den Außenumfang des Kolbens
herzustellen. Derartige Verbindungseinrichtungen stellen beispielsweise eigenständige
Fixierungen mit mehreren Einzelteilen dar. Selbstverständlich ist eine derartige Verbindungseinrichtung
auch wieder lösbar und dazu geeignet, den Trägerkörper wieder soweit freizugeben,
dass beispielsweise der Bajonettverschluss gelöst werden kann. Hierzu sind besonders
ausgehend von der Zylinderfläche des Kolbens her zugängliche beispielsweise radial
eingreifende Verriegelungsmechanismen geeignet.
[0019] Auch ist es vorteilhaft, dass der zumindest eine hohlzylindrische Gleitkörper an
der von der Stirnfläche des Trägerkörpers abgewandten Seite durch einen Montagering
als zweites Halteelement fixierbar ist. Der Montagering dient als zweites Halteelement
mit rückseitigem Anschlag oder Flansch, an dem eine Stirnseite der benachbarten Ringe
flächig anliegt. In seiner radialen Ausdehnung ist der Montagering gleich oder kleiner
als die weiteren Gleitbuchsen, Spreizringe oder Abstreifringe. Jedenfalls kragt der
Montagering nicht über deren Umfang hinaus. Gegebenenfalls kann der Montagering vorteilhafterweise
auf den hohlzylindrischen Gleitkörper auch eine axial einwirkende Vorspannung erzeugen.
Durch eine Vorspannung haben die Gleitkörper, Spreizringe oder Abstreifringe in axialer
Richtung kein Spiel und werden stirnseitig aneinander gepresst. Hierdurch wird im
Betrieb auf effektive Weise das unerwünschte Eindringen von Restschmelze zwischen
die jeweiligen Stirnflächen verhindert.
[0020] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann der Montagering bezüglich dem Trägerkörper
verdrehsicher ausgeführt sein. Dazu kann die Innenkontur des Montagerings eine von
der Kreisform abweichende Gestalt annehmen, welche zu einer zu ihr komplementären
Ausführung an der Außenseite des Trägerkörpers passend ist. Mit anderen Worten: Der
Montagering wird nach dem Aufbringen der Gleitkörper und gegebenenfalls die Spreizringe
oder Abstreifringe von der Rückseite auf dem Trägerkörper verdrehsicher positioniert.
Damit kann der Montagering dazu dienen, mit einem geeigneten Werkzeug den bestückten
Trägerkörper zu handeln bzw. den Bajonettverschluss über eine Steck-Dreh-Bewegung
zu verschließen oder durch eine Dreh-Zieh-Bewegung zu öffnen.
[0021] Vorteilhafterweise kann an der Position des Montagerings die Außenkontur des Trägerkörpers
als Mehrkant und die Innenkontur des Montagerings ebenfalls als zur Außenkontur des
Trägerkörpers passgenauer Mehrkant ausgeführt sein. Die ebenen Flächen des Mehrkants
bewirken eine zuverlässige verdrehsichere Anordnung des Montagerings. Hierdurch sollte
der Montagering auch in einfacher Art und Weise in axialer Richtung vom Trägerkörper
abgezogen werden können. Auch der nach einem Entfernen des Trägerkörpers kann der
an der Außenkontur des Trägerkörpers verbleibende Mehrkant selbst eine Anlagefläche
für geeignete Werkzeuge zum Haltern, Reinigen, Überarbeiten oder Lagern sein.
[0022] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung kann mit dem zumindest einen Fixierelement
auch der Montagering arretierbar sein. Bevorzugt können als Fixierelement radial einbringbare
Schraubverbindungen oder federbeaufschlagte Spannstifte dienen, welche im Montagering
angeordnet sind und durch den Trägerkörper hindurch bis zur Aufnahmeeinheit reichen.
Auf diese Weise kann ein Fixierelement für den Montagering auch gleichzeitig zur Verdrehsicherung
des Bajonettverschlusses dienen. Der Bajonettverschluss liegt dann bevorzugt radial
innerhalb des Montagerings in derselben Montageebene hinter dem Gleitkörper. Dieser
Montagebereich liegt quasi hinter den am stärksten temperaturbelasteten Teilen eines
Druckgießkolbens hinter der Kühleinrichtung.
[0023] Vorteilhafterweise kann an der Position des Montagerings die Außenkontur der Aufnahmeeinheit
als Mehrkant eine maximale radiale Erstreckung aufweisen, welche geringer ist als
der Innendurchmesser des zumindest einen hohlzylindrischen Gleitkörpers. Hierdurch
ist es möglich, Gleitkörper und gegebenenfalls Spreizringe oder Abstreifringe von
der Rückseite her ohne weiteres auf dem Trägerkörper anzuordnen.
[0024] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann die Außenkontur des Montagerings
als Mehrkant ausgebildet sein. Hierdurch werden Anlageflächen für Montagewerkzeuge
geschaffen, mit denen der Trägerkörper an der Aufnahmeeinheit positioniert oder entfernt
werden kann.
[0025] In bevorzugter Ausführungsform kann das Fixierelement an der Außenkontur des Montagerings
an einer Fläche des Mehrkants angeordnet sein. Die Flächen des Mehrkants sind bezüglich
der hohlzylindrischen Gleitkörper radial innenliegend und eben. Diese Flächen sind
daher besonders geeignet, Schraub- oder Steckverbindungen als Fixierelemente dort
anzuordnen.
[0026] Prinzipiell kann der Druckgusskolben konstruktiv vorderseitig so ausgelegt sein,
wie in der
DE 10 2013 017 261 A1 der Anmelderin offenbart, dass der geschlossene Stirnring axial über die Stirnfläche
des Grundkörpers in Funktion eines Trägerkörpers auf der Mantelfläche des Grundkörpers
montierbar und mittels der Verbindungseinrichtung dort verriegelbar und wieder lösbar
ist. Der Offenbarungsgehalt der
DE 10 2013 017 261 A1 soll vollumfänglich den vorliegenden Unterlagen im Sinne weiterer Ausgestaltungen
der Erfindung hinzutreten.
[0027] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann sich der Stirnring gegen einen
an dem Trägerkörper ausgebildeten stirnseitigen Anschlag gegen axiale Verschiebung
abstützen. Der Stirnring wird dadurch am Trägerkörper axial nach vorne fixiert.
[0028] Vorteilhafterweise kann der stirnseitige Anschlag eine aus der Mantelfläche des Trägerkörpers
umfänglich umlaufende Auskragung sein. Die Auskragung ist so beschaffen, dass in jedem
Falle die im Betrieb auftretenden axialen Kräfte der weiteren Gleitkörper oder Abstreifringe
aufgenommen werden können.
[0029] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können zumindest der Stirnring
und der unmittelbar benachbarte hohlzylindrische Gleitkörper an den jeweiligen stirnseitigen
Stoßstellen komplementäre Absätze aufweisen, wodurch diese überlappend verzahnt sind.
Beispielsweise werden die Ringe an ihren Stoßstellen nach der Montage in axialer Richtung
miteinander verzahnt. Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Absätze kann außerdem
eine gegenseitige Drehsicherung der Ringe hergestellt werden.
[0030] Vorteilhafterweise kann der Stirnring aus einem härteren Material als das des Gleitkörpers
bestehen. Auf diese Weise ist es möglich, den Stirnring beispielsweise aus Stahl und
den Gleitkörper aus einem weicheren, gut gleitfähigen Material, wie Kupfer oder einer
Kupferlegierung, zu fertigen. Die stark beanspruchte Stirnfläche des Kolbens wird
damit auch im radial äußeren Bereich von einem harten Material gebildet, wodurch der
empfindlichere Gleitkörper durch den Ring geschützt wird. Die Gefahr von Riefenbildungen
und Kolbenklemmen ist damit gebannt. Die Lebensdauer sowohl des Kolbens als auch der
Füllkammer kann dadurch deutlich erhöht werden.
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der schematischen Zeichnungen näher
erläutert.
[0032] Darin zeigen:
- Fig. 1
- schematisch einen axialen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Druckgießkolben,
- Fig. 2
- schematisch einen axialen Längsschnitt durch einen modulartig aufgebauten Trägerkörper,
- Fig. 3
- schematisch eine Ansicht einer Aufnahmeeinheit,
- Fig. 4
- schematisch einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Druckgießkolben in der
Ebene des Bajonettverschlusses, und
- Fig. 5
- eine Explosionszeichnung eines modulartig aufgebauten Trägerkörpers.
[0033] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0034] Fig. 1 zeigt schematisch einen axialen Längsschnitt entlang der Kolbenachse A durch
einen erfindungsgemäßen Druckgießkolben 1. Der Druckgießkolben 1 mit direkter Kühlung
weist einen Trägerkörper 3 auf, der auch die schmelzeseitige Stirnfläche 31 des Druckgießkolbens
1 bildet. Auf dem Trägerkörper 3 ist eine Gleitbuchse als hohlzylindrischer Gleitkörper
4 angeordnet. Zwischen der Stirnfläche 31 des Trägerkörpers 3 und der vorderen Stirnfläche
41 des Gleitkörpers 4 ist auf der Mantelfläche 32 des Trägerkörpers 3 ein bevorzugt
geschlossener Stirnring 5 als erstes Halteelement angeordnet, der bevorzugt aus einem
härteren Material besteht als der Gleitkörper 4. Der Gleitkörper 4 wird auf diese
Weise vor einem direkten Kontakt mit dem heißen Gießmaterial geschützt.
[0035] Der Trägerkörper 3 ist in Fig. 1 axial über die Kühleinrichtung 21 übergreifend auf
der Aufnahmeeinheit 2 montiert und mittels eines Bajonettverschlusses 6 als Verbindungseinrichtung
mit der Aufnahmeeinheit 2 verriegelt. Der Trägerkörper 3 und die Aufnahmeeinheit 2
sind folglich als Verbindungspartner durch eine Steck-Dreh-Bewegung miteinander verbunden.
Hierzu weist bei dieser Ausführungsform die Aufnahmeeinheit 2 geeignete metallische
Nasen auf. Die Aufnahmeeinheit 2 ist so ausgeführt, dass die metallischen Nasen in
entsprechende Aussparungen des Trägerkörpers 3 eingreifen können. An der dem Trägerkörper
3 abgewandten Rückseite der Aufnahmeeinheit 2 befindet sich die Anschlusseinrichtung
22 für die in Fig. 1 nicht dargestellte Kolbenstange.
[0036] Durch ein schraubenartiges oder stiftartiges Fixierelement 7 ist die Verbindung des
Trägerkörpers 3 gegenüber der Aufnahmeeinheit 2 verdrehsicher arretiert, wodurch das
unbeabsichtigte Öffnen des Bajonettverschlusses verhindert wird. Bevorzugt ist das
Fixierelement 7 am Außenumfang des Kolbens angeordnet und befindet sich damit an einer
gut zugänglichen Stelle am Druckgießkolben 1. Von der Zylinderfläche des Druckgießkolbens
1 her zugängliche radial eingreifende Verriegelungsmechanismen sind besonders geeignet.
[0037] Der Montagering 8 dient als zweites Halteelement mit rückseitigem Anschlag, an dem
die rückwärtige Stirnseite des hohlzylindrischen Gleitkörpers 4 flächig anliegt. In
seiner radialen Ausdehnung ist der Montagering 8 bevorzugt etwas kleiner als die radiale
Ausdehnung des Gleitkörpers 4.
[0038] Zur Halterung des bevorzugt geschlossenen Stirnrings 5 dient ein stirnseitiger Anschlag
33, wodurch sich der Stirnring 5 gegen axiale Verschiebung nach vorne abstützt. Der
stirnseitige Anschlag 33 ist durch eine aus der Mantelfläche 32 des Trägerkörpers
3 umfänglich umlaufende Auskragung gebildet. Die Auskragung ist so beschaffen, dass
die im Betrieb auftretenden axialen Kräfte aufgenommen werden können. Der Stirnring
5 und der unmittelbar benachbarte hohlzylindrische Gleitkörper 4 weisen an den jeweiligen
stirnseitigen Stoßstellen 41 komplementäre Absätze auf, wodurch diese überlappend
verzahnt sind.
[0039] Fig. 2 zeigt schematisch einen axialen Längsschnitt durch einen modulartig aufgebauten
Trägerkörper 3. Die durch Temperatur bzw. durch Reibung am meisten belasteten Verschleißteile
sind auf dem hohlzylindrischen Trägerkörper 3 angeordnet, welcher als Modul von der
in Figur 2 nicht dargestellten Aufnahmeeinheit einfach abmontierbar ist. Der hohlzylindrische
Gleitkörper 4 wird auf die Mantelfläche 32 des Trägerkörpers 3 geschoben und mit einem
vorderseitig abschließenden bevorzugt geschlossenen Stirnring 5 gesichert. Der Stirnring
5 selbst wird durch einen im Trägerkörpers 3 ausgebildeten stirnseitiger Anschlag
33 fixiert, der eine axiale Verschiebung über die Stirnfläche 31 des Trägerkörpers
3 verhindert. In umgekehrter Reihenfolge können diese Teile wieder demontiert und
ausgetauscht werden. Das gesamte Modul kann dann mittels des Bajonettverschlussteils
61, gegebenenfalls unter Mithilfe von am Montagering 8 ansetzenden Werkzeugen, an
der Aufnahmeeinheit mit dem dort befindlichen Bajonettverschlussteil 62 verbunden
werden. Das Fixierelement 7 verhindert die unbeabsichtigte Gegendrehbewegung für das
Öffnen des Bajonettverschlusses.
[0040] Fig. 3 zeigt schematisch eine Ansicht einer Aufnahmeeinheit 2. Der zur Stirnseite
des Kolbens gewandte Teil bildet in Verbindung mit der Innenwand des in Fig. 3 nicht
dargestellten Trägerkörpers die Kühleinrichtung 21. An der dem Trägerkörper 3 abgewandten
Rückseite der Aufnahmeeinheit 2 befindet sich die Anschlusseinrichtung 22 für die
in der Fig. 1 nicht dargestellte Kolbenstange. Das Bajonettverschlussteil 62 der Aufnahmeeinheit
2 liegt zwischen der Kühleinrichtung 21 und der Anschlusseinrichtung 22. Hierzu weist
bei dieser Ausführungsform die Aufnahmeeinheit 2 metallische Nasen auf, die zur Verbindung
in entsprechende Aussparungen des Trägerkörpers eingreifen können. Die Ausnehmung
24 ist eine Bohrung, in die im montierten Zustand ein Fixierelement eingreift.
[0041] Fig. 4 zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Druckgießkolben
1 in der Ebene des Bajonettverschlusses 6. In dieser Schnittebene befindet sich die
Aufnahmeeinheit 2 innenliegend. Der hohlzylindrische Trägerkörper 3 umgreift mit dem
Montagering 8 die Aufnahmeeinheit 2 unter Ausbildung des Bajonettverschlusses 6. Innerhalb
des Montagerings 8 ist die Außenkontur des Trägerkörpers 3 als Mehrkant 35 und die
Innenkontur des Montagerings 8 ebenfalls als zur Außenkontur des Trägerkörpers 3 passgenauer
Mehrkant 81 ausgeführt. Dies bedingt die gewünschte Verdrehsicherheit beider Teile
gegeneinander. Als Montagehilfe und zum Ansetzen von geeigneten Montagewerkzeugen
ist die Außenkontur des Montagerings 8 ebenfalls als Mehrkant 82 ausgebildet. Mit
den in der Fig. 4 dargestellten drei Fixierelementen 7 wird der Montagering 8 und
der Trägerkörper 3 mit der Aufnahmeeinheit 2 arretiert und gesichert.
[0042] Fig. 5 zeigt eine Explosionszeichnung eines modulartig aufgebauten Trägerkörpers
3 mit den weiteren Bauteilen. In der dargestellten Reihenfolge wird der Stirnring
5, der hohlzylindrische Gleitkörper 4 und der Montagering 8 auf den Trägerkörper 3
geschoben, bevor diese Moduleinheit mit der in der Fig. 5 nicht dargestellte Aufnahmeeinheit
zum Bajonettverschluss verbunden wird.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Druckgießkolben
- 2
- Aufnahmeeinheit
- 21
- Kühleinrichtung
- 22
- Anschlusseinrichtung
- 24
- Ausnehmung
- 3
- Trägerkörper
- 31
- Stirnfläche des Trägerkörpers
- 32
- Mantelfläche des Trägerkörpers
- 33
- stirnseitiger Anschlag
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Mehrkant des Trägerkörpers
- 4
- hohlzylindrischer Gleitkörper
- 41
- Stirnfläche des Gleitkörpers
- 5
- Stirnring
- 6
- Verbindungseinrichtung, Bajonettverschluss
- 61
- Bajonettverschlussteil am Trägerkörper
- 62
- Bajonettverschlussteil an Aufnahmeeinheit
- 7
- Fixierelement
- 8
- Montagering
- 81
- Mehrkant Innenkontur
- 82
- Mehrkant Außenkontur
- 83
- Ausnehmung
- A
- Kolbenachse
1. Druckgießkolben (1)
- mit einer an einer Kolbenstange befestigbaren Aufnahmeeinheit (2), umfassend eine
Kühleinrichtung (21) und eine Anschlusseinrichtung (22) für die Kolbenstange,
- mit einem becherartig ausgebildeten hohlzylindrischen Trägerkörper (3) mit einer
schmelzeseitigen Stirnfläche (31), auf dessen Mantelfläche (32) zumindest ein hohlzylindrischer
Gleitkörper (4) montierbar ist, wobei ein Stirnring (5) zwischen der Stirnfläche (31)
des Trägerkörpers (3) und einer Stirnfläche (41) des Gleitkörpers (4) angeordnet ist,
welcher als stirnseitiges erstes Halteelement für den zumindest einen hohlzylindrischen
Gleitkörper (4) dient,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Trägerkörper (3) axial über die Kühleinrichtung (21) übergreifend auf der Aufnahmeeinheit
(2) montierbar und mittels einer Verbindungseinrichtung (6) mit der Aufnahmeeinheit
(2) verriegelbar und wieder lösbar ist,
- dass die Verbindungseinrichtung (6) an der von der Stirnfläche (31) des Trägerkörpers
(3) abgewandten Seite axial nach dem Gleitkörper (4) angeordnet ist, und
- dass die Verbindungseinrichtung (6) ein Bajonettverschluss ist.
2. Druckgießkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (3) gegenüber der Aufnahmeeinheit (2) mittels zumindest eines Fixierelements
(7) verdrehsicher arretierbar ist.
3. Druckgießkolben nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Fixierelement (7) am Außenumfang des Kolbens zur Arretierung zugänglich
ist.
4. Druckgießkolben nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine hohlzylindrische Gleitkörper (4) an der von der Stirnfläche (31)
des Trägerkörpers (3) abgewandten Seite durch einen Montagering (8) fixierbar ist.
5. Druckgießkolben nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagering (8) bezüglich dem Trägerkörper (3) verdrehsicher ausgeführt ist.
6. Druckgießkolben nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Position des Montagerings (8) die Außenkontur des Trägerkörpers (3) als Mehrkant
(35) und die Innenkontur des Montagerings (8) ebenfalls als zur Außenkontur des Trägerkörpers
(3) passgenauer Mehrkant (81) ausgeführt ist.
7. Druckgießkolben nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem zumindest einen Fixierelement (7) auch der Montagering (8) arretierbar ist.
8. Druckgießkolben nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Position des Montagerings (8) die Außenkontur der Aufnahmeeinheit (2) als
Mehrkant eine maximale radiale Erstreckung aufweist, welche geringer ist als der Innendurchmesser
des zumindest einen hohlzylindrischen Gleitkörpers (4).
9. Druckgießkolben nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur des Montagerings (8) als Mehrkant (82) ausgebildet ist.
10. Druckgießkolben nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (7) an der Außenkontur des Montagerings (8) an einer Fläche des
Mehrkants angeordnet ist.
11. Druckgießkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Stirnring (5) gegen einen an dem Trägerkörper (3) ausgebildeten stirnseitigen
Anschlag (33) gegen axiale Verschiebung abstützt.
12. Druckgießkolben nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der stirnseitige Anschlag (33) eine aus der Mantelfläche des Trägerkörpers (3) umfänglich
umlaufende Auskragung ist.
13. Druckgießkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Stirnring (5) und der unmittelbar benachbarte hohlzylindrische Gleitkörper
(4) an den jeweiligen stirnseitigen Stoßstellen komplementäre Absätze aufweisen, wodurch
diese überlappend verzahnt sind.
14. Druckgießkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Stirnring (5) aus einem härteren Material als das des Gleitkörpers (4) besteht.