[0001] Die Erfindung betrifft ein entlang einer Laufschiene verschiebbares Schiebeelement,
insbesondere eine Schiebetür, mit einer Dichtungsvorrichtung, mittels der eine Raumöffnung
abschliessbar ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Dichtungselement für eine solche
Dichtungsvorrichtung.
[0002] Zum Trennen von Räumen oder zum Abschliessen von Raum- oder Fensteröffnungen werden
oft Schiebeelemente, wie Schiebetüren aus Glas oder Holz verwendet, die üblicherweise
mittels zwei Laufwerken entlang einer Laufschiene geführt werden. Aus der
US9290977B2 ist eine Vorrichtung mit entlang von Laufschienen verschiebbaren Laufwerken bekannt,
mittels denen ein Schiebeelement, bzw. eine Schiebetür, vor eine Raumöffnung und abschliessend
gegen die Raumöffnung verschiebbar ist, um diese dicht abzuschliessen. Zwischen der
Schiebetür und dem Rand der Raumöffnung, einem Türrahmen oder einer Zarge, ist eine
Dichtung vorgesehen, die um ein gewünschtes Mass komprimiert wird, sobald die Schiebetür
gegen die Raumöffnung geführt wird. Damit die Dichtung optisch nicht in Erscheinung
tritt, wird sie nicht an der Frontseite der Zarge, sondern an der Rückseite der Schiebetür
vorgesehen.
[0003] Die in der
US9290977B2 offenbarte Dichtungsvorrichtung, die nachstehend in Fig. 2 gezeigt ist, umfasst eine
mehrteilige Montageleiste 6, mit der ein umlaufendes Dichtungselement 5 verbunden
wird. Unterschiedliche Elemente der Montageleiste 6, gerade Elemente und Eckelemente
werden derart mit der Rückseite der Schiebetür verbunden, dass ein umlaufender Rahmen
gebildet wird, der nahe am Rand der Rückseite des Schiebeelements verläuft. Die Montageleiste
6 bzw. deren Elemente sind mit einem Ankerkanal 60 versehen, in dem ein Ankerteil
51 des Dichtungselements 5 verankert werden kann, um das Dichtungselement 5 zu befestigen.
Das Ankerteil 51 ist mit einem Kompressionselement 52 versehen, welches zwei Kammern
521, 522 aufweist. Die erste Kammer 521 ist seitlich nach aussen gerichtet und die
zweite Kammer 522 ist nach unten gerichtet. Bei der Kontaktierung des Randes der Raumöffnung
wird die erste Kammer 521 komprimiert. Beim Absenken der Schiebetür wird die zweite
Kammer 522 gegen den Boden geführt und komprimiert.
[0004] Für die Montage der Dichtungsvorrichtung ist daher ein relativ grosser Aufwand erforderlich,
da zuerst die Montageleiste 6 präzise ausgerichtet mit dem Schiebeelement 1' verschraubt
werden muss und erst dann das Dichtungselement 5 eingesetzt werden kann. Das Dichtungselement
5 weist relativ grosse Dimensionen auf. Der Materialaufwand und Installationssaufwand
ist daher erheblich. Die Kombination der Montageleiste 6 und des Dämpfungselements
5 erfordert zudem viel Raum, weshalb das Schiebeelement 1' nicht so nahe an die Raumöffnung
geführt werden kann, wie dies wünschenswert wäre. Das vor die Raumöffnung gefahrene
Schiebeelement 1' wirkt daher optisch voluminös. Trotz der relativ grossen Abmessungen
des Dichtungselements 5 weist dieses hingegen nur relativ kleine Kompressionswege
auf, weshalb entsprechende kleine und präzise Auslenkungen der Schiebetür oder grössere
Dimensionen des Dämpfungselements 52 vorzusehen sind.
[0005] Die
US2012260579A1 offenbart eine Dichtung mit einem T-förmigen Anker und einem Kompressionskörper,
der einen kreisförmigen Querschnitt und zwei Kammern aufweist. Der T-förmige Anker
erfordert eine T-förmige Ankernut in der Türplatte, in die der Anker nur nach erheblicher
Deformation eingesetzt werden kann. Der Anker sitzt daher kaum spielfrei und ist erheblichen
Belastungen ausgesetzt. Der Kompressionskörper mit dem kreisförmigen Querschnitt weist
nur einen relativ geringen Kompressionsweg auf und kann daher nur kleiner Luftspalte
abdichten.
[0006] Die
DE4228986A1 offenbart eine Verglasungsdichtung für eine Tür oder ein Fenster mit einem pfeilförmigen
Verankerungsteil, das in eine nach vorn geöffnete T-förmige Ankernut eingreift, die
entsprechend ausgebildet ist. Bei dieser Ausgestaltung kann die Dichtung insbesondere
am Rand der Tür nicht vorteilhaft verankert werden.
[0007] Die
EP1431501A2 offenbart eine Schiebetüranlage mit einem in einer Führungseinrichtung horizontal
verschiebbar geführten Schiebeflügel und einer Dichtungseinrichtung mit Dichtungsprofilen
liegen direkt an einem Bodenbelag bzw. direkt aneinander an, weshalb eine Störende
Reibung resultiert, die durch entsprechende Materialwahl reduziert wird.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Schiebeelement
mit einer Dichtungsvorrichtung sowie ein verbessertes Dichtungselement zu schaffen.
[0009] Die Dichtungsvorrichtung soll einfach aufgebaut sein und mit geringem Aufwand montiert
werden können. Die Dichtungsvorrichtung soll möglichst wenig Material erfordern und
kostengünstig realisierbar sein. Die Dichtungsvorrichtung soll es zudem erlauben,
das Schiebeelement bzw. die Schiebetür nahe gegen die Raumöffnung bzw. gegen einen
dort vorgesehenen Türrahmen oder eine Zarge zu fahren. Das Schiebeelement mit der
Dichtungsvorrichtung soll mit schlanken Abmessungen realisiert werden können, sodass
ein ästhetisch vorteilhafter Eindruck resultiert. Das Dichtungselement soll einfach
montierbar sein und trotz relativ geringen Abmessungen einen relativ grossen Kompressionsweg
aufweisen und den Spalt zwischen dem Schiebeelement und der Zarge dicht abschliessen.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einem Schiebeelement mit einer Dichtungsvorrichtung
nach Anspruch 1 sowie einem verbesserten Dichtungselement nach Anspruch 11. Vorzugsweise
Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen definiert.
[0010] Das Schiebeelement umfasst eine Schiebeplatte mit einer Dichtungsvorrichtung mit
wenigstens einem Dichtungselement, das einen Dichtungsrahmen bildet, der an der Rückseite
der Schiebeplatte angeordnet ist und peripher entlang einem Rand der Schiebeplatte
verläuft. Die Abmessungen des Dichtungsrahmens entsprechen etwa den Abmessungen des
Randes einer Raumöffnung oder den Abmessungen einer Zarge, die an der Raumöffnung
vorgesehen ist, die durch das Schiebeelement bzw. die Schiebetür abzuschliessen ist.
[0011] Erfindungsgemäss weist die Schiebeplatte eine Basisplatte und eine davon abgesetzte
Flanschplatte auf, die einstückig mit der Basisplatte verbunden ist und deren Rand
von der Basisplatte durch eine umlaufende Ankernut getrennt ist, die dem Halten des
wenigstens einen Dichtungselements dient, das ein in die Ankernut einsetzbares Ankerteil
und ein Kompressionsteil aufweist, die durch einen Verbindungskörper miteinander verbunden
sind wobei das Ankerteil des wenigstens einen Dichtungselements innerhalb der Ankernut
zumindest annähernd parallel zur Schiebeplatte ausgerichtet ist.
[0012] Mit der erfindungsgemässen Lösung kann auf die Verwendung einer Montageleiste, die
mit einer Ankernut versehen ist, verzichtet werden. Die Ankernut wird vorteilhaft
in die Schiebeplatte eingearbeitet, wobei einerseits die von der Frontseite der Raumöffnung
sichtbare Basisplatte und andererseits die von der Rückseite der Raumöffnung sichtbare
Flanschplatte die Ankernut einschliessen. Die Basisplatte und die Flanschplatte weisen
in entgegengesetzte Richtungen weisende Aussenflächen auf, die vorzugsweise identisch
ausgestaltet und für den Anwender nicht unterscheidbar sind. Die Abmessungen der Basisplatte
sind seitlich und oben vorzugsweise etwas grösser als die Abmessungen der Flanschplatte,
sodass ein Aufnahmeraum für den Verbindungskörper des zugehörigen Dichtungselements
vorgesehen wird, das gegenüber der Flanschplatte zurückversetzt auf die Basisplatte
abgestützt ist. Das zugehörige Dichtungselement ist daher nicht nur in der Schiebeplatte
verankert, sondern wird durch diese auch teilweise aufgenommen, weshalb lediglich
die Vorrichtungsteile, welche für die Dichtungsfunktion relevant sind, von der Schiebeplatte
abstehen. Auf der Unterseite kann die Flanschplatte die Basisplatte hingegen überragen
und ausblenden für das Abdecken des dort vorgesehenen Dichtungselements dienen.
[0013] Das wenigstens eine Dichtungselement kann somit rasch und bequem in der Ankernut
montiert werden und erfüllt die Dichtungsfunktion optimal, während es optisch nicht
in Erscheinung tritt. Aufgrund des Wegfalls einer Montageleiste kann die Schiebeplatte
mit der darin integrierten Dichtungsvorrichtung schlank und ästhetisch vorteilhaft
ausgebildet werden. Die Raumöffnung kann mittels des erfindungsgemässen Schiebeelements
bzw. der erfindungsgemässen Schiebetür dicht abgeschlossen werden. Die schlanke Schiebeplatte
kann aufgrund des Fehlens einer Montageleiste und der Integration der Dichtungselemente
in die Schiebeplatte nahe gegen die Raumöffnung gefahren werden und nimmt vor der
dicht abgeschlossenen Raumöffnung nur wenig Raum in Anspruch.
[0014] Da die Schiebeplatte mit der Ankernut maschinell gefertigt und das Dichtungselement
z.B. auch am Installationsort rasch in die Ankernut eingesetzt werden kann, kann das
erfindungsgemässe Schiebeelement mit minimalem Arbeitsaufwand und Materialaufwand
kostengünstig gefertigt werden.
[0015] Die Dichtungselemente bzw. Dichtungsprofile können aus konventionellen Materialien,
wie Gummi oder Silikon, hergestellt werden. Dabei können einerseits für das Ankerteil
und andererseits für das Kompressionsteil auch unterschiedliche Materialien verwendet
werden, deren Eigenschaften an die jeweilige Funktion des Ankerteils bzw. des Kompressionsteils
angepasst sind. Das Ankerteil kann z.B. aus einem weniger elastischen Material gefertigt
werden als das Kompressionsteil.
[0016] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung ist in einem oberen Teil der Ankernut an der
Oberseite der Schiebeplatte und in einem linken und einem rechten Teil der Ankernut
auf der linken und der rechten Seite der Schiebeplatte ein erstes Dichtungselement
und in einem unteren Teil der Ankernut an der Unterseite der Schiebeplatte ein zweites
Dichtungselement mit seinem Ankerteil verankert. Mit zwei verschiedenen Dichtungselementen
können die zugeordneten Aufgaben mit minimalem Materialaufwand optimal erfüllt werden.
Durch das erste Dichtungselement erfolgt eine seitliche Ankopplung an eine Ebene,
die durch den Rand der Raumöffnung bzw. eine dort montierte Zarge definiert wird.
D.h., die Schiebeplatte kann vor die Raumöffnung verschoben und gegen diese gefahren
werden, wobei die Raumöffnung mittels des ersten Dichtungselements seitlich und oben
dicht abgeschlossen wird. Das zweite Dichtungselement dient dem Abschliessen eines
Spaltes, der nach dem Absenken der Schiebeplatte zwischen der Schiebeplatte und dem
Boden verbleibt.
[0017] Eine stabile Verbindung zwischen der Schiebeplatte und dem ersten Dichtungselement
und zugleich eine raumsparende teilweise Integration des ersten Dichtungselements
in die Schiebeplatte wird erzielt, indem das Ankerteil des ersten Dichtungselements
innerhalb der Ankernut zumindest annähernd parallel zur Schiebeplatte ausgerichtet
gehalten ist. Eine optimale Abdichtung resultiert hingegen, indem das Kompressionsteil
des ersten Dichtungselements mit einer ersten Kompressionsachse senkrecht zur Schiebeplatte
ausgerichtet wird.
[0018] Eine besonders zuverlässige Abdichtung wird erzielt, indem das Kompressionsteil des
ersten Dichtungselements zumindest annähernd symmetrisch ausgebildet ist und eine
Kardioide mit zwei Kontaktzonen und einer Symmetrieachse bildet, die der ersten Kompressionsachse
entspricht. Mit der Ausgestaltung zumindest annähernd in der Form einer Kardioide
resultieren nach dem Schliessen der Schiebetür zwei Kontaktzonen, die praktisch eine
doppelte Abdichtung bewirken.
[0019] Wie erwähnt, kann auch ausschliesslich das erste Dichtungselement für die Bildung
des Dichtungsrahmens verwendet werden. D.h., das erste Dichtungselement kann auch
auf der Unterseite der Schiebenplatte vorgesehen werden.
[0020] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung wird ein zweites Dichtungselement vorgesehen,
dessen Ankerteil innerhalb der Ankernut zumindest annähernd parallel zur Schiebeplatte
ausgerichtet ist und dessen Kompressionsteil eine zweite Kompressionsachse aufweist,
die parallel zur Schiebeplatte verläuft. Die umlaufende Ankernut ist daher ebenfalls
parallel zur Basisplatte und zur Flanschplatte ausgerichtet.
[0021] Das zweite Dichtungselement kann besonders schlank ausgebildet werden, indem vorgesehen
wird, dass die zweite Kompressionsachse, die nach der Montage des zweiten Dichtungselements
vertikal ausgerichtet ist, das Ankerteil und das Kompressionsteil des zweiten Dichtungselements
durchläuft.
[0022] Bevorzugt wird vorgesehen, dass das Kompressionsteil des zweiten Dichtungselements
auf wenigstens einer Seite einen Biegefalz oder beiden Seiten je wenigstens einen
Biegefalz aufweist, der bzw. die quer, vorzugsweise senkrecht zur zweiten Kompressionsachse
ausgerichtet sind. Sofern mehrere Biegefalze vorgesehen sind, sind diese alternierend
auf beiden Seiten des Kompressionsteils angeordnet und entlang der zweiten Kompressionsachse
gegeneinander versetzt.
[0023] Die Biegefalze sind derart ausgebildet und angeordnet, dass bei einer Verschiebung
des zweiten Dichtungselements entlang der zweiten Kompressionsachse das Kompressionsteil
des zweiten Dichtungselements komprimiert wird, wobei sich die Kompressionskammern
im Wesentlichen entlang der zweiten Kompressionsachse verschieben und nicht seitlich
ausgelenkt werden. Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung des zweiten Dichtungselements
ist somit vorgesehen, dass dessen Kompressionsteil entlang der zweiten Kompressionsachse
komprimiert wird. Nach dem Schliessen der Schiebetür resultiert an dessen Unterseite
daher ein breiter Dichtungskörper, welcher den zugehörigen Türspalt dicht abschliesst.
Ein seitliches Wegklappen des Kompressionsteils, durch das die gewünschte Kompression
verhindert würde, wird vermieden. Durch die Kompression des Kompressionsteils entlang
der zweiten Kompressionsachse kann ein relativ breiter Türspalt zuverlässig abgedichtet
werden, ohne dass ein Dichtungselement mit grösseren Abmessungen erforderlich wäre.
Das zweite Dichtungselement kann daher sehr schlank ausgebildet sein und die Dichtungsfunktion
trotzdem optimal erfüllen.
[0024] In bevorzugten Ausgestaltungen weist das Kompressionsteil des zweiten Dichtungselements
wenigstens zwei Kompressionskammern auf, die entlang der zweiten Kompressionsachse
übereinander liegen und die sich beim Absenken des zweiten Dichtungselements gegen
den Boden im Wesentlichen entlang der zweiten Kompressionsachse verschieben. Durch
die Kompressionskammern, die Hohlräume aufweisen, gelingt eine akustisch und thermisch
einwandfreie Abdichtung.
[0025] Vorzugsweise ist der Biegefalz bzw. einer der Biegefalze entlang der zweiten Kompressionsachse
zwischen den Kompressionskammern vorgesehen. Biegefalze können auch an den Wänden
der Kompressionskammern vorgesehen sein, um den Kompressionsvorgang, gegebenenfalls
in Kombination mit einem Faltvorgang, zu erleichtern. Der wenigstens eine Biegefalz
kann in der Form einer Krümmung, Rille oder Materialausnehmung vorliegen.
[0026] Der Dichtungsrahmen kann auch vollständig durch das zweite Dichtungselement gebildet
werden. D.h. das zweite Dichtungselement kann auch seitlich und oben an der Schiebeplatte
in die Ankernut eingefügt werden.
[0027] Zur Bildung des Dichtungsrahmens können daher das erste Dichtungselement oder das
zweite Dichtungselement oder Kombinationen des ersten und zweiten Dichtungselements
vorteilhaft verwendet werden. Bei allen möglichen alternativen Ausgestaltungen wird
vorzugsweise stets vorgesehen, dass die Kompressionsachse des Kompressionsteils senkrecht
zum Körper bzw. zur Körperfläche ausgerichtet ist, die abzudichten ist. Die Kompressionsteile
des ersten Dichtungselements und des zweiten Dichtungselements können mit ihrer Kompressionsachse
dabei parallel oder geneigt, vorzugsweise senkrecht zur Achse des Ankerteils des betreffenden
Dichtungselements ausgerichtet sein. Die ersten und zweiten Dichtungselemente sind
daher einzeln oder in Kombination und in verschiedenen Ausgestaltungen universell
zur Bildung eines Dichtungsrahmens verwendbar.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1a
- ein Schiebesystem 100 mit einem Schiebeelement bzw. einer Schiebetür 1, die eine Schiebeplatte
10 mit einer Dichtungsvorrichtung aufweist, die einen Dichtungsrahmen umfasst, welcher
ein erstes Dichtungselement 2, das oben und entlang den seitlichen Rändern der Schiebetür
1 verläuft, und ein zweites Dichtungselement 3 aufweist, das an der Unterseite der
Schiebeplatte 10 verläuft;
- Fig. 1b
- die mittels Laufwerken 91, 91' entlang von Laufschienen 9, 9' geführte Schiebetür
1 von Fig. 1a ohne die Abdeckung 99 der Laufschiene 9 und ohne Türrahmen bzw. Zarge
8;
- Fig. 2
- die aus der US9290977B2 bekannte Schiebetür 1', die mit einer Dichtungsvorrichtung versehen ist, die mit
der Schiebetür 1' verschraubte Montageleisten 6 und ein umlaufendes Dichtungselement
5 bzw. einen in sich geschlossenen Dichtungsrahmen umfasst;
- Fig. 3a
- die linke obere Ecke der asymmetrisch ausgebildeten Schiebeplatte 10 von Fig. 1b,
die eine dem Halten des Dichtungsrahmens 2, 3 dienende Flanschplatte 12 und ein links
neben den Dichtungselementen 2 vorgesehenes erweitertes Randstück 15 aufweist, das
über eine Verbindungsvorrichtung 92 mit dem ersten Laufwerk 91 verbunden ist;
- Fig. 3b
- die linke obere Ecke des asymmetrisch ausgebildeten Schiebeelements 1 von Fig. 3a
vor dem Einsetzen des Dichtungsrahmens 2, 3;
- Fig. 4a
- entlang den Schnittlinien A--A, B--B von Fig. 1b ausgeschnittene Eckstücke der Schiebeplatte
10 mit der peripher durch die Ankernut 18 von der Basisplatte 11 getrennten Flanschplatte
12, die der Montage des Dichtungsrahmens 2, 3 dient;
- Fig. 4b
- die in Fig. 4a gezeigten Eckstücke des rechten Rands der Schiebeplatte 10 mit der
vorstehenden Flanschplatte 12, von der der Dichtungsrahmen 2, 3 gehalten ist;
- Fig. 5a
- das obere rechte Eckstück der Schiebeplatte 10 von Fig. 4b mit dem eingesetzten ersten
Dichtungselement 2;
- Fig. 5b
- das untere rechte Eckstück der Schiebeplatte 10 in einer vorzugsweisen Ausgestaltung
mit dem zweiten Dichtungselement 3, welches in dieser Ausgestaltung alle vier Teile
Dichtungsrahmens bildet;
- Fig. 6a
- in räumlicher Darstellung ein Teil des unbelasteten zweiten Dichtungselements 3 mit
dem Ankerteil 31 und dem Kompressionsteil 32, die durch einen Verbindungskörper 30
miteinander verbunden sind;
- Fig. 6b
- das unbelastete zweite Dichtungselement 3 von Fig. 6a von der Frontseite gesehen;
- Fig. 6c
- das belastete zweite Dichtungselement 3 von Fig. 6b mit dem nach unten verschobenen
Ankerteil 31 und dem komprimierten Kompressionsteil 32;
- Fig. 7a
- das erste Dichtungselement 2 mit der Längsachse a des Ankerteils 21 und der Kompressionsachse
x des Kompressionsteils 22 koaxial zueinander ausgerichtet; und
- Fig. 7b
- das zweite Dichtungselement 3 mit der Längsachse a des Ankerteils 31 und der Kompressionsachse
y des Kompressionsteils 32 senkrecht zueinander ausgerichtet.
[0029] Fig. 1a zeigt ein erfindungsgemässes Schiebesystem 100 mit einem erfindungsgemässen
Schiebeelement bzw. einer Schiebetür 1, die in dieser vorzugsweisen Ausgestaltung
entlang von zwei Laufschienen 9 vor eine Raumöffnung bzw. eine Zarge 8 verschiebbar
ist. Die Laufschienen 9 sind durch eine Blende 99 abgedeckt. Alternativ kann auch
nur eine Laufschiene verwendet werden.
[0030] In bevorzugten Ausgestaltungen ist das Schiebesystem 100 derart ausgebildet, dass
die Schiebetür 1 horizontal vor die Raumöffnung und in der Abschlussphase des Schliessvorganges
gegen die Zarge 8 und gegen den Boden verschiebbar ist, um die Raumöffnung allseitig
dicht abzuschliessen.
[0031] Dazu umfasst die Schiebetür 1 eine z.B. aus Holz gefertigte Schiebeplatte 10, die
in dieser vorzugsweisen Ausgestaltung mit einer Dichtungsvorrichtung versehen ist,
die ein erstes Dichtungselement 2, welches oben und entlang den seitlichen Rändern
der Schiebeplatte 10 verläuft, und ein zweites Dichtungselement 3 aufweist, welches
an der Unterseite der Schiebeplatte 10 verläuft. Die beiden Dichtungselemente 2, 3
bilden an der Rückseite der Schiebetür somit einen Dichtungsrahmen, der teilweise
oder vorzugsweise vollständig in sich geschlossen ist. Beim Schliessen der Schiebetür
1 wird das erste Dichtungselement 2 gegen die Zarge 8 und das zweite Dichtungselement
3 gegen den Boden geführt und komprimiert, wodurch akustisch und thermisch eine optimale
Abdichtung resultiert.
[0032] Die Schiebeplatte 10 weist frontseitig eine Basisplatte 11 und rückseitig eine der
Zarge 8 zugewandte Flanschplatte 12 auf. Zwischen der Basisplatte 11 und der Flanschplatte
12 ist eine die Flanschplatte 12 rahmenförmig umlaufende Ankernut 18 vorgesehen, in
die der Dichtungsrahmens mit dem ersten und zweiten Dichtungselement 2, 3 eingesetzt
wurde.
[0033] Die Schiebeplatte 10 ist am linken Rand ausserhalb des Dichtungselements 2 optional
mit einem Randstück 15 versehen, welches mit einem ersten Laufwerk 91 verbunden ist.
Frontseitig ist die Schiebeplatte 10 mit einem zweiten Laufwerk 91' verbunden. Die
beiden Laufwerke 91, 91' sind vorzugsweise auf unterschiedlichen Schienen 9, 9' geführt,
wie dies in der
US9290977B2 beschrieben ist. Das frontseitige zweite Laufwerk 91' kann über die zweite Laufschiene
9' vollständig von der Raumöffnung weggefahren werden. Damit das erste Laufwerk 91
nicht in den Bereich der zweiten Laufschiene 9' gerät, ist es gegenüber dem Bereich
der Schiebetür 1 verschoben, welcher mit der Dichtungsvorrichtung zum Abdichten der
Raumöffnung vorgesehen ist. Dies geschieht in der vorliegenden Ausgestaltung besonders
vorteilhaft durch die asymmetrische Ausgestaltung der Schiebetür 1 mit dem zusätzlichen
Randstück 15. Die Laufwerke 91, 91' könnten somit vorteilhaft von den benachbarten
Laufschienen 9', 9 entkoppelt werden und die Raumöffnung kann komplett geöffnet werden.
[0034] Das schraffiert gezeigte Randstück 15 ist somit nur optional vorgesehenen und kann
auch entfallen. Ohne dieses Randstück 15 wäre die linke Seite der Schienenplatte 10
identisch ausgestaltet wie die rechte Seite und in gleicher Weise mit den Elementen
des Dichtungsrahmens 2; 3 versehen. Das Schiebeelement 1 kann daher symmetrisch oder
asymmetrisch ausgebildet sein.
[0035] Fig. 1b (siehe auch Fig. 3a) zeigt, dass die Schiebetür 1 auch mit der installierten
Dichtungsvorrichtung sehr schlank ausgebildet ist. Sichtbar sind im Wesentlichen nur
die für das Abdichten benötigten Teile der Dichtungselemente 2, 3. Die weiteren Teile
der Dichtungselemente 2, 3 sind in die Schiebetür 1 integriert.
[0036] Fig. 2 zeigt die aus der
US9290977B2 bekannte Schiebetür 1', die mit einer Dichtungsvorrichtung versehen ist, die mit
der Schiebetür 1' verschraubte Montageleisten 6 und ein umlaufendes Dichtungselement
5 umfasst. Das Dichtungselement 5 weist ein Ankerteil 51 und ein Kompressionsteil
52 auf, das zwei Kompressionskammern 521, 522 umfasst. Das Ankerteil 51 ist in einem
Ankerkanal 60 der Montageleiste 6 gehalten.
[0037] Fig. 3a zeigt die linke obere Ecke der asymmetrisch ausgebildeten Schiebeplatte 10
von Fig. 1b, die links neben dem ersten Dichtungselement 2 das erweiterte Randstück
15 aufweist, das über eine Verbindungsvorrichtung 92 mit dem ersten Laufwerk 91 verbunden
ist. Dazu ist eine Montagevorrichtung 93 in einen Montagekanal 19 eingesetzt, der
in die Oberseite der Schiebeplatte 10 eingearbeitet ist.
[0038] Das gezeigte Dichtungselement 2 bildet einen Teil des in Fig. 1b gezeigten Dichtungsrahmens,
welcher an der Rückseite der Schiebeplatte 10 vorgesehen ist. Der Dichtungsrahmen
umfasst, wie in Fig. 1b und Fig. 4b gezeigt, das erste Dichtungselement 2, welches
den oberen Teil und die seitlichen Teile des Dichtungsrahmens bildet, sowie das zweite
Dichtungselement 3, welches den unteren Teil des Dichtungsrahmens bildet. Die Form
des Dichtungsrahmens wird vorzugsweise an die Form der Schiebeplatte 10 und/oder die
Form des Randes der Raumöffnung bzw. der dort vorgesehenen Zarge 8 angepasst.
[0039] Fig. 4b zeigt ferner, dass das erste und das zweite Dichtungselement 2, 3 je ein
Ankerteil 21; 31 und je ein Kompressionsteil 22; 32 aufweisen, die durch einen Verbindungskörper
20; 30 miteinander verbunden sind.
[0040] Das in Fig. 3a gezeigte erste Dichtungselement 2 ist fast vollständig in die Schiebetür
1 integriert. Das Ankerteil 21 ist in einer Ankernut 18 aufgenommen. Der Verbindungskörper
20 ist in einem an die Ankernut 18 anschliessenden Aufnahmeraum 14 aufgenommen. Das
Kompressionsteil 22 ragt hingegen aus dem Aufnahmeraum 14 vorzugsweise zumindest in
dem Mass hervor, wie es komprimiert werden soll, um einen dichten Abschluss zu erzielen.
Aus Fig. 3a ist daher ersichtlich, dass die Schiebetür 1 mit minimalen Abmessungen
gefertigt werden kann und die Dichtungsvorrichtung ästhetisch vorteilhaft in die Schiebeplatte
10 integriert ist.
[0041] Damit der Dichtungsrahmen mit den Dichtungselementen 2, 3 derart vorteilhaft montiert
werden kann, ist eine umlaufende Ankernut 18 in die Rückseite der Schiebeplatte 10
eingelassen. Die Ankernut 18 bildet einen Ankerrahmen, der zum Dichtungsrahmen mit
den Dichtungselementen 2, 3 korrespondiert. Die Schiebeplatte 10 umfasst frontseitig
eine Basisplatte 11 und rückseitig eine der Raumöffnung zugewandte Flanschplatte 12,
die einstückig mit der Basisplatte 11 verbunden ist und lediglich durch die Ankernut
18 und den Aufnahmeraum 14 peripher von der Basisplatte 11 getrennt ist. Durch das
Einarbeiten des Aufnahmeraumes 14 und der Ankernut 18 wird die Flanschplatte 12 an
deren Rändern freigelegt. Z.B. wird in einem ersten Arbeitsschritt der Aufnahmeraum
14 und in einem zweiten Schritt die Ankernut 18 freigelegt, die zwischen der Basisplatte
11 und der Flanschplatte 12 parallel dazu gegen die benachbarte Seite der Schiebetür
1 ausgerichtet ist. Das Profil der eingearbeiteten Ausnehmung mit dem Aufnahmeraum
14 und der Ankernut 18 ist daher vorzugsweise ein zum Zentrum der Flanschplatte 12
gerichtetes L-Profil. Da die Schiebeplatte 10 mit der Basisplatte 11 und der Flanschplatte
12 vorzugsweise aus einem Stück gefertigt ist, zeigen die Frontseite und die Rückseite
der Schiebetür 1 ein identisches Erscheinungsbild, sofern der Anwender keine andere
Ausgestaltung wünscht. Nach dem Verschliessen der Schiebetür 1 liegt der Dichtungsrahmen
2, 3 an der Zarge 8 und am Boden an, weshalb er nicht sichtbar ist. Frontseitig und
rückseitig ist z.B. nur eine weisse Fläche oder die Holzstruktur der aus Holz gefertigten
Schiebeplatte 10 sichtbar.
[0042] Die Schiebeplatte 10 kann auch aus Metall oder Kunststoff gefertigt werden. Sofern
die Schiebeplatte 10 aus Kunststoff gefertigt wird, wird z.B. in einer Gussform, deren
Innenraum den Abmessungen der Schiebeplatte entspricht, Füllmaterial mit einem L-Profil
an der Position angeordnet, an der der Aufnahmeraum 14 und die Ankernut 18 vorzusehen
sind. In der Folge wird der Kunststoff in die Gussform eingefüllt.
[0043] Da im Aufnahmeraum 14 zumindest ein Teil des Dichtungsrahmens 2, 3 aufzunehmen ist,
werden die Abmessungen der Flanschplatte 12 entsprechend den Abmessungen des Dichtungsrahmens
2, 3 geringer sein, als die Abmessungen der Basisplatte 11.
[0044] Fig. 3b zeigt die linke obere Ecke der asymmetrisch ausgebildeten Schiebeplatte 10
von Fig. 3a vor dem Einsetzen des Dichtungsrahmens bzw. des ersten Dichtungselements
2. Es ist gezeigt, dass die Flanschplatte 12 peripher durch den rahmenförmig verlaufenden
Aufnahmeraum 14 und die rahmenförmig verlaufende Ankernut 18 von der Basisplatte 11
getrennt ist. An der Rückseite der Schiebeplatte 10 ist die Flanschplatte 12 daher
von der Basisplatte 11 abgehoben. Vorzugsweise bilden die Flanschplatte 12 und das
Seitenstück 15 der Schiebeplatte 10 eine ebene Fläche. Fig. 3b zeigt somit, dass nicht
nur auf die Montageleiste 6 der bekannten Lösung von Fig. 2 verzichtet werden konnte,
um Material, Arbeit und Raum zu sparen, sondern dass für die Dichtungsfunktion nicht
benötigte Teile des Dichtungsrahmens 2, 3 in die Schiebeplatte 10 eingesenkt werden
können, um Raum zu sparen.
[0045] Fig. 4a zeigt oben das entlang der Schnittlinie A--A von Fig. 1b ausgeschnittene
obere rechte Eckstück der Schiebeplatte 10 und unten das entlang der Schnittlinie
B--B von Fig. 1b ausgeschnittene untere rechte Endstück der Schiebeplatte 10. Durch
Hilfslinien sind das ausgeschnittene Zwischenstück zwischen den beiden Endstücken
sowie der linke Teil der Schiebeplatte 10 symbolisiert, die symmetrisch oder asymmetrisch
ausgestaltet sein kann. Es ist ersichtlich, dass die Flanschplatte 12 peripher durch
die Ankernut 18 von der Basisplatte 11 getrennt, des Weiteren jedoch einstückig mit
dieser verbunden ist. Die Ankernut 18 weist ein oberes Ankernutteil 181 an der Oberseite,
ein unteres Ankernutteil 183 an der Unterseite und seitliche Ankernutteile 182 an
der rechten und linken Seite der Flanschplatte 18 auf. Die Ankernut 18 mit den Ankernutteilen
181, 182, 183 ist somit rahmenförmig ausgebildet und erlaubt die Aufnahme des vorzugsweise
vollständig in sich geschlossenen Dichtungsrahmens 2, 3, der in der gezeigten Ausgestaltung
rechteckförmig ausgebildet ist, aber auch Kurven oder Bogen aufweisen kann.
[0046] Fig. 4b zeigt die Eckstücke des rechten Rands der Schiebeplatte 10 von Fig. 4a mit
dem in die Ankernut 18 eingesetzten Dichtungsrahmen der in dieser bevorzugten Ausgestaltung
ein erstes Dichtungselement 2 und ein zweites Dichtungselement 3 umfasst, die unterschiedlich
ausgestaltet sind und unterschiedliche Funktionen erfüllen. Das erste Dichtungselement
2 ist in das obere Ankernutteil 181 und in die seitlichen Ankernutteile 182 eingesetzt
und dient der Abdichtung der Schiebeplatte 10 gegenüber der Zarge 8 (siehe Fig. 1a).
Das zweite Dichtungselement 3 ist in das untere Ankernutteil 183 eingesetzt und dient
der Abdichtung der abgesenkten Schiebeplatte 10 gegenüber dem Boden.
[0047] Wie dies in den Figuren 4b, 5, 6a, 6b und 6c gezeigt ist, weisen die beiden Dichtungselemente
2, 3 je ein in die Ankernut 18 einsetzbares Ankerteil 21; 31 und ein Kompressionsteil
22; 32 auf, die durch einen Verbindungskörper 20; 30 miteinander verbunden sind.
[0048] Fig. 5a zeigt, dass das Ankerteil 21 des ersten Dichtungselements 2, welches das
Profil eines Tannenbaums aufweist, innerhalb der Ankernut 18 gehalten und zumindest
annähernd parallel zur Schiebeplatte 10 ausgerichtet ist und dass das Kompressionsteil
22 des ersten Dichtungselements 2 eine erste Kompressionsachse x aufweist, die senkrecht
zur Schiebeplatte 10 ausgerichtet ist. Das Ankerteil 21 ist daher sicher in der Ankernut
18 gehalten, während der Verbindungskörper 20 im Aufnahmeraum 14 aufgenommen und auf
einen Teil der die Basisplatte 11 abgestützt ist.
[0049] Anschliessend an die Ankernut 18 ist der Verbindungskörper 20 des Dichtungselement
2 mit einem Schulterstück 201 auf die Flanschplatte 12 gestützt, wodurch eine gleichmässige
Ausrichtung des ersten Dichtungselement 2 gewährleistet wird.
[0050] Das Kompressionsteil 22 des ersten Dichtungselements 2 ist zumindest annähernd symmetrisch
ausgebildet und bildet zumindest annähernd die Form einer Kardioide mit zwei Kontaktzonen
221, 222 und einer Symmetrieachse, welche der Kompressionsachse x entspricht, die
senkrecht zur Raumöffnung ausgerichtet ist. Beim Schliessen der Schiebetür 1 treffen
die beiden Kontaktzonen 221, 222 auf die Zarge 8, wonach das Kompressionsteil 22 gegen
die Basisplatte 11 gedrückt und unter Aufrechterhaltung der Symmetrie deformiert wird.
Die beiden Kontaktzonen 221, 222 bewirken dabei eine doppelte Abdichtung, weshalb
eine zuverlässige thermische und akustische Isolation resultiert.
[0051] Fig. 4b zeigt, dass das Ankerteil 31 des zweiten Dichtungselements 3, welches ebenfalls
das Profil eines Tannenbaums aufweist und weitgehend dem Ankerteil 21 des ersten Dichtungselement
2 entspricht, innerhalb der Ankernut 18 gehalten und zumindest annähernd parallel
zur Schiebeplatte 10 ausgerichtet ist und dass das Kompressionsteil 32 des zweiten
Dichtungselements 3 eine zweite Kompressionsachse y aufweist, die zumindest annähernd
parallel zur Schiebeplatte 10 und nach der Installation senkrecht zum Boden ausgerichtet
ist.
[0052] In dieser vorzugsweisen Ausgestaltung durchläuft die Kompressionsachse y das Ankerteil
31 und das Kompressionsteil 32 des zweiten Dichtungselements 3 etwa in der Mitte.
Auf diese Weise wird nur wenig Raum für die Montage des zweiten Dichtungselements
3 benötigt. Der Verbindungskörper 30 des zweiten Dichtungselement 2 ist mit einem
Schulterstück 301 auf ein verkürztes Teil 111 der Basisplatte 11 abgestützt, wodurch
gewährleistet wird, dass das montierte zweite Dichtungselement 3 entlang einer Geraden
ausgerichtet ist. Die Flanschplatte 12 überragt nach unten das verkürzte Teil 111
der Basisplatte 11 und dient dabei als Blende zum Abdecken des Verbindungskörpers
30.
[0053] Es wurde bereits ausgeführt, dass der Dichtungsrahmen aus dem ersten Dichtungselement
2, dem zweiten Dichtungselement 3 oder einer Kombination davon bestehen kann. Sofern
der Dichtungsrahmen nur aus dem ersten Dichtungselement 2 besteht, bildet dieses alle
4 Teile des Dichtungsrahmens in der Art, wie dies in Fig. 4b oben gezeigt ist. Sofern
der Dichtungsrahmen hingegen nur aus dem zweiten Dichtungselement 3 besteht, kann
dieses, wie in Fig. 5b, gezeigt von allen Seiten in die Ankernut 18 eingefügt werden.
[0054] Fig. 5b zeigt exemplarisch das untere rechte Eckstück der Schiebeplatte 10 in einer
vorzugsweisen Ausgestaltung mit dem zweiten Dichtungselement 3, welches in dieser
Ausgestaltung alle vier Teile des Dichtungsrahmens bildet. Die Längsachse a des Ankerteils
31 und die zweite Kompressionsachse y sind koaxial zueinander ausgerichtet.
[0055] Fig. 6a zeigt in räumlicher Darstellung ein Teilstück des unbelasteten zweiten Dichtungselements
3 mit dem Ankerteil 31 und dem Kompressionsteil 32 die durch den Verbindungskörper
30 miteinander verbunden sind. Das oben an den Verbindungskörper 30 anschliessende
Ankerteil 31, das entlang der Kompressionsachse y ausgerichtet ist, zeigt das Profil
eines Tannenbaums und ist mit zwei Paaren von Ankerelementen 311 versehen. Der Verbindungskörper
30 ist mit dem Schulterstück 301 versehen, das als Flanschelement dient. Das Kompressionselement
32 weist eine kleinere erste Kompressionskammer 321 und eine grössere zweite Kompressionskammer
322 auf, die entlang der Kompressionsachse Y übereinander angeordnet sind. In die
Seitenwände der ersten Kompressionskammer 321 ist ein erster Biegefalz 323 eingeformt.
Zwischen beiden hohlen Kompressionskammern 321, 322 ist ein zweiter Biegefalz 324
eingeformt. Der erste und der zweite Biegefalz 323, 324 bzw. die entsprechenden Einformungen
sind gegeneinander gerichtet und zumindest annähernd symmetrisch zur Kompressionsachse
y ausgebildet.
[0056] Die Biegefalze 323, 324 und die Kompressionskammern 321, 322 sind derart ausgebildet,
dass bei einer Verschiebung des zweiten Dichtungselements 3 entlang der zweiten Kompressionsachse
y bzw. beim vertikalen Absenken der Schiebeplatte 10 das Kompressionsteil 32 des zweiten
Dichtungselements 3 komprimiert und gegebenenfalls teilweise gefaltet wird. Dabei
werden die Kompressionskammern 321, 322 im Wesentlichen entlang der zweiten Kompressionsachse
y nach unten verschoben. Ein seitliches Verschieben des Kompressionselements 22, bei
dem die Kompression bzw. das Zusammendrücken des Kompressionsteils 22 entfällt, wird
vermieden. Stattdessen werden die Kompressionskammern 321, 322 entlang der Kompressionsachse
y zusammengedrückt, wodurch unterhalb der Schiebeplatte 10 ein dichter Abschluss resultiert.
[0057] Fig. 6b zeigt das unbelastete zweite Dichtungselement 3 von Fig. 6a von der Frontseite
gesehen.
[0058] Fig. 6c zeigt das belastete zweite Dichtungselement 3 von Fig. 6b mit dem nach unten
verschobenen Ankerteil 31 und dem entlang der Kompressionsachse y komprimierten Kompressionsteil
32.
[0059] Fig. 7a zeigt das erste Dichtungselement 2 mit der Längsachse a des Ankerteils 21
und der Kompressionsachse x des Kompressionsteils 22 koaxial zueinander ausgerichtet.
Anstelle des zweiten Dichtungselements 3 kann daher das erste Dichtungselement 2 in
gleicher Weise in die Ankernut 18 z.B. an der Unterseite der Schienenplatte 10 von
Fig. 4b eingesetzt werden. Das mit einer strich-punktierten Linie gezeichnete Schulterstück
201 wird bedarfsweise vorgesehen.
[0060] Fig. 7b zeigt das zweite Dichtungselement 3 mit der Längsachse a des Ankerteils 31
und der Kompressionsachse y des Kompressionsteils 32 senkrecht zueinander ausgerichtet.
Anstelle des ersten Dichtungselements 2 kann daher das zweite Dichtungselement 3 in
gleicher Weise in die Ankernut 18 z.B. an der Oberseite der Schienenplatte 10 von
Fig. 4b eingesetzt werden. Das mit einer strich-punktierten Linie gezeichnete Schulterstück
301 wird bedarfsweise vorgesehen.
Bezugszeichenliste:
[0061]
- 100
- Schiebesystem
- 1
- erfindungsgemässes Schiebeelement, Schiebetür
- 1'
- bekanntes Schiebeelement mit Dichtungsvorrichtung
- 10
- Schiebeplatte
- 11
- Basisplatte
- 111
- verkürztes Teil der Basisplatte 11
- 12
- Flanschplatte
- 14
- Aufnahmeraum
- 15
- erweitertes Randstück
- 18
- Ankernut
- 181
- oberes Ankernutteil
- 182
- seitliche Ankernutteile
- 183
- unteres Ankernutteil
- 19
- Montagekanal
- 2
- erstes Dichtungselement
- 20
- Verbindungskörper des ersten Dichtungselements
- 201
- Schulterstück des Verbindungskörpers 20
- 21
- Ankerteil des ersten Dichtungselements 2
- 22
- Kompressionsteil des ersten Dichtungselements 2
- 221
- erste Kontaktwelle
- 222
- zweite Kontaktwelle
- 3
- zweites Dichtungselement
- 30
- Verbindungskörper des zweiten Dichtungselements
- 301
- Schulterstück des Verbindungskörpers 30
- 31
- Ankerteil des zweiten Dichtungselements 3
- 311
- Ankerelemente
- 32
- Kompressionsteil des zweiten Dichtungselements 3
- 321
- erste Kompressionskammer
- 322
- zweite Kompressionskammer
- 323
- erster Biegefalz
- 324
- zweiter Biegefalz
- 5
- bekanntes Dichtungselement
- 51
- Ankerteil des bekannten Dichtungselements 5
- 52
- Kompressionsteil des bekannten Dichtungselements 5
- 521
- seitliche Kompressionskammer
- 522
- untere Kompressionskammer
- 6
- Montageleiste
- 60
- Ankerkanal
- 8
- Türrahmen, Zarge
- 9
- Laufschienen
- 91
- Laufwerke
- 92
- Verbindungsvorrichtung
- 93
- Montagevorrichtung
- 99
- Abdeckung
1. Schiebeelement (1) mit einer Schiebeplatte (10), die mit einer Dichtungsvorrichtung
versehen ist, die wenigstens ein Dichtungselement (2; 3) umfasst, welches einen Dichtungsrahmen
bildet, der an der Rückseite der Schiebeplatte (10) angeordnet ist und peripher entlang
einem Rand der Schiebeplatte (10) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebeplatte (10) eine Basisplatte (11) und eine davon abgesetzte Flanschplatte
(12) aufweist, die einstückig mit der Basisplatte (11) verbunden ist und deren Rand
von der Basisplatte (11) durch eine umlaufende Ankernut (18) getrennt ist, die dem
Halten des wenigstens einen Dichtungselements (2; 3) dient, das ein in die Ankernut
(18) einsetzbares Ankerteil (21; 31) und ein Kompressionsteil (22; 32) aufweist, die
durch einen Verbindungskörper (20; 30) miteinander verbunden sind, wobei das Ankerteil
(21) des wenigstens einen Dichtungselements (2; 3) innerhalb der Ankernut (18) zumindest
annähernd parallel zur Schiebeplatte (10) ausgerichtet ist.
2. Schiebeelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem oberen Ankernutteil (181) der Ankernut (18) an der Oberseite der Schiebeplatte
(10) und in einem linken und einem rechten Ankernutteil (182) der Ankernut (18) auf
der linken und der rechten Seite der Schiebeplatte (10) ein erstes Dichtungselement
(2) und dass in einem unteren Ankernutteil (183) der Ankernut (18) an der Unterseite
der Schiebeplatte (10) ein zweites Dichtungselement (3) mit seinem Ankerteil (21;
31) verankert ist.
3. Schiebeelement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionsteil (22) des ersten Dichtungselements (2) eine erste Kompressionsachse
(x) aufweist, die senkrecht zur Schiebeplatte (10) ausgerichtet ist.
4. Schiebeelement (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionsteil (22) des ersten Dichtungselements (2) zumindest annähernd symmetrisch
ausgebildet ist und zumindest annähernd die Form einer Kardioide mit zwei Kontaktzonen
und einer Symmetrieachse aufweist, die der Kompressionsachse (x) entspricht.
5. Schiebeelement (1) nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerteil (31) des zweiten Dichtungselements (3) innerhalb der Ankernut (18)
zumindest annähernd parallel zur Schiebeplatte (10) ausgerichtet ist und dass das
Kompressionsteil (32) des zweiten Dichtungselements (3) eine zweite Kompressionsachse
(y) aufweist, die parallel zur Schiebeplatte (10) ausgerichtet ist.
6. Schiebeelement (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kompressionsachse (y), die nach der Montage des zweiten Dichtungselements
(3) vertikal ausgerichtet ist, das Ankerteil (31) und das Kompressionsteil (32) des
zweiten Dichtungselements (3) durchläuft.
7. Schiebeelement (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionsteil (32) des zweiten Dichtungselements (3) einen Biegefalz (323;
324) oder zwei oder mehrere alternierend auf beiden Seiten des Kompressionsteils (32)
angeordnete und gegeneinander versetzte Biegefalze (323; 324) aufweist, die quer,
vorzugsweise senkrecht zur zweiten Kompressionsachse (y) ausgerichtet sind.
8. Schiebeelement (1) nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionsteil (32) des zweiten Dichtungselements (3) wenigstens zwei Kompressionskammern
(321, 322) aufweist, die entlang der zweiten Kompressionsachse (y) übereinander liegen.
9. Schiebeelement (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegefalz (323; 324) oder einer der Biegefalze (323; 324) entlang der zweiten
Kompressionsachse (y) zwischen den Kompressionskammern (321, 322) liegt.
10. Schiebeelement (1) nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegefalz (323; 324) oder die zwei oder mehreren Biegefalze (323; 324) und die
Kompressionskammern (321, 322) derart ausgebildet sind, dass bei einer Verschiebung
des zweiten Dichtungselements (3) entlang der zweiten Kompressionsachse (y) das Kompressionsteil
(32) des zweiten Dichtungselements (3) gefaltet wird, wobei sich die Kompressionskammern
(321, 322) im Wesentlichen entlang der zweiten Kompressionsachse (y) verschieben.
11. Dichtungselement (3) für eine zur Verbindung mit einem Schiebeelement (1) vorgesehene
Dichtungsvorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 - 10, mit einem Ankerteil (31) und
einem Kompressionsteil (32),
a) das wenigstens zwei Kompressionskammern (321, 322) aufweist, die entlang einer
zugehörigen Kompressionsachse (y) übereinander liegen, und
b) an dem ein Biegefalz (323; 324) oder zwei oder mehrere alternierend auf gegenüberliegenden
Seiten des Kompressionsteils (32) angeordnete und gegeneinander versetzte Biegefalze
(323; 324) vorgesehen sind,
wobei der Biegefalz (323; 324) oder die zwei oder mehreren Biegefalze (323; 324) und
die Kompressionskammern (321, 322) derart ausgebildet sind, dass bei einer Verschiebung
des zweiten Dichtungselements (3) entlang der zugehörigen Kompressionsachse (y) das
Kompressionsteil (32) faltbar ist und die Kompressionskammern (321, 322) während des
Faltvorgangs im Wesentlichen entlang der zugehörigen Kompressionsachse (y) verschiebbar
sind.
12. Dichtungselement (3) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegefalz (323; 324) oder die zwei oder mehreren Biegefalze (323; 324) quer,
vorzugsweise senkrecht zur zugehörigen Kompressionsachse (y) ausgerichtet sind.
13. Dichtungselement (3) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegefalz (323; 324) oder einer der Biegefalze (323; 324) entlang der zugehörigen
Kompressionsachse (y) zwischen den Kompressionskammern (321, 322) liegt.
14. Dichtungselement (3) nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zugehörigen Kompressionsachse (y) das Ankerteil (31) und das Kompressionsteil
(32) durchläuft.
15. Dichtungselement (3) nach einem der Ansprüche 11 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Ankerteil (31) und dem Kompressionsteil (32) ein senkrecht zur Kompressionsachse
(y) ausgerichtetes Schulterstück (301) vorgesehen ist.