[0001] Die Erfindung betrifft ein polymeres Wertdokumentsubstrat, ein Sicherheitselement
zur Absicherung von Wertdokumenten, ein Wertdokument und ein Verfahren zum Herstellen
des polymeren Wertdokumentsubstrats und des Sicherheitselements.
[0002] Bei einem Wertdokument im Sinne der Erfindung kann es sich insbesondere um Banknoten,
aber auch um Aktien, Urkunden, Briefmarken, Schecks, Eintrittskarten, Fahrkarten,
Flugscheine, Sicherheitspapier und Ähnliches handeln.
[0003] Sicherheitselemente zur Absicherung von Wertdokumenten sind insbesondere Sicherheitsfäden,
Sicherheitsstreifen oder Sicherheitspatche bzw. Sicherheitsetiketten.
[0006] Die
EP 2508358 A1 beschreibt ein mit einem dichroitischen Farbstoff dotiertes flüssigkristallines Material
in Form einer Schicht, das in Fluoreszenz linear polarisiertes Licht aussendet, zur
Absicherung eines Wertdokuments. Der Betrachter kann bei Betrachtung mit polarisiertem
Licht, sowohl bei Betrachtung der Vorderseite als auch der Rückseite, versteckte Motive
wahrnehmen.
[0007] Für doppelseitige Durchsichtselemente, wie z.B. in der
EP 2508358 A1 beschrieben, werden allerdings erhebliche Mengen an Flüssigkristallen und dichroitischen
Farbstoffen benötigt. Des Weiteren ist es bei der Überprüfung der Echtheit des jeweiligen
Wertdokuments erforderlich, sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite des Wertdokuments
genauer zu betrachten, was umständlich und zeitaufwändig ist.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes polymeres Wertdokumentsubstrat
zur Herstellung von Wertdokumenten, ein verbessertes Sicherheitselement zur Absicherung
von Wertdokumenten, ein auf dem polymeren Wertdokumentsubstrat basierendes Wertdokument,
ein das Sicherheitselement enthaltendes Wertdokument und Verfahren zum Herstellen
des polymeren Wertdokumentsubstrats und des Sicherheitselements bereitzustellen.
[0009] Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Zusammenfassung der Erfindung
[0010]
1. (Erster Aspekt der Erfindung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement,
aufweisend einen polymeren Träger, der in einem vorbestimmten Bereich in der Reihenfolge
mit einer Replikationsschicht und einer mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff
dotierten Flüssigkristallmaterialschicht versehen ist, wobei in die der Flüssigkristallmaterialschicht
zugewandten Oberfläche der Replikationsschicht eine die mit dichroitischem Farbstoff
dotierte Flüssigkristallmaterialschicht ausrichtende Reliefstruktur eingeprägt ist
und die eingeprägte Reliefstruktur mindestens zwei Bereiche mit unterschiedlichen
Orientierungsrichtungen aufweist.
2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach Klausel 1, wobei die in die Replikationsschicht eingeprägte Reliefstruktur mindestens
zwei Bereiche mit orthogonal zueinander angeordneten Orientierungsrichtungen aufweist.
3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach Klausel 1, wobei die in die Replikationsschicht eingeprägte Reliefstruktur mindestens
drei Bereiche mit unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweist, wobei die drei
Orientierungsrichtungen relativ zueinander Winkel annehmen, die insbesondere von der
Gruppe bestehend aus 0°, 45°, 90° und 135° gewählt sind.
4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach Klausel 1, wobei die in die Replikationsschicht eingeprägte Reliefstruktur mindestens
vier Bereiche mit unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweist, wobei die vier
Orientierungsrichtungen relativ zueinander insbesondere die Winkel 0°, 45°, 90° und
135° annehmen.
5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach einer der Klauseln 1 bis 4, wobei die in die Replikationsschicht eingeprägte,
mehrere Bereiche mit unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweisende und die
mit dichroitischem Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht ausrichtende
Reliefstruktur ein verstecktes Motiv in der mit dichroitischem Farbstoff dotierten
Flüssigkristallmaterialschicht erzeugt, das für den Betrachter bei Beleuchtung mit
polarisiertem Licht mit bloßem Auge erkennbar ist.
6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach einer der Klauseln 1 bis 4, wobei die in die Replikationsschicht eingeprägte,
mehrere Bereiche mit unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweisende und mit
dichroitischem Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht ausrichtende Reliefstruktur
mindestens zwei versteckte Motive in der mit dichroitischem Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht
erzeugt, die für den Betrachter bei Beleuchtung mit polarisiertem Licht mit bloßem
Auge durch Drehung der Polarisationsrichtung des polarisierten Lichts erkennbar sind.
7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach einer der Klauseln 1 bis 6, wobei die Flüssigkristallmaterialschicht mit unterschiedlichen
dichroitischen Farbstoffen dotiert ist, wobei vorzugsweise unterschiedlich ausgerichtete
Flüssigkristallmaterialschicht-Bereiche unterschiedliche dichroitische Farbstoffe
aufweisen.
8. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach einer der Klauseln 1 bis 7, wobei die in die Replikationsschicht eingeprägte,
mindestens zwei Bereiche mit unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweisende
und die mit dichroitischem Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht ausrichtende
Reliefstruktur eine diffraktive Struktur ist.
9. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach Klausel 8, wobei die diffraktive Struktur einen ersten Bereich zur Orientierung
von Flüssigkristallmaterial aufweist, der von der Flüssigkristallmaterialschicht bedeckt
ist, und einen zweiten Bereich zur Erzeugung eines optischen Beugungseffekts, insbesondere
zur Erzeugung eines Hologramms, aufweist.
10. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach Klausel 8 oder 9, wobei die diffraktive Struktur einen Bereich aufweist, in dem
die diffraktive Struktur aus einer Überlagerung einer Grobstruktur zur Erzeugung eines
optischen Effekts mit einer Feinstruktur höherer Spatialfrequenz zur Orientierung
des Flüssigkristallmaterials gebildet ist, wobei die Feinstruktur insbesondere mit
einer Periode von weniger als 400 nm gebildet ist und die Grobstruktur insbesondere
mit einer Periode von 500 nm bis 1 Mikrometer gebildet ist.
11. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach einer der Klauseln 1 bis 10, wobei die mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff
dotierte Flüssigkristallmaterialschicht die Replikationsschicht bereichsweise musterförmig
bedeckt.
12. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach einer der Klauseln 1 bis 11, wobei der polymere Träger außerhalb des vorbestimmten,
mit der Replikationsschicht und der Flüssigkristallmaterialschicht versehenen Bereichs
eine opake, bedruckbare und drucktechnisch erhältliche Farbschicht aufweist.
13. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach Klausel 12, wobei sowohl die opake, bedruckbare und drucktechnisch erhältliche
Farbschicht als auch die mit dichroitischem Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht
und/oder die Replikationsschicht zum Teil mit einer musterförmigen, drucktechnisch
erhältlichen, auf plättchenförmigen Metallpigmenten basierenden Reflexionsschicht
versehen sind.
14. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement
nach einer der Klauseln 1 bis 13, wobei der polymere Träger eine Folie, ein Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrat
oder ein Papier/ Folie/Papier-Verbundsubstrat ist.
15. (Bevorzugte Ausgestaltung) Polymeres Wertdokumentsubstrat nach einer der Klauseln
1 bis 14, wobei das polymere Wertdokumentsubstrat zur Herstellung von Wertdokumenten,
insbesondere Banknoten, geeignet ist.
16. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 bis 14,
wobei das Sicherheitselement zur Absicherung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten,
geeignet ist und bevorzugt ein Sicherheitsfaden, ein Sicherheitsstreifen oder ein
Sicherheitspatch ist.
17. (Zweiter Aspekt der Erfindung) Wertdokument, insbesondere eine Banknote, umfassend
das polymere Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach einer der Klauseln
1 bis 16.
18. (Dritter Aspekt der Erfindung) Verfahren zum Herstellen eines polymeren Wertdokumentsubstrats
oder Sicherheitselements nach einer der Klauseln 1 bis 17, umfassend:
- das Bereitstellen eines polymeren Trägers;
- optional das Versehen des polymeren Trägers mit einer Aussparungen aufweisenden, opaken,
bedruckbaren Farbschicht;
- das Aufbringen einer Replikationsschicht auf den polymeren Träger;
- das Versehen der der Replikationsschicht mit einer eingeprägten Reliefstruktur, die
mindestens zwei Bereiche mit unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweist und
zur Ausrichtung einer mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht
geeignet ist;
- das Aufbringen einer mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht
auf die die eingeprägte Reliefstruktur aufweisende Replikationsschicht.
19. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren zum Herstellen eines polymeren Wertdokumentsubstrats
oder Sicherheitselements nach Klausel 18, wobei der Schritt des Versehens des polymeren
Trägers mit einer Aussparungen aufweisenden, opaken, bedruckbaren Farbschicht zwingend
ist und die Replikationsschicht in den Bereichen der Aussparungen der Farbschicht
auf den polymeren Träger aufgebracht wird.
20. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 19, wobei der Schritt des Versehens
des polymeren Trägers mit einer Aussparungen aufweisenden, opaken, bedruckbaren Farbschicht
in Form einer ersten Farbschicht erfolgt, die Replikationsschicht in den Bereichen
der Aussparungen der ersten Farbschicht auf den polymeren Träger aufgebracht wird,
die mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht
auf die die eingeprägte Reliefstruktur aufweisende Replikationsschicht aufgebracht
wird und eine weitere opake, bedruckbare Farbschicht in Form einer zweiten Farbschicht
so auf die erste Farbschicht aufgebracht wird, dass die zweite Farbschicht auch die
Flüssigkristallmaterialschicht und/oder die Replikationsschicht zum Teil abdeckt.
21. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 19, wobei der Schritt des Versehens
des polymeren Trägers mit einer Aussparungen aufweisenden, opaken, bedruckbaren Farbschicht
erfolgt, die Replikationsschicht in den Bereichen der Aussparungen der Farbschicht
auf den polymeren Träger aufgebracht wird, die mit mindestens einem dichroitischen
Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht auf die die eingeprägte Reliefstruktur
aufweisende Replikationsschicht aufgebracht wird und eine auf plättchenförmigen Metallpigmenten
basierende Reflexionsschicht so aufgebracht wird, dass sie sowohl die opake, bedruckbare
Farbschicht als auch die Flüssigkristallmaterialschicht und/oder die Replikationsschicht
zum Teil abdeckt.
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
[0011] In dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines polymeren Wertdokumentsubstrats
wird ein bahnförmiges polymeres Material vorzugsweise zunächst mit einer Farbannahmeschicht
bedruckt, z.B. mittels einer Tiefdruckmaschine. Die Farbannahmeschicht kann vorzugsweise
so auf das polymere Wertdokumentsubstrat aufgedruckt werden, dass Aussparungen zur
Erzeugung von Durchsichtsfenstern in der Farbannahmeschicht vorliegen. Anstelle einer
einzigen Farbannahmeschicht kann alternativ eine Mehrzahl von Farbannahmeschichten
aufgedruckt werden, wie z.B. in der
WO 2010/130755 A2 beschrieben. Die Farbannahmeschicht ist insbesondere eine opake, bedruckbare und
drucktechnisch erhältliche Farbschicht. Die Druckfarbe für das Erzeugen der Farbannahmeschicht
basiert vorzugsweise auf einem Füllstoff, z.B. Kieselgel, einem Vernetzer und einem
Bindemittel. Als Bindemittel werden beispielsweise Polyvinylalkohol, modifizierter
Polyvinylalkohol, Polyurethandispersionen, Acrylatdispersionen, sowie Derivate oder
Mischungen derselben verwendet. Der Vernetzer kann insbesondere aus der Stoffklasse
Isocyanat, Aziridin, Carbodiimid oder Glycidether gewählt werden. Weiterhin können
Zusatzstoffe, z.B. Verlaufsadditive, Entlüfter und/oder einprotonige Säuren, enthalten
sein. Als Füllstoff kann anstelle von Kieselgel ein Pigment oder ein Gemisch mehrerer
Pigmente der Gruppe bestehend aus Böhmit, pseudo-Böhmit, Zeolith und Al
2O
3 gewählt werden. Des Weiteren können Pigmente zur Steigerung der Opazität enthalten
sein, z.B. TiO
2, BaSO
4, CaCO
3, Kieselsäuren, oder Hohlkugelpigmente auf Polymerbasis wie z.B. "ROPAQUE" der Firma
Rohm & Haas oder auch Effektpigmente, die einen Perlglanz oder einen metallischen
Glanz erzeugen.
[0012] Auf das mit der Farbannahmeschicht versehene bahnförmige polymere Material wird anschließend
im Bereich der Aussparungen der Farbannahmeschicht eine Replikationsschicht aufgebracht,
z.B. ein UV-Lack. Die Replikationsschicht wird in einem darauffolgenden Schritt mit
einer Reliefstruktur versehen, insbesondere mittels Prägen. Auf die mit einer Reliefstruktur
versehene Replikationsschicht kann in einem beliebigen Applikations- oder Druckverfahren,
z.B. mittels eines Inkjet-, Tiefdruck-, Flexodruck- oder Siebdruckverfahrens, ein
mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff dotiertes Flüssigkristallmaterial aufgebracht
werden. Das Auftragen der flüssigkristallinen Substanz kann insbesondere aus der Schmelze
bei erhöhter Temperatur oder mithilfe eines Lösungsmittels bei Raumtemperatur erfolgen.
Nach einer gewissen Zeit (z.B. einem Bahnvorschub von etwa 4m bei einer Bahngeschwindigkeit
von etwa 100m pro Minute, wobei die Temperatur entsprechend der Art des flüssigkristallinen
Materials und der Temperaturstabilität des bahnförmigen polymeren Materials z.B. in
einem Bereich von 70°C bis 110°C eingestellt wird) ist die mit mindestens einem dichroitischen
Farbstoff dotierte flüssigkristalline Schicht mithilfe der in die Replikationsschicht
eingeprägten Reliefstruktur ausgerichtet und kann durch UV-Strahlung vernetzt werden.
Die Vernetzung der flüssigkristallinen Schicht verläuft vorzugsweise in einem inertisierten
Zustand, der Anteil des Restsauerstoffs sollte insbesondere weniger als 1000ppm betragen.
[0013] In optionalen weiteren Schritten können für das Ermöglichen weiterer optischer Effekte
zusätzliche Schichten aufgebracht werden. Insbesondere kann drucktechnisch eine auf
plättchenförmigen Metallpigmenten basierende Reflexionsschicht erzeugt werden, wobei
die plättchenförmigen Metallpigmente bevorzugt so beschaffen sind, dass sie sich räumlich
entlang der Reliefstruktur einer Prägelackschicht ausrichten. Die Metallpigmente beruhen
insbesondere auf einem von der Gruppe bestehend aus Aluminium, Edelstahl, Nichrome,
Gold, Silber, Platin und Kupfer gewählten Metall, vorzugsweise auf Aluminium, wobei
der mittlere Teilchendurchmesser bevorzugt in einem Bereich von 2 µm bis 50 µm, weiter
bevorzugt in einem Bereich von 5 µm bis 15 µm liegt. Die auf diese Weise erhaltene
Metallisierung erscheint in Form einer silbernen Spiegelschicht. Solche plättchenförmigen
Metallpigmente sind z.B. aus der
WO 2013/186167 A2,
WO 2010/069823 A1,
WO 2005/051675 A2 (siehe darin z.B. die Beschreibung auf Seite 11, Zeile 10, bis Seite 12, vorletzter
Absatz) und
WO 2011/064162 A2 bekannt. Plättchenförmige Metallpigmente haben den Vorteil, dass sie sich einem Untergrund
mit Reliefstruktur, insbesondere einem Relief mit Mikrostrukturen und/oder Nanostrukturen,
so gut anpassen, dass der Unterschied zu einer herkömmlichen, mittels Aufdampfen erhältlichen
Metallisierung fast nicht mehr zu erkennen ist. Die einfache, drucktechnische Erzeugung
der Reflexionsschicht ermöglicht den Verzicht auf aufwändige Verfahrensschritte, wie
etwa das Bedrucken des Substrats mit einer löslichen Waschfarbe in Form einer gewünschten
Aussparung innerhalb der zu erzeugenden Reflexionsschicht, das Erzeugen einer Metallisierung
durch Aufdampfen und das Abwaschen der Waschfarbe zusammen mit der oberhalb der Waschfarbe
aufgebrachten Metallisierung. Darüber hinaus können die Metallpigment-Zusammensetzungen
(z.B. gelb) eingefärbt sein.
[0014] Die oben beschriebene, auf plättchenförmigen Metallpigmenten basierende Reflexionsschicht
eignet sich insbesondere im Falle einer darunterliegenden, mit mangelnder Kantenschärfe
angeordneten flüssigkristallinen Schicht als Maske für das Maskieren der Bereiche
der mit Mängeln behafteten flüssigkristallinen Schicht.
[0015] Das Aufbringen der auf plättchenförmigen Metallpigmenten basierenden Reflexionsschicht
als Maske ist lediglich optional. Als Maske für das Maskieren der Bereiche der mit
mangelnder Kantenschärfe (d.h. mit unregelmäßigen Rändern) behafteten flüssigkristallinen
Schicht kann im einfachsten Fall die Farbannahmeschicht selbst verwendet werden. Dabei
kann ein Teil der Farbannahmeschicht vor dem Aufbringen des flüssigkristallinen Materials
(insbesondere vor dem Aufbringen der Replikationsschicht) in Form einer ersten Farbannahmeschicht
auf das polymere Substrat aufgebracht werden. Ein weiterer Teil der Farbannahmeschicht
kann nach dem Aufbringen der Replikationsschicht und des flüssigkristallinen Materials
in Form einer zweiten Farbannahmeschicht für das Maskieren der Bereiche der mit mangelnder
Kantenschärfe behafteten flüssigkristallinen Schicht aufgedruckt werden. Die Maßnahme
des Anordnens der ersten Farbannahmeschicht vor dem Auftragen der flüssigkristallinen
Schicht ist darüber hinaus mit dem Vorteil verbunden, dass bei der Betrachtung des
polymeren Wertdokumentsubstrats von der der Farbannahmeschicht gegenüberliegenden
Seite her, d.h. bei Betrachtung durch das Substrat hindurch, eine optisch ansprechende
Begrenzung des flüssigkristallinen Bereichs erzeugbar ist.
[0016] Das auf diese Weise hergestellte polymere Wertdokumentsubstrat kann in optionalen
weiteren Schritten mit weiteren Schichten, z.B. einer Haftvermittlerschicht, einem
Schutzlack oder einer dünnen Schutzfolie, versehen werden.
[0017] Geeignete dichroitische Farbstoffe für den Einsatz in flüssigkristallinen Polymernetzwerken
sind im Stand der Technik bekannt. Der dichroitische Farbstoff kann insbesondere eine
funktionelle Gruppe aufweisen, welche es ermöglicht, den Farbstoff in das Netzwerk
einzubauen. Ein Beispiel sind Farbstoffe mit einer Acrylatkopfgruppe (die z.B. in
das Netzwerk von Flüssigkristall-Diacrylaten eingebaut werden können). Des Weiteren
kann der dichroitische Farbstoff im sichtbaren Wellenlängenbereich absorbieren, aber
auch Fluoreszenz zeigen und z.B. mit UV-Licht anregbar sein. Flüssigkristalle für
sich genommen zeigen keine auffällige Lichtabsorption oder Lichtreflexion. Die Lichtabsorption
wird durch den dichroitischen Farbstoff bestimmt. Geeignet sind z.B. Fluoreszenzfarbstoffe
mit polarisierter Fluoreszenz, wie etwa Fluoreszenzfarbstoffe mit einem 9,10-Diphenylanthracen-Fluorophor
oder einem Coumarin-Fluorophor. Ein blauer Anthrachinonfarbstoff und ein roter Azofarbstoff
für den Einbau in flüssigkristalline Polymernetzwerke werden z.B. in der
WO 02/37147 A1 beschrieben.
[0018] Geeignete polymere Träger, auf denen das erfindungsgemäße polymere Wertdokumentsubstrat
basiert, sind im Stand der Technik bekannt. Geeignet sind z.B. BOPP-Filme, insbesondere
in Form coextrudierter Laminate wie etwa ein LLDPE/BOPP/LLDPE-Film, wobei insbesondere
zwei oder drei solcher Filme heißlaminiert sein können, um eine Schichtabfolge LLDPE/
BOPP/ LLDPE/ LLDPE/ BOPP/ LLDPE oder dergleichen zu bilden. Geeignete polymere Träger
sind des Weiteren ein Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrat, siehe z.B. die
WO 2004/028825 A2, oder ein Papier/ Folie/Papier-Verbundsubstrat.
[0019] Das vorangehend beschriebene Verfahren zum Herstellen eines polymeren Wertdokumentsubstrats
eignet sich aber auch zum Herstellen von Sicherheitselementen zur Absicherung von
Wertdokumenten, insbesondere folienartige Sicherheitselemente wie etwa Sicherheitsfäden,
Folienstreifen, Patches bzw. Etiketten. Ein solches Sicherheitselement basiert insbesondere
auf einer Kunststofffolie, auf der optional eine Farbannahmeschicht aufgebracht ist.
Ein solches Sicherheitselement kann z.B. mittels einer Klebschicht (wie etwa eine
Heißsiegelklebschicht) direkt auf einem zu sichernden Wertdokument appliziert werden
oder auf einem separaten Träger als Transferelement vorbereitet werden. Für das Folienmaterial
kommen dabei Kunststoffe wie PET (Polyethylenterephthalat), PBT (Polybutylenterephthalat),
PEN (Polyethylennaphthalat), PP (Polypropylen), PA (Polyamid) und PE (Polyethylen)
in Betracht. Dieses Folienmaterial kann ferner monoaxial oder biaxial gereckt sein.
PET als Kunststofffolie zur Herstellung von Sicherheitselementen wird bevorzugt.
[0020] Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Figuren näher
erläutert. Die in den Figuren gezeigten Proportionen, insbesondere Schichtdicken,
entsprechen nicht unbedingt den in der Realität vorliegenden Verhältnissen und dienen
vornehmlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit.
[0021] Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes polymeres Wertdokumentsubstrat;
- Figuren 2-4
- die Herstellung eines erfindungsgemäßen polymeren Wertdokumentsubstrats gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- ein erfindungsgemäßes polymeres Wertdokumentsubstrat gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Figuren 6-7
- den Durchsichtsfensterbereich des polymeren Wertdokumentsubstrats bei Beleuchtung
mit polarisiertem Licht, wobei je nach Drehung der Polarisationsrichtung des polarisierten
Lichts ein unterschiedliches Erscheinungsbild erkennbar ist;
- Figur 8
- ein erfindungsgemäßes polymeres Wertdokumentsubstrat gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
- Figur 9
- ein erfindungsgemäßes polymeres Wertdokumentsubstrat gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel;
- Figur 10
- eine Banknote mit erfindungsgemäßen Sicherheitselementen.
[0022] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes polymeres Wertdokumentsubstrat 1, das für die
Herstellung einer Banknote geeignet ist. Das Wertdokumentsubstrat beruht auf einem
polymeren Träger, im vorliegenden Fall ein Polymerfilm mit der Schichtabfolge LLDPE/
BOPP/ LLDPE/ LLDPE/ BOPP/ LLDPE. Das Wertdokumentsubstrat 1 verfügt über einen Durchsichtsfensterbereich
2 mit einem versteckten Motiv, das für den Betrachter bei Beleuchtung mit polarisiertem
Licht mit bloßem Auge erkennbar ist. Je nach Drehung der Polarisationsrichtung des
polarisierten Lichts sind unterschiedliche Motive wahrnehmbar. Im Bereich außerhalb
des Durchsichtsfensters 2 ist das Wertdokumentsubstrat 1 mit einer weißen, opaken
Farbannahmeschicht versehen.
[0023] Figuren 2 bis 4 veranschaulichen jeweils in Querschnittansicht die Herstellung des
in der Figur 1 gezeigten polymeren Wertdokumentsubstrats 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel.
[0024] Gemäß der Figur 2 wird der polymere Träger 3 zunächst mittels eines Tiefdruckverfahrens
mit einer Farbannahmeschicht 4 versehen. Die Farbannahmeschicht 4 ist aus einer auf
Kieselgel, einem Vernetzer, einem Verlaufsadditiv und einem Bindemittel basierenden
Druckfarbe erhältlich und weist im zentralen Bereich eine Aussparung auf. Im Bereich
der Aussparung der Farbannahmeschicht wird der polymere Träger 3 in einem darauffolgenden
Schritt mit einer UV-Lack versehen. In den UV-Lack wird anschließend eine Reliefstruktur
eingeprägt, um auf diese Weise eine mit einer eingeprägten Reliefstruktur versehene
Replikationsschicht 5 zu erhalten.
[0025] Gemäß der Figur 3 wird in einem optionalen Schritt eine weitere Farbannahmeschicht
6 so aufgetragen, dass sie die darunter befindliche Farbannahmeschicht 4 und teilweise
die mit einer eingeprägten Reliefstruktur versehene Replikationsschicht 5 bedeckt.
Die zusätzliche Farbannahmeschicht 6 ist lediglich bevorzugt und dient gewissermaßen
als Maske für das Maskieren von Passerschwankungen zwischen der Farbannahmeschicht
4, der mit einer eingeprägten Reliefstruktur versehenen Replikationsschicht 5 und
der noch aufzubringenden flüssigkristallinen Schicht.
[0026] Gemäß der Figur 4 erfolgt das Auftragen einer mit einem dichroitischen Farbstoff
dotierten Flüssigkristallmaterialschicht 7 mittels eines Siebdruckverfahrens. Das
Auftragen der flüssigkristallinen Substanz erfolgt aus der Schmelze bei erhöhter Temperatur.
Nach einer gewissen Zeit, nämlich einem Bahnvorschub von etwa 4m bei einer Bahngeschwindigkeit
von etwa 100m pro Minute, wobei die Temperatur entsprechend der Art des flüssigkristallinen
Materials und der Temperaturstabilität des bahnförmigen polymeren Materials z.B. in
einem Bereich von 70°C bis 110°C eingestellt wird, ist die mit mindestens einem dichroitischen
Farbstoff dotierte flüssigkristalline Schicht 7 mithilfe der in die Replikationsschicht
5 eingeprägten Reliefstruktur ausgerichtet und kann durch UV-Strahlung vernetzt werden.
[0027] Figur 6 zeigt den Durchsichtsfensterbereich 2 des polymeren Wertdokumentsubstrats
1 bei Beleuchtung mit polarisiertem Licht. Der Betrachter nimmt bei Beleuchtung mit
polarisiertem Licht, z.B. bei Beleuchtung mittels eines Handy- oder Notebookdisplays,
ein bislang verstecktes Motiv mit bloßem Auge wahr. Der schwarz schraffierte Bereich
ist für den Betrachter je nach Wahl des dichroitischen Farbstoffs und des flüssigkristallinen
Polymernetzwerks z.B. in der Farbe Dunkelblau oder Dunkelrot wahrnehmbar, der weiß
dargestellte Bereich in der Farbe Hellblau oder Hellrot. Alternativ kann die Beleuchtung
selbstverständlich auch mit unpolarisiertem Licht erfolgen, wobei der Betrachter den
Durchsichtsfensterbereich 2 mittels eines Polarisators betrachtet.
[0028] Figur 7 zeigt den Durchsichtsfensterbereich 2 des polymeren Wertdokumentsubstrats
1 bei Beleuchtung mit polarisiertem Licht, wobei die Polarisationsrichtung des polarisierten
Lichts verglichen mit der Polarisationsrichtung der in Figur 6 gezeigten Darstellung
gedreht ist. Aus den Figuren 6 und 7 ist ersichtlich, dass der Betrachter je nach
Drehung der Polarisationsrichtung des polarisierten Lichts ein unterschiedliches Erscheinungsbild
wahrnimmt.
[0029] Figur 5 zeigt ein erfindungsgemäßes polymeres Wertdokumentsubstrat gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel. Verglichen mit dem in der Figur 4 gezeigten polymeren Wertdokumentsubstrat
ist die zusätzliche Farbannahmeschicht 6 so aufgetragen, dass sie die darunter befindliche
Farbannahmeschicht 4 und teilweise die mit einem dichroitischen Farbstoff dotierte
Flüssigkristallmaterialschicht 7 bedeckt. Die zusätzliche Farbannahmeschicht 6 dient
als Maske für das Maskieren von Passerschwankungen zwischen der Farbannahmeschicht
4 und der flüssigkristallinen Schicht 7. Bei der Herstellung des in der Figur 5 gezeigten
polymeren Wertdokumentsubstrats wird so vorgegangen, dass der polymere Träger 3 zunächst
mittels eines Tiefdruckverfahrens mit einer Farbannahmeschicht 4 versehen wird. Im
Bereich der Aussparung der Farbannahmeschicht wird der polymere Träger 3 in einem
darauffolgenden Schritt mit einer UV-Lack versehen. In den UV-Lack wird anschließend
eine Reliefstruktur eingeprägt, um auf diese Weise eine mit einer eingeprägten Reliefstruktur
versehene Replikationsschicht 5 zu erhalten. Dann erfolgt das Auftragen einer mit
einem dichroitischen Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht 7 mittels
eines Siebdruckverfahrens, das Ausrichten der mit einem dichroitischen Farbstoff dotierten
flüssigkristallinen Schicht 7 mithilfe der in die Replikationsschicht 5 eingeprägten
Reliefstruktur und das Vernetzen durch UV-Strahlung. Schließlich wird die weitere
Farbannahmeschicht 6 so aufgetragen, dass sie die darunter befindliche Farbannahmeschicht
4 und teilweise die mit einem dichroitischen Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht
7 bedeckt.
[0030] Figur 8 zeigt ein erfindungsgemäßes polymeres Wertdokumentsubstrat gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel. Verglichen mit den in den Figuren 4 und 5 gezeigten polymeren
Wertdokumentsubstraten, in denen zwei Farbannahmeschichten vorliegen, liegt in der
Figur 8 lediglich eine Farbannahmeschicht 4 vor. Für das Maskieren von Passerschwankungen
zwischen der Farbannahmeschicht 4 und der mit einer eingeprägten Reliefstruktur versehenen
Replikationsschicht 5 dient eine drucktechnisch erhältliche silberne Reflexionsschicht
8. Die Reflexionsschicht 8 basiert auf plättchenförmigen Metallpigmenten und wird
bevorzugt musterförmig erzeugt. Bei der Herstellung des in der Figur 8 gezeigten polymeren
Wertdokumentsubstrats wird so vorgegangen, dass der polymere Träger 3 zunächst mittels
eines Tiefdruckverfahrens mit einer Farbannahmeschicht 4 versehen wird. Im Bereich
der Aussparung der Farbannahmeschicht wird der polymere Träger 3 in einem darauffolgenden
Schritt mit einer UV-Lack versehen. In den UV-Lack wird anschließend eine Reliefstruktur
eingeprägt, um auf diese Weise eine mit einer eingeprägten Reliefstruktur versehene
Replikationsschicht 5 zu erhalten. Dann erfolgt das Aufdrucken einer auf plättchenförmigen
Metallpigmenten basierenden Zusammensetzung, um auf diese Weise eine silberne Reflexionsschicht
8 zu erzeugen. Die Reflexionsschicht 8 wird so erzeugt, dass sie die darunter befindliche
Farbannahmeschicht 4 und teilweise die mit einer eingeprägten Reliefstruktur versehene
Replikationsschicht 5 bedeckt. Dann erfolgt das Auftragen einer mit einem dichroitischen
Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht 7 mittels eines Siebdruckverfahrens,
das Ausrichten der mit einem dichroitischen Farbstoff dotierten flüssigkristalline
Schicht 7 mithilfe der in die Replikationsschicht 5 eingeprägten Reliefstruktur und
das Vernetzen durch UV-Strahlung.
[0031] Figur 9 zeigt ein erfindungsgemäßes polymeres Wertdokumentsubstrat gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel. Verglichen mit dem in der Figur 8 gezeigten polymeren Wertdokumentsubstrat
ist die silberne Reflexionsschicht 8 so aufgedruckt, dass sie die darunter befindliche
Farbannahmeschicht 4 und teilweise die mit einem dichroitischen Farbstoff dotierte
Flüssigkristallmaterialschicht 7 bedeckt. Die silberne Reflexionsschicht 8 dient als
Maske für das Maskieren von Passerschwankungen zwischen der Farbannahmeschicht 4 und
der flüssigkristallinen Schicht 7. Bei der Herstellung des in der Figur 9 gezeigten
polymeren Wertdokumentsubstrats wird so vorgegangen, dass der polymere Träger 3 zunächst
mittels eines Tiefdruckverfahrens mit einer Farbannahmeschicht 4 versehen wird. Im
Bereich der Aussparung der Farbannahmeschicht 4 wird der polymere Träger 3 in einem
darauffolgenden Schritt mit einer UV-Lack versehen. In den UV-Lack wird anschließend
eine Reliefstruktur eingeprägt, um auf diese Weise eine mit einer eingeprägten Reliefstruktur
versehene Replikationsschicht 5 zu erhalten. Dann erfolgt das Auftragen einer mit
einem dichroitischen Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht 7 mittels
eines Siebdruckverfahrens, das Ausrichten der mit einem dichroitischen Farbstoff dotierten
flüssigkristallinen Schicht 7 mithilfe der in die Replikationsschicht 5 eingeprägten
Reliefstruktur und das Vernetzen durch UV-Strahlung. Schließlich wird die auf plättchenförmigen
Metallpigmenten basierende, silberne Reflexionsschicht 8 so aufgedruckt, dass sie
die darunter befindliche Farbannahmeschicht 4 und teilweise die mit einem dichroitischen
Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht 7 bedeckt.
[0032] Figur 10 veranschaulicht eine auf einem Papiersubstrat 10 basierende Banknote 9 mit
erfindungsgemäßen Sicherheitselementen, nämlich einem mittels einer Klebschicht auf
das Papiersubstrat 10 aufgeklebten Sicherheitspatch 11 und einem mittels einer Klebschicht
auf das Papiersubstrat 10 aufgeklebten Sicherheitsstreifen 12.
[0033] Sowohl der Sicherheitspatch 11 als auch der Sicherheitsstreifen 12 können jeweils
einen analogen Aufbau aufweisen, wie er in einer der Figuren 4, 5, 8 oder 9 gezeigt
ist.
1. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement, aufweisend einen polymeren
Träger, der in einem vorbestimmten Bereich in der Reihenfolge mit einer Replikationsschicht
und einer mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht
versehen ist, wobei in die der Flüssigkristallmaterialschicht zugewandten Oberfläche
der Replikationsschicht eine die mit dichroitischem Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht
ausrichtende Reliefstruktur eingeprägt ist und die eingeprägte Reliefstruktur mindestens
zwei Bereiche mit unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweist.
2. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach Anspruch 1, wobei die
in die Replikationsschicht eingeprägte Reliefstruktur mindestens zwei Bereiche mit
orthogonal zueinander angeordneten Orientierungsrichtungen aufweist.
3. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach Anspruch 1, wobei die
in die Replikationsschicht eingeprägte Reliefstruktur mindestens drei Bereiche mit
unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweist, wobei die drei Orientierungsrichtungen
relativ zueinander Winkel annehmen, die insbesondere von der Gruppe bestehend aus
0°, 45°, 90° und 135° gewählt sind.
4. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach Anspruch 1, wobei die
in die Replikationsschicht eingeprägte Reliefstruktur mindestens vier Bereiche mit
unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweist, wobei die vier Orientierungsrichtungen
relativ zueinander insbesondere die Winkel 0°, 45°, 90° und 135° annehmen.
5. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1
bis 4, wobei die in die Replikationsschicht eingeprägte, mehrere Bereiche mit unterschiedlichen
Orientierungsrichtungen aufweisende und die mit dichroitischem Farbstoff dotierte
Flüssigkristallmaterialschicht ausrichtende Reliefstruktur ein verstecktes Motiv in
der mit dichroitischem Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht erzeugt,
das für den Betrachter bei Beleuchtung mit polarisiertem Licht mit bloßem Auge erkennbar
ist.
6. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1
bis 4, wobei die in die Replikationsschicht eingeprägte, mehrere Bereiche mit unterschiedlichen
Orientierungsrichtungen aufweisende und die mit dichroitischem Farbstoff dotierte
Flüssigkristallmaterialschicht ausrichtende Reliefstruktur mindestens zwei versteckte
Motive in der mit dichroitischem Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht
erzeugt, die für den Betrachter bei Beleuchtung mit polarisiertem Licht mit bloßem
Auge durch Drehung der Polarisationsrichtung des polarisierten Lichts erkennbar sind.
7. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1
bis 6, wobei die Flüssigkristallmaterialschicht mit unterschiedlichen dichroitischen
Farbstoffen dotiert ist, wobei vorzugsweise unterschiedlich ausgerichtete Flüssigkristallmaterialschicht-Bereiche
unterschiedliche dichroitische Farbstoffe aufweisen.
8. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1
bis 7, wobei die in die Replikationsschicht eingeprägte, mindestens zwei Bereiche
mit unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweisende und die mit dichroitischem
Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht ausrichtende Reliefstruktur eine
diffraktive Struktur ist.
9. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach Anspruch 8, wobei die
diffraktive Struktur einen ersten Bereich zur Orientierung von Flüssigkristallmaterial
aufweist, der von der Flüssigkristallmaterialschicht bedeckt ist, und einen zweiten
Bereich zur Erzeugung eines optischen Beugungseffekts, insbesondere zur Erzeugung
eines Hologramms, aufweist.
10. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach Anspruch 8 oder 9, wobei
die diffraktive Struktur einen Bereich aufweist, in dem die diffraktive Struktur aus
einer Überlagerung einer Grobstruktur zur Erzeugung eines optischen Effekts mit einer
Feinstruktur höherer Spatialfrequenz zur Orientierung des Flüssigkristallmaterials
gebildet ist, wobei die Feinstruktur insbesondere mit einer Periode weniger als 400
nm gebildet ist und die Grobstruktur insbesondere mit einer Periode von 500 nm bis
1 Mikrometer gebildet ist.
11. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1
bis 10, wobei die mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht
die Replikationsschicht bereichsweise musterförmig bedeckt.
12. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1
bis 11, wobei der polymere Träger außerhalb des vorbestimmten, mit der Replikationsschicht
und der Flüssigkristallmaterialschicht versehenen Bereichs eine opake, bedruckbare
und drucktechnisch erhältliche Farbschicht aufweist.
13. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach Anspruch 12, wobei sowohl
die opake, bedruckbare und drucktechnisch erhältliche Farbschicht als auch die mit
dichroitischem Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht und/oder die Replikationsschicht
zum Teil mit einer musterförmigen, drucktechnisch erhältlichen, auf plättchenförmigen
Metallpigmenten basierenden Reflexionsschicht versehen sind.
14. Polymeres Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1
bis 13, wobei der polymere Träger eine Folie, ein Folie/ Papier/Folie-Verbundsubstrat
oder ein Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrat ist.
15. Polymeres Wertdokumentsubstrat nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das polymere
Wertdokumentsubstrat zur Herstellung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, geeignet
ist.
16. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das Sicherheitselement
zur Absicherung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, geeignet ist und bevorzugt
ein Sicherheitsfaden, ein Sicherheitsstreifen oder ein Sicherheitspatch ist.
17. Wertdokument, insbesondere eine Banknote, umfassend das polymere Wertdokumentsubstrat
oder Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 16.
18. Verfahren zum Herstellen eines polymeren Wertdokumentsubstrats oder Sicherheitselements
nach einem der Ansprüche 1 bis 17, umfassend:
- das Bereitstellen eines polymeren Trägers;
- optional das Versehen des polymeren Trägers mit einer Aussparungen aufweisenden,
opaken, bedruckbaren Farbschicht;
- das Aufbringen einer Replikationsschicht auf den polymeren Träger;
- das Versehen der der Replikationsschicht mit einer eingeprägten Reliefstruktur,
die mindestens zwei Bereiche mit unterschiedlichen Orientierungsrichtungen aufweist
und zur Ausrichtung einer mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff dotierten
Flüssigkristallmaterialschicht geeignet ist;
- das Aufbringen einer mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterialschicht
auf die die eingeprägte Reliefstruktur aufweisende Replikationsschicht.
19. Verfahren zum Herstellen eines polymeren Wertdokumentsubstrats oder Sicherheitselements
nach Anspruch 18, wobei der Schritt des Versehens des polymeren Trägers mit einer
Aussparungen aufweisenden, opaken, bedruckbaren Farbschicht zwingend ist und die Replikationsschicht
in den Bereichen der Aussparungen der Farbschicht auf den polymeren Träger aufgebracht
wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei der Schritt des Versehens des polymeren Trägers
mit einer Aussparungen aufweisenden, opaken, bedruckbaren Farbschicht in Form einer
ersten Farbschicht erfolgt, die Replikationsschicht in den Bereichen der Aussparungen
der ersten Farbschicht auf den polymeren Träger aufgebracht wird, die mit mindestens
einem dichroitischen Farbstoff dotierte Flüssigkristallmaterialschicht auf die die
eingeprägte Reliefstruktur aufweisende Replikationsschicht aufgebracht wird und eine
weitere opake, bedruckbare Farbschicht in Form einer zweiten Farbschicht so auf die
erste Farbschicht aufgebracht wird, dass die zweite Farbschicht auch die Flüssigkristallmaterialschicht
und/oder die Replikationsschicht zum Teil abdeckt.
21. Verfahren nach Anspruch 19, wobei der Schritt des Versehens des polymeren Trägers
mit einer Aussparungen aufweisenden, opaken, bedruckbaren Farbschicht erfolgt, die
Replikationsschicht in den Bereichen der Aussparungen der Farbschicht auf den polymeren
Träger aufgebracht wird, die mit mindestens einem dichroitischen Farbstoff dotierte
Flüssigkristallmaterialschicht auf die die eingeprägte Reliefstruktur aufweisende
Replikationsschicht aufgebracht wird und eine auf plättchenförmigen Metallpigmenten
basierende Reflexionsschicht so aufgebracht wird, dass sie sowohl die opake, bedruckbare
Farbschicht als auch die Flüssigkristallmaterialschicht und/ oder die Replikationsschicht
zum Teil abdeckt.