[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur körperschallentkoppelten
Befestigung einer Store gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Als Körperschall werden mechanische Schwingungen bezeichnet, die sich in festen Stoffen
ausbreiten. In Gebäuden können daher Erschütterungen durch Vibration durch das Mauerwerk
geleitet werden. Eine Quelle von Körperschall in Gebäuden sind oftmals haustechnische
Anlagen, deren Motorantriebe Lauf- und Schaltgeräusche aussenden, die über das Mauerwerk
im gesamten Haus verteilt und entsprechend zu störenden Geräuschpegeln führen können.
[0003] Bei der Befestigung von insbesondere schweren Storenkästen treten ein Grossteil der
von der Store in die Wand zu übertragenden Kräfte in der Regel als Druckkräfte auf.
Durch die beim Stand der Technik üblichen harten Auflageflächen zwischen den kraftschlüssig
gekoppelten Bereichen von Storen und Wand werden Schallbrücken zwischen Store und
Wand begünstigt, was zu einer starken Geräuschbelästigung führt.
[0004] Die
EP-B-1 617 037 offenbart eine Befestigungslösung für eine Store, bei welcher das Storengehäuse inkl.
zugehörigen Storenbauteilen mittels eines Rahmenbügels an der Decke oder mittels Trägern
an der Wand befestigt ist. Der Rahmenbügel umfasst einen Bügelsteg, von welchem zwei
elastisch auslenkbare Bügelarme mit Haltehaken abstehen, die dazu bestimmt sind, Endkanten
des Storengehäuse zu umgreifen. Am Bügelsteg ist eine Blattfeder angeordnet, welches
zwischen Storengehäuse und Bügelsteg derart wirkt, dass die Endkanten des Storenbauteils
in die besagten Haltehaken gedrückt sind. Die Befestigungslösung umfasst allerdings
keine schalldämmende oder schallentkoppelnde Elemente, wodurch Körperschall von der
Store ungehindert auf die Decke oder Wand übertragen werden kann.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht insofern darin, eine Befestigungsvorrichtung
zur Befestigung einer Store an einem Gebäudeteil bereitzustellen, welche vielfältige
Montagemöglichkeiten für die Store bietet und bei welcher eine Körperschallübertragung
von der Store auf den Gebäudeteil verhindert oder zumindest auf ein Minimum reduziert
wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch das System umfassend eine solche Befestigungsvorrichtung sowie eine
Store gemäss des Anspruchs 13 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0007] Konkret wird eine Befestigungsvorrichtung vorgeschlagen, welche eine schallgedämmte
bzw. schallentkoppelte Befestigung einer Store an einem Gebäudeteil erlaubt. Der Begriff
"Store" bezeichnet im Sinne der vorliegenden Anmeldung eine Beschattungsvorrichtung,
etwa eine Lamellenstore, eine Stoffstore (oftmals auch "Markise" genannt) oder einen
Rollladen. Die Store umfasst dabei in der Regel einen Behang welcher im Falle einer
Stoffstore oder eines Rollladens auf eine Wickelwelle aufwickelbar bzw. von dieser
abwickelbar ist. Im Falle einer Lamellenstore sind die Lamellen in der Regel mit Zugmitteln,
z.B. Seilen oder Bändern, verbunden, die zum Ausfahren bzw. Raffen der Store von einer
Welle ab- bzw. aufwickelbar sind. Die Befestigungsvorrichtung der vorliegenden Erfindung
dient somit zumindest der schallgedämmten bzw. schallentkoppelten Befestigung einer
Store - inkl. Behang und Wickelwelle sowie gegebenenfalls vorhandener weiterer Storenbauteile,
wie Storengehäuse (oftmals auch "Kasten" genannt") und/oder Antriebsmittel für das
Ein- und Ausfahren der Store - an einem in Innern oder aussenseitig eines Gebäudes
befindlichen Gebäudeteil.
[0008] Die Befestigungsvorrichtung umfasst erfindungsgemäss einen Träger, welcher dazu bestimmt
ist an einem Gebäudeteil befestigt zu werden, und ein unterhalb des Trägers angeordnetes,
an diesem mittels eines Verbindungselements befestigtes Halteelement. Das Halteelement
ist dazu bestimmt, direkt oder über ein Storengehäuse, mit einer Store verbunden zu
sein und besagte Store zu tragen. Das Verbindungelement durchgreift eine Durchgangsbohrung
im Träger mit Spiel und durchgreift weiter ein oberhalb des Trägers angeordnetes,
elastisches, axial federndes Dämmelement. Das Dämmelement weist konkret eine bevorzugt
zentrale Durchgangsbohrung auf, welche vom Verbindungselement durchgriffen ist. Ferner
ist das Dämmelement einerseits am Träger abgestützt und andererseits stützt sich das
Verbindungselement am Dämmelement ab. Bei axialer Kompression des elastischen Dämmelements
übt dieses über das Verbindungselement auf das Halteelement eine Zugkraft in Richtung
zum Träger hin aus.
[0009] Bei nicht am Halteelement montierter Store, d.h. im "nicht (gewichts-)belasteten
Zustand" des Halteelements ist die entgegen der Zugkraft auf das Halteelement wirkende
Kraft (welche im Wesentlichen der Gewichtskraft des Halteelements entspricht) kleiner
als die Zugkraft, so dass das Halteelement unter einer Vorspannkraft entweder direkt
oder indirekt über ein zwischen Träger und Halteelement angeordnetes, bevorzugt elastisches
Zwischenelement am Träger in Anlage gehalten ist. Dank der Vorspannkraft werden die
Elemente der Befestigungsvorrichtung (mindestens bestehend aus Träger, Dämmelement,
Halteelement, Verbindungselement und gegebenenfalls Zwischenelement) als zusammengehalten
und bilden eine stabile und dennoch flexible Einheit, was ihre Handhabung, insbesondere
ihren Transport und Montage, deutlich erleichtert.
[0010] Im montierten Zustand der Store trägt das Haltelement das Gewicht der am Halteelement
befestigten Store inkl. eines gegebenenfalls vorhandenen Storengehäuses und weiterer
Storenbauteile (wie Wickelwelle, Antrieb, Zugmittel, etc.). Diese Last zieht das Halteelement
in Richtung entgegen der Vorspannkraft vom Träger weg (in der Regel nach unten). Erfindungsgemäss
ist in diesem "(gewichts-)belasteten Zustand" des Halteelements die entgegen der Zugkraft
auf das Halteelement wirkende Kraft grösser als die Vorspannkraft. Dies hat den Effekt,
dass die Vorspannkraft im montierten Zustand der Store aufgrund der vom Halteelement
gehaltenen Last überwunden und dadurch der Abstand zwischen Halteelement und Träger
vergrössert wird. Wenn kein Zwischenelement vorhanden ist, bewirkt die Überwindung
der Vorspannkraft ein automatisches Abheben des Halteelements vom Träger. Aufgrund
des Abhebens des Halteelements vom Träger bzw. aufgrund der Abstandvergrösserung zwischen
Träger und Halteelement wird eine Körperschallentkopplung bzw. Körperschalldämmung
zwischen Store und Gebäudeteil erreicht. Dadurch wird gewährleistet, dass zwischen
der Store und dem Gebäudeteil keine Schallbrücken bestehen, so dass durch die Benutzung
der Store bedingte Geräuschemissionen auf ein Minimum reduziert werden können.
[0011] Wie bereits erwähnt, ist zwischen dem Träger und dem Halteelement bevorzugt ein Zwischenelement
angeordnet. Besagtes Zwischenelement
ist bevorzugt flächig bzw. plattenförmig ausgebildet und vorzugsweise an der dem Halteelement
zugewandten Seite des Trägers befestigt. Dank des Zwischenelements liegt das Halteelement
auch bei nicht montierter Store nicht direkt am Träger an, sondern ist aufgrund der
Vorspannkraft an der dem Halteelement zugewandten Seite des Zwischenelements mit diesem
in Anlage gehalten. Durch die Zwischenschaltung des Zwischenelements kommt das Halteelement
wenn überhaupt nur indirekt über das Zwischenelement mit dem Träger in Kontakt, so
dass zwischen einer am Halteelement befestigten Store und dem Gebäudeteil keine Schallbrücke
aufgebaut werden kann, bzw. das Halteelement auch im nicht belasteten Zustand vom
Träger beabstandet und körperschalltechnisch von diesem entkoppelt ist.
[0012] Das Zwischenelement besteht bevorzugt aus einem elastisch verformbaren und/oder schalldämmenden
Material, vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere aus einem Kautschukmaterial,
vorzugsweise enthaltend oder bestehend aus Polyetherurethan, besonders bevorzugt Sylodyn®
(eingetragenes Warenzeichen). Die vom Dämmelement auf das Halteelement in Richtung
Träger ausgeübte Vorspannkraft bewirkt daher zumindest bei nicht am Halteelement montierter
Store eine axiale Kompression des Zwischenelements. Im montierten Zustand, d.h. wenn
die Vorspannkraft überwunden und das Dämmelement entsprechend komprimiert wird, führt
dies zu einer Dekompression des elastischen Zwischenelements, so dass das Halteelement
in diesem Falle auch nach Überwinden der Vorspannkraft noch mit dem (dekomprimierten)
Zwischenelement in Kontakt sein kann.
[0013] Die Montage der Befestigungsvorrichtung am Gebäudeteil erfolgt erfindungsgemäss mittels
des Trägers, welcher bevorzugt als Trägerplatte oder Trägerbügel ausgebildet ist.
Um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten ist der Träger bevorzugt aus Metall,
vorzugweise Aluminium oder rostfreiem bzw. verzinktem Stahl, oder aus einem stabilen
Kunststoff hergestellt. Der Träger weist mindestens eine Durchgangsbohrung auf, deren
Durchmesser kleiner ist, als der Durchmesser des Dämmelements und durch welche das
Verbindungselement durchgeführt ist.
[0014] Um eine Körperschallübertragung zwischen Verbindungselement und dem Träger im Bereich
der Durchgangsbohrung zu verhindern, ist die Durchgangsbohrung bevorzugt mit einem
schalldämmenden Material, vorzugsweise enthaltend oder bestehend aus Nitril-, Silikon-,
Polyesterurethan-, Acrylat-, Polychlorpren- und/oder Fluorkautschuk, ausgekleidet.
Falls ein Zwischenelement vorhanden ist, besteht die Auskleidung der Durchgangsbohrung
bevorzugt aus demselben Material wie das Zwischenelement.
[0015] Für eine Befestigung an einem horizontalen Gebäudeteil, beispielsweise einem Fenster-
oder Türsturz, ist der Träger bevorzugt als Trägerplatte ausgebildet. Zur Verankerung
am Gebäudeteil weist die Trägerplatte bevorzugt weitere Bohrungen auf, die etwa im
Bereich ihrer Ecken oder Endkanten vorhanden sein können und der Aufnahme von Befestigungsschrauben
dienen.
[0016] Im Hinblick auf eine Befestigung der Store an einem vertikalen Gebäudeteil, beispielsweise
einer Hauswand, ist der Träger vorzugsweise als Trägerbügel ausgebildet. Der Trägerbügel
ist vorzugsweise U- oder L-förmig und weist insofern mindestens einen freien Schenkel
auf, welcher bevorzugt durch Verschrauben am Gebäudeteil befestigbar ist.
[0017] Alternativ kann der Träger auch zwei- oder mehrteilig ausgebildet sein und insbesondere
eine Trägerplatte umfassen, welche das Dämmelement und das am Dämmelement abgestützte
Verbindungselement inkl. Halteelement trägt, und welche zur Befestigung an einem vertikalen
Gebäudeteil mit einem zusätzlichen Trägerbügel verbunden ist.
[0018] Wie weiter oben erwähnt, kann das Halteelement entweder direkt mit der Store - etwa
mit einer Wickelwelle der Store - verbunden sein, oder ein Storengehäuse tragen, in
welchem die Store gehalten ist.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Halteelement als U- oder L-förmiger
Haltebügel ausgebildet. Der Begriff "Haltebügel" schliesst hierbei auch flächigere
Bügelvarianten mit ein, welche dem Fachmann etwa als "Befestigungswinkel" bekannt
sind.
[0020] Der Haltebügel weist bevorzugt eine Haltefläche auf, von welcher mindestens ein Schenkel
unter Bildung einer Seitenkante im Wesentlichen rechtwinklig abragt. Das Verbindungselement
ist bevorzugt durch eine im Schenkel des Haltebügels ausgebildete Durchgangsbohrung
geführt, während die Haltefläche für die Verbindung mit der Store oder einem Storenbauteil
vorgesehen ist. Beispielsweise kann die Wickelwelle einer Store von zwei Haltebügeln
flankiert sein, so dass die zwei stirnseitigen Enden der Wickelwelle mit jeweils einer
Haltefläche eines Haltebügels verbunden sind. In diesem Falle sind insofern mindestens
zwei Befestigungsvorrichtungen vorhanden, wobei die Store über die Wickelwelle an
den Halteflächen der Haltebügel gehalten ist.
[0021] In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist der Haltebügel derart ausgebildet,
wie er in der
EP-B-1617037 beschrieben ist. Bei dieser Ausführungsform weist der Haltebügel einen zu einem U-Profil
gebogenen Bügelsteg auf, in welchem mittig eine Durchgangsbohrung vorhanden ist. An
den beiden Enden des Bügelstegs ist jeweils ein elastisch auslenkbarer Bügelarm, der
rechtwinklig vom Bügelsteg und in Richtung der Öffnung des U-profilförmigen Bügelstegs
absteht, integral angeformt. An den freien Endbereichen der zwei Bügelarme ist jeweils
ein Haltehaken angeformt. Die Haltehaken sind dazu bestimmt, die Gehäuseendkanten
eines Storengehäuses formschlüssig zu untergreifen und das Gehäuse so zu tragen. Das
Gehäuse wird bei der Montage von unten zwischen die zwei Bügelarme in Richtung Bügelsteg
bewegt, bis die Haltehaken das Gehäuse unterseitig untergreifen und dadurch am Haltebügel
fixieren. Bei Verwendung eines solchen Haltebügels gestaltet sich die Montage des
Storengehäuses (inkl. Store) somit besonders einfach.
[0022] Unabhängig von seiner konkreten Form ist das Halteelement bevorzugt aus Aluminium,
rostfreiem bzw. verzinktem Stahl oder Kunststoff gefertigt.
[0023] Das Verbindungselement ist bevorzugt in Form eines Gewindebolzens, bevorzugt in Form
einer Kopfschraube, besonders bevorzugt in Form einer Spannschraube ausgebildet, deren
bzw. dessen Schaft in axialer Richtung nacheinander das Halteelement, gegebenenfalls
das Zwischenelement, den Träger und das Dämmelement durchgreift und an einer dem Träger
abgewandten Stirnfläche des Dämmelements abgestützt ist. Beispielsweise kann das Verbindungselement
an seinem das Dämmelement durchgreifenden Ende ein Schraubengewinde aufweisen und
so mittels einer aufgeschraubten Schraubenmutter (oder einem anderen funktionsähnlichen
Befestigungsteil) am Dämmelement abgestützt sein. Zwischen Dämmelement und Schraubenmutter
ist bevorzugt eine starre Unterlegscheibe angeordnet, die auf der Stirnfläche des
Dämmelements aufliegt und bevorzugt aus Metall oder Kunststoff gefertigt ist. Durch
die Unterlegscheibe kann die Fläche, mittels welcher sich das Verbindungselement am
Dämmelement abstützt vergrössert werden. Durch Anziehen oder Lockern der Schraube
kann die Vorspannkraft vergrössert oder verringert werden. Der Durchmesser der Unterlegscheibe
ist vorzugsweise etwas kleiner als der Durchmesser des Dämmelements, um zu gewährleisten,
dass die Spannscheibe nicht mit dem Gebäudeteil in Kontakt kommt und dadurch eine
Schallbrücke zum Gebäude gebildet werden kann. Bevorzugt entspricht der Durchmesser
der Unterlegscheibe etwa 80-90% des Durchmessers des Dämmelements.
[0024] Das elastische Dämmelement weist bevorzugt einen Körper aus einem elastomeren Material
auf und ist bevorzugt (hohl-)zylinderförmig ausgebildet, da so eine besonders gleichmässige
Kraftverteilung erreicht wird. Anstelle eines zylindrischen Körpers sind aber ohne
Weiteres auch andere Formen, z.B. quaderförmige oder sphärische Formen, denkbar. Für
eine möglichst stabile Abstützung und gleichmässige Kräfteverteilung ist das Dämmelement
bevorzugt einteilig ausgebildet. Das elastomere Material des Körpers umfasst bevorzugt
einen Kunststoff oder Kork, vorzugsweise ein Kautschukmaterial, besonders bevorzugt
enthaltend oder bestehend aus Polyurethan. Ein speziell bevorzugtes elastomeres Material
ist Sylomer® (eingetragenes Warenzeichen). In Bezug auf die Federeigenschaften kann
der Shore-Härtegrad des elastomeren Materials je nach Gewicht der vom Halteelement
zu tragenden Store gewählt werden.
[0025] Im Hinblick auf eine mögliche gebäudeaussenseitige Montage der Store ist das elastomere
Material bevorzugt witterungs- und UV-beständig. Eine Temperaturbeständigkeit im Bereich
von -10°C bis 40°C ist besonders vorteilhaft. Das oben genannte Sylomer®-Material
(eingetragenes Markenzeichen) erfüllt diese Anforderungen und ist daher besonders
gut geeignet.
[0026] Anstelle eines Körpers aus einem elastomeren Material kann das elastische Dämmelement
alternativ auch eine Metalldruckfeder, bevorzugt aus Federstahl, umfassen. Die Verwendung
einer Metalldruckfeder hat gegenüber einem Elastomerkörper den Vorteil, dass sie eine
besonders hohe Beständigkeit, etwa gegenüber UV-Einstrahlung und Temperaturschwankungen,
aufweist.
[0027] Unabhängig davon, ob es als Elastomerkörper oder als Metalldruckfeder ausgestaltet
ist, beträgt die vom Dämmelement ausgeübte Zugkraft vorzugsweise etwa 20 bis 900 N
(die Höchstwerte können etwa bei dynamischer Windbelastung auftreten), bevorzugter
etwa 250 bis 450 N, besonders bevorzugt ca. 310 N.
[0028] Je nach Gewicht der vom Halteelement zu tragenden Store können für die Befestigung
der Store zwei oder mehr Befestigungsvorrichtungen eingesetzt werden. Auch durch die
Wahl des Dämmungselements, etwa durch die Wahl eines elastomeren Material mit einer
bestimmten Shore-Härte, können die Federeigenschaften der Befestigungsvorrichtung
dem Gewicht der zu tragenden Store entsprechend angepasst werden.
[0029] Wie eingangs erwähnt, hält die vom Dämmelement via Verbindungselement auf das Halteelement
ausgeübte Vorspannkraft die Elemente der Befestigungsvorrichtung zusammen und verleiht
eine ausreichende Stabilität, um die Befestigungsvorrichtung als eine Einheit transportieren
und montieren zu können. Die Vorspannkraft sollte daher bevorzugt ausreichend gross
sein, um die Komponenten der Befestigungsvorrichtung bei nicht am Halteelement montierter
Store (bzw. im nicht belasteten Zustand des Halteelements) miteinander in Anlage zu
halten. Sollte das Gewicht der Store alleine nicht ausreichen, um im montierten Zustand
der Store die Vorspannkraft zu überwinden, können zusätzliche Zugelemente vorgesehen
sein, welche eine entgegen der Vorspannkraft gerichtete Kraft auf das Halteelement
ausüben. Beispielsweise kann die Store eine Endschiene (im Falle von Stoffstoren oft
auch als Fallstab bezeichnet) aufweisen, die mit einer Seilspannung in einer Führungsschiene
oder entlang einer Seil- oder Stangenführung geführt ist, um der Behang unter Spannung
zu halten. Dem Fachmann sind solche Lösungen im Falle von Stoffstoren etwa als Seil-
oder Stangenführungen bekannt.
[0030] Die vorliegende Erfindung betrifft neben der oben beschriebenen Befestigungsvorrichtung
ferner ein System umfassend mindestens eine solche Befestigungsvorrichtung sowie eine
Store, wobei es sich bei der Store bevorzugt um eine Lamellenstore, eine Stoffstore
oder einen Rollladen handelt.
[0031] Das erfindungsgemässe System erlaubt eine besonders einfache Montage der Store am
Installationsort: Die Befestigungsvorrichtung umfassend die oben beschriebenen Komponenten
von Halteelement, Träger, Dämmelement und Verbindungselement sowie gegebenenfalls
Zwischenelement, kann vormontiert und als Einheit zugeliefert werden. Es ist dann
lediglich noch erforderlich, den Träger am gewünschten Montageort zu befestigen und
die Store - entweder direkt oder indirekt über ein Storengehäuse - am Halteelement
zu fixieren. (Dies gilt natürlich auf im Falle einer Montage mittels mehrerer Befestigungsvorrichtungen.)
[0032] Bei einer indirekten Befestigung der Store am Halteelement via Storengehäuse, also
im Falle einer "Kastenstore", ist das Gehäuse bevorzugt mit dem Halteelement durch
Verrasten befestigbar. Wie weiter oben im Zusammenhang mit dem Halteelement ausgeführt,
kann dies beispielsweise dadurch erreicht werden, indem das Halteelement, wie in der
EP-B-1617037 offenbart, als Haltebügel ausgestaltet ist, welcher zwei elastisch federnde Bügelarme
aufweist, die im montierten Zustand das Gehäuse der Store formschlüssig untergreifen.
[0033] Alternativ kann das Storengehäuse (inkl. Store und weitere Storenbauteile) auch zwischen
zwei Befestigungsvorrichtungen positioniert und beidseitig an einem jeweiligen Halteelement
befestigt werden. Allgemein kann das Halteelement auch als Teil des Gehäuses, etwa
als Seitenwand oder Teil einer Seitenwand des Gehäuses, ausgebildet sein.
[0034] Bei Storen, die kein Gehäuse aber zumindest eine Wickelwelle aufweisen, kann die
Befestigung der Store am Halteelement beispielsweise auch dadurch erfolgen, dass die
Wickelwelle auf beiden Seiten von einem jeweiligen Halteelement gehalten ist, bzw.
die Wickelwelle beidseits an einer jeweiligen Haltefläche eines Haltebügels montiert
ist.
[0035] Unabhängig davon, ob das Halteelement direkt mit der Store (etwa mit der Wickelwelle)
verbunden ist oder ein Storengehäuse mit darin angeordneter Store trägt (und gegebenenfalls
selber Teil des Gehäuses ist), bleibt die der Erfindung zugrunde liegende Idee, nämlich
die Bereitstellung einer schallgedämmten oder schallentkoppelten Befestigungsvorrichtung
für eine Store, bei welcher ein die Store oder ein Storengehäuse inkl. darin gelagerte
Store tragendes Halteelement mittels eines Verbindungselements über ein elastisches
Dämmelement an einem Träger abgestützt ist, dieselbe.
[0036] Heutzutage werden Storen vorwiegend mittels eines Elektroantriebs betrieben. Die
Store umfasst daher bevorzugt einen Elektroantrieb, welcher im Falle einer Kastenstore
in der Regel im Gehäuse angeordnet ist, bzw. im Falle von kastenlosen Storen (also
Storen ohne Gehäuse) in der Wickelwelle untergebracht sein kann. Da Elektroantriebe
im Betrieb relativ starke Lärmemissionen verursachen können, ist bei solchen eine
schallentkoppelte Montage besonders wichtig, um eine Körperschallübertragung bzw.
Übertragung der Betriebsgeräusche an den den Elektroantrieb tragenden Gebäudeteil
zu vermeiden. Bei Kastenstoren sind im Gehäuse neben dem Antrieb in der Regel weitere
Storenbauteile, wie etwa eine Antriebsmechanik mit einer Wickelwelle zum Aufwickeln
von Storenbändern, angeordnet.
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einiger in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Wenn alternative Ausführungsformen sich nur in einzelnen Merkmalen
unterscheiden, wurden für die gleichbleibenden Merkmale jeweils dieselben Bezugszeichen
verwendet. Es zeigen jeweils rein schematisch:
- Fig. 1
- in perspektivischer Ansicht eine Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung der
vorliegenden Erfindung im nicht montierten Zustand, umfassend ein Halteelement in
Form eines Haltebügels, einen Träger in Form einer Trägerplatte sowie ein elastisches
Dämmelement, welches als Elastomerkörper ausgebildet ist;
- Fig. 2
- in Frontalansicht die Befestigungsvorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 3
- in Frontalansicht ein System umfassend die in Fig. 1 und 2 dargestellte Befestigungsvorrichtung
im montierten Zustand sowie eine Lamellenstore, die mittels der Befestigungsvorrichtung
an einem horizontalen Gebäudeteil befestigt ist;
- Fig. 4
- in perspektivischer Ansicht eine erste alternative Ausführungsform der in Fig. 1 und
2 gezeigten Befestigungsvorrichtung, bei welcher das elastische Dämmelement als Metalldruckfeder
ausgebildet ist.
- Fig. 5
- in perspektivischer Ansicht eine zweite alternative Ausführungsform der in Fig. 1
und 2 gezeigten Befestigungsvorrichtung, bei welcher der Träger als Trägerbügel ausgebildet
ist.
- Fig. 6
- in Frontalansicht ein System umfassend die in Fig. 5 dargestellte Befestigungsvorrichtung
im montierten Zustand, sowie eine Lamellenstore, die mittels der Befestigungsvorrichtung
an einem vertikalen Gebäudeteil befestigt ist;
- Fig. 7
- in perspektivischer Seitenansicht eine dritte alternative Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung,
bei welcher der Träger zweiteilig ausgebildet ist und eine Trägerplatte umfasst, die
an einem zusätzlichen Trägerbügel befestigt ist;
- Fig. 8
- die in Fig. 7 gezeigte Befestigungsvorrichtung in Frontalansicht;
- Fig. 9
- in Seitenaufsicht eine vierte alternative Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung,
bei welcher das Halteelement als U-förmiger Haltebügel zur direkten Halterung einer
Stoffstore ausgebildet ist; und
- Fig. 10
- in perspektivischer Ansicht das in Fig. 9 gezeigte Halteelement mit einer teilweise
sichtbaren, endseitig am Halteelement befestigter Wickelwelle der Stoffstore.
[0038] Die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Befestigungsvorrichtung
10 umfasst einen Träger 12, welcher in der gezeigten Ausführungsform als Trägerplatte
12' ausgebildet ist und dazu bestimmt ist an einem horizontalen Gebäudeteil 14 (siehe
Fig. 3), insbesondere an einem Fenster- oder Türsturz, befestigt zu werden. Die Trägerplatte
12' weist eine zentrale Durchgangsbohrung 16 (in Fig. 3 sichtbar) sowie vier äussere
Montagelöcher 18 auf. Die Durchgangsbohrung 16 dient der Aufnahme eines Verbindungselements
44, welches weiter unten näher beschrieben ist. Die Montagelöcher 18 dienen der Aufnahme
von Befestigungsschrauben (nicht gezeigt), die für die Befestigung der Trägerplatte
12' in entsprechende Bohrungen im Gebäudeteil eingeführt werden (nicht gezeigt).
[0039] Die Befestigungsvorrichtung 10 umfasst weiter ein elastisches, axial federndes Dämmelement
20, welches in der gezeigten Ausführungsform einen eine zentrale Durchgangsbohrung
22 aufweisenden, zylindrischen Elastomerkörper umfasst. Der Elastomerkörper ist auf
einer Seite auf dem Träger 12 abgestützt und auf der anderen, dem Träger 12 gegenüberliegenden
Seite ist eine Unterlegscheibe 24 aus Metall angeordnet, die eine zentrale Durchgangsbohrung
26 aufweist und auf dem Dämmelement 20 aufliegt. Die Form und der Durchmesser der
Unterlegscheibe 24 entspricht im Wesentlichen der Querschnittsfläche des Dämmelements
20, wobei der Durchmesser etwas kleiner ist.
[0040] Als weiteres Element der Befestigungsvorrichtung 10 ist unterhalb des Trägers 12
ein Halteelement 28 angeordnet, welches als Haltebügel 28' ausgebildet und dazu bestimmt
ist, das Gehäuse 30 oder ein Gehäuseteil einer Store zu halten und so die Store zu
tragen. Der Haltebügel 28' weist einen aus Blech gestanzten und zu einem U-Profil
gebogenen Bügelsteg 32 auf, in welchem mittig eine Durchgangsbohrung 33 vorhanden
ist. An den beiden Enden des Bügelstegs 32 ist jeweils ein elastisch auslenkbarer
Bügelarm 34, 35 integral angeformt, wobei die Bügelarme 34, 35 jeweils rechtwinklig
vom Bügelsteg 32 und in Richtung der Öffnung des U-profilförmigen Bügelstegs 32 abstehen.
Jeder Bügelarm 34, 35 weist eine dem anderen Bügelarm 35, 34 zugewandte Haltefläche
29 auf, welche im montierten Zustand der Store am Storengehäuse 30 anliegt (siehe
Fig. 3 und 6). Die freien Endbereiche der zwei Bügelarme 34, 35 sind jeweils zu einem
in Richtung des anderen Bügelarms und dann in Richtung des Bügelstegs 32 gerichteten
Haltehaken 36 ausgeformt. Die Haltehaken 36 sind dazu bestimmt, die Gehäuseendkanten
eines Storengehäuses 30 formschlüssig zu untergreifen, wie dies in Fig. 3 und 6 gezeigt
ist. Das Gehäuse 30 kann so am Haltebügel 28' verrastet werden. Ein entsprechender
Haltebügel 28' ist im europäischen Patent Nr.
1 617 037 im Detail beschrieben.
[0041] Alternativ oder zusätzlich zur Befestigung mittels Einrasten des Storengehäuses 30
in den Haltebügel 28' kann das Gehäuse 30 auch anderweitig am Haltebügel 28' befestigt
werden. Beispielsweise können die Bügelarme 34, 35 im Bereich der jeweiligen Haltefläche
29 Löcher 38 aufweisen (siehe auch Fig. 7), um die Bügelarme 34, 35 am Gehäuse 30
festzuschrauben.
[0042] Zwischen dem Träger 12 (Trägerplatte 21' oder Trägerbügel 12'') und dem Haltebügel
28' ist ein Zwischenelement 40 angeordnet, das aus einem elastischen Material, insbesondere
aus Sylodyn®, gefertigt ist und ebenfalls eine Durchgangsbohrung 42 aufweist. Besagtes
Zwischenelement 40 ist an der dem Haltebügel 28' zugewandten Seite des Trägers 12
befestigt, wobei die Befestigung beispielsweise durch Verkleben oder mittels Schrauben
erfolgen kann.
[0043] Wie etwa in Fig. 2 ersichtlich sind der Haltebügel 28', das Zwischenelement 40, der
Träger 12, das Dämmelement 20 und die Unterlegscheibe 24 in axialer Richtung derart
übereinander angeordnet, dass ihre jeweiligen Durchgangsbohrungen 16, 22, 26, 33,
42 miteinander fluchten bzw. eine gemeinsame Zentralmittelachse L
MA aufweisen (siehe Fig. 2 und 8).
[0044] Als weiteres Element umfasst die Befestigungsvorrichtung 10 ein Verbindungselement,
das in der gezeigten Ausführungsform als Spannschraube 44 ausgebildet ist und dazu
dient, den Haltebügel 28' indirekt über das Zwischenelement 40 mit dem Träger 12 zu
verbinden. Konkret umfasst die Spannschraube 44 einen Kopf 46 und einen Schaft 48,
wobei letzterer in axialer Richtung mit Spiel durch die übereinander angeordneten
Durchgangsbohrungen 16, 22, 26, 33, 42 von Haltebügel 28', Zwischenelement 40, Träger
12 und Dämmelement 20 und Unterlegscheibe 24 geführt ist. Die Durchgangsbohrung 33
im Haltebügel 28' ist derart ausgestaltet, dass sie den Kopf 46 der Schraube aufnehmen
kann und eine umlaufenden Schulter aufweist, auf welcher die dem Schaft 48 zugewandten
Unterseite des Schraubenkopfes 46 aufliegt. Der Schraubenkopf 46 kann somit in der
Durchgangsbohrung 33 versenkt werden.
[0045] Wie in Fig. 3 und 6 mit gestrichelten Linien angedeutet, ragt der Schaft 48 mit seinem
freien Ende aus der Durchgangsbohrung 22 der Unterlegscheibe 24 raus und ist über
eine auf das freie Ende aufgeschraubte Schraubenmutter 50 an der Unterlegscheibe 24
und somit indirekt via Dämmelement 20 am Träger 12 abgestützt. Durch Anziehen oder
Lockern der Schraubenmutter 50 kann die Distanz zwischen dem Haltebügel 28' und dem
Träger 12 eingestellt werden. Bei der Montage der Befestigungsvorrichtung 10 wird
die Schraubenmutter 50 soweit angezogen, bis der Haltebügel 28' unter einer Vorspannkraft
indirekt über das Zwischenelement 40 am Träger 12 gehalten ist. Die Vorspannkraft
entspricht dabei einer auf den Haltebügel 28' wirkenden Zugkraft in Richtung zum Träger
12, welche bei einer Kompression des federelastischen Dämmelements 20 und des elastischen
Zwischenelements 40 durch Anziehen der Spannschraube 44 resultiert.
[0046] Bei nicht montierter bzw. nicht am Haltebügel 28' befestigter Store ist die entgegen
der Zugkraft auf den Haltebügel 28' wirkende Gewichtskraft kleiner als die Zugkraft,
so dass der Haltebügel 28' unter Vorspannung am Zwischenelement 40 (und somit indirekt
am Träger 12) gehalten ist (siehe Fig. 7 und 8). Im montierten Zustand der Store wird
besagte Vorspannkraft aufgrund der von dem Storengehäuse 30 und der Store auf das
Halteelement 28 ausgeübten Last allerdings überwunden, wie nachfolgend im Zusammenhang
mit den Fig. 3 und 6 erläutert wird.
[0047] Fig. 3 und 6 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemässen
Systems im montierten Zustand, d.h. in welchem ein Storengehäuse 30 inkl. darin befindlichen
Storenbauteilen (etwa eine Antriebsmechanik, mit einer Welle zum Aufwickeln von Storenbändern
und ein Elektroantrieb 52) sowie eine Vielzahl von Lamellen 54 inkl. Endschiene 56,
am Haltebügel 28' befestigt ist. Das Storengehäuse 30 ist aus Stahl gefertigt und
weist auf einer Seite eine Öffnung 58 auf, welche im montierten Zustand gegen unten
gerichtet ist. Durch das Gewicht des am Haltebügel 28' befestigten Storengehäuses
30, inkl. zugehöriger Store und Storenbauteile wird der Haltebügel 28' entgegen der
Vorspannkraft vom Träger 12 weg, d.h. axial nach unten gezogen. In diesem gewichtsbelasteten
Zustand ist die entgegen der Zugkraft auf den Haltebügel 28' wirkende Gewichtskraft
grösser als die Vorspannkraft, was eine Abstandvergrösserung zwischen Träger 12 und
Haltebügel 28' und je nach Gewicht gegebenenfalls sogar ein Abheben des Haltebügels
28' vom Zwischenelement 40 bewirkt. Durch die Abstandvergrösserung zwischen Haltebügel
28' und Träger 12, wird das Zwischenelement 40 entspannt, was eine Körperschallentkopplung
zwischen Store und Träger 12 und somit auch zwischen Store und Gebäudeteil 14, 15
gewährleistet. Das Storengehäuse 30 inkl. Store ist somit im montierten Zustand über
die Spannschraube 44 schallentkoppelt am Träger 12 gehalten. Dank der schalldämmenden
Eigenschaften des Zwischenelements sind weder im vorgespannten Zustand noch im montierten
Zustand Schallbrücken vorhanden, über welche Körperschall von der Store bzw. vom Storenantrieb
52 auf das Gebäude übertragen werden könnte.
[0048] Je nach Anforderung und Gegebenheit werden pro Storengehäuse 30 zwei oder mehr Befestigungsvorrichtungen
10 verwendet.
[0049] Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform wird die Trägerplatte 12' an einem horizontalen
Gebäudeteil 14, z.B. an einem Fenster- oder Türsturz oder einem horizontalen Balken
befestigt. In besagtem horizontalen Gebäudeteil 14 ist eine Ausnehmung 60 vorgesehen,
in welche das Dämmelement 20 hineinragt. Der als Trägerplatte 12' ausgebildete Träger
12 weist vier Durchgangsbohrungen auf (nicht sichtbar), die der Aufnahme von Befestigungsschrauben
dienen, um die Trägerplatte 12' am horizontalen Gebäudeteil 14 festzuschrauben.
[0050] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform 10' des Befestigungselements, bei welchem
das Dämmelement 20 in Form einer spiralförmigen Metalldruckfeder 20' ausgebildet ist.
Auf der der Trägerplatte 12' abgewandten Seite des Dämmelements 20 ist eine Unterlegscheibe
24' abgestützt, welche in der Form und im Umfang der Querschnittsfläche der Metalldruckfeder
20' entspricht. Die Metalldruckfeder 20' erfüllt die gleichen Funktionen wie das im
Zusammenhang mit Fig. 1 und 2 beschriebene Dämmelement 20 aus einem elastomeren Material.
[0051] In Fig. 5 und 6 ist eine weitere alternative Ausführungsform 10'' des Befestigungselements
dargestellt. In dieser ist das Dämmelement 20 wiederum als zylindrischer Körper aus
einem elastomeren Material ausgebildet. Anders als bei den in Fig. 1 und 3 gezeigten
Ausführungsformen ist der Träger 12 allerdings nicht als Trägerplatte 12', sondern
in Form eines L-förmigen Trägerbügels 12'' ausgebildet. In Analogie zur Trägerplatte
12' ist der Haltebügel 28' über das Dämmelement 20 und die Spannschraube 44 am horizontalen
Schenkel 57 des Trägerbügels 12'' abgestützt. Der vertikale Schenkel 59 des Trägerbügels
12'' weist mehrere Langlöcher 62 auf, durch die Befestigungsschrauben 63 durchgeführt
(Fig. 6) und der Trägerbügel 12'' inkl. damit verbundenen Haltebügel 28', Zwischenelement
40 und Dämmelement 20 an einem vertikalen Bauteil 15, z.B. einer Gebäudewand, befestigt
werden kann (siehe Fig. 6). Während die Befestigung der Store mittels Trägerplatte
12' eine deckenseitige Ausnehmung 60 erfordert (siehe Fig. 6), ist dies bei einer
Befestigung mittels Trägerbügel 12'' an einem vertikalen Gebäudeteil 15 nicht nötig.
[0052] In den Fig. 7 und 8 ist eine weitere Ausführungsform 10''' der Befestigungsvorrichtung
gezeigt. In dieser ist der Träger zweiteilig ausgebildet und umfasst einerseits eine
Trägerplatte 64, auf welcher das Dämmelement 20 abgestützt ist, und andererseits einen
im Wesentlichen L-förmigen zusätzlichen Trägerbügel 66, der mit der Trägerplatte 64
verbunden ist und in Analogie zu dem im Zusammenhang mit Fig. 5 und 6 beschriebenen
Trägerbügel 12'' an einem vertikalen Gebäudeteil (in Fig. 7 und 8 nicht gezeigt) befestigt
werden kann. Bei dieser Ausführungsform 10''' ist der zusätzliche Trägerbügel 66 nicht
von der Spannschraube 44 durchgriffen, sondern über zusätzliche Schrauben 68 mit der
Trägerplatte 64 verbunden. Der zusätzliche Trägerbügel 66 weist mehrere längliche
Löcher 70 auf, welche für die Montage des Trägerbügels 66 am Gebäudeteil bzw. für
die Verbindung des Trägerbügels 66 mit der Trägerplatte 64 vorgesehen sind. So kann
der Haltebügel 28' mit Versatz zum zusätzlichen Trägerbügel befestigt werden, was
insbesondere vorteilhaft ist, wenn der Raum zwischen vertikaler Seitenwand, bzw. dem
vertikalen Schenkel des Trägerbügels 66 und der Längsmittelachse L
MA des Haltebügels 28' beschränkt ist (siehe Fig. 8).
[0053] Die in den Fig. 1 bis 8 gezeigten Ausführungsformen der Befestigungsvorrichtung eignen
sich besonders für die Befestigung einer Lamellenstore. Wie nachfolgend im Zusammenhang
mit Fig. 9 und 10 beschrieben, kann das erfindungsgemässe Konzept einer schallentkoppelten
Befestigung einer Store auch auf andere Storenarten, wie etwa eine Stoffstore angewendet
werden.
[0054] Bei der in Fig. 9 gezeigten Variante umfasst die Befestigungsvorrichtung 10'''' einen
Träger, welcher in der gezeigten Ausführungsform zwei Trägerplatten 12' umfasst und
dazu bestimmt ist an einem nicht sichtbaren horizontalen Gebäudeteil, insbesondere
an einem Fenster- oder Türsturz, befestigt zu werden. Das Halteelement ist als Haltebügel
28'' - in der Art eines Befestigungswinkels - ausgebildet und mittels der Trägerplatten
12' am horizontalen Gebäudeteil befestigbar (nicht gezeigt).
[0055] Im montierten Zustand der Store ist eine Wickelwelle 72, welche der Auf- und Abwicklung
einer Tuchbahn 54' dient und einen Elektroantrieb 52' umfasst, an ihren zwei Stirnseiten
mit einem jeweiligen Haltebügel 28'' verbunden (wobei jeweils nur ein Haltebügel sichtbar
ist). Die Tuchbahn 54' ist entlang ihrer freien Endkante mit einem Fallstab 56' verbunden,
welcher entlang mithilfe einer Seilführung 55 geführt ist und in Längsrichtung gespannt
ist. Anstelle des Führungsseils 55 könnte der Fallstab 56' auch entlang einer Stangenführung
oder in einer Führungsschiene geführt sein.
[0056] Wie aus Fig. 10 gut ersichtlich, umfasst jeder Haltebügel 28'' eine Haltefläche 29',
an welcher die Wickelwelle 72 inklusive darin angeordnetem Elektroantrieb 52' befestigt
ist. Im montierten Zustand der Store tragen somit die zwei Haltebügel 28'' die Wickelwelle
72, inkl. Tuchbahn 54', Antrieb 52' sowie Fallstab 56'.
[0057] Jeder Haltebügel 28'' weist einen U-förmigen Querschnitt auf, wobei jeweils zwei
Schenkel 74, 75 unter Bildung einer jeweiligen Seitenkante 76, 77 rechtwinklig von
der Haltefläche 29 in Richtung Wickelwelle 72 abragen. Der obere Schenkel 74 weist
zwei Durchgangsbohrungen 33' auf, welche der Aufnahme einer jeweiligen Spannschraube
44 (siehe Fig. 9) dienen. In Analogie zu der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ist
der Haltebügel 28'' somit mittels der Spannschrauben 44 über die Dämmelemente 20 an
den zwei Trägerplatten 12' abgestützt. Ebenso ist auch zwischen dem Haltebügel 28''
und jeder der zwei Trägerplatten 12' ein jeweiliges schalldämmendes Zwischenelement
40 angeordnet, an welchen der Haltebügel 28'', konkret der obere Schenkel 74, im unbelasteten
Zustand unter einer Vorspannkraft gehalten ist. "Im unbelasteten Zustand" beschreibt
hierbei den Zustand, in welchem der Haltebügel 28'' nicht die Last der weiteren Storenbauteile,
insbesondere der Wickelwelle 72, dem Antrieb 52' und der Tuchbahn 54', sowie der allfälligen
Seilvorspannkraft bei seilgeführten Storen trägt. Im montierten Zustand, wenn besagte
Storenbauteile direkt oder indirekt mit dem Haltebügel 28'' verbunden sind, wirkt
durch das Gewicht dieser Storenbauteile eine Gewichtskraft, die der Vorspannkraft
entgegengerichtet ist. Entgegen der Vorspannkraft wirkt zudem die Seilspannung, welche
die Tuchbahn 54' unter Spannung hält.
[0058] Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Summe der Gewichtskraft und der Seilspannung
grösser als die von den Dämmelementen 20 via Spannschrauben 44 auf den Haltebügel
28'' ausgeübte Vorspannkraft, so dass letztere im montierten Zustand der Store überwunden
wird und eine Abstandvergrösserung vom Haltebügel 28'' zum Träger (bzw. den Trägerplatten
12') bewirkt. Aufgrund dieser Abstandvergrösserung und der damit einhergehenden axialen
Komprimierung der Dämmelemente 20 bzw. der Dekomprimierung der Zwischenelemente 40
wird die Ausbildung von Schallbrücken zwischen Store und Gebäudebauteil konsequent
verhindert.
1. Befestigungsvorrichtung (10) für eine Store,
mit einem Träger (12), welcher dazu bestimmt ist an einem Gebäudeteil (14, 15) befestigt
zu werden,
und einem unterhalb des Trägers (12) angeordneten, an diesem mittels eines Verbindungselements
(44) befestigten Halteelements (28),
wobei das Halteelement (28) dazu bestimmt ist, direkt oder über ein Storengehäuse
(30) mit einer Store verbunden zu sein und diese zu tragen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (44) eine Durchgangsbohrung (16) im Träger (12) mit Spiel
sowie eine Durchgangsbohrung (22) in einem oberhalb des Trägers (12) angeordneten,
elastischen, axial federnden Dämmelement (20) durchgreift,
das Dämmelement (20) einerseits am Träger (12) abgestützt ist und andererseits sich
das Verbindungselement (44) am Dämmelement (20) abstützt,
und dass das Halteelement (28) bei nicht montierter Store durch eine vom Dämmelement
(20) über das Verbindungselement (44) in Richtung zum Träger (12) auf das Halteelement
(28) wirkende Zugkraft - direkt oder über ein Zwischenelement (40) - unter einer Vorspannkraft
am Träger (12) gehalten ist,
wobei die Vorspannkraft kleiner ist als eine, bei im montierten Zustand am Halteelement
(28) befestigter Store, entgegen der Vorspannkraft auf das Halteelement (28) wirkende
Kraft.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (40) aus einem elastisch verformbaren und/oder schalldämmenden
Material, bevorzugt aus Kunststoff oder Kork, besonders bevorzugt aus einem Kautschukmaterial,
insbesondere enthaltend oder bestehend aus Polyetherurethan, gefertigt ist.
3. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) eine Trägerplatte (12') ist.
4. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) ein bevorzugt U- oder L-förmig ausgebildeter Trägerbügel (12'') ist,
welcher einen freien Schenkel (59) aufweist, der durch Verschrauben an einem vertikalen
Gebäudeteil (15) befestigbar ist.
5. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) zweiteilig ausgebildet ist und eine Trägerplatte (64) sowie einen
mit der Trägerplatte (64) verbundenen zusätzlichen Trägerbügel (66) umfasst, wobei
das elastische Dämmelement (20) an der Trägerplatte (64) abgestützt ist.
6. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsbohrung (16) im Träger (12) mit einem schalldämmenden Material, vorzugsweise
enthaltend oder bestehend aus Nitril-, Silikon-, Polyesterurethan-, Acrylat-, Polychlorpren-
und/oder Fluor-Kautschuk, ausgekleidet ist.
7. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Verbindungselement (44) auf einer dem Träger (12) abgewandten Seite am Dämmelement
(20) abstützt.
8. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (28) ein bevorzugt U- oder L-förmiger Haltebügel (28', 28'') ist,
wobei der Haltebügel (28, 28'') mindestens einen Schenkel (34, 74) mit einer Haltefläche
(29, 29') aufweist und die Haltefläche (29, 29') dazu bestimmt ist, die Store oder
ein Storenbauteil, insbesondere ein Storengehäuse (30) oder eine Wickelwelle (72),
zu halten.
9. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Dämmelement (20) einen bevorzugt zylindrischen Körper aus einem elastomeren
Material, bevorzugt aus Kunststoff oder Kork, vorzugsweise einem Kautschukmaterial,
besonders bevorzugt enthaltend oder bestehend aus Polyurethan, umfasst.
10. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Dämmelement (20) eine Metalldruckfeder (20'), bevorzugt aus Federstahl,
umfasst.
11. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (44) in Form eines Gewindebolzens, bevorzugt in Form einer
Schraube, besonders bevorzugt in Form einer Spannschraube, ausgebildet ist.
12. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Dämmelement (20) ausgeübte Zugkraft etwa 20 bis 900 N, vorzugsweise etwa
250 bis 450 N, beträgt.
13. System umfassend mindestens eine Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 12, sowie eine Store, insbesondere eine Lamellenstore, eine Stoffstore oder
ein Rollladen.
14. System gemäss Anspruch 13, umfassend ferner ein Storengehäuse (30) sowie ein im Gehäuse
(30) angeordneter Elektroantrieb (52).
15. System gemäss Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (30) am Halteelement (28), bevorzugt mittels Verrasten, befestigbar ist.
16. System gemäss Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (28) als Seitenwand oder als Teil einer Seitenwand des Storengehäuses
ausgebildet ist.