[0001] Die Erfindung betrifft einen Kühlbalken zur Kühlung eines in einer Transportrichtung
bewegten Walzguts.
[0002] Beim Warmwalzen von Walzgut, beispielsweise einer Bramme, wird das Walzgut durch
Walzen bei hohen Temperaturen umgeformt. Um das Walzgut abzukühlen, wird ein Kühlmittel,
in der Regel Wasser, auf das Walzgut aufgebracht. Die Temperatur des Walzguts variiert
oft quer zur Transportrichtung. Derartige Temperaturunterschiede können die Qualität
des Walzguts beeinträchtigen. Um diese Temperaturunterschiede zu reduzieren, sind
verschiedene Kühlvorrichtungen und - verfahren bekannt.
[0003] WO 2014/170139 A1 offenbart eine Kühleinrichtung für ein flaches Walzgut mit mehreren Spritzbalken,
die sich quer zu einer Transportrichtung des Walzguts erstrecken. Die Spritzbalken
weisen jeweils quer zur Transportrichtung gesehen zwei äußere Bereiche und einen zwischen
den beiden äußeren Bereichen angeordneten mittleren Bereich auf, wobei in die Bereiche
über je eine eigene, individuell ansteuerbare Ventileinrichtung ein flüssiges Kühlmedium
einspeisbar ist.
[0004] DE 10 2007 053 523 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Temperaturverteilung über die Breite
einer Bramme oder eines Bandes, wobei zumindest eine Kühlvorrichtung mit Düsen zur
Aufbringung eines Kühlmittels auf die Bramme oder auf das Band vorgesehen ist. Die
Düsen werden über die Breite derart verteilt angeordnet und/oder angesteuert, dass
insbesondere Positionen, an welchen eine erhöhte Temperatur ermittelbar ist, ein Kühlmittel
appliziert wird.
[0005] WO 2006/076771 A1 offenbart ein Warmwalzwerk und ein Verfahren zu dessen Betrieb, wobei die Form eines
gewalzten Bandes durch lokalisierte Kühlvorrichtungen gesteuert wird.
[0006] Die Kühlvorrichtungen sind in Abständen entlang von Arbeitswalzen in mindestens drei
seitlichen Zonen angeordnet.
[0007] DE 199 34 557 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Kühlen von auf einer Förderstrecke geförderten Metallbändern
oder Metallblechen, insbesondere von warmgewalzten Stahlbändern im Auslauf einer Walzstraße,
mit mindestens einem sich im Wesentlichen über die Breite der Förderstrecke erstreckenden
Kühlbalken zum Aufbringen von Kühlflüssigkeit auf das zu kühlende Metallband oder
-blech.
[0008] EP 0 081 132 A1 offenbart eine Kühlvorrichtung zur gleichmäßigen Kühlung einer dicken Stahlplatte,
wobei eine gewünschte Wassermenge mit mehreren stabartigen Verteilern in der Breitenrichtung
der Stahlplatte ausgegeben wird.
[0009] DE 198 54 675 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Kühlen eines Metallbandes, insbesondere eines Warmbreitbandes,
im Auslauf einer Walzstraße mit mindestens zwei über die Breite des Metallbandes verteilt
angeordneten Düsen, wobei eine Steuer- und Regeleinrichtung einen aus jeder Düse austretenden
Kühlfluidstrom einzeln in Abhängigkeit von einer erfassten Temperatur eines Breitenabschnitts
des Metallbandes steuert, welcher der jeweiligen Düse zugeordnet ist.
[0010] Die
JP 2011-194417 zeigt einen Kühlbalken zur Kühlung eines in einer Transportrichtung bewegten Walzguts,
der Kühlbalken umfassend- eine mit einem Kühlmittel befüllbare Sprühkammer, - eine
Verteilerkammer zur Zwischenspeicherung des Kühlmittels, die mit der Sprühkammer durch
wenigstens eine Durchlassöffnung zur Befüllung der Sprühkammer mit Kühlmittel aus
der Verteilerkammer verbunden ist,-wobei jede Durchlassöffnung zwischen der Verteilerkammer
und der Sprühkammer an einer Oberseite der Verteilerkammer angeordnet ist,- und mehrere
aus der Sprühkammer mit Kühlmittel speisbare Düsen, durch die jeweils ein Kühlmittelstrahl
eines Kühlmittels in einer Ausgaberichtung zu dem Walzgut ausgebbar ist,- wobei jede
Düse einen rohrartigen Düsenkörper aufweist, der ein in einem oberen Bereich des Kühlbalkens
innerhalb der Sprühkammer angeordnetes offenes Ende zur Einspeisung von Kühlmittel
in die Vollstrahldüse aufweist.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Kühlung eines in einer
Transportrichtung bewegten Walzguts und ein Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung
anzugeben, die insbesondere hinsichtlich des Ausgleichs von Temperaturunterschieden
des Walzguts quer zur Transportrichtung verbessert sind.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kühlbalken mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Ein gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ausgebildeter Kühlbalken zur Kühlung
eines in einer Transportrichtung bewegten Walzguts umfasst eine mit einem Kühlmittel
befüllbare Sprühkammer und mehrere aus der Sprühkammer mit Kühlmittel speisbare Vollstrahldüsen,
durch die jeweils ein Kühlmittelstrahl eines Kühlmittels mit einem nahezu konstanten
Strahldurchmesser in einer Ausgaberichtung zu dem Walzgut ausgebbar ist. Jede Vollstrahldüse
weist einen rohrartigen Düsenkörper auf, der ein in einem oberen Bereich des Kühlbalkens
innerhalb der Sprühkammer angeordnetes offenes Ende zur Einspeisung von Kühlmittel
in die Vollstrahldüse aufweist.Dabei ist eine Verteilerkammer zur Zwischenspeicherung
des Kühlmittels vorgesehen, die mit der Sprühkammer durch wenigstens eine Durchlassöffnung
zur Befüllung der Sprühkammer mit Kühlmittel aus der Verteilerkammer verbunden ist.
Jede Durchlassöffnung ist zwischen der Verteilerkammer und der Sprühkammer an einer
Oberseite der Verteilerkammer angeordnet und das offene Ende des rohrartigen Düsenkörpers
einer Vollstrahldüse ist oberhalb der Höhe der Oberseite der Verteilerkammer angeordnet.
[0015] Diese Ausführung eines Kühlbalkens ermöglicht die Ausgabe von Kühlmittel aus der
Sprühkammer zu dem Walzgut durch Vollstrahldüsen. Unter einer Vollstrahldüse wird
eine Düse verstanden, durch die ein im Wesentlichen gerader Kühlmittelstrahl mit einem
nahezu konstanten Strahldurchmesser ausgebbar ist. Die Verwendung von Vollstrahldüsen
hat den Vorteil, dass der Abstand des Kühlbalkens von dem Walzgut aufgrund der im
Wesentlichen geraden Kühlmittelstrahlen in einem weiten Bereich, typischerweise bis
etwa 1500 mm, unkritisch ist und daher in diesem Bereich variiert werden kann, ohne
dabei die Kühlwirkung negativ zu beeinflussen, da die Kühlwirkung im Wesentlichen
nur an den unmittelbaren Aufprallstellen der Kühlmittelstrahlen auftritt.
[0016] Ein weiterer Vorteil von Vollstrahldüsen im Vergleich zu üblicherweise verwendeten
Kegel- oder Flachstrahldüsen resultiert daraus, dass Vollstrahldüsen durch die gebündelte
Ausgabe des Kühlmittels bei gleichem Kühlmitteldruck in dem Kühlbalken einen höheren
Aufschlagdruck des Kühlmittels auf dem Walzgut als Kegel- oder Flachstrahldüsen erzeugen.
Der höhere Aufschlagdruck wirkt sich positiv auf die Kühlwirkung an der Walzgutoberfläche
aus, weil dort aufgrund der insgesamt großen aufgebrachten Kühlmittelmenge stets ein
bestimmter Kühlmittelfilm mit einer Dicke von typischerweise mehreren Millimetern
bis Zentimetern besteht, der von den auftreffenden Kühlmittelstrahlen möglichst vollständig
durchstoßen werden sollte, um eine hohe Relativgeschwindigkeit des Kühlmittels zur
Walzgutoberfläche und damit eine gute Wärmeabfuhr zu erreichen. Zudem beeinflussen
sich auch bei sehr enger Düsenanordnung die Kühlmittelstrahlen von Vollstrahldüsen
nicht gegenseitig, wie dies bei den Kegel- oder Flachstrahldüsen der Fall sein kann.
[0017] Zudem bieten Vollstrahldüsen - beispielsweise im Unterschied zu Kegel- oder Flachstrahldüsen,
die eine Strahlaufweitung verursachen und daher einen höheren Betriebsdruck benötigen
- aufgrund des hohen Aufschlagdrucks die Möglichkeit, einen erfindungsgemäßen Kühlbalken
bei relativ geringem Kühlmitteldruck zu betreiben, was sich vorteilig auf den Energieverbrauch
und die Auswahl kostengünstigerer Peripheriegeräte wie Pumpen auswirkt. Beispielsweise
wird ein erfindungsgemäßer Kühlbalken in einem Hochdruckbetrieb mit einem Kühlmitteldruck
von bis zu 10 bar angespeist, wobei an einer einzelnen Vollstrahldüse noch immer ein
Druck erreicht wird, der um weniger als 1 bar unter diesem Kühlmitteldruck liegt.
Alternativ kann ein erfindungsgemäßer Kühlbalken aber auch in einem Laminarbetrieb
(Niederdruckbetrieb) bei einem Kühlmitteldruck von beispielsweise etwa nur 1 bar eingesetzt
werden.
[0018] Des Weiteren sind Vollstrahldüsen aufgrund ihres kompakten und stabilen Aufbaus gegenüber
mechanischen Einwirkungen wesentlich unempfindlicher im Vergleich zu den Kegel- oder
Flachstrahldüsen, was beispielsweise im Falle eines Bandrisses des Walzguts mit einem
schlagenden Bandende von Vorteil ist.
[0019] Die Aufteilung des Kühlbalkens in eine Sprühkammer und eine Verteilerkammer und die
Ausführung des Kühlbalkens mit Vollstrahldüsen ist besonders vorteilhaft, wenn der
Kühlbalken oberhalb des Walzguts angeordnet ist und das Kühlmittel nach unten auf
das Walzgut ausgegeben wird, d. h. wenn die Ausgaberichtung wenigstens annähernd mit
der Richtung der Schwerkraft übereinstimmt. In diesem Fall ermöglicht nämlich die
erfindungsgemäße Ausführung vorteilhaft, dass bei einer Unterbrechung der Kühlung
des Walzguts nach der Unterbrechung der Kühlmittelzuführung zu dem Kühlbalken eine
relativ geringe Menge von Kühlmittel aus dem Kühlbalken nachläuft und auf das Walzgut
ausgegeben wird, während eine große Menge von Kühlmittel in dem Kühlbalken verbleibt.
Dadurch kann der Kühlbalken bei einer Wiederaufnahme der Kühlung durch das geringere
zu befüllende Volumen auch schneller mit Kühlmittel gefüllt werden als im Falle, dass
der Kühlbalken bei einer Unterbrechung der Kühlung vollständig geleert wird. Dies
wird durch die Zwischenspeicherung von Kühlmittel in der Verteilerkammer erreicht,
wodurch bei einer geeigneten Anordnung der wenigstens einen Durchlassöffnung zwischen
der Sprühkammer und der Verteilerkammer, insbesondere bei einer Anordnung an einer
Oberseite der Verteilerkammer, die Verteilerkammer bei einer Unterbrechung der Kühlmittelzuführung
ganz oder zumindest teilweise mit Kühlmittel befüllt bleibt. Zudem wird dies dadurch
erreicht, dass sich die Düsenkörper der Vollstrahldüsen innerhalb der Sprühkammer
bis in einen oberen Bereich des Kühlbalkens erstrecken, so dass bei einer Unterbrechung
der Kühlmittelzuführung Kühlmittel nur aus dem oberhalb der offenen Enden der Düsenkörper
liegenden Bereich der Sprühkammer sowie aus den Düsenkörpern selbst nachlaufen kann,
während das übrige Volumen der Sprühkammer mit Kühlmittel befüllt bleibt.
[0020] Die Ausführung eines Kühlbalkens mit einer Verteilerkammer ermöglicht ferner vorteilhaft,
durch eine geeignete Anordnung der wenigstens einen Durchlassöffnung zu der Sprühkammer,
insbesondere durch eine Anordnung an einer Oberseite der Verteilerkammer, Druckgradienten
und Strömungsturbulenzen in der Sprühkammer zu reduzieren, so dass alle Vollstrahldüsen
eines Kühlbalkens im Wesentlichen mit demselben Druck beaufschlagt werden und eine
im Wesentlichen laminare Strömung in der Sprühkammer erzielt wird.
[0021] Eine Ausgestaltung eines Kühlbalkens sieht vor, dass eine Düsendichte oder/und ein
Auslassdurchmesser der Vollstrahldüsen quer zu der Transportrichtung variiert. Unter
der Düsendichte wird hier eine Düsenanzahl pro Fläche verstanden. Durch die Variation
der Düsendichte oder/und des Auslassdurchmessers der Vollstrahldüsen quer zu der Transportrichtung
wird eine entsprechende Variation der Kühlwirkung des Kühlbalkens quer zu der Transportrichtung
erreicht, durch die vorteilhaft Temperaturunterschiede des Walzguts quer zu der Transportrichtung
reduziert werden können.
[0022] Bei einem erfindungsgemäßen Kühlbalken sind die Vollstrahldüsen in wenigstens einer
quer zur Transportrichtung verlaufenden Düsenreihe angeordnet. Ferner sind die Vollstrahldüsen
in mehreren quer zur Transportrichtung verlaufenden Düsenreihen angeordnet, und die
Vollstrahldüsen verschiedener Düsenreihen sind in Transportrichtung gegeneinander
versetzt angeordnet. Darunter wird eine Anordnung der Vollstrahldüsen verschiedener
Düsenreihen verstanden, bei der die Vollstrahldüsen verschiedener Düsenreihen nicht
entlang der Transportrichtung hintereinander angeordnet sind und daher keine in der
Transportrichtung verlaufenden Düsenreihen bilden. Durch diese gegeneinander versetzte
Anordnung der Vollstrahldüsen verschiedener Düsenreihen wird vorteilhaft eine besonders
gleichmäßige Kühlwirkung der Düsenreihen erreicht, indem in Transportrichtung verlaufende
"Kühlriefen" vermieden werden, in denen kein Kühlmittel auf das Walzgut ausgegeben
wird.
[0023] Ferner kann ein Düsenabstand einander benachbarter Vollstrahldüsen jeder Düsenreihe
variieren. Dadurch können vorteilhaft quer zur Transportrichtung variierende Temperaturunterschiede
der Temperatur des Walzguts besonders gut reduziert werden. Beispielsweise kann der
Düsenabstand in einem mittleren Bereich der Ausgabeseite des Kühlbalkens am geringsten
sein und zu den Randbereichen jeweils zunehmen. Eine derartige Verteilung der Vollstrahldüsen
kann vorteilhaft zur Kühlung eines Walzguts verwendet werden, dessen Temperatur in
einem mittleren Bereich am höchsten ist und zu den Randbereichen hin abnimmt.
[0024] Eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kühlbalkens sieht wenigstens eine
Kühlmittelableitvorrichtung zur Ableitung von Kühlmittel vor, das von in einem Randbereich
der Sprühkammer angeordneten Vollstrahldüsen ausgegeben wird. Durch dieses so genannte
Edge Masking kann vorteilhaft verhindert werden, dass zu viel Kühlmittel auf einen
Randbereich des Walzguts gelangt und der Randbereich dadurch zu stark abgekühlt wird.
[0025] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
FIG 1 eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Kühlbalkens,
FIG 2 eine Schnittdarstellung des in Figur 1 gezeigten Kühlbalkens,
FIG 3 eine Untersicht auf den in Figur 1 gezeigten Kühlbalken,
FIG 4 eine Untersicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines Kühlbalkens,
FIG 5 eine Untersicht auf ein drittes Ausführungsbeispiel eines Kühlbalkens,
FIG 6 eine Untersicht auf ein viertes Ausführungsbeispiel eines Kühlbalkens,
FIG 7 eine Untersicht auf ein fünftes Ausführungsbeispiel eines Kühlbalkens,
FIG 8 eine Untersicht auf ein sechstes Ausführungsbeispiel eines Kühlbalkens,
FIG 9 von in den Figuren 1 bis 8 dargestellten Kühlbalken ausgegebene Volumenströme
eines Kühlmittels in Abhängigkeit von einer Position,
FIG 10 eine Schnittdarstellung eines siebten Ausführungsbeispiels eines Kühlbalkens,
FIG 12 eine Walzstraße zum Warmwalzen eines Walzguts mit einer Kühlvorrichtung zum
Kühlen des Walzguts.
[0026] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0027] Die Figuren 1 bis 3 zeigen schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Kühlbalkens
1 zur Kühlung eines in einer Transportrichtung 3 bewegten Walzguts 5 (siehe Figur
12). Dabei zeigt Figur 1 eine perspektivische Darstellung des Kühlbalkens 1, Figur
2 zeigt eine Schnittdarstellung des Kühlbalkens 1 und Figur 3 zeigt eine Untersicht
auf den Kühlbalken 1. Die Transportrichtung 3 definiert in den Figuren eine Y-Richtung
eines kartesischen Koordinatensystems mit Koordinaten X, Y, Z, dessen Z-Achse vertikal
nach oben, d. h. der Richtung der Schwerkraft entgegengesetzt verläuft. Der Kühlbalken
1 erstreckt sich quer zu der Transportrichtung 3 in X-Richtung über die Breite des
Walzguts 5.
[0028] Der Kühlbalken 1 umfasst eine Sprühkammer 7, eine Verteilerkammer 9, mehrere Vollstrahldüsen
11 und zwei optionale Kühlmittelableitvorrichtungen 12. Die Sprühkammer 7 und die
Verteilerkammer 9 sind jeweils als ein Hohlraum mit einer quer zu der Transportrichtung
3 in X-Richtung verlaufenden Längsachse ausgebildet. Dabei weist die Verteilerkammer
9 einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt in einer zu ihrer Längsachse senkrechten
Ebene auf. Die Sprühkammer 7 weist in einer zu ihrer Längsachse senkrechten Ebene
einen Querschnitt auf, der im Wesentlichen die Form des griechischen Großbuchstaben
Gamma hat, wobei der horizontal verlaufende Abschnitt des Gamma oberhalb der Verteilerkammer
9 verläuft.
[0029] Die Sprühkammer 7 und die Verteilerkammer 9 sind durch mehrere Durchlassöffnungen
13 miteinander verbunden. Die Durchlassöffnungen 13 sind quer zu der Transportrichtung
3 in X-Richtung hintereinander an einer Oberseite der Verteilerkammer 9 angeordnet.
Die Verteilerkammer 9 ist über einen nicht dargestellten Kühlmitteleinlass von außen
mit einem Kühlmittel, beispielsweise mit Kühlwasser, befüllbar. Die Sprühkammer 7
ist über die Durchlassöffnungen 13 aus der Verteilerkammer 9 mit dem Kühlmittel befüllbar.
[0030] Durch jede Vollstrahldüse 11 ist ein Kühlmittelstrahl des Kühlmittels mit einem nahezu
konstanten Strahldurchmesser aus der Sprühkammer 7 von einer Ausgabeseite 17 des Kühlbalkens
1 in einer Ausgaberichtung 15 zu dem Walzgut 5 ausgebbar. Die Ausgaberichtung 15 ist
in diesem Fall die Richtung der Schwerkraft, d. h. der Z-Richtung entgegengesetzt.
Die Ausgabeseite 17 ist in diesem Fall die Unterseite des Kühlbalkens 1. Jede Vollstrahldüse
11 weist einen rohrartigen Düsenkörper 19 mit einer vertikal, d. h. parallel zur Z-Achse
verlaufenden Längsachse auf. Der Düsenkörper 19 verläuft innerhalb der Sprühkammer
7 von einem Boden der Sprühkammer 7 zu einem offenen Ende 21 des Düsenkörpers 19,
das in einem oberen Bereich der Sprühkammer 7 oberhalb der Höhe der Oberseite der
Verteilerkammer 9 angeordnet ist und durch das Kühlmittel aus der Sprühkammer 7 in
die Vollstrahldüse 11 einspeisbar ist. Die Düsenkörper 19 sind beispielsweise hohlzylindrisch
ausgeführt oder verengen sich jeweils konisch von ihrem offenen Ende 21 zu dem Boden
der Sprühkammer 7 hin. Die Vollstrahldüsen 11 weisen jeweils eine Auslassöffnung 22
auf, deren Auslassdurchmesser D zwischen 3 mm und 12 mm beträgt.
[0031] Diese Ausführung des Kühlbalkens 1 bewirkt vorteilhaft, dass bei einer Unterbrechung
der Kühlung des Walzguts 5 nach der Unterbrechung der Kühlmittelzuführung zu der Verteilerkammer
9 Kühlmittel nur aus dem oberhalb der offenen Enden 21 der Düsenkörper 19 liegenden
Bereich der Sprühkammer 7 sowie aus den Düsenkörpern 19 selbst zu dem Walzgut 5 nachlaufen
kann, während das übrige Volumen der Sprühkammer 7 und die Verteilerkammer 9 mit Kühlmittel
befüllt bleiben.
[0032] Der Kühlbalken 1 weist ferner eine quer zu der Transportrichtung 3 variierende Düsendichte
der Vollstrahldüsen 11 auf, wobei die Düsendichte in einem mittleren Bereich des Kühlbalkens
1 maximal ist und quer zu der Transportrichtung 3 zu den Randbereichen des Kühlbalkens
1 hin abnimmt (siehe Figur 3). Dabei sind die Vollstrahldüsen 11 in drei quer zur
Transportrichtung 3 verlaufenden Düsenreihen 23 bis 25 angeordnet, wobei die Vollstrahldüsen
11 verschiedener Düsenreihen 23 bis 25 in Transportrichtung 3 gegeneinander versetzt
angeordnet sind. Die Variation der Düsendichte quer zur Transportrichtung 3 wird dadurch
erreicht, dass ein Düsenabstand d einander benachbarter Vollstrahldüsen 11 jeder Düsenreihe
23 bis 25 variiert, wobei der Düsenabstand d in dem mittleren Bereich des Kühlbalkens
1 minimal ist und quer zu der Transportrichtung 3 zu den Randbereichen des Kühlbalkens
1 hin zunimmt. Beispielsweise nimmt der Düsenabstand d von dem mittleren Bereich zu
jedem Randbereich des Kühlbalkens 1 parabolisch zu. Dadurch können vorteilhaft Temperaturunterschiede
des Walzguts 5 reduziert werden, wenn die Temperatur des Walzguts 5 von einem mittleren
Bereich des Walzguts 5 zu den Randbereichen des Walzguts 5 abnimmt. Der Düsenabstand
d variiert beispielsweise zwischen 25 mm und 70 mm.
[0033] Die optionalen Kühlmittelableitvorrichtungen 12 sind jeweils unter einem Randbereich
der Sprühkammer 7 angeordnet und dazu ausgebildet, Kühlmittel aufzufangen und abzuleiten,
das von in dem jeweiligen Randbereich der Sprühkammer 7 angeordneten Vollstrahldüsen
11 ausgegeben wird (so genanntes Edge Masking), damit das Kühlmittel nicht auf den
entsprechenden Randbereich des Walzguts 5 gelangt und den Randbereich des Walzguts
5 zu stark abkühlt. Dazu weist jede Kühlmittelableitvorrichtung 12 einen Kühlmittelauffangbehälter
12.1 und ein Kühlmittelableitrohr 12.2 auf. Das Kühlmittelableitrohr 12.2 ist an einer
Unterseite des Kühlmittelauffangbehälters 12.1 angeordnet und dient der Ableitung
von in dem Kühlmittelauffangbehälter 12.1 aufgefangenen Kühlmittels.
[0034] Die Figuren 4 bis 7 zeigen jeweils ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kühlbalkens
1 in einer Untersicht auf den jeweiligen Kühlbalken 1. Der Kühlbalken 1 jedes dieser
Ausführungsbeispiele unterscheidet sich von dem in den Figuren 1 bis 3 dargestellten
Kühlbalken 1 lediglich durch die Verteilung der Vollstrahldüsen 11 quer zu der Transportrichtung
3. Wie bei dem in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Kühlbalken 1 sind die Vollstrahldüsen
11 in drei quer zur Transportrichtung 3 verlaufenden Düsenreihen 23 bis 25 angeordnet,
wobei die Vollstrahldüsen 11 verschiedener Düsenreihen 23 bis 25 in Transportrichtung
3 gegeneinander versetzt angeordnet sind.
[0035] Figur 4 zeigt einen Kühlbalken 1, bei dem der Düsenabstand d einander benachbarter
Vollstrahldüsen 11 jeder Düsenreihe 23 bis 25 von dem mittleren Bereich des Kühlbalkens
1 quer zu der Transportrichtung 3 zu den Randbereichen des Kühlbalkens 1 hin (beispielsweise
parabolisch) abnimmt, so dass die Düsendichte der Vollstrahldüsen 11 von dem mittleren
Bereich des Kühlbalkens 1 zu den Randbereichen des Kühlbalkens 1 zunimmt. Dadurch
können vorteilhaft Temperaturunterschiede des Walzguts 5 reduziert werden, wenn die
Temperatur des Walzguts 5 von einem mittleren Bereich des Walzguts 5 zu den Randbereichen
des Walzguts 5 zunimmt.
[0036] Figur 5 zeigt einen Kühlbalken 1, bei dem der Düsenabstand d einander benachbarter
Vollstrahldüsen 11 aller Düsenreihen 23 bis 25 gleich ist, aber die Düsenreihen 23
bis 25 sich unterschiedlich weit von einem in Figur 5 rechts gelegenen Randbereich
des Kühlbalkens 1 nach links erstrecken, so dass die Düsendichte im rechts gelegenen
Randbereich ein Düsendichtenmaximum aufweist. Dadurch können vorteilhaft Temperaturunterschiede
des Walzguts 5 reduziert werden, wenn die Temperatur des Walzguts 5 vom rechts gelegenen
Randbereich des Walzguts 5 zu dem links gelegenen Randbereich des Walzguts 5 abnimmt.
[0037] Figur 6 zeigt einen Kühlbalken 1, bei dem der Düsenabstand d einander benachbarter
Vollstrahldüsen 11 aller Düsenreihen 23 bis 25 ebenfalls gleich ist, aber die Düsenreihen
23 bis 25 sich unterschiedlich weit von einem in Figur 6 links gelegenen Randbereich
des Kühlbalkens 1 nach rechts erstrecken, so dass die Düsendichte im links gelegenen
Randbereich ein Düsendichtenmaximum aufweist. Dadurch können vorteilhaft Temperaturunterschiede
des Walzguts 5 reduziert werden, wenn die Temperatur des Walzguts 5 vom links gelegenen
Randbereich des Walzguts 5 zu dem rechts gelegenen Randbereich des Walzguts 5 abnimmt.
[0038] Figur 7 zeigt einen Kühlbalken 1, bei dem der Düsenabstand d einander benachbarter
Vollstrahldüsen 11 aller Düsenreihen 23 bis 25 gleich ist und auch die Düsendichte
quer zu der Transportrichtung 3 konstant ist. Ein derartiger Kühlbalken 1 bewirkt
daher eine gleichmäßige Kühlung des Walzguts 5 quer zu der Transportrichtung 3.
[0039] Figur 8 zeigt einen Kühlbalken 1, der sich von dem in Figur 7 gezeigten Kühlbalken
1 lediglich dadurch unterscheidet, dass der Auslassdurchmesser D der Vollstrahldüsen
11 quer zu der Transportrichtung 3 variiert. Dabei ist der Auslassdurchmesser D in
dem mittleren Bereich des Kühlbalkens 1 maximal und nimmt quer zu der Transportrichtung
3 zu den Randbereichen des Kühlbalkens 1 hin ab, wobei die Abnahme beispielsweise
parabolisch sein kann.
[0040] Die in den Figuren 1 bis 8 gezeigten Ausführungsbeispiele von Kühlbalken 1 können
in verschiedener Weise abgewandelt werden. Beispielsweise kann die Verteilerkammer
9 jeweils entfallen, wobei die Sprühkammer 7 direkt statt über die Verteilerkammer
9 mit Kühlmittel befüllt wird. Alternativ können sich die Vollstrahldüsen 11 weniger
weit oder gar nicht in die Sprühkammer 7 hinein erstrecken, d. h. die Düsenkörper
19 können kürzer ausgeführt sein oder ganz entfallen. Ferner können die Vollstrahldüsen
11 in einer von Drei abweichenden Anzahl von Düsenreihen 23 bis 25 angeordnet sein.
[0041] Das in Figur 8 gezeigte Ausführungsbeispiel kann ferner dahingehend abgewandelt werden,
dass der Auslassdurchmesser D der Vollstrahldüsen 11 quer zu der Transportrichtung
3 in anderer Weise als bei dem in Figur 8 gezeigten Kühlbalken 1 variiert. Beispielsweise
kann der Auslassdurchmesser D in dem mittleren Bereich des Kühlbalkens 1 minimal sein
und quer zu der Transportrichtung 3 zu den Randbereichen des Kühlbalkens 1 hin zunehmen,
oder der Auslassdurchmesser D kann in einem Randbereich des Kühlbalkens 1 maximal
sein und quer zu der Transportrichtung 3 zu dem diesem Randbereich gegenüberliegenden
Randbereich hin abnehmen.
[0042] Figur 9 zeigt schematisch von in den Figuren 1 bis 8 dargestellten Kühlbalken ausgegebene
Volumenströme V
1 bis V
5 eines Kühlmittels in Abhängigkeit von einer Position quer zu der Transportrichtung
3.
[0043] Ein erster Volumenstrom V
1 wird von den in den Figuren 3 und 8 dargestellten Kühlbalken 1 erzeugt und nimmt
von einem mittleren Bereich des Kühlbalkens 1 zu den Randbereichen hin ab, wobei die
Abnahme beispielsweise parabolisch verläuft.
[0044] Ein zweiter Volumenstrom V
2 wird von dem in Figur 4 dargestellten Kühlbalken 1 erzeugt und nimmt von einem mittleren
Bereich des Kühlbalkens 1 zu den Randbereichen hin zu, wobei die Zunahme beispielsweise
parabolisch verläuft.
[0045] Ein dritter Volumenstrom V
3 wird von dem in Figur 5 dargestellten Kühlbalken 1 erzeugt und nimmt von einem ersten
Randbereich zu dem zweiten Ranbereich des Kühlbalkens 1 hin ab.
[0046] Ein vierter Volumenstrom V
4 wird von dem in Figur 6 dargestellten Kühlbalken 1 erzeugt und nimmt von dem zweiten
Randbereich zu dem ersten Ranbereich des Kühlbalkens 1 hin ab.
[0047] Ein fünfter Volumenstrom V
5 wird von dem in Figur 7 dargestellten Kühlbalken 1 erzeugt und ist quer zu der Transportrichtung
3 konstant.
[0048] Figur 10 zeigt eine Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines
Kühlbalkens 1. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Verteilerkammer 9 unterhalb
der Sprühkammer 7 angeordnet. Wiederum sind die Sprühkammer 7 und die Verteilerkammer
9 durch mehrere Durchlassöffnungen 13 miteinander verbunden und der Kühlbalken 1 weist
mehrere Vollstrahldüsen 11 auf, die jeweils einen rohrartigen Düsenkörper 19 mit einer
vertikal, d. h. parallel zur Z-Achse verlaufenden Zylinderachse aufweisen. Die Düsenkörper
19 verlaufen bei diesem Ausführungsbeispiel jedoch jeweils von einem Boden der Verteilerkammer
9 durch die Verteilerkammer 9 in die Sprühkammer 7 hinein, wo sie jeweils ein offenes
Ende 21 aufweisen, durch das Kühlmittel aus der Sprühkammer 7 in die Vollstrahldüse
11 einspeisbar ist. Die Vollstrahldüsen 11 weisen wiederum eine quer zu der Transportrichtung
3 variierende Düsendichte auf und können beispielsweise analog zu irgendeinem der
in den Figuren 1 bis 6 gezeigten Ausführungsbeispiele verteilt angeordnet sein.
[0049] Figur 12 zeigt schematisch eine Walzstraße 27 zum Warmwalzen eines Walzguts 5, das
in einer Transportrichtung 3 durch die Walzstraße 27 transportiert wird. Die Walzstraße
27 umfasst eine Fertigstraße 29 und eine Kühlstrecke 31. In der Fertigstraße 29 sind
mehrere Walzgerüste 33 hintereinander angeordnet, mit denen das Walzgut 5 umgeformt
wird. In Figur 12 sind beispielhaft zwei Walzgerüste 33 dargestellt; die Fertigstraße
29 kann jedoch auch eine andere Anzahl von Walzgerüsten 33 aufweisen. Die Kühlstrecke
31 schließt sich an die Fertigstraße 29 an und weist eine Kühlvorrichtung 35 zur Kühlung
des Walzguts 5 auf.
[0050] Die Kühlvorrichtung 35 umfasst mehrere Kühlbalken 1, eine Temperaturmessvorrichtung
37 und eine Steuerungsvorrichtung 39. Jeder Kühlbalken 1 weist mehrere Vollstrahldüsen
11 auf, durch die jeweils ein Kühlmittelstrahl eines Kühlmittels mit einem nahezu
konstanten Strahldurchmesser zu dem Walzgut 5 ausgebbar ist. Einige Kühlbalken 1 sind
hintereinander oberhalb des Walzguts 5 angeordnet und geben Kühlmittelstrahlen nach
unten auf eine Oberseite des Walzguts 5 aus. Die anderen Kühlbalken 1 sind hintereinander
unterhalb des Walzguts 5 angeordnet und geben Kühlmittelstrahlen nach oben auf eine
Unterseite des Walzguts 5 aus. In Figur 12 sind beispielhaft fünf oberhalb und fünf
unterhalb des Walzguts 5 angeordnete Kühlbalken 1 dargestellt; die Kühlvorrichtung
35 kann jedoch auch andere Anzahlen oberhalb und/oder unterhalb des Walzguts 5 angeordneter
Kühlbalken 1 aufweisen.
[0051] Wenigstens zwei der Kühlbalken 1, vorzugsweise aber jeweils mindestens vier der oberhalb
des Walzguts 5 angeordneten Kühlbalken 1 und mindestens vier der unterhalb des Walzguts
5 angeordneten Kühlbalken 1, weisen voneinander verschieden quer zu der Transportrichtung
3 variierende Düsendichten und/oder Auslassdurchmesser D ihrer Vollstrahldüsen 11
auf.
[0052] Die übrigen Kühlbalken 1 weisen eine konstante Düsendichte wie das in Figur 7 gezeigte
Ausführungsbeispiel auf. Dabei sind die Kühlbalken 1 mit variierenden Düsendichten
und/oder variierenden Auslassdurchmessern D vorzugsweise (bezogen auf die Transportrichtung
3) vor den Kühlbalken 1 mit konstanten Düsendichten angeordnet. Dadurch wird erreicht,
dass am Anfang der Kühlstrecke 31, wo die Temperatur des Walzguts 5 noch sehr hoch
ist, lokale Temperaturunterschiede quer zur Transportrichtung 3 durch Kühlbalken 1
mit quer zu der Transportrichtung 3 variierenden Düsendichten reduziert werden können,
während nachfolgende Kühlbalken 1 mit konstanten Düsendichten nur mehr die Gesamttemperatur
des quer zu der Transportrichtung 3 gleichmäßig temperierten Walzguts 5 herabsetzen.
[0053] Beispielsweise umfassen die ersten vier oberhalb des Walzguts 5 angeordneten Kühlbalken
1 und die ersten vier unterhalb des Walzguts 5 angeordneten Kühlbalken 1 jeweils einen
Kühlbalken 1 mit einer Düsendichte, die analog zu Figur 3 von einem mittleren Bereich
des Kühlbalkens 1 zu den Randbereichen des Kühlbalkens 1 abnimmt, einen Kühlbalken
1 mit einer Düsendichte, die analog zu Figur 4 von einem mittleren Bereich des Kühlbalkens
1 zu den Randbereichen des Kühlbalkens 1 zunimmt, einen Kühlbalken 1 mit einer Düsendichte,
die analog zu Figur 5 von einem (in Figur 5 rechts gelegenen) ersten Randbereich des
Kühlbalkens 1 zu dem (in Figur 5 links gelegenen) zweiten Randbereich des Kühlbalkens
1 abnimmt, und einen Kühlbalken 1 mit einer Düsendichte, die analog zu Figur 6 von
dem ersten Randbereich des Kühlbalkens 1 zu dem zweiten Randbereich des Kühlbalkens
1 zunimmt.
[0054] Ferner weisen die oberhalb des Walzguts 5 angeordneten Kühlbalken 1 vorzugsweise
jeweils Vollstrahldüsen 11 und/oder eine Sprühkammer 7 und eine Verteilerkammer 9
wie der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Kühlbalken 1 auf, um ein Nachlaufen von
Kühlmittel aus diesen Kühlbalken 1 auf das Walzgut 5 bei einer Unterbrechung der Kühlmittelzufuhr
zu den Kühlbalken 1 zu reduzieren. Die unterhalb des Walzguts 5 angeordneten Kühlbalken
1 können einfacher ausgeführt sein, d. h. diese Kühlbalken 1 können einfach ausgebildete
Vollstrahldüsen 11 ohne längliche Düsenkörper 19 aufweisen und/oder nicht in eine
Sprühkammer 7 und eine Verteilerkammer 9 aufgeteilt sein, da aus den unterhalb des
Walzguts 5 angeordneten Kühlbalken 1 bei einer Unterbrechung der Kühlmittelzufuhr
zu den Kühlbalken 1 kein Kühlmittel auf das Walzgut 5 nachlaufen kann.
[0055] Die Temperaturmessvorrichtung 37 ist vorzugsweise wie in Figur 12 gezeigt vor den
Kühlbalken 1 der Kühlvorrichtung 35 angeordnet. Zusätzlich kann eine weitere Temperaturmessvorrichtung
37 hinter einem Kühlbalken 1 der Kühlvorrichtung 35 angeordnet sein. Die Temperaturmessvorrichtung
37 ist dazu ausgebildet, eine Temperaturverteilung einer Temperatur des Walzguts 5
quer zu der Transportrichtung 3 zu ermitteln. Beispielsweise weist die Temperaturmessvorrichtung
37 einen Infrarot-Scanner zur Temperaturerfassung mit einer Genauigkeit von vorzugsweise
±2°C auf.
[0056] Die Steuerungsvorrichtung 39 ist dazu ausgebildet, Durchflussmengen von Kühlmittel
zu den einzelnen Kühlbalken 1 in Abhängigkeit von der mit der Temperaturmessvorrichtung
37 ermittelten Temperaturverteilung der Temperatur des Walzguts 5 quer zu der Transportrichtung
3 zu steuern. Die Steuerungsvorrichtung 39 umfasst eine Steuereinheit 47, zwei Kühlmittelpumpen
49 und für jeden Kühlbalken 1 ein Steuerventil 51.
[0057] Durch jedes Steuerventil 51 ist die Durchflussmenge von Kühlmittel zu einem der Kühlbalken
1 einstellbar. Die Steuerventile 51 der oberhalb des Walzguts 5 angeordneten Kühlbalken
1 sind mit einer der beiden Kühlmittelpumpen 49 verbunden, die Steuerventile 51 der
unterhalb des Walzguts 5 angeordneten Kühlbalken 1 sind mit der anderen Kühlmittelpumpe
49 verbunden. Statt zweier Kühlmittelpumpen 49 kann auch eine andere Anzahl von Kühlmittelpumpen
49 vorgesehen sein, beispielsweise nur eine Kühlmittelpumpe 49, die mit allen Steuerventilen
51 verbunden ist, oder mehr als zwei Kühlmittelpumpen 49, die jeweils mit nur einem
Steuerventil 51 oder mit einer Untermenge der Steuerventile 51 verbunden sind. Statt
der Kühlmittelpumpen 49 kann ferner ein mit Kühlmittel befüllter Hochbehälter vorgesehen
sein, der in einer geeigneten Höhe über den Steuerventilen 51 angeordnet ist und durch
den die Steuerventile 51 mit Kühlmittel versorgt werden. In Fällen, in denen ein Versorgungsdruck
eines Kühlmittelversorgungssystems, beispielsweise eines Wasserversorgungssystems,
bereits ausreichend ist, kann sogar ganz auf Kühlmittelpumpen 49 oder einen Hochbehälter
verzichtet werden. Da die Kühlbalken 1 jeweils Vollstrahldüsen 11 aufweisen, genügt
es in der Regel, die Kühlbalken 1 mit einem Kühlmitteldruck von etwa 4 bar anzuspeisen.
Eine typische Durchflussmenge von Kühlmittel eines Kühlbalkens 1 ist etwa 175 m
3/h.
[0058] Der Steuereinheit 47 werden die von der Temperaturmessvorrichtung 37 erfassten Messsignale
zugeführt. Die Kühlmittelpumpen 49 und Steuerventile 51 sind von der Steuereinheit
47 steuerbar. Von der Steuereinheit 47 werden Durchflussmengen an Kühlmittel zu den
einzelnen Kühlbalken 1 - insbesondere zu jenen mit variierenden Düsendichten - in
Abhängigkeit von der mit der Temperaturmessvorrichtung 37 erfassten Temperaturverteilung
berechnet und durch Steuerung der Steuerventile 51 eingestellt, um Temperaturunterschiede
der Temperatur des Walzguts 5 quer zu der Transportrichtung 3 durch den Einsatz und
eine geeignete Kombination der Kühlbalken 1 mit variierenden Düsendichten auszugleichen
und die Temperatur des Walzguts 5 insgesamt auf einen gewünschten Wert, beispielsweise
eine Haspeltemperatur, zu reduzieren. Die Durchflussmengen an Kühlmittel zu den einzelnen
Kühlbalken 1 werden dabei von der Steuereinheit 47 beispielsweise anhand eines Modells
aus Parametern des Walzguts 5 wie dessen Dicke, Temperatur und/oder Wärmekapazität
berechnet.
[0059] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Kühlbalken
- 3
- Transportrichtung
- 5
- Walzgut
- 7
- Sprühkammer
- 9
- Verteilerkammer
- 11
- Vollstrahldüse
- 12
- Kühlmittelableitvorrichtung
- 12.1
- Kühlmittelauffangbehälter
- 12.2
- Kühlmittelableitrohr
- 13
- Durchlassöffnung
- 15
- Ausgaberichtung
- 17
- Ausgabeseite
- 19
- Düsenkörper
- 21
- offenes Ende
- 22
- Auslassöffnung
- 23 bis 25
- Düsenreihe
- 27
- Walzstraße
- 29
- Fertigstraße
- 31
- Kühlstrecke
- 33
- Walzgerüst
- 35
- Kühlvorrichtung
- 37
- Temperaturmessvorrichtung
- 39
- Steuerungsvorrichtung
- 47
- Steuereinheit
- 49
- Kühlmittelpumpe
- 51
- Steuerventil
- d
- Düsenabstand
- D
- Auslassdurchmesser
- X, Y, Z
- kartesische Koordinaten
- V1 bis V5
- Volumenstrom
1. Kühlbalken (1) zur Kühlung eines in einer Transportrichtung (3) bewegten Walzguts
(5), der Kühlbalken (1) umfassend
- eine mit einem Kühlmittel befüllbare Sprühkammer (7),
- eine Verteilerkammer (9) zur Zwischenspeicherung des Kühlmittels, die mit der Sprühkammer
(7) durch mehrere Durchlassöffnungen (13) zur Befüllung der Sprühkammer (7) mit Kühlmittel
aus der Verteilerkammer (9) verbunden ist,
- wobei jede Durchlassöffnung (13) zwischen der Verteilerkammer (9) und der Sprühkammer
(7) an einer Oberseite der Verteilerkammer (9) angeordnet ist und die Durchlassöffnungen
(13) quer zu der Transportrichtung (3) hintereinander an einer Oberseite der Verteilerkammer
(9) angeordnet sind,
- und mehrere aus der Sprühkammer (7) mit Kühlmittel speisbare Vollstrahldüsen (11),
durch die jeweils ein Kühlmittelstrahl eines Kühlmittels mit einem nahezu konstanten
Strahldurchmesser in einer Ausgaberichtung (15) zu dem Walzgut (5) ausgebbar ist,
- wobei jede Vollstrahldüse (11) einen rohrartigen Düsenkörper (19) aufweist, der
ein in einem oberen Bereich des Kühlbalkens (1) innerhalb der Sprühkammer (7) angeordnetes
offenes Ende (21) zur Einspeisung von Kühlmittel in die Vollstrahldüse (11) aufweist,
- wobei das offene Ende (21) oberhalb der Höhe der Oberseite der Verteilerkammer (9)
angeordnet ist
- und der Düsenkörper (19) innerhalb der Sprühkammer (7) von einem Boden der Sprühkammer
(7) zu dem offenen Ende (21) des Düsenkörpers (19) verläuft,
- und wobei die Vollstrahldüsen (11) jeweils eine Auslassöffnung (22) aufweisen, deren
Auslassdurchmesser (D) zwischen 3 mm und 12 mm beträgt,
- und die Vollstrahldüsen (11) in mehreren quer zur Transportrichtung (3) verlaufenden
Düsenreihen (23 bis 25) angeordnet sind und die Vollstrahldüsen (11) verschiedener
Düsenreihen (23 bis 25) in Transportrichtung (3) gegeneinander versetzt angeordnet
sind.
2. Kühlbalken (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Düsendichte der Vollstrahldüsen (11) quer zu der Transportrichtung (3) variiert.
3. Kühlbalken (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslassdurchmesser (D) der Vollstrahldüsen (11) quer zu der Transportrichtung
(3) variiert.
4. Kühlbalken (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Düsenabstand (d) einander benachbarter Vollstrahldüsen (11) jeder Düsenreihe
(23 bis 25) variiert.
5. Kühlbalken (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens eine Kühlmittelableitvorrichtung (12) zur Ableitung von Kühlmittel, das
von in einem Randbereich der Sprühkammer (7) angeordneten Vollstrahldüsen (11) ausgegeben
wird.
1. Cooling bar (1) for cooling rolled stock (5) which is moved in a transporting direction
(3), the cooling bar (1) comprising
- a spray chamber (7) which can be filled with a coolant,
- a distribution chamber (9) for intermediate storage of the coolant, which is connected
to the spray chamber (7) by a number of through-openings (13) for filling the spray
chamber (7) with coolant from the distribution chamber (9),
- wherein each through-opening (13) between the distribution chamber (9) and the spray
chamber (7) is arranged on an upper side of the distribution chamber (9) and the through-openings
(13) are arranged on an upper side of the distribution chamber (9) one behind another
transversely to the transporting direction (3),
- and a number of full-jet nozzles (11), which can be fed with coolant from the spray
chamber (7) and through which in each case a coolant jet of a coolant with a virtually
constant jet diameter can be discharged in a discharging direction (15) to the rolled
stock (5),
- wherein each full-jet nozzle (11) has a tubular nozzle body (19), which has an open
end (21), arranged in an upper region of the cooling bar (1) within the spray chamber
(7), for feeding coolant into the full-jet nozzle (11),
- wherein the open end (21) is arranged above the height of the upper side of the
distribution chamber (9)
- and the nozzle body (19) extends inside the spray chamber (7) from a bottom of the
spray chamber (7) to the open end (21) of the nozzle body (19),
- and wherein the full-jet nozzles (11) each comprise an outlet opening (22), the
outlet diameter (D) of which is between 3 mm and 12 mm,
- and the full-jet nozzles (11) are arranged in a number of nozzle rows (23 to 25)
extending transversely to the transporting direction (3) and the full-jet nozzles
(11) of different nozzle rows (23 to 25) are arranged offset with respect to one another
in the transporting direction (3).
2. Cooling bar (1) according to Claim 1,
characterized in that a nozzle density of the full-jet nozzles (11) varies transversely to the transporting
direction (3).
3. Cooling bar (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the outlet diameter (D) of the full-jet nozzles (11) varies transversely to the transporting
direction (3) .
4. Cooling bar (1) according to one of the preceding claims, characterized in that a nozzle spacing (d) of full-jet nozzles (11) adjacent to one another of each nozzle
row (23 to 25) varies.
5. Cooling bar (1) according to one of the preceding claims, characterized by at least one coolant-diverting device (12) for diverting away coolant that is discharged
by full-jet nozzles (11) arranged in a peripheral region of the spray chamber (7).
1. Barre de refroidissement (1) destinée au refroidissement d'un produit de laminage
(5) que l'on déplace dans une direction de transport (3), la barre de refroidissement
(1) comprenant :
- une chambre de pulvérisation (7) qui peut être remplie avec un agent de refroidissement
;
- une chambre de distribution (9) destinée au stockage intermédiaire de l'agent de
refroidissement, qui est reliée à la chambre de pulvérisation (7) par l'intermédiaire
de plusieurs d' ouvertures de passage (13) destinée au remplissage de la chambre de
pulvérisation (7) avec un agent de refroidissement à partir de la chambre de distribution
(9) ;
- dans lequel chaque ouverture de passage (13) est disposée entre la chambre de distribution
(9) et la chambre de pulvérisation (7) sur un côté supérieur de la chambre de distribution
(9)et les ouvertures de passage (13) qui s'étendent en direction transversale par
rapport à la direction de transport (3) sont disposées l'une derrière l'autre au-dessus
de la chambre de distribution (9) ;
- et plusieurs buses de jets pleins (11) qui peuvent être alimentées à partir de la
chambre de pulvérisation (7) avec un agent de refroidissement, par l'intermédiaire
desquelles respectivement un jet d'agent de refroidissement d'un agent de refroidissement,
possédant un diamètre de jet pratiquement constant, peut être distribué dans une direction
de distribution (15) en direction du produit de laminage (5) ;
- dans lequel chaque buse de jet plein (11) présente un corps de buse (19) de forme
tubulaire qui présente une extrémité ouverte (21) disposée dans une zone supérieure
de la barre de refroidissement (1) à l'intérieur de la chambre de pulvérisation (7),
destiné à l'alimentation de l'agent de refroidissement dans la buse de jet plein (11)
;
- dans lequel l'extrémité ouverte (21) est disposée au-dessus de la hauteur du côté
supérieur de la chambre de distribution (9)
- et le corps de buse (19), à l'intérieur de la chambre de pulvérisation, passe d'un
sol de la chambre de pulvérisation (7) à l'extrémité ouverte (21) du corps de buse
(19),
- et dans lequel les buses de jets plein (11) possèdent chacune un port de sortie
(22) avec un diamètre de sortie(D)entre 3 mm et 12 mm,
- et les buses de jets pleins (11) sont disposées en formant plusieurs rangées de
buses (23 à 25) s'étendant en direction transversale par rapport à la direction de
transport (3) et en ce que les buses de jets pleins (11) de différentes rangées de
buses (23 à 25) sont disposées en décalage réciproque dans la direction de transport
(3).
2. Barre de refroidissement (1) selon la revendication 1, caractérisée en ce qu'une masse volumique de buse des buses de jets pleins (11) varie en direction transversale
par rapport à la direction de transport (3).
3. Barre de refroidissement (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce qu'un diamètre de sortie (D) des buses de jets pleins (11) varie en direction transversale
par rapport à la direction de transport (3).
4. Barre de refroidissement (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'une distance de buse (d) entre des buses de jets pleins (11) respectivement voisines,
de chaque rangée de buses (23 à 25), varie.
5. Barre de refroidissement (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée par au moins un dispositif d'évacuation de l'agent de refroidissement (12) destiné à
l'évacuation de l'agent de refroidissement qui est distribué à partir de buses de
jets pleins (11) disposées dans une zone marginale de la chambre de pulvérisation
(7).