[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Partikeln mittels Funkenerosion,
umfassend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen wenigstens einer ersten Elektrode, welche wenigstens ein erstes Metall
enthält;
- Bereitstellen wenigstens einer zweiten Elektrode, welche wenigstens ein zweites Metall
enthält;
- Anordnen der wenigstens einen ersten Elektrode und der wenigstens einen zweiten Elektrode
in einem fluiden Dielektrikum;
- Anlegen einer gepulsten elektrischen Spannung zwischen die wenigstens eine erste Elektrode
und die wenigstens eine zweite Elektrode;
- Bewegen der wenigstens einen ersten Elektrode und der wenigstens einen zweiten Elektrode
aufeinander zu und Erzeugen von elektrischen Funkenentladungen zwischen denselben;
und
- Gewinnen der anlässlich der Funkenentladungen erzeugten Partikel aus den Materialien
der ersten Elektrode und der zweiten Elektrode.
[0002] Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine insbesondere zur Durchführung eines solchen
Verfahrens geeignete Erodiervorrichtung zur Herstellung von Partikeln mittels Funkenerosion,
umfassend:
- wenigstens eine erste Elektrode, welche wenigstens ein erstes Metall enthält;
- wenigstens eine zweite Elektrode, welche wenigstens ein zweites Metall enthält;
- wenigstens einen elektrischen Pulsgenerator zur Erzeugung einer gepulsten elektrischen
Spannung, an welchen die wenigstens eine erste Elektrode und die wenigstens eine zweite
Elektrode anschließbar sind; und
- eine Verlagerungseinrichtung zum Bewegen der wenigstens einen ersten Elektrode und
der wenigstens einen zweiten Elektrode aufeinander zu, um zwischen der wenigstens
einen ersten Elektrode und der wenigstens einen zweiten Elektrode elektrische Funkenentladungen
zu erzeugen.
[0003] Bei der Funkenerosion (Electrical Discharge Machining, EDM) handelt es sich um ein
bekanntes elektroerosives Bearbeitungsverfahren, welches auf sehr kleinräumigen und
kurzzeitigen Funkenentladungen zwischen einer ersten Elektrode und einer zweiten Elektrode,
an welche eine gepulste elektrische Spannung angelegt worden ist, basiert. Die jeweiligen
Elektrodenmaterialien werden dabei aufgeschmolzen und infolge der mit den elektrischen
Entladungsvorgängen zwischen den Elektroden erzeugten elektrischen Funken bereichsweise
abgetragen, wobei die abgetragenen Materialien in feinpartikulärer Form vorliegen
und üblicherweise einen Partikeldurchmesser zwischen etwa 1 µm und etwa 100 µm besitzen.
Das Funkenerodieren wird dabei vornehmlich, z.B. in Form einer Senk-, Bohr- oder Drahterosion,
zum bereichsweisen Abtragen von Material von Werkstücken eingesetzt, um diesen relativ
komplexe Geometrien zu verleihen, welche mittels mechanischen spanabhebender Verfahren
nicht oder nur schwer erzeugt werden können. Das Werkstück dient dann als eine der
Elektroden, d.h. es wird an den elektrischen Pulsgenerator angeschlossen, welcher
zwischen dem Werkstück und der Arbeitselektrode, welche beispielsweise aus Graphit,
Kupfer oder dergleichen gefertigt sein kann, die elektrischen Spannungspulse erzeugt.
Zwischen den Elektroden bzw. zwischen dem Werkstück und der Arbeitselektrode befindet
sich üblicherweise ein flüssiges Dielektrikum, welches beispielsweise von deionisiertem
Wasser, Öl oder dergleichen gebildet sein kann. Darüber hinaus ist in diesem Zusammenhang
das sogenannte Planetärerodieren bekannt, bei welchem die Elektrode in Bezug auf das
zu bearbeitende Werkstück senkrecht zur Einsenk- bzw. Hauptvorschubrichtung bewegt
wird, um dem Werkstück insbesondere verhältnismäßig aufwändige Formen zu verleihen,
wie beispielsweise Gewinde, Hinterschnitte, scharfkantige Ecken oder Rundungen mit
vordefinierten Radien und dergleichen.
[0004] Die bei der Funkenerosion erzielbare Abtragsleistung sowie die Größenverteilung der
abgetragenen Partikel als Maß für die durch den Materialabtrag erzielbaren Toleranzen
hängt von verschiedenen, ihrerseits von den Elektrodenmaterialen abhängigen Verfahrensparametern
ab, wie insbesondere von der Pulsdauer der mittels des Pulsgenerators erzeugten elektrischen
Spannung, der Polarität der elektrischen Spannung und der elektrischen Stromstärke
des Erodierstromes infolge der Funkenentladungen. So führen beispielsweise höhere
elektrische Erodierströme und längere elektrische Spannungspulse zu größeren abgetragenen
Partikeln und umgekehrt, während ferner durch Umkehr der Polarität unterschiedliche
Abtragsraten an der Kathode bzw. an der Anode erhalten werden können (vgl. z.B.
A. M. Matz, D. Kammerer, N. Jost & K. Oßwald: "Machining of metal foams with varying
mesostructure using Wire EDM", Procedia CIRP 42 (2016), 263-267;
V. S. R. Murti & P. K. Philip: "An analysis of the debris in ultrasonic-assisted electrical
discharge machining", Wear 117(2) (1987), 241-250;
J. S. Soni: "Microanalysis of debris formed during rotary EDM of titanium alloy (Ti
6A1 4V) and die steel (T 215 Cr12)", Wear 177(1) (1989), 71-79;
J. S. Soni: "Performance evaluation of rotary EMD by experimental design technique",
Defence Science Journal 47 (1) (1997), 65-73;
D.D. DiBitonto, P. T. Eubank, M. R. Patel & M. A. Barrufet: "Theoretical models of
the electrical discharge machining process. I. A simple cathode erosion model", Journal
of Applied Physics 66 (9) (1989), 4095-4103).
[0005] In der Fig. 4 ist in diesem Zusammenhang exemplarisch die Abhängigkeit der Abtragsraten
einer Kathode aus Kupfer (Cu) und einer Anode aus Eisen (Fe) von der Entladezeit bei
einem Erodierstrom von 10 A gemäß dem vorstehenden Aufsatz von DiBitonto et al. dargestellt,
wobei es in der Fig. 4 erkennbar ist, dass die Masse der an einer jeweiligen Elektrode
abgetragenen Partikeln bei zunehmender elektrischer Pulsdauer ("Entladezeit") jeweils
bis zu einem material- und polungsspezifischen Maximalwert (hier: etwa 3 µs im Falle
von Kupfer und etwa 30 µs im Falle von Eisen) zunimmt und sodann wieder absinkt.
[0006] Darüber hinaus ist es in jüngerer Zeit bekannt geworden, das Verfahren des Funkenerodierens
nicht zur Oberflächenbearbeitung von Werkstücken, sondern zur Erzeugung von pulverförmigen
Partikeln aus den Materialen der ersten und der zweiten Elektrode einzusetzen, d.h.
das Interesse gilt in diesem Fall nicht etwa der Formgebung eines als Elektrode eingesetzten
Werkstückes, sondern den von den Elektroden abgetragenen Partikeln. Diese Anwendung
der Funkenerosion hat sich insbesondere für die wirtschaftliche Herstellung relativ
kleiner Partikelchargen von Partikeln auf der Basis von Metallen als geeignet erwiesen,
wobei ihr insbesondere die kurzen Herstellungszeiten zur Erzeugung der Partikel, die
breite Einstellbarkeit der Pulverzusammensetzung durch Auswahl der entsprechenden
Elektrodenmaterialien sowie die gute Steuerbarkeit des Verfahrens hinsichtlich der
Partikelgröße der erhaltenen Partikel in Abhängigkeit der oben genannten Verfahrensparameter
zugutekommen.
[0007] So beschreibt die
DE 11 2004 001 663 T5 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Partikeln mittels Funkenerosion
gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 8, wobei die erste Elektrode und die zweite
Elektrode in einem Behälter angeordnet werden, welcher ein flüssiges Dielektrikum
auf der Basis von demineralisiertem Wasser oder Öl aufnimmt. Die von den beiden Elektrodenmaterialien
abgetragenen Partikel werden sodann mittels Verdampfen des Dielektrikums, Sedimentieren
in dem Dielektrikum oder Sieb-Klassieren gewonnen.
[0008] Hiervon ausgehend, liegt der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Erodiervorrichtung zur Herstellung von Partikeln mittels Funkenerosion der
eingangs genannten Art auf einfache und kostengünstige Weise dahingehend weiterzubilden,
dass die Erzeugung eines breiteren Spektrums an Partikel möglich wird.
[0009] In verfahrenstechnischer Hinsicht wird diese Aufgabe mit einem Verfahren der eingangs
genannten Art gelöst, welches durch die folgenden Schritte gekennzeichnet durch:
- Bereitstellen wenigstens einer dritten Elektrode, welche wenigstens ein drittes Metall
enthält;
- Anordnen der dritten Elektrode in dem Dielektrikum;
- Anlegen einer gepulsten elektrischen Spannung zwischen die wenigstens eine erste Elektrode
und die wenigstens eine dritte Elektrode;
- Bewegen der wenigstens einen ersten Elektrode und der wenigstens einen dritten Elektrode
aufeinander zu und Erzeugen von elektrischen Funkenentladungen zwischen denselben;
und
- Gewinnen der anlässlich der Funkenentladungen erzeugten Partikeln aus den Materialien
der ersten Elektrode und der dritten Elektrode,
wobei der Anteil der aus dem Material der wenigstens einen ersten Elektrode, der wenigstens
einen zweiten Elektrode und der wenigstens einen dritten Elektrode erzeugten Partikel
durch Verlagern der wenigstens einen ersten Elektrode in Bezug auf die wenigstens
eine zweite Elektrode sowie in Bezug auf die wenigstens eine dritte Elektrode gesteuert
wird.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung in vorrichtungstechnischer Hinsicht
bei einer Erodiervorrichtung der eingangs genannten Art ferner vor, dass
- die Erodiervorrichtung wenigstens eine dritte Elektrode umfasst, welche wenigstens
ein drittes Metall enthält;
- die wenigstens eine dritte Elektrode an wenigstens einen elektrischen Pulsgenerator
zur Erzeugung einer gepulsten elektrischen Spannung zwischen der wenigstens einen
ersten Elektrode und der wenigstens einen dritten Elektrode anschließbar ist; und
- die Verlagerungseinrichtung ferner zum Bewegen der wenigstens einen ersten Elektrode
und der wenigstens einen dritten Elektrode aufeinander zu ausgebildet ist, um zwischen
der wenigstens einen ersten Elektrode und der wenigstens einen dritten Elektrode elektrische
Funkenentladungen zu erzeugen,
wobei die Verlagerungseinrichtung bezüglich einer Verlagerung der wenigstens einen
ersten Elektrode in Bezug auf die wenigstens eine zweite Elektrode sowie in Bezug
auf die wenigstens eine dritte Elektrode steuerbar ist.
[0011] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht folglich die Verwendung einer oder mehrerer
dritter Elektrode(n) aus gegenüber sowohl dem Material der ersten Elektrode als auch
dem hiervon verschiedenen Material der zweiten Elektrode verschiedenen Elektrodenmaterialien
vor, so dass die Erzeugung von Partikeln aus wenigstens drei unterschiedlichen Materialien
möglich ist, welche beispielsweise zur Herstellung von Legierungen mit verschiedenen
Anteilen der Elektrodenmaterialien eingesetzt werden können. Die Steuerung der Anteile
an den jeweiligen Partikeln, deren Partikeldurchmesser im Übrigen üblicherweise zwischen
etwa 1 µm und etwa 100 µm betragen kann, wie es aus der herkömmlichen Funkenerosion
bekannt ist, wird dabei durch Verlagerung der ersten Elektrode(n) in Bezug auf die
zweite und dritte(n) Elektrode(n) gesteuert, wobei diese Verlagerung, wie weiter unten
noch näher erläutert, sowohl in eine Richtung aufeinander zu bzw. voneinander fort
als auch in eine hierzu senkrechte Richtung aneinander vorbei, d.h. parallel zu den
der wenigstens einen ersten Elektrode zugewandten Flächen der zweiten und dritten
Elektrode(n) erfolgen kann.
[0012] Es sei an dieser Stelle explizit darauf hingewiesen, dass der im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung in Bezug auf die Elektrodenmaterialien verwendete Begriff "Metall" bzw.
"Metallwerkstoff" nicht notwendigerweise auf ein Element des Periodensystems aus der
Gruppe der Metalle gerichtet ist, sondern auch Metalllegierungen sowie Metalloxide
und andere, wenigstens ein Metall enthaltende Metallverbindungen umfasst.
[0013] Zusätzlich zu der Relativverlagerung der wenigstens einen ersten Elektrode in Bezug
auf die wenigstens eine zweite und die wenigstens eine dritte Elektrode kann in vorteilhafter
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass der Anteil der
aus dem Material der wenigstens einen ersten Elektrode, der wenigstens einen zweiten
Elektrode und der wenigstens einen dritten Elektrode erzeugten Partikel ferner durch
Verändern wenigstens eines Parameters aus der Gruppe
- Pulsdauer der elektrischen Spannung zwischen der wenigstens einen ersten Elektrode
und der wenigstens einen zweiten und dritten Elektrode,
- Polarität der elektrischen Spannung zwischen der wenigstens einen ersten Elektrode
und der wenigstens einen zweiten und dritten Elektrode, und
- elektrische Stromstärke des Erodierstromes zwischen der wenigstens einen ersten Elektrode
und der wenigstens einen zweiten und dritten Elektrode gesteuert wird, wie es als
solches aus dem eingangs geschilderten Stand der Technik bekannt ist.
[0014] Bei einer hierzu geeigneten Erodiervorrichtung kann der wenigstens eine elektrische
Pulsgenerator folglich vorzugsweise ferner hinsichtlich
- der Pulsdauer der elektrischen Spannung, und/oder
- der Polarität der elektrischen Spannung, und/oder
- der elektrische Stromstärke des Erodierstromes steuerbar sein, um die Anteile der
aus den jeweiligen Elektrodenmaterialien erzeugten Partikeln gemäß der gewünschten
Zusammensetzung derselben einzustellen.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
vorgesehen sein, dass die wenigstens eine zweite Elektrode und die wenigstens eine
dritte Elektrode zu einem Elektrodenarray elektrisch leitfähig miteinander verbunden
werden und die gepulste elektrische Spannung zwischen die wenigstens eine erste Elektrode
und das Elektrodenarray aus der wenigstens einen zweiten Elektrode und der wenigstens
einen dritten Elektrode angelegt wird, wobei der Anteil der aus dem Material der wenigstens
einen ersten Elektrode, der wenigstens einen zweiten Elektrode und der wenigstens
einen dritten Elektrode erzeugten Partikel durch Verlagern der wenigstens einen ersten
Elektrode im Wesentlichen parallel zu der der wenigstens einen ersten Elektrode zugewandten
Fläche des Elektrodenarrays aus der wenigstens einen zweiten Elektrode und der wenigstens
einen dritten Elektrode gesteuert wird. Die erste Elektrode wird in diesem Fall folglich
nicht nur auf das aus der zweiten und dritten Elektrode - sowie gegebenenfalls weiteren
Elektroden aus weiteren Materialien - gebildete Elektrodenarray zu bzw. von diesem
fort bewegt, um die elektrischen Funkenentladungen zu erzeugen, sondern wird die erste
Elektrode darüber hinaus in einer hierzu senkrechten Richtung entlang der Oberfläche
des Elektrodenarrays bewegt, um durch das bzw. die Elektrodenmaterial(ien) des jeweiligen
Flächenabschnittes des Elektrodenarrays, welcher der ersten Elektrode gegenüberliegt
und in welchem folglich die Funkenentladungen stattfinden, den gewünschten Anteil
an den jeweiligen Partikeln zu erzeugen.
[0016] Die von einer jeweiligen zweiten bzw. dritten (oder weiteren) Elektrode abgetragene
Stoffmenge kann auf diese Weise entsprechend dem gewünschten Anteil an Partikeln aus
dem jeweiligen Elektrodenmaterial gesteuert werden. Wie oben angedeutet, können dabei
selbstverständlich auch mehrere dritte Elektroden, wie eine vierte, fünfte etc. Elektrode
aus verschiedenen Elektrodenmaterialien in das Elektrodenarray integriert werden,
wobei die das Elektrodenarray bildenden dritten, vierten etc. Elektroden zweckmäßigerweise
an einem Punkt aneinander angrenzen.
[0017] Bei einer hierfür geeigneten Erodiervorrichtung kann demnach vorgesehen sein, dass
die wenigstens eine zweite Elektrode und die wenigstens eine dritte Elektrode zu einem
Elektrodenarray elektrisch leitfähig miteinander verbunden sind und der elektrische
Pulsgenerator einerseits an die wenigstens eine erste Elektrode, andererseits an das
Elektrodenarray aus der wenigstens einen zweiten Elektrode und der wenigstens einen
dritten Elektrode anschließbar ist, wobei die Verlagerungseinrichtung zum Bewegen
der wenigstens einen ersten Elektrode im Wesentlichen parallel zu der der wenigstens
einen ersten Elektrode zugewandten Fläche des Elektrodenarrays aus der wenigstens
einen zweiten Elektrode und der wenigstens einen dritten Elektrode ausgebildet ist.
Wie bereits erwähnt, kann das Elektrodenarray dabei auch weitere dritte Elektroden,
wie vierte, fünfte etc. Elektroden aus weiteren Elektrodenmaterialien umfassen, wobei
die dritten, vierten etc. Elektroden vorzugsweise an einem Punkt aneinander angrenzen.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann stattdessen beispielsweise vorgesehen sein, dass der wenigstens einen zweiten
Elektrode und der wenigstens einen dritten Elektrode jeweils eine erste Elektrode
zugeordnet und einerseits zwischen einer der ersten Elektroden und der wenigstens
einen zweiten Elektrode, andererseits zwischen einer weiteren der ersten Elektroden
und der wenigstens einen dritten Elektrode jeweils eine gepulste elektrische Spannung
angelegt wird, wobei die ersten Elektroden gemeinsam auf die jeweilige, ihr zugeordnete,
wenigstens eine zweite und wenigstens eine dritte Elektrode zu bewegt werden, um elektrische
Funkenentladungen zu erzeugen, und wobei der Anteil der aus dem Material der wenigstens
einen ersten Elektrode, der wenigstens einen zweiten Elektrode und der wenigstens
einen dritten Elektrode erzeugten Partikel einerseits
- durch gemeinsames Verlagern der ersten Elektroden auf die jeweilige, ihr zugeordnete,
wenigstens eine zweite und dritte Elektrode zu bzw. von dieser fort, andererseits
- durch Verändern der Pulsdauer und/oder der Polarität der elektrischen Spannung und/oder
der Stromstärke des Erodierstromes zwischen jeweils einer ersten Elektrode und der
ihr zugeordneten zweiten und dritten Elektrode unabhängig voneinander
gesteuert wird. In diesem Fall werden die ersten Elektroden folglich gemeinsam auf
die jeweilige, ihnen zugeordnete zweite bzw. dritte Elektrode zu bzw. von dieser fort
bewegt, wie es als solches in Bezug auf eine Anode und eine Kathode auch bei herkömmlichen
Funkenerodierverfahren der Fall ist. Aufgrund dessen, dass zwischen einer jeweiligen
ersten Elektrode und der jeweiligen, ihnen zugeordneten zweite bzw. dritten Elektrode
jeweils eine gepulste elektrische Spannung angelegt wird, welche in Bezug auf ihre
Pulsdauer, Polarität und/oder Stromstärke des Erodierstromes unabhängig voneinander
verändert werden kann, lässt sich der Anteil an erhaltenen Partikeln gleichwohl entsprechend
deren gewünschter Zusammensetzung steuern, wie es aus dem eingangs geschilderten Stand
der Technik als solches bekannt ist. Dabei besteht ein Vorteil dieser Ausführungsvariante
insbesondere darin, dass zusätzlich zu der Verlagerung der ersten Elektrode auf die
zweite und dritte Elektrode zu bzw. von diesen fort keine zusätzliche Verlagerungsrichtung
der Elektroden erforderlich ist, so dass zur Durchführung dieser Verfahrensvariante
eine herkömmliche Funkenerodiervorrichtung z.B. auf einfache Weise dadurch umgerüstet
werden kann, indem die dritte Elektrode mechanisch starr, aber elektrisch isoliert
an der zweiten Elektrode befestigt und mittels eines zusätzlichen Pulsgenerators an
die weitere erste Elektrode angeschlossen wird.
[0019] Bei einer hierfür geeigneten Erodiervorrichtung kann folglich vorgesehen sein, dass
der wenigstens einen zweiten Elektrode und der wenigstens einen dritten Elektrode
jeweils eine erste Elektrode zugeordnet ist und einerseits eine der ersten Elektroden
und die wenigstens eine zweite Elektrode, andererseits eine weitere der ersten Elektroden
Und die wenigstens eine dritte Elektrode jeweils an einen separaten elektrischen Pulsgenerator
anschließbar sind, wobei die Verlagerungseinrichtung zum gemeinsamen Bewegen der ersten
Elektroden auf die jeweilige, ihr zugeordnete, wenigstens eine zweite und wenigstens
eine dritte Elektrode zu und von dieser fort ausgebildet ist, um elektrische Funkenentladungen
zu erzeugen, und wobei jeder Pulsgenerator ferner hinsichtlich der Pulsdauer und/oder
der Polarität der elektrischen Spannung und/oder der Stromstärke des Erodierstromes
unabhängig voneinander steuerbar ist.
[0020] Wie bereits angedeutet, kann es sich in diesem Zusammenhang von Vorteil erweisen,
wenn die wenigstens eine zweite Elektrode und die wenigstens eine dritte Elektrode,
insbesondere mechanisch, starr miteinander verbunden, aber elektrisch voneinander
isoliert sind.
[0021] Darüber hinaus macht es das erfindungsgemäße Verfahren selbstverständlich grundsätzlich
möglich, dass die Partikelgröße der erzeugten Partikel aus dem Material der wenigstens
einen ersten Elektrode sowie der wenigstens einen zweiten Elektrode und der wenigstens
einen dritten Elektrode durch Verändern wenigstens eines Parameters aus der Gruppe
- Pulsdauer der elektrischen Spannung zwischen der wenigstens einen ersten Elektrode
und der wenigstens einen zweiten und dritten Elektrode,
- elektrische Stromstärke des Erodierstromes zwischen der wenigstens einen ersten Elektrode
und der wenigstens einen zweiten und dritten Elektrode, und
- Frequenz und/oder Amplitude einer Schwingung, insbesondere im Ultraschallbereich,
mit welcher zumindest eine der Elektroden beaufschlagt wird,
gesteuert wird. Während die beiden ersten Alternativen aus dem eingangs geschilderten
Stand der Technik als solche bekannt sind, kann ferner die erste Elektrode und/oder
die zweite bzw. dritte Elektrode (oder weitere Elektroden) mit Schwingungen, vorzugsweise
im Ultraschallbereich, beaufschlagt werden, das zu größeren mittleren Partikelgrößen
der aus dem jeweiligen Elektrodenmaterial erzeugten Partikel sowie zu einer breiteren
Partikelgrößenverteilung führt.
[0022] Bei einer entsprechenden Erodiervorrichtung kann demnach vorgesehen sein, dass wenigstens
einer der ersten, zweiten und dritten Elektroden eine Schwingungserzeugungseinrichtung
zugeordnet ist, welche hinsichtlich der Frequenz und/oder der Amplitude der erzeugten
Schwingung steuerbar ist, wobei die Schwingungserzeugungseinrichtung insbesondere
wenigstens eine Sonotrode zur Erzeugung von Schwingungen im Ultraschallbereich aufweist.
[0023] Entgegen der Lehre der weiter oben zitierten
DE 11 2004 001 663 T5 wird die wenigstens eine erste Elektrode zur Erzeugung von Funkenentladungen zweckmäßigerweise
nicht mit der wenigstens einen zweiten und mit der wenigstens einen dritten Elektrode
in Kontakt gebracht wird, sondern stets in einem zur Erzeugung der Funkenentladungen
geeigneten Abstand gehalten, um für die erfindungsgemäße Verlagerung der Elektroden
relativ zueinander zu sorgen und keine allenfalls nur schwer reproduzierbare Kontaktentladungen
zu verursachen.
[0024] In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ferner vorgesehen
sein, dass
- als Dielektrikum ein verflüssigtes Gas oder ein überkritisches Fluid eingesetzt wird
und die erzeugten Partikel durch Expandieren des überkritischen Fluides oder des verflüssigten
Gases und Überführen desselben in den gasförmigen Zustand von diesem abgetrennt werden;
oder
- ein flüssiges Dielektrikum eingesetzt wird und die erzeugten Partikel mechanisch,
magnetisch und/oder mittels Trocknung von diesem abgetrennt werden.
Als Dielektrikum kommen folglich einerseits grundsätzlich beliebige bekannte, insbesondere
flüssige Dielektrika, wie deionisiertes Wasser, Öl oder dergleichen, in Betracht,
wie sie aus dem Stand der Technik herkömmlicher Funkenerodierverfahren bekannt sind,
wobei die Abtrennung der erzeugten Partikel aus dem Dielektrikum mittels beliebiger
bekannter Trennverfahren geschehen kann, wie unter anderem mittels der aus der
DE 11 2004 001 663 T5 bekannten Trennverfahren des Sedimentierens der Partikel in dem Dielektrikum, des
Klassierens bzw. Siebens oder Filterns der Partikel aus dem Dielektrikum oder der
magnetischen Abscheidung, aber auch z.B. durch Zentrifugieren der erhaltenen Partikel,
Verdampfen des Dielektrikums von den Partikeln bzw. Trocknen der Partikel. Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass als Dielektrikum ein verflüssigtes Gas oder ein überkritisches Fluid eingesetzt
wird und die erzeugten Partikel durch Expandieren des überkritischen Fluides oder
des verflüssigten Gases und Überführen desselben in den gasförmigen Zustand von diesem
abgetrennt werden, was eine einfache und schnelle sowie insbesondere rückstandsfreie
Abtrennung der Partikel aus dem Dielektrikum ermöglicht. Es sei in diesem Zusammenhang
darauf hingewiesen, dass sich die Verwendung eines solchen Dielektrikums in Form überkritischer
Fluide oder verflüssigter Gase nicht nur für das erfindungsgemäße Verfahren als vorteilhaft
erweisen kann, sondern sich grundsätzlich für beliebige, zur Herstellung von Partikeln
eingesetzte Funkenerodierverfahren anbietet einschließlich der aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren mit nur einer ersten und einer zweiten Elektrode, wie es beispielsweise
die vorgenannte
DE 11 2004 001 663 T5 offenbart.
[0025] Eine entsprechende Erodiervorrichtung weist demnach vorzugsweise ferner eine Separiereinrichtung
zur Gewinnung der anlässlich der Funkenentladungen erzeugten Partikel aus einem sowohl
zwischen die wenigstens eine erste Elektrode und die wenigstens eine zweite Elektrode
als auch zwischen die wenigstens eine erste Elektrode und die wenigstens eine dritte
Elektrode eingebrachten fluiden Dielektrikum auf, um für eine einfache Trennung der
erhaltenen Partikel von dem Dielektrikum zu sorgen.
[0026] In bevorzugter Ausgestaltung kann hierbei vorgesehen sein, dass die Separiereinrichtung
im Falle eines als vorteilhaft erachteten Dielektrikums in Form überkritischer Fluide
oder verflüssigter Gase
- einen Expansionsbehälter aufweist, welcher zur Entspannung eines als Dielektrikum
eingesetzten verflüssigten Gases oder eines überkritischen Fluides geeignet ist, um
die erzeugten Partikel durch Expandieren des überkritischen Fluides oder des verflüssigten
Gases und Überführen desselben in den gasförmigen Zustand von diesem abzutrennen,
wohingegen sie im Falle des Einsatzes herkömmlicher, insbesondere flüssiger, Dielektrika
beispielsweise
- eine mechanische Klassiereinrichtung, insbesondere in Form eines Siebs, eines Filters,
einer Zentrifuge oder eines Sedimenters;
- einen Verdampfer oder Trockner; und/oder
- einen Magnetabscheider
aufweisen kann. In Bezug auf den zur Entspannung eines als Dielektrikum eingesetzten
verflüssigten Gases oder überkritischen Fluides vorzugsweise vorgesehenen Expansionsbehälter
gilt das oben in Bezug auf eine Eignung auch für bekannte, zur Herstellung von Partikeln
eingesetzte Erodierverfahren gemäß dem Stand der Technik gesagte.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Herstellung von Partikeln mittels Funkenerosion;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer demgegenüber abgewandelten Ausführungsform der ersten
Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Erodiervorrichtung gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Herstellung von Partikeln mittels Funkenerosion; und
- Fig. 4
- ein exemplarisches Schaubild zur Veranschaulichung der Abhängigkeit der Abtragsrate
zweier Elektrodenmaterialien - hier: Kupfer (Cu) und Eisen (Fe) - bei der Funkenerosion
in Abhängigkeit der Pulsdauer der an die Elektroden angelegten Spannung bei einem
konstanten Erodierstrom.
[0028] Die in der Fig. 1 schematisch wiedergegebene Erodiervorrichtung gemäß einer ersten
Ausführungsvariante umfasst einerseits eine erste, z.B. - wenngleich nicht notwendigerweise
- etwa kreiszylindrische Elektrode 1 aus einem ersten Metallwerkstoff, andererseits
ein Elektrodenarray EA, welches aus einer zweiten Elektrode 2 aus einem von dem ersten
Metallwerkstoff verschiedenen zweiten Metallwerkstoff und einer dritten Elektrode
3 aus einem sowohl von dem ersten als auch von dem zweiten Metallwerkstoff verschiedenen
dritten Metallwerkstoff gebildet ist, welche elektrisch leitfähig miteinander verbunden
sind. Die zweite 2 und dritte Elektrode 3 können beispielsweise - wenngleich nicht
notwendigerweise - einen etwa rechteckigen oder quadratischen Querschnitt besitzen
und an einer ihrer Rechteck- bzw. Quadratseiten aneinander angrenzen. Die Erodiervorrichtung
umfasst ferner einen elektrischen Pulsgenerator 6 zur Erzeugung einer gepulsten elektrischen
Spannung zwischen einerseits der ersten Elektrode 1, andererseits der zweiten 2 und
dritten Elektrode 3 des Elektrodenarrays, wobei sowohl die erste Elektrode 1 als auch
das Elektrodenarray EA zu diesem Zweck elektrisch an den Pulsgenerator 6 angeschlossen
sind. Darüber hinaus umfasst die Erodiervorrichtung eine nicht im Einzelnen zeichnerisch
wiedergegebene Verlagerungseinrichtung, welche im vorliegenden Fall beispielsweise
zum Bewegen der ersten Elektrode 1 in Bezug auf das Elektrodenarray EA aus der zweiten
2 und dritte Elektrode 3 ausgebildet ist, während letzteres beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
stationär angeordnet ist, indem es beispielsweise auf einem Träger fixiert worden
ist. Die Verlagerungseinrichtung vermag einerseits, wie es als solches bei herkömmlichen
Erodiermaschinen bekannt ist, die erste Elektrode 1 in gesteuerter Weise in Richtung
des Pfeils P
1 auf das Elektrodenarray EA der zweiten 2 und dritten Elektrode 3 zu und von diesem
fort zu bewegen, um hierzwischen elektrische Funkenentladungen F zu erzeugen. Darüber
hinaus vermag die Verlagerungseinrichtung die erste Elektrode 1 in gesteuerter Weise
nach Art einer Schwerbewegung in eine hierzu senkrechte Richtung gemäß dem Pfeil P
2 zu verlagern, so dass die erste Elektrode 1 etwa parallel zu der der ihr zugewandten
Fläche des Elektrodenarrays EA aus der zweiten 2 und dritten Elektrode 3 bewegt wird.
Letztere Verlagerung in Richtung des Pfeils P
2 vollzieht sich dabei zweckmäßigerweise im Wesentlichen senkrecht zu der Grenzlinie,
entlang welcher die zweite Elektrode 2 an die dritte Elektrode 3 anstößt. Zur Verlagerung
der ersten Elektrode 1 sowohl in Richtung des Pfeils P
1 als auch in Richtung des Pfeils P
1 dient beispielsweise eine programmtechnisch eingerichtete Steuereinrichtung (nicht
dargestellt).
[0029] Der elektrische Pulsgenerator 6 ist hinsichtlich der Pulsdauer der elektrischen Spannung,
der Polarität der elektrischen Spannung und der elektrischen Stromstärke des Erodierstromes
steuerbar, was gleichfalls zweckmäßigerweise mittels der Steuereinrichtung geschieht.
Darüber hinaus können der ersten Elektrode 1 und/oder dem Elektrodenarray EA aus der
zweiten 2 und dritten Elektrode 3 Schwingungserzeugungseinrichtungen (nicht gezeigt),
wie beispielsweise Sonotroden zur Erzeugung von Ultraschallschwingungen, zugeordnet
sein, um die jeweilige(n) Elektrode(n) 1, 2, 3 gesteuert in Schwingungen zu versetzen,
deren Frequenz und/oder Amplitude vorzugsweise veränderbar ist.
[0030] Zumindest der zwischen der ersten Elektrode 1 und dem Elektrodenarray EA aus der
zweiten 2 und dritten Elektrode 3 gebildete Zwischenraum ist mit einem fluiden Dielektrikum
befüllt, bei welchem es sich z.B. um bekannte flüssige Dielektrika, wie deionisiertes
Wasser, Öl oder dergleichen oder insbesondere auch um verflüssigte Gase oder überkritische
Fluide handeln kann, welche zweckmäßigerweise chemisch inert sind, wie beispielsweise
Kohlendioxid, Stickstoff, Argon oder dergleichen. Eine nicht zeichnerisch dargestellte
Separiereinrichtung dient zur Gewinnung der durch die anlässlich der Funkenentladungen
F zwischen der ersten 1 und der zweiten Elektrode 2 und/oder zwischen der ersten 1
und der dritten Elektrode 3 erzeugten Partikel 7, indem letztere aus dem Dielektrikum
abgetrennt werden können. Besteht letzteres aus einer Flüssigkeit, so kann die Separiereinrichtung
beispielsweise ein Sieb oder Filter, eine Zentrifuge, ein Absetzgefäß oder einen Magneten
umfassen. Besteht das Dielektrikum aus einem Flüssiggas oder aus einem überkritischen
Fluid, so umfasst die Separiereinrichtung zweckmäßigerweise einen Expansionsbehälter,
welcher zur Entspannung des Dielektrikums dient, um dieses in die Gasphase zu überführen
und auf diese Weise die erzeugten Partikel einfach und schnell abzutrennen.
[0031] Die in der Fig. 2 gezeigte Ausführungsform der ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen
Erodiervorrichtung, bei der identische und wirkungsgleiche Komponenten mit denselben
Bezugszeichen versehen sind, unterscheidet sich von jener gemäß Fig. 1 dadurch, dass
das Elektrodenarray EA mehr als zwei zweite bzw. dritte Elektroden 2, 3 umfasst, wobei
es im vorliegenden Fall eine zweite 2, eine dritte 3, eine vierte 4 und eine fünfte
Elektrode 5 aufweist, welche jeweils aus verschiedenen Metallwerkstoffen gefertigt
sind. Die Elektroden 2, 3, 4, 5 besitzen jeweils beispielsweise eine der Fig. 1 etwa
entsprechende Form und grenzen an einem zentralen Punkt Z aneinander an. Um die erste
Elektrode 1 etwa parallel zu der ihr zugewandten Fläche des Elektrodenarrays EA der
zweiten 2, dritten 3, vierten 4 und fünfte Elektrode 5 zu bewegen, ist die erste Elektrode
entlang einer sich parallel zu dieser Fläche erstreckenden Ebene verlagerbar, und
zwar sowohl in Richtung des Pfeils P
2 als auch in Richtung des Pfeils P
3. Die Verlagerungsrichtungen gemäß den Pfeilen P
2 und P
3 erstrecken sich dabei vorzugsweise jeweils senkrecht zu den Grenzlinien, entlang
welchen einerseits die zweite Elektrode 2 an die vierte Elektrode 4 und die dritte
Elektrode 3 an die fünfte Elektrode 5 anstößt und entlang welchen andererseits die
zweite Elektrode 2 an die dritte Elektrode 3 und die vierte Elektrode 4 an die fünfte
Elektrode 5 anstößt.
[0032] Infolge der herkömmlichen Verlagerung der ersten Elektrode 1 auf das Elektrodenarray
EA zu bzw. von diesem fort in Richtung des Pfeils P
2 sowie insbesondere entlang derselben in Richtung des Pfeils P
2 (Fig. 1) und gegebenenfalls des Pfeils P
2 (Fig. 2) lässt sich die Zusammensetzung der erhaltenen Partikel bei der Funkenerosion
in einfacher Weise steuern, wobei jeweilige Partikel einerseits aus dem Metallwerkstoff
der ersten Elektrode 1, andererseits aus dem Metallwerkstoff der jeweiligen zweiten
2 und dritten Elektrode 3 (Fig. 1) sowie gegebenenfalls der vierten 4 und fünften
Elektrode 5 (Fig. 2) erzeugt werden können, je nach dem, an welcher Position sich
die erste Elektrode 1 in Bezug auf das Elektrodenarray EA gerade befindet bzw. zwischen
welcher oder welchen Elektroden des Elektrodenarrays EA die Funkenerosion gegenüber
der ersten Elektrode 1 stattfindet. Darüber hinaus ist es durch fortwährendes Bewegen
der ersten Elektrode 1 in Richtung des Pfeils P
2 (Fig. 1) und gegebenenfalls in Richtung des Pfeils P
3 (Fig. 2) möglich, zeitlich veränderliche Zusammensetzungen von Partikeln zu erzeugen,
welche z.B. in einem Folgeprozess, wie beispielsweise Laserauftragsschweißen oder
dergleichen, zum Aufbau eines Gradientenwerkstoffes genutzt werden können.
[0033] Die weiteren, vorzugsweise steuerbaren Verfahrensparameter der Funkenerosion sind
einschließlich ihrer Wirkungen im Übrigen nochmals in der nachfolgenden Tabelle stichpunktartig
zusammengefasst:
Tabelle 1: Zielgröße (Spalte 1), Verfahrensparameter (Spalte 2) und Wirkung (Spalte 3) zur Steuerung
eines Verfahrens zur Herstellung von Partikeln mittels Funkenerosion.
Legierungszusammensetzung der erzeugten Partikel |
- Elektrodenmaterialien |
Mögliche Partikelbestandteile |
- Anteil überfahrene Fläche des Legierungsmetalls der jeweiligen Elektrode |
Der Anteil eines Legierungsmetalls steigt proportional mit dem Anteil der während
des Prozesses überfahrenen Fläche |
- Pulsdauer |
Polarität und Pulsdauer führen zu jeweils unterschiedlichen Abtragsraten an Anode
und Kathode (vgl. auch Fig. 4) |
- Polarität |
Mittlere Partikelgröße |
- Erodierstrom |
Höhere Erodierströme, längere Pulsdauern und eine dem Prozess überlagerte Ultraschallbewegung
führen jeweils zu größeren mittleren Partikelgrößen |
- Pulsdauer |
- Ultraschallbewegung |
Partikelgrößenverteilung |
- Ultraschall |
Dem Prozess überlagerte (Ultraschall-) Bewegungen führen zu einer breiteren Partikelgrößenverteilung |
- überlagerte Bewegung (z.B. Rotation) |
[0034] Bei der in der Fig. 3 schematisch wiedergegebenen zweiten Ausführungsvariante einer
erfindungsgemäßen Erodiervorrichtung zur Herstellung von Partikeln mittels Funkenerosion
sind identische und wirkungsgleiche Komponenten mit denselben Bezugszeichen versehen.
Die in der Fig. 3 gezeigte Erodiervorrichtung umfasst dabei einerseits zwei, z.B.
- wenngleich nicht notwendigerweise - etwa kreiszylindrische erste Elektroden 1a,
1b aus einem ersten Metallwerkstoff, andererseits eine zweite Elektrode 2 aus einem
von dem ersten Metallwerkstoff verschiedenen zweiten Metallwerkstoff und eine dritte
Elektrode 3 aus einem sowohl von dem ersten als auch von dem zweiten Metallwerkstoff
verschiedenen dritten Metallmetallwerkstoff, welche jeweils einer ersten Elektrode
1a bzw. 1b zugeordnet sind. Die zweite 2 und dritte Elektrode 3 können wiederum beispielsweise
einen etwa rechteckigen oder quadratischen Querschnitt besitzen, aber auch eine beliebige
andersartige Form aufweisen. Die ersten Elektroden 1a, 1b sind in mechanischer Weise
starr miteinander verbunden, wie dies mit dem Bezugszeichen 8 angedeutet ist, aber
elektrisch voneinander isoliert. Die Erodiervorrichtung umfasst ferner je einen elektrischen
Pulsgenerator 6a, 6b zur Erzeugung einer gepulsten elektrischen Spannung einerseits
zwischen der ersten Elektrode 1a und der zweiten Elektrode 2, andererseits zwischen
der ersten Elektrode 1b und der dritten Elektrode 3. Zu diesem Zweck sind zum Einen
sowohl die erste Elektrode 1a als auch die zweite Elektrode 2 an den Pulsgenerator
6a angeschlossen, während zum Anderen sowohl die erste Elektrode 1b als auch die dritte
Elektrode 3 an den Pulsgenerator 6b angeschlossen sind. Darüber hinaus umfasst die
Erodiervorrichtung eine nicht im Einzelnen zeichnerisch wiedergegebene Verlagerungseinrichtung,
welche im vorliegenden Fall beispielsweise zum gemeinsamen Bewegen der ersten Elektroden
1a, 1b in Bezug auf die zweite 2 bzw. dritte Elektrode 3 ausgebildet ist, während
letztere beim vorliegenden Ausführungsbeispiel stationär angeordnet sind, indem sie
beispielsweise auf einem Träger fixiert worden sind. Die Verlagerungseinrichtung vermag
dabei, wie es als solches bei herkömmlichen Erodiermaschinen bekannt ist, die ersten
Elektroden 1a, 1b in gesteuerter Weise gemeinsam in Richtung des Pfeils P
1 auf die zweite 2 bzw. dritte Elektrode 3 zu und von diesen fort zu bewegen, um einerseits
zwischen der ersten Elektrode 1a und der zweiten Elektrode 2, andererseits zwischen
der ersten Elektrode 1b und der dritten Elektrode 3 elektrische Funkenentladungen
F zu erzeugen. Zu dieser gemeinsamen Verlagerung der beiden ersten Elektroden 1a,
ab in Richtung des Pfeils P
1 dient beispielsweise eine programmtechnisch eingerichtete Steuereinrichtung (nicht
dargestellt).
[0035] Beide elektrischen Pulsgeneratoren 6a, 6b sind hinsichtlich der Pulsdauer der elektrischen
Spannung, der Polarität der elektrischen Spannung und der elektrischen Stromstärke
des Erodierstromes steuerbar, was gleichfalls zweckmäßigerweise mittels der Steuereinrichtung
geschieht. Darüber hinaus können den ersten Elektroden 1a, 1b und/oder der zweiten
2 und/oder dritten Elektrode 3 wiederum Schwingungserzeugungseinrichtungen (nicht
gezeigt), wie beispielsweise Sonotroden zur Erzeugung von Ultraschallschwingungen,
zugeordnet sein, um die jeweilige(n) Elektrode(n) 1a, 1b, 2, 3 gesteuert in Schwingungen
zu versetzen, deren Frequenz und/oder Amplitude vorzugsweise veränderbar ist.
[0036] Zumindest der zwischen den ersten Elektroden 1a, 1b und der zweiten 2 bzw. dritten
Elektrode 3 gebildete Zwischenraum ist wiederum mit einem fluiden Dielektrikum befüllt,
bei welchem es sich z.B. um bekannte flüssige Dielektrika, wie deionisiertes Wasser,
Öl oder dergleichen oder insbesondere auch um verflüssigte Gase oder überkritische
Fluide handeln kann, wie vorzugsweise um solche der oben unter Bezugnahme auf die
Fig. 1 exemplarisch genannten Art. Eine nicht zeichnerisch dargestellte Separiereinrichtung
dient in entsprechender Weise wie bei der Erodiervorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 zur
Gewinnung der durch die anlässlich der Funkenentladungen F zwischen der jeweiligen
ersten Elektrode 1a bzw. 1b und der zweiten Elektrode 2 bzw. der dritten Elektrode
3 erzeugten Partikel 7, indem letztere aus dem Dielektrikum abgetrennt werden können.
In Bezug auf mögliche Ausgestaltungen der Separiereinrichtungen gilt das oben unter
Bezugnahme auf die Fig. 1 gesagte.
[0037] Infolge der gemeinsamen Verlagerung der beiden ersten Elektroden 1a, 1b auf die zweite
2 bzw. dritte Elektrode 3 zu bzw. von diesen fort in Richtung des Pfeils P
1 sowie der Steuerung der Pulsgeneratoren 6a, 6b hinsichtlich der vorgenannten Verfahrensparameter
unabhängig voneinander lässt sich die Zusammensetzung der erhaltenen Partikel bei
der Funkenerosion in einfacher Weise steuern, wobei jeweils Partikel einerseits aus
dem Metallwerkstoff der ersten Elektroden 1a, 1b, andererseits aus dem Metallwerkstoff
der zweiten 2 und/oder dritten Elektrode 3 erzeugt werden können (bis hin zu einem
Anteil an Partikeln aus dem Material der zweiten Elektrode 2 bzw. der dritten Elektrode
3 von praktisch null, sofern der jeweilige Pulsgenerator 6a, 6b innerhalb eines Parameterintervalls
betrieben wird, bei welchem der Metallwerkstoff des jeweiligen Elektrodenmaterials
keinen Abtrag erfährt), je nach dem, unter welchem Abstand die ersten Elektroden 1a,
1b von der zweiten 2 bzw. dritten Elektrode 3 angeordnet sind und welche Verfahrensparameter
an dem jeweiligen Pulsgenerator 6a, 6b eingestellt worden sind. Darüber hinaus ist
es durch fortwährendes Bewegen der ersten Elektroden 1a, 1b in Richtung des Pfeils
P
1 und/oder fortwährendes Verändern der Verfahrensparameter zumindest eines der Pulsgeneratoren
6a, 6b möglich, zeitlich veränderliche Zusammensetzungen von Partikeln zu erzeugen,
welche z.B. in einem Folgeprozess, wie beispielsweise Laserauftragsschweißen oder
dergleichen, zum Aufbau eines Gradientenwerkstoffes genutzt werden können.
1. Verfahren zur Herstellung von Partikeln (7) mittels Funkenerosion, umfassend die folgenden
Schritte:
- Bereitstellen wenigstens einer ersten Elektrode (1; 1a, 1b), welche wenigstens ein
erstes Metall enthält;
- Bereitstellen wenigstens einer zweiten Elektrode (2), welche wenigstens ein zweites
Metall enthält;
- Anordnen der wenigstens ersten Elektrode (1; 1a, 1b) und der wenigstens einen zweiten
Elektrode (2) in einem fluiden Dielektrikum;
- Anlegen einer gepulsten elektrischen Spannung zwischen die wenigstens eine erste
Elektrode (1; 1a, 1b) und die wenigstens eine zweite Elektrode (2);
- Bewegen der wenigstens einen ersten Elektrode (1; 1a, 1b) und der wenigstens einen
zweiten Elektrode (2) aufeinander zu und Erzeugen von elektrischen Funkenentladungen
(F) zwischen denselben; und
- Gewinnen der anlässlich der Funkenentladungen (F) erzeugten Partikel (7) aus den
Materialien der ersten Elektrode (1; 1a, 1b) und der zweiten Elektrode (2), gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- Bereitstellen wenigstens einer dritten Elektrode (3, 4, 5), welche wenigstens ein
drittes Metall enthält;
- Anordnen der dritten Elektrode (3, 4, 5) in dem Dielektrikum;
- Anlegen einer gepulsten elektrischen Spannung zwischen die wenigstens eine erste
Elektrode (1; 1a, 1b) und die wenigstens eine dritte Elektrode (3, 4, 5);
- Bewegen der wenigstens einen ersten Elektrode (1; 1a, 1b) und der wenigstens einen
dritten Elektrode (3, 4, 5) aufeinander zu und Erzeugen von elektrischen Funkenentladungen
(F) zwischen denselben; und
- Gewinnen der anlässlich der Funkenentladungen (F) erzeugten Partikel (7) aus den
Materialien der ersten Elektrode (1; 1a, 1b) und der dritten Elektrode (3, 4, 5),
wobei der Anteil der aus dem Material der wenigstens einen ersten Elektrode (1; 1a,
1b), der wenigstens einen zweiten Elektrode (2) und der wenigstens einen dritten Elektrode
(3, 4, 5) erzeugten Partikel (7) durch Verlagern der wenigstens einen ersten Elektrode
(1; 1a, 1b) in Bezug auf die wenigstens eine zweite Elektrode (2) sowie in Bezug auf
die wenigstens eine dritte Elektrode (3, 4, 5) gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der aus dem Material der wenigstens einen ersten Elektrode (1; 1a, 1b),
der wenigstens einen zweiten Elektrode (2) und der wenigstens einen dritten Elektrode
(3, 4, 5) erzeugten Partikel ferner durch Verändern wenigstens eines Parameters aus
der Gruppe
- Pulsdauer der elektrischen Spannung zwischen der wenigstens einen ersten Elektrode
(1; 1a, 1b) und der wenigstens einen zweiten (2) und dritten Elektrode (3, 4, 5),
- Polarität der elektrischen Spannung zwischen der wenigstens einen ersten Elektrode
(1; 1a, 1b) und der wenigstens einen zweiten (2) und dritten Elektrode (3, 4, 5),
und
- elektrische Stromstärke des Erodierstromes zwischen der wenigstens einen ersten
Elektrode (1; 1a, 1b) und der wenigstens einen zweiten (2) und dritten Elektrode (3,
4, 5)
gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine zweite Elektrode (2) und die wenigstens eine dritte Elektrode
(3, 4, 5) zu einem Elektrodenarray (EA) elektrisch leitfähig miteinander verbunden
werden und die gepulste elektrische Spannung zwischen die wenigstens eine erste Elektrode
(1) und das Elektrodenarray (EA) aus der wenigstens einen zweiten Elektrode (2) und
der wenigstens einen dritten Elektrode (3, 4, 5) angelegt wird, wobei der Anteil der
aus dem Material der wenigstens einen ersten Elektrode (1), der wenigstens einen zweiten
Elektrode (2) und der wenigstens einen dritten Elektrode (3, 4, 5) erzeugten Partikel
(7) durch Verlagern der wenigstens einen ersten Elektrode (1) im Wesentlichen parallel
zu der der wenigstens einen ersten Elektrode (1) zugewandten Fläche des Elektrodenarrays
(EA) aus der wenigstens einen zweiten Elektrode (2) und der wenigstens einen dritten
Elektrode (3, 4, 5) gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen zweiten Elektrode (2) und der wenigstens einen dritten Elektrode
(3) jeweils eine erste Elektrode (1a, 1b) zugeordnet und einerseits zwischen einer
(1a) der ersten Elektroden (1a, 1b) und der wenigstens einen zweiten Elektrode (2),
andererseits zwischen einer weiteren (1b) der ersten Elektroden (1a, 1b) und der wenigstens
einen dritten Elektrode (3) jeweils eine gepulste elektrische Spannung angelegt wird,
wobei die ersten Elektroden (1a, 1b) gemeinsam auf die jeweilige, ihr zugeordnete,
wenigstens eine zweite (2) und wenigstens eine dritte Elektrode (3) zu bewegt werden,
um elektrische Funkenentladungen (F) zu erzeugen, und wobei der Anteil der aus dem
Material der wenigstens einen ersten Elektrode (1a, 1b), der wenigstens einen zweiten
Elektrode (2) und der wenigstens einen dritten Elektrode (3) erzeugten Partikel (P)
einerseits
- durch gemeinsames Verlagern der ersten Elektroden (1a, 1b) auf die jeweilige, ihr
zugeordnete, wenigstens eine zweite (2) und dritte Elektrode (3) zu bzw. von dieser
fort, andererseits
- durch Verändern der Pulsdauer und/oder der Polarität der elektrischen Spannung und/oder
der Stromstärke des Erodierstromes zwischen jeweils einer ersten Elektrode (1a, 1b)
und der ihr zugeordneten zweiten (2) und dritten Elektrode (3) unabhängig voneinander
gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Partikelgröße der erzeugten Partikel (7) aus dem Material der wenigstens einen
ersten Elektrode (1; 1a, 1b) sowie der wenigstens einen zweiten Elektrode (2) und
der wenigstens einen dritten Elektrode (3, 4, 5) durch Verändern wenigstens eines
Parameters aus der Gruppe
- Pulsdauer der elektrischen Spannung zwischen der wenigstens einen ersten Elektrode
(1; 1a, 1b) und der wenigstens einen zweiten (2) und dritten Elektrode (3, 4, 5),
- elektrische Stromstärke des Erodierstromes zwischen der wenigstens einen ersten
Elektrode (1; 1a, 1b) und der wenigstens einen zweiten (2) und dritten Elektrode (3,
4, 5), und
- Frequenz und/oder Amplitude einer Schwingung, insbesondere im Ultraschallbereich,
mit welcher zumindest eine der Elektroden (1; 1a, 1b; 2; 3, 4, 5) beaufschlagt wird,
gesteuert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine erste Elektrode (1; 1a, 1b) zur Erzeugung von Funkenentladungen
(F) nicht mit der wenigstens einen zweiten (2) und mit der wenigstens einen dritten
Elektrode (3, 4, 5) in Kontakt gebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
- als Dielektrikum ein verflüssigtes Gas oder ein überkritisches Fluid eingesetzt
wird und die erzeugten Partikel (7) durch Expandieren des überkritischen Fluides oder
des verflüssigten Gases und Überführen desselben in den gasförmigen Zustand von diesem
abgetrennt werden; oder
- ein flüssiges Dielektrikum eingesetzt wird und die erzeugten Partikel mechanisch,
magnetisch und/oder mittels Trocknung von diesem abgetrennt werden.
8. Erodiervorrichtung zur Herstellung von Partikeln (7) mittels Funkenerosion, insbesondere
zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend:
- wenigstens eine erste Elektrode (1; 1a, 1b), welche wenigstens ein erstes Metall
enthält;
- wenigstens eine zweite Elektrode (2), welche wenigstens ein zweites Metall enthält;
- wenigstens einen elektrischen Pulsgenerator (6) zur Erzeugung einer gepulsten elektrischen
Spannung, an welchen die wenigstens eine erste Elektrode (1; 1a, 1b) und die wenigstens
eine zweite Elektrode (2) anschließbar sind; und
- eine Verlagerungseinrichtung zum Bewegen der wenigstens einen ersten Elektrode (1;
1a, 1b) und der wenigstens einen zweiten Elektrode (2) aufeinander zu, um zwischen
der wenigstens einen ersten Elektrode (1; 1a, 1b) und der wenigstens einen zweiten
Elektrode (2) elektrische Funkenentladungen (F) zu erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass
- die Erodiervorrichtung wenigstens eine dritte Elektrode (3, 4, 5) umfasst, welche
wenigstens ein drittes Metall enthält;
- die wenigstens eine dritte Elektrode (3, 4, 5) an wenigstens einen elektrischen
Pulsgenerator (6; 6a, 6b) zur Erzeugung einer gepulsten elektrischen Spannung zwischen
der wenigstens einen ersten Elektrode (1; 1a, 1b) und der wenigstens einen dritten
Elektrode (3, 4, 5) anschließbar ist; und
- die Verlagerungseinrichtung ferner zum Bewegen der wenigstens einen ersten Elektrode
(1; 1a, 1b) und der wenigstens einen dritten Elektrode (3, 4, 5) aufeinander zu ausgebildet
ist, um zwischen der wenigstens einen ersten Elektrode (1; 1a, 1b) und der wenigstens
einen dritten Elektrode (3, 4, 5) elektrische Funkenentladungen (F) zu erzeugen,
wobei die Verlagerungseinrichtung bezüglich einer Verlagerung der wenigstens einen
ersten Elektrode (1; 1a, 1b) in Bezug auf die wenigstens eine zweite Elektrode (2)
sowie in Bezug auf die wenigstens eine dritte Elektrode (3, 4, 5) steuerbar ist.
9. Erodiervorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine elektrische Pulsgenerator (6; 6a, 6b) ferner hinsichtlich
- der Pulsdauer der elektrischen Spannung, und/oder
- der Polarität der elektrischen Spannung, und/oder
- der elektrische Stromstärke des Erodierstromes steuerbar ist.
10. Erodiervorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine zweite Elektrode (2) und die wenigstens eine dritte Elektrode
(3, 4, 5) zu einem Elektrodenarray (EA) elektrisch leitfähig miteinander verbunden
sind und der elektrische Pulsgenerator (6) einerseits an die wenigstens eine erste
Elektrode (1), andererseits an das Elektrodenarray (EA) aus der wenigstens einen zweiten
Elektrode (2) und der wenigstens einen dritten Elektrode (3, 4, 5) anschließbar ist,
wobei die Verlagerungseinrichtung zum Bewegen der wenigstens einen ersten Elektrode
(1) im Wesentlichen parallel zu der der wenigstens einen ersten Elektrode (1) zugewandten
Fläche des Elektrodenarrays (EA) aus der wenigstens einen zweiten Elektrode (2) und
der wenigstens einen dritten Elektrode (3, 4, 5) ausgebildet ist.
11. Erodiervorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen zweiten Elektrode (2) und der wenigstens einen dritten Elektrode
(3) jeweils eine erste Elektrode (1a, 1b) zugeordnet ist und einerseits eine (1a)
der ersten Elektroden (1a, 1b) und die wenigstens eine zweite Elektrode (2), andererseits
eine weitere (1b) der ersten Elektroden (1a, 1b) und die wenigstens eine dritte Elektrode
(3) jeweils an einen separaten elektrischen Pulsgenerator (6a, 6b) anschließbar sind,
wobei die Verlagerungseinrichtung zum gemeinsamen Bewegen der ersten Elektroden (1a,
1b) auf die jeweilige, ihr zugeordnete, wenigstens eine zweite (2) und wenigstens
eine dritte Elektrode (3) zu und von dieser fort ausgebildet ist, um elektrische Funkenentladungen
(F) zu erzeugen, und wobei jeder Pulsgenerator (6a, 6b) ferner hinsichtlich der Pulsdauer
und/oder der Polarität der elektrischen Spannung und/oder der Stromstärke des Erodierstromes
unabhängig voneinander steuerbar ist.
12. Erodiervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine zweite Elektrode (2) und die wenigstens eine dritte Elektrode
(3), insbesondere mechanisch, starr miteinander verbunden, aber elektrisch voneinander
isoliert sind.
13. Erodiervorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der ersten (1; 1a, 1b), zweiten (2) und dritten Elektroden (3, 4,
5) eine Schwingungserzeugungseinrichtung zugeordnet ist, welche hinsichtlich der Frequenz
und/oder der Amplitude der erzeugten Schwingung steuerbar ist, wobei die Schwingungserzeugungseinrichtung
insbesondere wenigstens eine Sonotrode zur Erzeugung von Schwingungen im Ultraschallbereich
aufweist.
14. Erodiervorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Separiereinrichtung zur Gewinnung der anlässlich der Funkenentladungen
(F) erzeugten Partikel (7) aus einem sowohl zwischen die wenigstens eine erste Elektrode
(1; 1a, 1b) und die wenigstens eine zweite Elektrode (2) als auch zwischen die wenigstens
eine erste Elektrode (1; 1a, 1b) und die wenigstens eine dritte Elektrode (3, 4, 5)
eingebrachten fluiden Dielektrikum aufweist.
15. Erodiervorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Separiereinrichtung
- einen Expansionsbehälter, welcher zur Entspannung eines als Dielektrikum eingesetzten
verflüssigten Gases oder eines überkritischen Fluides geeignet ist, um die erzeugten
Partikel (7) durch Expandieren des überkritischen Fluides oder des verflüssigten Gases
und Überführen desselben in den gasförmigen Zustand von diesem abzutrennen;
- eine mechanische Klassiereinrichtung, insbesondere in Form eines Siebs, eines Filters,
einer Zentrifuge oder eines Sedimenters;
- einen Verdampfer oder Trockner; und/oder
- einen Magnetabscheider
aufweist.