[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rotationskopf und ein Verfahren zum Transport
von Produkten unter Verwendung desselben, insbesondere einen Rotationskopf und ein
Verfahren zum Transportieren und Verpacken von kleinstückigen Süßwarenprodukten wie
z.B. von quader- oder würfelförmigen Schokoladenstückchen, unter Verwendung des Rotationskopfes.
[0003] Ein derartiger Rotationskopf weist eine Mehrzahl von Haltebackenpaaren auf, um bei
einer Drehung des Rotationskopfs jeweils ein Produkt klemmend zu halten.
[0004] Bei der Analyse des Verarbeitungsverfahrens von kleinstückigen Schokoladenartikeln
zeigte sich frühzeitig, dass in den Haltebacken des Rotationskopfes Elemente zum Ausgleich
von Produkttoleranzen benötigt werden. Dies kann durch passive Federelemente bzw.
Haltebacken realisiert werden. Allerdings unterliegen die passiv gefederten Haltebacken
unter dynamischer Einwirkung infolge der Schrittbewegung eines Rotationskopfes einer
Eigendynamik. Ab einer bestimmten Schaltgeschwindigkeit des Rotationskopfes heben
die Haltebacken aufgrund ihrer Massenträgheit vom Produkt ab und fixieren es dadurch
nicht mehr sicher. Gleichfalls wirken auch die dynamischen Trägheitskräfte der Haltebacke
auf das Produkt und können zu einer Überbelastung führen. Zudem federt ein passiv
gefedert ausgeführtes Haltebackenelement sofort wieder aus, sobald der Gegendruck
fehlt. Dies erfolgt, wenn die Gegenbacke vom Produkt wegbewegt wird, wodurch es zu
einer Verschiebung des Produktes kommt. Eine qualitätsgerechte Bearbeitung des Produkts
in weiteren Arbeitsschritten ist dadurch deutlich erschwert.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Toleranzausgleich bei
einem Rotationskopf der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass die
Produkte auch bei höheren Schaltgeschwindigkeiten sicher durch die Haltebackenpaare
fixiert werden können.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch den Rotationskopf nach Anspruch 1 und
das Verfahren nach Anspruch 10.
[0007] Der erfindungsgemäße Rotationskopf für Verpackungsmaschinen, insbesondere für kleinstückige
Süßwarenprodukte, umfasst eine Mehrzahl von Haltebackenpaaren mit jeweils einer federnden
Haltebacke und einer aktiv bewegbaren Haltebacke, um dazwischen jeweils ein vorzugsweise
teilverpacktes Produkt bei Drehung des Rotationskopfs zu halten, wobei die federnde
Haltebacke durch das zu haltende Produkt federnd auslenkbar ist und in wenigstens
einer ausgelenkten oder nicht ausgelenkten Stellung reversibel arretierbar ist. Vorzugsweise
ist die federnde Haltebacke in beliebigen ausgelenkten Stellungen jeweils in und/oder
entgegen der Auslenkrichtung arretierbar. Die Erfindung basiert auf der Analyse bestehender
dynamischer Prozesse in den Haltebacken intermittierend arbeitender Verpackungsmaschinen.
Erfindungsgemäß wird die einmal eingefederte, federnde Haltebacke während des Produkttransports
durch Drehung des Rotationskopfs in ihrer ausgelenkten oder nicht ausgelenkten Stellung
gehalten. Dadurch verändert das Produkt auch dann seine Lage nicht, wenn die gegenüberliegende
aktiv bewegbare Haltebacke wegbewegt wird. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung
zur Gewährleistung einer hohen Qualität bei den darauffolgenden Arbeitsschritten,
insbesondere wenn die vollständige Verpackung des Produkts im Rotationskopf selbst
erfolgt. Demnach wurde die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch die Entwicklung
einer sperrbaren Haltebacke, welche sich an Produkttoleranzen anpasst, gelöst. Die
Arretierung ist reversibel, weil sie beliebig oft gelöst und wiederholt werden kann.
Vorzugsweise ist das Produkt bei der Zuführung zum Rotationskopf und/oder bei der
Drehung des Rotationskopfes teilverpackt bzw. teilweise verpackt. Vorzugsweise ist
die Federkraft der federnden Haltebacke nach Betrag und/oder Richtung einstellbar.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstände der Unteransprüche.
[0009] Es kann von Vorteil sein, wenn die aktiv bewegbare Haltebacke derart bewegbar ist,
um das Produkt zur federnden Auslenkung der gefederten Haltebacke gegen die gefederte
Haltebacke zu drücken. Dadurch können die Produkttoleranzen einseitig auf besonders
einfache Weise ausgeglichen werden und es wird gleichzeitig eine konstante Lage der
gegenüberliegenden Produktseite sichergellt, was eine Voraussetzung für eine hohe
Faltqualität ist
[0010] Es kann sich als nützlich erweisen, wenn die aktiv bewegbare Haltebacke um eine Schwenkachse
schwenkbar ist, wobei die Schwenkachse vorzugsweise parallel zur Drehachse des Rotationskopfs
ausgerichtet ist. Eine derart aktiv bewegbare Haltebacke kann besonders kompakt konstruiert
werden und erleichtert die Handhabung des Produkts bei der Zuführung zum Rotationskopf
und bei der Abführung vom Rotationskopf.
[0011] Es kann sinnvoll sein, wenn die federnde Haltebacke in Drehrichtung des Rotationskopfs
vor der aktiv bewegbaren Haltebacke angeordnet ist. Dies erleichtert die Bearbeitung
des Produkts, insbesondere nach dem Drehen des Produkts um 180° und der Wegbewegung
der aktiv bewegbaren Haltebacke.
[0012] Es kann sich als praktisch erweisen, wenn die federnde Haltebacke federnd an einem
sich exakt oder im Wesentlichen radial zur Drehachse des Rotationskopfs erstreckenden
Ausleger gelagert ist, wobei die federnde Haltebacke vorzugsweise einen Halteabschnitt
mit einer exakt oder im Wesentlichen ebenen oder der Produktkontur angepassten Haltefläche
zum Halten des Produkts aufweist, wobei die Haltefläche bevorzugt eine exakt oder
im Wesentlichen in tangentialer Richtung zur Drehachse des Rotationskopfes weisende
Normale aufweist und/oder zumindest in Schließstellung der aktiv bewegbaren Haltebacke
in Richtung der aktiv bewegbaren Haltebacke weist. Eine derartige federnde Haltebacke
ist besonders kompakt und erleichtert die Handhabung des Produkts bei der Zuführung
zum Rotationskopf und der Abführung vom Rotationskopf in radialer Richtung bezüglich
der Drehachse des Rotationskopfs.
[0013] Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn die aktiv bewegbare Haltebacke einen bügelförmigen
Arm mit zwei Schenkeln aufweist, wobei der radial innere Schenkel schwenkbar an einem
Körper des Rotationskopfs befestigt ist und der radial äußere Schenkel in Richtung
der federnden Haltebacke gegenüber dem radial inneren Schenkel abgewinkelt ist, wobei
die aktiv bewegbare Haltebacke vorzugsweise einen Halteabschnitt mit einer exakt oder
im Wesentlichen ebenen oder der Produktkontur angepassten Haltefläche zum Halten des
Produkts aufweist, wobei bevorzugt die Haltefläche zumindest in Schließstellung der
aktiv bewegbaren Haltebacke in Richtung der federnden Haltebacke weist und/oder exakt
oder im Wesentlichen parallel zur Haltefläche der federnden Haltebacke ausgerichtet
ist. Eine derartig gestaltete aktiv bewegbare Haltebacke erleichtert die Zuführung
des teilverpackten Produkts mit Packmittelüberstand sowie die Unterbringung des Packmittelüberstands
zwischen dem Produkt und dem Körper des Rotationskopfs weitgehend ohne Kontakt zu
den Haltebacken.
[0014] Es kann aber auch von Nutzen sein, wenn der Rotationskopf wenigstens eine Arretierungseinrichtung
aufweist, um die federnde Haltebacke in wenigstens einer ausgelenkten Stellung oder
in beliebigen ausgelenkten oder nicht ausgelenkten Stellungen zu arretieren, wobei
die Arretierungseinrichtung einen Eingriffsabschnitt aufweist, der kraftschlüssig
und/oder formschlüssig mit der federnden Haltebacke in Eingriff bringbar ist, um die
federnde Haltebacke in einer ausgelenkten oder nicht ausgelenkten Stellung zu arretieren,
sodass eine Bewegung der federnden Haltebacke in und entgegen der Wirkungsrichtung
der Federkraft blockiert ist, wobei die Arretierungseinrichtung vorzugsweise einen
mechanischen Antrieb, bevorzugt einen federbelasteten Kurvenantrieb, aufweist, wobei
der Eingriffsabschnitt besonders bevorzugt über einen sich exakt oder im Wesentlichen
in radialer Richtung erstreckenden Arm mit dem mechanischen Antrieb gekoppelt ist.
Eine entsprechend konstruierte Arretierungseinrichtung ermöglicht die zuverlässige
Arretierung der federnden Haltebacke in Abstimmung mit den Arbeitstakten des Rotationskopfs.
Vorzugsweise ist der Arretierungsmechanismus ausgebildet, um die gefederte Haltebacke
nach Zuführung des Produkts zu dem Rotationskopf und vor oder bei Beginn der Drehung
des Rotationskopfs in einer ausgelenkten Stellung zu arretieren.
[0015] Es kann sich auch als praktisch erweisen, wenn die Arretierung der federnden Haltebacke,
vorzugsweise des Halteabschnitts, durch mechanische, pneumatische, elektrische, magnetische
oder piezoelektrische Antriebselemente erfolgt. Derartige Antriebselemente können
baulich und steuerungstechnisch gut in den Rotationskopf integriert werden.
[0016] Es kann zudem sinnvoll sein, wenn der Rotationskopf eine Verpackungseinheit aufweist,
um das Produkt in einem von wenigstens einem der Haltebacken gehaltenen, teilverpackten
Zustand durch Verschließen des Verpackungsmaterials vollständig zu verpacken, wobei
die Verpackungseinheit vorzugsweise dazu ausgebildet ist, vier Faltungsschritte auszuführen.
Durch diese in den Rotationskopf integrierte Verpackungseinheit können eine Vorrichtung
sowie ein Verfahren zur Verpackung von Produkten kompakt gestaltet werden sowie eine
hohe Straffheit der Verpackung erzielt werden. Während der Rotationskopfbewegung werden
vorzugsweise weitere Faltungsschritte, bevorzugt an der radial außenliegenden Längsseite
und den Stirnseiten ausgeführt.
[0017] In einer vorzugsweisen Ausführung wird vor einer erneuten Produktaufnahme im Rotationskopf
die Arretierung der federnden Haltebacke gelöst, wodurch diese aufgrund der wirkenden
Federkraft in ihre Ausgangsposition zurückbewegt wird und sich bei Produktaufnahme
individuell an das Produkt anlegen kann.
[0018] Ein weiterer unabhängiger Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Transport von vorzugsweise teilverpackten Produkten, vorzugsweise von kleinstückigen
Süßwarenprodukten, unter Verwendung des drehbaren Rotationskopfs nach einer der vorangehenden
Ausführungen, wobei die federnde Haltebacke durch ein vorzugsweise teilverpacktes
Produkt federnd ausgelenkt wird und in wenigstens einer ausgelenkten oder nicht ausgelenkten
Stellung reversibel arretiert wird, wobei das Produkt bei einer Drehung des Rotationskopfs
zwischen der federnden Haltebacke und der aktiv bewegbaren Haltebacke gehalten wird.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführung umfasst das Verfahren wenigstens einen der folgenden
Schritte:
- Schritt A: Zuführen eines teilverpackten, vorzugsweise nur an zwei Seiten umhüllten,
Produkts zu einem Haltebackenpaar des Rotationskopfs, vorzugsweise exakt oder im Wesentlichen
in horizontaler Richtung und/oder exakt oder im Wesentlichen in radialer Richtung
bezüglich der Drehachse des Rotationskopfs, bevorzugt in den Zwischenraum zwischen
der federnden Haltebacke und der aktiv bewegbaren Haltebacke, besonders bevorzugt
während des Stillstands der Drehbewegung des Rotationskopfs. Die Zuführung des teilverpackten
Produkts in einer horizontalen Ebene radial zur Drehachse des Rotationskopfs erleichtert
die Handhabung des Produkts und des Packmittels beim Beschicken der Haltebackenpaare
und insbesondere das Einfedern der federnden Haltebacke.
- Schritt B: Anlegen des teilverpackten Produkts an der federnden Haltebacke, sodass
ein Teil eines dem Produkt zugeordneten Packmittels zwischen der federnden Haltebacke
und dem Produkt angeordnet ist, wobei vorzugsweise ein anderer Teil des dem Produkt
zugeordneten Packmittels zwischen dem Produkt und der Drehachse des Rotationskopfs
angeordnet ist. Durch diese Maßnahme können das Produkt sowie das diesem zugeordnete
Packmittel sicher am Haltebackenpaar klemmend fixiert werden. Das Packmittel ist vorzugsweise
ein auf die Form des Produkts abgestimmter, vereinzelter Packmittelzuschnitt.
- Schritt C: Auslenken der federnden Haltebacke durch Andrücken des teilverpackten Produkts
an die federnde Haltebacke, sodass die federnde Haltebacke das Produkt mit einer Federkraft
beaufschlagt, vorzugsweise exakt oder im Wesentlichen in vertikaler Richtung nach
oben oder unten und/oder exakt oder im Wesentlichen in tangentialer Richtung bezüglich
der Drehachse des Rotationskopfs. Durch diese Maßnahme können Produkttoleranzen auf
besonders einfache Art und Weise auf einer Seite ausgeglichen werden, während die
gegenüberliegende Produktseite unabhängig von Produkttoleranzen eine konstante Lage
einnimmt.
- Schritt D: Bewegen der aktiv bewegbaren Haltebacke in eine Schließstellung in Richtung
der federnden Haltebacke, sodass das teilverpackte Produkt kraftschlüssig und/oder
formschlüssig zwischen der federnden Haltebacke und der aktiv bewegbaren Haltebacke
gehalten wird, wobei vorzugsweise die aktiv bewegbare Haltebacke unmittelbar am Produkt
anliegt. Somit wird das Einfedern der federnden Haltebacke zum Produkttoleranzausgleich
zusätzlich durch die aktiv bewegbare Haltebacke unterstützt.
- Schritt E: Arretieren der federnden Haltebacke in der ausgelenkten Stellung, vorzugsweise
mechanisch, bevorzugt kraftschlüssig und/oder formschlüssig durch Eingriff mit einer
Arretierungseinrichtung. Diese Maßnahme verhindert, dass die federnde Haltebacke entweder
bei starker Beschleunigung des Rotationskopfs aufgrund der eigenen Trägheit oder der
Trägheit des Produkts oder beim Wegbewegen der aktiv bewegbaren Haltebacke eine Eigendynamik
entwickelt und sich von dem zu haltenden Produkt löst.
- Schritt F: Drehen des Rotationskopfs um seine Drehachse zur Bewegung des Haltebackenpaars
von einer Aufnahmeposition in eine Abgabeposition, vorzugsweise um 180°, bevorzugt
schrittweise bzw. intermittierend zur zwischenzeitlichen Aufnahme und Abgabe weiterer
Produkte durch weitere Haltebackenpaare des Rotationskopfs. Hierbei können während
der Drehbewegung und/oder während der Rast des Rotationskopfes weitere Faltungsschritte
erfolgen. Durch die 180°-Drehbewegung kann das Produkt auf besonders einfache Weise
umgedreht werden, sodass die Unterseite des Produkts nach oben weist.
- Schritt G: Bewegen der aktiv bewegbaren Haltebacke in eine Öffnungsstellung in einer
von der federnden Haltebacke abgewandten Richtung, vorzugsweise während das teilweise
verpackte Produkt auf der arretierten federnden Haltebacke aufliegt, bevorzugt während
des Stillstands der Drehbewegung des Rotationskopfes. Dadurch wird die Unterseite
des Produkts zum Verschließen des Packmittels auf der Unterseite des Produkts einfach
zugänglich, während das Produkt dennoch sicher durch die noch arretierte federnde
Haltebacke in seiner Position gehalten wird.
- Schritt H: Vollständiges Verpacken des teilverpackten Produkts durch Verschließen
des dem Produkt zugeordneten Packmittels um das Produkt, vorzugsweise in Brieffaltung,
bevorzugt an der Unterseite des Produkts, besonders bevorzugt unter Ausführung von
vier Faltungsschritten. Dadurch kann der Verpackungsvorgang abgeschlossen werden,
bevor das Produkt von dem Rotationskopf abgeführt wird.
- Schritt I: Ausschieben des Produkts aus dem Rotationskopf, vorzugsweise exakt oder
im Wesentlichen in horizontaler Richtung und/oder in radialer Richtung bezüglich der
Drehachse des Rotationskopfs. Diese Maßnahmen erleichtern die Handhabung des Produkts
nach Abschluss des Verpackungsvorgangs. Gleichfalls könnte auch die letzte Faltung
zum Verschließen während des Ausschiebens des Produktes aus dem Rotationskopf erfolgen.
- Schritt J: Lösen der Arretierung der federnden Haltebacke. Durch die Federwirkung
wird die federnde Haltebacke wieder in die Ausgangsposition zurückgestellt, sodass
das Verfahren wiederholt werden kann.
- Schritt K: Wiederholen der Schritte A bis J.
[0020] Die Schritte können in der genannten Reihenfolge oder einer anderen Reihenfolge ausgeführt
werden, soweit dies technisch möglich und ausführbar ist. Die Schritte A bis E und
G bis J werden bevorzugt während des Stillstands der Drehbewegung des Rotationskopfs
ausgeführt; A bis E sowie J in der Aufnahmeposition, G bis I in der Abgabeposition.
Begriffe und Definitionen
Rotationskopf
[0021] Der Rotationskopf kann neben den erfindungsgemäßen Merkmalen sämtliche Merkmale aufweisen,
die einem Rotationskopf in zumindest einer der Druckschriften
DE 10 2005 017 329 A1,
DE 10 2013 007 385 A1,
DE 10 2014 005 959 A1 oder
DE 199 20 710 A1 zugewiesen sind. Der Rotationskopf kann insbesondere als Greiferkopf oder als Packkopf
ausgebildet sein. Die Anzahl der Haltebackenpaare ist dabei nicht festgelegt. Vorzugsweise
weist der Rotationskopf eine gerade Anzahl von Haltebackenpaaren auf, wobei jeweils
zwei Haltebackenpaare auf diametral gegenüberliegenden Seiten des Rotationskopfs angeordnet
sind, sodass einem der beiden diametral gegenüberliegenden Haltebackenpaare ein Produkt
zugeführt werden kann, während von dem anderen der beiden diametral gegenüberliegenden
Haltebackenpaare ein Produkt abgeführt wird. Gleichfalls kann der Rotationskopf zwei-
oder mehrbahnig ausgestaltet sein.
Produkt
[0022] Die bevorzugten Produkte, die mit dem erfindungsgemäßen Rotationskopf und nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren transportiert und verpackt werden, sind insbesondere kleinstückige
Süßwarenartikeln wie z.B. quader-,würfel- oder pyramidenstumpfförmige Schokoladenstückchen.
Das schließt grundsätzlich aber nicht aus, dass die vorliegende Erfindung auch für
andere Produkte Anwendung finden kann, insbesondere wenn diese Produkte eine ähnliche
Form und Größe aufweisen. Grundsätzlich können aber auch Produkte anderer Formen und
Größe mit dem erfindungsgemäßen Rotationskopf und/oder nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren verpackt werden.
[0023] Ein teilverpacktes Produkt ist ein Produkt, das teilweise mit Packmittel, insbesondere
einem dem Produkt zugeordneten Packmittel bzw. Packmittelzuschnitt, umgeben ist. Der
Packmittelzuschnitt ist auf die Form des Produkts abgestimmt.
Aktiv bewegbare Haltebacke
[0024] Die bewegbare Haltebacke 2 ist aktiv bewegbar, d.h. die Bewegung der bewegbaren Haltebacke
2 wird aktiv erzeugt, z.B. durch pneumatische, elektrische, magnetische oder piezoelektrische
Antriebselemente, und wird aktiv gesteuert, beispielsweise durch einen Kurvenantrieb.
[0025] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch Kombinationen
der Merkmale, die in den Ansprüchen, den Zeichnungen und der Beschreibung offenbart
sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0026] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Rotationskopfs und
der dadurch erfolgenden Handhabung/Bearbeitung von in einem Produktstrom zugeführten
und abgeführten Produkten.
- Figur 2
- ein Detail aus Figur 1.
Detaillierte Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
[0027] Das bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die
Figuren 1 und 2 im Detail beschrieben.
[0028] Der Zweck der Erfindung besteht darin, bei geöffneten Haltebacken 1, 2 ein Schokoladenprodukt
P qualitätsgerecht am Boden bzw. der Unterseite U des Produkts P zu verpacken, indem
eine Verlagerung der Produktposition beim Öffnen der Haltebacken 1, 2 verhindert wird.
[0029] Gleichfalls soll die Wirkung von dynamischen Massenkräften von Haltebacken 1, 2 auf
ein Produkt P bei intermittierender Rotationskopfbewegung minimiert oder aufgehoben
werden.
[0030] Der erfindungsgemäße Rotationskopf ist als Packkopf für Verpackungsmaschinen ausgebildet
und umfasst einen hohlzylindrischen Körper, an dem in Umfangsrichtung insgesamt sechs
Haltebackenpaare 1, 2 mit jeweils einer federnden Haltebacke 1 und einer aktiv bewegbaren
Haltebacke 2 angeordnet sind, um dazwischen jeweils ein teilverpacktes Produkt P bei
einer Drehung des Rotationskopfs zu halten. In der bestimmungsgemäßen Drehrichtung
des Rotationskopfs - in der Darstellung gemäß Figur 1 im Uhrzeigersinn - ist die federnde
Haltebacke 1 vor der aktiv bewegbaren Haltebacke 2 angeordnet. Die Haltebackenpaare
1, 2 sind in zweibahniger oder mehrbahniger Ausführung ebenfalls realisierbar, wobei
zum Transport von Produkten in mehreren parallelen Produktströmen zwei oder mehr Haltebackenpaare
1, 2 in axialer Richtung bezüglich der Drehachse D des Rotationskopfes hintereinander
angeordnet werden können.
[0031] Wie in Figur 1 schematisch dargestellt ist, werden die quader-, würfel- oder pyramidenstumpfförmigen
Produkte P dem Rotationskopf im teilverpackten Zustand in horizontaler Richtung radial
zur Drehachse D (siehe Figur 2) des Rotationskopfs zugeführt, wobei die Oberseite
O des Produkts P nach oben und die Unterseite U des Produkts nach unten weist. In
einer Aufnahmestation wird das teilverpackte Produkt P zwischen der federnden Haltebacke
1 und der aktiv bewegbaren Haltebacke 2 eingeklemmt, und nach einer schrittweisen
Drehung des Rotationskopfs um seine Drehachse D unter zwischenzeitiger Aufnahme/Abgabe
weiterer Produkte P durch andere Haltebackenpaare 1, 2 von einer der Aufnahmestation
diametral gegenüberliegenden Abgabestation in horizontaler Richtung wieder abgeführt.
Bei Abführung in der Abgabestation sind die Produkte P vollständig verpackt bzw. der
Packmittelzuschnitt vollständig um das Produkt P geschlossen, wobei die Unterseite
U jedes Produkts P nach oben und die Oberseite O des Produkts nach unten weist.
[0032] Die federnde Haltebacke 1 jedes Haltebackenpaars 1, 2 ist federnd an einem radial
äußeren Ende eines sich radial zur Drehachse D des Rotationskopfs erstreckenden, plattenförmigen
Ausleger 11 gelagert. Der plattenförmige Ausleger 11 erstreckt sich dabei in einer
senkrecht zur Drehachse D des Rotationskopfs ausgerichteten Ebene. Die federnde Haltebacke
1 umfasst einen plattenförmigen Halteabschnitt 12 mit einer ebenen oder der Produktkontur
angepassten Haltefläche zur Kontaktierung des Produkts P, die mit ihrer Normalen in
tangentialer Richtung zur Drehachse D bzw. in Schließstellung in Richtung einer Haltefläche
der aktiv bewegbaren Haltebacke 2 weist. Der plattenförmige Halteabschnitt 12 erstreckt
sich dabei in einer Ebene, die senkrecht zur Erstreckungsebene des plattenförmigen
Auslegers 11 ausgerichtet ist. Die federnde Haltebacke 1 ist durch das zu haltende
Produkt P federnd auslenkbar und in wenigstens einer ausgelenkten oder nicht ausgelenkten
Stellung reversibel arretierbar. Die Auslenkung der federnden Haltebacke 1 erfolgt
entgegen der Federkraft einer (nicht dargestellten) Federeinrichtung, die beispielsweise
zwischen dem Ausleger 11 und dem Halteabschnitt 12 angeordnet ist. Der Federweg der
federnden Haltebacke 1 verläuft entlang einer Geraden im Wesentlichen tangential zur
Drehachse D des Rotationskopfs. Der Ausleger 11 und der Halteabschnitt 12 sind beispielsweise
aus Metall oder Kunststoff gefertigt. Der Ausleger 11 ist beispielsweise ein Frästeil
aus Metall.
[0033] Die aktiv bewegbare Haltebacke 2 jedes Haltebackenpaars 1, 2 weist einen bügelförmigen
Arm 21 mit zwei Schenkeln 21a, 21b auf. Der radial innere Schenkel 21a ist schwenkbar
um eine zur Drehachse D des Rotationskopfs parallele Schwenkachse S am Körper des
Rotationskopfs befestigt. Der radial äußere Schenkel 21b ist in Richtung der federnden
Haltebacke 1 gegenüber dem radial inneren Schenkel 21a abgewinkelt. Am Ende des äußeren
Schenkels 21b ist ein plattenförmiger Halteabschnitt 22 angeordnet, der eine ebene
Haltefläche zur Kontaktierung des Produkts P aufweist, welche in Richtung der Haltefläche
der federnden Haltebacke 1 weist. In Schließstellung der aktiv bewegbaren Haltebacke
2 ist diese Haltefläche exakt oder im Wesentlichen parallel zur Haltefläche der federnden
Haltebacke 1 ausgerichtet. Der bügelförmige Arm 21 und der Halteabschnitt 22 sind
beispielsweise aus Metall oder Kunststoff gefertigt. Der Arm 21 ist beispielsweise
ein Frästeil aus Metall. Durch Schwenken um die Schwenkachse S ist die aktiv bewegbare
Haltebacke 2 derart bewegbar, um das Produkt P zur federnden Auslenkung der gefederten
Haltebacke 1 gegen die gefederte Haltebacke 1 zu drücken. Die aktiv bewegbare Haltebacke
2 kann einen großen Öffnungsweg ausführen, um auf der Produktzuführseite den entsprechenden
Freiraum zum Einschieben des nur an zwei Seiten umhüllten Produktes P samt dem Packmittelüberstand
(in Fig. 1 nicht dargestellt) zur Verfügung zu stellen. Die Bewegung der aktiv bewegbaren
Haltebacke 2 wird durch einen Kurvenantrieb gesteuert, gegebenenfalls durch pneumatische,
elektrische, magnetische oder piezoelektrische Antriebselemente.
[0034] Jedem Haltebackenpaar 1, 2 ist eine als Bremsstößel oder Stempel ausgebildete Arretierungseinrichtung
3 zugeordnet, um die federnde Haltebacke 1 in einer beliebigen ausgelenkten oder nicht
ausgelenkten Stellung zu arretieren. Dazu weist die Arretierungseinrichtung 3 einen
Eingriffsabschnitt 33 auf, der über einen sich in radialer Richtung erstreckenden
Arm 32 mit einem Antrieb 31 gekoppelt ist und kraftschlüssig mit bspw. dem Halteabschnitt
12 der federnden Haltebacke 1 in Eingriff gebracht werden kann, um die Auslenkung
des Halteabschnitts 12 der federnden Haltebacke 1 in und entgegen der Wirkungsrichtung
der Federkraft der Federeinrichtung zu blockieren. Der Antrieb des Eingriffsabschnitts
33 erfolgt mechanisch über einen federbelasteten Kurvenantrieb. Als Antriebsalternativen
können auch pneumatische, elektrische, magnetische oder piezoelektrische Elemente
zum Einsatz kommen. Der Antrieb 31 ist neben dem Ausleger 11 der federnden Haltebacke
1 zwischen den Schwenkachsen S der aktiv bewegbaren Haltebacken 2 zweier benachbarter
Haltebackenpaare 1, 2 am Körper des Rotationskopfs angeordnet. Zu Gründen der besseren
Darstellung ist in Figur 1 lediglich eine Arretierungseinrichtung 3 dargestellt.
[0035] Neben den genannten Komponenten weist der Rotationskopf auch eine Verpackungseinheit
(nicht dargestellt) auf, um das teilverpackte Produkt P in einem von der federnden
Haltebacke 1 gehaltenen Zustand durch Verschließen des Verpackungsmaterials in vier
Faltungsschritten in Brieffaltung vollständig zu verpacken.
[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren gliedert sich in folgende Schritte:
[0037] In der Aufnahmestation des Rotationskopfs wird während des Stillstands der Drehbewegung
des Rotationskopfs ein teilverpacktes und an zwei Seiten mit einem z.B. rechteckigen
Packmittelzuschnitt umhülltes Produkt P einem Haltebackenpaar 1, 2 horizontal und
radial zur Drehachse D des Rotationskopfs zugeführt (Schritt A).
[0038] Anschließend wird das teilverpackte Produkt P an der federnden Haltebacke 1 angelegt,
sodass ein Teil des Packmittelzuschnitts zwischen der federnden Haltebacke 1 und dem
Produkt P eingeklemmt ist, während ein anderer Teil des Packmittelzuschnitts zwischen
der Innenseite I des dem Produkts P und der Drehachse D des Rotationskopfs angeordnet
ist (Schritt B).
[0039] Beim Hereinfördern des teilverpackten Produkts P wird dieses leicht nach oben gegen
die federnde Haltebacke 1 gehoben. Durch dieses Einfedern an der Produktoberseite
können Höhenunterschiede ausgeglichen werden. Durch Andrücken des teilverpackten Produkts
P an die federnde Haltebacke 1 wird die federnde Haltebacke 1 entgegen der Federkraft
der Federeinrichtung ausgelenkt (Schritt C).
[0040] Zum Klemmen des Produkts P im Rotationskopf wird die aktiv bewegbare Haltebacke 2
von unten an das Produkt P heranbewegt, um dieses gemeinsam mit dem Packmittelzuschnitt
gegen die federnde Haltebacke 1 zu klemmen. Durch die Bewegung der aktiv bewegbaren
Haltebacke 2 in eine Schließstellung in Richtung der federnden Haltebacke 1 wird das
teilverpackte Produkt P kraftschlüssig zwischen der federnden Haltebacke 1 und der
aktiv bewegbaren Haltebacke 2 gehalten (Schritt D). Im Rotationskopf liegt am Produkt
nur an der Oberseite O und der Innenseite I Packmittel an. Die Unterseite U bzw. der
Produktboden ist nicht mit Packmittel umhüllt und liegt direkt an der aktiv bewegbaren
Haltebacke 2 an.
[0041] Vor Beginn der Rotationskopfschaltung wird das eingefederte Haltebackenelement in
seiner Position gesperrt, indem die als Bremsstößel ausgebildete Arretierungseinrichtung
3 gegen den federnd gelagerten Halteabschnitt 12 der federnde Haltebacke 1 geschoben
wird. Die Sperrwirkung erfolgt hierbei unter Wirkung einer kraftschlüssigen Verbindung
zwischen dem Bremsstößel und dem Halteabschnitt 12. Dadurch wird die federnde Haltebacke
1 in der ausgelenkten Stellung mechanisch arretiert (Schritt E). Die Arretierung der
federnden Haltebacke 1 wird mindestens über alle Arbeitstakte aufrecht erhalten, an
denen sich ein Produkt P im Rotationskopf befindet.
[0042] Ausgehend von der Aufnahmeposition (9 Uhr-Position bezüglich der Drehachse D des
Rotationskopfs) wird das Haltebackenpaar 1, 2 durch Drehung des Rotationskopfs um
seine Drehachse D um 180° in eine Abgabeposition überführt (Schritt F). Die Drehung
des Rotationskopfs erfolgt dabei schrittweise zur zwischenzeitlichen Aufnahme und
Abgabe weiterer Produkte P durch andere Haltebackenpaare 1, 2 des Rotationskopfs sowie
zur Realisierung weiterer Faltungsschritte.
[0043] Wie in Figur 1 und 2 zu erkennen ist, wird in der Abgabeposition des Haltebackenpaars
1, 2 die aktiv bewegbare Haltebacke 2 in eine Öffnungsstellung in einer von der federnden
Haltebacke 1 abgewandten Richtung von der nun nach oben weisenden Unterseite U des
Produkts P wegbewegt, während das teilverpackte Produkt P mit der nach unten weisenden
Oberseite O auf der federnden Haltebacke 1 liegen bleibt (Schritt G). Die Arretierung
der federnden Haltebacke 1 ist in der Abgabeposition weiterhin vorhanden, damit das
Produkt P nicht durch ein Ausfedern der federnden Haltebacke 1 aus seiner Position
nach oben geschoben werden kann.
[0044] Es erfolgen anschließend die vier Faltungsschritte zum vollständigen Verschließen
des Packmittelzuschnitts in Brieffaltung an der Unterseite U bzw. dem Produktboden
unter Verwendung der Verpackungseinheit (nicht dargestellt), bevor das Produkt in
horizontaler Richtung und radial nach außen bezüglich der Drehachse D des Rotationskopfs
aus geschoben wird (Schritte H/I). Alternativ dazu erfolgen zunächst drei Faltungsschritte
und der letzte vierte Faltungsschritt beim Ausschieben aus dem Rotationskopf.
[0045] Erst nachdem das Produkt P den Rotationskopf verlassen hat, wird die Arretierung
der federnden Haltebacke 1 wieder gelöst bzw. aufgehoben, sodass sie die ursprüngliche
Position wieder einnimmt (Schritt J).
[0046] Zum Transport weiterer Produkte P nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die
Schritte A bis J wiederholt.
[0047] Es wird mit dieser Erfindung möglich, für flache Schokoladenprodukte wie Napolitains
oder Täfelchen, die über die Produkthöhe gegriffen werden müssen, die Faltungsfolge
für einen Brieffalteinschlag im Rotationskopf so umzustellen, dass die Unterseite
U bzw. die Bodenfläche des Produkts P zuletzt zugefaltet wird, nachdem alle Seitenfalten
erfolgt sind. Dies soll unter Beachtung einer konstanten Lage der Unterseite U des
Produkts P bzw. des Produktbodens erfolgen um auch einem hohen Qualitätsanspruch der
letzten Faltenlegungen gerecht zu werden, indem eine unkontrollierte Verlagerung des
Schokoladenproduktes P beim Öffnen der Haltebacken 1, 2 vermieden wird. Gleichfalls
können Produkte P mit größeren Höhentoleranzen qualitätsgerecht verpackt werden.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Gefederte Haltebacke
- 2
- Aktiv bewegbare Haltebacke
- 3
- Arretierungseinrichtung (Bremsstößel)
- 11
- Ausleger
- 12
- Halteabschnitt
- 21
- Arm
- 21a
- Radial innerer Schenkel des Arms 21
- 21b
- Radial äußerer Schenkel des Arms 21
- 22
- Halteabschnitt
- D
- Drehachse
- I
- Innenseite
- O
- Oberseite
- P
- Produkt
- S
- Schwenkachse
- U
- Unterseite
1. Rotationskopf für Verpackungsmaschinen, insbesondere für kleinstückige Süßwarenprodukte,
umfassend eine Mehrzahl von Haltebackenpaaren (1, 2) mit jeweils einer federnden Haltebacke
(1) und einer aktiv bewegbaren Haltebacke (2), um dazwischen jeweils ein Produkt (P)
bei Drehung des Rotationskopfs zu halten, dadurch gekennzeichnet, dass die federnde Haltebacke (1) durch das zu haltende Produkt (P) federnd auslenkbar
ist und in wenigstens einer ausgelenkten oder nicht ausgelenkten Stellung reversibel
arretierbar ist.
2. Rotationskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiv bewegbare Haltebacke (2) derart bewegbar ist, um das Produkt (P) zur federnden
Auslenkung der gefederten Haltebacke (1) gegen die gefederte Haltebacke (1) zu drücken.
3. Rotationskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiv bewegbare Haltebacke (2) um eine Schwenkachse (S) schwenkbar ist, wobei
die Schwenkachse (S) vorzugsweise parallel zur Drehachse (D) des Rotationskopfs ausgerichtet
ist.
4. Rotationskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die federnde Haltebacke (1) in Drehrichtung des Rotationskopfs vor der aktiv bewegbaren
Haltebacke (2) angeordnet ist.
5. Rotationskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die federnde Haltebacke (1) federnd an einem sich exakt oder im Wesentlichen radial
zur Drehachse (D) des Rotationskopfs erstreckenden Ausleger (11) gelagert ist, wobei
die federnde Haltebacke (1) vorzugsweise einen Halteabschnitt (12) mit einer exakt
oder im Wesentlichen ebenen oder der Produktkontur angepassten Haltefläche zum Halten
des Produkts (P) aufweist, wobei die Haltefläche bevorzugt eine exakt oder im Wesentlichen
in tangentialer Richtung bezüglich der Drehachse (D) des Rotationskopfs weisende Normale
aufweist und/oder zumindest in Schließstellung der aktiv bewegbaren Haltebacke (2)
in Richtung der aktiv bewegbaren Haltebacke (2) weist.
6. Rotationskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiv bewegbare Haltebacke (2) einen bügelförmigen Arm (21) mit zwei Schenkeln
(21a, 21b) aufweist, wobei der radial innere Schenkel (21a) schwenkbar an einem Körper
des Rotationskopfs befestigt ist und der radial äußere Schenkel (21b) in Richtung
der federnden Haltebacke (1) gegenüber dem radial inneren Schenkel (21a) abgewinkelt
ist, wobei die aktiv bewegbare Haltebacke (2) vorzugsweise einen Halteabschnitt (22)
mit einer exakt oder im Wesentlichen ebenen oder der Produktkontur angepassten Haltefläche
zum Halten des Produkts (P) aufweist, wobei bevorzugt die Haltefläche zumindest in
Schließstellung der aktiv bewegbaren Haltebacke (2) in Richtung der federnden Haltebacke
(1) weist und/oder exakt oder im Wesentlichen parallel zur Haltefläche der federnden
Haltebacke (1) ausgerichtet ist.
7. Rotationskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationskopf wenigstens eine Arretierungseinrichtung (3) aufweist, um die federnde
Haltebacke (1) in wenigstens einer ausgelenkten Stellung oder in beliebigen ausgelenkten
oder nicht ausgelenkten Stellungen zu arretieren, wobei die Arretierungseinrichtung
(3) einen Eingriffsabschnitt (33) aufweist, der kraftschlüssig und/oder formschlüssig
mit der federnden Haltebacke (1) in Eingriff bringbar ist, um die federnde Haltebacke
(1) in einer ausgelenkten Stellung zu arretieren, sodass eine Bewegung der federnden
Haltebacke (1) in und entgegen der Wirkungsrichtung der Federkraft blockiert ist,
wobei die Arretierungseinrichtung (3) vorzugsweise einen mechanischen Antrieb (31),
bevorzugt einen federbelasteten Kurvenantrieb, aufweist, wobei der Eingriffsabschnitt
(33) besonders bevorzugt über einen sich exakt oder im Wesentlichen in radialer Richtung
erstreckenden Arm (32) mit dem mechanischen Antrieb (31) gekoppelt ist.
8. Rotationskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung der federnden Haltebacke (1), vorzugsweise des Halteabschnitts (12),
durch mechanische, pneumatische, elektrische, magnetische oder piezoelektrische Antriebselemente
erfolgt.
9. Rotationskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationskopf eine Verpackungseinheit aufweist, um das Produkt (P) in einem von
wenigstens einem der Haltebacken (1, 2) gehaltenen, teilverpackten Zustand durch Verschließen
des Verpackungsmaterials vollständig zu verpacken, wobei die Verpackungseinheit vorzugsweise
dazu ausgebildet ist, vier Faltungsschritte auszuführen.
10. Verfahren zum Transport von Produkten, vorzugsweise von kleinstückigen Süßwarenprodukten,
unter Verwendung des drehbaren Rotationskopfs nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die federnde Haltebacke (1) durch ein Produkt (P) federnd ausgelenkt wird und
in wenigstens einer ausgelenkten oder nicht ausgelenkten Stellung reversibel arretiert
wird, wobei das Produkt (P) bei einer Drehung des Rotationskopfs zwischen der federnden
Haltebacke (1) und der aktiv bewegbaren Haltebacke (2) gehalten wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, umfassend wenigstens einen der folgenden Schritte:
a. Schritt A: Zuführen eines teilverpackten, vorzugsweise nur an zwei Seiten umhüllten,
Produkts (P) zu einem Haltebackenpaar (1, 2) des Rotationskopfs, vorzugsweise exakt
oder im Wesentlichen in horizontaler Richtung und/oder exakt oder im Wesentlichen
in radialer Richtung bezüglich der Drehachse (D) des Rotationskopfs, bevorzugt in
den Zwischenraum zwischen der federnden Haltebacke (1) und der aktiv bewegbaren Haltebacke
(2), besonders bevorzugt während des Stillstands der Drehbewegung des Rotationskopfs.
b. Schritt B: Anlegen des teilverpackten Produkts (P) an der federnden Haltebacke
(1), sodass ein Teil eines dem Produkt (P) zugeordneten Packmittels zwischen der federnden
Haltebacke (1) und dem Produkt (P) angeordnet ist, wobei vorzugsweise ein anderer
Teil des dem Produkt (P) zugeordneten Packmittels zwischen dem Produkt (P) und der
Drehachse (D) des Rotationskopfs angeordnet ist.
c. Schritt C: Auslenken der federnden Haltebacke (1) durch Andrücken des teilverpackten
Produkts (P) an die federnde Haltebacke (1), sodass die federnde Haltebacke (1) das
Produkt (P) mit einer Federkraft (F) beaufschlagt, vorzugsweise exakt oder im Wesentlichen
in vertikaler Richtung nach oben oder unten und/oder exakt oder im Wesentlichen in
tangentialer Richtung bezüglich der Drehachse (D) des Rotationskopfs.
d. Schritt D: Bewegen der aktiv bewegbaren Haltebacke (2) in eine Schließstellung
in Richtung der federnden Haltebacke (1), sodass das teilverpackte Produkt (P) kraftschlüssig
und/oder formschlüssig zwischen der federnden Haltebacke (1) und der aktiv bewegbaren
Haltebacke (2) gehalten wird, wobei vorzugsweise die aktiv bewegbare Haltebacke (2)
unmittelbar am Produkt (P) anliegt.
e. Schritt E: Arretieren der federnden Haltebacke (1) in der ausgelenkten Stellung,
vorzugsweise mechanisch, bevorzugt kraftschlüssig und/oder formschlüssig durch Eingriff
mit einer Arretierungseinrichtung (3).
f. Schritt F: Drehen des Rotationskopfs um seine Drehachse zur Bewegung des Haltebackenpaars
(1, 2) von einer Aufnahmeposition in eine Abgabeposition, vorzugsweise um 180°, bevorzugt
schrittweise zur zwischenzeitlichen Aufnahme und Abgabe weiterer Produkte (P) durch
weitere Haltebackenpaare (1, 2) des Rotationskopfs sowie zur Realisierung weiterer
Faltungsschritte.
g. Schritt G: Bewegen der aktiv bewegbaren Haltebacke (2) in eine Öffnungsstellung
in einer von der federnden Haltebacke (1) abgewandten Richtung, vorzugsweise während
das teilweise verpackte Produkt (P) auf der arretierten federnden Haltebacke (1) aufliegt,
bevorzugt während des Stillstands der Drehbewegung des Rotationskopfs.
h. Schritt H: Vollständiges Verpacken des teilverpackten Produkts (P) durch Verschließen
des dem Produkt (P) zugeordneten Packmittels um das Produkt (P), vorzugsweise in Brieffaltung,
bevorzugt an der Unterseite (U) des Produkts (P), besonders bevorzugt unter Ausführung
von vier Faltungsschritten.
i. Schritt I: Ausschieben des Produkts (P) aus dem Rotationskopf, vorzugsweise exakt
oder im Wesentlichen in horizontaler Richtung und/oder in radialer Richtung bezüglich
der Drehachse (D) des Rotationskopfs.
j. Schritt J: Lösen der Arretierung der federnden Haltebacke (1).
k. Schritt K: Wiederholen der Schritte A bis J.