[0001] Bei der Verarbeitung von Lebensmittelprodukten wie insbesondere strang- oder laibförmigen
Fleisch-, Wurst- oder Käseprodukten kommen häufig sogenannte Produktionslinien zum
Einsatz, welche zusätzlich zu einer Aufschneidevorrichtung, insbesondere einem sogenannten
Hochleistungsslicer, mehrere hintereinander angeordnete Fördereinrichtungen als nachgeschaltete
Förder- und Sortierstrecke umfassen. Hierzu gehören beispielsweise Portionierförderer,
Aufreihförderer, Spreizförderer, Verteilerförderer, Pufferförderer und Einlegeförderer.
[0002] Am Ende einer derartigen Produktionslinie befindet sich üblicherweise eine Verpackungsmaschine,
welche aus einer bereitgestellten Kunststofffolienbahn mittels eines Tiefziehprozesses
eine Anordnung von Verpackungen zur Verfügung stellt, in welche die Produkte oder
Produktportionen mittels eines Einlegeförderers formatsatzweise eingelegt werden.
Eine solche Verpackungsmaschine mit Tiefzieh-Einheit wird auch als "Tiefzieher" bezeichnet.
Entsprechend wird der Einlegeförderer häufig verkürzt als "Einleger" bezeichnet. Um
ein zuverlässiges Einlegen zu ermöglichen, muss der Einleger oberhalb des Tiefziehers
positioniert sein, was bei einer seitlich auskragenden Anordnung der Fördereinheit
problemlos möglich ist. Bezüglich eines solchen Standes der Technik wird beispielsweise
auf
DE 10 2014 104 387 A1 verwiesen.
[0003] Zum Einlegen von Produkten in Verpackungen werden anstelle von Einlegern auch Roboter
verwendet, insbesondere sogenannte Delta-Roboter, die auch als "Picker" bezeichnet
werden. Mit derartigen Robotern, die innerhalb eines begrenzten Wirkungsbereiches
schnell und zuverlässig arbeiten können, kann ein vergleichsweise hoher Produktdurchsatz
erreicht werden. Voraussetzung hierfür ist, dass zwischen den Aufnahmepunkten und
den Abgabepunkten die Verfahrwege des Roboters möglichst kurz sind und der Höhenunterschied
möglichst gering ist.
[0004] Deshalb ist man bestrebt, die Förderbänder zum Zuführen der zu verpackenden, mittels
eines Roboters einzulegenden Produkte möglichst nahe an die Verpackungen heranzuführen,
die in einer Transportrichtung durch die Verpackungsmaschine laufen. Werden die einzulegenden
Produkte in Längsrichtung zugeführt, also parallel zur Transportrichtung, so ergeben
sich aus dieser Anordnung vergleichsweise große Reichweiten, die ein Roboter aufbringen
muss. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Verfahrweg des Roboters von
einem seitlichen Zuführbereich bis in einen äußeren Ablagebereich auf der gegenüberliegenden
Seite der Verpackungsmaschine reichen muss. Diese als unbefriedigend empfundene Situation
konnte bislang nicht verbessert werden. Die Zuführbänder für die Produkte beispielsweise
in Transportrichtung über die Verpackungsmulden hinwegzuführen, scheidet in der Praxis
aus, da die Verpackungsmaschine in der Regel auf ihrer gesamten Oberseite zugänglich
sein muss. Eine solche Vorgehensweise würde zudem seitliche Zuführungskurven und Abführungskurven
für das Zuführband erfordern, damit das Zuführband in den unmittelbaren Bereich der
Verpackungsmaschine hineingeführt und aus diesem Bereich wieder herausgeführt werden
kann. Eine solche Bandführung wäre in der Praxis schon aus Platzgründen und wegen
möglicher Einflüsse auf einzulegende Produkte nicht akzeptabel.
[0005] Aus der
DE 10 2015 104 151 A1 ist ein sogenannter Mehrsorten-Einleger bekannt. Die Zuführung der Produkte umfasst
bei diesem Beispiel kurze, direkte Wege, was grundsätzlich vorteilhaft ist. Die endgültigen
Portionen bzw. Teilportionen entstehen allerdings erst in den Verpackungen selbst.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, bei möglichst geringem Platzbedarf eine flexible und
schnelle Möglichkeit zum Einlegen von Produkten in Verpackungen zu schaffen.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt jeweils durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
[0008] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verarbeitung, Bearbeitung und/oder Handhabung
von Lebensmittelprodukten umfasst eine Verpackungsmaschine und zumindest eine Zuführeinrichtung,
die der Verpackungsmaschine zu verpackende Produkte an einem Übergabebereich zuführt,
an welchem die zugeführten Produkte zu Verpackungen gelangen, die den Übergabebereich
in einer Transportrichtung passieren, wobei die Zuführeinrichtung die Produkte am
Übergabebereich in einer Zuführrichtung zuführt, die schräg oder zumindest im Wesentlichen
senkrecht zur Transportrichtung verläuft, und wobei die Zuführeinrichtung und die
Verpackungsmaschine im Übergabebereich einander überlappen oder sich gegenseitig durchdringen.
[0009] Bei der Verpackungsmaschine handelt es sich insbesondere um eine Tiefziehverpackungsmaschine,
die folglich zumindest eine auch als Formstation bezeichnete Tiefziehstation aufweist.
In einer solchen Verpackungsmaschine können entlang einer Arbeitsstrecke zunächst
in der Tiefziehstation aus einer Folienbahn, insbesondere einer so genannten Unterfolie,
in einem Tiefziehprozess schalenförmige Verpackungsteile (die auch als "Trays" bezeichnet
werden) hergestellt werden, in die anschließend Lebensmittelprodukte eingebracht werden
und die daraufhin in einer Siegelstation mittels einer weiteren Folienbahn, insbesondere
einer so genannten Oberfolie, versiegelt und dadurch verschlossen werden. Bei einer
derartigen Verpackungsmaschine kann die Unterfolie mittels zweier parallel beabstandet
verlaufender endloser Transportketten gefördert werden, zwischen denen die Folienbahn
eingespannt ist und die die Folienbahn jeweils an einem Randbereich festhalten.
[0010] Dabei können die Transportketten jeweils in einer Nut geführt sein, die in einem
langgestreckten Führungsprofil der Maschine ausgebildet ist und beispielsweise im
Querschnitt die Form eines liegenden "T" aufweist. Das Führungsprofil kann einen Teil
des Maschinenrahmens der Verpackungsmaschine bilden oder am Maschinenrahmen befestigt
sein. Insbesondere können für das Obertrum der Endlos-Transportkette und für das Untertrum
der Endlos-Transportkette vertikal beabstandete Führungsnuten vorgesehen sein, die
an einem gemeinsamen oder zwei separaten, vertikal beabstandet verlaufenden Führungsprofilen
ausgebildet sind.
[0011] Erfindungsgemäß wird der bislang im Stand der Technik eingeschlagene Weg einer Zuführung
der Produkte parallel zur Transportrichtung der Verpackungsmaschine verlassen. Stattdessen
werden erfindungsgemäß die Produkte schräg oder zumindest im Wesentlichen senkrecht
zur Transportrichtung zugeführt. Die Erfindung beschränkt sich zudem nicht darauf,
die Produkte lediglich möglichst nahe an den Übergabebereich heranzuführen. Erfindungsgemäß
ist stattdessen vorgesehen, dass im Übergabebereich die Zuführeinrichtung und die
Verpackungsmaschine einander überlappen oder sich gegenseitig durchdringen.
[0012] Die Erfindung beruht somit auf dem Gedanken, das bislang verfolgte "Nebeneinander"
von Zuführeinrichtung und Verpackungsmaschine durch ein "Übereinander" oder ein "Ineinander"
zu ersetzen. Die Wege für die Produkte von der Zuführeinrichtung in die Verpackungen
werden hierdurch minimiert. Auf diese Weise kann die Reichweite, die ein gegebenenfalls
eingesetzter Roboter aufweisen muss, auf ein Minimum reduziert werden.
[0013] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Überlappung bzw. Durchdringung
von Zuführeinrichtung und Verpackungsmaschine zumindest während des Einlegens der
Produkte in die Verpackungen permanent und unverändert beibehalten werden kann. Auf
ein Einlegen von Produkten, beispielsweise durch Zurückziehen eines Förderbandes oder
durch Abkippen eines Förderbandes, braucht erfindungsgemäß nicht mehr zurückgegriffen
zu werden. Derartige bekannte Vorgehensweisen haben ohnehin den Nachteil, dass stets
eine exakte Ausrichtung, zumindest aber eine korrekte Abstandseinstellung, erforderlich
ist.
[0014] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird außerdem durch eine Verpackungsstation
für Lebensmittelprodukte gelöst, die zumindest eine Zuführeinrichtung umfasst, welche
zu verpackende Produkte einem Übergabebereich zuführt, an welchem die zugeführten
Produkte zu Verpackungen gelangen, die den Übergabebereich in einer Transportrichtung
passieren. Erfindungsgemäß ist dabei die Zuführeinrichtung an einer Basis der Verpackungsstation
abgestützt oder gehalten, wobei die Zuführeinrichtung die Produkte am Übergabebereich
in einer Zuführrichtung zuführt, die schräg oder zumindest im Wesentlichen senkrecht
zur Transportrichtung verläuft.
[0015] Hierdurch wird mit der Erfindung eine Verpackungsstation mit integrierter Produktzufuhr
bereitgestellt und damit ein Höchstmaß an Kompaktheit erzielt.
[0016] Die Verpackungsstation kann eine Form- oder Tiefzieheinrichtung umfassen oder ein
Bestandteil einer Form- oder Tiefziehstation sein. Alternativ kann die Verpackungsstation
an einer in Transportrichtung von einer Form- oder Tiefziehstation beabstandeten Stelle
einer Verpackungsmaschine vorgesehen sein.
[0017] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Zuführeinrichtung und die Verpackungsstation
im Übergabebereich einander überlappen oder sich gegenseitig durchdringen.
[0018] Die Erfindung betrifft auch eine Verpackungsmaschine für Lebensmittelprodukte mit
zumindest einer derartigen Verpackungsstation.
[0019] Die Verpackungsmaschine umfasst insbesondere zusätzlich eine Form- oder Tiefziehstation
zur Bildung der Verpackungen aus einer oder mehreren Folien, und/oder eine Siegelstation
zum Versiegeln der die Produkte enthaltenden Verpackungen, und/oder eine Schneidstation
zum Vereinzeln der versiegelten Verpackungen, und/oder eine Etikettierstation für
die Verpackungen.
[0020] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist zur Übergabe der Produkte an die Verpackungen
eine Übergabeeinrichtung vorgesehen, insbesondere in Form eines Roboters, die im Übergabebereich
wirksam und dazu ausgebildet ist, Produkte von der Zuführeinrichtung zu übernehmen
und an die Verpackungen zu übergeben.
[0021] Bei dem Roboter kann es sich insbesondere um einen sogenannten Delta-Roboter handeln,
der auch als "Picker" bezeichnet wird. Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung von
Zuführeinrichtung und Verpackungsmaschine bzw. aufgrund der erfindungsgemäßen Integration
der Zuführeinrichtung in die Verpackungsmaschine bzw. in die Verpackungsstation braucht
ein solcher Roboter nur eine geringe Reichweite zu besitzen, was gleichbedeutend damit
ist, dass der Roboter sehr schnell arbeiten und einen hohen Produktdurchsatz erzielen
kann.
[0022] Eine vollständige Produktionslinie entsteht, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform
zusätzlich eine Aufschneidevorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten
und Bilden von jeweils wenigstens eine Scheibe umfassenden Portionen vorgesehen ist.
Dabei kann die Zuführeinrichtung der Aufschneidevorrichtung entweder mittelbar über
ein oder mehrere Fördereinrichtungen oder - zur Portionsbildung auf der Zuführeinrichtung
- unmittelbar nachgeordnet sein.
[0023] Insbesondere, aber nicht ausschließlich, zur Bildung von Mehrsorten-Packungen können
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung mehrere Zuführlinien vorgesehen
sein, die jeweils eine Zuführeinrichtung, bevorzugt zudem eine Aufschneidevorrichtung,
umfassen und die jeweils einem Übergabebereich an der Verpackungsmaschine zugeordnet
sind, wobei die Übergabebereiche längs der Transportrichtung aufeinanderfolgend angeordnet
sind.
[0024] Wie bereits vorstehend in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Verpackungsstation
erwähnt, kann die Zuführeinrichtung an einer Basis der Verpackungsmaschine abgestützt
oder gehalten sein. Hierdurch kann der Bauaufwand gegenüber den herkömmlichen Konzepten
deutlich reduziert werden.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass am Übergabebereich eine
Auflagefläche der Zuführeinrichtung, auf der die zugeführten Produkte liegen, und
für die übergebenen Produkte vorgesehene Auflageflächen oder Öffnungen der Verpackungen
in zumindest im Wesentlichen parallelen Ebenen liegen, deren Höhendifferenz in einem
Bereich von 3 cm bis 30 cm liegt und vorzugsweise ungefähr 5 cm bis 15 cm beträgt.
Vorzugsweise ist die Auflagefläche in der Höhe verstellbar ausgeführt. Damit kann
die Höhendifferenz gering gehalten und den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.
[0026] Eine solche Höhendifferenz ist besonders vorteilhaft für eine Produktübergabe mittels
Roboter und kann durch die erfindungsgemäße Überlappung oder Durchdringung bzw. durch
die Integration der Zuführeinrichtung in die Verpackungsmaschine bzw. Verpackungsstation
erreicht werden.
[0027] Die Zuführeinrichtung kann wenigstens ein Förderband umfassen.
[0028] Dabei kann vorgesehen sein, dass das Förderband zumindest mit einem Trum über den
Übergabebereich oder über die Verpackungsmaschine bzw. Verpackungsstation hinweg oder
durch den Übergabebereich oder durch die Verpackungsmaschine bzw. Verpackungsstation
hindurch verläuft.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Förderband und eine
Bahn für eine Verpackungsfolie und/oder das Förderband und eine Transportebene, in
der sich die den Übergabebereich passierenden Verpackungen bewegen, sich gegenseitig
durchdringen.
[0030] Hierbei wurde erkannt, dass bei Verwendung eines Förderbandes als Bestandteil der
Zuführeinrichtung durch einen geschickt angelegten Verlauf des Bandes eine Optimierung
der Übergabe von Produkten erzielt werden kann.
[0031] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ein Untertrum des Förderbandes unterhalb
einer Transportebene verläuft, in der sich die den Übergabebereich passierenden Verpackungen
bewegen, durch eine Folienfördereinrichtung, insbesondere durch eine oder mehrere
quer zur Transportrichtung beabstandete Endlos-Transportketten, zum Fördern einer
Folie für die Verpackungen hindurch verläuft, unterhalb eines Formwerkzeuges zur Bildung
der Verpackungen verläuft, oder durch eine oder unterhalb einer Basis der Verpackungsmaschine
bzw. Verpackungsstation bzw. unterhalb einer gemeinsamen Basis verläuft.
[0032] Die Verpackungsmaschine bzw. die Verpackungsstation kann einen Durchführungskanal
für ein Untertrum des Förderbandes aufweisen. Damit wird der Bereich des Förderbandes
von dem übrigen Gehäuse der Verpackungsmaschine bzw. der Verpackungsstation abgeschirmt.
Dies ist insbesondere im Hinblick auf eine Vermeidung von Verschmutzungen von Vorteil.
[0033] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass unterhalb der
Trume und/oder zwischen den Trumen des Förderbandes eine Abdeckung vorgesehen ist.
Hierdurch wird verhindert, dass Verschmutzungen oder Produktreste in die Verpackungen
gelangen.
[0034] Die Abdeckung kann gleichzeitig als Abstützung oder Widerlager für eine Übergabeeinrichtung,
insbesondere einen Roboter dienen, der das Obertrum des Förderbandes beim Übernehmen
eines Produktes beaufschlagt, z.B. mit Schaufeln eines Greifers.
[0035] In einem Ausführungsbeispiel kann eine Abdeckung unterhalb der Trume vorgesehen sein,
wobei zwischen den Trumen keine Abdeckung vorgesehen ist.
[0036] Das Förderband kann gemäß einer Ausführungsform ein teilbares Gliederkettenband umfassen.
Dies ermöglicht eine einfache Entnahme des Förderbandes insbesondere zu Reinigungs-
oder Austauschzwecken.
[0037] Ein Aspekt der Erfindung, für den auch unabhängig von anderen hierin offenbarten
Gegenständen Schutz beansprucht wird, ist auf den Gedanken gerichtet, dass eine Zuführeinrichtung,
die zu verpackende Produkte einem Übergabebereich zuführt, an welchem die zugeführten
Produkte zu Verpackungen gelangen, die den Übergabebereich passieren, im Übergabebereich
auf zumindest einer nicht geradlinigen Bahn um eine im Übergabebereich wirksame Übergabeeinrichtung,
insbesondere einen Roboter, herum verläuft, bevorzugt über einen Winkelbereich von
wenigstens 45° oder von wenigstens 90° oder von wenigstens 180° oder von wenigstens
270° oder zwischen 330° und 360°, wobei die Übergabeeinrichtung dazu ausgebildet ist,
Produkte von der Zuführeinrichtung zu übernehmen und an die Verpackungen zu übergeben.
[0038] Die Bahn kann alternativ auch über einen Winkelbereich von mehr als 360° verlaufen.
[0039] Die Bahn kann als Kreis, als Teilkreis, als grundsätzlich beliebig geformte Schleife
oder als grundsätzlich beliebig geformte Teilschleife ausgeführt sein.
[0040] Insbesondere verläuft die Bahn in einer einzigen Ebene. Alternativ kann sich die
Bahn in ihrem Verlauf auch über eine Höhendifferenz in Bezug auf eine Ebene, insbesondere
eine horizontale Ebene, erstrecken und z.B. einen spiral- oder schneckenförmigen Verlauf
aufweisen.
[0041] Die Bahn kann insbesondere als ein Puffer für die Produkte dienen.
[0042] Die Bahn kann geschlossen sein und Produkte von einem Zuführer empfangen. Alternativ
kann die Bahn in den Übergabebereich hinein und auch wieder aus dem Übergabebereich
hinaus führen.
[0043] Die Übergabeeinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass sie die Produkte an einer
beliebigen Stelle von der Bahn übernehmen kann. Die Übergabeeinrichtung kann z.B.
mit einer Erkennungseinrichtung z.B. in Form einer Kamera versehen sein, die das Vorhandensein
eines Produktes und/oder die Lage oder Orientierung eines Produktes erkennen kann.
[0044] Die Übergabeeinrichtung ist bevorzugt zumindest näherungsweise in einem Zentrum der
Bahn angeordnet.
[0045] Insbesondere dann, wenn die Zuführeinrichtung einer erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine
oder Verpackungsstation ein Förderband umfasst, kann das Untertrum des Förderbandes
unmittelbar unterhalb der Untertrume von Endlos-Transportketten für eine Folienbahn
oder zwischen den Obertrumen und den Untertrumen von Endlos-Transportketten für eine
Folienbahn verlaufen.
[0046] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0047] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Relativanordnung von Zuführeinrichtung und Verpackungsmaschine in
einem Übergabebereich gemäß der Erfindung,
- Fig. 2, 3 und 4
- verschiedene erfindungsgemäße Möglichkeiten zur Integration einer Zuführeinrichtung
in eine Verpackungsstation,
- Fig. 5, 6 und 7
- weitere Ausführungsformen der Erfindung,
- Fig. 8
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 9 bis 12
- weitere Ausführungsformen der Erfindung, und
- Fig. 13a bis 13c
- weitere Ausführungsformen der Erfindung.
[0048] Fig. 1 zeigt schematisch das erfindungsgemäße Konzept, wonach in einem Übergabebereich
17, der gleichzeitig den Wirkungsbereich 59 einer z.B. in Form eines Roboters vorgesehenen
Übergabeeinrichtung 63 darstellen kann, eine beispielsweise als Endlosförderband ausgebildete
Zuführeinrichtung 15 und eine Transporteinrichtung 51 einer Verpackungsmaschine 13
bzw. einer Verpackungsstation 13a einander überlappen oder sich gegenseitig durchdringen.
[0049] Die Transporteinrichtung 51 dient dazu, dem Übergabebereich 17 leere Verpackungen
19 in einer Transportrichtung T zuzuführen. Am Übergabebereich 17 gelangen mittels
der Zuführeinrichtung 15 in einer Zuführrichtung F zugeführte Produkte 11 in die leeren
Verpackungen 19. Hierzu dient beispielsweise der vorstehend erwähnte Roboter, der
z.B. in Form eines sogenannten 2D-Pickers oder eines 2-Achs-Portalroboters vorgesehen
sein kann. Den Übergabebereich 17 verlassen dann die mit den Produkten 11 gefüllten
Verpackungen 19.
[0050] Bei der Vorrichtung, an welcher dieses Einlegen von Produkten 11 in Verpackungen
19 erfolgt, kann es sich um eine Verpackungsstation 13a handeln, die ein separates,
austauschbares oder nachrüstbares Modul einer größeren Verpackungsmaschine sein kann.
Alternativ kann es sich bei der Vorrichtung um eine komplette Verpackungsmaschine
handeln, die - wie im Einleitungsteil bereits erwähnt - zusätzlich eine Formstation
oder Tiefziehstation zur Bildung der Verpackungen 19 aus einer oder mehreren Folienbahnen,
eine Siegelstation zum Versiegeln der die Produkte 11 enthaltenden Verpackungen 19,
eine Schneidstation zum Vereinzeln der versiegelten Verpackungen 19 sowie eine Etikettierstation
für die Verpackungen 19 umfassen.
[0051] Alternativ zu der schematischen Darstellung der Fig. 1 können pro senkrecht zur Transportrichtung
T bzw. senkrecht zur Zuführrichtung F verlaufender Reihe mehr als nur eine Verpackung
19 bzw. mehr als nur ein Produkt 11 transportiert bzw. zugeführt werden. Auch können
mehrreihige Formatsätze jeweils mit einer matrixartigen m x n-Anordnung (insbesondere
mit m, n > 1) von Verpackungen 19 bzw. Produkten 11 transportiert bzw. zugeführt werden.
[0052] Bei den Produkten 11 handelt es sich insbesondere um Portionen 45, die jeweils mehrere
Scheiben 46 umfassen, welche von strang- oder laibförmigen Lebensmittelprodukten wie
beispielsweise Wurst, Fleisch oder Käse mittels einer auch als Slicer bezeichneten
Aufschneidevorrichtung (in Fig. 1 nicht dargestellt) abgetrennt worden sind. Die Portionen
45 können Scheiben 46 einer einzigen Produktsorte umfassen oder von Scheiben 46 unterschiedlicher
Produktsorten gebildet sein. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass in eine Verpackung
19 mehrere Portionen 45 eingelegt werden. In diesem Fall werden die zugeführten Portionen
45 auch als Teilportionen bezeichnet, wobei die endgültige Portion in einer Verpackung
19 von mehreren Teilportionen gebildet wird.
[0053] Bei laufender Produktion, also während der laufenden Übergabe von Produkten 11 an
Verpackungen 19, ist ein jeweils vorgesehener Überlappungs- bzw. Durchdringungszustand
zwischen Zuführeinrichtung 15 und Verpackungsmaschine 13 bzw. Verpackungsstation 13a
permanent und unveränderlich gegeben. Es ist somit insbesondere nicht erforderlich,
das die Zuführeinrichtung 15 bildende Endlosband zum Einlegen von Produkten 11 in
Verpackungen 19 beispielsweise zurückzuziehen oder zu verkippen.
[0054] Die Zuführrichtung F verläuft im dargestellten Ausführungsbeispiel senkrecht zur
Transportrichtung T. Alternativ kann die Zuführeinrichtung 15 zumindest im Übergabebereich
17 schräg zur Transporteinrichtung 51 verlaufen, so dass die Zuführrichtung F und
die Transportrichtung T einen Winkel zwischen 0° und 90° einschließen.
[0055] Die erfindungsgemäße Anordnung ist folglich besonders vorteilhaft in Verbindung mit
einer solchen Übergabeeinrichtung, die in der Lage ist, die Orientierung der in den
Übergabebereich 17 einlaufenden Produkte 11 relativ zu den Verpackungen 19 nicht nur
zu erkennen, beispielsweise mittels einer Kamera, sondern auch derart zu verändern,
dass die Produkte 11 in einer jeweils gewünschten Sollausrichtung in die Verpackungen
19 gelangen. Mit entsprechend beweglich ausgebildeten Greifern ausgerüstete Roboter
können erfindungsgemäß deshalb bevorzugt als Übergabeeinrichtung zur Anwendung kommen.
[0056] Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht es, die von der Zuführeinrichtung 15, beispielsweise
dem Obertrum eines Endlos-Förderbandes, bereitgestellte Auflagefläche 29 in die unmittelbare
Nähe der Verpackungen 19 und insbesondere unmittelbar über ein jeweils relevantes
Höhenniveau zu bringen. Insbesondere wird dieses Bezugsniveau entweder von einer Auflagefläche
der Verpackungen 19 für die Produkte 11, insbesondere also dem Boden einer z.B. muldenförmigen
Vertiefung der Verpackung 19, oder von der Öffnung der Verpackung 19 gebildet.
[0057] Hierdurch kann die Erfindung die von einer Übergabeeinrichtung, insbesondere einem
Roboter, bei der Übergabe zu überwindende Höhendifferenz minimieren.
[0058] Die Fig. 2, 3 und 4 und auch Fig. 8 zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Verpackungsstation 13a, in die ein eine Zuführeinrichtung im Sinne
der Erfindung bildendes Förderband 35 integriert ist. Die drei dargestellten Ausführungsbeispiele
unterscheiden sich durch die Führung des Endlosbandes 35. Allen drei Ausführungsbeispielen
ist gemeinsam, dass das Förderband 35, welches mehrere Umlenkrollen 55 für das Endlosband
umfasst, an einer mit Standfüßen 57 versehenen Basis 27 der Verpackungsstation 13a
abgestützt ist. Fig. 2 zeigt schematisch hierfür vorgesehene Halterungen 53.
[0059] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist das Förderband 35 derart angeordnet, dass sowohl
das Obertrum 35a als auch das Untertrum 35b oberhalb des Höhenniveaus der Verpackungen
19 verläuft. Um die Höhendifferenz zwischen der Auflagefläche 29 des Obertrums 35a
und den Verpackungen 19 zu minimieren, ist der Durchmesser der in Fig. 2 linken Umlenkrolle
55 vergleichsweise klein.
[0060] Um Verschmutzungen der Verpackungen 19 zu verhindern, sind zwischen Obertrum 35a
und Untertrum 35b sowie unterhalb des Untertrums 35b Abdeckungen 43 vorgesehen. Das
Obertrum 35a und das Untertrum 35b können aufeinander gleiten oder sich leicht berühren.
Alternativ kann zumindest das Obertrum 35a auf einer zwischen Obertrum 35a und Untertrum
35b verlaufenden, gewissermaßen als Trennebene wirkenden Abdeckung 43 gleiten.
[0061] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 wird das Untertrum 35b des Förderbandes 35 weit
unterhalb derjenigen, in Fig. 3 durch eine strichpunktierte Linie angedeuteten Transportebene
39 geführt, in der sich die Verpackungen 19 bewegen. Hierzu weist die Verpackungsstation
13a einen horizontal und senkrecht zur Transportrichtung (in Fig. 3 senkrecht zur
Zeichenebene) verlaufenden Durchführungskanal 41 für das Untertrum 35b des Förderbandes
35 auf. Hierdurch kann das Obertrum 35a des Förderbandes 35 und folglich die Auflagefläche
29 der zugeführten Produkte noch näher an das relevante Bezugsniveau herangeführt
werden, entweder an den die Auflagefläche 31 für die Produkte bildenden Boden der
Verpackung 19 oder an die Öffnung 33 der Verpackung 19.
[0062] Um zu vermeiden, dass Verschmutzungen in die Verpackungen 19 gelangen, kann wiederum
eine Abdeckung 43 vorgesehen sein, die im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 unmittelbar
unterhalb des Obertrums 35a angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Abdeckung 43 etwas
breiter ausgeführt als das Förderband 35.
[0063] Bei der Variante gemäß Fig. 4 verläuft das Untertrum 35b des Förderbandes 35 unter
der beispielsweise von einem Rahmen oder einem Gestell gebildeten Basis 27 der Verpackungsstation
13a hindurch.
[0064] Die Ausgestaltungen gemäß den Fig. 2, 3 und 4 können insbesondere dann vorgesehen
werden, wenn sich unterhalb des Einlege- bzw. Übergabebereiches ein wie auch immer
geartetes Werkzeug 44 befindet oder dieser Bereich oder Bauraum anderweitig benötigt
wird, so dass das Untertrum 35b des Förderbandes 35 nicht unmittelbar unterhalb des
Nivaus der Verpackungen 19 verlaufen kann.
[0065] In der schematischen Darstellung der Fig. 5, die wie Fig. 1 eine Draufsicht auf den
Bereich der Übergabe von Produkten 11 von einer Zuführeinrichtung 15 an Verpackungen
19 zeigt, ist der Wirkungsbereich 59 eines Übergabe-Roboters 63 gezeigt. Durch die
von einigen der Produkte 11 ausgehenden Pfeile ist angedeutet, dass bei dieser Variante
der Übergabe-Roboter die Produkte 11 nach beiden Seiten der Zuführeinrichtung 15 in
Verpackungen 19 ablegen kann. Hierdurch kann der Übergabebereich optimal genutzt werden
und können die Verfahrwege eines Roboters relativ kurz gehalten werden.
[0066] Fig. 6 zeigt schematisch in einer Draufsicht eine auch als Mischaufschnittlinie bezeichnete
Mehrsortenanlage. Diese Anlage umfasst drei parallel zueinander und jeweils senkrecht
zu einer Transporteinrichtung 51 für Verpackungen 19 verlaufende Zuführlinien, die
jeweils eine Zuführeinrichtung 15 sowie eine im Folgenden auch als Slicer bezeichnete
Aufschneidevorrichtung 23 umfassen.
[0067] An jeden Slicer 23 schließt sich eine Fördereinrichtung 25 an, auf der die Produkte
11 in Form von Portionen aus abgetrennten Produktscheiben entstehen. Die Fördereinrichtungen
25 können also jeweils in Form einer sogenannten Portioniereinheit, z.B. eines Portionierbandes,
vorgesehen sein oder eine Portioniereinheit mit einer oder mehreren nachgelagerten
Einrichtungen z.B. in Form eines oder mehrerer Steuerbänder umfassen.
[0068] Eine solche Fördereinrichtung 25, die zwischen den Slicer 23 und die zum jeweiligen
Übergabebereich führende Zuführeinrichtung 15 geschaltet ist, kann alternativ auch
jeweils entfallen. Die Portionsbildung kann also alternativ unmittelbar auf der Zuführeinrichtung
15 erfolgen, d.h. der Slicer 23 kann sozusagen direkt auf die Zuführeinrichtung 15
schneiden.
[0069] Bei den Zuführeinrichtungen 15 kann es sich jeweils um ein in die Verpackungsmaschine
13 bzw. Verpackungsstation 13a integriertes Förderband 35 im Sinne der Ausführungsbeispiele
der Fig. 2, 3, 4 und 8 handeln. Durch das Konzept gemäß Fig. 6 kann folglich eine
extrem kompakte, Platz sparende Aufstellung erreicht werden, bei der ein oder mehrere
jeweils in unmittelbarer Nähe zur Verpackungsmaschine 13 bzw. Verpackungsstation 13a
angeordnete Slicer 23 unmittelbar auf ein in die Verpackungsmaschine 13a bzw. Verpackungsstation
13a integriertes Förderband schneiden. In diesem Fall findet gewissermaßen die Portionsbildung
bereits auf einer zur Verpackungsmaschine 13 bzw. Verpackungsstation 13a gehörenden
Produktzufuhr statt.
[0070] Die für die einzelnen Förderbänder 35 vorgesehenen Umlenkrollen oder Umlenkwalzen
sind in Fig. 6 durch die strichpunktiert dargestellten Umlenkachsen 61 angedeutet.
Im Fall eines direkten Anschlusses der einzelnen Zuführeinrichtungen 15 an den jeweiligen
Slicer 23 ist folglich der jeweilige Bandübergang zwischen der gemäß Fig. 6 unmittelbar
an den Slicer 23 anschließenden Fördereinrichtung 25 und der zur Verpackungsmaschine
13 bzw. Verpackungsstation 13a führenden Zuführeinrichtung 15 nicht vorhanden.
[0071] In der Mehrsortenanlage gemäß Fig. 6 werden mittels der drei Slicer 23 unterschiedliche
Produktsorten aufgeschnitten. Die jeweiligen Teilportionen gelangen mittels der zugeordneten
Zuführeinrichtung 15 in einen Übergabebereich an der Verpackungsmaschine 13 bzw. Verpackungsstation
13a. Jede Verpackung 19 erhält an jedem Übergabebereich eine Teilportion 11, so dass
nach dem Passieren des letzten Übergabebereiches sich in jeder Verpackung 19 eine
Mischportion aus drei unterschiedlichen Teilportionen befindet.
[0072] Eine derartige Nutzung einer solchen Mehrfachanlage ist aber nicht zwingend. Die
in Fig. 6 dargestellte Aufstellung kann auch zu einem praktisch ununterbrochenen Verpacken
gleicher Produktsorten genutzt werden. Während z.B. ein Slicer 23 aufgrund einer Beladung
oder Umstellung vorübergehend keine Produkte 11 liefert, können die Verpackungen 19
Produkte 11 empfangen, die von den beiden anderen Slicern 23 erzeugt werden.
[0073] In Fig. 7 ist anhand der in Fig. 6 dargestellten Aufstellung angedeutet, dass die
Anzahl der Zuführlinien nicht mit der Anzahl der Übergabeeinrichtungen übereinstimmen
muss. Der in Fig. 7 oben eingezeichnete Wirkungsbereich 59 einer ersten Übergabeeinrichtung
63, beispielsweise eines "Pickers", erstreckt sich über zwei Übergabebereiche. Der
in diesem Bereich angeordnete "Picker" 63 kann folglich von zwei einlaufenden Zuführeinrichtungen
15 herangeführte Produkte 11 entnehmen und in zwischen den beiden Zuführeinrichtungen
15 befindliche Verpackungen 19 einlegen. Der in Transportrichtung T nachgeordnete
Picker 63 nimmt Produkte 11 nur von der dritten Zuführeinrichtung 15 entgegen, kann
dafür aber - entsprechend der Darstellung in Fig. 5 - nach beiden Seiten dieser dritten
Zuführeinrichtung 15 arbeiten.
[0074] Des Weiteren kann hier vorgesehen sein, dass die Zuführeinrichtungen 15 relativ zur
Transportrichtung T verstellbar ausgeführt sind. Hierdurch kann eine Anpassung einerseits
an den Wirkungsbereich 59 der jeweiligen Übergabeeinrichtung 63 und andererseits an
die jeweiligen Verpackungen 19 erzielt werden.
[0075] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 8 ist ein besonders kompakter Aufbau vorgesehen,
der unterhalb der beiden Trume 35a, 35b eine Abdeckung 43 aufweist, die gleichzeitig
als Abstützung oder Widerlager für einen Greifer 65 einer z.B. als Picker ausgebildeten
Übergabeeinrichtung dient. Beim Aufnehmen von Produkten 11 stützt sich der Greifer
65 an der Auflagefläche 29, d.h. am Obertrum 35a, ab, welches sich über das Untertrum
35b an der z.B. als Blech ausgebildeten Abdeckung abstützt. Bei der Aufnahme von Produkten
11 bewegt sich das Förderband 35 bevorzugt nicht. Bei laufendem Förderband 35 schleift
das Untertrum 35b am Blech und das Obertrum 35a am Untertrum 35a, was sich als unkritisch
herausgestellt hat.
[0076] Die in Fig. 8 dargestellte Zuführungseinheit kann z.B. um eine Achse verstellbar
sein, insbesondere hochklappbar.
[0077] In den Ausführungsbeispielen der Fig. 9 bis 12 verläuft die Zuführeinrichtung im
Übergabebereich 17 auf einer (Fig. 9, 10 und 11) oder mehreren (Fig. 12) jeweils geradlinigen
Bahnen 15b um eine im Übergabebereich 17 wirksame Übergabeeinrichtung 63, insbesondere
einen Roboter, herum. Der Roboter 63 ist bevorzugt mit einer Kamera versehen, um die
Lage der Produkte 11 auf der Bahn 15b zu erkennen, übernimmt die Produkte 11 von der
Bahn 15b und legt sie in hier jeweils nicht dargestellte Verpackungen ein, die mittels
der Transporteinrichtung 51 den Übergabebereich 17 in Transportrichtung T passieren.
Der Roboter 63 ist jeweils im Zentrum der Bahn 15b angeordnet.
[0078] Gemäß Fig. 9 und 10 ist hierzu jeweils eine geschlossene Bahn 15b vorgesehen, die
in Fig. 9 kreisförmig ist und z.B. von einem Förderband oder einem Kettenförderer
gebildet wird und die gemäß Fig. 10 einzelne Transportmover 69 eines insbesondere
auf einem Linearantrieb basierenden Fördersystems umfasst, wie es z.B. in der deutschen
Patentanmeldung
DE-A-102014106400 beschrieben ist und das hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Offenbarung mit
einbezogen wird. Die Transportmover 69 bewegen sich dabei längs eines Bahn- oder Schienensystems
71, welches die Bahn 15b bildet und durch 90°-Kurven verbundene gerade Bahnabschnitte
umfasst. Im Gegensatz zu dem Obertrum eines Förderbandes können derartige Transportmover
69 eine stabile Auflagefläche für die Produkte 11 bereitstellen, was für das Aufnehmen
mittels eines Robotergreifers von Vorteil ist.
[0079] Ein derartiges Fördersystem ist auch gemäß Fig. 11 vorgesehen, wobei dort die Bahn
15b nicht geschlossen ist, sondern in Zuführrichtung F in den Übergabebereich 17 hineinführt
und in einer Förderrichtung M aus dem Übergabebereich 17 herausführt. Gemäß Fig. 10
ist die Bahn 15b geschlossen und empfängt Produkte 11 von einem als Endlosförderband
ausgebildeten Zuführer 15a der Zuführeinrichtung.
[0080] Die Bahn 15b gemäß Fig. 11 bildet gewissermaßen eine Abgabe- oder Endschleife der
Zuführeinrichtung 15. Es kann zusätzlich eine Weiche vorgesehen sein, um bei Bedarf
einen geschlossenen Bahnabschnitt insbesondere für solche Transportmover 69 vorzusehen,
bei denen nach einem ersten Umlauf durch den Übergabebereich 17 noch ein Produkt 11
vorhanden ist und die dem Roboter 63 ein weiteres Mal zugeführt werden sollen.
[0081] Wie das Beispiel der Fig. 12 zeigt, kann auch eine Mehrfachzuführung (hier eine Doppelzuführung)
von Produkten 11 zu hier zwei in Transportrichtung T aufeinander folgend angeordneten
Übergabebereichen 17 - insofern entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 -
erfolgen. In jedem Übergabebereich 17 ist ein Roboter 63 wirksam, um den eine hier
kreisförmige Bahn 15b entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Fig. 9 herum verläuft.
Die beiden Zuführer 15a sind innen und somit in unmittelbarer Nähe zueinander angeordnet
und können entweder von einer gemeinsamen oder von zwei separaten Aufschneidevorrichtungen
(hier nicht dargestellt) mit Produkten 11 versorgt werden.
[0082] Als Scanner ausgebildete Abtasteinrichtungen 67 können dazu dienen, die einlaufenden
Produkte 11 und die noch nicht übernommenen Produkte 11 innerhalb des Übergabebereiches
17 zu erkennen.
[0083] Der Übergabereich 17 entspricht hier jeweils wiederum dem Wirkungsbereich 59 einer
z.B. in Form eines Pickers vorgesehenen Übergabeeinrichtung 63 .
[0084] Auch bei den Zuführeinrichtungen 15 gemäß Fig. 9 bis 12 kann es sich jeweils um ein
in die Verpackungsmaschine 13 bzw. Verpackungsstation 13a integriertes Förderband
35 im Sinne der Ausführungsbeispiele der Fig. 2, 3, 4 und 8 handeln.
[0085] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 13b und 13c wird jeweils - wie im Ausführungsbeispiel
der Fig. 3 - das Untertrum 35b des Förderbandes unterhalb der wiederum durch eine
strichpunktierte Linie angedeuteten Transportebene 39 geführt, in der sich die Verpackungen
19 bewegen. Die jeweils als Überblick für die Fig. 13b und 13c dienende Fig. 13a zeigt
zwei sich in Transportrichtung erstreckende seitliche Führungsprofile 75. Diese bilden
einen Teil des Maschinenrahmens der Verpackungsmaschine und dienen jeweils dazu, eine
Endlos-Transportkette zu führen, deren Obertrum 79a (vgl. Fig. 13b und 13c) einen
Randbereich der Folienbahn 73 festhält, in der zuvor in einer Tiefziehstation die
Verpackungen gebildet worden sind.
[0086] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 13b verläuft das Untertrum 35b des Förderbandes unmittelbar
unterhalb der Führungsprofile 75 und somit unmittelbar unterhalb des Untertrums 79b
der Transportkette. Unterhalb der Führungsprofile 75 ist folglich die Basis bzw. der
Maschinenrahmen mit einem Durchlass 77 für das Untertrum 35b des Förderbandes versehen.
[0087] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 13c verläuft das Untertrum 35b des Förderbandes jeweils
zwischen Obertrum 79a und Untertrum 79b der Transportkette. Die Führungsprofile 75
sind folglich jeweils mit einem Durchlass 77 für das Untertrum 35b des Förderbandes
versehen. Alternativ können für das Obertrum 79a und das Untertrum 79b der Transportkette
auch separate Führungsprofile 75 vorgesehen sein, die in vertikaler Richtung voneinander
beabstandet sind.
[0088] Die Fig. 13b und 13c zeigen jeweils nur den Bereich des in Fig. 13a linken Führungsprofils
75. Im Bereich des in Fig. 13a rechten Führungsprofils 75 ist jeweils eine entsprechende
Anordnung vorgesehen.
[0089] Eine Ausgestaltung wie in den Fig. 13a bis 13c ist insbesondere dann möglich, wenn
- anders als im Beispiel der Fig. 2, 3 und 4 - unterhalb dieses Übergabe- bzw. Einlegebereiches
kein Werkzeug vorhanden ist. Hierdurch kann die Folienebene bzw. die Transportebene
39 der Verpackungen 19 sehr dicht mittels des Förderbandes 35 "umbaut" werden.
[0090] Die vorstehend erläuterten Anordnungen sind ersichtlich nur Beispiele, die aber zeigen,
dass die Erfindung ein Höchstmaß an Flexibilität bietet.
[0091] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass der Platz oberhalb der Verpackungsmaschine
bzw. Verpackungsstation in vorteilhafter Weise genutzt werden kann. Wie insbesondere
die Anordnungen gemäß Fig. 6 und 7 zeigen, ermöglicht die Erfindung ein paralleles
Arbeiten mit mehreren Zuführeinrichtungen 15 gleichzeitig, was nicht nur einen hohen
Produktdurchsatz ermöglicht, sondern zudem die Flexibilität erhöht.
[0092] Die erfindungsgemäße Integration der Produktzufuhr in die Verpackungsmaschine bzw.
Verpackungsstation kann insbesondere, wie z.B. die Ausführungsformen der Fig. 2, 3,
4 und 13a bis 13c zeigen, durch Ausnutzen der Tragkonstruktion der Verpackungsmaschine
bzw. Verpackungsstation erreicht werden. Dies gilt auch für die Tragstruktur und/oder
für die Einhausung der Übergabeeinrichtung, die gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
ebenfalls an der Verpackungsmaschine oder der Verpackungsstation befestigt sein kann.
[0093] Insgesamt ergibt sich hierdurch ein vergleichsweise kleiner Platzbedarf für die Gesamtanordnung
aus Aufschneide- und Verpackungssystem.
[0094] Des Weiteren lassen sich durch die Erfindung vergleichsweise kompakte Roboter-Arbeitsbereiche
und relativ geringe von diesen Übergabe-Robotern zu überwindende Höhenunterschiede
erzielen. Dies resultiert in vergleichsweise kurzen Verfahrwegen und relativ hohen
Arbeitsgeschwindigkeiten der Roboter.
Bezugszeichenliste
[0095]
- 11
- Produkt
- 13
- Verpackungsmaschine
- 13a
- Verpackungsstation
- 15
- Zuführeinrichtung
- 15a
- Zuführer
- 15b
- Bahn
- 17
- Übergabebereich
- 19
- Verpackung
- 23
- Aufschneidevorrichtung
- 25
- Fördereinrichtung
- 27
- Basis der Verpackungsmaschine/Verpackungsstation
- 29
- Auflagefläche der Zuführeinrichtung
- 31
- Auflagefläche der Verpackung
- 33
- Öffnung der Verpackung
- 35
- Förderband
- 35a
- Obertrum des Förderbandes
- 35b
- Untertrum des Förderbandes
- 37
- Bahn für Verpackungsfolie
- 39
- Transportebene der Verpackungen
- 41
- Durchführungskanal
- 43
- Abdeckung
- 44
- Werkzeug
- 45
- Portion
- 46
- Scheibe
- 51
- Transporteinrichtung
- 53
- Halterung
- 55
- Rolle
- 57
- Standfuß
- 59
- Wirkungsbereich
- 61
- Umlenkachse
- 63
- Übergabeeinrichtung
- 65
- Greifer
- 67
- Abtasteinrichtung
- 69
- Transportmover
- 71
- Bahnsystem, Schienensystem
- 73
- Folienbahn, Unterfolie
- 75
- Führungsprofil, Maschinenrahmen
- 77
- Durchlass für Untertrum des Förderbandes
- 79a
- Obertrum der Folienbahn-Endlostransportkette
- 79b
- Untertrum der Folienbahn-Endlostransportkette
- T
- Transportrichtung
- F
- Zuführrichtung
- M
- Förderrichtung
1. Vorrichtung zur Verarbeitung, Bearbeitung und/oder Handhabung von Lebensmittelprodukten
mit einer Verpackungsmaschine (13) und zumindest einer Zuführeinrichtung (15), die
der Verpackungsmaschine (13) zu verpackende Produkte (11) an einem Übergabebereich
(17) zuführt, an welchem die zugeführten Produkte (11) zu Verpackungen (19) gelangen,
die den Übergabebereich (17) in einer Transportrichtung (T) passieren,
wobei die Zuführeinrichtung (15) die Produkte (11) am Übergabebereich (17) in einer
Zuführrichtung (F) zuführt, die schräg oder zumindest im Wesentlichen senkrecht zur
Transportrichtung (T) verläuft, und
wobei die Zuführeinrichtung (15) und die Verpackungsmaschine (13) im Übergabebereich
(17) einander überlappen oder sich gegenseitig durchdringen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei ferner eine Übergabeeinrichtung vorgesehen ist, insbesondere ein Roboter, die
im Übergabebereich (17) wirksam und dazu ausgebildet ist, Produkte (11) von der Zuführeinrichtung
(15) zu übernehmen und an die Verpackungen (19) zu übergeben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei mehrere Zuführlinien vorgesehen sind, die jeweils eine Zuführeinrichtung (15),
bevorzugt zudem eine Aufschneidevorrichtung (23), umfassen und einem Übergabebereich
(17) an der Verpackungsmaschine (13) zugeordnet sind, wobei die Übergabebereiche (17)
längs der Transportrichtung (T) aufeinander folgend angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Zuführeinrichtung (15) an einer Basis (27) der Verpackungsmaschine (13)
abgestützt oder gehalten ist.
5. Verpackungsstation für Lebensmittelprodukte mit zumindest einer Zuführeinrichtung
(15), die zu verpackende Produkte (11) einem Übergabebereich (17) zuführt, an welchem
die zugeführten Produkte (11) zu Verpackungen gelangen, die den Übergabebereich (17)
in einer Transportrichtung (T) passieren,
wobei die Zuführeinrichtung (15) an einer Basis (27) der Verpackungsstation abgestützt
oder gehalten ist, und
wobei die Zuführeinrichtung (15) die Produkte (11) am Übergabebereich (17) in einer
Zuführrichtung (F) zuführt, die schräg oder zumindest im Wesentlichen senkrecht zur
Transportrichtung (T) verläuft.
6. Verpackungsmaschine für Lebensmittelprodukte mit zumindest einer Verpackungsstation
(13a) nach Anspruch 5.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei am Übergabebereich (17) eine Auflagefläche (29) der Zuführeinrichtung (15),
auf der die zugeführten Produkte (11) liegen, und für die übergebenen Produkte (11)
vorgesehene Auflageflächen (31) oder Öffnungen (33) der Verpackungen (19) in zumindest
im Wesentlichen parallelen Ebenen liegen, deren Höhendifferenz in einem Bereich von
3 cm bis 30 cm liegt und vorzugsweise ungefähr 5 cm bis 15 cm beträgt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Zuführeinrichtung (15) wenigstens ein Förderband (35) umfasst.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
wobei das Förderband (35) zumindest mit einem Trum (35a, 35b) über den Übergabebereich
(17) oder über die Verpackungsmaschine (13) bzw. Verpackungsstation (13a) hinweg oder
durch den Übergabereich (17) oder durch die Verpackungsmaschine (13) bzw. Verpackungsstation
(13a) hindurch verläuft.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
wobei das Förderband (35) und eine Bahn (37) für eine Verpackungsfolie und/oder das
Förderband (35) und eine Transportebene (39), in der sich die den Übergabebereich
(17) passierenden Verpackung (19) bewegen, sich gegenseitig durchdringen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
wobei ein Untertrum (35b) des Förderbandes (35) unterhalb einer Transportebene (39),
in der sich die den Übergabebereich (17) passierenden Verpackungen (19) bewegen, durch
eine Folienfördereinrichtung zum Fördern einer Folie für die Verpackungen (19), unterhalb
eines Formwerkzeuges zur Bildung der Verpackungen (19) oder durch eine oder unterhalb
einer Basis der Verpackungsmaschine (13) bzw. Verpackungsstation (13a) bzw. unterhalb
einer gemeinsamen Basis (27) verläuft.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
wobei die Verpackungsmaschine (13) bzw. die Verpackungsstation (13a) einen Durchführungskanal
(41) für ein Untertrum (35b) des Förderbandes (35) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
wobei unterhalb der Trume (35a, 35b) und/oder zwischen den Trumen (35a, 35b) des Förderbandes
(35) eine Abdeckung (43) vorgesehen ist, wobei insbesondere eine Abdeckung (43) unterhalb
der Trume (35a, 35b) und zwischen den Trumen (35a, 35b) keine Abdeckung vorgesehen
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
wobei das Förderband (35) ein teilbares Gliederkettenband umfasst.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Zuführeinrichtung (15) im Übergabebereich (17) auf zumindest einer nicht
geradlinigen Bahn (15b) um eine im Übergabebereich (17) wirksame Übergabeeinrichtung
(63), insbesondere einen Roboter, herum verläuft, bevorzugt über einen Winkelbereich
von wenigstens 45° oder von wenigstens 90° oder von wenigstens 180° oder von wenigstens
270° oder zwischen 330° und 360°, wobei die Übergabeeinrichtung (63) dazu ausgebildet
ist, Produkte (11) von der Zuführeinrichtung (15) zu übernehmen und an die Verpackungen
(19) zu übergeben.