[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestückung von mit Dichtmatten versehenen
Steckergehäusen mit konfektionierten Kabelenden von Kabeln gemäss von Oberbegriff
von Anspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestückung von
solchen Steckergehäusen.
[0002] Die Bestückung erfolgt mittels einer Bestückungseinheit, mit der die Kabelenden in
Zellen des zu bestückenden Steckergehäuses einführbar sind. Solche Bestückungsvorrichtungen
sind häufig Konfektionieranlagen nachgeschaltet. Die Bestückungvorrichtung könnte
aber auch Bestandteil einer Konfektionieranlage sein. Eine Konfektionieranlage kann
dabei zum Beispiel eine Abisolierstation zum Ablängen und Abisolieren der elektrischen
Kabel, Crimpstationen zum Aufbringen von Crimpkontakten an die abisolierten Kabelenden
und gegebenenfalls Tüllenstationen umfassen. Für hochwertige elektrische Steckverbindungen
werden anstelle von Crimpkontakte Kontakte in Form von Stiften oder Hülsen verwendet,
die mit entsprechenden Bearbeitungsstationen an die abisolierten Kabelenden gebracht
werden.
[0003] Dichtmatten dienen zur Abdichtung von Steckergehäusen gegen Staub, Feuchtigkeit oder
Wasser und werden beispielsweise in der Flugzeugindustrie eingesetzt. Stellvertretend
wird auf die Stecker vom Typ Mil-C-26500 verwiesen, die mit Dichtmatten versehene
Steckergehäuse ausgestatte Stecker aufweisen. Ein mit Dichtmatten versehenes Steckergehäuse
zum Erstellen von elektrischen Steckerverbindungen ist sodann beispielsweise in der
GB 1 371 916 A gezeigt und beschrieben.
[0004] Aus der vorerwähnten
GB 1 371 916 A ist ebenfalls ein Handwerkzeug zur Bestückung eines mit einer Dichtmatte versehenen
Steckergehäuses mit konfektionierten Kabelenden bekannt geworden. Die Kabelenden weisen
als Stifte ausgestaltete Kontakte auf, die zusammen mit dem Kabel in das Handwerkzeug
eingelegt und dann mittels des Handwerkzeugs durch Kabeldurchgangsöffnungen in die
Dichtmatte gestoßen werden. Über einen am Stift angeordneten Kragen wird der Kontakt
im Steckergehäuse verriegelt, worauf das Handwerkzeug wieder herausgezogen werden
kann.
[0005] Es sind auch Bestückungsvorrichtungen bekannt und gebräuchlich, die eine massenweise
Produktion ermöglichen. Mit diesen Bestückungsvorrichtungen können Steckergehäuse
mit einer Vielzahl von Zellen und kleinen Zellabständen mit konfektionierten Kabelenden
in einem automatisierten Bestückungsverfahren bestückt werden. Die
EP 2 317 613 A1 zeigt eine Bestückungsvorrichtung mit einem zwei Klemmbacken aufweisenden Kabelgreifer.
Zum Bestücken von mit Dichtmatten versehenen Steckergehäusen erfasst der Kabelgreifer
das Kabel nahe am Kontakt und schiebt das Kabel in mehreren Schritten in die Dichtmatte,
wobei der Kabelgreifer jedes Mal um einen kleinen Weg zurückgefahren wird und das
Kabel dann weiter hinten ergreift. In der Praxis hat sich gezeigt, dass dieses "Nachgreif-Verfahren"
für bestimmte Kabelarten ungeeignet ist. Dies trifft insbesondere bei der Verwendung
von dünnen Kabeln zu, die anspruchsvoll in der Handhabung sind, weil sie beim Bestücken
knicken können.
[0006] Eine weitere Bestückungsvorrichtung zeigt die
EP 650 232 B1. Die gattungsmäßig vergleichbare Bestückungsvorrichtung verfügt über eine Bestückungseinheit
mit einem Kabelgreifer, an dem eine Einschubnase angeordnet ist. Der Kabelgreifer
mit der Einschubnase ist zweiteilig aufgebaut und kann in zwei Hälften über eine Schwenkbewegung
geöffnet werden. In der Schließstellung umgreift der Kabelgreifer das Kabelende mit
dem als Steckerstift ausgestalteten Kontakt. Das so gehaltene Kabelende wird nun in
das Steckergehäuse eingeführt, wobei dabei die Einschubnase durch die Kabeldurchgangsöffnung
der Dichtmatte geführt wird. Die Dichtung kann beim Eindringen der Einschubnase in
die Kabeldurchgangsöffnung übermäßig strapaziert oder gar verletzt werden, wodurch
insbesondere bei dünneren Kabeln die Dichtleistung des Steckergehäuses erheblich nachlassen
kann. Ein weiterer Nachteil der Vorrichtung besteht darin, dass die Bestückungseinheit
wenig geeignet ist, Kabel mit unterschiedlichen Kabeldurchmessern zu verarbeiten.
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden und insbesondere eine Vorrichtung zur Bestückung von mit Dichtmatten
versehenen Steckergehäusen mit konfektionierten Kabelenden zu schaffen, welche einen
sorgfältigen Umgang mit der Dichtmatte gewährleistet und die für Kabel, die anspruchsvoll
in der Handhabung sind, geeignet ist. Der Kabelgreifer mit der Einschubnase soll einfach
und in optimierter Weise in Dichtmatten eingeführt werden können. Die Dichtmatte soll
beim Bestückungsvorgang nicht übermäßig beansprucht werden. Nach Beendigung des Bestückungsvorgangs
soll die Dichtleistung des fertigen Steckergehäuses auch bei Verwendung dünner Kabel
hohen Anforderungen genügen.
[0008] Diese und andere Aufgaben werden erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die Vorrichtung zur Bestückung von mit Dichtmatten versehenen
Steckergehäusen mit konfektionierten Kabelenden von Kabeln umfasst eine Bestückungseinheit,
mit der die Kabelenden beispielsweise in Zellen des Steckergehäuses einführbar sind.
[0009] Die Dichtmatten des Steckergehäuses weisen eine oder mehrere Kabeldurchgangsöffnungen
auf, in die jeweils ein Kabel dichtend aufnehmbar sind. Die Bestückungseinheit umfasst
einen Kabelgreifer mit einer sich entlang einer Längsachse erstreckenden Einschubnase
zum Führen und temporären Aufnehmen des jeweiligen Kabels. Wenn das Kabel im Kabelgreifer
aufgenommen ist, entspricht die Kabelachse wenigstens im Bereich des Kabelendes der
vorerwähnten Längsachse. Die Einschubnase ist derart ausgestaltet, dass sie beim Bestückungsvorgang
durch eine der Kabeldurchgangsöffnungen führbar ist.
[0010] Dadurch, dass die Einschubnase eine aufgeweitete Spitze aufweist, wird die Dichtmatte
beim Bestücken schonend behandelt. Unerwünschte Beschädigungen der Dichtmatte, die
sich negativ auf die Dichtleistung auswirken würden, sind so praktisch ausgeschlossen.
Durch die Aufweitung im Bereich des vorderen, beim Bestückungsvorgang zuerst in die
Kabeldurchgangsöffnung der Dichtmatte eindringenden Endes der Einschubnase lässt sich
die Einschubnase einfach und mit überraschend geringem Kraftaufwand in die Dichtmatte
ein- und durchführen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass mit dieser Anordnung
unterschiedliche Kabel mit dem gleichen Bestückungskabelgreifer verarbeitet werden
können.
[0011] Die Aufweitung der Spitze ist geometrisch zu verstehen und betrifft nur die Formgebung
der länglich ausgestalteten Einschubnase. Die Einschubnase kann einen Schaft aufweisen,
der an die Spitze anschließt. Die radialen Abmessungen des Schafts sind gegenüber
der Spitze verkleinert; der Schaft, der länglich ausgebildet ist und eine hülsenartige
Konfiguration aufweist, ist folglich dünner als die Spitze ausgestaltet. Die Einschubnase
mit der aufgeweiteten Spitze lässt sich auf unterschiedliche Weise herstellen. Zum
Beispiel kann die Einschubnase durch Giess-, Umform- oder auch spanabhebende Verfahren
aus einem Metall (z.B. Stahl) hergestellt werden. Die Einschubnase mit der aufgeweiteten
Spitze könnte aber auch aus Kunststoff bestehen und in einem Spritzgiessverfahren
hergestellt werden.
[0012] In einer ersten Ausführungsform kann die Spitze einen vorzugsweise konisch sich verjüngenden
Frontbereich zum Bilden eines vorderen Abschlusses der Einschubnase aufweisen. Der
Frontbereich stellt ein effizientes Eindringen der Spitze in die Kabeldurchgangsöffnung
der Dichtmatte sicher. Anstelle eines konischen Frontbereichs kann die Spitze einen
sich verjüngenden Frontbereich mit einer konvexen oder konkaven Formgebung aufweisen.
[0013] Vorteilhaft kann es sein, wenn die Spitze einen sich um einen Neigungswinkel gegenüber
einer Längsachse des Kabelgreifers konisch sich verjüngenden Frontbereichs aufweist,
bei welchem der Neigungswinkel zwischen 40° und 80° liegt, bevorzugt zwischen 50°
und 70° liegt und besonders bevorzugt ca. 60° beträgt. Die Kabeldurchgangsöffnung
lässt sich mit einer solchen Spitzengeometrie einfach und wirkungsvoll aufspreizen.
Der stumpfwinklige Frontbereich ermöglicht neben einem optimalen Eindringen auch eine
kompakte bzw. kurze Spitzengestaltung. Die Konusachse des konisch sich verjüngenden
Frontbereichs muss hierbei nicht unbedingt mit der Längsachse des Kabelgreifers übereinstimmen.
[0014] Es sind auch Ausgestaltungen denkbar, bei denen die Konusachsen der Frontbereiche
von der Längsachse des Kabelgreifers beabstandet sind. Wenn die Einschubnase zum Beispiel
zweiteilig aufgebaut ist und aus zwei vorzugsweise schalenförmigen Einschubnasenhälften
besteht, kann der konisch sich verjüngende Frontbereich aus zwei Konushälften zusammengesetzt
sein, wobei je eine Konushälfte einer Einschubnasenhälfte zugeordnet ist. Die beiden
Konushälften können je eine Konusachse aufweisen, wobei die jeweiligen Konusachsen
parallel zur Längsachse verlaufen. Die konische Formgebung des Frontbereichs kann
also auch aus zwei oder gegebenenfalls auch mehreren Segmenten zusammengesetzt sein.
Im vorstehend beschriebenen Fall, d.h. bei einer Einschubnase mit zwei Einschubnasenhälften,
würde die Spitze je ein sich um einen Neigungswinkel gegenüber der entsprechenden
parallel zur Längsachse verlaufenden Konusachse sich verjüngendes Frontbereichssegment
(Konushälfte) aufweisen, wobei der erwähnte Neigungswinkel jeweils zwischen 40° und
80° liegt, bevorzugt jeweils zwischen 50° und 70° liegt und besonders bevorzugt jeweils
ca. 60° beträgt
[0015] Die Aussenkontur des Kabelgreifers in Bezug auf die Längsachse kann aus dem schon
erwähnten Frontbereich, einem Mittelbereich und einem sich verjüngenden Endbereich
zusammengesetzt sein. Der Mittelbereich kann beispielsweise zylindrisch ausgestaltet
sein. Wenn die Einschubnase zweiteilig aufgebaut ist und zum Beispiel aus zwei vorzugsweise
schalenförmigen Einschubnasenhälften besteht, kann der Mittelbereich zwei Zylinderoberflächen
aufweisen. Jeder dieser zwei Mittelbereichs-Zylinder kann unterschiedliche Zylinderachsen
aufweisen. Die Zylinderachsen verlaufen in diesem Fall nicht koaxial, sondern achsparallel
zur Längsachse. Die zylindrische Formgebung des Mittelbereichs kann also auch aus
zwei oder gegebenenfalls auch mehreren Segmenten zusammengesetzt sein. Wenn der Frontbereich
konisch ausgestaltet ist, sind die jeweiligen Konusachsen und Zylinderachsen je Einschubnasenhälfte
bevorzugt koaxial ausgebildet.
[0016] Der Frontbereich und der Endbereich können einen kleineren Kreisquerschnitt aufweisen
als der Mittelbereich, wobei die Querschnittsänderung im Frontbereich und der Endbereich
kontinuierlich oder stufenförmig erfolgen kann. Neben Ausgestaltung der Spitze mit
drei voneinander abgegrenzten Bereichen wären auch andere Formgebungen der Aussenkontur
der Spitze vorstellbar. Beispielsweise könnte die Spitze kugelförmig ausgestaltet
sein.
[0017] Die Einschubnase besteht bevorzugt aus einem Schaft und einer Spitze, die gegenüber
dem Schaft aufgeweitet ist. Der Schaft ist ein längliches, sich in der Längsachse
erstreckendes vorzugsweise hülsenartiges Element, das im Vergleich zur Spitze dünner
ist. Der Übergang zwischen Spitze und Schaft kann zum Beispiel durch den vorgängig
beschriebenen Endbereich gebildet sein.
[0018] Besonders vorteilhaft weist der Schaft eine zylinderförmige Außenseite auf. Diese
Außenseite kann eine zylindrische, glatte Fläche sein. Es ist aber auch vorstellbar,
die Außenseite mit einer Profilierung (beispielsweise in Form von Längsrippen) zu
versehen.
[0019] Bei Verwendung von gängigen Kabeln mit Kabeldurchmessern von beispielsweise 1 mm
bis 3 mm kann die Längsausdehnung der Spitze der Einschubnase kurz sein und maximal
5 mm und bevorzugt etwa 1 mm betragen.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform kann die Längsausdehnung der Spitze gegenüber der
Länge des Schafts wenigstens siebenmal kleiner sein.
[0021] Der Kabelgreifer kann zum klemmenden Festhalten des Kabels zwei aufeinander zu bewegbare
Klemmbacken aufweisen. Die Einschubnase besteht bevorzugt aus zwei Einschubnasenhälften.
Die Einschubnasenhälften sind vorzugsweise schalenförmig ausgebildet. Jede Einschubnasenhälfte
verfügt bzw. bildet eine Spitzenhälfte und Schafthälfte. Jeweils eine Einschubnasenhälfte
kann dabei an eine jeweilige Klemmbacke angeformt oder sonstwie mit dieser verbunden
sein. Somit ist jeder Klemmbacke jeweils eine Hälfte der Spitze und eine Hälfte des
Schafts zugeordnet. Der Zusammenbau der beiden Klemmbacken bildet eine Klemmeinheit.
[0022] Im Querschnitt kann die Aussenkontur der Spitze der Einschubnase insbesondere in
der vorstehend erwähnten zweiteiligen Einschubnasengestaltung eine im Querschnitt
spitz-ovale Form haben.
[0023] An radialen Seiten der Spitze beim Trennspalt zwischen den Einschubnasenhälften können
jedoch Abflachungen vorgesehen sein. Die Abflachungen sind bevorzugt plane, in axialer
Richtung planparallel verlaufende Flächen. Durch die Abflachungen entsteht aus der
spitz-ovalen Querschnittsform der Spitze der Einschubnase im Bereich der Abflachungen
eine Formgebung in der Art eines Fasses.
[0024] Die Einschubnase kann weiterhin wenigstens von aussen gesehen im Wesentlichen wenigstens
abschnittsweise, insbesondere entlang des Schafts, rotationssymmetrisch ausgeführt
sein.
[0025] Die Einschubnase kann im Querschnitt wenigstens abschnittsweise eine hexagonale Innenkontur
aufweisen. Wenn die Einschubnase wie die Klemmbacken zweiteilig ausgestaltet ist und
aus zwei Einschubnasenhälften besteht, weisen somit die Klemmbacken und die jeweiligen
Teile der Einschubnase jeweils separate Innenkonturen auf, die im Querschnitt jeweils
ein halbes Hexagon bilden. Wenn die Einschubnase eine hexagonale Innenkontur aufweist,
hat dies Vorteile in Bezug auf Stabilität und Langlebigkeit. Weiterhin schafft eine
hexagonale Innenkontur Voraussetzung für eine große Bandbreite an möglichen bearbeitbaren
Kabeln mit unterschiedlichen Kabeldurchmessern.
[0026] Die Klemmbacken können einen vorderen, an die Einschubnase anschließenden Klemmbereich
und einen hinteren Klemmbereich aufweisen. Dabei können die beiden Klemmbereiche um
einen Abstand voneinander getrennt sein. Das Kabel ist bei geschlossenen Klemmbacken
über den Abstand unbeaufschlagt.
[0027] Die Einschubnase kann zum Bilden eines Freibereichs, in dem ein festgehaltenes Kabel
bzw. wenn die Klemmbacken geschlossen sind, unbelastet und insbesondere nicht klemmend
über diesen Freibereich aufgenommen sein, eine Innenkontur aufweisen, die im Querschnitt
(bzw. in radialer Richtung gesehen) im Vergleich zum Querschnitt der für die Klemmung
des Kabels verantwortlichen Innenkontur der Klemmbacken vergrößert sein. Durch die
vergrößerte Querschnittsfläche der Innenkontur der Einschubnase entsteht ein Hohlraum,
in dem ein beim Einschieben des Kabelendes des Kabels während des Bestückungsvorgangs
verformtes Kabelstück noch ausreichend Platz hat und eine Aufnahme des verformten
Kabelstücks im Hohlraum zulässt.
[0028] Besonders bevorzugt kann der Freibereich der Einschubnase wenigstens 5 mm und vorzugsweise
wenigstens 8 mm lang sein. Vorzugsweise entspricht die Längsausdehnung des Freibereichs
in etwa der Länge der Einschubnase (Spitze und Schaft). Ein derart langer Freibereich
bietet einen ausreichend großen Raum für die Kabelverformung.
[0029] In verfahrensmäßiger Hinsicht wird die Aufgabe mit einem Verfahren gelöst, das die
Merkmale im Anspruch 14 aufweist. Die zu bestückenden Kabel sind Kabel, an deren Kabelende
Kontakte wie Stifte, Hülsen oder Crimpkontakte angebracht sind. Für das Bestückungsverfahren
wird vorzugsweise die vorgängig beschriebene Vorrichtung verwendet. Das Bestückungsverfahren
umfasst folgende Arbeitsschritte: Zuerst wird mit dem Kabelgreifer der Bestückungseinheit
das Kabel erfasst. Der Kabelgreifer wird dabei derart positioniert, dass die Spitze
der Einschubnase des Kabelgreifers hinter dem Kontakt liegt. Danach wird das Kabelende
des Kabels mittels der Bestückungseinheit in das Steckergehäuse und bevorzugt in die
gewünschte Zelle des Steckergehäuses eingeführt. Dabei wird die Einschubnase durch
die entsprechende Kabeldurchgangsöffnung und bevorzugt durch die zur Zelle gehörige
Kabeldurchgangsöffnung geführt.
[0030] Zur Vermeidung von Kabelknickungen und bei dünnen Kabeln erfasst der Kabelgreifer
das Kabel bevorzugt unmittelbar hinter dem Kontakt oder mit geringem Abstand (besonders
bevorzugt 0.1mm) das Kabel.
[0031] Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Bestückungseinheit mit einem Kabelgreifer mit
einer Einschubnase einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- der Einschubgreifer aus Fig. 1 mit einem von diesem festgehaltenen Kabel aus einer
leicht veränderten Perspektive,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch ein mit einer Dichtmatte versehenes Steckergehäuse mit dem
Kabelgreifer während eines Bestückungsvorgangs,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Seitenansicht der Bestückungseinheit,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht auf die Bestückungseinheit gemäß Fig. 4, wobei eine Hälfte der
Bestückungseinheit unsichtbar gemacht wurde,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Kabelgreifers mit dem erfassten Kabel aus Fig. 2,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht des Kabelgreifers während des Bestückungsvorgangs,
- Fig. 8
- einen Querschnitt durch eine Spitze der Einschubnase des Kabelgreifers, und
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf einen vorderen Bereich der Einschubnase in einer stark vergrößerten
Darstellung.
[0032] Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit 1 bezeichnete Vorrichtung zur Bestückung von (hier
nicht dargestellten) mit Dichtmatten versehenen Steckergehäusen mit konfektionierten
Kabelenden von Kabeln. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Bestückungseinheit 2 mit einem
Kabelgreifer 3. Der Kabelgreifer weist zwei Klemmbacken 13, 14 zum klemmenden Festhalten
eines Kabels auf. Bis auf eine nachfolgend im Detail beschriebene Einschubnase 5 sind
derartige Kabelgreifer an sich schon bekannt und gebräuchlich. Die Klemmbacken 13,
14 lassen sich synchron gemeinsam bewegen. Die Öffnungsbewegung zum Erstellen einer
Offenstellung, die es ermöglicht, das Kabel aufzunehmen, ist mit Pfeilen f angedeutet.
Selbstverständlich wäre aber auch eine einseitig bewegbare Variante vorstellbar, bei
der nur eine der Klemmbacken 13, 14 zum Erstellen der Offenstellung und Schließstellung
bewegt werden muss. Eine mögliche Ausgestaltung eines Kabelgreifers 3 zeigt beispielhaft
die
EP 2 317 613 A1, aus der weitere Details zur konstruktiven Ausgestaltung und Funktionsweise eines
Kabelgreifers entnehmbar sind.
[0033] Der in Fig. 1 gezeigte neuartige Kabelgreifer 3 zeichnet sich dadurch aus, dass er
eine speziell ausgestaltete Einschubnase 5 aufweist. Die Einschubnase 5 bildet eine
Art Verlängerung des Kabelgreifers 3, welche sich entlang einer mit 20 bezeichneten
Längsachse erstreckt. Die Einschubnase 5 ist bezüglich ihrer Aussenkontur im Wesentlichen
rotationssymmetrisch ausgeführt.
[0034] Die Einschubnase 5 besteht aus einem Schaft 9 und einer aufgeweiteten Spitze 7. Diese
Aufweitung ist dabei geometrisch zu verstehen und bedeutet im Wesentlichen lediglich,
dass die Außenabmessungen der Spitze in radialer Richtung gesehen größer als die des
Schafts 9 sind. Die Spitze 7 steht mit anderen Worten gegenüber dem Schaft 9 radial
nach außen vor.
[0035] Die Einschubnase 5 ist ein länglich ausgebildetes, an die Abmessungen der Durchgangslöcher
der Dichtmatte angepasstes Einführteil. Die Einschubnase 5 mit der aufgeweiteten Spitze
7 erlaubt auch das Bestücken von mit besonders dicken Dichtmatten versehenen Steckergehäusen
mit unterschiedlichen Kabeldurchmessern. Insbesondere ist es möglich, die Bestückung
mit dünnen Kabeln, die eine hohe Knickgefahr haben, auszuführen.
[0036] Die Einschubnase 5 ist wie der Kabelgreifer 3 mit den beiden aufeinander zu bewegbaren
Klemmbacken 13, 14 zweiteilig ausgestaltet und weist zwei Einschubnasenhälften 22,
23 auf. Der hülsenartig ausgebildete Schaft 9 ist somit aus zwei Schalenteilen aufgebaut.
Es ist ein Trennspalt 31 erkennbar, der sich durch die Aufteilung der Einschubnase
5 in zwei Hälften ergibt. Je eine Einschubnasenhälfte 22, 23 ist an jeweils einer
Klemmbacke 13, 14 angeformt oder sonstwie mit dieser verbunden. Beispielsweise könnten
die Einschubnasenhälfte 22, 23 und der jeweilige zugehörige Klemmbacken 13, 14 einstückig
ausgestaltet sein. Die Einschubnasenhälfte 22, 23 einerseits und die jeweilige zugehörige
Klemmbacke 13, 14 andererseits könnten aus separaten Bauteilen gebildet sein, die
zusammengefügt werden.
[0037] Fig. 2 zeigt den Kabelgreifer 3 und ein Kabel 6. Das Kabel 6 weist ein konfektioniertes
Kabelende 12 auf, wobei vorliegend ein Kontakt 10 in Form eines Stifts am Kabelende
12 angebracht ist. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Kabelgreifer 3 derart positioniert,
dass die Spitze 7 der Einschubnase 5 hinter dem Kontakt 10 liegt. Um ein unerwünschtes
Knicken des Kabels 6 zu verhindern, wird der Kabelgreifer 3 möglichst nahe am Kontakt
10 platziert (vgl. nachfolgende Fig. 6).
[0038] Fig. 3 zeigt ein mit einer Dichtmatte 8 versehenes Steckergehäuse 11 mit einem Kabelgreifer
3 beim Bestückungsvorgang. Für eine gute Abdichtung des Steckergehäuses weist das
Steckergehäuse 11 eine vergleichsweise dicke Dichtmatte 8 auf. Dichtmatten 8 bestehen
aus einem elastischen Material und können beispielsweise aus Gummi sein. Der Kabelgreifer
3 befindet sich in einer Endstellung, in der der Kontakt 10 vollständig in eine Zelle
des Steckergehäuses 11 eingesteckt ist. Der Kontakt 10 verfügt zum Erstellen einer
Verrastung zum lagemäßigen Fixieren des Kabelendes 12 im Steckergehäuse 11 über einen
Kragen 21, der mit (hier nicht dargestellten) Rastmitteln des Steckergehäuses zusammenwirkt.
[0039] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Einschubnase 5 in der Endstellung durch eine der
Zelle zugehörige Kabeldurchgangsöffnung 27 durchgeführt. Nach Erreichen der Endstellung
und Verrastung des Kontakts 10 im Steckergehäuse wird der Klemmgreifer leicht geöffnet,
worauf durch Bewegung in Richtung des Pfeils i die Einschubnase 5 wieder aus der Kabeldurchgangsöffnung
27 herausgezogen werden kann, ohne das Kabel herauszuziehen oder die Dichtmatte zu
beschädigen. In Fig. 3 ist eine zweite Kabeldurchgangsöffnung vor dem Bestückungsvorgang
erkennbar, die mit 27' bezeichnet ist. Die Durchgangsöffnung 27' ist im ursprünglichen
Zustand ersichtlicherweise sehr eng ausgestaltet, um eine optimale Dichtwirkung zu
gewährleisten. Der Dichtbereich der Kabeldurchgangsöffnung 27 liegt auf dem Schaft
9 an, wenn die Einschubnase durchgeführt ist. Die aufgeweitete Spitze 7 befindet sich
in dieser Stellung in einem größeren Hohlraum und steht nicht in Kontakt mit der Dichtmatte
8.
[0040] Das Verfahren zur Bestückung von mit Dichtmatten 8 versehenen Steckergehäusen 11
mit konfektionierten Kabelenden 12 von Kabeln 6, wobei an die Kabelenden 12 Kontakte
10 angebracht sind, umfasst folgende Verfahrensschritte: Der Kabelgreifer 3 der Bestückungseinheit
2 erfasst das Kabel 6. Dabei wird der Kabelgreifer 3 derart zum Kabelende 12 positioniert,
dass die Spitze 7 der Einschubnase 5 hinter dem Kontakt 10 liegt. Insbesondere bei
dünnen Kabeln erfasst der Kabelgreifer 3 das Kabel 6 unmittelbar hinter dem Kontakt
10 oder mit geringem Abstand (a = 0.1mm) das Kabel (Fig. 2). Danach wird das so festgehaltene
Kabelende 12 mittels der Bestückungseinheit 2 in die gewünschte Zelle des Steckergehäuses
11 eingebracht, wobei die Einschubnase 5 durch die zur Zelle zugehörige Kabeldurchgangsöffnung
27 geführt wird. Der Kabelgreifer 3 drückt den Kontakt 10 mit der Einschubnase 5 durch
die Dichtmatte bis zur Einrastposition (Fig. 3). Das Kabelstück 6' des Kabels innerhalb
der Einschubnase 5 erfährt dabei eine geringe Verformung. Der der der Einschubnase
5 zugeordnete Freibereich FB ist dafür ausgelegt, eine solche Verformung zu erlauben
(vgl. auch Fig. 7). Durch die erlaubte Verformung des Kabels 6' in der Einschubnase
wird sichergestellt, dass ein möglicher Abstand a zwischen der Stützspitze und dem
hinteren Teil des Kontakts in vorteilhafter Art und Weise aufgehoben wird (vgl. Fig.
6). Der Kabelgreifer 3 öffnet sich im Anschluss so weit, dass er ohne das Kabel 6
herauszuziehen und ohne das Kabel 6 und die Dichtmatte 8 zu beschädigen aus der Dichtmatte
8 herausfahren kann.
[0041] Bei vergleichsweise dicken Kabeln bzw. Kabeln mit geringer Knickgefahr ändert sich
das Verfahren wie folgt: Das Kabel 6 wird so vom Vorprozess übernommen, dass der Kabelgreifer
3 das Kabel 6 soweit hinten erfasst, dass eine Bestückung ohne Eindringen der Einschubnase
5 in die Dichtmatte 8 erfolgt. Der Kabelgreifer 3 wird also soweit vom Kontakt 10
entfernt positioniert, dass der Kabelgreifer 3 die Dichtmatte 8 in der Endstellung
bzw. Einrastposition nicht berührt.
[0042] Weitere technische Details zur konstruktiven Ausgestaltung des Kabelgreifers 3 der
Bestückungseinheit 2 für die Vorrichtung 1 sind in den Fig. 4 bis 9 gezeigt. Fig.
4 zeigt den Kabelgreifer gesehen von der Seite. Die Spitze 7 weist in der Seitenansicht
eine in drei Bereiche aufgeteilte Aussenkontur auf. Die Spitze 7 umfasst dabei einen
Frontbereich 15, einen Mittelbereich 16 und einen Endbereich 17. Der Frontbereich
15 ist dabei konisch ausgebildet. Der Mittelbereich 16 ist bis auf die oberen und
unteren radialen Seiten beim Trennspalt 31 zylindrisch ausgestaltet. In den erwähnten
oberen und unteren Seiten weist die Spitze 7 eine Abflachung 29 auf. Dank der Abflachung
29 gibt es keine scharfen Kanten, was unerwünschte Beschädigungen der Dichtmatte beim
Bestückungsvorgang verhindert. Der Endbereich 17 stellt einen Übergang zum Schaft
9 her.
[0043] Wie insbesondere auch aus Fig. 9 ersichtlich ist, weist der Endbereich einen sich
gegen den Schaft hin verjüngenden kurvenförmigen Verlauf mit Bogenformen auf. Die
Einschubnase 5 ist der durch die Ausgestaltung des Steckergehäuses und der Dichtmatte
vorgegebene Einschublänge entsprechend lang auszugestalten. Die Ausdehnungen der Spitze
7 und des Schafts 9 in Bezug auf die Längsachse 20 sind mit L1 und L2 bezeichnet.
Die Längsausdehnung L1 der Spitze 7 ist gegenüber der Länge L2 des Schafts 9 stark
verkürzt. Die Längsausdehnung L1 der Spitze 7 bei Kabeln mit Kabeldurchmessern von
beispielsweise 1 mm bis 3 mm beträgt zwischen 1 und 5 mm. Wenn zum Beispiel Kabel
mit einem Kabeldurchmesser von 1.8 mm oder mit noch kleineren Kabeldurchmessern verwendet
werden, kann die Längsausdehnung L1 mm betragen; die Länge L2 des Schafts 9 kann beispielhaft
6 bis 8 mm sein.
[0044] Der Schaft 9 hat eine zylindrische Aussenseite 18, wobei die Aussenseite glatt ist.
Alternativ zu einer glatten Fläche könnten aber auf der Aussenseite auch Profilierungen
wie etwa Längsrippen vorgesehen sein.
[0045] Fig. 5 zeigt an sich den gleichen Kabelgreifer 3 wie in Fig. 4, hier ist allerdings
die dem Betrachter zugewandte Klemmbacke mit der daran angeformten Nasenhälfte weggenommen
bzw. unsichtbar gemacht worden, wodurch das Innere des Kabelgreifers 3 erkennbar ist.
So ist aus Fig. 5 gut ersichtlich, dass die Innenkontur 19, die den Hohlraum beim
Freibereich FB zum Aufnehmen des (nicht dargestellten) Kabels bildet, der Einschubnase
5 gegenüber der Innenkontur der Klemmeinheit aus den Klemmbacken 13, 14 vergrößert
ist.
[0046] Die Klemmbacken weisen zwei mit "KB1" und "KB2" bezeichnete Klemmbereiche zum klemmenden
Beaufschlagen des Kabels 6 auf, die wenigstens in den für die Klemmung des Kabels
zuständigen Abschnitten enger sind. Der vordere, an die Einschubnase 5 anschliessende
Klemmbereich KB 1 ist um einen Abstand vom hinteren Klemmbereich KB2 getrennt.
[0047] Fig. 6 zeigt den Kabelgreifer 3 vor dem Einsetzen des Kontakts 10 in die entsprechende
(nicht dargestellte) Kabeldurchgangsöffnung des Steckergehäuses. Vor Beginn des eigentlichen
Bestückungsvorgangs hält der Kabelgreifer 3 das Kabel 6 in einer Position fest, in
der die Einschubnase 5 zwar nahe am Kontakt platziert ist, jedoch noch ein geringer
Abstand vorliegt. Dieser Abstand, also die Entfernung zwischen einer Rückseite 30
des Kontakts 10 zur vorderen Stirnseite der Spitze 7 der Einschubnase 5, ist mit a
bezeichnet. Der Abstand a kann beispielsweise 0.1 mm betragen. Beim Bestückungsvorgang,
wenn der Kontakt 10 vollständig in die entsprechende Zelle des Steckergehäuses eingesteckt
wird, wird der Abstand a aufgehoben und die Einschubnase 5 stößt an den Kontakt 10
an und schiebt diesen an. Die Einsteckrichtung ist in Fig. 6 mit einem Pfeil e angedeutet.
Durch diese Distanzverkleinerung erfährt das Kabel 3 eine Verformung, die in einem
vergrösserten Hohlraum innerhalb der Einschubnase 5 aufgenommen werden kann.
[0048] Fig. 7 zeigt nochmals die Endstellung, wenn das (hier nicht dargestellte) Kabelende
vollständig in die jeweilige Zelle des Steckergehäuse eingeschoben worden ist, in
welcher die Einschubnase 5 den Kontakt 10 stossend beaufschlägt.
[0049] Die Einschubnase 5 weist zum Bilden des Freibereichs FB, in dem das Kabel unbelastet
und insbesondere nicht klemmend aufgenommen ist, die schon erwähnte Innenkontur 19
auf, die im Querschnitt im Vergleich zur für die Klemmung des Kabels verantwortliche
Innenkontur 28 der Klemmbacken 13, vergrössert ist. Dadurch entsteht ein vergrösserter
Hohlraum, in dem ein beim Einschieben des Kabelendes während des Bestückungsvorgangs
durch Zusammenstauchung verformtes mit 6' bezeichnetes Kabelstück aufnehmbar ist.
Der Freibereich FB kann wenigstens 5 mm und besonders bevorzugt 8 bis 9 mm lang sein.
Der Freibereich FB erlaubt es dem gehaltenen Kabel 6 sich so weit zu verformen, dass
der Abstand a zwischen Kontakt 10 und Spitze 7 aufgehoben wird.
[0050] Aus Fig. 8 ist erkennbar, dass die Einschubnase 5 eine hexagonale Innenkontur 19
aufweist. Mit einer Linie T ist eine Trennungsebene angedeutet, die zwischen den Hälften
des Kabelgreifers und der Einschubnase 5 liegt. Die Trennungsebene T definiert vorliegend
auch eine Symmetrieebene. Die jeweiligen Teile 22, 23 der Einschubnase 5 weisen jeweils
Innenkonturen auf, die im Querschnitt ein halbes Hexagon bilden. Die hexagonale Innenkontur
19 schwächt die Einschubnase 5 erheblich weniger als die üblichen viereckigen Innenkonturen.
[0051] Weiterhin sind aus Fig. 8 die Abflachungen 29 an oberen und unteren radialen Seiten
der Spitze erkennbar. Die Abflachungen 29 sind plane Flächen. Die planparallel, in
axialer Richtung verlaufenden Abflachungen 29 befinden sich auf einander gegenüberliegenden
Seiten zum Trennspalt 31 hin. Die Abflachungen 29 sind somit rechtwinklig zur Trennungsebene
T, die die beiden Einschubnasenhälften teilt, ausgerichtet. Die Spitze 7 ist mit anderen
Worten oben und unten gekürzt. Dank der im Querschnitt so gekürzten Spitze 7 gemäss
Fig. 8 ist sichergestellt, dass mangels scharfer Kanten die Dichtmatte beim Eindringen
nicht verletzt wird.
[0052] Die Spitze 7 weist neben den Abflachungen 29, also im Frontbereich 15 und im Endbereich
17, eine im Querschnitt spitz-oval geformte Aussenkontur auf. Durch die Abflachungen
29 entsteht aus der spitz-ovalen Querschnittsform der Spitze 7 der Einschubnase 5
im Bereich der Abflachungen 29 eine Formgebung der Aussenkontur in der Art eines Fasses.
[0053] Aus Fig. 9 sind Details zur Spitzengeometrie der aufgeweiteten Spitze 7 entnehmbar.
In Bezug auf eine Längsachse 20 ist die Aussenkontur der Spitze 7 bestehend aus dem
Frontbereich 15, dem Mittelbereich 16 und dem Endbereich 17 in Dichtmaterial schonender
Weise ausgestaltet. Weiter ist in Fig. 9 mit α der Neigungswinkel der linken Hälfte
des konisch sich verjüngenden Frontbereichs 15 zur zugehörigen Achse A
1, die parallel zur Längsachse 20 verläuft, bezeichnet. Dieser Neigungswinkel α beträgt
im vorliegenden Ausführungsbeispiel ca. 60°.
[0054] Der Endbereich 17 setzt sich aus zwei Rundungen mit etwa den gleichen Radien zusammen.
Der so geformte Endbereich stellt sicher, dass die Dichtmatte auch beim Herausziehen
der Einschubnase 5 nicht beschädigt wird. Selbstverständlich wäre es auch vorstellbar,
den Endbereich 17 wie den Frontbereich ebenfalls konisch auszugestalten.
[0055] Die Einschubnase besitzt eine konisch geformte Spitze 7, wobei die rechte und die
linke Greiferseite jeweils eine eigene Konusachse A
r, A
1 besitzen. Die Achsen A
r, A
1 sind zueinander beabstandet, so dass die Konusachse A
r der rechten Greiferseite auf der linken Seite der Symmetrielinie T und die Konusachse
A
1 der linken Greiferseite auf der rechten Seite der Symmetrielinie T zu liegen kommt.
Dies erlaubt es den am Kabelende angebrachten Kontakt über definierte Punkte zu führen
und lässt genug Freiheit um den Kontakt fein zu justieren, sobald er mit seiner Spitze
die Dichtmatte des Steckergehäuses berührt. Der Kontakt wird dabei um den Berührungspunkt
zum Steckergehäuse gekippt, indem der Kabelgreifer seine Position ändert, bis der
Kontakt zum Steckergehäuse korrekt ausgerichtet ist.
[0056] Im Mittelbereich 16 weist die Spitze 7 nach aussen hin zwei Zylinderoberflächen auf,
die jeweils durch Abflachungen 29 unterbrochen sind. Jeder dieser zwei Mittelbereichs-Zylinder
verfügt unterschiedliche Zylinderachsen A
r, A
1, die mit den jeweils zugehörigen, vorgängig schon erwähnten Konusachsen A
r, A
1 übereinstimmen. Ohne die Abflachungen 29 würde der Querschnitt der Spitze 7 im Mittelbereich
16 ersichtlicherweise eine spitz-ovale Form haben.
1. Vorrichtung zur Bestückung von mit Dichtmatten (8) versehenen Steckergehäusen (11)
mit konfektionierten Kabelenden (12) von Kabeln (6) mit einer Bestückungseinheit (2),
mit der die Kabelenden (12) in das Steckergehäuse (11) einführbar sind, wobei die
Bestückungseinheit (2) einen Kabelgreifer (3) mit einer Einschubnase (5) umfasst,
die beim Bestückungsvorgang durch eine Kabeldurchgangsöffnung (27) der Dichtmatte
(8) führbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschubnase (5) eine aufgeweitete Spitze (7) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (7) einen sich verjüngenden Frontbereich (15) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (7) einen sich um einen Neigungswinkel (α) gegenüber einer Längsachse
(20) des Kabelgreifers oder gegenüber einer parallel zur Längsachse (20) verlaufenden
Konusachse (Ar, A1) konisch verjüngenden Frontbereich (15) aufweist, wobei der Neigungswinkel (α) zwischen
60° und 80° liegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (7) einen Frontbereich (15), einen Mittelbereich (16) und einem sich gegen
einen Schaft (9) hin verjüngenden Endbereich (17) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an die Spitze (7) ein Schaft (9) anschliesst, der eine zylinderförmige Aussenseite
(18) hat.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsausdehnung (L1) der Spitze (7) gegenüber der Länge (L2) des Schafts (9)
wenigstens siebenmal kleiner ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsausdehnung (L1) der Spitze (7) der Einschubnase (5) maximal 5 mm, bevorzugt
maximal 3 mm und besonders bevorzugt 1 mm beträgt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschubnase (5) im Querschnitt eine hexagonale Innenkontur (19, 28) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschubnase (5) zum Bilden eines Freibereichs (FB) eine Innenkontur (19) aufweist,
die im Querschnitt im Vergleich zur Innenkontur (28) der Klemmbacken (13, 14) vergrössert
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Freibereich (FB) der Einschubnase (5) wenigstens 5 mm und vorzugsweise wenigstens
8 mm lang ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelgreifer (3) zum klemmenden Festhalten des Kabels (6) zwei aufeinander zu
bewegbare Klemmbacken (13, 14) aufweist und dass die eine Spitze (7) und gegebenenfalls
einen Schaft (9) umfassende Einschubnase (5) aus zwei Einschubnasenhälften (22, 23)
besteht, wobei je eine Einschubnasenhälfte (22, 23) mit jeweils einer Klemmbacke (13,
14) verbunden ist.
12. Vorrichtung einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenkontur der Spitze (7) im Querschnitt eine spitz-ovale Form hat.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass Abflachungen (29) an radialen Seiten der Spitze (7) beim Trennspalt (31) zwischen
den Einschubnasenhälften (22, 23) vorgesehen sind.
14. Verfahren zur Bestückung von mit Dichtmatten (8) versehenen Steckergehäusen (11) mit
konfektionierten Kabelenden (12) von Kabeln (6), wobei an die Kabelenden (12) Kontakte
(10) wie Stifte, Hülsen oder Crimpkontakte angebracht sind, unter Verwendung der Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend folgenden Schritte:
- Erfassen des Kabels (6) mit dem Kabelgreifer (3) der Bestückungseinheit (2), wobei
der Kabelgreifer (3) derart positioniert wird, dass die Spitze (7) der Einschubnase
(5) hinter dem Kontakt (10) liegt,
- Einführen des Kabelendes (12) des Kabels mittels der Bestückungseinheit (2) in das
Steckergehäuses (11), wobei die Einschubnase (5) durch eine Kabeldurchgangsöffnung
(27) in der Dichtmatte (8) geführt wird.