[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen von Kollektionen
aus bogenförmigen Druckerzeugnissen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen
Falzapparat nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0002] Aus der
EP 0 257 390 A1 ist ein Falzapparat bekannt, der aus einer zugeführten Papierbahn mehrblättrige,
gefalzte Kollektionen erzeugt. Der Falzapparat umfasst eine erste Längsfalzeinrichtung,
welche die zugeführte Bahn ihrer Länge nach mittig falzt und einer Querschneideinrichtung
zuführt. Diese Querschneideinrichtung trennt von der gefalzten Bahn entsprechend gefalzte
Bogen ab. Diese Querschneideinrichtung weist einen sich quer über die gefalzte Papierbahn
erstreckenden Messerzylinder auf, welcher mit einem Nutenzylinder zusammenwirkt. Der
Messerzylinder enthält zwei um 180° gegeneinander versetzte Messeraufnahmen, die wahlweise
mit einem Messer bestückt werden können. Bei entsprechender Bestückung können somit
wahlweise zwei unterschiedliche Abschnittlängen erzeugt werden, welche dem vollen
bzw. dem halben Umfang des Messerzylinders entsprechen.
[0003] Dieser Querschneideinrichtung nachgeordnet ist eine Querfalzeinrichtung, deren Sammelzylinder
mit wenigstens einem Falzklappenzylinder zusammenwirkt. Dazu ist der Sammelzylinder
mit zwei Sätzen Greifer ausgestattet, welche auf gegeneinander verstellbaren Armaturenträgern
angeordnet sind. Mit diesen Greifern übernimmt der Sammelzylinder die von der Querschneideinrichtung
kommenden Bogen und gibt sie an den Falzzylinder frei. Dazu werden die Greifer über
einen Kurventrieb betätigt. Um Kollektionen unterschiedlicher Dicke verarbeiten zu
können, müssen die Greifer des Sammelzylinders jeweils auf die Produktdicke eingestellt
werden. Dies führt zu einem erheblichen Rüstaufwand.
[0004] Diesem Nachteil entgegenwirkend schlägt die
DE 101 56 706 A1 einen Sammelzylinder vor, welcher anstatt mit Greifern mit Punkturen als Halteorgane
ausgestattet ist. Die steuerbaren Punkturen sind aus Nadelsätzen gebildet. Zum Transport
bzw. Sammeln sind die Nadeln gegenüber dem Umfang des Sammelzylinders erhaben, so
dass die Produkte aufgenadelt werden können. Zum Falzen und zur Weitergabe werden
die Punkturen zurückgezogen. Die Bewegung der Punkturen ist dabei von der Produktdicke
unabhängig, so dass die Variablität eines solchen Falzapparates ist hinsichtlich Produktdicke
deutlich verbessert ist.
[0005] Unabhängig von dem eingesetzten Haltesystem ist diesen Falzapparaten nachteilig,
dass die Bogenlänge durch den Durchmesser und Besatz des Messerzylinders vorgegeben
ist. Das Ändern des Besatzes ist arbeitsintensiv und erfordert eine Produktionsunterbrechung.
Eine mit einem solchen Falzapparat ausgerüstete digitale Rollendruckmaschine ist damit
hinsichtlich der Bogenlänge auf wenige Formate eingeschränkt. Der Einsatz von Servomotoren
ermöglicht zwar, den Nachteil einer solchen Formateinschränkung aufzuheben.
[0006] Prinzipbedingt kommt es zu einem Wechsel von einem kontinuierlichen Materialtransport,
der durch eine konstante Bahngeschwindigkeit gekennzeichnet ist, zu einem taktgebundenen
Transport der abgetrennten Bogen mit einer konstanten Taktgeschwindigkeit. Die Herstellung
sehr unterschiedlicher Produktlängen erfordert damit eine derart hohe Dynamik der
unterschiedlichen Zylinderbewegungen, die nicht wirtschaftlich erreicht werden kann.
Dem entgegenwirkend den möglichen Formatbereich einzuschränken, beschneidet die Variabilität
der Digitaldruckmaschine dramatisch.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, die von den aufgeführten Nachteilen befreit ist und eine hohe Variabilität
hinsichtlich der Produktformate bei geringem Rüstaufwand ermöglicht.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1 sowie bei einem gattungsgemäßen Falzapparat mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Eine Vorrichtung zum Erzeugen von Kollektionen bogenförmiger Druckerzeugnisse aus
einem zugeführten Materialstrang umfasst eine erste Transporteinrichtung, welche den
Materialstrang einer Querschneideinrichtung zuführt. Der Materialstrang wird aus einer
einzelnen bedruckten Papierbahn gebildet. Er kann aber auch aus mehreren aufeinanderliegenden
Bahnen bzw. Teilbahnen bestehen. Die Transportrichtung entspricht dabei der Längsrichtung
des Stranges. Die sich an diese erste Transporteinrichtung anschließende Querschneideinrichtung
trennt von dem zugeführten Strang Abschnitte durch Schneiden quer zur Transportrichtung.
Je nach Zusammensetzung des zugeführten Stranges bildet die Querschneideinrichtung
so aufeinanderfolgende Bogen bzw. Bogenpakete. Je nach zeitlicher Abstimmung der Zuführung
des Stranges durch die erste Transporteinrichtung und des Schneidens durch die Querschneideinrichtung
können Bogen bzw. Bogenpakete unterschiedlicher Längen gebildet werden.
[0010] Vorteilhafter Weise umfasst die Querschneideinrichtung einen quer zur Transportrichtung
orientierten Schneidzylinder. So kann bei einfacher und kompakter Bauweise eine hohe
Produktionsleistung bei der Herstellung unterschiedlichster Formate erreicht werden.
[0011] In Transportrichtung der Druckerzeugnisse betrachtet folgen auf die Querschneideinrichtung
erfindungsgemäß ein erster Sammelzylinder und ein zweiter Sammelzylinder. Der Förderpfad
der Druckerzeugnisse führt diese wahlweise entweder dem ersten Sammelzylinder zu oder
dem zweiten Sammelzylinder zu. Dazu ist den Sammelzylindern vorgelagert eine steuerbare
Weiche vorgesehen, welche den Förderpfad entsprechend festlegt. Damit ist es ohne
Produktionsunterbrechung möglich, die durch die Querschneideinrichtung gebildeten
Bogen bzw. Bogenpakete individuell jeweils einem der beiden Sammelzylinder zuzuführen.
[0012] Die Sammelzylinder bekannter Art weisen jeweils an ihrem Umfang zumindest eine Fixiereinrichtung
auf. Diese Fixiereinrichtungen dienen dazu, die zugeführten Bogen bzw. Bogenpakete
am Umfang des jeweiligen Sammelzylinders zu halten und durch dessen Rotation dem in
Transportrichtung nachfolgenden
[0013] Übernahmezylinder zuzuführen. Bei mehreren Umläufen des Sammelzylinders vor der Übergabe
an den Übernahmezylinder erfolgt ein Sammelvorgang. Dabei ist es unerheblich, ob die
Fixiereinrichtungen der genannten Zylinder mit Greifern, Nadeln oder anderen Halteelementen
ausgerüstet sind.
[0014] Unterschiedliche Durchmesser des ersten Sammelzylinders und des zweiten Sammelzylinders
erlauben es in Zusammenwirken mit der Weiche, den jeweiligen Bogen bzw. das Bogenpaket
demjenigen Sammelzylinder zuzuführen, dessen Durchmesser am besten auf die Bogenlänge
abgestimmt ist. Die erforderliche Anpassung der Drehzahl des Sammelzylinders an die
Bogenlänge ist damit deutlich reduziert. Dies führt dazu, dass gegenüber einer Vorrichtung
mit nur einem, notwendigerweise auf das größte zu verarbeitende Format abgestimmten
Sammelzylinder ein wesentlich größerer Formatbereich bei gleicher Produktionsleistung
ermöglicht wird. Alternativ kann bei gleichem Formatbereich gegenüber den bekannten
Vorrichtungen die Produktionsleistung bei der Verarbeitung kurzer Bogen deutlich gesteigert
werden.
[0015] Die Sammelzylinder übergeben die Bogen bzw. Bogenpakete an einen nachfolgend angeordneten
Übernahmezylinder. Dieser weist an seinem Umfang Fixiereinrichtungen ähnlich den Sammelzylindern
auf. So kann der Übernahmezylinder über den bloßen Abtransport hinaus für weitere
Sammelprozesse genutzt werden. Vorteilhaft ist das Beschicken eines gemeinsamen Übernahmezylinders
durch beide Sammelzylinder. So kann zum einen eine kompakte Bauweise der Vorrichtung
erreicht werden. Zum anderen erlaubt diese Anordnung unterschiedliche Kombinationen
der einzelnen von den unterschiedlichen Zylindern durchgeführten Sammelprozesse, wodurch
eine hohe Variabilität der Vorrichtung erreicht wird.
[0016] Die Variabilität bzgl. der von der Vorrichtung verarbeitbaren Formatabfolgen und
Sammelschemata wird weiter gesteigert, indem der Übernahmezylinder zwei Sätze Fixiereinrichtungen
umfasst, welche jeweils einem der vorangestellten Sammelzylinder zugeordnet sind.
Jeder Satz besteht aus einer Fixiereinrichtung oder mehreren gleichmäßig über den
Umfang des Übernahmezylinders verteilten Fixiereinrichtungen. Der auf den Umfang des
Übernahmezylinders bezogene Abstand der Fixiereinrichtungen eines Satzes zueinander
bildet dessen Teilung. Die Zuordnung jeweils eines Satzes Fixiereinrichtungen des
Übernahmezylinders zu einem der Sammelzylinder erlaubt eine hinsichtlich dieses Sammelzylinders
optimierte Gestaltung des Satzes.
[0017] Besonders vorteilhaft ist ein Durchmesser des jeweiligen Sammelzylinders, welcher
einem ganzzahligen Vielfachen der zugehörigen Teilung des Übernahmezylinders entspricht,
wobei das Vielfache auch 1 sein kann. So ist die Optimierung der Bewegungsabläufe
der Sammelzylinder und des Übernahmezylinders mit ihren Fixiereinrichtungen besonders
einfach. Eine besonders große Variabilität der Vorrichtung wird erreicht, wenn die
Teilung des ersten Satzes Fixiereinrichtungen einem nicht-ganzzahligen Vielfachen
der Teilung des zweiten Satzes Fixiereinrichtungen entspricht.
[0018] Vorteilhaft ist eine Gestaltung der Sätze Fixiereinrichtungen des Übernahmezylinders,
bei der eine gemeinsame Fixiereinrichtung beiden Sätzen zugeordnet ist. Auf diese
Weise wird der erforderliche Durchmesser des Übernahmezylinders und die Komplexität
der Vorrichtung bei gleichem Einsatzspektrum reduziert.
[0019] Eine gegensinnige Drehrichtung der Sammelzylinder erlaubt eine besonders kompakte
Anordnung der Sammelzylinder und des Übernahmezylinder zueinander. Die Drehrichtung
des Übernahmezylinders ist dabei stets so gewählt, dass der das Material zuführende
Sammelzylinder und der abführende Übernahmezylinder gegensinnig rotieren, so dass
eine sichere Übergabe der Produkte erfolgen kann.
[0020] Besonders vielseitig einsetzbar ist die Vorrichtung, wenn wenigstens die Querschneideinrichtung
mit einem Einzelantrieb versehen ist, so dass unterschiedliche Längenformate erzeugt
werden können.
[0021] Die Anzahl der Sammelzylinder und der zugeordneten Sätze Fixiereinrichtungen des
Übernahmezylinders ist ausdrücklich nicht auf zwei beschränkt, sondern kann darüber
hinausgehen.
[0022] Die beschriebene Sammelvorrichtung kann Teil eines Falzapparates sein. Dieser umfasst
außerdem eine Rollenabwicklung, welche die Druckrolle zu einer Bahn abwickelt. Eine
Längsschneideinrichtung schneidet diese Bahn in mehrere Teilbahnen, welche in einer
stromab angeordneten Leiteinrichtung in bekannter Weise mittels Wendestangen zu einem
Strang übereinander geführt werden. Dieser Strang wird der Sammelvorrichtung mit Querschneideinrichtung
der beschriebenen Art zugeführt. Der Sammelvorrichtung nachfolgend ist eine Falzeinrichtung
angeordnet, welche die von der Sammelvorrichtung zugeführten Kollektionen in bekannter
Weise nach dem Prinzip des Schwertfalzens falzt.
[0023] Anschließend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
von Ausführungsbeispielen erläutert. Diese Beispiele stellen keine erschöpfende Beschreibung
der Erfindung dar. Die Figuren zeigen schematisch:
- Fig. 1
- Sammelvorrichtung in einer Konstellation für lange Erzeugnisse;
- Fig. 2
- Sammelvorrichtung in einer Konstellation für kurze Erzeugnisse;
- Fig. 3
- Sammelvorrichtung;
- Fig. 4
- Übernahmezylinder in einer Konstellation für lange Erzeugnisse;
- Fig. 5
- Übernahmezylinder in einer Konstellation für kurze Erzeugnisse und
- Fig. 6
- Falzapparat.
[0024] Die Sammeleinrichtung ist in Fig. 1 in einer Konfiguration für lange Produkte 10
und in Fig. 2 in einer Konfiguration für kurze Produkte 10' gezeigt. Soweit nicht
anders angegeben gelten die Erläuterungen zu Fig. 1 in gleicher Weise für Fig. 2.
[0025] Eine Einfuhr 1 führt den in bekannter Weise aus mehrere Teilbahnen 6.1, 6.2, 6.3
zusammengefassten bahnförmigen Strang 7 der Vorrichtung zu. Dieser Strang 7 wird durch
Walzenpaare geführt, welche jeweils aus einer Oberwalze 11 und einer Unterwalze 12
gebildet sind und den Strang 7 führen und transportieren. Die Einfuhr 1 führt den
Strang 7 einer Querschneideinrichtung 2 zu, welche von diesem Bogenpakete 9 endlicher
Länge abtrennt. Die Querschneideinrichtung 2 besteht aus einem oberen Schneidzylinder
21, welcher mit einem unteren Schneidzylinder 22 zusammenwirkt. Diese Schneidzylinder
21, 22 erstrecken sich transversal über die komplette Breite des zu schneidenden Strangs
7. Sie sind mit jeweils einem linearen Messer 20 bestückt. Die Schneidzylinder 21,
22 sind wie in Fig. 3 gezeigt mit einem steuerbaren Antrieb 401 antriebsverbunden.
Durch Veränderung ihrer Drehzahl relativ zu der Bahngeschwindigkeit des zugeführten
Stranges 7 können ohne Rüstaufwand Abschnitte 9 unterschiedlicher Längen erzeugt werden.
[0026] Alternativ zu den gezeigten Darstellungen, kann die Querschneideinrichtung 2 aus
einem mit einem Nutzylinder zusammenwirkenden Messerzylinder gebildet sein. Auch ist
es möglich, die Scheidzylinder gegenüber der Transportrichtung 100 anzustellen und
mit einem wendelförmigen Messer auszustatten, so dass der Schnitt an einer Kante des
Stranges 7 beginnend über die Breite des Stranges 7 bis zur gegenüberliegenden Strangkante
fortschreitet.
[0027] Die von dem zugeführten Strang 7 abgetrennten Bogenpakete 9 werden in einer in Fig.
1 gezeigten ersten Stellung der Querschneideinrichtung 2 einem ersten Sammelzylinder
31 zugeführt. Dieser ist drehbar um seine Achse quer zur Transportrichtung 100 angeordnet
und weist an seinem Umfang eine Fixiereinrichtung 30 auf.
[0028] Diese Fixiereinrichtung 30 ist in bekannter Weise gestaltet, um das zugeführte Bogenpaket
9 förderwirksam zu erfassen und bei der Übergabe an den nachgeordneten Übernahmezylinder
34 freizugeben. Beispielhaft ist in den Figuren als Fixiereinrichtung 30 stark vereinfacht
ein Punktursystem dargestellt. Dieses Punktursystem ist steuerbar ausgeführt, so dass
seine Nadeln in einem aktivierten Zustand über den Umfang des ersten Sammelzylinders
31 hinaus nach außen ragen und in einem passivierten Zustand gegenüber dem Umfang
zurückstehen. Solange die Fixiereinrichtung 30 aktiviert ist, sammelt sie je Umdrehung
des ersten Sammelzylinders 31 einzeln zugeführte Bogenpakete 9 in einem auf dem Umfang
des ersten Sammelzylinders 31 wachsenden Stapel zu einer Teilkollektion 10.
[0029] Im Aufnahmepunkt des ersten Sammelzylinders 31 ist eine Gegenwalze 33 angeordnet,
welche in einer Weise mit der Fixiereinrichtung 30 zusammenwirkt, dass das zugeführte
Bogenpaket 9 zuverlässig von dem ersten Sammelzylinder 31 aufgenommen wird. Bei Passivierung
der Fixiereinrichtung 30 im Übergabepunkt an den Übernahmezylinder 34 übergibt der
ersten Sammelzylinder 31 diese Teilkollektion 10 an den Übernahmezylinder 34.
[0030] In der in Fig. 2 gezeigten alternativen Stellung der Querschneideinrichtung 2' führt
diese die abgetrennten Bogenpakete 9 einem zweiten Sammelzylinder 32 statt dem ersten
Sammelzylinder 31 zu. Diese Sammelzylinder 31, 32 sind zueinander parallel angeordnet.
Sie sind gleichartig aufgebaut und unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihren
Durchmesser 301, 302 und damit in der maximal verarbeitbaren Länge der zugeführten
Bogenpakete 9. Der zweite Sammelzylinder 32 wirkt mit demselben Übernahmezylinder
34 zusammen wie der erste Sammelzylinder 31. Während die Querschneideinrichtung 2,
2' eine Weiche darstellt und die Bogenpakte 9 einem von mehreren Sammelzylindern 31,
32 zuführt, führt der Übernahmezylinder 34 diese unterschiedlichen Transportpfade
wieder zu einem gemeinsamen zusammen.
[0031] Der Übernahmezylinder 34 ist parallel zu den Sammelzylindern 31, 32 angeordnet und
weist einen deutlich größeren Durchmesser auf als diese. An seinem Umfang sind in
Umfangsrichtung zueinander beabstandet mehrere Fixiereinrichtungen 30.1, 30.2, 30.3,
30.4 angeordnet. Diese entsprechen in ihrer Funktion und ihrem Aufbau den Fixiereinrichtungen
30 der Sammelzylinder. Die Fixiereinrichtungen 30.1, 30.2, 30.3, 30.4 des Übernahmezylinders
lassen sich zu mehreren Sätzen zusammenfassen, wobei jedem der den Übernahmezylinder
34 beschickenden Sammelzylinder 31, 32 jeweils ein Satz Fixiereinrichtungen 30.1,
30.2, 30.3, 30.4 zugeordnet ist. Ein erster Satz umfasst hier die Fixiereinrichtungen
30.1 und 30.3, welche einander gegenüberliegend am Umfang des Übernahmezylinders 34
angeordnet sind und dem ersten Sammelzylinder 31 zugeordnet sind.
[0032] Wird der erste Sammelzylinder 31 von der Querschneideinrichtung 2 bedient, wird dieser
erste Satz Fixiereinrichtungen 30.1, 30.3 des Übernahmezylinders 34 aktiviert, wie
es Figur 4 zeigt. Die übrigen Fixiereinrichtungen 30.2, 30.4, welche nicht dem ersten
Sammelzylinder 31 zugeordnet sind, bleiben passiviert. Wird dagegen der zweite Sammelzylinder
32 von der Querschneideinrichtung 2' bedient, wird der zugeordnete zweite Satz Fixiereinrichtungen
30.1, 30.2, 30.4 aktiviert, während die nicht dem zweiten Sammelzylinder 32 zugeordnete
Fixiereinrichtung 30.3 passiviert bleibt, wie in Fig. 5 gezeigt.
[0033] Die Bogenlänge 101, 102 zwischen zwei benachbarten Fixiereinrichtungen 30.1, 302.,
30.3, 30.4 desselben Satzes entspricht dem Umfang des zugeordneten Sammelzylinders
31, 32. Damit können die Umfangsgeschwindigkeiten der Sammelzylinder 31, 32 und des
Übernahmezylinders 34 gleich gehalten werden, und ihre Antriebe sind mechanisch gekoppelt.
[0034] Grundsätzlich ist auch der Übernahmezylinder 34 an jeder seiner Fixiereinrichtungen
30.1, 30.2, 30.3, 30.4 zum Sammeln von Druckprodukten in der anhand des ersten Sammelzylinders
31 erläuterten Weise geeignet. Das Zusammenspiel von einem Sammelvorgang wahlweise
auf einen von mehreren Sammelzylindern 31, 32 zu Teilkollektionen 10, 10' und anschließend
einem zusätzlichen Sammelvorgang auf dem Übernahmezylinder 34 zu Kollektionen 16 ermöglicht
eine sehr große Vielfalt an Sammelschemata. So ist die Sammelvorrichtung bzgl. einer
gegebenen Abfolge der Druckbilder auf dem zugeführten Strang 7 sehr vielseitig einsetzbar.
[0035] In einer in Fig. 3 gezeigten alternativen Ausführungsform ist der ortsfesten Querschneideinrichtung
2 eine Weiche 5 nachgelagert. Diese Weiche 5 fördert mit Hilfe eines verstellbaren
Leitelementes 15 das jeweilige Bogenpaket 9 wahlweise einem der Sammelzylinder 31,
32 zu. Zur Steuerung der Verstellung des Leitelementes 15 ist die Weiche 5 mit der
Steuerung 400 der Vorrichtung verbunden. Sowohl die Querschneideinrichtung 2 als auch
die Sammelzylinder 31, 32 und der Übernahmezylinder 34 verfügen jeweils über einen
Einzelantrieb, der mit derselben Steuerung 400 verbunden sind. Im Vergleich zu der
in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform, sind die Drehrichtungen der Sammelzylinder
31, 32 und des Übernahmezylinders 34 gegensinnig.
[0036] Die schematische Darstellung der Fig. 6 zeigt umfangsvariablen Falzapparat mit einer
Sammelvorrichtung, wie sie Fig. 3 entspricht. Eine Papierrolle 14 wird unmittelbar
nach einer Abwicklung von einer Längsschneideinrichtung 36 mittels eines Paares Kreismesser
13 in zwei zueinander parallel verlaufende Teilbahnen 6.1, 6.2 getrennt. Mit Hilfe
mehrerer Leitstangen 38 und Wendestangen 39 einer Leiteinrichtung 37 werden diese
Teilbahnen 6.1, 6.2 übereinander und zu einem Strang 7 zusammengeführt.
[0037] Der so gebildete Strang 7 wird von einer Querschneideinrichtung 2 in Bogenpakete
9 getrennt und anschließend von der nachfolgend angeordneten Sammelvorrichtung 3 in
bereits beschriebener Weise zu Kollektionen 16 gesammelt. Die Kollektionen 16 werden
von einer nicht dargestellten weiteren Transporteinrichtung der stromabwärts der Sammelvorrichtung
3 angeordneten Falzeinrichtung 40 zugeführt. Diese arbeitet in bekannter Weise nach
dem Schwertfalzprinzip. Das Falzschwert 41 erstreckt sich in Transportrichtung 100
der zugeführten Kollektion 16 und ist oberhalb der Zufuhrebene angeordnet. Die mit
dem Falzschwert 41 zusammenwirkenden Falzwalzen 42 sind unterhalb der Zufuhrebene
angeordnet, so dass sich eine Änderung der Transportrichtung 100 der Druckerzeugnisse
aus einer horizontalen in eine vertikale Richtung ergibt. Die gefalzten Kollektionen
16 werden nicht dargestellten weiteren Einrichtungen bekannter Art zugeführt.
1. Vorrichtung zum Erzeugen von Kollektionen (16) aus bogenförmigen Druckerzeugnissen wenigstens
umfassend
• eine erste Transporteinrichtung (1) zum Zuführen eines Stranges (7), welcher aus
einer einzelnen Bahn (6) oder mehreren zusammengefassten Bahnen (6) und/oder Teilbahnen
(6.1, 6.2, 6.3) gebildet ist,
• eine in Transportrichtung (100) der ersten Transporteinrichtung (1) nachfolgend
angeordnete, sich wenigstens über die Breite des zugeführten Stranges (7) erstreckende
Querschneideinrichtung (2, 2') zum Abtrennen aufeinander folgender Bogen und/oder
Bogenpakete (9, 9') von dem zugeführten Strang (7),
• einen um eine erste Drehachse (201) drehbaren ersten Sammelzylinder (31) mit einem
ersten Durchmesser (301), aufweisend wenigstens eine an seinem Umfang angeordnete
Fixiereinrichtung (30) zum Halten eines von der Querschneideinrichtung (2, 2') zugeführten
Bogens und/oder Bogenpaketes (9, 9') auf der Mantelfläche des ersten Sammelzylinders
(31) und
• einen um eine zweite Drehachse (200) drehbaren Übernahmezylinder (34), aufweisend
mehrere am Umfang des Übernahmezylinders (34) verteilte Fixiereinrichtungen (30.1,
30.2, 30.3, 30.4), wobei die zweite Drehachse (200) des Übernahmezylinders (34) zu
der ersten Drehachse (201) des ersten Sammelzylinders (31) im wesentlichen parallel
angeordneten ist, derart dass Bogen und/oder Bogenpakete (9, 9') von dem ersten Sammelzylinder
(31) an den Übernahmezylinder (34) übergeben werden,
gekennzeichnet durch
• wenigstens einen um eine dritte Drehachse (202) drehbaren zweiten Sammelzylinder
(32) mit einem zweiten Durchmesser (302), aufweisend wenigstens eine an seinem Umfang
angeordnete Fixiereinrichtung (30) zum Halten eines von der Querschneideinrichtung
(2, 2') zugeführten Bogens und/oder Bogenpaketes (9, 9') auf der Mantelfläche des
ersten Sammelzylinders (32), wobei die dritte Drehachse (202) des zweiten Sammelzylinders
(31) zu der zweiten Drehachse (200) des Übernahmezylinders (34) im wesentlichen parallel
angeordneten ist, derart dass Bogen und/oder Bogenpakete (9, 9') von dem zweiten Sammelzylinder
(32) an den Übernahmezylinder (34) übergeben werden, und
• eine zwischen der ersten Transporteinrichtung (1) einerseits und dem ersten Sammelzylinder
(31) und dem zweiten Sammelzylinder (32) andererseits angeordnete steuerbare Weiche
(5), welche die Bogen und/oder Bogenpakete (9, 9') wahlweise dem ersten Sammelzylinder
(31) oder dem zweiten Sammelzylinder (32) zuführt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Übernahmezylinder (34) wenigstens zwei Sätze jeweils gleichmäßig über den Umfang
des Übernahmezylinders (34) verteilter Fixiereinrichtungen (30.1, 30.2, 30.3, 30.4)
aufweist, wobei der auf den Umfang des Übernahmezylinders (34) bezogene Abstand der
Fixiereinrichtungen (30.1, 30.3) des ersten Satzes zueinander eine erste Teilung (101)
bildet und der auf den Umfang des Übernahmezylinders (34) bezogene Abstand der Fixiereinrichtungen
(30.1, 30.2, 30.4) des zweiten Satzes zueinander eine zweite Teilung (101) bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Teilung (101) einem nicht-ganzzahligen Vielfachen der zweiten Teilung (102)
entspricht.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Fixiereinrichtung (30.1) des Übernahmezylinders (34) wenigstens zwei
Sätzen jeweils gleichmäßig über den Umfang des Übernahmezylinders (34) verteilter
Fixiereinrichtungen (30.1, 30.2, 30.3, 30.4) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Durchmesser (301) des ersten Sammelzylinders (31) einem ganzzahligen Vielfachen
der ersten Teilung (101) und der zweite Durchmesser des zweiten Sammelzylinders (32)
einem ganzzahligen Vielfachen der zweiten Teilung (102) des Übernahmezylinders (34)
entspricht.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine gegensinnige Drehrichtung des ersten Sammelzylinders (31) und des zweiten Sammelzylinders
(32) sowie einer steuerbaren Drehrichtung des Übernahmezylinders (34).
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die Querschneideeinrichtung (2, 2') mit einem steuerbaren Einzelantrieb
(401) antriebsverbunden ist, um aufeinanderfolgend Bogen und/oder Bogenpakete (9,
9') unterschiedlicher Länge von dem zugeführten Strang (7) zu trennen.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschneideinrichtung (2, 2') wenigstens einen Schneidzylinder (21, 21', 22,
22') aufweist, wobei sich der wenigstens eine Schneidzylinder (21, 21', 22, 22') wenigstens
über die Breite des zugeführten Stranges (7) erstreckt.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuerung (400), wobei die Steuerung (400) zum Übermitteln von Daten wenigstens
mit der steuerbaren Weiche (5) und mit dem steuerbaren Einzelantrieb (401) der Querschneideeinrichtung
(2, 2') verbunden ist.
10. Falzapparat zum Falzen von aus Druckerzeugnissen gebildeten Kollektionen (16), wenigstens umfassend
• eine Rollenabwicklung zum Abwickeln wenigstens einer Rolle (16) Druckerzeugnisses
als Bahn (6),
• eine in Transportrichtung (100) der Rollenabwicklung nachfolgend angeordnete Längsschneideinrichtung
(36) mit wenigstens einem Messer (13) zum Teilen der von der Rollenabwicklung zugeführten
Bahn (6) in mehrere Teilbahnen (6.1, 6.2, 6.3),
• eine in Transportrichtung (100) der Längsschneideinrichtung (36) nachfolgend angeordnete
Leiteinrichtung (37) mit Leitstangen (38) und Wendestangen (39), welche die Teilbahnen
(6.1, 6.2, 6.3) zu einem mehrschichtigen Strang (7) zusammenführt,
• eine in Transportrichtung (100) der Leiteinrichtung (37) nachfolgend angeordnete,
sich wenigstens über die Breite des von der Einfuhreinrichtung (1) zugeführten Stranges
(7) erstreckende Querschneideinrichtung (2, 2') zum Abtrennen aufeinander folgender
Bogen und/oder Bogenpakete (9, 9') von dem zugeführten Strang (7),
• einen in Transportrichtung (100) der Querschneideinrichtung (2, 2') nachfolgend
angeordneten, um eine erste Drehachse (201) drehbaren ersten Sammelzylinder (31) mit
einem ersten Durchmesser (301), aufweisend wenigstens eine an seinem Umfang angeordnete
Fixiereinrichtung (30) zum Halten eines von der Querschneideinrichtung (2, 2') zugeführten
Bogens und/oder Bogenpaketes (9, 9') auf der Mantelfläche des ersten Sammelzylinders
(31),
• einen in Transportrichtung (100) dem ersten Sammelzylinder (31) nachfolgend angeordneten,
um eine zweite Drehachse (200) drehbaren Übernahmezylinder (34), aufweisen mehrere
am Umfang des Übernahmezylinders (34) verteilte Fixiereinrichtungen (30.1, 30.2, 30.3,
30.4), wobei die zweite Drehachse (200) des Übernahmezylinders (34) zu der ersten
Drehachse (201) des ersten Sammelzylinders (31) im wesentlichen parallel angeordneten
ist, derart dass Bogen und/oder Bogenpakete (9, 9') von dem ersten Sammelzylinder
(31) an den Übernahmezylinder (34) übergeben werden, und
• eine in Transportrichtung (100) der Einrichtungen zum Erzeugen von Kollektionen
(16) nachfolgend angeordnete Falzeinrichtung (40), wenigstens aufweisend ein Falzschwert
(41) und ein dem Falzschwert (41) in Transportrichtung (100) nachfolgend angeordnetes
Paar Falzwalzen (42),
gekennzeichnet durch
• wenigstens einen um eine dritte Drehachse (202) drehbaren zweiten Sammelzylinder
(32) mit einem zweiten Durchmesser (302), aufweisend wenigstens eine an seinem Umfang
angeordnete Fixiereinrichtung (30) zum Halten eines von der Querschneideinrichtung
(2, 2') zugeführten Bogens und/oder Bogenpaketes (9, 9') auf der Mantelfläche des
ersten Sammelzylinders (32), wobei die dritte Drehachse (202) des zweiten Sammelzylinders
(31) zu der zweiten Drehachse (200) des Übernahmezylinders (34) im wesentlichen parallel
angeordneten ist, derart dass Bogen und/oder Bogenpakete (9, 9') von dem zweiten Sammelzylinder
(32) an den Übernahmezylinder (34) übergeben werden und
• eine in Transportrichtung (100) dem ersten Sammelzylinder (31) und dem zweiten Sammelzylinder
(32) vorgelagerte, steuerbare Weiche (5), welche die Bogen und/oder Bogenpakete (9,
9') wahlweise dem ersten Sammelzylinder (31) oder dem zweiten Sammelzylinder (32)
zuführt.