[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzuganlage, umfassend eine zwischen Haltestationen
verfahrbare Kabine mit einer Kabinentüröffnung und einer zum Öffnen und Schließen
der Kabinentüröffnung verstellbaren Kabinentür, einen steuerbaren Kabinentürantrieb,
der dazu ausgebildet ist, die Kabinentür zu verstellen, eine im installierten Zustand
der Aufzuganlage an wenigstens einer der Haltestationen vorgesehene, zum Öffnen und
Schließen einer Haltestationstüröffnung verstellbare Haltestationstür, einen steuerbaren
Haltestationstürantrieb, der dazu ausgebildet ist, die Haltestationstür zu verstellen,
eine kabinenseitige Kommunikationseinheit und eine haltestationsseitige Kommunikationseinheit,
die zur drahtlosen Kommunikation miteinander eingerichtet sind, eine Steuervorrichtung,
die dazu ausgebildet ist, eine Verstellbewegung der Kabinentür und eine Verstellbewegung
der Haltestationstür aufeinander abzustimmen, wobei die Steuervorrichtung ein mit
der kabinenseitigen Kommunikationseinheit zur Datenübertragung verbundenes oder verbindbares
kabinenseitiges Steuergerät aufweist, das zur Steuerung oder/und Regelung des Kabinentürantriebs
eingerichtet ist, und ein mit der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit zur
Datenübertragung verbundenes oder verbindbares haltestationsseitiges Steuergerät aufweist,
das zur Steuerung oder/und Regelung des Haltestationstürantriebs eingerichtet ist.
[0002] Eine derartige Aufzuganlage ist beispielsweise aus der Druckschrift
EP 2 607 284 A1 bekannt. Hierbei ist jedoch lediglich offenbart, entweder eine kabinenseitige Sendeeinheit
und eine haltestationsseitige Empfangseinheit oder umgekehrt eine haltestationsseitige
Sendeeinheit und eine kabinenseitige Empfangseinheit vorzusehen. Die kabinenseitige
und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit sind daher lediglich zur unidirektionalen
Kommunikation eingerichtet. Solange keine unvorhergesehenen Umstände eintreten, wird
hierdurch zwar eine synchrone Bewegung der Kabinentür und der Haltestationstür ermöglicht,
aber Störungen im Türlauf können nur unzureichend berücksichtigt werden.
[0003] Alternativ sind im Stand der Technik mechanische Kopplungen zwischen der Haltestationstür
und der Kabinentür bekannt, beispielsweise über mechanische Türschwerter. Solche mechanischen
Kopplungen können jedoch aufgrund geringer Toleranzen zu Problemen führen, insbesondere
bei einem verhältnismäßig großen oder sehr kleinen Schwellenspalt zwischen Kabine
und Haltestation oder bei besonders großen und schweren Türen. Weiterhin kann bei
der Beladung eines Aufzugs durch unterschiedliche Belastungsszenarien ein störungsfreier
Kopplungseingriff bei einer mechanischen Kopplung nicht immer gewährleistet werden.
Auch ist in manchen Situationen eine mechanische Kopplung nicht möglich bzw. unvorteilhaft,
etwa bei Schrägaufzügen oder horizontalen Aufzügen bzw. Kombinationen aus Horizontal-
und Vertikalaufzügen.
[0004] Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, die eingangs genannte Aufzuganlage so weiterzuentwickeln, dass die
vorgenannten Probleme überwunden werden.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die kabinenseitige Kommunikationseinheit
und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit zur bidirektionalen Kommunikation
miteinander eingerichtet sind. Jede einzelne der beiden vorgenannten Kommunikationseinheiten
ist erfindungsgemäß also dazu eingerichtet, sowohl zu senden als auch zu empfangen.
[0006] Unregelmäßigkeiten oder Probleme, insbesondere die Blockierung einer beliebigen Tür,
können dadurch auf einfache Weise berücksichtigt werden, wie nachfolgend noch genauer
erläutert werden wird.
[0007] Um sicherzustellen, dass eine Öffnung der Türen im Normalbetrieb nur dann durchgeführt
werden kann, wenn ein sicheres Ein- und Aussteigen im Falle eines Personenaufzugs
bzw. ein sicheres Ent- und Beladen im Falle eines Lastenaufzugs möglich ist, kann
gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen sein, dass die Aufzuganlage weiterhin
eine Detektionseinrichtung umfasst, die dazu eingerichtet ist, zu detektieren, ob
sich die Kabine auf gleicher Höhe mit der Haltestation befindet.
[0008] Die Detektionseinrichtung ist bevorzugt eine optoelektronische Detektionseinrichtung,
etwa in der Art einer Lichtschranke. Wie nachfolgend noch genauer erläutert, kann
diese besonders bevorzugt durch die Kommunikationseinheiten der Kabine und der Haltestation
gebildet sein, wodurch Bauteile eingespart werden können.
[0009] Hierzu kann nämlich vorgesehen sein, dass die kabinenseitige Kommunikationseinheit
dann und vorzugsweise auch nur dann in einem Empfangsbereich der haltestationsseitigen
Kommunikationseinheit liegt oder/und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit
dann und vorzugsweise auch nur dann in einem Empfangsbereich der kabinenseitigen Kommunikationseinheit
liegt, wenn die Kabine sich auf gleicher Höhe mit der Haltestation befindet.
[0010] Die beiden Türen können also nur dann miteinander kommunizieren, wenn sie einander
gegenüber liegen. Vorliegend ist mit den "beiden Türen" immer die Kabinentür und die
Haltestationstür der wenigstens einen Haltestation gemeint. Hierzu sind die Kommunikationseinheiten
bevorzugt so eingerichtet, dass eine Sendeeinheit der einen Kommunikationseinheit
genau gegenüber der Empfangseinheit der anderen Kommunikationseinheit liegt, wenn
sich die Kabine auf gleicher Höhe mit der Haltestation befindet.
[0011] Die Kommunikation kann einfach und sicher dadurch hergestellt werden, dass die kabinenseitige
und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit dazu ausgebildet sind, Signale
im sichtbaren Bereich oder/und im Infrarotbereich zu empfangen und zu senden. Die
Kommunikation zwischen Sender und Empfänger der verschiedenen Kommunikationseinheiten
kann insbesondere nach Art der Kommunikation zwischen Sender und Empfänger bei einer
IR-Fernbedienung funktionieren. Aber auch andere Arten der Kommunikation sollen nicht
ausgeschlossen sein, beispielsweise über ein RFID-System, insbesondere ein NFC-System.
Auch muss die Kommunikation nicht notwendigerweise über elektromagnetische Wellen
erfolgen, sondern es kann beispielsweise auch ein Ultraschall-System eingesetzt werden.
[0012] Für eine sichere Verwaltung der Kommunikationsressourcen kann vorgesehen sein, dass
wenigstens im Normalbetrieb der Aufzuganlage die kabinenseitige Kommunikationseinheit
als Master und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit als Slave konfiguriert
ist. Die haltestationsseitige Kommunikationseinheit sendet zumindest im Normalbetrieb
also nur dann Daten, wenn sie von der kabinenseitigen Kommunikationseinheit dazu aufgefordert
wird.
[0013] Zur Realisierung der Synchronisation der Türbewegungen kann vorgesehen sein, dass
die kabinenseitige und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit dazu ausgebildet
sind, im Normalbetrieb und dann, wenn die Kabine sich auf gleicher Höhe mit der Haltestation
befindet, wenigstens während einer Verstellbewegung der Kabinentür oder/und der Haltestationstür
in regelmäßigen Abständen Daten miteinander auszutauschen. Ein zeitlicher Abstand
von etwa 500ms hat sich dabei als ausreichend herausgestellt. Die ausgetauschten Daten
können insbesondere den Öffnungszustand der Kabinentür oder/und der Haltestationstür
betreffen.
[0014] Beispielsweise kann die kabinenseitige Kommunikationseinheit der haltestationsseitigen
Kommunikationseinheit in regelmäßigen Abständen Daten zum Öffnungszustand und ggf.
zur Geschwindigkeit oder/und Beschleunigung der Kabinentür mitteilen oder daraus abgeleitete
Steuerdaten senden, welche von der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit an
das haltestationsseitige Steuergerät weitergeleitet werden, welches diese Daten bzw.
Steuerdaten zur Steuerung oder/und Regelung des Haltestationstürantriebs verwendet,
um die Öffnungs- oder/und Schließbewegung der Haltestationstür auf diejenige der Kabinentür
abzustimmen. Der Datentaustauch kann also sowohl Positionsdaten als auch Steuerdaten
umfassen. In diesem Sinne kann eine Fernsteuerung der Haltestationstür durch das Steuergerät
der Kabine stattfinden.
[0015] Die Kabinentür und die Haltestationstür können sich also verhalten, als wären sie
mechanisch gekoppelt, sind jedoch tatsächlich durch die bidirektionale Kommunikation
miteinander gekoppelt. Im Fall einer Kommunikation z.B. durch sichtbares Licht oder
IR-Strahlung kann man auch von einer optischen Kopplung sprechen, wobei über diese
optische Kopplung auch Informationen wie Positionsdaten und Steuerinformationen übertragen
werden können.
[0016] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die ausgetauschten Daten das Vorliegen bzw.
die Abwesenheit einer Türblockade betreffen, wobei jedes der beiden Steuergeräte dazu
eingerichtet sein kann, die jeweilige Tür anzuhalten, wenn eine Blockierung von auch
nur einer der beiden Türen gemeldet wird.
[0017] Im Öffnungszustand der beiden einander gegenüberliegenden Türen kann die Kommunikation
zwischen Kabine und Haltestation im Normalbetrieb durch eine sogenannte Heartbeat-Kommunikation
aufrechterhalten werden. Beispielsweise kann die kabinenseitige Kommunikationseinheit
der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit in regelmäßigen Abständen mitteilen,
dass die kabinenseitige Kommunikationseinheit anwesend und funktionsfähig ist, und
sie kann dabei von der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit ein entsprechendes
Signal als "Lebenszeichen" anfordern.
[0018] Das kabinenseitige und das haltestationsseitige Steuergerät können dazu ausgebildet
sein, eine Verstellbewegung der Kabinentür und der Haltestationstür so abzustimmen,
dass sich beide Türen synchron bewegen. Bei einer Verstellbewegung der Kabinentür
und der Haltestationstür in einer Schließrichtung können sich die beiden Türen dabei
besonders bevorzugt mit einem Versatz von 10 bis 50 mm, vorzugsweise von etwa 20 mm
bewegen. Über den gesamten Verstellweg, bis auf einen Anfangs- und einen Endbereich
des Verstellwegs, die ggf. dazu benötigt werden, den gewünschten Versatz zwischen
der vor- und der nachlaufenden Tür herzustellen sowie die nachlaufende Tür vollständig
zu schließen, sind dabei vorzugsweise die Geschwindigkeiten der vor- und der nachlaufenden
Tür im Wesentlichen gleich, und der Versatz ist bevorzugt im Wesentlichen konstant.
[0019] Die Einstellung eines Versatzes zwischen den beiden Türen hat den Vorteil, dass beim
Auflaufen der vorlaufenden Tür auf ein Hindernis eine geringere Gesamtkraft zum Stoppen
beider Türen aufzuwenden ist als im Fall eines gleichzeitigen Auflaufens beider Türen,
da die nachlaufende Tür bereits ab der Detektion einer Blockade der vorlaufenden Tür
gegengesteuert werden kann, so dass sie bereits vor dem Auflaufen auf das Hindernis
anhält. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Blockade durch eine Person hervorgerufen
wird. Die Schließkraft kann somit optimiert werden.
[0020] Aus Sicherheitsgründen kann an der Haltestationstür eine elektrisch betätigbare und
manuell entriegelbare Zusatzverriegelung vorgesehen sein, welche so konfiguriert ist,
dass sie nur dann von dem haltestationsseitigen Steuergerät entriegelbar ist, wenn
sich die Kabine auf gleicher Höhe mit der Haltestation befindet.
[0021] Dabei kann das haltestationsseitige Steuergerät dazu eingerichtet sein, im Falle
einer manuellen Entriegelung der Zusatzverriegelung die Haltestationstür um ein vorbestimmtes
Maß, beispielsweise von 0 bis 10 cm, vorzugsweise um einen Verstellweg von 2 bis 10
cm, besonders bevorzugt 5 cm, zu öffnen, dann ein Drehmoment in Öffnungsrichtung unterhalb
des Losbrechmoments der Haltestationstür an diese anzulegen, so dass diese leicht
von Hand weiter geöffnet werden kann, und nach einem darauf folgenden Stillstand der
Haltestationstür von 3 bis 15 s, vorzugsweise von ca. 5 s zu versuchen, die Haltestationstür
wieder zu schließen.
[0022] Da sich die Betätigungseinrichtung für die manuelle Entriegelung, etwa ein Schlüsselloch
für einen Notfallschlüssel, im Regelfall seitlich von der Haltestationstür in der
Wand befindet, wird die Wartezeit von 3 bis 15 s benötigt, damit die Person, welche
die Haltestationstür manuell öffnen möchte, von der Betätigungseinrichtung zu der
um den vorgegebenen Verstellweg geöffneten Haltestationstür gelangen kann, um diese
weiter von Hand zu öffnen.
[0023] Das haltestationsseitige Steuergerät kann dabei dazu konfiguriert sein, im Fall einer
manuellen Entriegelung der Zusatzverriegelung noch vor dem Öffnen der Haltestationstür
zu versuchen, vermittels der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit eine Kommunikationsverbindung
zu der kabinenseitigen Kommunikationseinheit herzustellen. Gelingt es, diese Kommunikationsverbindung
herzustellen, so kann ein Datenaustausch erfolgen, der dazu führt, dass die Kabinentür
der Öffnungs- und Schließbewegung der Haltestationstür folgt.
[0024] Grundsätzlich soll auch nicht ausgeschlossen sein, dass das haltestationsseitige
Steuergerät dazu eingerichtet ist, im Falle einer manuellen Entriegelung der Zusatzverriegelung
ohne ein vorheriges Öffnen der Haltestationstür wie oben beschrieben lediglich ein
Drehmoment in Öffnungsrichtung unterhalb des Losbrechmoments der Haltestationstür
an diese anzulegen, so dass diese leicht von Hand geöffnet werden kann. Wird die Haltestationstür
nach einem Zeitraum von beispielsweise 3 bis 15 s, vorzugsweise von ca. 5 s nicht
von Hand geöffnet, kann optional vorgesehen sein, dass das haltestationsseitige Steuergerät
wieder in einen normalen Tür-Zu Modus wechselt, also die Haltestationstür schließt,
ein Haltemoment in der Endlage Tür-Zu erzeugt und die Haltestationstür ggf. verriegelt.
[0025] Ein mögliches Öffnungs- und Schließverhalten der Türen wird im Folgenden noch genauer
beschrieben.
[0026] Die erfindungsgemäße Aufzuganlage ermöglicht einen von der eigentlichen Aufzugsteuerung
(also von der Steuerung der Verfahrbewegung der Kabine zwischen den Haltestationen)
unabhängigen Austausch zwischen eigenständigen Antriebssystemen für die Kabinentür
und die Haltestationstür.
[0027] Es ist nachzutragen, dass aus Begriffen wie "Einheit" oder "Gerät" etwa in den Begriffen
Kommunikationseinheit oder Steuergerät hier keine konstruktiven Einschränkungen abzuleiten
sind. So muss die Kommunikationseinheit zum Beispiel nicht als Einheit in einem Gehäuse
aufgenommen sein. Gleiches gilt für das Steuergerät. Die Begriffe "Einheit" bzw. "Gerät"
sind vorliegend vielmehr als Synonyme zu "Einrichtung" oder "Vorrichtung" zu verstehen.
[0028] Nachfolgend wird beispielhaft ein mögliches Öffnungs- und Schließverhalten von Kabinentür
und Haltestationstür in verschiedenen Standardsituationen für ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
[0029] Wenn dabei von einer Kommunikation zwischen dem kabinenseitigen und dem haltestationsseitigen
Steuergerät die Rede ist, ist damit stets die Kommunikation vermittels der vorbeschriebenen
kabinenseitigen und haltestationsseitigen Kommunikationseinheit gemeint. Entsprechend
bedeutet die Konfiguration eines Steuergeräts als Master bzw. Slave, dass die zugehörige
Kommunikationseinheit als Master bzw. Slave konfiguriert ist.
Verhalten von Kabinentür und Haltestationstür im Normalbetrieb
[0030] Im Folgenden wird der Ablauf einer bidirektionalen Kommunikation zwischen Kabine
und Haltestation und die resultierende, aufeinander abgestimmte Verstellbewegung der
beiden Türen im Normalbetrieb erläutert.
- a) Zunächst sind sowohl die Kabinentür als auch die Haltestationstür bzw. alle Haltestationstüren
geschlossen und verriegelt.
- b) Auf Anforderung aus der Kabine oder von der Haltestation aus fährt die Kabine zur
gewünschten Haltestation. Die hierzu notwendige Aufzugsteuerung ist dem Fachmann bekannt
und wird hier nicht weiter erläutert.
- c) Wenn die Kabine auf gleicher Höhe mit der Haltestation angekommen ist, liegt die
kabinenseitige Kommunikationseinheit im Empfangsbereich der haltestationsseitigen
Kommunikationseinheit, und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit liegt im
Empfangsbereich der kabinenseitigen Kommunikationseinheit.
Insbesondere wenn jede der beiden vorgenannte Kommunikationseinheiten auch nur dann
im Empfangsbereich der jeweils anderen Kommunikationseinheit liegt, wenn sich die
Kabine auf gleicher Höhe mit der Haltestation befindet, können die Kommunikationseinheiten
durch Datenaustausch feststellen, dass sich die beiden Türen auf einer zum Ein- und
Aussteigen bzw. zum Ent- und Beladen geeigneten Position befinden, so dass mit einer
Öffnung der Türen begonnen werden kann. Alternativ kann hierzu auch eine andere geeignete
Detektionseinrichtung, vorzugsweise eine optoelektrische Detektionseinrichtung eingesetzt
werden, etwa eine Lichtschranke oder ähnliches.
- d) Das kabinenseitige Steuergerät erhält z.B. von der hier nicht näher erläuterten
Aufzugsteuerung ein Tür-AUF Kommando. Dann geht es weiter wie folgt:
- 1) Das kabinenseitige Steuergerät meldet sich bei dem haltestationsseitigen Steuergerät
an.
- 2) Das haltestationsseitige Steuergerät erhält Tür-AUF Parameter vom kabinenseitigen
Steuergerät. Diese können ein Tür-AUF Kommando oder/und eine gewünschte Öffnungsgeschwindigkeit
oder/und eine gewünschte Öffnungsbeschleunigung umfassen.
- 3) Optional teilt das haltestationsseitige Steuergerät dem kabinenseitigen Steuergerät
die Öffnungsposition der Haltestationstür mit, etwa zur Protokollierung.
- 4) Die elektrischen Zusatzverriegelungen der beiden Türen werden geöffnet.
- 5) Der Status der elektrischen Zusatzverriegelungen wird überprüft.
- 6) Eine Bewegung zur Öffnung beider Türen wird ausgeführt, gesteuert bzw. geregelt
von dem kabinenseitigen und dem haltestationsseitigen Steuergerät. Dabei findet ein
permanenter Abgleich der Bewegungen von Kabinentür und Haltestationstür vermittels
der kabinenseitigen und der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit statt. Ein
Abgleichintervall von bis zu 500ms wird für den Datenaustausch dabei als ausreichend
angesehen. Wird eine der beiden Türen blockiert, bleiben beide Türen stehen und melden
eine Blockierung.
- 7) Sobald die Endlage AUF bei beiden Türen erreicht wurde, wird die Kommunikation
über einen "Heartbeat" aufrechterhalten, wie einleitend ausgeführt. Wird dieser Heartbeat
unterbrochen, geht es weiter bei Punkt g).
- e) Wenn das kabinenseitige Steuergerät z.B. von der nicht näher beschriebenen Aufzugsteuerung
ein Tür-ZU Kommando erhält, geht es wie folgt weiter:
- 1) Das kabinenseitige Steuergerät beendet die Heartbeat-Kommunikation.
- 2) Das haltestationsseitige Steuergerät erhält Tür-ZU Parameter vom kabinenseitigen
Steuergerät. Diese können ein Tür-ZU Kommando oder/und eine gewünschte Schließgeschwindigkeit
oder/und eine gewünschte Schließbeschleunigung umfassen
- 3) Optional teilt das haltestationsseitige Steuergerät dem kabinenseitigen Steuergerät
die Öffnungsposition der Haltestationstür mit, etwa für eine Protokollierung.
- 4) Der Status der elektrischen Zusatzverriegelungen wird überprüft.
- 5) Die Zusatzverriegelungen werden ggf. geöffnet.
- 6) Eine Bewegung zum Schließen beider Türen wird ausgeführt, gesteuert bzw. geregelt
von dem kabinenseitigen und dem haltestationsseitigen Steuergerät. Dabei findet ein
permanenter Abgleich der Bewegungen von Kabinentür und Haltestationstür vermittels
der kabinenseitigen und der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit statt, wobei
ein Abgleichintervall von bis zu 500 ms als ausreichend angesehen wird. Um die Schließkraft
zu optimieren, kann die Kabinentür einen Vorlauf von beispielsweise 10 bis 50 mm,
vorzugsweise 20 mm in Bezug auf die Haltestationstür aufweisen. Wird eine Tür blockiert,
bleiben beide Türen stehen und melden eine Blockierung. Nach dieser Meldung wird eine
in den Steuergeräten eingestellte Strecke zur Reversierung jeweils in Türöffnungsrichtung
gefahren.
- 7) Sobald die Endlage ZU bei beiden Türen erreicht wurde, werden die elektrischen
Zusatzverriegelungen geschlossen, und ihr Status wird überprüft.
- 8) Im Anschluss meldet sich das kabinenseitige Steuergerät von dem haltestationsseitigen
Steuergerät vermittels der beiden Kommunikationseinheiten ab.
- f) Schließlich verlässt die Kabine die Haltestation, gesteuert von der hier nicht
näher erläuterten Aufzugsteuerung.
- g) Bei einem ungeplanten Abbruch, wenn etwa ein Kommunikationsfehler auftritt oder
die vorerwähnte Heartbeat-Kommunikation abbricht, wird, angesteuert durch das jeweilige
Steuergerät, eine Notfallschließung jedenfalls der Haltestationstür, vorzugsweise
auch der Kabinentür vorgenommen. Dabei schließt die jeweilige Tür, vorzugsweise im
Drängelmodus, und wird anschließend in der Endlage Tür-ZU verriegelt.
Verhalten der Haltestationstür im Servomodus
[0031] Im Falle einer Notbefreiung oder Wartung, etwa einer Inspektionsfahrt, muss sich
die Haltestationstür öffnen lassen, ohne dass eine Kommunikationsverbindung mit der
Kabine besteht, also insbesondere auch, wenn sich die Kabine nicht auf gleicher Höhe
mit der Haltestation befindet.
[0032] Im geschlossenen Zustand wird vom Haltestationstürantrieb ein Haltemoment in der
Endlage Tür-Zu erzeugt. Wird nun von Hand versucht, die Tür zu öffnen, erhöht dies
den Strom, den der Motor benötigt, um die Tür-Zu Position zu halten. Ab einer vorgegebenen
Kraft, die kleiner als 300N ist, schaltet der Haltestationstürantrieb in den sogenannten
"Servomodus":
Das haltestationsseitige Steuergerät versucht dann, die Zusatzverriegelung der Haltestationstür
zu lösen. Diese ist so konfiguriert, dass sie sich nur dann durch das haltestationsseitige
Steuergerät lösen lässt, wenn sich die Kabine auf gleicher Höhe mit der Haltestation
befindet.
[0033] Das haltestationsseitige Steuergerät (Slave-Steuergerät) versucht dann, eine Kommunikationsverbindung
zu dem kabinenseitigen Steuergerät (Master-Steuergerät) aufzubauen. Bevorzugt sind
die haltestationsseitige wie auch die kabinenseitige Kommunikationseinheit ständig
in Empfangsbereitschaft. Die Master und Slave Rollen werden in diesem Fall vertauscht.
[0034] Unabhängig davon, ob sich eine solche Kommunikationsverbindung herstellen lässt,
legt das haltestationsseitige Steuergerät ein Drehmoment in Öffnungsrichtung an, ohne
dass die Haltestationstür bewegt wird, also ein Drehmoment unterhalb des Losbrechmoments
der Haltestationstür. Durch dieses unterstützende Drehmoment lässt sich die Haltestationstür
einfach von Hand öffnen. Nach einem Stillstand von beispielsweise 3 bis 15 Sekunden,
vorzugsweise ca. 5 Sekunden, versucht das haltestationsseitige Steuergerät, die Tür
zu schließen.
[0035] Lässt sich die vorgenannte Kommunikationsverbindung zwischen der Kabine und der Haltestation
aufbauen, werden bei der im letzten Absatz genannten Öffnungs- und Schließbewegungen
der Haltestationstür Daten mit der Kabine ausgetauscht, so dass die Kabinentür den
Öffnungs- und Schließbewegungen der Haltestationstür folgen kann. Das Master-Steuergerät
folgt in diesem Fall also ausnahmsweise dem Slave-Steuergerät in beiden Richtungen.
[0036] Lässt sich die Zusatzverriegelung der Haltestationstür nicht durch das haltestationsseitige
Steuergerät lösen, wird der Versuch abgebrochen und in den normalen Tür-Zu Modus gewechselt.
[0037] Wird die Zusatzverriegelung dann manuell geöffnet, so versucht das haltestationsseitige
Steuergerät wieder, eine Kommunikationsverbindung zu dem kabinenseitigen Steuergerät
(dem zugehörigen Mastersteuergerät) aufzubauen.
[0038] Unabhängig davon, ob sich eine solche Kommunikationsverbindung herstellen lässt,
wird die Haltestationstür zunächst durch das haltestationsseitige Steuergerät um ein
vorbestimmtes Maß, beispielsweise von 0 bis 10 cm, insbesondere von 2 bis 10 cm, vorzugsweise
von ca. 5 cm, geöffnet. Dann legt das haltestationsseitige Steuergerät ein Drehmoment
in Öffnungsrichtung unterhalb des Losbrechmoments der Haltestationstür an. Durch dieses
unterstützende Drehmoment lässt sich die Haltestationstür einfach von Hand weiter
öffnen. Nach einem Stillstand der Haltestationstür von beispielsweise 3 bis 15 Sekunden,
vorzugsweise ca. 5 Sekunden versucht das haltestationsseitige Steuergerät, die Tür
zu schließen.
[0039] Lässt sich die vorgenannte Kommunikationsverbindung zwischen der Kabine und der Haltestation
aufbauen, werden bei der im letzten Absatz genannten Öffnungs- und Schließbewegungen
der Haltestationstür Daten mit der Kabine ausgetauscht, so dass die Kabinentür den
Öffnungs- und Schließbewegungen der Haltestationstür folgen kann. Das Master-Steuergerät
folgt in diesem Fall also auch dem Slave-Steuergerät in beiden Richtungen.
[0040] Wird die Haltestationstür mechanisch blockiert, wird der Versuch abgebrochen, und
es wird in den normalen Tür-Zu Modus gewechselt.
Verhalten der Kabinentür im Servomodus
[0041] Im Falle einer Notbefreiung muss sich die Kabinentür auch ohne Kommunikationsverbindung
mit der Haltestationstür (Schachttür) öffnen lassen. Im geschlossenen Zustand wird
vom Kabinentürantrieb ein Haltemoment in der Endlage Tür-Zu erzeugt. Wird nun von
Hand versucht die Tür zu öffnen, erhöht dies den Strom, den der Motor benötigt, um
die Tür-Zu Position zu halten. Ab einer vorgegebenen Kraft, die kleiner als 300N ist,
schaltet der Kabinentürantrieb in den sogenannten "Servomodus":
Das kabinenseitige Steuergerät versucht dann, die Zusatzverriegelung der Kabinentür
zu lösen. Diese ist so konfiguriert, dass sie sich nur dann durch das kabinenseitige
Steuergerät lösen lässt, wenn sich die Kabine auf gleicher Höhe mit der Haltestation
befindet.
[0042] Das kabinenseitige Steuergerät (Master-Steuergerät) versucht, eine Kommunikationsverbindung
zu dem haltestationsseitigen Steuergerät (Slave-Steuergerät) aufzubauen.
[0043] Unabhängig davon, ob sich eine solche Kommunikationsverbindung herstellen lässt,
legt das kabinenseitige Steuergerät ein Drehmoment in Öffnungsrichtung unterhalb des
Losbrechmoments der Kabinentür an. Durch dieses unterstützende Drehmoment lässt sich
die Kabinentür einfach von Hand öffnen. Nach einem Stillstand von beispielsweise 3
bis 15 s, vorzugsweise von etwa 5 s, versucht das kabinenseitige Steuergerät, die
Kabinentür zu schließen.
[0044] Lässt sich die vorgenannte Kommunikationsverbindung zwischen der Kabine und der Haltestation
aufbauen, werden bei der im letzten Absatz genannten Öffnungs- und Schließbewegungen
der Kabinentür Daten mit der Haltestation ausgetauscht, so dass die Haltestationstür
den Öffnungs- und Schließbewegungen der Kabinentür folgen kann. Das Slave-Steuergerät
folgt in diesem Fall also dem Master-Steuergerät in beiden Richtungen.
[0045] Lässt sich die Zusatzverriegelung der Kabinentür nicht durch das kabinenseitige Steuergerät
lösen, wird der Versuch abgebrochen und in den normalen Tür-Zu Modus gewechselt.
[0046] Wird die Zusatzverriegelung der Kabinentür dann manuell geöffnet, so versucht das
kabinenseitige Steuergerät wieder, eine Kommunikationsverbindung zu dem haltestationsseitigen
Steuergerät aufzubauen
[0047] Unabhängig davon, ob sich eine solche Kommunikationsverbindung herstellen lässt,
wird die Kabinentür zunächst durch das kabinenseitige Steuergerät um ein vorbestimmtes
Mass, beispielsweise von 0 bis 10 cm, vorzugsweise zwischen 2 und 10 cm, insbesondere
ca. 5 cm geöffnet. Dann legt das kabinenseitige Steuergerät ein Drehmoment in Öffnungsrichtung
unterhalb des Losbrechmoments der Kabinentür an. Durch dieses unterstützende Drehmoment
lässt sich die Kabinentür einfach von Hand weiter öffnen. Nach einem Stillstand der
Kabinentür von beispielsweise 3 bis 15 Sekunden, vorzugsweise ca. 5 Sekunden, versucht
das kabinenseitige Steuergerät, die Tür zu schließen. Es soll auch nicht ausgeschlossen
sein, dass die Kabinentür nicht durch das kabinenseitige Steuergerät geöffnet wird,
sondern dass lediglich das vorstehend erwähnte unterstützende Drehmoment angelegt
wird, vorzugsweise wenigstens für 3 bis 15 Sekunden, besonders bevorzugt für ca. 5
Sekunden. Wird innerhalb dieser Zeit die Kabinentür nicht von Hand geöffnet, kann
vorgesehen sein, dass das kabinenseitige Steuergerät wieder in einen Tür-Zu Modus
wechselt, also ein Haltemoment in der Endlage Tür-Zu anlegt und die Kabinentür ggf.
wieder verriegelt.
[0048] Lässt sich die vorgenannte Kommunikationsverbindung zwischen der Kabine und der Haltestation
aufbauen, werden bei den im letzten Absatz genannten Öffnungs- und Schließbewegungen
der Kabinentür Daten mit der Haltestation ausgetauscht, so dass die Haltestationstür
den Öffnungs- und Schließbewegungen der Kabinentür folgen kann. Das Slave-Steuergerät
folgt in diesem Fall also dem Master-Steuergerät in beiden Richtungen.
[0049] Wird die Kabinentür mechanisch blockiert, wird der Versuch abgebrochen und es wird
in den normalen Tür-Zu Modus gewechselt.
[0050] Abschließend wird die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert, das in den beiliegenden Figuren dargestellt ist. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische und stark vereinfachte Schnittdarstellung eines wesentlichen Teils
einer Aufzuganlage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht der in Figur 1 nur schematisch dargestellten kabinenseitigen
Kommunikationseinheit, und
- Figur 3
- eine Draufsicht auf die kabinenseitige und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit
des ersten Ausführungsbeispiels in einem Zustand, in welchem sich die Kabine auf gleicher
Höhe mit der Haltestation befindet.
[0051] Figur 1 zeigt in einer schematischen und stark vereinfachten Weise ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage 1, die in einem hier nur angedeuteten Gebäude
2 installiert ist.
[0052] Das Gebäude 2 weist einen Stockwerksboden 6 sowie eine Gebäudewand 3 auf, in welcher
sich eine Türöffnung 4 befindet, die vom Stockwerksboden 6 aus den Zugang zu einem
Aufzugschacht 7 ermöglicht.
[0053] Im Aufzugschacht 7 ist eine Kabine 20 zwischen verschiedenen Haltestationen 10 verfahrbar
angeordnet, im vorliegenden Beispiel vertikal verfahrbar, also unter Verwendung des
in der Figur dargestellten Koordinatensystems in x-Richtung. Es ist hier nur eine
Haltestation 10 dargestellt.
[0054] Es wurde darauf verzichtet, Details zum Antrieb, der Führung und der Steuerung der
Verfahrbewegung der Kabine 20 im Aufzugschacht 7 darzustellen, die dem Fachmann in
zahlreichen Varianten bekannt sind, und auf die es zur Erläuterung der vorliegenden
Erfindung auch nicht ankommt.
[0055] Die Kabine 20 umfasst eine Kabinentüröffnung 21 und eine Kabinentür 22, die in üblicher
Weise zum Öffnen und Schließen der Kabinentüröffnung 21 zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung verstellbar ist. Obwohl es sich bei der hier dargestellten
Kabinentür 22 um eine einflügelige Schiebetür handelt, die in einer Führung 27 in
z-Richtung (senkrecht zur Zeichenebene) verschiebbar gelagert ist, sind beliebige
andere Arten von Kabinentüren möglich, etwa mehrflügelige Schiebetüren, Falttüren,
Schwenktüren oder beispielsweise auch vertikal bewegliche Türen.
[0056] Ein hier nur schematisch dargestellter Kabinentürantrieb 23 ist dazu ausgebildet,
die Kabinentür 22 zwischen ihrer Öffnungsstellung und ihrer Schließstellung zu verstellen,
wobei die Steuerung oder/und Regelung der Verstellbewegung über ein kabinenseitiges
Steuergerät 26 erfolgt. Dieses ist, angedeutet durch eine punktierte Linie, zur Datenübertragung
mit einer kabinenseitigen Kommunikationseinheit 24 verbunden.
[0057] An der Türöffnung 4 befindet sich die Haltestation 10 mit einer Haltestationstür
12, die zum Öffnen und Schließen einer Haltestationstüröffnung 11 zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung verstellbar vorgesehen ist. Auch bei der Haltestationstür
12 handelt es sich um eine einflügelige, in z-Richtung verschiebbare Schiebetür mit
einer Führung 17, wobei auch in diesem Fall beliebige andere Arten von Türen möglich
sind.
[0058] Ein hier nur schematisch dargestellter Haltestationstürantrieb 13 ist dazu ausgebildet,
die Haltestationstür 12 zwischen ihrer Öffnungsstellung und ihrer Schließstellung
zu verstellen, wobei die Steuerung oder/und Regelung der Verstellbewegung durch ein
haltestationsseitiges Steuergerät 16 erfolgt. Dieses ist, angedeutet durch eine strichpunktierte
Linie, zur Datenübertragung mit einer haltestationsseitigen Kommunikationseinheit
14 verbunden.
[0059] Bevorzugt ist an jedem Stockwerk, das mit der Kabine 20 angefahren werden kann, eine
derartige Haltestation 10 vorgesehen.
[0060] Aus Sicherheitsgründen kann an der Kabinentür 22 und an der Haltestationstür 12 noch
eine elektrisch betätigbare, im Notfall jedoch auch manuell lösbare Zusatzverriegelung
vorgesehen sein, die in den Figuren jedoch nicht dargestellt ist. Es kann vorgesehen
sein, dass die Zusatzverriegelung der Haltestationstür 12 bzw. der Kabinentür 22 so
konfiguriert ist, dass sie nur dann durch das haltestationsseitige Steuergerät 16
bzw. kabinenseitige Steuergerät 26 entriegelbar ist, wenn sich die Kabine 20 auf gleicher
Höhe mit der Haltestation 10 befindet. Anderenfalls ist nur eine manuelle Not-Entriegelung
möglich.
[0061] Für eine Abstimmung der Verstellbewegungen von Kabinentür 22 und Haltestationstür
12 ist eine Steuervorrichtung 5 vorgesehen, welche das kabinenseitige Steuergerät
26 und haltestationsseitige Steuergerät 16 bzw. die haltestationsseitigen Steuergeräte
der verschiedenen Haltestationen umfasst.
[0062] Erfindungsgemäß sind hierzu die kabinenseitige Kommunikationseinheit 24 und die haltestationsseitige
Kommunikationseinheit 14 für eine drahtlose bidirektionale Kommunikation miteinander
eingerichtet, die in Figur 1 durch einen Doppelpfeil K angedeutet ist.
[0063] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht von wesentlichen Teilen der kabinenseitigen
Kommunikationseinheit 24, nämlich einem kabinenseitigen Sender 24t und einem kabinenseitigen
Empfänger 24r, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel beide auf einer gemeinsamen
Montageklammer 25 befestigt sein können, welche wiederum dazu ausgebildet sein kann,
vermittels Schrauben 28 oder anderer geeigneter Befestigungsmittel direkt oder beispielsweise
über eine zusätzliche Montagestruktur 25a an der Kabine 20 befestigt zu werden. Am
kabinenseitige Empfänger 24r kann ein Blendschutz 24b gegen Fremdlicht vorgesehen
sein.
[0064] Der Sender 24t und der Empfänger 24r der kabinenseitigen Kommunikationseinheit 24
können über Datenleitungen 29 mit dem kabinenseitigen Steuergerät 26 verbunden sein,
es ist jedoch auch eine drahtlose Verbindung denkbar.
[0065] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die kabinenseitige Kommunikationseinheit 24 und
die haltestationsseitige Kommunikationseinheit 14 in einem Zustand, in welchem sich
die Kabine 20 auf gleicher Höhe mit der Haltestation 10 befindet.
[0066] Die Ansicht auf die kabinenseitige Kommunikationseinheit 24 in Figur 3 entspricht
dabei einer Ansicht auf den Gegenstand von Figur 2 in Richtung des Pfeils P in Figur
2.
[0067] Die haltestationsseitige Kommunikationseinheit 14 entspricht im vorliegenden Ausführungsbeispiel
im Aufbau der kabinenseitigen Kommunikationseinheit 24, umfasst also einen Sender
14t, einen Empfänger 14r, Datenleitungen 19 zum haltestationsseitigen Steuergerät
16 sowie eine Montageklammer 15 und Schrauben 18, so dass auf die vorstehende Beschreibung
der kabinenseitigen Kommunikationseinheit 24 verwiesen werden kann. Auf eine Darstellung
der zusätzlichen Montagestruktur 25a und des Blendschutzes 24b wurde aus Gründen der
besseren Erkennbarkeit in Figur 3 verzichtet.
[0068] Gleichwohl können entsprechende Elemente sowohl an der kabinenseitigen Kommunikationseinheit
24 wie auch an der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit 14 vorgesehen sein.
[0069] Die Montage ist so zu realisieren, dass sich die kabinenseitige Kommunikationseinheit
24 und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit 14 gegenüberstehen, wenn sich
die Kabine 20 auf gleicher Höhe mit der Haltestation 10 befindet, wobei dann der kabinenseitige
Sender 24t gegenüber dem haltestationsseitigen Empfänger 14r und der kabinenseitige
Empfänger 24r gegenüber dem haltestationsseitigen Sender 14t angeordnet ist.
[0070] Die von den Sendern 14t, 24t ausgesandten Strahlen, vorzugsweise sichtbares Licht
oder/und IR-Strahlen, sind in Figur 3 durch strichpunktierte Linien angedeutet. Dabei
kann ein gewisser maximaler seitlicher Strahlenversatz von der Nulllage des jeweiligen
Empfängers (Sensors) zulässig sein, der von den Gegebenheiten des Einzelfalls abhängt
(in Figur 3 angedeutet durch einen Doppelpfeil V). Analoges gilt für einen Strahlenversatz
in der Höhe.
[0071] Im Hinblick auf eine Kommunikation kann die kabinenseitige Kommunikationseinheit
24 bevorzugt als Master, die haltestationsseitige Kommunikationseinheit 14 als Slave
konfiguriert sein, zumindest im Normalbetrieb der Aufzuganlage.
Bezugszeichen
[0072]
- 1
- Aufzuganlage
- 2
- Gebäude
- 3
- Gebäudewand
- 4
- Türöffnung
- 5
- Steuervorrichtung
- 6
- Stockwerksboden
- 7
- Aufzugsschacht
- 9
- Detektionseinrichtung
- 10
- Haltestation
- 11
- Haltestationstüröffnung
- 12
- Haltestationstür
- 13
- Haltestationstürantrieb
- 14
- haltestationsseitige Kommunikationseinheit
- 14t
- Sender der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit
- 14r
- Empfänger der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit
- 15
- Montageklammer der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit
- 16
- haltestationsseitiges Steuergerät
- 18
- Schraube
- 19
- Datenleitung
- 17
- Führung der Haltestationstür
- 20
- Kabine
- 21
- Kabinentüröffnung
- 22
- Kabinentür
- 23
- Kabinentürantrieb
- 24
- kabinenseitige Kommunikationseinheit
- 24b
- Blendschutz der kabinenseitigen Kommunikationseinheit
- 24t
- Sender der kabinenseitigen Kommunikationseinheit
- 24r
- Empfänger der kabinenseitigen Kommunikationseinheit
- 25
- Montageklammer der kabinenseitigen Kommunikationseinheit
- 25s
- zusätzlich Montagestruktur der kabinenseitigen Kommunikationseinheit
- 26
- kabinenseitiges Steuergerät
- 27
- Führung der Kabinentür
- 28
- Schraube
- 29
- Datenleitung
1. Aufzuganlage (1), umfassend:
eine zwischen Haltestationen (10) verfahrbare Kabine (20) mit einer Kabinentüröffnung
(21) und einer zum Öffnen und Schließen der Kabinentüröffnung (21) verstellbaren Kabinentür
(22),
einen steuerbaren Kabinentürantrieb (23), der dazu ausgebildet ist, die Kabinentür
(22) zu verstellen,
eine im installierten Zustand der Aufzuganlage (1) an wenigstens einer der Haltestationen
(10) vorgesehene, zum Öffnen und Schließen einer Haltestationstüröffnung (11) verstellbare
Haltestationstür (12),
einen steuerbaren Haltestationstürantrieb (13), der dazu ausgebildet ist, die Haltestationstür
(11) zu verstellen,
eine kabinenseitige Kommunikationseinheit (24) und eine haltestationsseitige Kommunikationseinheit
(14), die zur drahtlosen, Kommunikation miteinander eingerichtet sind,
eine Steuervorrichtung (5), die dazu ausgebildet ist, eine Verstellbewegung der Kabinentür
(22) und eine Verstellbewegung der Haltestationstür (12) aufeinander abzustimmen,
wobei die Steuervorrichtung (5) ein mit der kabinenseitigen Kommunikationseinheit
(24) zur Datenübertragung verbundenes oder verbindbares kabinenseitiges Steuergerät
(26) aufweist, das zur Steuerung oder/und Regelung des Kabinentürantriebs (23) eingerichtet
ist, und ein mit der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit (14) zur Datenübertragung
verbundenes oder verbindbares haltestationsseitiges Steuergerät (16) aufweist, das
zur Steuerung oder/und Regelung des Haltestationstürantriebs (13) eingerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die kabinenseitige Kommunikationseinheit (24) und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit
(14) zur bidirektionalen Kommunikation miteinander eingerichtet sind.
2. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass sie weiterhin eine Detektionseinrichtung (9), vorzugsweise eine optoelektronische
Detektionseinrichtung umfasst, die dazu eingerichtet ist, zu detektieren, ob sich
die Kabine (20) auf gleicher Höhe mit der Haltestation (10) befindet.
3. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die kabinenseitige Kommunikationseinheit (24) dann und vorzugsweise auch nur dann
in einem Empfangsbereich der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit (14) liegt
oder/und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit (14) dann und vorzugsweise
auch nur dann in einem Empfangsbereich der kabinenseitigen Kommunikationseinheit (24)
liegt, wenn die Kabine (20) sich auf gleicher Höhe mit der Haltestation (10) befindet.
4. Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die kabinenseitige (24) und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit (14) dazu
ausgebildet sind, Signale im Infrarotbereich oder/und im Bereich des sichtbaren Lichts
zu senden und zu empfangen.
5. Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens im Normalbetrieb der Aufzuganlage die kabinenseitige Kommunikationseinheit
(24) als Master und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit (14) als Slave
konfiguriert ist.
6. Aufzuganlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die kabinenseitige (24) und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit (14) dazu
ausgebildet sind, im Normalbetrieb und dann, wenn die Kabine (20) sich auf gleicher
Höhe mit der Haltestation (10) befindet, wenigstens während einer Verstellbewegung
der Kabinentür (22) oder/und der Haltestationstür (12) in regelmäßigen Abständen,
bevorzugt wenigstens alle 500 ms, Daten auszutauschen, insbesondere Daten betreffend
den Öffnungszustand der Kabinentür (22) oder/und der Haltestationstür (12).
7. Aufzuganlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die kabinenseitige (24) und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit (14) dazu
ausgebildet sind, im Normalbetrieb und dann, wenn die Kabine (20) sich auf gleicher
Höhe mit der Haltestation (10) befindet, während einer Verstellbewegung der Kabinentür
(22) oder/und der Haltestationstür (12) in regelmäßigen Abständen, bevorzugt wenigstens
alle 500 ms, zu melden, ob eine Blockierung der Kabinentür (22) oder/und der Haltestationstür
(12) vorliegt, und wobei das kabinenseitige (26) und das haltestationsseitige Steuergerät
(16) dazu eingerichtet sind, sowohl die Kabinentür (22) als auch die Haltestationstür
(12) anzuhalten, wenn eine Blockierung der Kabinentür (22) oder/und der Haltestationstür
(12) gemeldet wird.
8. Aufzuganlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die kabinenseitige (24) und die haltestationsseitige Kommunikationseinheit (14) dazu
ausgebildet sind, im Normalbetrieb und dann, wenn die Kabine (20) sich auf gleicher
Höhe mit der Haltestation (10) befindet und sich die Kabinentür (22) und die Haltestationstür
(12) im Öffnungszustand befinden, eine Heartbeat-Kommunikation aufrechtzuerhalten.
9. Aufzuganlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das kabinenseitige (26) und das haltestationsseitige Steuergerät (16) dazu ausgebildet
sind, eine Verstellbewegung der Kabinentür (22) und der Haltestationstür (12) so aufeinander
abzustimmen, dass sich die beiden Türen (12, 22) synchron bewegen.
10. Aufzuganlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das kabinenseitige (26) und das haltestationsseitige Steuergerät (16) dazu ausgebildet
sind, eine Verstellbewegung der Kabinentür (22) und der Haltestationstür (12) in einer
Schließrichtung so aufeinander abzustimmen, dass sich die beiden Türen (12, 22) synchron
und mit einem Versatz von 10mm bis 50 mm, vorzugsweise von etwa 20mm, bewegen.
11. Aufzuganlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Haltestationstür (12) eine elektrisch betätigbare und manuell entriegelbare
Zusatzverriegelung vorgesehen ist, welche so konfiguriert ist, dass sie nur dann von
dem haltestationsseitigen Steuergerät (16) entriegelbar ist, wenn sich die Kabine
(20) auf gleicher Höhe mit der Haltestation (10) befindet, wobei das haltestationsseitige
Steuergerät (16) dazu eingerichtet ist, im Falle einer manuellen Entriegelung der
Zusatzverriegelung die Haltestationstür (12) um ein vorbestimmtes Maß, vorzugsweise
um einen Verstellweg von 2 bis 10 cm, besonders bevorzugt 5 cm, zu öffnen, ein Drehmoment
in Öffnungsrichtung unterhalb des Losbrechmoments der Haltestationstür (12) an diese
anzulegen, und nach einem darauf folgenden Stillstand der Haltestationstür (12) von
3 bis 15 s, vorzugsweise von ca. 5 s zu versuchen, die Haltestationstür (12) wieder
zu schließen.
12. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das haltestationsseitige Steuergerät (16) dazu konfiguriert ist, im Fall einer manuellen
Entriegelung der Zusatzverriegelung noch vor dem Öffnen der Haltestationstür (12)
zu versuchen, vermittels der haltestationsseitigen Kommunikationseinheit (14) eine
Kommunikationsverbindung zu der kabinenseitigen Kommunikationseinheit (24) herzustellen.