[0001] Die Erfindung betrifft einen Anker zum Verbinden zweier mit Abstand einander gegenüber
angeordneter Schalelemente mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, eine
Schalungsanordnung mit einem derartigen Anker und zwei in Abstand voneinander angeordneten
Schalelementen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 5 und ein Verfahren
zum Errichten einer derartigen Schalungsanordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 8.
[0002] Schalelemente dienen zum Betonieren von Betonbauteilen wie Decken oder Wänden. Bekannt
sind sogenannte Rahmenschalelemente, die eine Platte aus Holz, Kunststoff oder Metall
als Schalhaut und einen Rahmen mit Längs- und Querträgern aus Metall zum Versteifen
auf einer hier als Rückseite bezeichneten Seite der Schalhaut aufweisen. Die Erfindung
ist nicht auf solche Schalelemente beschränkt. Zum Betonieren beispielsweise einer
Wand werden zwei Schalelemente mit einem Abstand voneinander aufgestellt. Der Abstand
entspricht einer Dicke der zu betonierenden Wand. Die Schalelemente werden mit Ankern
verbunden, damit sie einem Frischbetondruck eines flüssig zwischen die Schalelemente
gefüllten Betons standhalten. Nach einem Aushärten des Betons werden die Anker entfernt,
bevor die Schalelemente entfernt werden können.
[0003] Einen Anker zum Verbinden zweier mit Abstand einander gegenüber angeordneter Schalelemente
offenbart die Offenlegungsschrift
DE 102 45 187 A1. Der bekannte Anker weist einen Gewindestab auf, der durch Durchstecköffnungen in
den beiden Schalelementen gesteckt und auf den Flügelmuttern an einander abgewandten
Außen- bzw. Rückseiten der Schalelemente geschraubt sind, die die beiden Schalelemente
zusammenhalten. Zwischen den Schalelementen ist ein Hüllrohr auf dem Gewindestab des
bekannten Ankers angeordnet, in dessen Enden Hohlkonen gesteckt sind, die wie das
Hüllrohr auf dem Gewindestab angeordnet sind und die unter Zwischenlage einer Dichtscheibe
an einander zugewandten Seiten der Schalelemente anliegen. Das Hüllrohr hält zusammen
mit den beiden Hohlkonen und den Dichtscheiben die Schalelemente in ihrem Abstand
voneinander. Zum Verbinden der beiden Schalelemente ist bei dem bekannten Anker eine
Zugänglichkeit der einander abgewandten Außenseiten beider Schalelemente erforderlich.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist einen Anker für eine einseitige Ankerung vorzuschlagen,
d.h. einen Anker zum Verbinden zweier mit Abstand einander gegenüber angeordneter
Schalelemente, der von einer Seite ohne Zugänglichkeit der gegenüberliegenden Seite
angebracht werden kann. Des Weiteren ist Aufgabe der Erfindung, eine Schalungsanordnung
mit zwei mit Abstand voneinander angeordneten Schalelementen und ein Verfahren zur
Errichtung einer solchen Schalungsanordnung vorzuschlagen, die/das eine einseitige
Ankerung ermöglichen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1, 5 und 8. Der erfindungsgemäße
Anker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist einen Ankerstab mit einem Gewinde auf.
Auf dem Ankerstab ist ein Hüllrohr anordenbar. Das Hüllrohr verhindert einen Kontakt
des Ankers mit Beton und ein Einbetonieren des Ankers. Nach einem Betonieren kann
der Anker aus dem Hüllrohr herausgezogen werden, wogegen das Hüllrohr im Beton verbleibt
oder entfernt wird. Der Ankerstab des erfindungsgemäßen Ankers weist ein Gewinde auf,
das über eine Länge des Ankerstabs durchgehen kann, allerdings nicht muss. Beispielsweise
ist der Ankerstab des erfindungsgemäßen Ankers ein sogenannter Dywidagstab. Ein Dywidagstab
weist ein spezielles Gewinde mit einem Gewindegang auf, der in Umfangsrichtung nicht
durchgeht sondern an zwei gegenüberliegenden Seiten des Stabs unterbrochen ist.
[0006] Der Ankerstab des erfindungsgemäßen Ankers weist einen Ankerkopf, der mit dem Ankerstab
dreh- und axialfest ist, und ein erstes Widerlager für das Hüllrohr in einem festen
Abstand von dem Ankerkopf auf. Der Ankerkopf dient als Widerlager auf einer Außen-
bzw. Rückseite eines dem Ankerkopf nahen bzw. am Ankerkopf angeordneten der beiden
Schalelemente. Außerdem lässt sich mit dem Ankerkopf der Ankerstab zum Einschrauben
in ein Innengewinde am anderen, dem Ankerkopf fernen der beiden Schalelemente drehen.
Der Ankerkopf kann beispielsweise einen Mehrkant zu einem durch Formschluss drehfesten
Ansetzen eines Drehwerkzeugs wie beispielsweise eines Gabel- oder Ringschlüssels,
einer Mehrkantnuss oder eines Schlagschraubers und/oder kann Flügel nach Art einer
Flügelmutter zu einem Drehantrieb des Ankers durch Hammerschläge aufweisen. Die Aufzählung
ist beispielhaft und nicht abschließend.
[0007] Das erste Widerlager positioniert ein auf dem Ankerstab angeordnetes und am ersten
Widerlager anliegendes Hüllrohr in Bezug auf eine Schalfläche eines dem Ankerkopf
nahen Schalelements. Dabei ist die Schalfläche eine dem Ankerkopf abgewandte Fläche
des Schalelements, die beim Betonieren mit Beton in Berührung kommt und eine Oberfläche
des Betons formt. Ein Ende des Hüllrohrs kann sich in einer Ebene mit der Schalfläche,
vor oder hinter der Schalfläche befinden. In letzterem Fall ragt das Hüllrohr durch
die Schalfläche. Vorzugsweise ist das Hüllrohr nicht länger als der Abstand der Schalflächen
der beiden Schalelemente, ragt also nicht durch die Schalflächen der beiden Schalelemente,
damit das Hüllrohr nach dem Betonieren nicht aus dem Beton vorsteht. Das erste Widerlager
kann axialfest auf dem Ankerstab sein. Möglich ist auch eine Hülse oder ein sonstiges
axial auf dem Ankerstab bewegliches erstes Widerlager, das sich am Ankerkopf abstützt.
[0008] Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Anker ein zweites Widerlager für ein dem
Ankerkopf fernes Schaltelement auf, das auf einer dem Ankerkopf abgewandten Seite
des ersten Widerlagers auf den Ankerstab aufsetzbar ist. Ein Hüllrohr, sofern vorhanden,
wird zwischen den beiden Widerlagern auf dem Ankerstab angeordnet. Zusammen mit dem
zweiten Widerlager legen das Hüllrohr und das erste Widerlager einen Abstand der beiden
Schalelemente fest, wenn das Hüllrohr am ersten Widerlager, das zweite Widerlager
am Hüllrohr und das dem Ankerkopf ferne Schalelement am zweiten Widerlager anliegen.
Die Länge eines auf dem Ankerstab des erfindungsgemäßen Ankers angeordneten Hüllrohrs
bestimmt einen Abstand der beiden mit dem Anker verbundenen Schalelemente, wobei der
Abstand von Schalflächen der beiden Schalelemente so groß, größer oder kleiner sein
kann als das Hüllrohr lang ist. Der Anker ist für verschiedene Abstände der Schalelemente
stets derselbe, sofern sein Ankerstab lang genug ist, als einziges muss die Länge
des Hüllrohrs dem Abstand der beiden Schalelemente angepasst sein.
[0009] Das zweite Widerlager kann in Längsrichtung des Ankerstabs verschiebbar sein und
sich an dem Hüllrohr abstützen oder es kann axial an dem Ankerstab festlegbar sein.
Beispielsweise kann das zweite Widerlager ein Innengewinde aufweisen, mit dem es auf
das Gewinde des Ankerstabs schraubbar bzw. geschraubt ist. Es wird auch in diesem
Fall vorzugsweise in Anlage an ein Ende eines Hüllrohrs gebracht, das auf dem Ankerstab
zwischen den beiden Widerlagern angeordnet ist und mit seinem anderen Ende an dem
ersten Widerlager anliegt.
[0010] Vorzugsweise weist der Anker ein Befestigungsmittel zu einer Festlegung an einem
dem Ankerkopf nahen bzw. an dem Ankerkopf anliegenden Schalelement auf. Das Befestigungsmittel
kann beispielsweise eine Schraube sein, die von einer Rückseite in das Schalelement
geschraubt wird und den Ankerkopf zusammen mit dem Ankerstab drehbar an dem Schalelement
festlegt.
[0011] Die erfindungsgemäße Schalungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 5 weist zwei
in Abstand voneinander angeordnete Schalelemente auf, die mit einem Anker der vorstehend
erläuterten Art verbunden sind und in Abstand voneinander gehalten werden. Die beiden
Schalelemente weisen Ankerlöcher bzw. Ankerstellen auf, durch die der Ankerstab gesteckt
ist. Zwischen den Schalelementen ist ein Hüllrohr auf dem Ankerstab angeordnet, das
vorzugsweise Schalflächen der beiden Schalelemente nicht durchgreift, sondern an oder
vor den Schalflächen endet. Ein Ende des Hüllrohrs stützt sich an dem ersten Widerlager
des Ankers ab, das einen festen Abstand von dem Ankerkopf aufweist. Liegt ein dem
Ankerkopf nahes der beiden Schalelemente an dem Ankerkopf an, legt das erste Widerlager
das eine Ende des Hüllrohrs in Bezug zu dem dem Ankerkopf nahen Schalelement und zu
dessen Schalfläche fest. Ein dem Ankerkopf fernes Schalelement weist ein Innengewinde
auf, in das das Gewinde des Ankerstabs geschraubt ist, um den Ankerstab an dem dem
Ankerkopf fernen Schalelement festzulegen und die beiden Schalelemente mit Abstand
voneinander zusammenzuspannen. Das dem Ankerkopf ferne Schalelement kann beispielsweise
ein Ankerschloss oder eine Mutter aufweisen, das/die drehfest an dem Schalelement
angebracht ist und das Innengewinde, in das der Ankerstab geschraubt ist, fluchtend
mit dem Ankerloch aufweist. Eine andere Möglichkeit ist ein Rahmenschalelement, dessen
Rahmen das Innengewinde aufweist, in das der Ankerstab geschraubt ist. Auf dem Ankerstab
ist das zweite Widerlager angeordnet, das an dem dem ersten Widerlager fernen Ende
des Hüllrohrs anliegt und an dem das dem Ankerkopf ferne Schalelement anliegt. Die
beiden Widerlager und das zwischen ihnen auf dem Ankerstab angeordnete Hüllrohr, dessen
beide Enden an den Widerlagern anliegen, halten das dem Ankerkopf ferne Schalelement
in einem Abstand vom ersten Widerlager und vom Ankerkopf und der Anker spannt mit
dem in das Innengewinde des dem Ankerkopf fernen Schalelements geschraubten Gewinde
seines Ankerstabs und mit dem Ankerkopf die beiden Schalelemente in ihrem Abstand
zusammen.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind an den Ankerlöchern der Schalelemente
Dichtungen angeordnet, die zwischen den Schalelementen und dem Hüllrohr abdichten,
so dass kein Beton durch die Ankerlöcher austritt.
[0013] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine Dichtung an dem dem Ankerkopf
fernen Schalelement ein Widerlager für das zweite Widerlager des Ankerstabs aufweist.
In diesem Fall stützt das zweite Widerlager das dem Ankerkopf ferne Schalelement nicht
unmittelbar sondern über die Dichtung ab und hält auf diese Weise die beiden Schalelemente
in Abstand voneinander.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 ist auf eine einseitige
Ankerung gerichtet, bei der zwei mit Abstand voneinander angeordnete Schalelemente
von einer Seite aus mit einem Anker der vorstehend erläuterten Art verbunden werden.
Es genügt eine Zugänglichkeit einer dem anderen Schalelement abgewandten Rückseite
eines der beiden Schalelemente, das andere Schalelement muss zum Verbinden mit dem
Anker nicht zugänglich sein. Erfindungsgemäß wird der Ankerstab, auf dem ein Hüllrohr
und das zweite Widerlager angeordnet sind, von einer Seite aus durch die Ankerlöcher
beider Schalelemente gesteckt und in ein mit dem Ankerloch fluchtendes Innengewinde
eines dem Ankerkopf fernen Schalelements geschraubt. Zum Schrauben kann der Ankerstab
mit dem Ankerkopf gedreht werden, der dreh- und axialfest mit dem Ankerstab ist. Dadurch
lassen sich die beiden Schalelemente zusammenspannen. Das Hüllrohr liegt an dem ersten
Widerlager und das zweite Widerlager an dem Hüllrohr an oder es legen sich beim Durchstecken
des Ankerstabs durch die Ankerlöcher der beiden Schalelemente oder beim Zusammenspannen
der beiden Schalelemente das Hüllrohr an das erste Widerlager und das zweite Widerlager
an das Hüllrohr an. Beim Schrauben des Ankerstabs in das Innengewinde des dem Ankerkopf
fernen Schalelements und Zusammenspannen der beiden Schalelemente legt sich das dem
Ankerkopf ferne Schalelement an das zweite Widerlager an, so dass die beiden Schalelemente
zusammengespannt und in Abstand voneinander gehalten werden. Zusammenspannen meint
ein Halten der beiden Schalelemente in Abstand voneinander und gegen Entfernen voneinander,
also gegen Vergrößerung ihres Abstands. Zusammenspannen meint nicht eine Verkleinerung
des Abstands der Schalelemente oder gar eine Anlage der beiden Schalelemente aneinander.
[0015] Vorzugsweise wird der Ankerkopf mit einem Befestigungsmittel an einer dem dem Ankerkopf
fernen Schalelement abgewandten Rückseite eines dem Ankerkopf nahen Schalelements
festgelegt.
[0016] Zumindest an dem Ankerloch eines dem Ankerkopf fernen Schalelements ist eine Dichtung
angeordnet bevor bzw. wenn der Ankerstab durch das Ankerloch durchgesteckt wird. Das
Dichtelement dichtet zwischen dem Schalelement und dem Hüllrohr ab. Eine Dichtung
ist auch an dem Ankerloch des dem Ankerkopf nahen Schalelements vorgesehen, wobei
diese Dichtung an dem Ankerloch des Schalelements angeordnet sein kann, wenn der Ankerstab
durchgesteckt wird oder es ist diese Dichtung auf dem Ankerstab angeordnet und wird
zusammen mit dem Ankerstab durch das Ankerloch gesteckt.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Schalungsanordnung mit einem Anker gemäß
der Erfindung.
[0018] Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Schalungsanordnung weist zwei
parallel zueinander und mit Abstand voneinander angeordnete Schalelemente 1 auf, die
mit mehreren über ihre Flächen verteilten erfindungsgemäßen Ankern 2 verbunden sind,
von denen die Zeichnung einen zeigt. Im Ausführungsbeispiel sind die Schalelemente
1 Rahmenschalelemente mit ebenen Platten aus Holz, Kunststoff oder Metall als Schalhäuten
3, die auf ihren einander abgewandten Rückseiten mit Längs- und Querträger aufweisenden
Rahmen 4 versteift sind. Die Träger der Rahmen 4 sind im Ausführungsbeispiel Rechteck-Metallrohre.
Den Rahmen 4 abgewandte Oberflächen der Schalhäute 3 bilden Schalflächen 5 der Schalhäute
3 und der Schalelemente 1. In der Schalungsanordnung sind sie einander zugewandt.
Beim Betonieren einer Wand werden die beiden Schalelemente 1 stehend aufgestellt und
es wird Beton in fließfähigem Zustand zwischen die Schalelemente 1 gefüllt, wobei
die Schalflächen 5 der Schalelemente 1 mit dem Beton in Berührung kommen und dessen
Oberflächen formen.
[0019] Der erfindungsgemäße Anker 2 weist einen Ankerstab 6 mit einem Gewinde auf. Im Ausführungsbeispiel
ist der Ankerstab 6 ein sogenannter Dywidagstab mit einem speziellen Gewinde, dessen
Gewindegang in Umfangsrichtung nicht durchgängig sondern an zwei gegenüberliegenden
Stellen auf einer gesamten Länge des Stabs unterbrochen ist, d.h. jede Windung des
Gewindes ist zweimal auf gegenüberliegenden Seiten des Stabs unterbrochen. Ein Dywidagstab
ist nicht zwingend für die Erfindung.
[0020] An einem Ende ist eine Mutter auf den Ankerstab 6 geschraubt und so zusammengepresst,
dass sie drehfest mit dem Ankerstab 2 ist. Die Mutter kann auch auf andere Weise drehfest
mit dem Ankerstab 2 sein. Durch das Gewinde ist sie auch axialfest mit dem Ankerstab
2. Die Mutter bildet einen mit dem Ankerstab 6 dreh- und axialfesten Ankerkopf 7 des
Ankers 2. Im Ausführungsbeispiel ist die Mutter eine Flügelmutter, deren Flügel 8
ein Drehen, Festziehen und Lösen des Ankers 2 mit Hammerschlägen ermöglicht. Möglich
ist auch ein Drehantrieb durch Ansetzen eines nicht dargestellten Drehwerkzeugs wie
beispielsweise eines Gabel- oder Ringschlüssels, einer Stecknuss oder eines Schlagschraubers,
das durch Formschluss drehfest an der den Ankerkopf 7 bildenden Mutter ansetzbar ist.
[0021] Der Ankerkopf 7 weist einen Kugelabschnitt 9 auf, der drehbar und nach Art eines
Kugelgelenks in allen Richtungen schwenkbar in einer sogenannten Kalottenplatte 10
aufgenommen ist, die den Ankerkopf 7 kreisförmig umschließt und in einer Richtung
radial zum Ankerstab 6 über die Kreisform hinaus übersteht. Dort weist die Kalottenplatte
10 eine Schraube, im Ausführungsbeispiel eine Augenschraube als Befestigungsmittel
11 zur Festlegung des Ankerkopfs 7 bzw. des Ankers 2 an einem der beiden Schalelemente
1 auf. Die das Befestigungsmittel 11 bildenden Augenschraube ist in eine Innengewindehülse
22 im Rahmen 4 des Schalelements 1 geschraubt und legt die Kalottenplatte 10 mit dem
Ankerkopf 7 auf der dem anderen Schalelement 1 abgewandten Rückseite des Rahmens 4
des einen Schalelements 1 fest.
[0022] Der Ankerstab 6 durchsetzt Ankerlöcher in den Rahmen 4 und den Schalhäuten 3 der
Schalelemente 1 und ist in ein Innengewinde 12 des dem Ankerkopf 7 fernen Schalelements
1 geschraubt. Für das Innengewinde kann das Schalelement 1 eine Innengewindehülse
oder eine Mutter aufweisen, die in einen Träger des Rahmens 4 des Schalelements 1
geschweißt ist oder eine Mutter, die an dem Rahmen 4 eingehängt oder in sonstiger
Weise lösbar oder unlösbar angebracht ist. Im Ausführungsbeispiel weist das Schalelement
1 ein Ankerschloss 13 auf, das auf der Rückseite der Schalhaut 3 an oder in einem
der Träger des Rahmens 4 des Schalelements 1 angebracht ist. Das Ankerschloss 13 weist
ein in Seitenansicht kreisförmiges, drehbares Schließstück 14 auf, das ein gewindeloses
Durchgangsloch 15 und ein das Durchgangsloch 15 senkrecht kreuzendes, ebenfalls durchgehendes
Innengewindeloch 16 mit dem Innengewinde 12 aufweist. Das gewindelose Durchgangsloch
15 und das Innengewindeloch 16 lassen sich durch Drehen des Schließstücks 14 um 90°
wahlweise fluchtend mit dem Ankerloch für den Ankerstab 6 des Ankers 2 in der Schalhaut
3 des Schalelements 1 ausrichten.
[0023] Im Ausführungsbeispiel weisen beide Schalelemente 1 ein solches Ankerschloss 13 auf,
wobei das Schließstück 14 des Ankerschlosses 13 des dem Ankerkopf 7 fernen Schalelements
1 so gedreht ist, dass das Innengewindeloch 15 mit dem Ankerloch in der Schalhaut
3 fluchtet, so dass der Ankerstab 6 in das Innengewinde 12 schraubbar ist. Das Schließstück
14 des Ankerschlosses 13 des dem Ankerkopf 7 nahen Schalelements 1, an dessen Rahmen
die Kalottenplatte 10 mit dem Ankerkopf 7 festgelegt ist, ist so gedreht, dass sein
gewindeloses Durchgangsloch 15 mit dem Ankerloch für den Ankerstab 6 in der Schalhaut
3 fluchtet, so dass der Ankerstab 6 ohne Gewindeeingriff durchsteckbar ist.
[0024] Nahe dem Ankerkopf 7 ist eine Gewindehülse als erstes axiales Widerlager 17 für ein
Hüllrohr 18 auf den Ankerstab 6 geschraubt und durch Schweißen, Kleben, Verpressen
oder anderer Weise drehfest mit dem Ankerstab 6 verbunden, so dass das erste Widerlager
17 dreh- und insbesondere axialfest in einem festen axialen Abstand von dem Ankerkopf
7 und der Kalottenplatte 10 des Ankers 2 auf dem Ankerstab 6 angeordnet ist. Das Widerlager
17 steht ein kurzes Stück auf der Seite der Schalfläche 5 aus der Schalhaut 3 vor.
Das Hüllrohr 18 ist zwischen den Schalelementen 1 bzw. ihren Schalhäuten 3 auf dem
Ankerstab 6 angeordnet.
[0025] An einem dem Ankerkopf 7 fernen Ende des Hüllrohrs 18 ist eine weitere Hülse als
zweites axiales Widerlager 19 auf dem Ankerstab 6 angeordnet. Das zweite Widerlager
19 befindet sich in der erfindungsgemäßen Schalungsanordnung in der Schalhaut 3 des
dem Ankerkopf 7 fernen Schalelements 1 und stützt sich auf einer Seite axial an dem
Hüllrohr 18 ab und stützt auf der anderen Seite das Schalelement 1 axial am Ankerstab
6 bzw. über das Hüllrohr 18 am Anker 2 ab. Im Ausführungsbeispiel stützt das zweite
Widerlager 19 das Schalelement 1 am Ankerschloss 13 bzw. an dessen Schließstück 14
ab. Das Ankerschloss 13 bzw. sein Schließstück 14 bilden ein Widerlager 20 des dem
Ankerkopf 7 fernen Schalelements 1, mit dem das Schalelement 1 am zweiten Widerlager
19 des Ankers 2 anliegt. Das zweite Widerlager 19 kann das Schalelement 1 allerdings
auch auf andere Weise bzw. an anderer Stelle axial am Anker 2 abstützen.
[0026] Das zweite Widerlager 19 ist axial so lang, dass es wie das erste Widderlager 17
ein kurzes Stück auf der Seite der Schalfläche 15 aus der Schalhaut 3 des Schalelements
1 vorsteht, wenn das Ankerschloss 13 bzw. das Schließstück 14 am zweiten Widerlager
19 anliegen bzw. sich das Schalelement 1 am zweiten Widerlager 19 abstützt. Einen
Abstand der beiden Schalelemente 1 bzw. ihrer Schalflächen 5 voneinander bestimmt
eine Länge des Hüllrohrs 18. Der Anker 2 selbst ist für beliebige Abstände der Schalelemente
1 voneinander verwendbar, sofern sein Ankerstab 6 lang genug ist. Bei einem kleineren
Abstand der Schalelemente 1 voneinander steht der Ankerstab 6 weiter auf der Rückseite
des dem Ankerkopf 7 fernen Schalelements 1 vor als bei einem größeren Abstand der
Schalelemente 1 voneinander.
[0027] Nach einem Betonieren und Aushärten des Betons verbleibt das Hüllrohr 18 im Beton
und der Anker 2 wird zunächst aus dem Innengewinde 12 des dem Ankerkopf 7 fernen Schalelements
1 heraus geschraubt und anschließend aus dem Hüllrohr 18 und dem dem Ankerkopf 7 nahen
Schalelement 1 herausgezogen. Die das Befestigungsmittel 11 bildende Augenschraube
an der Kalottenplatte 10 wird zuvor vom Rahmen des dem Ankerkopf 7 nahen Schalelements
1 gelöst.
[0028] Das Hüllrohr 18 ist vorzugsweise etwas kürzer als der Abstand zwischen den Schalflächen
5 der Schalelemente 1 und die beiden Widerlager 17, 19 stehen vorzugsweise etwas aus
den Schalhäuten 3 vor, damit das Hüllrohr 18 nach dem Betonieren im Beton versenkt
ist und nicht aus dem Beton vorsteht. Das Hüllrohr 18 kann auch so lang wie der Abstand
der Schalflächen 5 sein und die Widerlager 17, 19 bündig mit den Schalflächen 5 sein.
In diesem Fall schließt das Hüllrohr 18 bündig mit den Oberflächen des Betons ab.
Es ist zwar nicht vorgesehen, allerdings durch die Erfindung auch nicht ausgeschlossen,
dass das Hüllrohr 18 länger als der Abstand der Schalflächen 5 der beiden Schalelemente
1 voneinander ist und aus dem Beton vorsteht.
[0029] In den Ankerlöchern der Schalhäute 3 der beiden Schalelemente 1 sind tüllenförmige
Dichtungen 21 angeordnet, die einen kegelstumpfförmigen Flansch auf den Schalflächen
5 aufweisen und an der Stelle des Hüllrohrs 18 kegelstumpfförmige Ansenkungen in die
Oberflächen des Betons formen. Die Dichtungen 21 stehen weiter auf den Seiten der
Schalflächen 5 von den Schalhäuten 3 ab als die Widerlager 17, 19, so dass beide Enden
des Hüllrohrs 18 in die Dichtungen 21 ragen. Die Dichtungen 21 dichten zwischen den
Schalhäuten 3 der Schalelemente 1 und dem Hüllrohr 18 ab. Beim Ausschalen, d.h. beim
Entfernen der Schalelemente 1 nach dem Betonieren, verbleiben die Dichtungen 21 in
den Ankerlöchern der Schalhäute 3 der Schalelemente 1.
[0030] Zum erfindungsgemäßen Errichten der Schalungsanordnung, d.h. zum Verbinden der Schalelemente
1 mit dem Anker 2, werden die Schalelemente 1 parallel zueinander und mit Abstand
voneinander so angeordnet, dass ihre Schalflächen 5 einander zugewandt sind und ihre
Ankerlöcher miteinander fluchten. Fluchtungsfehler lassen sich durch Schrägstellung
des Ankers 2 bzw. Ankerstabs 6 ausgleichen. Die Schließstücke 14 der Ankerschlösser
13 werden bzw. sind so gedreht, dass das gewindelose Durchgangsloch 15 des Schließstücks
14 des einen Schalelements 1 und das Innengewindeloch 16 des Schließstücks 14 des
Ankerschlosses 13 des anderen Schalelements 1 mit den Ankerlöchern in den Schalhäute
3 der Schalelemente 1 fluchten. Der Ankerstab 6 des Ankers 2 wird von der dem anderen
Schalelement 1 abgewandten Rückseite des Schalelements 1, bei dem das gewindelose
Durchgangsloch 15 des Schließstücks 14 des Ankerschlosses 13 mit dem Durchgangsloch
15 in der Schalhaut 3 fluchtet, durch das Durchgangsloch 15 im Schließstück 14 und
das Ankerloch in der Schalhaut 3 dieses Schalelements 1 und durch das Ankerloch in
der Schalhaut 3 des anderen Schalelements 1 durchgesteckt und in das Innengewindeloch
16 des Schließstücks 14 des Ankerschlosses 13 des anderen, dem Ankerkopf 7 fernen
Schalelements 1 geschraubt und durch Drehantrieb des Ankerkopfes 7 festgezogen. Dabei
spannt der Anker 2 die beiden Schalelemente 1 zusammen, die von dem Hüllrohr 18, das
sich an dem ersten Widerlager 17 des Ankers 2 abstützt und an dem sich das zweite
Widerlager 19 des Ankers 2 abstützt, in ihrem Abstand voneinander gehalten werden.
Außerdem wird die Kalottenplatte 10, die den Ankerkopf 7 um seine Achse drehbar und
in alle Richtungen schwenkbar hält, mit der das Befestigungsmittel 11 bildenden Augenschraube
an der der Schalhaut 3 abgewandten Rückseite des Rahmens 4 des Schalelements 1 festgelegt.
Beim Durchstecken des Ankerstabs 6 befinden sich die Dichtungen 21 in den Ankerlöchern
der Schalhäute 3 und das Hüllrohr 18 und das zweite Widerlager 19 sind auf den Ankerstab
6 aufgesetzt. Das zweite Widerlager 19 kann wie gezeichnet ein Innengewinde aufweisen
und wird in diesem Fall vor dem Durchstecken des Ankerstabs 6 durch die Schalelemente
1 so gegen das Hüllrohr 18 geschraubt, dass das Hüllrohr 18 am ersten Widerlager 17
anliegt. Das zweite Widerlager 19 kann auch gewindelos und dadurch axial auf dem Ankerstab
6 verschiebbar sein. Es legt sich dann beim Durchstecken durch die Dichtungen 21 am
Hüllrohr 18 und das Hüllrohr 18 am ersten Widerlager 17 an. Das Verbinden der beiden
Schalelemente 1, das auch als Verankerung der Schalelemente 1 bezeichnet wird, erfolgt
von der Rückseite eines der beiden Schalelemente 1 aus, das andere Schalelement 1
muss nicht zugänglich sein. Die Erfindung ermöglicht eine sogenannte einseitige Ankerung
von einer Seite aus ohne Zugänglichkeit der anderen Seite der beiden Schalelemente
1.
1. Anker zum Verbinden zweier mit Abstand einander gegenüber angeordneter Schalelemente
(1), mit einem ein Gewinde aufweisenden Ankerstab (6), auf dem ein Hüllrohr (18) anordenbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerstab (6) einen mit dem Ankerstab (6) dreh- und axialfesten Ankerkopf (7)
und ein erstes Widerlager (17) für das Hüllrohr (18) in festem Abstand von dem Ankerkopf
(7) aufweist.
2. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (2) ein auf einer dem Ankerkopf (7) abgewandten Seite des ersten Widerlagers
(17) auf den Ankerstab (6) aufsetzbares zweites Widerlager (19) für ein dem Ankerkopf
(7) fernes Schalelement (1) aufweist, das einen Abstand der beiden Schalelemente (1)
festlegt.
3. Anker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zweite Widerlager (16) axial an dem Hüllrohr (18) abstützt und/oder axial
an dem Ankerstab (6) festlegbar ist.
4. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (2) ein Befestigungsmittel (11) zu einer Festlegung an einem dem Ankerkopf
(7) nahen Schalelement (1) aufweist.
5. Schalungsanordnung mit zwei in Abstand voneinander angeordneten Schalelementen (1),
die mit einem Anker (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche verbunden sind, wobei
die Schalelemente (1) Ankerlöcher aufweisen, durch die der Ankerstab (6) gesteckt
und zwischen den Schalelementen (1) ein Hüllrohr (18) auf dem Ankerstab (6) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Hüllrohr (18) an dem ersten Widerlager (17) des Ankerstabs (6) abstützt,
dass ein zweites Widerlager (19) an dem Hüllrohr (18) anliegt, dass ein dem Ankerkopf
(7) des Ankerstabs (6) fernes Schalelement (1) ein Innengewinde (12) aufweist, in
das der Ankerstab (6) geschraubt ist, und dass das dem Ankerkopf (7) ferne Schalelement
(1) an dem zweiten Widerlager (19) des Ankerstabs (6) anliegt.
6. Schalungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an den Ankerlöchern der Schalelemente (1) Dichtungen (21) angeordnet sind, die zwischen
den Schalelementen (1) und dem Hüllrohr (18) abdichten.
7. Schalungsanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (21) an dem dem Ankerkopf (7) fernen Schalelement (1) ein Widerlager
für das zweite Widerlager (19) des Ankerstabs (6) aufweist.
8. Verfahren zum Errichten einer Schalungsanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerstab (6) mit dem Hüllrohr (18), das an dem ersten Widerlager (17) anliegt,
und dem zweiten Widerlager (19), das an einem dem ersten Widerlager (17) fernen Ende
des Hüllrohrs (18) anliegt, von einer Seite durch die Ankerlöcher beider Schalelemente
(1) gesteckt und in das Innengewinde (12) des dem Ankerkopf (7) fernen Schalelements
(1) geschraubt wird, so dass das dem Ankerkopf (7) ferne Schalelement (1) an dem zweiten
Widerlager (19) des Ankerstabs (6) anliegt und die beiden Schalelemente (1) in Abstand
voneinander gehalten werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ankerloch des dem Ankerkopf (7) fernen Schalelements (1) eine Dichtung (21)
angeordnet ist, wenn der Ankerstab (6) durch das Ankerloch gesteckt wird, die zwischen
dem Schalelement (1) und dem Hüllrohr (18) abdichtet.