[0001] Die Erfindung betrifft ein Modul zum Einbau in ein Gehäuse eines Hörhilfegeräts sowie
ein Hörhilfegerät mit einem derartigen Modul.
[0002] Personen, die unter einer Verminderung des Hörvermögens leiden, verwenden üblicherweise
ein Hörhilfegerät. Hierbei wird meist mittels eines elektromechanischen Schallwandlers
ein Umgebungsschall erfasst. Die erfassten elektrischen Signale werden mittels einer
Verstärkerschaltung bearbeitet und mittels eines weiteren elektromechanischen Wandlers
in den Gehörgang der Person eingeleitet. Es sind unterschiedliche Arten von Hörhilfegeräten
bekannt. Die sogenannten "Hinter-dem-Ohr-Geräte" werden zwischen Schädel und Ohrmuschel
getragen. Die Einleitung des verstärkten Schallsignals in den Gehörgang erfolgt hierbei
mittels eines Schallschlauchs. Eine weitere gebräuchliche Ausgestaltung eines Hörhilfegeräts
ist ein "im-Ohr-Gerät", bei dem das Hörhilfegerät selbst in den Gehörgang eingeführt
wird. Mittels dieses Hörhilfegeräts wird folglich der Gehörgang zumindest teilweise
verschlossen, sodass außer dem mittels des Hörhilfegeräts erzeugten Schallsignalen
kein weiterer Schall - oder lediglich in stark vermindertem Maß - Schall in den Gehörgang
eindringen kann.
[0003] Aus der
DE 10 2014 200 524 A1 ist ein IDO-Hörhilfegerät mit einem Receiver, einem einen Schallkanal bildenden Spulenkern
und einer auf dem Spulenkern angeordneten Antenne zum Einbau in ein Gehäuse des Hörhilfsgeräts
bekannt. Bei dieser Ausgestaltung ist es erforderlich, dass bei der Montage der übrigen
Komponenten des Hörhilfegeräts diese mit hohem Montageaufwand einzeln miteinander
verklebt werden. Hierbei kann es leicht zu Verunreinigungen durch Klebstoff an den
Komponenten kommen. Aufgrund der Verklebung der Komponenten ist ein Service oder eine
Reparatur an dem Hörhilfegerät unmöglich. Weiter hat sich gezeigt, dass die Antenne
leicht beschädigt werden kann.
[0004] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt vorliegender Erfindung deshalb die Aufgabe
zugrunde, ein besonders geeignetes Modul für ein Hörgerät und ein besonders geeignetes
Hörhilfegerät bereitzustellen, das insbesondere die Nachteile des Standes der Technik
behebt, und das vorzugsweise universell für unterschiedliche Arten von Hörhilfegeräten
einsetzbar ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich des Moduls durch die Merkmale des
Anspruchs 1 und hinsichtlich des Hörhilfegeräts durch die Merkmale des Anspruchs 11
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der jeweiligen
Unteransprüche.
[0006] Die erstgenannte Aufgabe wird gelöst durch ein Modul zum Einbau in ein Gehäuse eines
Hörgeräts, umfassend einen eine erste Schallöffnung aufweisenden Receiver zum Abgeben
akustischer Signale, und einen mit der ersten Schallöffnung fluchtenden und in eine
Längsrichtung verlaufenden Schallkanal zur Schallführung, wobei der Schallkanal von
einem becherförmigen Halter umschlossen ist, und wobei der Halter eine mit dem Schallkanal
fluchtende zweite Schallöffnung aufweist, wobei der Halter eine Tülle mit einem Montageende
und mit einem Anschlussstück zum Anschließen eines Ohrpassstücks trägt, wobei die
Tülle einen in Längsrichtung verlaufenden Kanal zur Schalleitung aufweist, der mit
der zweiten Schallöffnung des Halters fluchtend angeordnet ist.
[0007] Mit anderen Worten weist das Modul zum Einbau in das Gehäuse des Hörhilfegeräts den
Receiver, den von dem Halter umschlossenen Schallkanal und die Tülle auf. Durch eine
erste Schallöffnung im Receiver sind akustische Signale in den in Längsrichtung verlaufenden
Schallkanal abgegebbar. Bevorzugt ist der Schallkanal geradlinig ausgebildet. Auf
der dem Receiver abgewandten Seite des Schallkanals begrenzt ein Boden des becherförmigen
Halters den Schallkanal in Längsrichtung. Der Boden des becherförmigen Halters ist
vom Receiver beabstandet. Im Boden des Halters befindet sich die zweite Schallöffnung.
Der Halter trägt die die zweite Schallöffnung überdeckende Tülle mit dem in Längsrichtung
orientierten Kanal zur Schallleitung. Die erste Schallöffnung, der Schallkanal, die
zweite Schallöffnung und der Kanal zur Schalleitung sind zueinander fluchtend angeordnet.
[0008] Beispielsweise ist die Tülle aus einem Metall erstellt, insbesondere einem Stahl,
wie rostfreiem Edelstahl. Die Tülle ist vorzugsweise drehsymmetrisch ausgebildet,
insbesondere zum Verlauf des Schallkanals. An einem Montageende der Tülle ist diese
zweckmäßigerweise am Halter befestigt. An einem Anschlussstück der Tülle ist geeigneterweise
ein Ohrpassstück befestigbar. Bevorzugt ist ein schlauchförmiger Teil des Ohrpassstücks
über das Anschlussstück schiebbar. Zum Beispiel ist im Montagezustand an dem Anschlussstück
das Ohrpassstück befestigt, insbesondere lösbar.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Anschlussstück der Tülle eine kugelförmige
Verdickung auf oder ist mittels dieser gebildet. Bei der Tülle oder dem Anschlussstück
handelt es sich insbesondere um einen sogenannten Ball-Spout.
[0010] In einer besonders zweckmäßigen, den Montageaufwand reduzierenden Variante ist der
Schallkanal mittels des Halters gebildet.
[0011] Vorteilhafterweise ist der Halter aus einem Kunststoff gefertigt. Hierdurch können
kostengünstige Herstellungsverfahren verwendet werden, insbesondere eine Herstellung
durch Spritzgießen. Beispielsweise wird bei Montage die Tülle zumindest teilweise
mittels des den Halter bildenden Kunststoffs umspritzt. Mit anderen Worten ist der
Halter an die Tülle angespritzt.
[0012] Beispielsweise ist das Hörgerät ein Kopfhörer oder umfasst einen Kopfhörer. Besonders
bevorzugt ist das Hörgerät jedoch ein Hörhilfegerät. Das Hörhilfegerät dient der Unterstützung
einer unter einer Verminderung des Hörvermögens leidenden Person. Mit anderen Worten
ist das Hörhilfegerät ein medizinisches Gerät, mittels dessen beispielsweise ein partieller
Hörverlust ausgeglichen wird. Das Hörhilfegerät ist beispielsweise ein "receiver-in-the-canal"-Hörhilfegerät
(RIC; Ex-Hörer-Hörhilfegerät), ein Im-Ohr-Hörhilfegerät, wie ein "in-the-ear"-Hörhilfegerät,
ein "in-the-canal"-Hörhilfegerät (ITC) oder ein "complete-in-canal"-Hörhilfegerät
(CIC), eine Hörbrille, ein Taschenhörhilfegerät, ein Knochenleitungs-Hörhilfegerät
oder ein Implantat. Besonders bevorzugt ist das Hörhilfegerät ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät
("Behind-the-Ear"-Hörhilfegerät), das hinter einer Ohrmuschel getragen wird. Bei Betrieb
werden mittels des Receivers zweckmäßigerweise erfasste akustische Signale ausgegeben
und mittels des Schallkanals in das Ohr der unter einer Verminderung des Hörvermögens
leidenden Person geleitet. Beispielsweise ist hierbei der den Receiver aufnehmende
Teil des Gehäuses in einem Hörgang der Person zumindest teilweise angeordnet. Hierbei
ist beispielsweise im bestimmungsgemäßen Zustand die Tülle tiefer in dem Hörgang angeordnet
als der Receiver.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Schallkanal mittels eines hohlzylindrischen
Trägers gebildet. Der hohlzylindrische Träger ermöglicht eine wirksame Leitung des
Schalls vom Receiver zur Tülle. Der Träger ist geeigneterweise zumindest teilweise,
insbesondere vollständig, innerhalb des becherförmigen Halters angeordnet. Beispielsweise
weist der Boden des becherförmigen Halters einen ringförmigen Vorsprung auf, der in
Richtung des Receivers weist. Geeigneterweise ist der Träger auf den Vorsprung aufgesetzt,
beispielsweiseform- und/oder kraftschlüssig. Der Vorsprung ist insbesondere wulstförmig
ausgestaltet
[0014] In einer bevorzugten Weiterbildung ist zwischen dem Halter und dem Träger eine akustische
Dichtung angeordnet. Die akustische Dichtung verhindert ein Einkoppeln von störenden
Umgebungsgeräuschen in den Schallkanal. Die Dichtung kann integral mit dem Halter
ausgebildet sein. Alternativ ist die Dichtung ein separates Bauteil. Die Dichtung
ist geeigneterweise mittels des Vorsprungs gebildet, sofern dieser vorhanden ist.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform ist der Halter unlösbar mit dem Träger verbunden,
bevorzugt verklebt. Hierdurch ist sichergestellt, dass Halter und Träger bei Montage
und Einsatz des Moduls in dem Hörgerät miteinander verbunden bleiben. Zweckmäßigerweise
ist, sofern die Dichtung vorhanden ist, diese mittels des Klebers zumindest teilweise,
insbesondere vollständig, gebildet. Alternativ ist mittels des Vorsprungs, sofern
dieser vorhanden ist, die Dichtung zumindest teilweise gebildet. Geeigneterweise wird
mittels des Vorsprungs ein Eindringen des Klebers in den Schallkanal, insbesondere
in das Innere des Trägers, verhindert.
[0016] Zweckmäßigerweise ist das Montageende der Tülle vom Halter zumindest teilweise umschlossen,
wobei das Montageende der Tülle insbesondere eingekerbt ist. Durch die teilweise Umschließung
des Montageendes der Tülle wird eine stabile Verbindung zwischen Halter und Tülle
erreicht. Auch ist ein ungewollter Schallaustritt verhindert. Mittels der Einkerbung
wird eine Positionsveränderung der Tülle gegenüber dem Halter ausgeschlossen.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung ist der Receiver quaderförmig ausgestaltet. Zum Beispiel
ist der Receiver quer zum Schallkanal angeordnet. Der Receiver ist auch quer zum Träger
ausgerichtet, sofern dieser vorhanden ist. Die Hauptausdehnung des Receivers ist senkrecht
zum Verlauf des Schallkanals. Damit ist die Ausdehnung des Receivers quer zum Schallkanal
größer als die Ausdehnung des Receivers in Schallkanalrichtung. Zusammenfassend weist
der Receiver eine größere räumliche Ausdehnung quer als parallel zum Schallkanal auf.
Die Querausrichtung des Receivers bewirkt eine platzsparende Anordnung von Receiver
und Schallkanal, deren Gesamtlänge durch die Quer-Anordnung des Receivers reduziert
ist. Zudem ergibt sich eine bessere Raumausnutzung in dem sich verjüngenden Teil des
Gehäuses. Die erste Schallöffnung im Receiver ist geeigneterweise im Wesentlichen
mittig auf der dem Halter zugewandten Seite angeordnet.
[0018] Vorteilhafter Weise ist an dem Träger eine Trägerplatte angebunden, insbesondere
angeformt, an der der Receiver anliegt, und die senkrecht zum Träger angeordnet ist.
Die Trägerplatte ist überwiegend flächig geformt und quer zur Richtung des Schallkanals
orientiert. Auf der Trägerplatte ist der Receiver besonders einfach zu montieren.
Beispielsweise ist der Receiver an dem Träger angebunden, insbesondere befestigt.
[0019] Träger und Trägerplatte sind zum Beispiel einteilig oder als zwei separate, miteinander
verbundene Bauteile ausgestaltet. Bevorzugt weist die Trägerplatte eine weitere, mit
dem Schallkanal fluchtende Schallöffnung auf. Hierbei reicht der Schallkanal zweckmäßigerweise
durch die Trägerplatte hindurch. Insbesondere dient die Trägerplatte zur Abschirmung
des Receivers.
[0020] In einer bevorzugten Weiterbildung ist zwischen dem Halter und dem Träger eine vom
Träger getragene Antenne angeordnet. Insbesondere handelt es sich um eine Induktionsantenne,
bevorzugt um eine Antenne zur Datenübertragung zwischen zwei binauralen Hörhilfegeräten.
Die Antenne ist beispielsweise aus einem lackierten Lackdraht erstellt, wie Kupferlackdraht.
[0021] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung sind die Trägerplatte und/oder der
Träger aus einem Ferritmaterial gebildet. Die aus einem Ferritmaterial gebildete Trägerplatte
schirmt den Receiver von der Antenne ab bzw. die Antenne von dem Receiver. Der aus
einem Ferritmaterial gebildete Träger wirkt als Spulenkern für die Antenne.
[0022] Vorteilhafterweise weist der Halter ein Außengewinde auf. Das Außengewinde ermöglicht
eine einfache und reversible Montage des Moduls in ein Gehäuse eines Hörgeräts. Hierbei
umfasst das Gehäuse zweckmäßigerweise ein Innengewinde, das zu dem Außengewinde korrespondiert.
In einer Alternative ist das Modul und das Gehäuse verrastet.
[0023] Die zweitgenannte Aufgabe wird gelöst durch ein Hörhilfegerät, insbesondere CIC-Hörhilfegerät,
mit einem Gehäuse und einem vorstehend beschriebenen Modul.
[0024] Die im Zusammenhang mit dem Modul genannten Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind
sinngemäß auch auf das Hörhilfegerät zu übertragen und umgekehrt.
[0025] Mehrere Ausführungsbeispiele werden anhand der Zeichnung und anhand der nachstehenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein Modul eines ersten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 2
- ein Modul eines zweiten Ausführungsbeispiels in Draufsicht,
- Fig. 3, 4
- einen Querschnitt durch ein Hörhilfegerät, und
- Fig. 5, 6
- die Montage des Hörhilfegeräts.
[0026] In den Figuren sind übereinstimmende Komponenten mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0027] Ein erstes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 1 schematisch in einem Querschnitt durch
ein Modul 10 dargestellt. Das Modul 10 weist einen Receiver 18, einen becherförmigen
Halter 22 und eine Tülle 26 auf.
[0028] In Fig. 1 ist der Receiver 18 zur besseren Übersicht vom Halter 22 beabstandet dargestellt.
Beim zusammengesetzten Modul 10 sind Receiver 18 und Halter 22 miteinander verbunden.
[0029] Der Receiver 18 weist eine erste Schallöffnung 16 auf, durch die dieser bei Betrieb
akustische Signale abgibt. Die erste Schallöffnung 16 ist im Wesentlichen mittig auf
der dem Halter 22 zugewandten Seite des Receivers 18 angeordnet. Im Bedarfsfall kann
die erste Schallöffnung 16 auch seitlich versetzt angeordnet sein.
[0030] Der becherförmige Halter 22 umschließt einen Schallkanal 20, der bevorzugt zylindrisch
ist. Der Schallkanal 20 ist in eine Längsrichtung 21 orientiert und wird von einem
Boden 46 des becherförmigen Halters 22 auf seiner dem Receiver 18 abgewandten Seite
abgeschlossen. Der Boden 46 des Halters 22 weist eine zweite Schallöffnung 24 auf.
Bevorzugt verläuft der Schallkanal 20 geradlinig. Der Becherboden 46 ist vom Receiver
18 beabstandet angeordnet.
[0031] Alternativ zur dargestellten zylindrischen Form kann der Halters 22 sich verjüngend
ausgebildet sein oder eine andere ergonomische Form aufweisen.
[0032] Der Halter 22 ist aus einem Kunststoff gefertigt. Besonders effizient lässt sich
der Halter 22 durch Spritzgießen herstellen.
[0033] Der Receiver 18 ist quer zum Schallkanal 20 orientiert. Die Ausdehnung des Receivers
18 in Querrichtung, die senkrecht zur Längsrichtung 21 ist, ist größer als seine Ausdehnung
in Längsrichtung 21. Bevorzugt erstreckt sich die Hauptausdehnung des Receivers 18
senkrecht zum Verlauf des Schallkanals 20.
[0034] Bei Bedarf kann der Receiver 18 auch zum Verlauf des Schallkanals 20 geneigt angeordnet
sein, beispielsweise mit einem Winkel von 5, 10, 15 oder 20 Grad.
[0035] An einem Montageende 28 ist die Tülle 26 am Boden 46 des Halters 22 befestigt. Die
Tülle 26 ist aus einem metallischen Material oder einem Kunststoff gefertigt. Insbesondere
ist die Tülle ein Ball-Spout.
[0036] In dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel ist ein eingekerbtes Montagende 28 der Tülle
26 teilweise vom Halter 22 umschlossen. Die Einkerbung 50 des Montagendes 28 ist u-förmig,
alternativ kann die Einkerbung 50 v-förmig sein. Das Montageende 28 ist derart in
den Halter 22 eingebettet, dass die dem Schallkanal 20 zugewandte Seite des Montageendes
28 freiliegt. Alle übrigen Seiten des Montageendes 28 sind vom Material des Halters
22 bedeckt. In einer anderen Ausführungsform könnte das Montageende 28 vollständig
vom Halter 22 umschlossen sein.
[0037] Bevorzugt erfolgt das Umschließen des Montagendes 28 durch Spritzgießen. In einer
anderen Variante ist das Montageende 28 der Tülle 28 in eine Ausnehmung des Halters
22 eingeklickt.
[0038] Alternativ ist die Tülle 26 auf der dem Schallkanal 20 abgewandten Seite des Halters
22 an diesem befestigt, beispielsweise durch verkleben.
[0039] In einer nicht dargestellten Variante sind Halter 22 und Tülle 26 integral ausgebildet.
[0040] Die Tülle 26 weist weiter ein Anschlussstück 30 auf, an dem ein Ohrpassstück 32 befestigbar
ist. Das in Fig. 1 dargestellte Anschlussstück 30 weist eine kugelförmige, nach außen
vorspringende bzw. wulstförmige Verdickung 48 auf, die ein Abrutschen des Ohrpassstücks
32 verhindert. Alternativ kann das Anschlussstück 30 geradlinig, konisch oder wellenförmig
ausgebildet sein.
[0041] Die Tülle 26 ist drehsymmetrisch ausgebildet, insbesondere zum Verlauf des Schallkanals
20, und weist einen in Längsrichtung 21 verlaufenden Kanal zur Schallleitung 34 auf.
[0042] Der Kanal zur Schallleitung 34, die zweite Schallöffnung 24, der Schallkanal 20 und
die erste Schallöffnung 16 fluchten miteinander, um eine Schallleitung vom Receiver
18 hin zum Ohrpassstück 32 zu ermöglichen.
[0043] In Fig. 2 ist ein Modul 10 eines zweiten Ausführungsbeispiels in Draufsicht und in
Fig. 3 in einer Schnittdarstellung gezeigt. Zusätzlich zu den unter Fig. 1 beschriebenen
Komponenten des ersten Ausführungsbeispiels, auf die Bezug genommen wird, weist das
zweite Ausführungsbeispiel eine Trägerplatte 40 und einen Träger 36 auf. Das zweite
Ausführungsbeispiel kann weiter eine Antenne 42 (Fig. 3) umfassen. Es ist auch eine
antennenfreie Variante des Ausführungsbeispiels möglich. Eine nicht dargestellte Variante
weist keine Antenne 42 auf.
[0044] Der Träger 36 ist ein den Schallkanal 20 zumindest teilweise bildender Hohlzylinder,
der zum überwiegenden Teil von einer Becherwand 52 des becherförmigen Halters 22 umschlossen
ist. Der Schallkanal 20 verläuft also im Träger 36. Bevorzugt erstreckt sich der Träger
36 bis zum Boden 46 des becherförmigen Halters 22, insbesondere liegt der Träger 36
am Boden 46 an.
[0045] Zwischen Halter 22 und Träger 36 ist eine akustische Dichtung 38 angeordnet, die
den Schallkanal 20 gegenüber störenden Geräuschen abschirmt.
[0046] Die Trägerplatte 40 ist flächig geformt und quer zur Richtung des Schallkanals 20
orientiert. Mit dem Schallkanal 20 fluchtet eine, in der Trägerplatte 40 befindliche,
weitere Schallöffnung 54.
[0047] Träger 36 und Trägerplatte 40 sind einteilig ausgestaltet. Alternativ können Träger
36 und Trägerplatte 40 zweigeteilt sein. Die Trägerplatte 40 ist senkrecht zum Träger
36 orientiert.
[0048] Bei Bedarf kann die Trägerplatte 40 auch zum Verlauf des Trägers 36 geneigt angeordnet
sein, beispielsweise mit einem Winkel von 5, 10, 15 oder 20 Grad.
[0049] An der Trägerplatte 40 ist der Receiver 18 befestigt. Dabei sind Receiver 18 und
Trägerplatte 40 so angeordnet, dass die erste Schallöffnung 16 des Receivers 18 und
die weitere Schallöffnung 54 der Trägerplatte 40 zueinander und mit dem Schallkanal
20 fluchten, um eine Schallleitung bis hin zum Ohrpassstück 32 zu ermöglichen.
[0050] Die Antenne 42 ist eine sich in Längsrichtung 21 erstreckende Spule und somit quer
zum Receiver 18 ausgerichtet. Die Antenne 42 ist auf der Mantelfläche des Trägers
36 montiert, so dass die Antenne 42 zwischen dem Halter 22 und dem Träger 36 liegt.
Dabei umschließt die Becherwand 52 des Halters 22 die Antenne 42 zum überwiegenden
Teil. Der Halter 22 schützt die Antenne 42 vor einer Beschädigung.
[0051] Die Trägerplatte 40 trennt den Receiver 18 von der Antenne 42 und schirmt ihn gegen
die Antenne 42 ab. Ist die Trägerplatte 40 aus einem Ferritmaterial gefertigt, ist
die Abschirmung besonders wirksam. Die Trägerplatte 40 ist quer zur Antenne 42 und
in geringem Abstand von deren Spulenkern angeordnet. Der aus einem Ferritmaterial
hergestellter Träger 36 wirkt als ein Spulenkern für die Antenne 42, deren Sende-
und Empfangsleistung dadurch verbessert ist.
[0052] Bei dem Halter 22 handelt es sich um ein separates, spritzgegossenes Kunststoffteil.
Alternativ sind Halter 22 und Träger 36 ein Verbundteil, bei dem der Halter 22 durch
Umspritzen des Trägers 36 hergestellt wurde. Halter 22 und Träger 36 sind dann unlösbar
miteinander verbunden. Gegebenenfalls ist die Dichtung 38 in das Verbundteil integriert.
Alternativ sind Halter 22 und Träger 36 mittels Kleben miteinander verbunden.
[0053] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen einen Querschnitt durch ein Hörhilfegerät 14 mit dem darin
montierten Modul 10 gemäß Fig. 2.
[0054] Der Halter 22 weist ein Außengewinde 44 auf. Das Außengewinde 44 erlaubt eine einfache,
lösbare Befestigung des Moduls 10 in einem Gehäuse 12 des Hörhilfegeräts 14.
[0055] Die Querausrichtung des Receivers 18 bewirkt eine platzsparende Anordnung des Receivers
18 und der Antenne 42, sodass die Gesamtlänge des Moduls 10 in Längsrichtung 21 reduziert
ist. Zudem ergibt die Quer-Anordnung des Receivers 18 eine bessere Raumausnutzung
in dem sich verjüngenden Teil des Gehäuses 12. Der in der verjüngenden Spitze des
Gehäuses 12 verfügbare Raum wird somit besser ausgenutzt, als dies bei einem längs
angeordneten Receiver 18 der Fall wäre. Für den Fall, dass der Schallausgang des Gehäuses
12 nicht geradlinig mit dem Schallkanal 20 in der Antenne 42 abfolgt, kann am Anschlussstück
30 der Tülle 26 ein gebogen vorgeformter Schallschlauch eines Ohrpassstücks 32 angeschlossen
werden.
[0056] In Fig. 5 ist die Montage des Hörhilfegeräts 14 gezeigt. Hierfür wird in ein erstes
Gehäuseteil 56, welches im Wesentlichen konisch ausgestaltet ist, durch eine erste
Öffnung 58 das Modul 10 eingeführt. Das Modul 10 wird durch das erste Gehäuseteil
56 hindurchbewegt, bis die Tülle 26 und ein Teil des Halters 22 durch eine zweite
Öffnung 60 ragen. Hierbei wird ein Hindurchverbringen durch das erste Gehäuseteil
56 aufgrund eines Anschlags des ersten Gehäuseteils 56 verhindert, an dem der Halter
22 bestimmungsgemäß im Montagezustand anliegt. Die erste Öffnung 58 ist hierbei mittels
des Halters 22 verschlossen. Im Anschluss hieran wird ein zweites Gehäuseteil 62 auf
die zweite Öffnung 60 gesetzt und dort mit dem Außengewinde des Halters 22 verschraubt
oder verrastet. Infolgedessen ist das Modul 10 zwischen den beiden Gehäuseteilen 56,
62 fixiert. Im Anschluss hieran wird die erste Öffnung mittels eines in Fig. 6 gezeigten
Deckels 64 verschlossen, der ein Bedienelement zur Einstellung des Hörhilfegeräts
14 aufweist.
[0057] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle
im Zusammenhang mit den einzelnen Ausführungsbeispielen beschriebene Einzelmerkmale
auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 10
- Modul
- 12
- Gehäuse
- 14
- Hörhilfegerät
- 16
- erste Schallöffnung
- 18
- Receiver
- 20
- Schallkanal
- 21
- Längsrichtung
- 22
- Halter
- 24
- zweite Schallöffnung
- 26
- Tülle
- 28
- Montageende
- 30
- Anschlussstück
- 32
- Ohrpassstück
- 34
- Kanal zur Schallleitung
- 36
- Träger
- 38
- Dichtung
- 40
- Trägerplatte
- 42
- Antenne
- 44
- Außengewinde
- 46
- Boden
- 48
- kugelförmige Verdickung
- 50
- Einkerbung
- 52
- Becherwand
- 54
- weitere Schallöffnung
- 56
- erstes Gehäuseteil
- 58
- erste Öffnung
- 60
- zweite Öffnung
- 62
- zweites Gehäuseteil
1. Modul (10) zum Einbau in ein Gehäuse (12) eines Hörgeräts (14), insbesondere eines
Hörhilfegeräts (14), umfassend einen eine erste Schallöffnung (16) aufweisenden Receiver
(18) zum Abgeben akustischer Signale, und einen mit der ersten Schallöffnung (16)
fluchtenden und in eine Längsrichtung verlaufenden Schallkanal (20) zur Schallführung,
- wobei der Schallkanal (20) von einem becherförmigen Halter (22) umschlossen ist,
- wobei der Halter (22) eine mit dem Schallkanal (20) fluchtende zweite Schallöffnung
(24) aufweist,
- wobei der Halter (22) eine Tülle (26) mit einem Montageende (28) und mit einem Anschlussstück
(30) zum Anschließen eines Ohrpassstücks (32) trägt, und
- wobei die Tülle (26) einen in Längsrichtung verlaufenden Kanal (34) zur Schalleitung
aufweist, der mit der zweiten Schallöffnung (24) des Halters (22) fluchtend angeordnet
ist.
2. Modul (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schallkanal (20) mittels eines hohlzylindrischen Trägers (36) gebildet ist.
3. Modul (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Halter (22) und dem Träger (36) eine akustische Dichtung (38) angeordnet
ist.
4. Modul (10) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halter (22) unlösbar mit dem Träger (36) verbunden ist, bevorzugt verklebt ist.
5. Modul (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Montageende (28) der Tülle (26) vom Halter (22) zumindest teilweise umschlossen
ist, wobei das Montageende (28) der Tülle (26) insbesondere eingekerbt ist.
6. Modul (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Receiver (18) quer zum Schallkanal (20) angeordnet ist.
7. Modul (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Träger (36) eine Trägerplatte (40) angebunden, insbesondere angeformt ist,
an der der Receiver (18) anliegt, und die senkrecht zum Träger (36) angeordnet ist.
8. Modul (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Halter (22) und dem Träger (36) eine vom Träger (36) getragene Antenne
(42) angeordnet ist.
9. Modul (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerplatte (40) und/oder der Träger (36) aus einem Ferritmaterial gebildet
sind.
10. Modul (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halter (22) ein Außengewinde (44) aufweist.
11. Hörhilfegerät (14), insbesondere CIC-Hörhilfegerät, mit einem Gehäuse (12) und einem
Modul (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.