[0001] Die Erfindung betrifft einen Kinder-oder Jugendskischuh mit einer starren Skischuhschale
und einer Skischuhsohle mit einem vorderen Anschlussbereich für einen Vorderbacken
einer Skibindung, wobei die Skischuhsohle im vorderen Anschlussbereich eine von der
Aufstandsstelle der Skischuhsohle auf einer ebenen Standfläche zum vorderen Sohlenende
ansteigende Sohlenunterseite aufweist, die mit einem Kontaktabschnitt für eine Sohlenauflage
des Vorderbackens versehen ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Kombination eines
Kinder-oder Jugendskischuhs mit einer Skibindung mit einem Vorderbacken, welcher zumindest
einen Sohlenhalter und eine Sohlenauflage für die Skischuhsohle aufweist, wobei die
Skischuhsohle einen vorderen Anschlussbereich mit einer von der Aufstandsstelle der
Skischuhsohle auf einer ebenen Standfläche zum vorderen Sohlenende ansteigenden Sohlenunterseite
aufweist, wobei die Sohlenunterseite mit einem Kontaktabschnitt für die Sohlenauflage
des Vorderbackens versehen ist, wobei die Skischuhsohle bei in die Skibindung eingesetztem
Skischuh die Sohlenauflage innerhalb des Kontaktabschnittes entlang einer in transversaler
Richtung verlaufenden, insbesondere linienförmigen Kontaktstelle berührt.
[0002] Ein Erwachsenen-Skischuh mit einer zum vorderen Ende ansteigenden Sohlenunterseite
ist aus der
EP 3 045 065 A1 bekannt. Der Skischuh ist derart ausgeführt, dass die Skischuhsohle im vorderen Anschlussbereich
im Wesentlichen sowohl den Vorgaben der ISO 5355 als auch jenen der ISO 9523 entspricht
und ist daher mit einer Pistenskibindung und mit einer Tourenskibindung verwendbar.
Die freie Sohlenoberseite weist am vorderen Ende der Skischuhsohle bei auf einer planen
Standfläche freistehendem Skischuh von der Standfläche einen Abstand senkrecht zur
Standfläche von wenigstens 25 mm auf, des Weiteren hat die freie Sohlenoberseite bei
auf der Standfläche freistehendem Skischuh in einem in Längsrichtung gemessenen Abstand
von 28 mm bis 34 mm von dem vorderen Sohlenende einen senkrecht zur Standfläche gemessenen
Abstand zur Sohlenunterseite von 19 mm ± 2 mm. Die Sohlenunterseite weist bei auf
der Standfläche freistehendem Skischuh vom vorderen Sohlenende in Längsrichtung gemessen
bis zu einer Distanz von 40 mm ± 10 mm überall einen Abstand zur Standfläche von mindestens
5 mm auf. Gemäß der ISO 9523, die Tourenskischuhsohlen normt, muss an einer Stelle
in einem Bereich von 30 mm bis 50 mm ab vorderem Sohlenende der Abstand zwischen der
Sohlenunterseite und der Aufstandsfläche genau 5 mm betragen. Der vordere Anschlussbereich
von Skischuhsohlen gemäß der
EP 3 045 065 A1 ist ferner auch derart gestaltet, dass das Gehen mit solchen Skischuhen komfortabler
ist als mit herkömmlichen Skischuhen. Skischuhe mit einer derartigen Sohlentechnologie
sind unter der Bezeichnung GripWalk ® am Markt. Die zugehörigen GripWalk ® Skibindungen
sind auch mit den üblichen, genormten Alpinskischuhen gemäß ISO 5355 verwendbar.
[0003] Bei Kinder-und Jugendskischuhen steht eine wahlweise Verwendung in Pisten- und Tourenbindungen
nicht im Vordergrund und derzeit nicht zur Diskussion. Hier besteht jedoch ebenfalls
der Wunsch nach Skischuhen mit einem wesentlich besseren Geh- und Abrollkomfort als
jener von herkömmlichen Kinder- und Jugendskischuhen. Etwaige Abweichungen der Skischuhsohlen
von der für Kinder- und Jugendskischuhe geltenden Norm ISO 5355 Typ C sollen jedoch
derart sein, dass erforderliche Anpassungen an der Skibindung sicherstellen, dass
sowohl im Gehkomfort verbesserte Skischuhe als auch normgemäß ausgeführte Skischuhe
gleichermaßen verwendbar sind.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, einen derartigen Skischuh und eine
Kombination eines solchen Skischuhs mit einer Skibindung zur Verfügung zu stellen.
[0005] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Skischuh, welcher derart
gestaltet ist, dass bei auf einer ebenen Standfläche positioniertem Skischuh
- der parallel zur Standfläche ermittelte Abstand der Aufstandsstelle oder der vordersten
Stelle der Aufstandsstelle der Skischuhsohle vom vorderen Sohlenende 45 mm bis 79
mm beträgt,
- und dass an jener Stelle des Kontaktabschnittes, welcher sich in einem parallel zur
Standfläche ermittelten Abstand von 32 mm ± 2 mm vom vorderen Sohlenende befindet,
der senkrecht zur Standfläche vorliegende Abstand zum Niveau des oberen Randes des
vorderen Sohlenendes 16,5 mm ± 1,5 mm beträgt, wobei der senkrecht zur Standfläche
ermittelte Abstand der Sohlenunterseite zum Niveau des oberen Randes des vorderen
Sohlenendes vor dieser Stelle geringer und hinter dieser Stelle größer wird.
[0006] Die Kombination aus Skischuh und Skibindung ist dadurch gekennzeichnet, dass bei
auf einer ebenen Standfläche positioniertem Skischuh der parallel zur Standfläche
ermittelte Abstand der Aufstandsstelle oder der vordersten Stelle der Aufstandsstelle
der Skischuhsohle auf dieser Fläche vom vorderen Sohlenende 45 mm bis 79 mm beträgt,
dass an jener Stelle des Kontaktabschnittes, welcher sich in einem parallel zur Standfläche
ermittelten Abstand von 32 mm ± 2 mm vom vorderen Sohlenende befindet, der senkrecht
zur Standfläche vorliegende Abstand zum Niveau des oberen Randes des vorderen Sohlenendes
16,5 mm ± 1,5 mm beträgt, wobei der senkrecht zur Standfläche ermittelte Abstand der
Sohlenunterseite zum Niveau des oberen Randes des vorderen Sohlenendes vor dieser
Stelle geringer und hinter dieser Stelle größer wird,
und dass bei eingesetztem Skischuh der vertikale Abstand zwischen dem Niveau der Kontaktststelle
des Skischuhs zur Sohlenauflage und dem Niveau der mit der Skischuhsohle in Kontakt
kommenden Stelle an der Unterseite des Sohlenhalters ebenfalls 16,5 mm ± 1,5 mm beträgt.
[0007] Der erfindungsgemäße Skischuh weist daher eine Skischuhsohle auf, die in dem für
ein komfortables Gehen besonders wichtigen vorderen Anschlussbereich eine je nach
Schuhgröße über einen kürzeren oder längeren Abschnitt zum vorderen Sohlenende ansteigende
Sohlenunterseite besitzt, wobei dieser Abschnitt in Skischuhlängsrichtung betrachtet
zumindest 45 mm beträgt. Dabei wird vorteilhafter Weise die Skischuhsohle derart gestaltet,
dass sich die in der ISO 5355 Typ C genormte Dimension von 16,5 mm ± 1,5 mm an einer
Stelle in jenem Abschnitt der Sohlenunterseite befindet, welcher zum vorderen Sohlenende
ansteigend ausgeführt ist. Bei herkömmlich ausgeführten Kinder- und Jugendskischuhen
befindet sich diese Stelle, wenn sich der Skischuh auf einer ebenen Standfläche befindet,
im Bereich der Kontaktfläche zur Standfläche. Die erfindungsgemäße Kombination aus
Skischuh und dem Vorderbacken einer Skibindung weist eine optimale Abstimmung der
Skischuhsohle mit der Position der Sohlenauflage relativ zu dem zumindest einen Sohlenhalter
des Vorderbackens auf.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführung verläuft bei einem auf einer ebenen Standfläche
positionierten Skischuh die Sohlenunterseite relativ zum Untergrund unter einem Neigungswinkel
von 10° ± 5°, wobei dieser Winkel als Winkel einer Geraden zwischen der Aufstandsstelle
bzw. dem vorderen Ende der Aufstandsstelle der Sohlenunterseite am Untergrund und
dem unteren Rand des vorderen Sohlenendes ermittelt ist. Ein Neigungswinkel in diesem
Bereich ist für einen besonders guten Abroll- und Gehkomfort der Skischuhe besonders
vorteilhaft.
[0009] Bevorzugt ist ferner eine Ausführung des Skischuhs, bei welcher der parallel zur
Standfläche ermittelte Abstand der Aufstandsstelle oder der vordersten Stelle der
Aufstandsstelle der Skischuhsohle vom vorderen Sohlenende 65 mm ± 10 mm, insbesondere
65 mm ± 5mm beträgt. Auch diese Ausgestaltung ist für einen besonders guten Abroll-
und Gehkomfort der Skischuhe besonders vorteilhaft.
[0010] Bevorzugt ist ferner die Skischuhsohle des Skischuhs derart ausgeführt, dass bei
auf einer ebenen Standfläche positioniertem Skischuh der vertikale Abstand des oberen
Randes des vorderen Sohlenendes zur Standfläche 24 mm ± 1,5 mm beträgt. Dieser Abstand
ist unabhängig von der Position der erwähnten Aufstandsstelle der Skischuhsohle. Es
wird daher der ebenfalls erwähnte Neigungswinkel entsprechend gewählt.
[0011] Die Skischuhsohle wird ferner vorzugsweise derart ausgeführt, dass sie an ihrem vorderen
Ende eine Dicke von 12 mm ± 1,5 mm aufweist. Eine derartige Ausgestaltung entspricht
vorteilhafter Weise der ISO 5355 Typ C.
[0012] Die Kombination aus Skischuh und Skibindung mit einem Vorderbacken, welcher eine
Sohlenauflage aufweist, ist vorzugsweise derart gestaltet, dass sie eine Scheitelstelle
aufweist, deren vertikaler Abstand zum Niveau der bei eingesetztem Skischuh mit der
Skischuhsohle in Kontakt kommenden Stelle an der Unterseite des Sohlenhalters 16,5
mm ± 1,5 mm beträgt. Auf diese Weise sind Vorderbacken und Skischuh besonders gut
aneinander angepasst.
[0013] Bevorzugter Weise ist die Sohlenauflage derart ausgeführt, dass sie in vertikaler
Richtung elastisch federnd und bis zu 3 mm bewegbar ist, wobei der vertikale Abstand
zum Niveau der bei eingesetztem Skischuh mit der Skischuhsohle in Kontakt kommenden
Stelle an der Unterseite des Sohlenhalters der Abstand in der obersten Position der
Sohlenauflage ist. In den Vorderbacken ist daher nicht nur ein Kinder- bzw. Jugendskischuh
gemäß der Erfindung sondern auch ein normgemäß ausgeführter Kinder- bzw. Jugendskischuh
einsetzbar. Durch die vertikale Beweglichkeit der Sohlenauflage sind auch Skischuhe
für Erwachsene einsetzbar, und zwar Skischuhe, die sogenannte GripWalk ® Sohlen aufweisen,
und Erwachsenen-Skischuhe gemäß ISO 5355 Typ A.
[0014] Bevorzugter Weise ist ferner hinter der Sohlenauflage ein Freiraum zur Aufnahme einer
bei in die Skibindung eingesetzten Skischuh unterhalb des Niveaus des Scheitelpunktes
der Sohlenauflage befindlichen Wölbung der Skischuhsohle vorhanden. Dieser Freiraum
ist beispielsweise eine Freistellung in einem die Sohlenauflage aufnehmenden Gehäuseunterteil
des Vorderbackens.
[0015] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der schematischen
Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 und Fig. 2 jeweils eine Seitenansicht des Sohlenbereiches eines Skischuhes
gemäß der Erfindung und
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Vorderbackens einer Skibindung mit angedeutetem eingesetzten
Skischuh.
[0016] Bezeichnungen in der Beschreibung und in den Patentansprüchen, wie vertikal, transversal
und dergleichen, beziehen sich, wenn nichts Anderes angegeben ist, auf die Oberseite
eines nicht gezeigten Skis und dessen Längserstreckung.
[0017] Gemäß der Erfindung ausgeführte Skischuhe sind Kinder- und Jugendskischuhe mit einer
Schuhgröße gemäß ISO 5355 von 15 bis 25, insbesondere von 15 bis 21. Die Sohlenlängen
der Kinder- und Jugendskischuhe betragen daher 170 mm bis 300 mm, insbesondere 185
mm bis 260 mm.
[0018] Fig. 1 und 2 zeigen von einem Skischuh eine Skischuhsohle 1 und den an diese anschließenden
Bereich einer Skischuhschale 2. Die Skischuhsohle 1 weist einen vorderen Anschlussbereich
3, mittels welchem die Verbindung des Skischuhs zu einem Vorderbacken einer Skibindung
hergestellt wird, und einen rückwärtigen Anschlussbereich 4 auf, mittels welchem die
Verbindung des Skischuhes mit einem rückwärtigen Bindungsteil - einem Fersenbacken
- erfolgt. Der rückwärtige Anschlussbereich 4 ist nicht Gegenstand der Erfindung,
sodass auf seine Ausgestaltung im Detail nicht eingegangen wird. Im vorderen Anschlussbereich
3 weist die Skischuhsohle 1 eine Sohlenunterseite 5 mit einem in transversaler Richtung
durchgehenden Kontaktabschnitt 5a auf. Innerhalb des Kontaktabschnittes 5a tritt die
Skischuhsohle 1 bei im Vorderbacken eingesetzten Skischuh mit einer Sohlenauflage
6 (Fig. 3) flächig oder linear in Kontakt. Auch der rückwärtige Anschlussbereich 4
weist eine Sohlenunterseite 6 mit einem Kontaktabschnitt 6a auf, mit welchem bei in
den Fersenbacken eingesetztem Skischuh die Skischuhsohle vor dem Fersenbacken mit
einem Bindungsteil, insbesondere einem Pedal einer Skibremse, in Kontakt kommt. Die
in Fig. 2 und Fig. 3 gezeigte gestrichelte Linie L ist die entlang der Skimitte in
Skilängsrichtung verlaufende Verbindungslinie zwischen den Kontaktstellen der Kontaktabschnitte
5a, 6a. Zwischen dem vorderen und dem rückwärtigen Anschlussbereich 3, 4 ist die Skischuhsohle
1 auf herkömmliche Weise mit einer Ausformung versehen.
[0019] Sowohl an ihrem vorderen Ende als auch an ihrem rückwärtigen Ende weist die Skischuhsohle
1 einen die Außenschale 2 überstehenden Endabschnitt auf, sodass die Skischuhsohle
1 zumindest von oben von einem Bestandteil des Vorderbackens bzw. Fersenbackens in
an sich bekannter Weise übergriffen werden kann.
[0020] Der Skischuh weist infolge der speziellen Ausgestaltung der Skischuhsohle 1 beim
Gehen ein Abrollverhalten auf, welches ein wesentlich komfortableres Gehen ermöglicht
als mit herkömmlichen Skischuhen. Für das günstige Abrollverhalten sorgt vor allem
die Ausführung der Skischuhsohle 1 im vorderen Anschlussbereich 3. Die Sohlenunterseite
5 im vorderen Anschlussbereich 3 ist in Richtung zum vorderen Sohlenende nach aufwärts
geneigt und kann dabei insgesamt leicht nach außen gewölbt sein. Befindet sich der
Skischuh auf einer ebenen Standfläche (Fig. 1) beträgt der Neigungswinkel α der Sohlenunterseite
5, ermittelt als Winkel einer Geraden zwischen der Auflagestelle A (bei einer im Wesentlichen
linienförmigen Auflage) oder dem vorderen Ende der Auflagestelle A (bei einer flächigen
Auflage) am Untergrund und dem Sohlenende, 10° ± 5°. Der horizontal ermittelte Abstand
a
1 zwischen der Auflagestelle A bzw. dem vorderen Ende der Auflagestelle A und dem Sohlenende
beträgt 45 mm bis 79 mm, insbesondere 65 mm ± 10mm, vorzugsweise 65 mm ± 5 mm. Um
den Bereich der Auflagestelle A weist die Sohlenunterseite 5 eine Wölbung 7 auf. Die
Wölbung 7 befindet sich bei in die Skibindung eingesetzten Skischuh unterhalb der
Linie L, wie in Fig. 2 gezeigt.
[0021] Die Sohlendicke d
1 an der Spitze der Skischuhsohle beträgt 12 mm ± 1,5 mm, der senkrecht zur Standfläche
ermittelte Abstand b
1 des oberen Randes des Sohlenendes zur ebenen Standfläche beträgt 24 mm ± 1,5 mm.
Der Kontaktabschnitt 5a beginnt in einem parallel zur ebenen Standfläche ermittelten
horizontalen Abstand a
2 vom vorderen Sohlenende von 23 mm ± 1,5 mm und weist eine Erstreckung 1 in Sohlenlängsrichtung
von 20 mm ± 1,5 mm auf. Im Kontaktabschnitt 5a beträgt in einem horizontalen Abstand
a
3 von 32 mm ± 2 mm vom vorderen Sohlenende der senkrecht zur Standfläche vorliegende
Abstand b
2 zum Niveau des oberen Randes des vorderen Sohlenendes 16,5 mm ± 1,5 mm, wobei der
senkrecht zur Standfläche ermittelte Abstand der Sohlenunterseite zum Niveau des oberen
Randes des vorderen Sohlenendes vor dieser Stelle geringer und hinter dieser Stelle
größer wird. b
2 entspricht daher der Dimension von 16,5 mm ± 1,5 mm gemäß der ISO 5355 Typ C. Der
Kontaktabschnitt 5a kann als eine seichte, insbesondere 1 mm bis 1,5 mm tiefe Mulde
in der Skischuhsohle 1 ausgeführt sein, wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, oder
ein Teilbereich einer ohne Mulde ausgeführten Sohlenunterseite sein. Hinter der erwähnten
Stelle kann der Abstand b
2 über die Erstreckung der Mulde in Schuhlängsrichtung erhalten bleiben. Bei einer
Ausführung ohne Mulde wird der Abstand der Sohlenunterseite zum Niveau des oberen
Randes des vorderen Sohlenendes vor der erwähnten Stelle kontinuierlich kleiner, hinter
der erwähnten Stelle kontinuierlich größer. Wird die Sohlenunterseite profiliert ausgeführt
werden diese Abstände von der Einhüllenden der Sohlenunterseite ermittelt.
[0022] Fig. 3 zeigt schematisch einen Vorderbacken 8 einer Skibindung mit eingesetztem Skischuh
und mit zumindest einem den vorderen Endabschnitt der Skischuhsohle 1 von oben ergreifenden
Sohlenhalter 9. Der Vorderbacken 8 weist ein Gehäuse 10 mit einem Gehäuseunterteil
11 auf, welches den Sohlenhalter 9 in Richtung nicht gezeigtem Fersenbacken überragt
und in seinem überragenden Teil mit der Sohlenauflage 6 versehen ist. Die Sohlenauflage
6 kann in an sich bekannter Weise mehrteilig ausgeführt sein und weist als obersten
Teil ein Auflageelement 12 auf, welches beispielsweise ein im Wesentlichen plättchenförmiger
Bauteil ist. Das Auflageelement 12 ist entweder in vertikaler Richtung elastisch federnd
in einem Ausmaß von 2,5 mm bis 3 mm bewegbar oder in vertikaler Richtung fix angeordnet.
Das Auflageelement 12 weist eine Scheitelstelle S auf, welche bei in die Skibindung
eingesetztem Skischuhs vom vorderen Sohlenende einen Abstand a
4 aufweist, der 32 mm ± 2 mm beträgt und daher zumindest im Wesentlichen dem Abstand
a
3 entspricht. Die Position des zumindest einen Sohlenhalters 9 im Vorderbacken ist
derart, dass die Unterseite des die Skischuhsohle 1 von oben ergreifenden Teils des
Sohlenhalters 9 in vertikaler Richtung einen Abstand b
3 zum Niveau des Scheitelpunktes S aufweist, welcher an den Abstand b
2 (Fig. 1) angepasst ist und daher 16,5 mm ± 1,5 mm beträgt. In den Vorderbacken kann
daher sowohl ein Kinder- bzw. Jugendskischuh mit einer Normsohle gemäß der Norm ISO
5355 Typ C als auch ein Kinder- bzw. Jugendskischuh gemäß der Erfindung eingesetzt
werden. Die Bauhöhe der Sohlenauflage 6 ist derart, dass hinter der Sohlenauflage
6 im Gehäuseunterteil 11 ausreichend Freiraum zur Aufnahme der Wölbung 7 einer erfindungsgemäß
ausgeführten Skischuhsohle verbleibt. Bei einer Ausführung der Sohlenauflage 6 mit
elastisch federnder, vertikaler Beweglichkeit des Auflageelementes 12 entspricht die
in Fig. 3 gezeigte höchste, oberste Lage des Auflageelementes 12 jener Position, in
welcher ein Kinderskischuh gemäß der Erfindung und ein normgemäß ausgeführter Kinderskischuh
einsetzbar sind. In den Vorderbacken mit einem vertikal beweglichen Auflageelement
12 sind jedoch vorteilhafterweise auch Skischuhe für Erwachsene einsetzbar, die sogenannte
GripWalk ® Sohlen aufweisen bzw. mit GripWalk ® Sohlen ausgestattet sind sowie Erwachsenen-Skischuhe
gemäß ISO 5355 Typ A.
[0023] Die Skischuhsohle 1 kann sich im vorderen Anschlussbereich aus zwei Teilen zusammensetzen.
Einem ersten, oberen Teil, und einem zweiten, unteren Teil, welcher mit der Wölbung
7 und dem Kontaktabschnitt 5a versehen ist. Dabei kann die Skischuhsohle 1 am zweiten
Teil außen eine Profilierung aufweisen, die beim Gehen eine sichere Bodenhaftung sicherstellt
und den Gehkomfort erhöht. Der obere Teil der Skischuhsohle1 kann in einem Stück mit
der Skischuhschale 2 hergestellt sein.
Bezugsziffernliste
[0024]
1 ............................Skischuhsohle
2 ............................Skischuhschale
3 ............................vorderer Anschlussbereich
4............................rückwärtiger Anschlussbereich
5 ............................Sohlenunterseite
5a .......................... Kontaktabschnitt
6 ............................Sohlenauflage
6a ..........................Kontaktabschnitt
7 ...........................Wölbung
8 ............................Vorderbacken
9 ............................Sohlenhalter
11 ..........................Gehäuseunterteil
12 ..........................Auflageelement
L............................Verbindungslinie
a1, a2, a3, a4............Abstand
b1, b2, b3 ................Abstand
1.............................Erstreckung
A ...........................Auflagestelle
S ............................Scheitellinie
α ............................Neigungswinkel
1. Kinder-oder Jugendskischuh mit einer starren Skischuhschale (2) und einer Skischuhsohle
(1) mit einem vorderen Anschlussbereich (3) für einen Vorderbacken (8) einer Skibindung,
wobei die Skischuhsohle (1) im vorderen Anschlussbereich (3) eine von der Aufstandsstelle
(A) der Skischuhsohle (1) auf einer ebenen Standfläche zum vorderen Sohlenende ansteigende
Sohlenunterseite (5) aufweist, die mit einem Kontaktabschnitt (5a) für eine Sohlenauflage
(6) des Vorderbackens (8) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei auf einer ebenen Standfläche positioniertem Skischuh
- der parallel zur Standfläche ermittelte Abstand (a1) der Aufstandsstelle (A) oder der vordersten Stelle der Aufstandsstelle der Skischuhsohle
(1) vom vorderen Sohlenende 45 mm bis 79 mm beträgt,
- und dass an jener Stelle des Kontaktabschnittes (5a), welcher sich in einem parallel zur Standfläche
ermittelten Abstand (a3) von 32 mm ± 2 mm vom vorderen Sohlenende befindet, der senkrecht zur Standfläche
vorliegende Abstand (b2) zum Niveau des oberen Randes des vorderen Sohlenendes 16,5 mm ± 1,5 mm beträgt,
wobei der senkrecht zur Standfläche ermittelte Abstand der Sohlenunterseite zum Niveau
des oberen Randes des vorderen Sohlenendes vor dieser Stelle geringer und hinter dieser
Stelle größer wird.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei auf einer ebenen Standfläche positioniertem Skischuh die Sohlenunterseite (5)
relativ zum Untergrund unter einem Neigungswinkel (α) von 10° ± 5° verläuft, wobei
der Winkel (α) als Winkel einer Geraden zwischen der Aufstandsstelle (A) bzw. dem
vorderen Ende Aufstandsstelle (A) der Sohlenunterseite (5) am Untergrund und dem unteren
Rand des vorderen Sohlenendes ermittelt ist.
3. Skischuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der parallel zur Standfläche ermittelte Abstand (a1) der Aufstandsstelle (A) oder der vordersten Stelle der Aufstandsstelle der Skischuhsohle
(1) vom vorderen Sohlenende 65 mm ± 10 mm, insbesondere 65 mm ± 5 mm beträgt.
4. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei auf einer ebenen Standfläche positioniertem Skischuh der vertikale Abstand (b1) des oberen Randes des Sohlenendes zur Standfläche 24 mm ± 1,5 mm beträgt.
5. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Skischuhsohle an ihrem vorderen Ende eine Dicke (d1) von 12 mm ± 1,5 mm aufweist.
6. Kombination eines Kinder-oder Jugendskischuhs mit einer Skibindung mit einem Vorderbacken,
welcher zumindest einen Sohlenhalter (8) und eine Sohlenauflage (6) für die Skischuhsohle
aufweist,
wobei die Skischuhsohle (1) einen vorderen Anschlussbereich (3) mit einer von der
Aufstandsstelle (A) der Skischuhsohle (1) auf einer ebenen Standfläche zum vorderen
Sohlenende ansteigenden Sohlenunterseite (5) aufweist, welche mit einem Kontaktabschnitt
(5a) für die Sohlenauflage (6) des Vorderbackens (8) versehen ist, wobei die Skischuhsohle
(1) bei in die Skibindung eingesetztem Skischuh die Sohlenauflage (6) innerhalb des
Kontaktabschnittes (5a) entlang einer in transversaler Richtung verlaufenden, insbesondere
linienförmigen Kontaktstelle berührt,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei auf einer ebenen Standfläche positioniertem Skischuh der parallel zur Standfläche
ermittelte Abstand (a1) der Aufstandsstelle (A) oder der vordersten Stelle der Aufstandsstelle (A) der Skischuhsohle
(1) auf dieser Fläche vom vorderen Sohlenende 45 mm bis 79 mm beträgt,
dass an jener Stelle des Kontaktabschnittes (5a), welcher sich in einem parallel zur Standfläche
ermittelten Abstand (a3) von 32 mm ± 2 mm vom vorderen Sohlenende befindet, der senkrecht zur Standfläche
vorliegende Abstand (b2) zum Niveau des oberen Randes des vorderen Sohlenendes 16,5 mm ± 1,5 mm beträgt,
wobei der senkrecht zur Standfläche ermittelte Abstand der Sohlenunterseite zum Niveau
des oberen Randes des vorderen Sohlenendes vor dieser Stelle geringer und hinter dieser
Stelle größer wird,
und dass bei eingesetztem Skischuh der vertikale Abstand (b3) zwischen dem Niveau der Kontaktststelle des Skischuhs zur Sohlenauflage (6) und
dem Niveau der mit der Skischuhsohle (1) in Kontakt kommenden Stelle an der Unterseite
des Sohlenhalters (8) ebenfalls 16,5 mm ± 1,5 mm beträgt.
7. Kombination nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei auf einer ebenen Standfläche positioniertem Skischuh der parallel zur Standfläche
ermittelte Abstand (a1) der Aufstandsstelle (A) oder der vordersten Stelle der Aufstandsstelle (A) der Skischuhsohle
vom vorderen Sohlenende 65 mm ± 10 mm, insbesondere 65 mm ± 5 mm, beträgt.
8. Kombination nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohlenauflage (6) eine Scheitelstelle (S) aufweist, deren vertikaler Abstand
(b3) zum Niveau der bei eingesetztem Skischuh mit der Skischuhsohle in Kontakt kommenden
Stelle an der Unterseite des Sohlenhalters (8) 16,5 mm ± 1,5 mm beträgt.
9. Kombination nach Anspruch einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohlenauflage (6) in vertikaler Richtung elastisch federnd um bis zu 3 mm bewegbar
ist, wobei der vertikale Abstand (b3) zum Niveau der bei eingesetztem Skischuh mit der Skischuhsohle in Kontakt kommenden
Stelle an der Unterseite des Sohlenhalters (8) der Abstand in der obersten Position
der Sohlenauflage (6) ist.
10. Kombination nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass hinter der Sohlenauflage (6) ein Freiraum zur Aufnahme einer bei in die Skibindung
eingesetztem Skischuh unterhalb des Niveaus des Scheitelpunktes (S) der Sohlenauflage
(6) befindlichen Wölbung (7) der Skischuhsohle (1) vorhanden ist.
11. Kombination nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Freiraum eine Freistellung in einem die Sohlenauflage (6) aufnehmenden Gehäuseunterteil
des Vorderbackens ist.