[0001] Die Erfindung betrifft einen Querstromwindsichter zum Trennen von Partikeln unterschiedlicher
Größe und/oder Dichte in einem Luftstrom.
[0002] Das Windsichten ist ein mechanisches Trennverfahren, bei dem Partikel unter der Einwirkung
der Massenkraft und des Strömungswiderstandes in einem Luftstrom getrennt werden.
Hierbei folgen feine Partikel dem Luftstrom und grobe Partikel der Massenkraft. Bei
einem Querstromwindsichter verläuft der Luftstrom im Wesentlichen horizontal. Die
Feststoffpartikel fallen von oben in den Luftstrom hinein und je nach Gewicht und
Luftwiderstand durchlaufen sie eine unterschiedliche Bahn. Teilchen mit größerer Dichte
bzw. kompakterer Form fallen direkt nach unten und Teilchen mit geringerer Dichte
bzw. größerer Form werden mehr vom Luftstrom mitgerissen. Infolgedessen fallen an
unterschiedlichen Positionen entlang des Luftstromes verschiedene Partikelfraktionen
mit unterschiedlicher Dichte und/oder Größe an.
[0003] Windsichter werden insbesondere dafür verwendet, Kerne und Schalen oder Produkte
und Verunreinigungen voneinander zu trennen. Windsichter kommen insbesondere bei der
Trennung von gebrochenen Kaffeebohnen, der Trennung von Verunreinigungen von ganzen
Kaffeebohnen und der Aufbereitung von Sonnenblumenkernen, Reis, Hafer und Raps zum
Einsatz.
[0004] Ein aus dem Markt bekannter Mehrkammer-Querstromwindsichter hat in einem gemeinsamen
Sichtergehäuse eine erste Sichterkammer und eine zweite Sichterkammer, die über ein
Wehr miteinander verbunden sind. In die erste Sichterkammer wird durch ein Lüftungsgitter
und einen nachfolgenden Luftkanal ein Luftstrom in die erste Sichterkammer eingeleitet.
Darüber ist eine Produktaufgabe vorhanden, durch die Partikel eingespeist werden,
die von einer Produktrutsche mit einer Ablaufkante in den aus dem Luftkanal austretenden
Luftstrom hineinfallen. In der ersten Sichterkammer, die auch als Arbeitsraum bezeichnet
wird, fallen grobe Partikel nach unten und werden durch einen Produktaustrag ausgetragen.
Die feinen Partikel werden vom Luftstrom mitgenommen und gelangen über das Überlaufwehr
in die zweite Sichterkammer, die auch als Expansionsraum bezeichnet wird. Dort fallen
die feinen Partikel in einen zweiten Produktaustrag im Boden der zweiten Sichterkammer.
Der Luftstrom ggf. mit feinsten Partikeln tritt oben aus der zweiten Sichterkammer
durch einen Austrittsschacht aus.
[0005] Der Produktmengenstrom der über die Produktrutsche aufgegebenen Partikel sowie der
Neigungswinkel der Produktrutsche sind einstellbar. Ferner befinden sich in der ersten
Sichterkammer hinter dem Luftaustritt des Luftkanals mehrere parallele Leitbleche
mit einstellbarem Neigungswinkel zur Beeinflussung der Luftströmung in der ersten
Sichterkammer. Schließlich ist die Höhe des Überfallwehres einstellbar. Durch Einstellen
der genannten einstellbaren Bauteile ist der Trennschnitt bzw. die Trennschärfe des
Windsichters beeinflussbar, d.h. welcher Anteil des aufgegebenen Produkts in die grobe
Partikelfraktion und welcher Anteil in die feine Partikelfraktion gelangt. Darüber
hinaus kann der Trennschnitt über den Luftmengenstrom beeinflusst werden, der dem
Windsichter zugeführt wird. Hierfür kann der von einem Gebläse gelieferte Luftmengenstrom
mittels Bypass mit Falschluftöffnung oder Frequenzumrichter gesteuert werden. Die
Einstellung des Trennschnittes über den Luftmengenstrom kann dadurch begrenzt sein,
dass an das Gebläse mehrere Windsichter oder andere Maschinen angeschlossen sind.
Des Weiteren ist die Einstellbarkeit durch den maximalen Luftmengenstrom begrenzt,
der von dem Gebläse an den Windsichter geliefert werden kann.
[0006] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Querstromwindsichter
zu schaffen, der bei einem gegebenen Gebläse eine weitergehende Einstellung des Trennschnittes
ermöglicht.
[0007] Die Aufgabe wird durch einen Querstromwindsichter mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Querstromwindsichters sind in Unteransprüchen
angegeben.
[0008] Der erfindungsgemäße Querstromwindsichter zum Trennen von Partikeln unterschiedlicher
Größe und/oder Dichte in einem Luftstrom umfasst:
- eine erste Sichterkammer mit Seitenwänden, einer Deckwand und einer Bodenwand,
- einen ersten Lufteinlass in einer Seitenwand,
- einen Luftkanal in der ersten Sichterkammer, der einen mit dem ersten Lufteinlass
verbundenen Lufteintritt und einen in der ersten Sichterkammer mündenden Luftaustritt
aufweist,
- eine oberhalb des Luftkanals angeordnete Produktaufgabe, die einen Produkteinlass
in einer Deckwand oder einer Seitenwand und eine unterhalb des Produkteinlasses angeordnete
Produktrutsche innerhalb der ersten Sichterkammer aufweist, die vom Produkteinlass
weg nach unten geneigt ist und oberhalb des Luftaustritts des Luftkanals eine erste
Ablaufkante aufweist,
- einen ersten Luftauslass in einer Seitenwand der ersten Sichterkammer, die der Seitenwand
mit dem ersten Lufteinlass gegenüberliegt,
- einen Grobgutauslass in der Bodenwand der ersten Sichterkammer und
- mindestens ein in der ersten Sichterkammer außerhalb des Strömungskanals vor dem Luftaustritt
angeordnetes, zum ersten Luftauslass hin ansteigendes Strömungsleitblech, um aus dem
Lüftungskanal austretende Luft in der ersten Sichterkammer nach oben abzulenken,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Seitenwand mit dem ersten Lufteinlass eine Abdeckung angeordnet ist, die in
verschiedenen Positionen an der Seitenwand einstellbar ist, in denen sie den ersten
Lufteinlass in einem unterschiedlichen Ausmaß abdeckt.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Windsichter gelangt das Grobgut in den Grobgutauslass und
das Feingut wird durch den ersten Luftauslass ausgetragen. Durch Einstellen der Position
einer Abdeckung am ersten Lufteinlass wird die Strömung der Luft in der Sichterkammer
so beeinflusst, dass der Trennschnitt zwischen den Partikeln verändert wird, die in
das Grobgut und das Feingut gelangen. Überraschenderweise haben Untersuchungen erbracht,
dass sich die Einstellung der Abdeckung am ersten Lufteinlass durch den Luftkanal
hindurch auf die Luftströmung in der Sichterkammer so auswirkt, dass eine Veränderung
des Trennschnittes in Bereiche hinein möglich ist, die mittels desselben Querstromwindsichters
ohne Abdeckung und demselben Gebläse auch bei Betrieb des Gebläses mit maximaler Leistung
nicht erreichbar sind. Mit der Erfindung ist somit eine weitergehende bzw. flexiblere
Beeinflussung des Trennschrittes als bei herkömmlichen Windsichtern ohne Abdeckung
möglich.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist im ersten Lufteinlass ein
Lüftungsgitter angeordnet. Hierdurch werden die Luftströmung in der ersten Sichterkammer
und der Trennschnitt vorteilhaft beeinflusst.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Abschirmung ein plattenförmiger Schieber,
der entlang mindestens einer vertikalen Führung verlagerbar ist und ist eine Feststelleinrichtung
zum Feststellen des Schiebers in verschiedenen Positionen entlang der Führung vorhanden.
Hierdurch wird ein genaues Einstellen des Trennschnittes erleichtert. Gemäß einer
anderen Ausführungsart ist die Abdeckung schwenkbar, sodass sie den Lufteinlass mehr
oder weniger überdeckt, und ist eine Feststelleinrichtung zum Feststellen der Abschirmung
in verschiedenen Schwenkstellungen vorhanden. Gemäß einer anderen Ausführungsart ist
die Abdeckung in verschiedenen Positionen am ersten Lufteinlass anbringbar und sind
Feststelleinrichtungen zum Feststellen der Abdeckung in unterschiedlichen Positionen
an der Seitenwand vorhanden, in denen die Abdeckung den Lufteinlass in unterschiedlichem
Ausmaß abdeckt.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Produktrutsche einen feststehenden
Teil mit einer zweiten Ablaufkante am unteren Ende, eine in einem Abstand von der
zweiten Ablaufkante angeordnete Begrenzungswand, die gemeinsam mit dem feststehenden
Teil der Produktrutsche einen Austrittsspalt begrenzt, eine am Austrittsspalt, insbesondere
oberhalb oder innerhalb desselben, angeordnete Verteilwalze und einen unterhalb der
Verteilwalze angeordneten unteren Teil der Produktrutsche mit der ersten Ablaufkante
am unteren Ende auf. Diese Ausführungsart ermöglicht ein genaues Einstellen des in
die erste Sichterkammer eingespeisten Produktmengenstromes. Ferner begünstigt sie
eine gleichmäßige Verteilung des Produktmengenstromes über die Breite der Sichterkammer.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der untere Teil der Produktrutsche eine um
eine erste horizontale Achse in verschiedene Schwenkstellungen schwenkbare erste Klappe
und sind Einstelleinrichtungen zum Einstellen der ersten Klappe in einer bestimmten
Schwenkstellung vorhanden. Die Einspeisung des Produktmengenstromes in die Luftströmung
und damit der Trennschnitt wird durch die Schwenkstellung der ersten Klappe beeinflusst.
Diese Ausführungsart verbessert das Einstellen des Trennschnittes.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Begrenzungswand eine oberhalb des Austrittsspalts
um eine zweite horizontale Achse schwenkbar gelagerte zweite Klappe. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsart schwenkt die zweite Klappe aufgrund ihres Gewichts in eine definierte
Ausgangslage in einem Abstand von der zweiten Ablaufkante. Die zweite Klappe passt
sich durch Schwenken an unterschiedliche Partikelgrößen an, wodurch eine Beeinträchtigung
des Produkts vermieden wird.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind mehrere parallele und mit Abstand voneinander
angeordnete Strömungsleitbleche vorhanden. Dies begünstigt eine vorteilhafte Ausbildung
der Luftströme in der ersten Sichterkammer.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der Querstromwindsichter ein Mehrkammer-Querstromwindsichter,
d.h. er weist mehrere Sichterkammern auf, die hintereinander geschaltet sind und nacheinander
vom Luftstrom durchströmt werden. In jeder Sichterkammer wird eine Produktfraktion
vom Luftstrom abgetrennt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart ist der Querstromwindsichter
ein Zweikammer-Querstromwindsichter, d.h. ein Querstromwindsichter mit genau zwei
Sichterkammern.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der erste Luftauslass mit einer zweiten Sichterkammer
verbunden, wobei der erste Luftauslass der ersten Sichterkammer zugleich der zweite
Lufteinlass der zweiten Sichterkammer ist, die zweite Sichterkammer in einer Bodenwand
einen Feingutauslass aufweist und die zweite Sichterkammer einen zweiten Luftauslass
aufweist, durch den die Luft aus der zweiten Sichterkammer austritt. Durch diese Ausgestaltung
wird eine Aufteilung des Produktstromes in eine Grobgut- und eine Feingutfraktion
ermöglicht.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der zweite Luftauslass mit einem vertikalen
Austrittsschacht verbunden. Der vertikale Austrittsschacht bewirkt eine besonders
wirksame Abtrennung feiner Partikel von der Luftströmung.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist zwischen benachbarten Sichterkammern ein
Wehr vorhanden. Über das Wehr wird eine Feingutfraktion aus einer Sichterkammer einer
nachfolgenden Sichterkammer zugeführt. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist das
Wehr höhenverstellbar. Durch Einstellung der Höhe des Wehrs ist der Trennschritt zwischen
Grobgut- und Feingutfraktionen beeinflussbar.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist der Grobgut- und/oder der Feingutaustritt
eine Austragschleuse auf. Hierdurch werden Druckverluste in der Sichterkammer vermieden.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der Luftkanal ausgehend vom ersten Lufteinlass
schräg nach unten geneigt. Hierdurch wird die Strömung in der ersten Sichterkammer
vorteilhaft beeinflusst.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnung näher erläutert,
die einen Zweikammer-Querstromwindsichter in einem Vertikalschnitt zeigt.
[0023] Der Querstromwindsichter 1 hat ein Sichtergehäuse 2, in dem eine erste Sichterkammer
3 und eine zweite Sichterkammer 4 ausgebildet ist. Das Sichtergehäuse 2 ist im Wesentlichen
quaderförmig mit einer Deckwand 5, einer Bodenwand 6, zwei stirnseitigen Seitenwänden
7, 8 und zwei längsseitigen Seitenwänden 9, 10.
[0024] Etwa in der Mitte des Sichtergehäuses 2 ist ein entlang Führungen 11, 12 höhenverstellbares
Wehr 13 angeordnet, das sich von der vor der Bildebene angeordneten, vorderen längsseitigen
Seitenwand 9 bis zu der hinter der Bildebene angeordneten, hinteren längsseitigen
Seitenwand 10 erstreckt. Auf der Bodenwand 6 sind zwei aufeinander zu geneigte erste
und zweite Bodenbleche 14, 15 angeordnet, wobei über das im Bild linke erste Bodenblech
14 das im Bild rechte zweite Bodenblech 15 hinaussteht und mit seinem oberen Rand
bis zum höhenverstellbaren Wehr 13 ragt. Die ersten und zweiten Bodenbleche 14, 15
erstrecken sich ebenfalls von der vorderen, längsseitigen Seitenwand 9 bis zur hinteren
längsseitigen Seitenwand 10.
[0025] Die ersten und zweiten Bodenbleche 14, 15 und das höhenverstellbare Wehr 13 trennen
die erste Sichterkammer 3 von der zweiten Sichterkammer 4.
[0026] Die in der Zeichnung linke stirnseitige Seitenwand 7 weist einen ersten Lufteinlass
16 mit einem darin angeordneten Lüftungsgitter 17 auf. Daran schließt sich mit einem
Lufteinlass 18 ein Luftkanal 19 an, der einen Luftaustritt 20 am entgegengesetzten
Ende aufweist. Der Luftkanal 19 wird unten durch ein vom ersten Lufteinlass 18 ausgehend
bis zur Bodenwand nach unten geneigtes, unteres Luftkanalblech 21 und oben durch vom
ersten Lufteinlass 18 nach unten geneigtes, mehrfach abgewinkeltes oberes Luftkanalblech
22 begrenzt, die sich jeweils von der einen bis zur anderen längsseitigen Seitenwand
9, 10 erstrecken.
[0027] Oberhalb des Luftkanals 19 ist eine Produktaufgabe 23 vorhanden, die in der Deckwand
5 einen Produkteinlass 24 und darunter eine Produktrutsche 25 aufweist. Die Produktrutsche
25 ist vom Produkteinlass 23 weg nach unten geneigt und hat oberhalb des Luftaustritts
20 des Luftkanals 19 eine erste Ablaufkante 26.
[0028] Die Produktrutsche 25 weist einen feststehenden oberen Teil in Form eines feststehenden,
nach unten geneigten ersten Bleches 27 mit einer zweiten Ablaufkante 28 am unteren
Ende auf. Der untere Teil der Produktrutsche 25 umfasst einen feststehenden Teil in
Form eines nach unten geneigten zweiten Blechs 29 und darunter eine um eine erste
horizontale Achse 30 in verschiedene Schwenkstellungen schwenkbare erste Klappe 31
sowie Einstelleinrichtungen zum Einstellen der ersten Klappe 31 in eine bestimmte
Schwenkstellung.
[0029] In einem Abstand von der zweiten Ablaufkante 28 ist eine Begrenzungswand 32 angeordnet,
die eine um eine zweite horizontale Achse 33 schwenkbar gelagerte zweite Klappe 34
ist. Sie begrenzt gemeinsam mit dem feststehenden Teil der Produktrutsche 25 einen
Austrittsspalt 35. Dort ist eine Verteilwalze 36 angeordnet.
[0030] Oberhalb des unteren Teils der Produktrutsche 25 befindet sich neben der zweiten
Klappe 34 eine erste vertikale Trennwand 37, die oberhalb der zweiten Klappe 34 endet.
Vom unteren Rand der vertikalen Trennwand 37 geht eine schräg auf die Deckwand 5 zu
nach oben geneigte, durchsichtige Scheibe 38 aus, die z.B. aus Plexiglas besteht.
Oberhalb der Scheibe ist in der Deckwand ein Sichtfenster 39 angeordnet, das durch
eine weitere durchsichtige Scheibe geschlossen ist.
[0031] Vom oberen Ende der geneigten Scheibe 38 geht ein Umlenkblech 40 aus, das sich in
einem großen Bogen um den oberen Rand des Wehres 13 herum erstreckt, rechts neben
und unterhalb des Wehrs 13 zurück nach oben gekrümmt ist und durch eine zweite vertikale
Trennwand 41 mit der Deckwand 5 verbunden ist.
[0032] Das Wehr 13 hat auf der in der Zeichnung linken Seite eine nach außen gewölbte Außenseite,
die sich bis über die Oberkante 42 des Wehres 13 hinweg erstreckt. Zwischen der Oberkante
42 des Wehrs 13 und dem Umlenkblech 40 ist ein erster Luftauslass 43 der ersten Sichterkammer
3 vorhanden, der zugleich ein zweiter Lufteinlass 44 der zweiten Sichterkammer 4 ist
und auch als Wehrüberlauf bezeichnet wird.
[0033] In den längs gerichteten Seitenwänden 9, 10 befinden sich ovale, durch transparente
Scheiben abgedeckte Sichtfenster 45, 46.
[0034] In der Bodenwand 6 ist im Bereich der ersten Sichterkammer zwischen dem unteren Luftkanalblech
21 und dem ersten Bodenblech 14 ein trichterförmig nach unten ausgeformter Bodenabschnitt
47 vorhanden. Am unteren Ende dieses Bodenabschnittes 47 befindet sich ein Grobgutauslass
48.
[0035] Ferner ist die zweite Sichterkammer 4 im Bild rechts durch ein drittes Bodenblech
49 begrenzt, das unten in einem Abstand von dem zweiten Bodenblech 15 auf der Bodenwand
6 aufsitzt und am oberen Rand mit der rechten stirnseitigen Seitenwand 8 verbunden
ist.
[0036] Die zweite Sichterkammer 4 hat zwischen dem zweiten Bodenblech 15 und dem dritten
Bodenblech 49 einen Feingutauslass 50, der unten eine Austragschleuse 51 mit Ausgang
52 in der Bodenwand 6 aufweist.
[0037] Ferner hat die zweite Sichterkammer 4 in der Deckwand 5 zwischen der zweiten vertikalen
Trennwand 41 und der rechten stirnseitigen Seitenwand 8 einen zweiten Luftauslass
53, der mit einem vertikalen Austrittsschacht 54 verbunden ist.
[0038] In der ersten Sichterkammer 3 sind außerhalb des Luftkanals 19 und vor seinem Luftaustritt
20 mehrere parallele Strömungsleitbleche 55 angeordnet. Die Anordnung aus mehreren
parallelen Strömungsleitblechen 55 erstreckt sich von der Ablaufkante 26 bis zum Wehr
13. Jedes Strömungsleitblech 55 erstreckt sich von der hinteren längsseitigen Seitenwand
16 bis zur vorderen längsseitigen Seitenwand 9. Die Strömungsleitbleche 55 haben beispielsweise
ein Tropfenprofil. Sie sind ausgehend vom Luftaustritt 20 in Richtung auf das Wehr
13 schräg nach oben geneigt. Mittels nicht gezeigter Einstelleinrichtungen sind die
Strömungsleitbleche 55 synchron schwenkbar.
[0039] An der Außenseite der linken stirnseitigen Seitenwand 7 ist eine Abdeckung 56 vorhanden,
die als Schieber ausgebildet ist, der entlang einer vertikalen Führung 57 an der Seitenwand
verlagerbar ist. Mittels einer Feststelleinrichtung 58, z.B. einer Klemmschraube,
ist die Abdeckung 56 in verschiedenen Positionen entlang der Führung 57 feststellbar,
in denen er den ersten Lufteinlass 16 in unterschiedlichem Ausmaß ablenkt.
[0040] Der Querstromwindsichter 1 wird zum Trennen verschieden großer bzw. schwerer Partikel,
z.B. von Kaffeebohnen, voneinander verwendet. Hierfür wird über den Austrittsschacht
54 an den Luftauslass 53 ein Gebläse angeschlossen. Durch den Produkteinlass 24 werden
Kaffeebohnen oder andere Partikel aufgegeben. Diese werden im oberen Teil der Produktrutsche
25 vor der Verteilwalze 36 angestaut und von dieser gleichmäßig auf den unteren Teil
der Produktrutsche 25, 31 abgegeben. Die Partikel rutschen über die erste Ablaufkante
26 ab, wobei ihre Flugbahn von der Schwenkstellung der ersten Klappe 31 bestimmt wird.
[0041] Die durch das Gebläse in den Luftkanal 19 eintretende Luft wird mittels der Strömungsleitbleche
55 nach oben abgelenkt und bildet in der ersten Sichterkammer 3 eine Luftströmung
aus. Hierdurch werden leichtere Partikel bzw. Partikel mit größerem Strömungswiderstand
mitgerissen und über das Wehr 13 ausgetragen. Gröbere Partikel fallen in den Grobgutauslass
48 und werden durch diesen dem Windsichter entnommen. Die über das Wehr 13 übertretenden
feinen Partikel werden vom Luftstrom in die zweite Sichterkammer 4 mitgerissen, wo
der Luftstrom nach oben abgelenkt wird, um oben aus dem Austrittsschacht 54 auszutreten.
Hierbei werden nur noch feinste Partikel mitgerissen. Eine feine Fraktion Partikelgelangt
zum Feingutauslass 50, wo sie durch die Austragsschleuse 51 ausgetragen wird.
[0042] Der Trennschnitt zwischen den feinen Partikel, die der zweiten Sichterkammer 4 zugeführt
werden, um aus dem Feingutauslass 50 ausgetragen zu werden, und den groben Partikel,
die durch den Grobgutauslass 48 der ersten Sichterkammer 3 ausgetragen werden, wird
durch verschiedene Faktoren bestimmt. Maßgeblich sind insbesondere die Schwenkstellungen
der ersten Klappe 31, der Strömungsleitbleche 55 und die Höheneinstellung des Wehrs
13. Weiterhin von erheblichem Einfluss ist die Position der Abdeckung 56. Durch Verlagern
der Abdeckung 56 aus einer Stellung, in der sie den ersten Lufteinlass 16 völlig freigibt,
in eine den ersten Lufteinlass 16 teilweise abdeckende Position, kann der Trennschnitt
56 zu größeren Partikeln hin verlagert werden, als dies ohne Abdeckung möglich wäre.
1. Querstromwindsichter zum Trennen von Partikeln unterschiedlicher Größe und/ oder Dichte
in einem Luftstrom umfassend
- eine erste Sichterkammer (3) mit Seitenwänden (7, 9, 10), einer Deckwand (5) und
einer Bodenwand (6),
- einen ersten Lufteinlass (16) in einer Seitenwand (7),
- einen Luftkanal (19) in der ersten Sichterkammer (3), der einen mit dem ersten Lufteinlass
(16) verbundenen Lufteintritt (17) und einen in der ersten Sichterkammer (3) mündenden
Luftaustritt (20) aufweist,
- eine oberhalb des Luftkanals (19) angeordnete Produktaufgabe (23), die einen Produkteinlass
(24) in einer Deckwand (5) oder einer Seitenwand und eine unterhalb des Produkteinlasses
(24) angeordnete Produktrutsche (25) innerhalb der ersten Sichterkammer (3) aufweist,
vom Produkteinlass (24) weg nach unten geneigt ist und oberhalb des Luftaustritts
des Luftkanals eine erste Ablaufkante aufweist,
- einen ersten Luftauslass (43) in einer Seitenwand der ersten Sichterkammer (3),
die der Seitenwand (7) mit dem ersten Lufteinlass (16) gegenüberliegt,
- einen Grobgutauslass (48) in der Bodenwand (6) der ersten Sichterkammer (3) und
- mindestens ein in der ersten Sichterkammer (3) außerhalb des Strömungskanals (19)
vor dem Luftaustritt (20) angeordnetes, zum ersten Luftauslass (43) hin ansteigendes
Strömungsleitblech (55), um aus dem Luftkanal (19) austretende Luft in der ersten
Sichterkammer (3) nach oben abzulenken,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Seitenwand (7) mit dem ersten Lufteinlass (16) eine Abdeckung (56) angeordnet
ist, die in verschiedenen Positionen an der Seitenwand (7) einstellbar ist, in denen
sie den ersten Lufteinlass (16) in einem unterschiedlichen Ausmaß abdeckt.
2. Querstromwindsichter nach Anspruch 1, bei dem im ersten Lufteinlass (16) ein Lüftungsgitter
(17) angeordnet ist.
3. Querstromwindsichter nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Abschirmung (56) ein plattenförmiger
Schieber ist, der entlang mindestens einer vertikalen Führung (57) verlagerbar ist
und eine Feststelleinrichtung (58) zum Feststellen des Schiebers in verschiedenen
Positionen entlang der Führung (57) vorhanden ist.
4. Querstromwindsichter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Produktrutsche
(25) einen feststehenden Teil mit einer zweiten Ablaufkante (28) am unteren Ende,
eine in einem Abstand von der zweiten Ablaufkante angeordnete Begrenzungswand (32),
die gemeinsam mit dem feststehenden Teil der Produktrutsche einen Austrittsspalt (35)
begrenzt, eine am Austrittsspalt (35) angeordnete Verteilwalze (36) und einen unterhalb
der Verteilwalze (36) angeordneten unteren Teil der Produktrutsche (29, 31) mit der
ersten Ablaufkante (26) am unteren Ende aufweist.
5. Querstromwindsichter nach Anspruch 4, bei dem der untere Teil der Produktrutsche (29,
31) eine um eine erste horizontale Achse (30) in verschiedene Schwenkstellungen schwenkbare
erste Klappe (31) ist und Einstelleinrichtungen zum Einstellen der ersten Klappe (31)
in eine bestimmte Schwenkstellung vorhanden sind.
6. Querstromwindsichter nach Anspruch 4 oder 5, bei dem die Begrenzungswand (32) eine
oberhalb des Austrittsspalts um eine zweite horizontale Achse (33) schwenkbar gelagerte
zweite Klappe (34) ist.
7. Querstromwindsichter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem mehrere parallele und
mit Abstand voneinander angeordnete Strömungsleitbleche (55) vorhanden sind.
8. Querstromwindsichter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, der einen Mehrkammer-Querstromwindsichter
mit mehreren Sichterkammern, vorzugsweise ein Zweikammer-Windsichter mit zwei Sichterkammern
(3, 4), ist.
9. Querstromwindsichter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem der erste Luftauslass
(43) mit einer zweiten Sichterkammer (4) verbunden ist, wobei der erste Luftauslass
(43) zugleich der zweite Lufteinlass (44) der zweiten Sichterkammer (4) ist, die zweite
Sichterkammer (4) in einer Bodenwand (6) einen Feingutauslass (50) aufweist und die
zweite Sichterkammer (4) einen zweiten Luftauslass (53) aufweist, durch den die Luft
aus der zweiten Sichterkammer (4) austritt.
10. Querstromwindsichter nach Anspruch 9, bei dem der zweite Luftauslass (53) mit einem
vertikalen Austrittsschacht (54) verbunden ist.
11. Querstromwindsichter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem zwischen benachbarten
Sichterkammern (3, 4) ein Wehr (13) vorhanden ist.
12. Querstromwindsichter nach Anspruch 11, bei dem das Wehr (13) höhenverstellbar ist.
13. Querstromwindsichter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem der Feingutauslass
(50) eine Austragsschleuse (51) aufweist.
14. Querstromwindsichter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem der Luftkanal (19)
ausgehend von dem ersten Lufteinlass (16) schräg nach unten geneigt ist.