[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prägewalzen von Metallbändern, insbesondere
Metallbändern bestehend aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, aufweisend ein
Walzgerüst mit mindestens einem Arbeitswalzenpaar, mit welchem das Metallband kaltgewalzt
werden kann sowie ein Verfahren zum Prägewalzen von Metallbändern, vorzugsweise Metallbändern
bestehend aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung unter Verwendung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0002] Das Prägewalzen von Aluminiumbändern wird unter Verwendung von Walzgerüsten, welche
mindestens ein Arbeitswalzenpaar aufweisen, durchgeführt. Arbeitswalzen werden paarweise
beispielsweise in einem Duo-Walzgerüst, Quarto-Walzgerüst oder auch Sexto-Walzgerüst
eingesetzt. Beim Prägewalzen wird die Oberflächentopografie der Arbeitswalzen grundsätzlich
auf die Oberfläche des zu walzenden Metallguts, beispielsweise auf Metallbänder bestehend
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, übertragen. Gegenüber dem konventionellen
Kaltwalzen, das zum Ziel hat hohe Dickenabnahmen einzustellen, also mit hohen Abwalzgraden,
welche vorzugsweise oberhalb von 20 % liegen, Bänder zu walzen, wird beim Prägewalzen
mit deutlich geringeren Stichabnahmen gearbeitet. Ziel des Prägewalzens ist es, die
Oberflächentopografie der Arbeitswalzen exakt und möglichst ohne Streckung der Strukturen
auf die Metallbänder, vorzugsweise Aluminium-oder Aluminiumlegierungsbänder abzuprägen.
[0003] Typische Oberflächentopografien, welche für das Prägewalzen verwendet werden, stellen
mit dem EDT- (Electron-Discharge-Texture), EBT- (Electron-Beam-Texture), SBT- (Shot-Blast-Texture)
Verfahren hergestellte oder lasertexturierte Walzenoberflächen dar. Aber auch nach
dem Topocrom-Verfahren hergestellte Walzenoberflächen, bei welchem die Oberflächenstrukturen
durch galvanisches Aufbringen von Chrom auf die Walzenoberfläche erhalten werden oder
durch das Aufbringen von Chrom gehärtet sind, werden beim Prägewalzen verwendet.
[0004] Problematisch beim Prägewalzen ist, dass sich die im Vergleich zum konventionellen
Walzen deutlich raueren Walzenoberflächen mit Aluminiumabrieb, beispielsweise mit
feinem Flitter aus Aluminiumoxiden zusetzen und damit ein genaues Abprägen der Topografie
auf der Bandoberfläche mit verschmutzten Walzenoberflächen nicht mehr erfolgen kann.
Um dies zu verhindern, werden Prägewalzstiche unter Einsatz eines Walzmediums, beispielsweise
eines Walzöls oder eines in einer Lösung befindlichen Schmierstoffes (z. B. wasserbasierte
Walzemulsion) durchgeführt. Durch den Einsatz der Walzmedien kann durch Beeinflussung
der Reibungsverhältnisse im Walzspalt eine Trennung von Band und Walze erreicht werden,
sodass die Walzenstrukturen sich durch Abrieb nicht so schnell zusetzen können und
eine höhere Konstanz in der Abprägung erreicht wird. Je dicker der Walzölfilm zwischen
Prägewalze und Band ist, desto schlechter ist jedoch die Abprägung der Walzentopografie
auf das Band. Um den hydrodynamischen Walzöleinzug und damit die Dicke des Ölfilms
in Grenzen zu halten, werden Prägewalzstiche mit gegenüber dem konventionellen Kaltwalzen
geringeren Walzgeschwindigkeiten durchgeführt. Vor dem Walzspalt liegt dabei ein ausreichend
hohes Ölangebot vor, das über Schmierbänke und -düsen auf das Band bzw. in den Walzspalt-Einlauf
aufgebracht wird. Es muss insofern ein Kompromiss zwischen der Stabilität der Topografie
der Arbeitswalze und der Güte der Abprägung gefunden werden, um einen stabilen Produktionsprozess
zu gewährleisten.
[0005] Daneben kann auch die Walzenoberfläche, bei für das Prägewalzen von Aluminiumbändern
vorgesehenen Arbeitswalzen durch eine Hartverchromung in Bezug auf deren Affinität
zur Aufnahme von Aluminiumabrieb verbessert werden. Diese Maßnahme ist allerdings
relativ kostenintensiv und führt alleine nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Alternativ
dazu sind auch Reinigungssysteme bekannt, welche zum Reinigen der Arbeitswalzen beim
Warmwalzen oder zur Reinigung der Stützwalzen beim Folienwalzen verwendet werden.
Diese Reinigungsmedien enthalten überwiegend abrasive Schleifmittel oder Fluide und
führen zu einem nicht gewünschten Abtrag der Walzentopografie. Problematisch ist dabei
auch das Einbringen der Reinigungsmedien und der entfernten Flitter in die Walzmedien
des Walzprozesses. Die Reinigungsmedien beeinflussen üblicherweise die eingesetzten
Walzmedien negativ in ihrer Schmierwirkung, so dass sich der Eintrag von Reinigungsmedien
in die Walzmedien negativ auf die Walzleistung der Arbeitswalzen auswirkt.
[0006] Das US-Patent
US 4,653,303 beschreibt beispielsweise ein kombiniertes Reinigen und Beaufschlagen der Arbeitswalzen
mit einem Walzöl, wobei die Oberflächen der Arbeitswalzen mittels Bürsten gereinigt
werden. Die gesamte Bürst- und Schmiereinheit muss aufwendig gegenüber der Walze abgekapselt
und abgedichtet werden, um nicht zu viel Walzöl und den Bürstenabrieb auf die Walze
zu bringen.
[0007] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 385 097 A2 ist ein Verfahren zum Dressierwalzen von Stählen bekannt, bei welchem mittels Sprühdüsen
oder einer Sprühleiste ein oberflächenaktives Mittel zur Reinigung der Dressierwalzen
auf die Walzenoberfläche aufgesprüht wird. Hier bestehen die oben beschriebenen Probleme
in Bezug auf den notwendigen Einsatz eines Walzmediums im Walzprozess.
[0008] Die Verwendung eines Vliesstoffs zur Reinigung einer Walze eines Superkalanders für
die Druckindustrie ist aus dem US-Patent
US 4,953,252 bekannt. Walzen eines Superkalanders sind aber in keiner Weise mit Arbeitswalzen
eines Kaltwalzgerüsts vergleichbar und weisen insbesondere völlig andere Oberflächentopografien
auf. Zudem wird mittels Kalanderwalzen keine Umformung in das Gut eingebracht, so
dass der Belastungsfall und die Art und Menge des Abriebs sich grundsätzlich vom Prägewalzen
von Metallbändern unterscheiden.
[0009] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Prägewalzen von Metallbändern, vorzugsweise Metallbändern bestehend
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung vorzuschlagen, mit welcher bzw. mit welchem
das Prägewalzen im Hinblick auf die Stabilität und die Güte der Abprägung der Walzentopografie
deutlich verbessert werden kann.
[0010] Gemäß einer ersten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben aufgezeigte Aufgabe
für eine Vorrichtung zum Prägewalzen von Metallbändern dadurch gelöst, dass für mindestens
eine der Arbeitswalzen mindestens eines Arbeitswalzenpaares eine Reinigungsvorrichtung
vorgesehen ist, welche Mittel aufweist, mit welchen die Walzenoberfläche während des
Walzen zumindest partiell in Kontakt mit mindestens einem bandförmigen Vliesstoff
gebracht werden kann.
[0011] Es wurde herausgefunden, dass durch in Kontakt bringen des bandförmigen Vliesstoffs
mit der Walzenoberfläche die Oberfläche der Arbeitswalzen auf einfache Weise gereinigt
werden kann und der Walzabrieb auf den Arbeitswalzen von der Walzenoberfläche entfernt
werden kann. Damit steht ein einfacher Reinigungsprozess zur Verfügung, welcher zu
einem konstanten Abprägeverhalten der Arbeitswalzenoberfläche führt. Insbesondere
kann die Walzenoberfläche auch auf einfache Weise während des Walzens vom Walzabrieb
des Aluminiumbandes befreit werden und ein verbessertes Abprägeverhalten der Walzenoberfläche
beim Abprägen der Oberflächentopografie auf das Metallband, insbesondere Aluminium-
oder Aluminiumlegierungsband gewährleistet werden.
[0012] Als Vliesstoffe werden im Allgemeinen Gebilde aus Fasern begrenzter Länge, Endlosfasern
oder geschnittenen Garnen jeglicher Art und jeglichen Ursprungs verstanden, die zu
einem Vlies zusammengefügt und miteinander verbunden worden sind. Vliesstoffe werden
unter anderem zur Bereitstellung von Reinigungsmitteln verwendet, z.B. für die Bereitstellung
mehrfach verwendbarer Reinigungstücher. Für die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
werden bevorzugt abriebfeste Vliesstoffe verwendet, um den Einfluss des Vliesstoffs
auf den Reinigungsprozess zu minimieren.
[0013] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen der Vorrichtung zum Prägewalzen
kann dadurch bereitgestellt werden, dass mindestens eine Arbeitswalze des mindestens
einen Arbeitswalzenpaares eine spezifische Oberflächentopografie für ein Prägewalzen
von Metallbändern, insbesondere Metallbändern aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung,
aufweist. Als bevorzugte spezifische Oberflächentopografien für ein Prägewalzen von
Metallbändern werden beispielsweise nach dem EDT-, EBT-, SBT-Verfahren oder nach dem
Topocrom-Verfahren hergestellte Oberflächen aber auch lasertexturierte Oberflächentopografien
verwendet. Diese Walzenoberflächen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine vergleichsweise
hohe mittlere Rauheit R
a von beispielsweise 1 - 5 µm aufweisen und damit anfällig für das Ablagern von Walzabrieb
während des Walzens sind. Es hat sich gezeigt, dass der Kontakt der Walzenoberfläche
mit mindestens einem bandförmigen Vliesstoff dazu führt, dass der Vliesstoff die Abriebpartikel
auch aus den Vertiefungen der Walzenoberflächentopografie entfernen kann und damit
zu einer deutlichen Verbesserung der Abprägung während des Walzprägens führt. Insbesondere
weist die mindestens eine Arbeitswalze dann eine verlängerte Standzeit auf.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist für beide Arbeitswalzen des mindestens einen
Arbeitswalzenpaares eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen, sodass auf einfache Weise
die Oberflächentopografien der eingesetzten Arbeitswalzen auf beiden Seiten des Metallbandes,
vorzugsweise des Aluminium- oder Aluminiumlegierungsbands, abgeprägt werden können.
[0015] Weist die Reinigungsvorrichtung mindestens eine Anpressrolle auf, mit welcher der
Vliesstoff gegen die Walzenoberfläche der mindestens einen Arbeitswalze gepresst werden
kann, besteht die Möglichkeit, während des Walzens die Walzenoberfläche kontinuierlich
zu reinigen und die Walzenoberfläche durch Rotation der Anpressrolle mit einem sauberen
Bereich des bandförmigen Vliesstoffs in Kontakt zu bringen. Vorzugsweise wird der
Vliesstoff dabei mit einer kontrollierten Relativgeschwindigkeit gegenüber der Walze
verfahren. Die Reinigung kann durch kontinuierlichen Vorschub des Vliesstoffs im Prozess
erfolgen. Alternativ kann der Vorschub des Vliesstoffes, beispielsweise abhängig vom
Verschmutzungsgrad, auch diskontinuierlich erfolgen.
[0016] Weist die Reinigungsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausgestaltung Mittel zum Abwickeln
und Bereitstellen mindestens eines bandförmigen Vliesstoffs für die mindestens eine
Anpressrolle auf, so besteht die Möglichkeit, ausreichend Vliesstoff während des Walzvorgangs
der Walzvorrichtung zur Reinigung der Walzenoberfläche auf einfache Weise zuzuführen.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Reinigungsvorrichtung
Mittel zum Aufwickeln mindestens eines bandförmigen Vliesstoffs nach dem Kontakt mit
der Walzenoberfläche auf, sodass die bereits benutzten Bereiche des Vliesstoffs aufgewickelt
und auf kontrollierte Weise abgeführt werden können.
[0018] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn Mittel zur Beaufschlagung der Walzenoberfläche
mit einem Walzmedium vorgesehen sind, mit welchen das Walzmedium direkt auf die Walzenoberfläche
oder auf den mindestens einen Vliesstoff aufgetragen werden kann. Beim Auftragen des
Walzmediums auf die Walzenoberfläche wird dieser in Umfangsrichtung bevorzugt vor
der Reinigung auf die Walzenoberfläche aufgetragen, sodass der Vliesstoff das Walzmedium
verteilen und zum Teil auch von der Walzenoberfläche mit den Abriebpartikeln wieder
entfernen kann. Hierdurch kann die Ölfilmdicke im Walzspalt minimiert werden, so dass
sowohl eine gute Abprägung erfolgt als auch ein sehr stabiler Walzprozess zur Verfügung
gestellt wird. Dies gelingt besonders gut, wenn der mindestens eine Vliesstoff mit
Walzmedium beaufschlagt wird.
[0019] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung können beispielsweise auf Mittel zur Beaufschlagung
der Walzenoberfläche oder des Vliesstoffs mit einem Walzmedium verzichtet werden,
sofern ein mit Walzmedium vorbehandelter Vliesstoff in der Reinigungsvorrichtung vorgesehen
ist. Mit Hilfe des mit Walzmedium vorbehandelten Vliesstoffes kann die Walzölmenge
auf der Prägewalze und damit auch die Ölfilmdicke im Walzspalt exakt eingestellt werden
und auf ein Minimum reduziert werden. Selbstverständlich können auch zusätzlich Mittel
zum Beaufschlagen der Walzenoberfläche oder des Vliesstoffes mit einem Walzmedium
vorgesehen sein, um die Flexibilität der Vorrichtung zu steigern.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Reinigungsvorrichtung
Mittel zum Reinigen des Vliesstoffes nach dem Kontakt mit der Walzenoberfläche auf,
so dass der Vliesstoff nach dessen Kontakt mit der Walzenoberfläche wiederverwendet
werden kann. Optional sind hierzu zusätzlich Mittel zum erneuten Verwenden des gereinigten
Vliesstoffs vorgesehen, so dass der Vliesstoff inline mit dem Reinigungsschritt der
Arbeitswalzenoberfläche gereinigt und wiederverwendet werden kann. Hierdurch werden
der Verbrauch an Vliesstoff sowie die Kosten für den Vliesstoff reduziert.
[0021] Entspricht die Breite des mindestens einen Vliesstoffs gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Vorrichtung maximal der Breite der Arbeitswalze oder maximal der Breite des Arbeitsbereichs
der mindestens einen Arbeitswalze, kann pro Umdrehung der Arbeitswalzen die gesamte
Walzenoberfläche gereinigt und optional auch mit einem Walzmedium belegt werden.
[0022] Ein in Bezug auf den Arbeitsbereich der Arbeitswalzen mit einer geringeren Breite
versehener Vliesstoff kann dadurch eingesetzt werden, dass gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Vorrichtung Mittel zum Bewegen der Reinigungsvorrichtung parallel zur Drehachse
der mindestens einen Arbeitswalze vorgesehen sind. Hierdurch wird erreicht, dass der
bandförmige Vliesstoff eine einfach zu handhabende Größe aufweisen kann und dennoch
für mehrere unterschiedliche Arbeitswalzen ein identischer Vliesstoff verwendbar ist.
Hierdurch werden die Kosten des Verfahrens weiter reduziert.
[0023] Als Walzmedium wird bevorzugt ein Walzöl verwendet. Alternativ kann auch ein in Lösung
befindlicher Schmierstoff, vorzugsweise eine wasserbasierte Walzemulsion, verwendet
werden.
[0024] Gemäß einer zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren
zum Prägewalzen von Metallbändern, vorzugsweise Metallbändern bestehend aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelöst.
Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung während des Prägewalzens können
die Arbeitswalzen des Prägewalzgerüstes sowohl mit Walzmedium belegt werden als auch
gleichzeitig gereinigt werden. Hierdurch wird auf einfache Weise eine Verlängerung
der Standzeit der Arbeitswalzen und eine bessere Abprägung der Oberflächentopografie
auf das zu walzende Metallband erreicht.
[0025] Wird die Walzenoberfläche mindestens einer Arbeitswalze eines Arbeitswalzenpaares
unter Verwendung des mindestens einen bandförmigen Vliesstoffs teilflächig während
des Walzens gereinigt und erfolgt durch eine Bewegung der Reinigungsvorrichtung in
Axialrichtung der mindestens einen Arbeitswalze eine Reinigung zumindest des beim
Walzvorgang verwendeten Arbeitsbereichs der Walzenoberfläche der Arbeitswalze, kann
ein Vliesstoff eingesetzt werden, welcher eine geringere Breite als die Arbeitswalzen
oder der Arbeitsbereich der Walze selbst aufweist. Die Kosten für den Vliesstoff können
so gesenkt werden, da nicht für jeden spezifischen Arbeitsbereich der Arbeitswalzen
oder jede spezifische Metallbandbreite ein anderer Vliesstoff eingesetzt werden muss.
Ferner besteht die Möglichkeit, auf einfache Weise den gesamten Arbeitsbereich oder
die gesamte Walzenoberfläche der Arbeitswalze zu reinigen.
[0026] Alternativ kann auch eine Mehrzahl an Vliesstoffbahnen eingesetzt werden, deren Breite
geringer ist als der Arbeitsbereich der zu reinigenden Arbeitswalzen, wobei eine Mehrzahl
an Vorrichtungen zur Reinigung vorgesehen sein müssen, welche beabstandet voneinander
insgesamt den gesamten Arbeitsbereich der Arbeitswalzen reinigen.
[0027] Weist gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens mindestens eine der Arbeitswalzen
des mindestens einen Arbeitswalzenpaares eine Oberflächentopografie zum Prägewalzen
auf und beträgt der Abwalzgrad beim Prägewalzen maximal 10 %, vorzugsweise maximal
5 %, kann das erfindungsgemäße Verfahren zu einem deutlich beständigeren Prägewalzvorgang
führen und somit die Kosten für das Prägewalzen senken. Beim Prägewalzen kommt es
insbesondere darauf an, dass die Oberflächentopografie der Arbeitswalzen exakt auf
das Walzgut übertragen wird. Aufgrund der geringen Belegung der Arbeitswalzen mit
Walzabrieb, also Abrieb von dem gewalzten Gut, und der Möglichkeit, die Ölfilmdicke
im Walzspalt so gering wie möglich zu halten, ergibt sich ein besonders vorteilhafter
Walzprägeprozess mit hoher Genauigkeit und konstanter Abprägeleistung. Das Abprägen
von mit dem EDT-Verfahren, EBT-Verfahren, SBT-Verfahren oder mittels Laser texturierter
oder Topocrom beschichteter Walzenoberflächen gelingt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit hoher Qualität und hoher Standzeit der Arbeitswalzen.
[0028] Um den Reinigungseffekt des Vliesstoffs zu verbessern und gleichzeitig die jeweilige
Ölbelegung der mindestens einen Arbeitswalze zu optimieren, wird gemäß einer weiteren
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Walzenoberfläche mindestens einer
Arbeitswalze in Umfangsrichtung vor dem Kontakt mit dem bandförmigen Vliesstoff mit
einem Walzmedium beaufschlagt. Selbstverständlich ist es auch möglich, die mindestens
eine Arbeitswalze nach dem Kontakt mit dem Vliesstoff mit dem Walzmedium zu beaufschlagen,
allerdings entfällt dann der Effekt des Vliesstoffs, die Menge des Walzmediums auf
ein Minimum zu reduzieren.
[0029] Da das Auftragen eines Walzmediums auf die Oberfläche der mindestens einen Arbeitswalze
Schwankungen unterliegt, kann das erfindungsgemäße Verfahren dadurch weiter verbessert
werden, dass das Walzmedium auf den bandförmigen Vliesstoff aufgetragen wird und die
Reinigung der mindestens einen Arbeitswalze gleichzeitig das Beaufschlagen der Walzenoberfläche
mit einem Walzmedium, insbesondere Schmiermittel umfasst. Wie bereits zuvor ausgeführt,
kann hierdurch die aufgetragene Menge des Walzmediums minimiert werden und damit das
Abpräge-Ergebnis während des Walzprägens optimiert werden.
[0030] In einer erfindungsgemäßen Ausführung wird der Vliesstoff abgewickelt, mit der Walze
in Kontakt gebracht und anschließend als gebrauchter Vlies aus dem Prozess abgeführt.
Um das erfindungsgemäße Verfahren aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten, in Bezug auf
den Vliesstoffverbrauch, Zahl der Vlieswechsel, Rüstzeiten etc. weiter zu verbessern,
kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens der Vliesstoff nach dem Kontakt
mit der Walzenoberfläche inline gereinigt und optional erneut mit der Walzenoberfläche
in Kontakt gebracht werden. Inline gereinigt bedeutet, dass der Vliesstoff nach dem
Reinigen der Walzenoberfläche selbst gereinigt wird und anschließend wieder zum Reinigen
der Walzenoberfläche verwendet wird, ohne dass der Vliesstoff aus der Reinigungsvorrichtung
entfernt werden muss. Wird der Vliesstoff nach der Reinigung erneut mit der Walzenoberfläche
in Kontakt gebracht, erfolgt dies vorzugsweise in kontinuierlichem Betrieb.
[0031] Ein ähnlich gutes Ergebnis kann dadurch erreicht werden, dass bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren gemäß einer weiteren Ausgestaltung ein mit einem Walzmedium vorbehandelter
Vliesstoff verwendet wird. Mit Vorbehandlung ist hiermit gemeint, dass der Vliesstoff
bereits Träger des Walzmediums ist und eine optimierte Menge Walzmedium über die Vorbehandlung
des Vliesstoffs auf die Oberfläche der mindestens einen Arbeitswalze aufgetragen werden
kann. Die Menge an Walzmedium, welche der Vliesstoff aufweisen soll, kann dann unabhängig
von den technischen Möglichkeiten zur Beaufschlagung des Vliesstoffs mit einem Walzmedium
am Walzgerüst während des Walzprozesses eingestellt werden.
[0032] Schließlich wird das erfindungsgemäße Verfahren dadurch weiter verbessert, dass nach
dem Prägewalzen die Menge an auf dem Band verbliebenem Walzmedium weniger als 10 mg/m
2 beträgt. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, konstant und homogen über die
Bandoberfläche verteilt geringe Mengen an Walzmedium auf dem prägegewalzten Band zu
hinterlassen, so dass die weitere Verarbeitung des Bandes sich vorteilhaft gestaltet.
[0033] Im Weiteren soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Prägewalzen eines
Metallbandes,
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Prägewalzen
eines Metallbands in einer schematischen Schnittansicht,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Prägewalzen
von Metallbändern in einer schematischen Draufsicht auf die Reinigungsvorrichtung,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Prägewalzen
eines Metallbandes in einer schematischen Draufsicht analog zu Fig. 3,
- Fig. 5
- in schematischen Schnittansichten verschiedene Ausführungen von Walzgerüsten zum Prägewalzen
von Metallbändern und
- Fig. 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Prägewalzen
eines Metallbands in einer schematischen Schnittansicht mit Inline-Vliesstoff-Reinigung.
[0034] Ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Prägewalzen
eines Metallbandes 1, welches beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung oder Aluminium
besteht, ist in Fig. 1 dargestellt. Das Walzgerüst, in dem das mindestens eine Arbeitswalzenpaar
2, 3 angeordnet ist, ist nicht dargestellt. Die Arbeitswalzen 2 und 3 bilden einen
Walzspalt 4, in welchem das Walzgut, hier ein Metallband 1 bestehend aus einer Aluminiumlegierung,
auf eine geringere Dicke abgewalzt wird. Die Walzrichtung ist mit einem Pfeil dargestellt.
Analog ergeben sich auch die Drehrichtungen der beiden Arbeitswalzen 2, 3.
[0035] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist sowohl für die obere Arbeitswalze 2 als
auch für die untere Arbeitswalze 3 eine Reinigungsvorrichtung 5 bzw. 5' vorgesehen,
welche die Walzenoberfläche mindestens einer Arbeitswalze 2, 3 in Kontakt mit einem
Vliesstoff 6, welcher bandförmig ausgebildet ist, bringen kann. Zusätzlich ist in
Fig. 1 auch eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Walzmediums 7, 7' dargestellt.
[0036] Mindestens eine der Arbeitswalzen des Arbeitswalzenpaares 2, 3 weist beispielsweise
eine Oberflächentopografie auf, welche für ein Prägewalzen vorgesehen ist. Oberflächentopografien,
welche für ein Prägewalzen vorgesehen sind, sind beispielsweise Oberflächentopografien,
die durch ein EDT-Verfahren, EBT-Verfahren, SBT-Verfahren oder mittels Laser texturiert
worden sind. Aber auch hartverchromte Walzenoberflächen kommen beim Prägewalzen zum
Einsatz. Aufgrund der Topografie werden mittlere Rauigkeiten auf der Walzenoberfläche
von R
a 1 µm bis maximal 5 µm, vorzugsweise maximal 3 µm erzeugt, mit der Absicht, diese
möglichst exakt auf das zu walzende Gut zu übertragen. Entsprechende Walzgerüste werden
daher auf Abwalzgrade von maximal 10 %, vorzugsweise maximal 5% eingerichtet, da andernfalls
die Gefahr besteht, dass die Topografie aufgrund der starken Umformung des Walzgutes
nicht exakt abgebildet wird.
[0037] Die erfindungsgemäße Vorrichtung verbessert die Abprägung der Walzentopografie bei
Oberflächen, welche für das Prägewalzen vorgesehen sind. Durch die kontinuierliche
Reinigung der Walzenoberfläche kann eine genaue Abprägung der Oberfläche der Walzen
in das Metallband deutlich länger und prozessstabiler erreicht werden, da der Walzabrieb
sicher entfernt wird. Auch die Geschwindigkeit beim Prägewalzen kann durch diese Maßnahme
erhöht werden.
[0038] Bevorzugt weisen die Reinigungsvorrichtungen 5, 5' Anpressrollen 9, 9' auf, mit welchen
der Vliesstoff gegen die Walzenoberfläche der mindestens einen Arbeitswalzenpaars
gepresst werden kann. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Vliesstoff über den gesamten
Flächenkontakt der Anpressrolle 9,9' mit der Oberfläche der Arbeitswalze 2, 3 Kontakt
aufweist und den entsprechenden Bereich reinigt.
[0039] Damit die Arbeitswalzenoberfläche der mindestens einen Arbeitswalze 2, 3 jeweils
mit für den Oberflächenkontakt vorgesehenen Vliesstoff während des Walzens in Kontakt
gebracht werden kann, weist die Reinigungsvorrichtung 5, 5' Mittel zum Abwickeln und
Bereitstellen mindestens eines bandförmigen Vliesstoffs für die mindestens eine Anpressrolle
9, 9' auf.
[0040] Die Mittel zum Bereitstellen des mindestens einen bandförmigen Vliesstoffs 6, 6'
sind vorliegend durch eine Abwickelhaspel 8, 8' in dem Ausführungsbeispiel der Fig.
1 dargestellt. Die Abwickelhaspel 8, 8' wickelt den bandförmigen Vliesstoff 6 ab,
welcher über die Anpressrolle 9, 9' mit der Walzenoberfläche der Arbeitswalzen 2,
3 in Kontakt gebracht wird. Anschließend wird der bandförmige Vliesstoff 6 nach dem
Reinigungsvorgang über Mittel zum Aufwickeln 10, 10' des mindestens einen Vliesstoffs
nach dem Kontakt mit der Walzenoberfläche aufgewickelt. Über die Mittel zum Aufwickeln
10, 10' des mindestens einen bandförmigen Vliesstoffs wird erreicht, dass der verbrauchte
Vliesstoff aus dem Prozess auf einfache Weise abgeführt werden kann.
[0041] Die Mittel 7, 7' zum Beaufschlagen des Walzmediums auf die Walzenoberfläche der Arbeitswalzen
2, 3 tragen das Walzmedium, beispielsweise ein Walzöl oder eine Walzemulsion, bevorzugt
in Umfangsrichtung der Arbeitswalzen während des Walzens vor der Reinigungsvorrichtung,
auf die Walzenoberfläche auf. Die Reinigungsvorrichtung 5, 5' kann das Walzmedium
gleichzeitig als Reinigungsmittel verwenden und das Walzmedium auf der Walzenoberfläche
gleichmäßig verteilen. Überschüssiges Walzmedium wird beim Kontakt mit dem Vliesstoff
von der Walzenoberfläche entfernt. Dadurch werden ein besonders dünner Ölfilm im Walzspalt
sowie eine besonders niedrige Belegung des gewalzten Bandes mit dem Walzmedium erreicht.
Bevorzugt beträgt die Belegung des gewalzten Bandes mit Walzmedium nach dem Prägewalzen
weniger als 10 mg/m
2.
[0042] Fig. 2 zeigt nun ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Schnittansicht, bei welcher im Unterschied zur Fig. 1 die Reinigungsvorrichtungen
5, 5' in Walzrichtung hinter dem Walzspalt angeordnet sind und die Mittel zur Beaufschlagung
der Walzenoberfläche mit einem Walzmedium 7, 7' nicht die Walzenoberfläche direkt,
sondern den mindestens einen bandförmigen Vliesstoff 6, 6' mit einem Walzmedium beaufschlagen.
Das Walzmedium wird dann über den bandförmigen Vliesstoff 6, 6' auf der Walzenoberfläche
der Arbeitswalzen 2, 3 verteilt und zur Reinigung der Walzenoberfläche verwendet.
[0043] Es findet also ein gleichzeitiges Reinigen und Beaufschlagen mit Walzmedium der Walzenoberfläche
der Arbeitswalzen 2, 3 statt. Alternativ zu dieser Anordnung kann auch ein Vliesstoff
6, 6' verwendet werden, welcher bereits mit einem Walzmedium beaufschlagt wurde. Hierdurch
kann die Menge an Walzmedium, mit welchem die Arbeitswalzen beaufschlagt werden, noch
konstanter eingestellt werden, da die Walzmediumbelegung des Vliesstoffs unabhängig
von den Arbeitsbedingungen der Prägewalzen eingestellt werden kann.
[0044] In der schematischen Draufsicht in Fig. 3 ist eine Anordnung der Reinigungsvorrichtung
5 analog zur Fig. 1 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass der Vliesstoff 6 von den
Mitteln zum Abwickeln 8 über die Anpressrolle 9 gegen die Walzenoberfläche der Arbeitswalzen
2 gepresst wird und anschließend wieder auf den Mitteln zum Aufwickeln 10 aufgewickelt
wird.
[0045] Der bandförmige Vliesstoff 6 weist eine Breite auf, welche kleiner ist als der Arbeitsbereich
der Arbeitswalzen 2, welcher hier mit 2' angedeutet ist. Die Reinigungsvorrichtung
5 wird zur Reinigung des Arbeitsbereichs 2' der Arbeitswalzen 2 parallel zur Axialachse
der mindestens einen Arbeitswalze bewegt, sodass der gesamte Arbeitsbereich der Arbeitswalzen
2 bei Rotation der Arbeitswalze 2 gereinigt wird. Vorzugsweise bewegt sich das Mittel
zum Beaufschlagen der Walzenoberfläche mit einem Walzmedium 7 simultan mit der Reinigungsvorrichtung
5 entlang der Axialachse, sodass die Beaufschlagung der Walzenoberfläche mit Walzmedium
der Arbeitswalzen 2 jeweils in Umfangsrichtung genau vor dem Kontakt mit dem Vliesstoff
6 erfolgt. Der Vliesstoff 6 kann dann das aufgebrachte Walzmedium sowohl zum Reinigen
als auch zum Schmieren der Arbeitswalzen 2, 3 verwenden und sehr gleichmäßig verteilen.
[0046] In Fig. 4 ist nun ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer analogen Draufsicht zur Fig. 3 dargestellt. Die Reinigungsvorrichtung 5 erstreckt
sich aber in diesem Fall mit ihrem bandförmigen Vliesstoff über den gesamten Arbeitsbereich
2' der Arbeitswalze 2 und muss folglich nicht parallel zur Drehachse während des Walzens
verschoben werden, um den gesamten Arbeitsbereich 2' der Arbeitswalze 2 während des
Walzens zu reinigen. Auch die Mittel zum Auftragen eines Walzmediums sind über den
gesamten Arbeitsbereich 2' verteilt angeordnet und beispielsweise durch einen Sprühbalken
realisiert, sodass das Walzenmedium über den gesamten Arbeitsbereich 2' auf die Walzenoberfläche
aufgetragen werden kann.
[0047] Schließlich sind in Fig. 5 die üblicherweise für das Kaltwalzen verwendeten Gerüstanordnungen
schematisch in einer Schnittansicht dargestellt, wobei bevorzugt zum Prägewalzen ein
Duo-Walzgerüst gemäß Fig. 5a) oder ein Quarto-Walzgerüst gemäß Fig. 5b) verwendet
wird. Denkbar ist aber auch, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht nur durch
ein Duo-, Quarto-Walzgerüst sondern auch anhand eines Sexto-Walzgerüstes realisiert
werden kann. Bevorzugt werden Duo-Walzgerüste verwendet, da die Durchmesser der Arbeitswalzen
ein verbessertes Abprägeverhalten bei geringen Stichabnahmen ermöglicht.
[0048] In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Prägewalzen dargestellt. Die Reinigungsvorrichtung 5" weist für die Inline-Reinigung
des Vliesstoffs 6", welcher hier als kontinuierlicher, bandförmiger Vliesstoff 6"
ausgebildet ist, zwei Rollen 11, 12 zum Transport des Vliesstoffes 6"sowie eine Anpressrolle
9" auf, mit welcher der Vliesstoff 6" gegen die Walzenoberfläche der Arbeitswalze
2 gepresst wird. Zusätzlich ist als Mittel zur Reinigung des Vliesstoffes 6" ein Behälter
14 mit Reinigungsmittel 13 vorgesehen, in welchen der Vliesstoff 6" über die Transportrolle
11 zur Reinigung eingetaucht wird. Das Reinigungsmittel 13 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Walzmedium, welches insofern mit dem Walzprägeprozess kompatibel ist.
[0049] Das Reinigungsmittel 13 im Behälter 14 wird über eine weitere Vorrichtung 15 gereinigt,
wieder aufbereitet und dem Prozess, insbesondere dem Behälter 14 erneut zugeführt.
Die Vorrichtung 15 kann auch gleichzeitig der Zuführung von Walzmedium an Mittel zum
Beaufschlagen des Vliesstoffes 7" mit Walzmedium dienen, welche den Vliesstoff 6"
bevorzugt von beiden Seiten her mit Walzmedium beaufschlagen können. Das Walzmedium
kann aber auch Mitteln zur Beaufschlagung der Walzenoberfläche mit Walzmedium zugeführt
werden, welche in Fig. 6 nicht dargestellt sind. Die Abquetschrollen 16 dienen dazu,
die Menge an Reinigungsmittel 13 im kontinuierlich verwendeten Vliesstoff 6" durch
Anpressen gegen die Transportrollen zu verringern, so dass eine genau einstellbare
Menge an Reinigungsmittel 13, vorzugsweise Walzmedium im Vliesstoff 6" verbleibt.
[0050] Die Vorrichtung 15 weist vorzugsweise einen Filter für das Reinigungsmittel bzw.
Walzmedium 13 auf, um das zugeführte, gebrauchte Reinigungsmittel bzw. Walzmedium
13 aufzubereiten. Gleichzeitig kann die Vorrichtung 15 auch eine Bevorratung an Reinigungsmittel
13 ermöglichen. Bei den Versuchen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung konnte festgestellt
werden, dass die Menge an Walzmedium, welche auf dem walzgeprägten Aluminiumband nach
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verblieben ist, homogen auf weniger
als 10 mg/m
2, bevorzugt auf maximal 7 mg/m
2 eingestellt werden konnte. Dies ist eine besonders geringe homogene Belegung des
walzgeprägten Bands mit Walzmedium, welche für die weitere Verarbeitung des walzgeprägten
Metallbandes vorteilhaft ist.
1. Vorrichtung zum Prägewalzen von Metallbändern (1), insbesondere Metallbändern bestehend
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, aufweisend ein Walzgerüst mit mindestens
einem Arbeitswalzenpaar (2, 3), mit welchem das Metallband (1) kaltgewalzt werden
kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
für mindestens eine der Arbeitswalzen (2, 3) mindestens eines Arbeitswalzenpaares
eine Reinigungsvorrichtung (5, 5') vorgesehen ist, welche Mittel aufweist, mit welchen
die Walzenoberfläche während des Walzens zumindest partiell in Kontakt mit mindestens
einem bandförmigen Vliesstoff (6, 6') gebracht werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
für beide Arbeitswalzen (2, 3) des mindestens einen Arbeitswalzenpaares jeweils eine
Reinigungsvorrichtung (5, 5') vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung (5, 5') mindestens eine Anpressrolle (9, 9') aufweist, mit
welcher der Vliesstoff (6, 6') gegen die Walzenoberfläche mindestens einer Arbeitswalze
(2, 3) gepresst werden kann.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung Mittel zum Abwickeln (8, 8') und Bereitstellen mindestens
eines bandförmigen Vliesstoffs (6, 6') für die mindestens eine Anpressrolle (9, 9')
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung Mittel zum Aufwickeln (10, 10') mindestens eines bandförmigen
Vliesstoffs (6, 6') nach dem Kontakt mit der Walzenoberfläche aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel (7, 7') zur Beaufschlagung der Walzenoberfläche mit einem Walzmedium vorgesehen
sind, mit welchen das Walzmedium direkt auf die Walzenoberfläche und/oder auf den
mindestens einen Vliesstoff (6, 6') aufgebracht werden kann.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein mit Walzmedium vorbehandelter Vliesstoff (6, 6') in der Reinigungsvorrichtung
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung (5") Mittel zur Reinigung des Vliesstoffs (6") nach dem
Kontakt mit der Walzenoberfläche aufweist und optional Mittel zum erneuten Verwenden
des gereinigten Vliesstoff aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Breite des mindestens einen Vliesstoffs (6, 6') maximal der Breite der Arbeitswalze
(2, 3) oder maximal der Breite des Arbeitsbereichs (2') der mindestens einen Arbeitswalze
entspricht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel zum Bewegen der Reinigungsvorrichtung (5, 5') parallel zur Drehachse der mindestens
einen Arbeitswalze (2, 3) vorgesehen sind.
11. Verfahren zum Prägewalzen von Metallbändern (1), vorzugsweise Metallbändern bestehend
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung unter Verwendung einer Vorrichtung gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Walzenoberfläche mindestens einer Arbeitswalze (2, 3) des Arbeitswalzenpaares
unter Verwendung des mindestens einen bandförmigen Vliesstoffs (6, 6') teilflächig
während des Walzens gereinigt wird und durch eine Bewegung der Reinigungsvorrichtung
(5, 5') in Axialrichtung der mindestens einen Arbeitswalze (2, 3) eine Reinigung zumindest
des beim Walzvorgang verwendeten Arbeitsbereichs der Walzenoberfläche der Arbeitswalze
(2, 3) erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine der Arbeitswalzen (2, 3) des mindestens einen Arbeitswalzenpaares
eine Oberflächentopografie zum Prägewalzen aufweist und der Abwalzgrad maximal 10
%, vorzugsweise maximal 5 % beträgt, so dass ein Prägewalzen durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Walzenoberfläche mindestens einer Arbeitswalze (2, 3) in Umfangsrichtung vor dem
Kontakt mit dem bandförmigen Vliesstoff (6, 6') mit einem Walzmedium beaufschlagt
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Walzmedium auf den bandförmigen Vliesstoff (6, 6') aufgetragen wird und die Reinigung
der mindestens einen Arbeitswalze (2, 3) gleichzeitig das Beaufschlagen der Walzenoberfläche
mit einem Walzmedium umfasst.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Vliesstoff (6") nach dem Kontakt mit der Walzenoberfläche inline gereinigt wird
und optional erneut mit der Walzenoberfläche in Kontakt gebracht wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein mit einem Walzmedium vorbehandelter Vliesstoff (6, 6') verwendet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem Prägewalzen die Menge an auf dem kaltgewalzten Band verbliebenem Walzmedium
weniger als 10 mg/m2 beträgt.