[0001] Die Erfindung betrifft eine Stranggießanlage zur Herstellung eines metallischen Produkts
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. Anspruch 3, und ein entsprechendes Verfahren
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 16 bzw. Anspruch 18.
[0002] Bei der Herstellung von metallischen Produkten in einer Stranggießanlage wird das
flüssige Metall kontinuierlich in einer Kokille vergossen, wobei sich dort eine erste
Strangschale ausbildet. In der Regel tritt der Strang nach unten aus der Kokille aus,
wobei anschließend der Strang entlang einer Strangführung transportiert und in einem
sog. Biegebereich in einen Biegeradius überführt wird, um dadurch eine Umlenkung des
Stranges in Richtung der Horizontalen zu erreichen. Bei einer Kreisbogenanlage beginnt
die Krümmung des Stranges bereits in der Kokille, wobei dann der Biegebereich entfällt.
Die Strangführung umfasst im weiteren Verlauf auch einen sog. Richtbereich, in dem
der Strang dann vollständig in die horizontale Richtung umgelenkt wird.
[0003] Eine Problematik beim Stranggießen besteht darin, dass für den Strang im Biegebereich
bzw. Richtbereich in Folge der dort erzeugten Krümmungen Dehnungen auftreten, die
zu Rissen im Strang bzw. an dessen Oberfläche führen können.
[0004] Zur Vermeidung der vorstehend erläuterten Problematik wird nach dem Stand der Technik
ein Ansatz verfolgt, wonach die Oberflächentemperatur des Stranges über der kritischen
Duktilitätstemperatur des Metalls bzw. Materials gehalten wird. Gleichwohl unterliegt
dieser Ansatz gewissen Einschränkungen, weil die Temperatur des Stranges nicht zu
hoch sein darf, damit der Strang in seinem Kern vor dem Ende der Stranggießanlage,
d.h. vor der Schere, bereits vollständig durcherstarrt sein muss. Zudem muss der Strang
nach Austritt aus der Kokille ausreichend stark gekühlt werden, um eine ausreichend
dicke Strangschale zu erzielen, weil andernfalls der Strang zwischen den Stützrollen
der Strangführung zu stark ausbaucht und dadurch Innenfehler auftreten würden.
[0005] Im Allgemeinen kühlt der Strang durch die zweidimensionale Wärmestrahlung an seinen
Kanten stärker aus als in der Strangmitte. Dies impliziert die Gefahr von Kantenrissen.
Durch eine geringere Kühlung des Stranges an seinen Kanten wird versucht, diesem Effekt
zu begegnen.
[0006] Die bislang bekannten Ansätze für die Kühlung eines Stranges in einer Stranggießanlage
stellen darauf ab, die Sekundärkühlung für den Strang geeignet zu steuern. Dies ist
mit dem Nachteil verbunden, dass hierdurch die Temperaturabsenkung des Stranges in
seinen kantennahen Bereichen und auf seiner Breitseite nicht vollständig behoben werden
kann. Hierdurch entsteht - je nach Werkstoff - die Gefahr der Bildung von Kanten -
und Oberflächenrissen, nämlich im Richtbereich bedingt durch die Dehnung auf der Oberseite
des Stranges (= Losseite), und im Biegebereich bedingt durch die Dehnung auf der Unterseite
des Stranges (= Festseite). Diese kritischen Bereiche sind in der Fig. 22, die schematisch
vereinfacht einen gekrümmten Strang 16 in einer Stranggießanlage zeigt, jeweils mit
"K
I" und "K
II" bezeichnet, wobei K
I den Bereich an einer Oberseite 18 des Stranges 16 in Förderrichtung F vor einem Richtbereich
(d.h. in Förderrichtung F stromaufwärts davon) einer Strangführung 14 darstellt, und
wobei K
II den Bereich an einer Unterseite 20 des Stranges 16 in Förderrichtung F vor einem
Biegebereich der Strangführung 14 zeigt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung eines metallischen Produkts
in einer Stranggießanlage dahingehend zu optimieren, dass der Gefahr einer Rissbildung
beim Umlenken des Stranges in einem Biege - bzw. Richtbereich mit geeigneten Mitteln
vorgebeugt wird.
[0008] Die obige Aufgabe wird durch eine Stranggießanlage zur Herstellung eines metallischen
Produkts mit den im Anspruch 1 bzw. 3 angegebenen Merkmalen, und durch ein Verfahren
gemäß Anspruch 16 bzw. 18 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0009] Die Erfindung sieht eine Stranggießanlage zur Herstellung eines metallischen Produkts
vor, umfassend eine Kokille und eine daran anschließende Strangführung, entlang der
ein aus der Kokille insbesondere senkrecht nach unten austretender Strang in einer
Förderrichtung transportiert werden kann, wobei die Strangführung einen Richtbereich
aufweist, durch den der Strang insbesondere vollständig in die horizontale Richtung
umgelenkt werden kann. Hierbei sind sowohl im Richtbereich als auch in Förderrichtung
vor dem Richtbereich (d.h. in Förderrichtung stromaufwärts des Richtbereichs) und
angrenzend hierzu Mittel zum plastischen Stauchen des Stranges vorgesehen, mit denen
ein Stauchen bzw. eine plastische Formänderung des Strangs an seiner Oberseite (Losseite)
in Randbereichen davon und/oder an seinen Schmalseiten realisiert werden kann.
[0010] Im Zusammenhang mit dem plastischen Stauchen des Stranges in seinen Randbereichen
und/oder an seinen Schmalseiten wird darauf hingewiesen, dass im Sinne der vorliegenden
Erfindung die damit einhergehende Formänderung des Stranges in diesen Bereichen derart
zu verstehen ist, dass dabei stets nur eine Veränderung des Spannungszustands des
Metalls herbeigeführt wird, jedoch das Gefüge des Metalls unverändert bleibt. Diese
plastische Stauchungsoll demnach hohe temporäre Druckspannungen auf der Losseite des
Stranges und/oder an dessen Schmalseite induzieren. Die Zugspannungen, die normalerweise
beim Umlenken des Stranges in dem Richtbereich entstehen und ansonsten zu Rissen in
der Oberfläche des Stranges führen können, werden durch die zuvor eingebrachten temporären
Druckspannungen reduziert. Bestenfalls werden erfindungsgemäß derart große temporäre
Druckspannungen induziert, so dass dann beim Umlenken des Stranges innerhalb des Richtbereichs
in die Horizontale keine resultierenden Zugspannungen mehr entstehen. Die Dickenreduktion
des Stranges liegt hierbei, je nach Werkstoff, vorzugsweise bei weniger als 1 mm.
[0011] An dieser Stelle wird gesondert darauf hingewiesen, dass das Merkmal "Randbereich"
in Bezug auf einen Strang, der im Querschnitt ein Rechteckprofil aufweist, erfindungsgemäß
als ein Bereich zu verstehen ist, der sich vom Außenrand des Stranges, d.h. von dessen
Schmalseite her, etwa um 10% der Gesamtbreite des Stranges nach innen erstreckt. Vorzugsweise
kann sich dieser Randbereich auch nur um 5%, weiter vorzugsweise um 3%, der Gesamtbreite
nach innen erstrecken, wie erläutert ausgehend vom Außenrand des Stranges. Diesbezüglich
ist von Bedeutung, dass eine plastische Stauchung des Stranges in diesen Randbereichen
nicht auf einen flüssigen Sumpf innerhalb der Strangschale einwirkt. Anders ausgedrückt,
ist das Material des Stranges in den besagten Randbereichen, auf die von außen her,
insbesondere auf die Breitseite, eine Kraft zwecks der gewünschten Formänderung des
Stranges ausgeübt wird, bereits vollständig durcherstarrt.
[0012] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist die Strangführung der Stranggießanlage
auch einen Biegebereich auf, durch den der Strang in Richtung der Horizontalen umgelenkt
wird. Hierbei sind sowohl im Biegebereich als auch in Förderrichtung vor dem Biegebereich
(d.h. in Förderrichtung stromaufwärts des Biegebereichs) ebenfalls Mittel zum plastischen
Stauchendes Stranges vorgesehen, mit denen eine plastische Formänderung des Stranges
an seiner Unterseite (Festseite) in Randbereichen davon und/oder an seinen Schmalseiten
realisiert werden kann, derart, dass sich - wie vorstehend bereits erläutert - allein
der Spannungszustand des Stranges verändert und dabei in das Gefüge des Metalls unverändert
bleibt.
[0013] In gleicher Weise sieht die Erfindung eine Stranggießanlage zur Herstellung eines
metallischen Produkts vor, umfassend eine Kokille und eine daran anschließende Strangführung,
entlang der ein aus der Kokille senkrecht nach unten austretender Strang in einer
Förderrichtung transportiert werden kann, wobei die Strangführung einen Biegebereich
aufweist, durch den der Strang in Richtung der Horizontalen umgelenkt wird. Dies ist
z.B. bei einer Senkrecht-Abbiege-Stranggießanlage der Fall. Hierbei sind sowohl im
Biegebereich als auch in Förderrichtung vor dem Biegebereich und angrenzend hierzu
Mittel zum plastischen Stauchendes Stranges vorgesehen, mit denen eine plastische
Formänderung des Stranges an seiner Unterseite (Festseite) in Randbereichen davon
und/oder an seinen Schmalseiten erreicht werden kann. Bei dieser Formänderung wird
allein der Spannungszustand des Metalls verändert.
[0014] Falls für den Strang erfindungsgemäß an seiner Unterseite in Randbereichen davon
eine plastische Formänderung realisiert wird, führt dies - in gleicher Weise wie vorstehend
bereits erläutert - dazu, dass temporäre Druckspannungen auf der Festseite (= Unterseite)
des Stranges induziert werden, und durch die hierdurch erzielte Formänderung des Materials
auf der Festseite die Gefahr einer Rissbildung verhindert werden kann.
[0015] In vorteilhafter Weiterbildung der zuletzt genannten Ausführungsform kann vorgesehen
sein, dass die Strangführung der Stranggießanlage auch einen Richtbereich aufweist,
durch den der Strang insbesondere vollständig in die horizontale Richtung umgelenkt
wird. Sowohl im Richtbereich als auch in Förderrichtung vor diesem Richtbereich und
angrenzend hierzu sind ebenfalls Mittel zum plastischen Stauchendes Stranges vorgesehen,
mit denen eine Formänderung des Stranges an seiner Oberseite (= Losseite) in Randbereichen
davon und/oder an seinen Schmalseiten realisiert werden kann.
[0016] Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, das Fließverhalten des Stranges beim Richten
und/oder beim Biegen in einer Stranggießanlage zu verbessern. Der Erfindung liegt
die wesentliche Erkenntnis zugrunde dass für den Strang sowohl kurz vor dem Richtbereich
bzw. Biegebereich (d.h. in Förderrichtung des Stranges gesehen stromaufwärts davon)
als auch in diesen beiden Bereichen eine Formänderung in genannter Weise erreicht
wird. Dadurch, dass die plastische Formänderung des Stranges nicht nur stromaufwärts
des Richt- bzw. Biegebereichs, sondern auch direkt innerhalb dieser Bereiche erfolgt,
wird die Fließgrenze früher erreicht, wodurch mögliche Risse in dem Material reduziert
werden können. In den solcherart umgeformten Bereichen des Stranges ist durch die
auf dessen Ober- bzw. Unterseite erzeugten temporären Druckspannungen mehr Material
vorhanden, so dass bei einer anschließenden Streckung des Stranges beim Einlaufen
in den Richt- bzw. Biegebereich die Gefahr einer Bildung von Querrissen oder Kantenrissen
auf der Oberseite bzw. Festseite des Stranges zumindest vermindert ist oder vollständig
verhindert wird. Die mögliche Formänderung des Stranges auf bzw. an seinen Schmalseiten
führt zu der gleichen vorteilhaften Wirkung.
[0017] Die vorliegende Erfindung sieht auch ein Verfahren zur Herstellung eines metallischen
Produkts vor, bei dem in einer Stranggießanlage ein Strang aus einer Kokille insbesondere
senkrecht nach unten austritt und anschließend entlang einer Strangführung in einer
Förderrichtung transportiert wird, wobei der Strang in einem Richtbereich in die horizontale
Richtung umgelenkt wird. Sowohl im Richtbereich als auch in Förderrichtung vor dem
Richtbereich und angrenzend hierzu (d.h. in Förderrichtung stromaufwärts des Richtbereichs)
wird der Strang an seiner Oberseite (= Losseite) in Randbereichen davon und/oder an
seinen Schmalseiten plastisch gestaucht, derart, dass sich allein der Spannungszustand
des Stranges verändert und dabei das Gefüge des Metalls unverändert bleibt. In vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung erfolgt eine solche plastische Stauchung des Stranges
ebenfalls sowohl im Biegebereich als auch in Förderrichtung vor einem Biegebereich
der Strangführung, nämlich an einer Unterseite (= Festseite) des Stranges in Randbereichen
davon und/oder an seinen Schmalseiten.
[0018] Nach einer alternativen Ausführungsform sieht die Erfindung auch ein Verfahren zur
Herstellung eines metallischen Produkts vor, bei dem in einer Stranggießanlage ein
Strang aus einer Kokille senkrecht nach unten austritt und anschließend entlang einer
Strangführung in einer Förderrichtung durch einen Biegebereich transportiert wird.
Sowohl im Biegebereich als auch in Förderrichtung vor dem Biegebereich und angrenzend
hierzu (d.h. in Förderrichtung stromaufwärts des Biegebereichs) wird der Strang an
seiner Unterseite (= Festseite) in Randbereichen davon und/oder an seinen Schmalseiten
plastisch gestaucht, derart, dass sich allein der Spannungszustand des Stranges verändert
und dabei das Gefüge des Metalls unverändert bleibt. In vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung erfolgt eine solche plastische Stauchung des Stranges auch in Förderrichtung
vor einem Richtbereich der Strangführung, nämlich an einer Oberseite (= Losseite)
des Stranges in Randbereichen davon und/oder an seinen Schmalseiten.
[0019] Im Zusammenhang mit den obigen erfindungsgemäßen Verfahren darf in Bezug auf die
charakteristische plastische Stauchung bzw. Formänderung des Stranges, die an seiner
Oberseite bzw. Unterseite in den Randbereichen davon und/oder an seinen Schmalseiten
erzielt wird, zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Erläuterungen zu der
erfindungsgemäßen Stranggießanlage verwiesen werden.
[0020] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die plastische
Stauchung des Stranges unter Verwendung eines pulsierenden Laserstrahls erfolgt, der
auf eine Oberfläche des Stranges gerichtet wird. Diese Technik ist als "Laserschock"
bekannt. Zweckmäßigerweise wird hierbei auf einer Oberfläche des Stranges, auf die
der Laserstrahl gerichtet wird, zusätzlich Wasser unter Druck aufgebracht. Eine solche
Anwendung der Laserschock-Stauchung des Stranges hat den Vorteil, dass es zu keinem
direkten Kontakt mit der Strangoberfläche zwecks deren Formänderung kommt, und somit
auch kein Verschleiß der beteiligten Anlagenkomponenten vorliegt.
[0021] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die plastische Stauchung bzw. Formänderung
des Stranges unter Verwendung eines Stoffstrahls erfolgen, der auf eine Oberfläche
des Stranges gerichtet wird. Zweckmäßigerweise kommt hierzu eine Strahleinrichtung
zum Einsatz, durch die ein solcher Stoffstrahl auf die Oberfläche des Stranges gerichtet
wird. Je nach Beschaffenheit des zu behandelnden Materials des Stranges ist es möglich,
für den Stoffstrahl unterschiedliche Partikel auszuwählen bzw. zu verwenden. Indem
der Strang durch eine Kapselung hindurchgeführt wird, in der die Strahleinrichtung
angeordnet ist, werden die Partikel des Stoffstrahls nach dem Auftreffen auf der Oberfläche
des Stranges geeignet aufgenommen und in den Prozess zurückgeführt.
[0022] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann durch Ultraschall die Fließgrenze
herabgesetzt werden, um das Umformen zu erleichtern und somit Risse zu verhindern.
Zu diesem Zweck kommt eine Ultraschalleinrichtung zum Einsatz, die in Gegenüberstellung
zur Oberfläche des Stranges, z.B. an dessen Oberseite, Unterseite und/oder an dessen
Schmalseiten, angeordnet ist, wobei mittels dieser Ultraschalleinrichtung Ultraschallwellen
auf eine Oberfläche des Stranges gerichtet werden
[0023] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt
die plastische Stauchung des Stranges durch mechanische Mittel. Dies hat den Vorteil,
dass es bei einem Kontakt dieser mechanischen Mittel mit einer Oberfläche des Stranges
dann innerhalb des Stranges, insbesondere angrenzend an dessen Oberfläche, im Vergleich
zur Laserschock- Formänderung nicht zu einer starken Abkühlung kommt und sich dadurch
auch kein großer Temperaturgradient einstellt.
[0024] Die vorstehend genannten Varianten der Erfindung für eine nicht-mechanische Formänderung
des Stranges, z.B. mittels "Laserschock", Stoffstrahls oder Ultraschall, können bei
Bedarf auch miteinander kombiniert, d.h. ergänzend zueinander eingesetzt werden. Mutatis
mutandis gilt dies auch für die mechanischen Mittel zum plastischen Stauchen des Strangs,
die zusammen mit der Laserstrahlquelle 21, der Strahleinrichtung 24 und/oder der Ultraschalleinrichtung
27 kombiniert werden können.
[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft somit eine Stranggießanlage und ein entsprechendes
Verfahren, zur Herstellung von metallischen Produkten z.B. in Form von Dickbrammen,
Dünnbändern, Dünnbrammen, Knüppeln oder Vorblöcken.
[0026] Nachstehend sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand einer schematisch
vereinfachten Zeichnung im Detail beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Stranggießanlage,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Stranggießanlage nach einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Stranggießanlage nach einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung,
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht eines Stranges an einer Stelle der Stranggießanlage von Fig.
1 oder Fig. 2, die in Förderrichtung vor dem Richtbereich I liegt,
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht eines Stranges an einer Stelle der Stranggießanlage von Fig.
2 oder Fig. 3, die in Förderrichtung vor dem Biegebereich II liegt,
- Fig. 6
- eine Prinzipskizze von erfindungsgemäßen Mitteln zum plastischen Stauchen eines Stranges
in einer Stranggießanlage gemäß Fig. 1-3 unter Verwendung eines pulsierenden Laserstrahls,
und
- Fig. 7
- eine Prinzipskizze von erfindungsgemäßen Mitteln zum plastischen Stauchen eines Stranges
in einer Stranggießanlage gemäß Fig. 1-3 unter Verwendung eines Stoffstrahls,
- Fig. 8
- eine Prinzipskizze von erfindungsgemäßen Mitteln zum plastischen Stauchen eines Stranges
in einer Stranggießanlage gemäß Fig. 1-3 unter Verwendung von Ultraschall, und
- Fig. 9-21
- verschiedene Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Mitteln, mit denen ein Strang
in einer Stranggießanlage gemäß Fig. 1-3 mechanisch plastisch gestaucht wird.
[0027] In den Fig. 1 bis 3 ist jeweils eine erfindungsgemäße Stranggießanlage 10 prinzipiell
vereinfacht in einer Seitenansicht gezeigt. Die Stranggießanlage 10 umfasst eine Kokille
12 und eine sich daran anschließende Strangführung 14, entlang der ein aus der Kokille
12 nach unten austretender Strang 16 in einer Förderrichtung F transportiert wird.
Hierbei wird Spritzwasser 4 auf den Strang 16 ausgebracht, zwecks einer Kühlung des
Stranges 16. An der Stelle, wo in den Fig. 1-3 der Strang mit der Bezugslinie "16"
markiert ist, weist der Strang noch einen flüssigen Sumpf auf. Die Sumpfspitze des
Stranges 16 ist mit dem Bezugszeichen "8" angedeutet. Stromabwärts hiervon ist der
Strang 16 an der Stelle, die in den Fig. 1-3 mit der Bezugslinie "16d" markiert ist,
vollständig durcherstarrt. Stromaufwärts hiervon ist eine Wasserkühlung 8 entlang
der Strangführung 14 vorgesehen.
[0028] Bei der Ausführungsform von Fig. 1 umfasst die Strangführung 14 einen Richtbereich
I (vereinfacht durch strichpunktierte Linien symbolisiert), durch den der Strang 16
vollständig in die horizontale Richtung umgelenkt wird. In Förderrichtung F vor diesem
Richtbereich I sind Mittel vorgesehen, mit denen der Strang 16 an seiner Oberseite
(= Losseite) in Randbereichen davon und/oder an seinen Schmalseiten plastisch gestaucht
bzw. verformt werden kann. Anders ausgedrückt, sind diese Mittel - in Förderrichtung
F des Stranges 16 gesehen - stromaufwärts des Richtbereichs I vorgesehen. Zusätzlich
sind diese Mittel auch innerhalb des Richtbereichs I vorgesehen. Die Anordnung der
Mittel zum plastischen Stauchen des Stranges stromaufwärts des Richtbereichs I und
innerhalb davon ist in der Fig. 1 durch entsprechende Pfeile M symbolisiert, die vor
und in den Bereich I weisen.
[0029] Bei der Ausführungsform von Fig. 2 umfasst die Strangführung 14 einen Biegebereich
II (vereinfacht durch strichpunktierte Linien symbolisiert), durch den der Strang
16 gekrümmt und damit in Richtung der Horizontalen umgelenkt wird. In Förderrichtung
F vor diesem Biegebereich II sind an der Unterseite (= Festseite) des Stranges 16
Mittel M vorgesehen, mit denen der Strang 16 an seiner Unterseite in Randbereichen
davon und/oder an seinen Schmalseiten plastisch gestaucht werden kann. Ergänzend sind
die Mittel M zum plastischen Stauchen des Stranges auch innerhalb des Biegebereichs
II angeordnet, nämlich an dessen Unterseite. In gleicher Weise wie bei Fig. 1 sind
diese Mittel M in der Fig. 2 vereinfacht durch Pfeile symbolisiert, die vor den Biegebereich
und in diesen Bereich hinein weisen.
[0030] Die Ausführungsform von Fig. 3 entspricht einer Kombination der Ausführungsformen
von Fig. 1 und Fig. 2. Dies bedeutet, dass bei der Stranggießanlage 10 gemäß Fig.
3 die besagten Mittel M in Förderrichtung F sowohl vor dem Richtbereich I (an einer
Oberseite des Stranges 16) als auch vor dem Biegebereich II (an einer Unterseite des
Stranges 16), sowie innerhalb der beiden Bereiche I und II, vorgesehen sind.
[0031] Das plastische Stauchen des Stranges 16 ist in den Fig. 4 und 5 schematisch gezeigt
und wie folgt erläutert:
In der Fig. 4 ist ein Querschnitt des Stranges 16 gezeigt, nämlich in Bezug auf eine
Stelle innerhalb des Richtbereichs I, bzw. in Förderrichtung F vor dem Richtbereich
I. Dies kommt in Fig. 4 durch die Bezeichnung "vor I, und innerhalb von I" zum Ausdruck.
Durch die Pfeile, denen jeweils die Bezeichnung "PF" zugewiesen ist, wird symbolisiert,
dass dort an einer Oberfläche des Stranges 16 eine plastische Formänderung erreicht
wird. Bei einer Formänderung des Stranges 16 an dessen Breitseite erfolgt dies auf
der Oberseite 18 des Stranges 16, die auch als "Losseite" bezeichnet wird, und zwar
in einem Randbereich R hiervon. In Bezug auf diesen Randbereich R ist von Bedeutung,
dass hier das Material bzw. Metall des Stranges 16 bereits vollständig durcherstarrt
ist. Dies hat zur Folge, dass die plastische Formänderung des Stranges 16 nicht unmittelbar
auf dessen flüssigen Sumpf einwirkt.
[0032] Die seitlichen Pfeile PF verdeutlichen, dass auch für die Schmalseiten 19 des Stranges
16 eine plastische Formänderung erzielt werden kann. Dies kann alternativ oder ergänzend
zur Formänderung an der Oberseite 18 des Stranges 16 erfolgen.
[0033] In der Fig. 5 ist ein Querschnitt des Stranges 16 gezeigt, nämlich in Bezug auf eine
Stelle innerhalb des Biegebereichs II, bzw. in Förderrichtung F vor dem Biegebereich
II. Dies kommt in Fig. 5 durch die Bezeichnung "vor II, und innerhalb von II" zum
Ausdruck. In gleicher Weise wie bei der Fig. 4 ist in der Fig. 5 durch die Pfeile
"PF" symbolisiert, dass dort eine plastische Formänderung der Strangoberfläche erfolgt.
Im Unterschied zur Fig. 4 erfolgt nun jedoch eine plastische Formänderung des Stranges
16 an einer Unterseite 20 hiervon, nämlich in den Randbereichen R der Breitseite des
Stranges 16. Auch hier ist von Bedeutung, dass das Material bzw. Metall des Stranges
16 in diesen Randbereichen R bereits vollständig durcherstarrt ist. Ergänzend und/oder
alternativ kann eine plastische Formänderung auch an den Schmalseiten 19 des Stranges
16 vorgenommen werden.
[0034] Die vorstehend genannte plastische Formänderung der Oberfläche des Stranges an seiner
Ober- bzw. Unterseite und/oder an seinen Schmalseiten verfolgt den Zweck, dort eine
temporäre Druckspannung zu induzieren. In Folge dessen ist in diesen Abschnitten des
Stranges dann "mehr Material" vorhanden, wodurch bei einer anschließenden Streckung
des Stranges 16 in dem Richtbereich I bzw. in dem Biegebereich II die Gefahr einer
Bildung von Querrissen oder Kantenrissen eingedämmt ist. Die Dickenreduktion an der
Oberfläche des Stranges 16 in Folge der plastischen Formänderung liegt vorzugsweise
bei weniger als 1 mm, je nach Werkstoff.
[0035] Nachfolgend sind in den Fig. 6 - 15 verschiedene Ausführungsformen für die Mittel
M gezeigt und erläutert, mit denen die plastische Stauchungdes Stranges 16 durchführbar
ist bzw. mit einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird.
[0036] Bei der Ausführungsform von Fig. 6 sind die Mittel M aus einer Laserstrahlquelle
21 gebildet, die auf eine Oberfläche 17 des Stranges 16 einen pulsierenden Laserstrahl
22 richtet. Unter Bezugnahme auf die Darstellung in den Figuren 4 und 5 versteht sich,
dass dieser Laserstrahl 22 auf die Randbereiche R des Stranges 16 an dessen Oberseite
18 oder Unterseite 20 gerichtet wird. Ergänzend und/oder alternativ ist es auch möglich,
diesen Laserstrahl 22 auf die Schmalseiten 19 des Stranges zu richten.
[0037] Beim Auftreffen des Laserstrahls 22 auf der Oberfläche 17 des Stranges 16 wird dort
eine örtlich begrenzte starke Druckkraft ausgeübt, um an der Außenfläche des Stranges
16 eine unter Verwendung von Druck vorgespannte Schutzschicht zu erzeugen. Hierbei
werden innerhalb des Stranges 16 von dem Laserstrahl 22 Schockwellen erzeugt, die
in Fig. 6 vereinfacht durch Kreislinien S symbolisiert sind. Hierdurch wird eine Randzone
16v des Stranges 16 dann entsprechend verformt bzw. plastisch gestaucht. Dies kann
die Beständigkeit der Materialoberfläche des Stranges 16 gegen einen Ausfall durch
Rissentstehung beträchtlich verbessern, wenn der Strang 16 anschließend in den Richtbereich
I oder Biegebereich II einläuft und dort einer Streckung unterzogen wird.
[0038] In Verbindung mit der Laserstrahlquelle 21 ist zumindest eine Wasserstrahldüse 23
vorgesehen, die vorzugsweise in Förderrichtung F vor der Laserstrahlquelle 21 (d.h.
in Förderrichtung F gesehen stromaufwärts der Laserstrahlquelle 21) angeordnet ist.
Durch die Wasserstrahldüse 23 wird Wasser W auf die Oberfläche 17 des Stranges 16
ausgebracht, nämlich dort, wo auch der pulsierende Laserstrahl 22 auftrifft. Zweckmäßigerweise
wird hierbei das Wasser W mit einem vorbestimmten (vorzugsweise geringen) Druck auf
die Strangoberfläche 17 aufgebracht, um einen Dampffilm, der sich wegen des entlang
der Strangführung 14 aufgebrachten Kühlwassers auf dem Strang 16 ausbildet, durchschlagen
bzw. durchdringen zu können.
[0039] In der Fig. 6 sind ein Richtbereich I bzw. ein Biegebereich II nur symbolisch vereinfacht
gezeigt, nämlich im Bildbereich rechts. Jedenfalls ist durch den Pfeil A eine Strecke
veranschaulicht, um die der pulsierende Laserstrahl 21 an der Stelle, wo er auf die
Oberfläche 17 des Stranges 16 auftrifft, von dem Richtbereich I bzw. dem Biegebereich
II beabstandet ist. Dieser Abstand A sollte zumindest 100 mm betragen, und verfolgt
den Zweck, dass eine Verminderung der Temperatur, die sich innerhalb des Stranges
16 an der Stelle einstellt, wo der Laserstrahl 21 auf die Oberfläche 17 auftrifft,
sich wieder ausgleichen kann, bis diese Stelle des Stranges 16 durch den Transport
in der Förderrichtung F den Richtbereich I bzw. Biegebereich II erreicht.
[0040] In der Fig. 7 ist - prinzipiell vereinfacht - eine weitere Ausführungsform der Erfindung
gezeigt, bei der die Mitte zum plastischen Stauchen des Stranges in Form einer Strahleinrichtung
24 gebildet sind. Durch diese Strahleinrichtung 24 ist es möglich, einen Stoffstrahl
25 auf die Oberfläche 17 des Stranges 16 zu richten. Beim Auftreffen der Partikel
dieses Stoffstrahls 25 auf der Oberfläche 17 des Stranges 16 wird in darunterliegenden
Bereichen des Stranges 16 eine gewünschte Verformung bzw. Formänderung des Stranges
16 herbeigeführt. In der Fig. 7 ist durch eine strichpunktierte Linie "26" eine Kapselung
symbolisiert, in der die Strahleinrichtung 24 aufgenommen ist. Durch diese Kapselung
26 werden die Partikel des Stoffstrahls 25 nach dem Abprallen von der Oberfläche 17
des Stranges 16 geeignet aufgefangen, und dann erneut dem Strahlprozess bzw. der Strahleinrichtung
24 zugeführt.
[0041] In der Fig. 8 ist - prinzipiell vereinfacht - eine weitere Ausführungsform der Erfindung
gezeigt, bei der eine Ultraschalleinrichtung 27 vorgesehen ist, mit der auf eine Oberfläche
17 des Stranges 16 eine Ultraschallwelle 28 gerichtet wird. Hierbei werden in den
Bereichen des Stranges 16, auf die die Ultraschallwelle 28 auftrifft, das Fließverhalten
des Stahles beeinflusst.
[0042] Bezüglich der vorstehend genannten Ausführungsformen nach den Fig. 6-8 versteht sich,
dass die Laserstrahlquelle 21, die Strahleinrichtung 24 bzw. die Ultraschalleinrichtung
27 derart bezüglich des Stranges 16 angeordnet sein können, dass damit eine Formänderung
des Stranges 16 an seiner Oberseite, an seiner Unterseite und/oder an seinen Schmalseiten
erfolgt.
[0043] Die Mittel M zum plastischen Stauchen des Stranges 16 können auch rein mechanisch
funktionieren. Verschiedene Ausführungsformen solcher mechanischen Mittel M sind nachfolgend
in den Figuren 9 bis 20 gezeigt und erläutert. Hierzu im Einzelnen:
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 und 10 sind die Mittel M zum plastischen Stauchen
des Stranges 16 in Form von Stempeln 30 ausgebildet, die auf die Randbereiche R des
Stranges 16 an dessen Oberseite 18 (oder Unterseite 20) oszillierend schlagen können.
Fig. 9 zeigt prinzipiell vereinfacht einen Strang 16 in einer Perspektivansicht, in
Förderrichtung vor einem (in Fig. 9 nicht dargestellten) Richtbereich I, wobei die
Figur 10 den Strang 16 von Fig. 9 in einer Stirnseitenansicht zeigt.
[0044] Die vertikalen Doppelpfeile von Fig. 9 symbolisieren, dass die beiden Stempel 30
mit einer ausreichend hohen Frequenz auf die Randbereiche R des Stranges 16 an dessen
Oberseite 18 schlagen. Hierdurch erfolgt in den randnahen Bereichen der Oberseite
18 eine gewünschte plastische Formänderung des Stranges 16. Diesbezüglich ist von
Bedeutung, dass weder die Kraft, mit der die Stempel 30 gegen die Oberfläche der Strangs
16 geschlagen werden, noch deren Schlagfrequenz jeweils zu hoch sind, um eine nachteilige
Materialermüdung des Stranges 16 zu verhindern.
[0045] Die seitlichen Pfeile in Fig. 10 verdeutlichen, dass die Stempel 30 seitlich verschoben
werden können, zwecks einer Anpassung an verschiedene Breiten B eines Stranges 16.
[0046] Die Stempel 30 bei der Ausführungsform der Fig. 9 und Fig. 10 können zur Ausführung
ihrer Schlagbewegung durch eine Nockenwelle, oder direkt durch einen Hydraulik - bzw.
Pneumatikzylinder angetrieben sein. Ergänzend wird zur Darstellung in den Figuren
9 und 10 darauf hingewiesen, dass diese Stempel 30 in gleicher Weise auch an der Unterseite
20 des Stranges 16 - und somit in Förderrichtung F vor dem Biegebereich II - angeordnet
sein können, um dort auf den Strang 16 zu schlagen und an dessen Oberfläche in den
Randbereichen R eine plastische Formänderung zu erreichen.
[0047] Die Ausführungsform gemäß Fig. 11 zeigt eine Variante zu der Fig. 9, wobei nun die
beiden Stempel 30 derart bezüglich des Stranges 16 angeordnet sind, dass sie gegen
die Schmalseiten 19 des Stranges 16 schlagen. Zu diesem Zweck stimmt die Höhe H dieser
Stempel 30 in etwa mit der Höhe bzw. Dicke des Stranges 16 überein. Bezüglich der
Betriebsweise dieser beiden Stempel 30 (z.B. Schlagfrequenz) darf zur Vermeidung von
Wiederholungen auf die Erläuterungen zu Fig. 9 verwiesen werden.
[0048] Die Ausführungsformen gemäß der Fig. 9-11 eignen sich bevorzugt bei CSP-, Knüppel-
oder Vorblockanlagen.
[0049] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 12 und 13 sind die Mittel M zum plastischen
Stauchen des Stranges 16 in Form von Nocken 32 ausgebildet, die an einer Nockenwelle
34, die um ihre Längsachse L rotiert bzw. gedreht wird, angebracht sind. Fig. 12 zeigt
prinzipiell vereinfacht eine Draufsicht auf eine Oberfläche des Stranges 16, wobei
Fig. 13 hiervon eine Seitenansicht zeigt.
[0050] Die Darstellung von Fig. 12 verdeutlicht, dass sich die Nockenwelle 34 über die gesamte
Breite B des Stranges erstreckt. Hierbei sind mehrere Nocken 32 an der Nockenwelle
34 angebracht, derart, dass diese Nocken 32 mit einer Oberfläche des Stranges 16 lediglich
in dessen Randbereichen R (vgl. Fig. 4, Fig. 5) gelangen. Bei einem Kontakt mit den
rotierenden Nocken 32 werden dann die Randbereiche R des Stranges 16 an seiner Oberseite
18 (bzw. an seiner Unterseite 20) geeignet plastisch gestaucht und einer entsprechen
Formänderung unter Druck unterzogen. In Fig. 13 ist die Drehbewegung einer Nocke symbolisch
durch einen Pfeil als auch durch gestrichelte Linien angedeutet, die eine fortgesetzte
Drehung der Nocke 32 (in Gegenuhrzeigersinn) ausgehend von der Darstellung mit Volllinien
zeigt.
[0051] Die Nockenwelle 34 kann pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch angetrieben sein.
Von Bedeutung hierbei ist, dass die Rotationsgeschwindigkeit, mit der die Nockenwelle
34 um ihre Längsachse L angetrieben wird, um ein Vielfaches größer ist als die Geschwindigkeit,
mit welcher der Strang 16 in der Förderrichtung F entlang der Strangführung 14 transportiert
wird.
[0052] In Abweichung von der Darstellung in der Fig. 12 können an der Nockenwelle 34 pro
Randbereich R auch mehr oder weniger als zwei Nocken 32 angebracht sein, je nachdem,
wie breit der Randbereich R des Stranges 16 ist, der plastisch gestaucht werden soll.
[0053] Die Bezeichnung "18/20" in Fig. 12 ist dahingehend zu verstehen, dass eine solche
Nockenwelle 34 mit daran angebrachten Nocken 32 sowohl an der Oberseite 18 des Stranges
16 (in Förderrichtung F vor dem Richtbereich I) als auch an der Unterseite 20 des
Stranges 16 (in Förderrichtung F vor dem Biegebereich II) angeordnet sein kann. Ergänzend
und/oder alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass eine solche Nockenwelle 34 auch
längs der Schmalseiten 19 des Stranges 16 angeordnet sein kann, was in der Fig. 13
durch die Bezeichnung "18/19/20" zum Ausdruck kommt.
[0054] In der Fig. 14 ist eine Variante zur Ausführungsform von Fig. 9/10 gezeigt. Hierbei
gelangt eine an einer Nockenwelle 34 angebrachte Nocke 32 nicht in direkten Kontakt
mit der Oberfläche des Stranges 16, sondern wirkt auf einen Zusatzstempel 36 ein,
der dann bei einer Rotation der Nockenwelle 34 oszillierend gegen den Strang 16 geschlagen
wird. Hierbei wird der Zusatzstempel 36 durch geeignete Lagerungen 37 translatorisch
geführt. In gleicher Weise wie bereits zu der Ausführungsform von Fig. 7/8 ist dann
von Bedeutung, dass die Kraft und die Schlagfrequenz für den Zusatzstempel 36 nicht
zu hoch gewählt sind.
[0055] In der Fig. 15 ist eine weitere Variante zur Ausführungsform von Fig. 9/10 gezeigt,
als Alternative zur Ausführungsform von Fig. 14. Bei der Ausführungsform gemäß Fig.
15 werden die Stempel 30, mit denen eine Umformung des Stranges 16 erreicht wird,
durch Lagerungen 36 längsverschieblich geführt und durch einen Hydraulikzylinder oder
einen Pneumatikzylinder translatorisch direkt angetrieben. Ein solcher Hydraulik-
bzw. Pneumatikzylinder ist in der Fig. 15 symbolisch vereinfacht gezeigt und mit dem
Bezugszeichen "37" bezeichnet.
[0056] Die obigen Ausführungsformen nach den Figuren 12-15 eignen sich ebenfalls bevorzugt
für den Einsatz bei CSP-, Knüppel- oder Vorblockanlagen.
[0057] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 16 sind die Mittel M zum plastischen Stauchen
des Stranges 16 in Form von zumindest einem Walzenkörper-Paar 38 ausgebildet, dessen
Walzenkörper 39 beiderseits des Stranges 16 an dessen Oberseite 18 und Unterseite
20 angeordnet sind. Ausweislich der schematisch vereinfachten Perspektivansicht von
Fig. 16 erstrecken sich die beiden Walzenkörper 39 jeweils über die ganze Breite B
des Stranges 16, und weisen an entgegengesetzten Enden jeweils einen konischen Abschnitt
K auf, mit dem die Walzenkörper 39 bei einer Verschiebung entlang ihrer Längsachse
(in Fig. 16 durch entsprechende Pfeile symbolisiert) in Kontakt mit den Randbereichen
R des Stranges 16 gebracht werden. Bei einer Verschiebung von zumindest einer der
beiden Walzenkörper 39 drückt ein konischer Abschnitt K gegen einen Randbereich R
des Stranges, wodurch der Kantendruck entsprechend erhöht und für das Material des
Stranges 16 in diesem Bereich eine plastische Formänderung erreicht wird. Hierdurch
wird in gleicher Weise wie bei den anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen die
Rissgefahr vermindert, im Hinblick auf eine Streckung des Stranges 16 bei einem anschließenden
Einlaufen in den Richtbereich I oder den Biegebereich II.
[0058] Falls bei dem Walzenkörper-Paar 38 beide Walzenkörper 39 seitlich verschiebbar sind,
kann hierdurch eine Anpassung an unterschiedliche Breiten B des Stranges erzielt werden.
[0059] Fig. 17 zeigt eine Variante zu der Ausführungsform von Fig. 16, wonach eine plastische
Formänderung an den Kanten des Stranges 16 durch zwei Walzenkörper-Paare 38 erfolgt.
Dies ist in der Fig. 17 in einer schematisch vereinfachten Perspektivansicht gezeigt.
Hierbei ist es möglich, dass bei jedem Walzenkörper-Paar 38 nur einer der beiden Walzenkörper
39 seitlich verschiebbar ist, z.B. bei dem Walzenkörper-Paar 38 im Bildvordergrund
nur der Walzenkörper 39, der unterhalb des Stranges 16 bzw. an dessen Unterseite angeordnet
ist, und bei dem Walzenkörper-Paar 38 im Bildhintergrund nur der Walzenkörper 39,
der oberhalb des Stranges 16 bzw. an dessen Oberseite 18 angeordnet ist.
[0060] Die Ausführungsformen nach den Figuren 16 und 17 eignen sich insbesondere für Dickbrammen-Stranggießanlagen.
Hierbei können vor einem Richtbereich der Strangführung zwei Stützrollenpaare durch
die gezeigten Walzenkörper 39 ersetzt werden. Hierbei ist dann ein zugehöriger Segmentrahmen
derart umzugestalten, dass ein Verschieben der Walzenkörper 39 senkrecht zur Gieß-
bzw. Förderrichtung F, in Entsprechung der Pfeilsymbole von Fig. 16, möglich ist.
[0061] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 18 sind die Mittel M zum plastischen Stauchen
des Stranges 16 in Form von zumindest einem Walzenpaar 40 ausgebildet, das zwei Schmalseitenwalzen
42 aufweist, die jeweils beiderseits des Stranges 16 an dessen Schmalseite 19 angeordnet
sind. Dies ist in der Darstellung von Fig. 18 schematisch vereinfacht in einer Perspektivansicht
gezeigt. Hierbei verläuft eine Drehachse D einer Schmalseitenwalze 42 parallel zur
Schmalseite 19 des Stranges 16 und orthogonal zur Förderrichtung F. Die Schmalseitenwalzen
42 werden mit einer vorbestimmten Kraft gegen die Schmalseiten 19 des Stranges gedrückt,
so dass in diesem Bereich des Stranges 16 die gewünschte plastische Formänderung erzeugt
wird.
[0062] Ausweislich der gestrichelten Darstellung der Schmalseitenwalzen 42 in Fig. 18 können
diese Walzen seitlich verfahren werden, zur Anpassung an unterschiedliche Breiten
B des Stranges 16 und/oder z.B. zu Wartungszwecken.
[0063] Fig. 19 zeigt eine Variante zur Ausführungsform von Fig. 18, wonach die Drehachsen
D der Schmalseitenwalzen 42 gegenüber der Vertikalen leicht gekippt werden können.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Strang 16 im Querschnitt eine Trapezform
ausbildet (durch ein Nachfließen des Materials zur Unterseite bzw. Festseite des Stranges
16). Indem dann die Drehachsen D der Schmalseitenwalzen 42 gekippt werden können,
kann auch bei einer solchen Formgebung des Stranges 16 eine konstant gleichmäßige
plastische Formänderung an dessen oberen und unteren Kante erzielt werden.
[0064] Fig. 20 zeigt eine weitere Variante zur Ausführungsform von Fig. 18. Hierbei sind
die Schmalseitenwalzen 42t konisch ausgebildet, wobei deren Drehachse D vertikal verläuft.
In gleicher Weise wie bei der Variante gemäß Fig. 19 ist es durch diese konischen
Schmalseitenwalzen 42t möglich, den Strang 16 im Querschnitt zu einer Trapezform auszubilden,
wie in Fig. 20 prinzipiell vereinfacht dargestellt.
[0065] Bezüglich der Walzenkörper 39 bzw. der Schmalseitenwalzen 42, 42t nach den Ausführungsformen
der Fig. 18-20 darf darauf hingewiesen werden, dass diese auch vibrieren bzw. vibrierend
angetrieben sein können. Ungeachtet dessen ist es auch möglich, dass die Walzenkörper
39 bzw. die Schmalseitenwalzen 42, 42t exzentrisch angetrieben werden, wobei ein zugehöriger
Antrieb exzentrisch zur Drehachse dieser Rotationskörper angeordnet ist.
[0066] Die Walzenkörper 39 bzw. die Schmalseitenwalzen 42, 42t können an ihren Oberflächen
profiliert ausgebildet sein. In der Fig. 21 ist ein Teil einer Oberfläche eines Walzenkörpers
39 bzw. einer Schmalseitenwalze 42 (bzw. 42t) gezeigt, welche Oberfläche mit einer
solchen Profilierung 44 versehen ist, mittels der bei einem Wälzkontakt mit dem Strang
16 dessen Fließverhalten beim Richten und/oder beim Biegen - wie erläutert - verbessert
werden kann. Diesbezüglich wird gesondert darauf hingewiesen, dass die in Fig. 21
gezeigte Profilierung lediglich beispielhaft zu verstehen ist, und auch hiervon abweichende
Geometrien annehmen kann.
[0067] Schließlich darf in Bezug auf alle der obigen Ausführungsformen der Erfindung darauf
hingewiesen werden, dass eine Verfestigung bzw. Formänderung des Stranges 16 durch
die verschiedenen Mittel M für unterschiedlich harte Werkstoffe gesteuert oder geregelt
werden kann.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 2
- Stützrollen
- 4
- Spritzwasser
- 6
- Sumpfspitze
- 8
- Wasserkühlung
- 10
- Stranggießanlage
- 12
- Kokille
- 14
- Strangführung
- 16
- Strang
- 16d
- Strang (durcherstarrt)
- 16v
- verdichtete Zone (des Stranges 16)
- 17
- Oberfläche (des Stranges 16)
- 18
- Oberseite (des Stranges 16)
- 19
- Schmalseite(n) (des Stranges 16)
- 20
- Unterseite (des Stranges 16)
- 21
- Laserstrahlquelle
- 22
- (Pulsierender) Laserstrahl
- 23
- Wasserstrahldüse
- 24
- Strahleinrichtung
- 25
- Stoffstrahl
- 26
- Kapselung
- 27
- Ultraschalleinrichtung
- 28
- Ultraschallwellen
- 30
- Stempel
- 32
- Nocke(n)
- 34
- Nockenwelle
- 35
- Zusatzstempel
- 36
- Lagerungen (für Stempel 30 bzw. Zusatzstempel 36)
- 37
- Hydraulik- oder Pneumatik-Zylinder
- 38
- Walzenkörper-Paar
- 39
- Walzenkörper (des Walzenkörper-Paars 38)
- 39K
- Konischer Abschnitt (eines Walzenkörpers 39)
- 40
- Walzenpaar
- 42
- Schmalseitenwalze (n) (eines Walzenpaares 40)
- 44
- Profilierung (der Walzenkörper 39 bzw. Schmalseitenwalzen 42)
- A
- Abstand (des Laserstrahls 24 von dem Richtbereich I bzw. Biegebereich II)
- D
- Drehachse (einer Schmalseitenwalze 24)
- F
- Förderrichtung (des Stranges 16)
- I
- Richtbereich
- II
- Biegebereich
- L
- Längsachse (der Nockenwelle 34)
- M
- Mittel (zum plastischen Stauchen des Stranges 16)
- PF
- Plastische Formänderung (des Stranges 16)
- R
- Randbereich(e) des Stranges 16
- S
- Schockwellen
- W
- Wasser
1. Stranggießanlage (10) zur Herstellung eines metallischen Produkts, umfassend eine
Kokille (12) und eine daran anschließende Strangführung (14), entlang der ein aus
der Kokille (12) insbesondere senkrecht nach unten austretender Strang (16) in einer
Förderrichtung (F) transportierbar ist, wobei die Strangführung (14) einen Richtbereich
(I) aufweist, durch den der Strang (16) in die horizontale Richtung umlenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) vorgesehen sind, die sowohl
im Richtbereich (I) als auch in Förderrichtung (F) vor dem Richtbereich (I) und angrenzend
hierzu angeordnet sind, wobei mit diesen Mitteln (M) eine Formänderung des Stranges
(16) an seiner Oberseite (18) (Losseite) in Randbereichen (R) davon und/oder an seinen
Schmalseiten (19) realisierbar ist, derart, dass sich allein der Spannungszustand
des Stranges (16) verändert und dabei das Gefüge des Metalls unverändert bleibt.
2. Stranggießanlage (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangführung (14) einen Biegebereich (II) aufweist, durch den der Strang (16)
in Richtung der Horizontalen umlenkbar ist, wobei Mittel (M) zum plastischen Stauchen
des Stranges (16) vorgesehen sind, die sowohl im Biegebereich (II) als auch in Förderrichtung
(F) vor dem Biegebereich (II) und angrenzend hierzu angeordnet sind, wobei mit diesen
Mitteln (M) eine Formänderung des Stranges (16) an seiner Unterseite (20) (Festseite)
in Randbereichen (R) davon und/oder an seinen Schmalseiten (19) realisierbar ist,
derart, dass sich allein der Spannungszustand des Stranges (16) verändert und dabei
das Gefüge des Metalls unverändert bleibt.
3. Stranggießanlage (10) zur Herstellung eines metallischen Produkts, umfassend eine
Kokille (12) und eine daran anschließende Strangführung (14), entlang der ein aus
der Kokille (12) senkrecht nach unten austretender Strang (16) in einer Förderrichtung
(F) transportierbar ist, wobei die Strangführung (14) einen Biegebereich (II) aufweist,
durch den der Strang (16) in Richtung der Horizontalen umlenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) vorgesehen sind, die sowohl
im Biegebereich (II) als auch in Förderrichtung (F) vor dem Biegebereich (II) und
angrenzend hierzu angeordnet sind, wobei mit diesen Mitteln (M) eine Formänderung
des Stranges (16) an seiner Unterseite (20) (Festseite) in Randbereichen (R) davon
und/oder an seinen Schmalseiten (19) realisierbar ist, derart, dass sich allein der
Spannungszustand des Stranges (16) verändert und dabei das Gefüge des Metalls unverändert
bleibt.
4. Stranggießanlage (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangführung (14) einen Richtbereich (I) aufweist, durch den der Strang (16)
in die horizontale Richtung umlenkbar ist, wobei Mittel (M) zum plastischen Stauchen
des Stranges (16) vorgesehen sind, die sowohl im Richtbereich (I) als auch in Förderrichtung
(F) vor dem Richtbereich (I) und angrenzend hierzu angeordnet sind, wobei eine Formänderung
des Stranges (16) an seiner Oberseite (18) (Losseite) in Randbereichen (R) davon und/oder
an seinen Schmalseiten (19) realisierbar ist, derart, dass sich allein der Spannungszustand
des Stranges (16) verändert und dabei das Gefüge des Metalls unverändert bleibt.
5. Stranggießanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) aus einer Laserstrahlquelle
(22) gebildet sind, durch die auf eine Oberfläche (17) des Stranges (16) ein pulsierender
Laserstrahl (24) (Laserschock) richtbar ist.
6. Stranggießanlage (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Wasserstrahldüse (26) in Förderrichtung (F) vor dem Richtbereich (I)
bzw. Biegebereich (II) angeordnet ist, wobei durch die Wasserstrahldüse (26) Wasser
(W) auf eine Oberfläche des Stranges (16), auf die der pulsierende Laserstrahl gerichtet
ist, aufbringbar ist.
7. Stranggießanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) aus einer Strahleinrichtung
(24) gebildet sind, durch die auf eine Oberfläche (17) des Stranges (16) eine Stoffstrahlung
(25) richtbar ist, vorzugsweise, dass die Strahleinrichtung (24) innerhalb einer Kapselung
(26) angeordnet ist, durch die der Strang (16) hindurch führbar ist, weiter vorzugsweise,
dass für die Stoffstrahlung (25) unterschiedliche Partikel einsetzbar sind.
8. Stranggießanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) aus einer Ultraschalleinrichtung
(27) gebildet sind, durch die auf eine Oberfläche (17) des Stranges (16) Ultraschallwellen
(28) richtbar sind.
9. Stranggießanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) in Form von Stempeln (30)
ausgebildet sind, die auf die Randbereiche (R) des Stranges (16) an dessen Oberseite
(18) /Unterseite (20) und/oder mit dessen Schmalseiten (19) oszillierend in Kontakt
bringbar sind, vorzugsweise, dass die Stempel (30) translatorisch und orthogonal zur
Oberfläche (17) des Stranges (16) bewegbar sind, weiter vorzugsweise, dass die Stempel
(30) in Richtung der Breite (B) des Stranges (16) seitlich verschiebbar sind
10. Stranggießanlage (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stempel (30) durch eine Nockenwelle (34) oder direkt durch einen Hydraulik- bzw.
Pneumatikzylinder (37) angetrieben sind.
11. Stranggießanlage (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) in Form von Nocken (32)
ausgebildet sind, die an einer rotierenden Nockenwelle (34) angebracht sind, wobei
die Nocken (32) bei einer Rotation der Nockenwelle (34) mit den Randbereichen (R)
des Stranges (16) an dessen Oberseite (18) /Unterseite (20) in Kontakt bringbar sind,
vorzugsweise, dass die Drehzahl für die Nockenwelle (34) derart einstellbar ist, dass
eine Umfangsgeschwindigkeit der Nocken (32) an der Stelle, an der sie in Kontakt mit
der Oberfläche des Stranges (16) gelangen, größer ist als eine Geschwindigkeit des
Stranges (16) in seiner Förderrichtung (F), weiter vorzugsweise, dass die Nockenwelle
(34) pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch antreibbar ist.
12. Stranggießanlage (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) in Form von zumindest einem
Walzenkörper-Paar (38) ausgebildet sind, wobei die einzelnen Walzenkörper (39) beiderseits
des Stranges (16) an dessen Oberseite (18) und Unterseite (20) angeordnet sind, sich
jeweils über die Breite (B) des Stranges (16) erstrecken und jeweils an einem Ende
davon einen konischen Abschnitt (K) aufweisen, der in Kontakt mit den Randbereichen
(R) des Stranges (16) bringbar ist, wobei die Walzenkörper (39) eines Walzenkörper-Paars
(38) entgegengesetzt zueinander in Richtung der Breite (B) des Stranges (16) verschiebbar
sind.
13. Stranggießanlage (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) in Form von zumindest einem
Walzenpaar (40) ausgebildet sind, wobei die einzelnen Schmalseitenwalzen (42; 42t)
dieses Walzenpaars (40) jeweils an entgegengesetzten Schmalseiten (19) des Stranges
(16) angeordnet und in Kontakt mit den Schmalseiten (19) des Stranges (16) bringbar
sind, wobei eine Drehachse (D) der jeweiligen Schmalseitenwalzen (42; 42t) parallel
zur Schmalseite (19) des Stranges (16) und orthogonal zur Förderrichtung (F) des Stranges
(16) verläuft.
14. Stranggießanlage (10) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenkörper (39) bzw. die Schmalseitenwalzen (42; 42t) vibrierend antreibbar
sind.
15. Stranggießanlage (10) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenkörper (39) bzw. die Schmalseitenwalzen (42; 42t) an ihren Oberflächen
profiliert (44) ausgebildet sind.
16. Verfahren zur Herstellung eines metallischen Produkts, bei dem in einer Stranggießanlage
(10) ein Strang (16) aus einer Kokille (12) insbesondere senkrecht nach unten austritt
und anschließend entlang einer Strangführung (14) in einer Förderrichtung (F) transportiert
wird, wobei der Strang (16) in einem Richtbereich (I) in die horizontale Richtung
umgelenkt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Strang (16) sowohl im Richtbereich (I) als auch in Förderrichtung (F) vor dem
Richtbereich (I) und angrenzend hierzu an seiner Oberseite (18) (Losseite) in Randbereichen
(R) davon und/oder an seinen Schmalseiten (19) plastisch gestaucht wird, derart, dass
sich allein der Spannungszustand des Stranges (16) verändert und dabei das Gefüge
des Metalls unverändert bleibt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (16) nach dem Austreten aus der Kokille (12) durch einen Biegebereich
(II) transportiert wird, wobei der Strang (16) sowohl im Biegebereich (II) als auch
in Förderrichtung (F) vor dem Biegebereich (II) und angrenzend hierzu an seiner Unterseite
(20) (Festseite) in Randbereichen (R) davon und/oder an seinen Schmalseiten (19) plastisch
gestaucht wird, derart, dass sich allein der Spannungszustand des Stranges (16) verändert
und dabei das Gefüge des Metalls unverändert bleibt.
18. Verfahren zur Herstellung eines metallischen Produkts, bei dem in einer Stranggießanlage
(10) ein Strang (16) aus einer Kokille (12) senkrecht nach unten austritt und anschließend
entlang einer Strangführung (14) in einer Förderrichtung (F) durch einen Biegebereich
(II) transportiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Strang (16) sowohl im Biegebereich (II) als auch in Förderrichtung (F) vor dem
Biegebereich (II) und angrenzend hierzu an seiner Unterseite (20) (Festseite) in Randbereichen
(R) davon und/oder an seinen Schmalseiten (19) plastisch gestaucht wird, derart, dass
sich allein der Spannungszustand des Stranges (16) verändert und dabei das Gefüge
des Metalls unverändert bleibt.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (16) in einem Richtbereich (I) in die horizontale Richtung umgelenkt wird,
wobei der Strang (16) sowohl im Richtbereich (I) als auch in Förderrichtung (F) vor
dem Richtbereich (I) und angrenzend hierzu an seiner Oberseite (18) (Losseite) in
Randbereichen (R) davon und/oder an seinen Schmalseiten (19) plastisch gestaucht wird,
derart, dass sich allein der Spannungszustand des Stranges (16) verändert und dabei
das Gefüge des Metalls unverändert bleibt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die plastische Stauchung des Stranges (16) unter Verwendung eines pulsierenden Laserstrahls
(24) (Laserschock) erfolgt, der auf eine Oberfläche (17) des Stranges (16) gerichtet
wird, wobei auf eine Oberfläche des Stranges (16), auf die der Laserstrahl (24) gerichtet
wird, Wasser (W) vorzugsweise unter Druck aufgebracht wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Laserstrahl (24) in einem Abstand (A) von zumindest 100 mm in Förderrichtung
(F) vor dem Richtbereich (I) bzw. Biegebereich (II) auf die Oberfläche des Stranges
(16) gerichtet wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die plastische Stauchung des Stranges (16) unter Verwendung eines Stoffstrahls (25)
erfolgt, die auf eine Oberfläche (17) des Stranges (16) gerichtet wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die plastische Stauchung des Stranges (16) unter Verwendung von Ultraschallwellen
erfolgt, die auf eine Oberfläche (17) des Stranges (16) gerichtet werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die plastische Stauchung des Stranges (16) durch mechanische Mittel (M) erfolgt.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanischen Mittel (M) zum plastischen Stauchen des Stranges (16) mit einer
Stranggießanlage (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 15 bereitgestellt werden.