[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein fadenberührendes Bauteil einer Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschine, insbesondere einer Spinnmaschine.
[0002] Fadenberührende Bauteile sind an Textilmaschinen in großer Anzahl und verschiedener
Ausführung vorhanden. Insbesondere die Bauteile von Spinnmaschinen, welche ständige
Fadenberührung haben, unterliegen durch die abrasive Wirkung des Fadens einem erheblichen
Verschleiß. Derartige Bauteile werden daher aus Stahl oder Keramik gefertigt. Als
Beispiele für derartige ständig fadenberührende Bauteile sind beispielsweise Abzugsdüsen
oder Fadenabzugsrohre von Spinnmaschinen zu nennen. Diese Bauteile unterliegen einem
besonders hohen Verschleiß, da der Faden ständig mit einer sehr hohen Geschwindigkeit
über diese hinweg gezogen wird. Die
DE 103 30 767 A1 beschreibt derartige Fadenabzugsdüsen bzw. Fadenabzugsrohre und schlägt, um den Verschleiß
derartiger Bauteile zu verringern, vor, diese mit einer besonders hohen Oberflächengüte
auszuführen. Um die hohe Oberflächengüte zu erreichen, soll anstelle der bekannten
Keramik- oder Stahlwerkstoffe Glas oder Glaskeramik eingesetzt werden.
[0003] Die
DE 1 607 563 A1 beschreibt eine Absauganlage, bei welcher ein Absaugrohr lediglich temporär Fadenberührung
hat, nämlich wenn ein Fadenknäuel abzusaugen und weiterzuleiten ist. Die dort beschriebenen
Absaugrohre sind aus eloxierten Aluminiumrohren hergestellt, so dass ein Hängenbleiben
des abgesaugten Fadens vermieden werden kann. Nachteilig bei derartigen eloxierten
Aluminiumrohren ist es jedoch, dass diese vergleichsweise teuer sind.
[0004] Die
DE 1 685 719 A1 beschreibt ebenfalls eine Absauganlage, deren Rohre nur temporär Fadenberührung haben.
Bei derartigen Absaugrohren kommt es insbesondere an Krümmerstutzen, an welchen ein
Faden an immer der gleichen Stelle an der Innenwand anliegt, zu einem hohen Verschleiß.
Auch die
DE 1 685 719 A1 schlägt daher vor, einen glasierten Werkstoff, beispielsweise Porzellan einzusetzen,
um eine Aufrauhung des entlangstreichenden Fadens und dadurch hervorgerufenen Faserflug
zu vermeiden und einem übermäßigen Verschleiß entgegenzuwirken. Derartige Porzellanrohrstücke
sind jedoch vergleichsweise aufwändig zu fertigen und problematisch in der Handhabung.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein fadenberührendes Bauteil einer
Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine vorzuschlagen, welches verschleißbeständig
ist und dennoch vergleichsweise kostengünstig hergestellt werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0007] Vorgeschlagen wird ein fadenberührendes Bauteil einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine,
insbesondere einer Spinnmaschine, welches zumindest teilweise aus einem Kunststoffmaterial
besteht und mit einer Chrombeschichtung versehen ist. Bislang wurden für fadenberührende
Bauteile von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen, insbesondere von Spinnmaschinen,
Kunststoffmaterialien als Grundwerkstoffe aufgrund ihrer nur geringen Härte und Verschleißfestigkeit
stets ausgeschlossen. Die vorliegende Erfindung hat jedoch herausgefunden, dass durch
eine Chrombeschichtung auf der Kunststoffoberfläche eine besonders glatte Oberfläche
bereitgestellt werden kann, welche die Reibung des Fadens auf der Oberfläche des Bauteils
erheblich reduziert. Durch die verringerte Reibung wird somit auch der Verschleiß
des Bauteils erheblich reduziert. Zugleich wird auch die Wärmeentwicklung aufgrund
des verringerten Reibwertes, welcher durch die Chrombeschichtung zur Verfügung gestellt
wird, reduziert, so dass trotz der an sich nur geringen wärmeableitenden Eigenschaften
eines Kunststoffmaterial dieses nun auch für fadenberührende Bauteile eingesetzt werden
kann.
[0008] Zugleich wird auch durch die Verringerung der Temperaturentwicklung einem übermäßigen
Verschleiß entgegengewirkt.
[0009] Dabei ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, das Bauteil auch nur teilweise
mit einer Chrombeschichtung zu versehen oder auch das Bauteil nur teilweise aus einem
Kunststoffmaterial herzustellen, welches mit einer Chrombeschichtung versehen ist.
Weist ein Bauteil sowohl fadenberührende Flächen als auch nicht fadenberührende Flächen
auf, so ist es beispielsweise möglich, lediglich die fadenberührenden Flächen mit
einer Chrombeschichtung zu versehen bzw. lediglich die fadenberührenden Flächen aus
einem chrombeschichteten Kunststoffmaterial herzustellen. Die Herstellung derartiger
fadenberührender Bauteile kann hierdurch kostengünstiger erfolgen.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Kunststoffmaterial ein AcrylnitrilButadien-Styrol-Copolymer
(ABS) ist. Dieses kann in besonders günstiger Weise mit einer Chrombeschichtung versehen
werden. Andere Kunststoffmaterialien, die für eine Chrombeschichtung geeignet sind,
sind jedoch ebenfalls möglich. Denkbar ist es beispielsweise auch, ein faserverstärktes
Kunststoffmaterial mit einer hohen Oberflächengüte einzusetzen, um die Härte und Verschleißfestigkeit
des fadenberührenden Bauteils zu verbessern.
[0011] Das Bauteil weist wenigstens einen Einsatz auf, welcher aus einem Kunststoffmaterial
besteht und mit einer Chrombeschichtung versehen ist. Mittels eines derartigen Einsatzes
ist es in besonders einfacher Weise möglich, die fadenberührenden Oberflächen eines
Bauteiles zu verstärken und hierdurch besonders verschleißfest auszubilden. Das Bauteil
selbst kann hier durch zumindest teilweise auch aus einem einfacheren Material hergestellt
werden. Denkbar ist es jedoch ebenso, ein fadenberührendes Bauteil lediglich partiell
zu beschichten, so dass lediglich die fadenberührenden Oberflächen mit einer Chrombeschichtung
versehen werden.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das Bauteil wenigstens einen gekrümmten
Umlenkbereich auf. Der wenigstens eine Einsatz ist in dem Umlenkbereich angeordnet.
Derartige Umlenkbereiche sind häufig einem besonders hohen Verschleiß unterworfen,
da sie anders als gerade, fadenführende Abschnitte meist eine ständige Fadenberührung
aufweisen bzw., selbst wenn die Bauteile nur temporär einen Faden führen, dieser jedoch
stets an diesen Umlenkbereichen berührt. Besonders vorteilhaft bei der Ausführung
mit einem Einsatz ist es weiterhin, dass dieser bei Verschleiß leicht entnommen und
ausgewechselt werden kann, während das eigentliche Bauteil unter Umständen sogar an
seinem Einbauort verbleiben kann.
[0013] Besonders vorteilhaft kann ein derartiges chrombeschichtetes Kunststoffmaterial daher
auch beispielsweise in einem Fadenabsaugrohr oder einer Saugdüse eingesetzt werden.
Diese Bauteile haben im Gegensatz zu Fadenabzugsdüsen und Fadenabzugsröhrchen nicht
permanent, sondern nur temporär Fadenberührung, so dass die Wärmeentwicklung an diesen
Stellen auch geringer ist und ein Kunststoffmaterial vorteilhaft eingesetzt werden
kann. Besonders vorteilhaft bei der Chrombeschichtung von Fadenabsaugrohren und Saugdüsen
ist es weiterhin, dass durch die besonders glatte Chrombeschichtung das Hängenbleiben
von Fadenstücken vermieden werden kann und zugleich die Strömungsverhältnisse in den
unterdruckbeaufschlagten Bauteilen verbessert werden können.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es daher auch, wenn das Bauteil eine Saugdüse mit einer
Ansaugöffnung und mit einer Eintrittsöffnung für einen Faden ist, wobei der wenigstens
eine Einsatz im Bereich der Eintrittsöffnung für den Faden angeordnet ist. Derartige
Saugdüsen können nicht nur in bekannter Weise zum Aufsuchen eines Fadenendes auf einer
Spulenoberfläche eingesetzt werden, sondern können zugleich auch als fadenführendes
Organ während der Produktion bzw. Umspulung eines Fadens pule dienen. Dabei tritt
der Faden während des laufenden Betriebs durch die Eintrittsöffnung in die Saugdüse
ein und durch die Ansaugöffnung wieder aus, von wo aus er dann in üblicher Weise der
Spule zugeführt wird. Durch einen Einsatz aus einem chrombeschichteten Kunststoffmaterial
im Bereich der Eintrittsöffnung kann auch hier einem übermäßigen Verschleiß entgegengewirkt
werden.
[0015] Nach einer anderen Ausführung ist es vorteilhaft, wenn das Bauteil ein Fadenpositionierelement
oder eine Fadenfangeinrichtung ist. Auch diese Bauteile gehören zu den temporär fadenberührenden
Bauteilen und können daher besonders vorteilhaft aus einem chrombeschichteten Kunststoffmaterial
hergestellt werden oder mit einem Einsatz bzw. Verstärkungselement aus einem chrombeschichteten
Kunststoffmaterial versehen werden.
[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das Bauteil wenigstens einen Fadenführungsbereich
auf, wobei der wenigstens eine Einsatz in dem Fadenführungsbereich angeordnet ist.
Ein solches Bauteil kann beispielsweise ein Fadenführer einer Changiereinrichtung
oder ein Fadenführer eines Garnreinigers sein. Zwar haben solche Fadenführer in der
Regel eine permanente Fadenberührung; insbesondere, wenn der Fadenführer keine oder
nur eine geringe Umlenkung des Fadens bewirkt, kann dennoch der Fadenführungsbereich
oder ggf. auch der gesamte Fadenführer aus dem Kunststoffmaterial hergestellt und
mit der Chrombeschichtung versehen sein.
[0017] Nach einer anderen Ausführung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn das Bauteil
ein Fadenumlenkelement oder ein Fadenabzugsröhrchen ist. Auch diese können an ihren
fadenberührenden Flächen einen Einsatz aus einem chrombeschichteten Kunststoffmaterial
aufweisen oder aber selbst als ein solcher Einsatz ausgeführt sein und in das sie
tragende Bauteil eingesetzt sein.
[0018] Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer Arbeitsstelle einer Textilmaschine während
des regulären Betriebs,
- Figur 2
- die Arbeitsstelle der Textilmaschine während einer Wartungstätigkeit,
- Figur 3
- eine schematische Vorderansicht einer Arbeitsstelle einer Textilmaschine sowie
- Figur 4
- eine schematische Rückansicht einer Saugdüse.
[0019] Figur 1 zeigt eine schematische, geschnittene Seitenansicht einer Arbeitsstelle 2
einer Textilmaschine 1, welche vorliegend als Spinnmaschine ausgebildet ist. Die Arbeitsstelle
2 weist vorliegend eine Spinnvorrichtung 3 auf, in welcher ein Faden 4 produziert
wird. Der Faden 4 wird mittels einer Abzugsvorrichtung 5 aus der Spinnvorrichtung
3 abgezogen und in an sich bekannter Weise einer Spulvorrichtung 6 zugeführt, wo er
auf eine Spule 7 aufgewickelt wird. Anstelle der hier gezeigten Spinnmaschine wäre
es jedoch ebenso möglich, dass die Textilmaschine 1 eine Spulmaschine ist. In diesem
Fall wäre anstelle einer Spinnvorrichtung 3 eine Fadenablaufspule angeordnet, von
welcher mittels spezieller Handhabungsorgane der Faden abgespult und dann ebenfalls
einer Spulvorrichtung 6 zugeführt wird, wo er auf eine Auflaufspule aufgewickelt wird.
[0020] Die vorliegend dargestellte Arbeitsstelle 2 weist weiterhin noch eine Paraffiniereinrichtung
13, einen Ausgleichsbügel 8 zum Ausgleich der Fadenspannung sowie einen Fadenführer
11 auf, welcher eine Changierbewegung ausführt, um den Faden 4 auf die Spule 7 aufzuwickeln.
Die vorliegend gezeigte Arbeitsstelle 2 ist weiterhin als autark arbeitende Arbeitsstelle
2 ausgebildet, welche über arbeitsstelleneigene Handlingsorgane verfügt, um Fadenbrüche
zu beheben bzw. Wartungstätigkeiten an der Arbeitsstelle 2 durchzuführen. Beispielsweise
sind derartige Handlingsorgane eine Saugdüse 10, mittels welcher ein auf die Spule
7 aufgelaufenes Fadenende aufgesucht und zum Wiederanspinnen zur Verfügung gestellt
werden kann, eine Fadenfangeinrichtung 9, welche den Faden 4 von der Saugdüse 10 übernehmen
und zum Anspinnen wieder zur Spinnvorrichtung 3 zurückführen kann. Der Faden 4 ist
dabei in einem Fadenführungsbereich 17 der Fadenfangeinrichtung 9 aufgenommen. Weiterhin
ist ein Fadenpositionierelement 12 an der Arbeitsstelle 2 angeordnet. Natürlich kann
die Arbeitsstelle 2 noch eine Reihe weiterer Handlingsorgane aufweisen oder es können,
im Falle einer Spulmaschine, statt der gezeigten andere Handlingsorgane an der Arbeitsstelle
2 vorhanden sein.
[0021] Gemäß der vorliegend gezeigten Darstellung verläuft weiterhin im regulären Spinnbetrieb
der produzierte Faden 4 durch die Saugdüse 10, wobei er durch eine Eintrittsöffnung
16 der Saugdüse 10 eintritt und durch eine Ansaugöffnung 15 der Saugdüse 10 wieder
austritt, um von dort auf die Spule 7 aufgewickelt zu werden. Die Saugdüse 10 ist
an ihrem der Ansaugöffnung 15 gegenüberliegenden Ende mit einem Absaugrohr 14 verbunden,
welches wiederum direkt oder über ein weiteres Zwischenstück mit einem zentralen Absaugkanal
20 der Textilmaschine 1 verbunden ist. Die Saugdüse 10 kann dabei auch einteilig mit
dem Absaugrohr 14 ausgebildet sein. Weiterhin wäre es auch denkbar, dass die Arbeitsstelle
2 ein weiteres Absaugrohr 14, ggf. auch an anderer Stelle als hier gezeigt, aufweist,
welches zumindest temporär, beispielsweise während bestimmter Wartungstätigkeiten,
Fadenberührung hat. Wie der Darstellung der Figur 1 weiterhin noch entnehmbar, weist
die Saugdüse 10 einen Umlenkbereich 18 auf, um die Verbindung von der Ansaugöffnung
15 und der Eintrittsöffnung 16 bis zu dem Unterdruckkanal 20 zu bewerkstelligen. Natürlich
kann die Saugdüse 10 auch mehrere Umlenkbereiche 18 aufweisen. Weiterhin kann natürlich
auch das gezeigte Absaugrohr 14 einen oder mehrere Umlenkbereiche 18 aufweisen, was
im Übrigen auch für Absaugrohre 14 gilt, die an anderer Stelle oder zu anderen Zwecken
an der jeweiligen Textilmaschine 1 angeordnet sind.
[0022] Figur 2 zeigt die zuvor beschriebene Arbeitsstelle 2 während einer Wartungstätigkeit
nach einer Unterbrechung des laufenden Betriebs. Dabei sind gleiche Merkmale bzw.
gleiche Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen, so dass im Folgenden nur
noch auf die Unterschiede zu der Figur 1 eingegangen wird. Nach einer Unterbrechung
des Spinnbetriebes, beispielsweise durch Fadenbruch oder einen Qualitätsschnitt, ist
das Ende des Fadens 4 auf die Spule 7 aufgelaufen und muss von dort mittels der Saugdüse
10 in an sich bekannter Weise aufgesucht werden. Hierzu wird die Saugdüse 10 über
den Unterdruckkanal 20 mit Unterdruck beaufschlagt und die Spule 7 entgegen ihrer
regulären Drehrichtung angetrieben, so dass mittels der Ansaugöffnung 15 der Saugdüse
10 das Fadenende auf der Spule 7 aufgefunden werden kann. Die Saugdüse 10 kann hierzu
gegebenenfalls auch beweglich sein, um näher an die Spulenoberfläche herangebracht
zu werden oder eine bewegliche Ansaugöffnung 15 aufweisen. Wenn der Faden 4 auf der
Spulenoberfläche aufgefunden ist und durch die Saugdüse 10 hindurch eingesaugt ist,
kann der Faden 4 mittels der Fadenfangeinrichtung 9 wieder der Spinnvorrichtung 3
zugeführt werden, wobei in an sich bekannter Weise eine Fadenschlaufe gebildet wird.
Diese Situation ist in Figur 2 gezeigt. Nachdem die Fadenschlaufe den Handlingsorganen
der Arbeitsstelle 3 zugeführt ist, wird weiterhin in bekannter Weise der Faden 4 geschnitten
und das neu entstandene Fadenende zum Wiederanspinnen vorbereitet und angesponnen.
Das abgetrennte Fadenstück wird hingegen über das Absaugrohr 14 und den Absaugkanal
20 aus der Saugdüse 10 abgeführt. Die grundsätzlichen Vorgänge beim Anspinnen sind
bekannt und werden daher an dieser Stelle nicht ausführlich beschrieben.
[0023] Beim Einsaugen des Fadens 4 in die Saugdüse sowie beim Weiterleiten des Fadens 4
an das Absaugrohr 14 hat die Saugdüse 10 dabei insbesondere in den Umlenkbereichen
18 eine Fadenberührung an der immer gleichen Stelle. Weiterhin kommt es bei der Schlaufenbildung
an den Kanten der Eintrittsöffnung 16 der Saugdüse 10 zu einer Fadenberührung. Schließlich
ist in Figur 2 als fadenberührendes Bauteil noch das Fadenpositionierelement 12 erkennbar,
welches vorliegend als Fadenheber ausgeführt ist und mittels welchem der Faden 4 aus
dem Fadenführer 11 herausgehoben werden kann. Das Fadenpositionierelement 12 kann
hierzu aus seiner in ausgezogenen Linien dargestellten Ruhestellung in seine punktiert
dargestellte Arbeitsstellung überführt werden. Ebenfalls dargestellt ist die Stellung
des Fadens 4, wenn er aus dem Fadenführer 11 herausgehoben ist. Die gezeigte Arbeitsstelle
2 weist somit als fadenberührende Bauteile die Fadenfangeinrichtung 9, die Saugdüse
10 sowie das Absaugrohr 14 auf, wobei diesen fadenberührenden Bauteilen gemein ist,
dass sie lediglich temporär, insbesondere während Wartungsarbeiten, Fadenberührung
haben. Daneben weist die Arbeitsstelle 1 permanent fadenberührende Bauteile auf, zu
denen neben den vorliegend nicht dargestellten Elementen der Spinnvorrichtung 3 der
Ausgleichsbügel 8, der Fadenführer 11 und das Fadenpositionierelement 12 gehören.
[0024] Zumindest die nur temporär fadenberührenden Bauteile können dabei in vorteilhafter
Weise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt werden, welches zumindest partiell
mit einer Chrombeschichtung versehen ist. Da von den genannten fadenberührenden Bauteilen
häufig nur ein Teil der Oberflächen des Bauteiles eine fadenberührende Fläche darstellt,
ist es weiterhin denkbar, im Bereich der fadenführenden Oberflächen des Bauteiles
einen Einsatz 19 (siehe Fig. 3) vorzusehen, welcher aus einem Kunststoffmaterial besteht
und mit einer Chrombeschichtung versehen ist.
[0025] So ist es beispielsweise denkbar, den Fadenführungsbereich 17 der Fadenfangeinrichtung
9 oder eine fadenberührende Oberfläche des Fadenpositionierelements 12 mit einem solchen
Einsatz 19 als Verstärkungselement zu versehen. Insbesondere ist es jedoch vorteilhaft,
die Saugdüse 10 oder ein Absaugrohr 14 in den einem besonders hohen Verschleiß unterworfenen,
fadenberührenden Flächen, wie beispielsweise den Umlenkbereichen 18 oder im Bereich
der Eintrittsöffnung 16 und/oder der Ansaugöffnung 15, mit einem solchen Einsatz 19
zu versehen.
[0026] Figur 3 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Arbeitsstelle 2 der in den Figuren
1 und 2 beschriebenen Textilmaschine 1. Dabei ist insbesondere die Saugdüse 10 mit
der Ansaugöffnung 15 und der Eintrittsöffnung 16 erkennbar. Wie der Figur 3 entnehmbar,
sind dabei im Bereich der Eintrittsöffnung 16 zwei Einsätze 19 vorgesehen, welche
wie zuvor beschrieben aus einem chrombeschichteten Kunststoffmaterial bestehen. Die
Kanten der Eintrittsöffnung 16 können hierdurch vor einem Verschleiß durch die Fadenberührung
beim Bilden der Fadenschlaufe (siehe Figur 2) geschützt werden.
[0027] Figur 4 zeigt die in Figur 3 dargestellte Saugdüse 10 in einer schematischen Rückansicht.
Die Rückseite der Saugdüse 10 ist vorliegend offen dargestellt, so dass entsprechend
die Rückansicht der Ansaugöffnung 15 und der Eintrittsöffnung 16 erkennbar sind. Es
versteht sich, dass im laufenden Betrieb die Saugdüse 10 auf ihrer Rückseite durch
eine Rückwand verschlossen ist. Dabei ist wiederum im Bereich der Eintrittsöffnung
16 ein Einsatz 19 angeordnet, wobei jedoch gemäß der vorliegenden Darstellung nur
ein einziger Einsatz 19 vorgesehen ist, welcher vorzugsweise die gesamte Eintrittsöffnung
16 umgibt. Weiterhin enthält der Einsatz 19 einen Umlenkbereich 18, über welchen ein
durch die Eintrittsöffnung 16 eintretender Faden in den unteren Teil der Saugdüse
10 geführt werden kann, von wo er schließlich über das Absaugrohr 14 in den Unterdruckkanal
20 gesaugt wird. Abweichend von dem hier gezeigten Einsatz, welcher sowohl den Umlenkbereich
18 als auch die Eintrittsöffnung 16 mit einem einzigen Einsatz 19 umfasst, wäre es
natürlich ebenso denkbar, für den Umlenkbereich 18 einen separaten Einsatz 19 vorzusehen.
[0028] Wie weiterhin insbesondere aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, befindet sich am Übergang
von der Saugdüse 10 zu dem Absaugrohr 14 ein weiterer Umlenkbereich 18, welcher die
Saugdüse 10 mit dem Absaugrohr 14 verbindet und in Richtung der Maschinenmitte zu
dem Unterdruckkanal 20 leitet. Gemäß der Ausführung nach der Figur 4 ist auch dieser
Umlenkbereich 18 in Form eines Einsatzes 19 an der Saugdüse 10 vorgesehen.
[0029] Weiterhin ist nach der Darstellung der Figur 4 das Fadenpositionierelement 12 an
der Saugdüse 10 gelagert. Dabei ist das Fadenpositionierelement 12 in durchgezogenen
Linien in seiner Ruhestellung und in punktierten Linien in seiner Arbeitsstellung
gezeigt, in welcher es während des Anspinnens des Fadens 4 diesen in Bezug auf die
Mitte der Arbeitsstelle 2 positioniert. Auch das Fadenpositionierelement 12 ist als
chrombeschichtetes Kunststoffbauteil ausgeführt oder weist zumindest im Bereich seiner
fadenberührenden Flächen eine Chrombeschichtung auf.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weiterbildungen
und Kombinationen im Rahmen der Patentansprüche fallen ebenfalls unter die Erfindung.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Textilmaschine
- 2
- Arbeitsstelle
- 3
- Spinnvorrichtung
- 4
- Faden
- 5
- Abzugsvorrichtung
- 6
- Spulvorrichtung
- 7
- Spule
- 8
- Ausgleichsbügel
- 9
- Fadenfangeinrichtung
- 10
- Saugdüse
- 11
- Fadenführer
- 12
- Fadenpositionierelement
- 13
- Paraffiniereinrichtung
- 14
- Absaugrohr
- 15
- Ansaugöffnung
- 16
- Eintrittsöffnung
- 17
- Fadenführungsbereich
- 18
- Umlenkbereich
- 19
- Einsatz
- 20
- Unterdruckkanal
1. Fadenberührendes Bauteil einer kreuzspulenherstellenden Textilmaschine (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil zumindest teilweise aus einem Kunststoffmaterial besteht und mit einer
Chrombeschichtung versehen ist, wobei das Bauteil wenigstens einen Einsatz (19) aufweist,
welcher aus einem Kunststoffmaterial besteht und mit einer Chrombeschichtung versehen
ist.
2. Fadenberührendes Bauteil nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial ein Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) ist.
3. Fadenberührendes Bauteil nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil wenigstens einen gekrümmten Umlenkbereich (18) aufweist und dass der
wenigstens eine Einsatz (19) in dem Umlenkbereich (18) angeordnet ist.
4. Fadenberührendes Bauteil nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil ein Absaugrohr (14) oder eine Saugdüse (10) ist.
5. Fadenberührendes Bauteil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil eine Saugdüse (10) mit einer Ansaugöffnung (15) und mit einer Eintrittsöffnung
(16) für einen Faden (4) ist und dass der wenigstens eine Einsatz (19) im Bereich
der Eintrittsöffnung (16) für den Faden (4) angeordnet ist.
6. Fadenberührendes Bauteil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil ein Fadenpositionierelement (12) oder eine Fadenfangeinrichtung (9) ist.
7. Fadenberührendes Bauteil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil wenigstens einen Fadenführungsbereich aufweist und dass der wenigstens
eine Einsatz (19) in dem Fadenführungsbereich angeordnet ist.
8. Fadenberührendes Bauteil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil ein Fadenführer oder ein Fadenumlenkelement oder ein Fadenabzugsröhrchen
ist.