[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehführung zum Ausziehen eines ausziehbaren
Möbelteils aus einem Möbelkorpus mit mindestens zwei Führungsschienen und mit Laufrollen
zur verschiebbaren Lagerung der Führungsschienen.
[0002] Ausziehführungen zum Ausziehen eines ausziehbaren Möbelteils, beispielsweise einer
Schublade, aus einem Möbelkorpus sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt.
Einfachausziehführungen bestehen aus einer am Möbelkorpus zu montierenden Korpusschiene
und einer am ausziehbaren Möbelteil zu montierenden Ausziehschiene. Voll- oder Überauszüge
weisen zusätzlich eine zwischen der Korpusschiene und der Ausziehschiene angeordnete
Mittelschiene auf.
[0003] Wenn die Schienen eines Voll- oder Überauszugs nacheinander ausgezogen werden, spricht
man von Teleskopausziehführungen. Bei diesen sind an allen Schienen lastübertragende
Laufrollen drehbar gelagert. Um Anschläge am Ende des jeweiligen Ausziehweges zu vermeiden
und damit die Laufkultur zu verbessern, wurden Auszüge nach der Teleskopbauart entwickelt,
bei denen zusätzliche Maßnahmen vorgesehen sind, um einen Synchronlauf (=Differentiallauf)
der Schienen zu erreichen, wobei die Mittelschiene gegenüber der Korpusschiene jeweils
nur den halben Weg der Ausziehschiene zurücklegt. Neben umlaufenden Bändern werden
hierzu an der Mittelschiene angeordnete elastische Mitnehmerrollen eingesetzt, welche
aber keine lastübertragenden Rollen darstellen. Eine solche Teleskopausziehführung
mit Differential-Wirkung ist beispielsweise aus der
AT 392 883 B bekannt.
[0004] Im Weiteren sind Ausziehführungen nach der Differentialbauart bekannt (=Differentialausziehführungen),
bei der eine an der Mittelschiene drehbar gelagerte lastübertragende Differentialrolle
vorhanden ist, die zwischen einer Laufbahn der Korpusschiene und einer Laufbahn der
Ausziehschiene abläuft, wobei ein Synchronlauf (=Differentiallauf) der Schienen erreicht
wird. Üblicherweise sind bei solchen Differentialausziehführungen, die eine hohe Laufkultur
aufweisen, alle Laufrollen an der Mittelschiene angeordnet. Solche Differentialausziehführungen
sind beispielsweise aus der
AT 391 603 B,
EP 2 074 909 A1,
CH 679 735 A5 und
EP 1 350 444 A1 bekannt.
[0005] Unterbodenausziehführungen sind an der Unterseite des ausziehbaren Möbelteils angeordnet.
Beispielsweise sind Unterbodenausziehführungen als Ausziehführungen für Hochschränke
bekannt. Bei Unterbodenausziehführungen besteht der Vorteil, dass die nutzbare Breite
des ausziehbaren Möbelteils nicht verringert wird, allerdings wird nutzbare Höhe verloren,
sodass die Bauhöhe solcher Unterbodenausziehführungen möglichst gering sein soll.
[0006] Beispielsweise bei Differentialrollen von Differentialauszügen tritt das Problem
auf, dass aufgrund einer Verformung von Führungsschienen unter Last und aufgrund von
Fertigungstoleranzen Laufbahnen von Führungsschienen geringfügig von der exakten waagrechten
bzw. achsparallelen Lage abweichen können. Dadurch werden die Laufrollen über ihre
Lauffläche nicht gleichmäßig belastet, sondern in ihrem dem ausziehbaren Möbelteil
zugewandten Bereich stärker und ihrem dem Möbelkorpus zugewandten Bereich schwächer,
oder umgekehrt. Eine solche ungleiche Belastung der Laufrolle während ihres Laufes
verursacht durch das Nachgeben der Rolle (typisch 0,05mm bis 1mm) eine Veränderung
des Abrollumfanges über die Breite der Laufrolle. Da somit eine Rollenseite über einen
etwas anderen Umfang abrollt als die andere Rollenseite, führt dies zur Ausübung eines
Moments auf die Rollenachse.
[0007] Ein solches Moment führt durch eine Verformung zwischen der Laufrolle und dem die
Rolle lagernden Achsbolzen und/oder zwischen der Verbindung zwischen dem Achsbolzen
und der Schiene zu einem Schieflauf der Rolle, d.h. die Drehachse der Rolle (=Rollenachse)
wird aus ihrer Ausrichtung rechtwinkelig zur Ausziehrichtung geringfügig gedreht.
Ein derartiger Schieflauf wird während der Drehung der Rolle zunehmend aufgebaut,
bis die Rolle durch Überschreitung der übertragbaren Kräfte zwischen Rolle und Achsbolzen
bzw. zwischen Achsbolzen und Schiene ruckartig wieder in eine im Wesentlichen der
Ausgangslage entsprechende Lage zurückspringt. Es kommt somit zu einem Rollenrucken,
welches über die Schienen weiter übertragen wird und zu Rattergeräuschen oder, insbesondere
im Falle von Resonanzeffekten - zu sichtbarem Zittern beispielsweise der Frontblende
führen kann.
[0008] Der beschriebene Effekt ist insbesondere dann ausgeprägt, wenn der Haftreibungskoeffizient
der Laufrolle gegenüber der Laufbahn bzw. den Laufbahnen höher ist als der Gleitreibungskoeffizient.
Das ist bei den meisten Rollenmaterialien der Fall, insbesondere bei Verwendung von
Kunststoffen, beispielsweise POM, PU, PA usw.
[0009] Der zuvor beschriebene Effekt wurde u.a. bei lastübertragenden Differentialrollen
von Differentialauszügen beobachtet, welche zwischen einer Laufbahn der Korpusschiene
und einer Laufbahn der Ausziehschiene ablaufen. Aber auch bei anderen Laufrollen von
Ausziehführungen kann ein solcher Effekt auftreten. Ein solcher Effekt ist hierbei
nicht auf Laufrollen beschränkt, welche auf einem Achsbolzen angeordnet sind, der
mit einer der Ausziehschienen (unverdrehbar oder drehbar) verbunden ist. Auch in Rollenwagen
angeordnete Laufrollen, welche somit beim Ausziehen der Ausziehführung ihre Lage gegenüber
den Schienen bezogen auf die Längsrichtung der Schienen ändern, können davon betroffen
sein.
[0010] Aus der
EP 2 042 056 A1 geht eine Ausziehführung hervor, bei welcher auf einer gemeinsamen Achse nebeneinander
angeordete Laufrollen unterschiedlicher Größe vorgesehen sind. Eine der Laufrollen
läuft entlang einer Laufbahn eines horizontalen Steges der Führungsschiene ab. Die
daneben liegende Laufrolle läuft entlang der Laufbahn eines winkelig hierzu stehenden
Steges der Führungsschiene ab. Es wird dadurch eine Seitenführung für die Ausziehführung
ausgebildet, ohne dass es zu Verklemmeffekten oder bedeutenden störenden Geräuschen
kommt. Die an der Laufbahn des schräg stehenden Stegs der Führungsschiene abrollende
Laufrolle weist eine im Querschnitt abgerundete Lauffläche auf. Es kommt dadurch im
Wesentlichen zu einer punktförmigen Berührung der Laufrolle mit diesem schrägstehenden
Steg, während die am horizontalen Steg abrollende Laufrolle eine Linienberührung mit
diesem ausbildet.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es eine vorteilhafte Ausziehführung der eingangs genannten
Art bereitzustellen, welche eine hohe Laufkultur aufweist. Erfindungsgemäß gelingt
dies durch eine Ausziehführung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0012] Bei der Ausziehführung gemäß der Erfindung weist mindestens eine der Laufrollen zumindest
eine erste und eine zweite Teilrolle auf, die zumindest im Wesentlichen gleiche Durchmesser
(=Außendurchmesser) aufweisen und deren Laufflächen nebeneinander liegen und die gegeneinander
verdrehbar sind. Die Teilrollen der Laufrolle rollen an der gleichen Laufbahn einer
Führungsschiene oder zwischen den gleichen, gegenüberliegenden Laufbahnen von zwei
Führungsschienen ab.
[0013] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist die Lauffläche einer jeweiligen Teilrolle
schmaler als es die Lauffläche einer "ungeteilten" Laufrolle wäre. Dadurch wird die
Differenz des Abrollumfangs zwischen den beiden Randbereichen der Lauffläche einer
jeweiligen Teilrolle geringer. Die Differenz des Abrollumfangs ist im Wesentlichen
proportional zur Breite der Lauffläche. Ein Rollenruckeln bei der Betätigung der Ausziehführung
kann somit in überraschend einfacher Weise vermieden oder zumindest wesentlich verringert
werden.
[0014] Durch die zuvor verwendete Formulierung "zumindest im Wesentlichen gleiche Durchmesser"
soll ausgedrückt werden, dass minimale Durchmesserunterschiede von weniger als 5%,
vorzugsweise weniger als 3% vorhanden sein können, beispielsweise toleranzbedingt
oder um trotz einer geringfügigen Schrägstellung der Laufbahn (aufgrund der Gewichtsbelastung)
gleiche Traglasten der Laufrollen zu erreichen.
[0015] Die Laufbahn bzw. die gegenüberliegenden Laufbahnen, entlang von denen die Teilrollen
einer Laufrolle abrollen, können also vorteilhafterweise eben ausgebildet sein.
[0016] Die Laufflächen der ersten und zweiten Teilrollen sind vorzugsweise zumindest im
Wesentlichen zylindermantelförmig ausgebildet. Der Ausdruck "zumindest im Wesentlichen
zylindermantelförmig" soll hierbei geringfügige Abweichungen von der Zylindermantelform
einschließen, beispielsweise im Querschnitt geringfügig schräge Ausbildungen ("kegelige
Ausbildungen"), insbesondere mit Abschrägungen von weniger als 3°. Solche kegelige
Ausbildungen werden eingesetzt, um bei der Herstellung im Spritzguss minimale Entformungsschrägen
auszubilden.
[0017] Zwischen sowohl der ersten als auch der zweiten Teilrolle und der gemeinsamen Laufbahn
bzw. den gemeinsamen gegenüberliegenden Laufbahnen, entlang der bzw. entlang denen
sie abrollen, liegt somit vorteilhafterweise jeweils eine Linienberührung vor.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Teilrollen auf einem
gemeinsamen Achsbolzen angeordnet. Insbesondere ist dieser zumindest im Wesentlichen
ortsfest mit einer der Führungsschienen verbunden, also nicht gegenüber der Führungsschiene
in Längsrichtung der Führungsschiene verschiebbar.
[0019] Der gemeinsame Achsbolzen kann unverdrehbar an einer der Führungsschienen gehalten
sein, wobei die Teilrollen gegenüber dem Achsbolzen verdrehbar gelagert sind. Falls
die Laufrolle, welche die erste und zweite Teilrolle aufweist, als Differentialrolle
ausgebildet ist, können die erste und zweite Teilrolle in vertikaler Richtung ein
Spiel gegenüber dem an der Mittelschiene festgelegten Achsbolzen, auf dem sie angeordnet
sind, aufweisen. Ein vertikales Spiel der ersten und zweiten Teilrolle gegenüber der
Mittelschiene kann auch dadurch erreicht werden, dass der Achsbolzen mit der Mittelschiene
in vertikaler Richtung verschiebbar verbunden ist.
[0020] In einer möglichen Ausführungsvariante könnte die erste Teilrolle verdrehbar auf
dem Achsbolzen angeordnet sein und die zweite Teilrolle unverdrehbar auf dem Achsbolzen
angeordnet sein oder einstückig mit dem Achsbolzen ausgebildet sein. Der Achsbolzen
ist hierbei gegenüber einer der Führungsschienen verdrehbar gelagert.
[0021] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist die Laufrolle, welche die mindestens
zwei Teilrollen aufweist, in einem Laufwagen angeordnet und die beiden Teilrollen
sind gegenüber diesem drehbar, wobei der Laufwagen zwischen zwei Führungsschienen
der Ausziehführung angeordnet ist. Die erste und zweite Teilrolle laufen hierbei an
gemeinsamen gegenüberliegenden Laufbahnen der beiden Führungsschienen ab, zwischen
denen der Laufwagen angeordnet ist.
[0022] Die erste und zweite Teilrolle können unmittelbar aneinander anliegende Seitenflächen
aufweisen. Um bei einer Relativbewegung zwischen der ersten und zweiten Teilrolle
eine Geräuschbildung zu vermeiden, kann eine Gleitlage, beispielsweise durch Ausbildung
der Laufrolle als 2K-Kunststoffteil, oder Gleitbeschichtung, beispielsweise in Form
eines Gleitlacks, an zumindest einer der beiden aneinander anliegenden Seitenflächen
vorgesehen sein. In einer demgegenüber modifizierten Ausführungsform kann zwischen
der ersten und der zweiten Teilrolle eine Zwischenlage aus einem gegenüber dem Material
der Teilrollen unterschiedlichen Material angeordnet sein. Eine solche Zwischenlage
kann durch einen Festkörper, beispielsweise in Form eines Rings oder einer Scheibe,
aus einem geeigneten gleitfähigen Material, beispielsweise aus Kunststoff, wie Thermoplast,
Papier oder Metall, gebildet werden. Eine Zwischenlage zwischen der ersten und zweiten
Teilrolle kann aber auch durch einen Schmierstoff, wie Öl, Fett oder einen Festschmierstoff,
ausgebildet werden.
[0023] Die Laufflächen der ersten und zweiten Teilrolle weisen einen auf die axiale Richtung
der Teilrollen bezogenen Abstand auf, welcher günstigerweise kleiner als die Breite
der Lauffläche einer jeweiligen Teilrolle, vorzugsweise kleiner als die Hälfte der
Breite der Lauffläche einer jeweiligen Teilrolle, besonders bevorzugt kleiner als
ein Viertel der Breite der Lauffläche einer jeweiligen Teilrolle ist.
[0024] Die erste und zweite Teilrolle liegen vorteilhafterweise zumindest im Wesentlichen
konzentrisch zueinander.
[0025] Eine erfindungsgemäße Ausziehführung kann lediglich eine an einem Möbelkorpus befestigbare
Korpusschiene und eine an einem ausziehbaren Möbelteil befestigbare Ausziehschiene
aufweisen. Zur Ausbildung eines Voll- oder Überauszugs kann eine erfindungsgemäße
Ausziehführung aber im Weiteren eine zwischen der Korpusschiene und der Ausziehschiene
angeordnete Mittelschiene aufweisen. Eine solche Ausziehführung kann vorteilhafterweise
in Form einer Differentialausziehführung ausgebildet sein, wobei die Laufrolle, welche
die ersten und zweiten Teilrolle aufweist, - oder zumindest eine der in solcher Weise
ausgebildeten Laufrollen - zwischen der Korpusschiene und der Ausziehschiene abrollt
und mit einem Spiel in vertikaler Richtung gegenüber der Mittelschiene gelagert ist
und eine lastübertragende Differentialrolle ausbildet. Somit weisen also auch die
mindestens zwei Teilrollen ein Spiel in vertikaler Richtung auf und es handelt sich
um lastübertragende Rollen.
[0026] Die Erfindung kann auch im Zusammenhang mit anderen Rollen einer Differentialausziehführung
eingesetzt werden oder bei einer anderen Art von Ausziehführung eingesetzt werden.
[0027] Wenn in dieser Schrift von "vorne" und "hinten" die Rede ist, so ist dies auf die
Ausziehrichtung bezogen, in welche die Ausziehschiene der Ausziehführung ausgehend
vom zusammengefahrenen Zustand der Ausziehführung ausgezogen werden kann.
[0028] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Schrägsicht einer Ausziehführung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung im ausgezogenen Zustand (=vollständig ausgezogener Zustand der Ausziehschiene);
Fig.2 die Ausziehführung von Fig. 1 im zusammengefahrenen Zustand (=vollständig eingeschobener
Zustand der Ausziehschiene);
Fig. 3 eine stirnseitige Ansicht auf die Rückseite der Ausziehführung;
Fig. 4, 5 und 6 Schrägsichten der Korpusschiene, Mittelschiene und Ausziehschiene;
Fig. 7 eine einzelne Seitenwange der Mittelschiene in Schrägsicht;
Fig. 8, 9 und 10 stirnseitige Ansichten auf die Rückseiten der Korpusschiene, Mittelschiene
und Ausziehschiene;
Fig. 11 eine Schrägsicht der Differentialrolle, welche die auf einem gemeinsamen Achsbolzen
angeordnete erste und zweite Teilrolle aufweist, und des Achsbolzens,
auf dem die Differentialrolle angeordnet ist;
Fig. 12 eine Ansicht der Teile von Fig. 11 rechtwinkelig zur Drehachse;
Fig. 13 eine Ansicht der Teile von Fig. 11 parallel zur Drehachse;
Fig. 14 einen Schnitt entlang der Linie AA von Fig. 12;
Fig. 15 eine Explosionsdarstellung der Teile von Fig. 11;
Fig. 16 bis 20 Darstellungen entsprechend den Fig. 11 bis 15 für ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 21 bis 25 Darstellungen entsprechend den Fig. 11 bis 15 für ein drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 26 bis 28 Darstellungen entsprechend den Fig. 1 bis 3 für ein viertes Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 29 einen Querschnitt durch die Ausziehführung gemäß diesem vierten Ausführungsbeispiel;
Fig. 30 eine Explosionsdarstellung;
Fig. 31 und 32 eine Schrägsicht und eine Draufsicht eines Käfigs mit darin angeordneten
Wälzkörpern für dieses vierte Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 33 einen Schnitt entlang der Linie BB von Fig. 32;
Fig. 34 ein vergrößertes Detail C von Fig. 33;
Fig. 35 bis 38 Darstellungen entsprechend den Fig. 31 bis 34 für ein fünftes Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 39 bis 42 Darstellungen entsprechend den Fig. 31 bis 34 für ein sechstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0029] Ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ausziehführung gemäß der Erfindung ist in den
Fig. 1 bis 15 dargestellt. Die Ausziehführung ist in Form eines Differentialauszugs
ausgebildet. Die Ausziehführung dient zum Ausziehen eines ausziehbaren Möbelteils
1 aus einem Möbelkorpus 2 in eine Ausziehrichtung 50. Das ausziehbare Möbelteil 1
und der Möbelkorpus 2 sind nur in Fig. 3 durch strichlierte Linien angedeutet. Beim
ausziehbaren Möbelteil 1 kann es sich beispielsweise um einen Hochschrankrahmen handeln.
Die Ausziehführung kann somit als Hochschrank-Ausziehführung bezeichnet werden. Im
Ausführungsbeispiel umfasst die Ausziehführung nur einen einzelnen Satz von ineinander
liegenden Schienen. Da die Ausziehführung unterhalb des ausziehbaren Möbelteils 1
angeordnet sind, kann die Ausziehführung auch als Unterboden-Ausziehführung bezeichnet
werden.
[0030] In anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung könnte die Ausziehführung auch zwei
spiegelbildlich ausgebildete Sätze von ineinander geschachtelten Schienen aufweisen,
welche an beiden Seiten des ausziehbaren Möbelteils zwischen der jeweiligen Seitenwange
des ausziehbaren Möbelteils und dem Möbelkorpus angeordnet sind. Auch Unterboden-Ausziehführungen
können mehr als einen Satz von ineinander liegenden Schienen aufweisen, die gleich
oder spiegelbildlich ausgebildet sind und im Abstand voneinander unterhalb des ausziehbaren
Möbelteils angeordnet sind. Diese Schienensätze können wie im Ausführungsbeispiel
auf dem Boden des Möbelkorpus aufliegen oder an Seitenwangen des Möbelkorpus angebracht
sein.
[0031] Ausziehbare Möbelteile können beispielsweise auch in Form von Schubladen, Kästen
oder Tablaren ausgebildet sein.
[0032] Die als Differentialauszug ausgebildete Ausziehführung umfasst eine Korpusschiene
3 zur Anbringung am Möbelkorpus 2, eine Ausziehschiene 5 zur Anbringung am ausziehbaren
Möbelteil 1 und eine zwischen der Korpusschiene 3 und Ausziehschiene 5 angeordnete
Mittelschiene 4.
[0033] Zur gegenseitigen verschiebbaren Lagerung der Schienen 3, 4, 5 dienen im Ausführungsbeispiel
nur Laufrollen, welche über Achsbolzen mit einer der Schienen verbunden sind.
[0034] Speziell sind im Ausführungsbeispiel alle Laufrollen an der Mittelschiene 4 drehbar
gelagert, wie dies bei Differentialauszügen üblich ist.
[0035] Die Korpusschiene 3 weist einen unteren Horizontalsteg 6 und beidseitig (bezogen
auf eine stirnseitige Ansicht) von diesem nach oben abstehende Vertikalstege 7 auf.
Die Vertikalstege 7 sind im Bereich ihrer oberen Enden zumindest über einen Teil ihrer
Länge mit zueinander gerichteten Umbördelungen versehen, wodurch obere Horizontalstege
8 ausgebildet werden. Diese bilden Laufbahnen für Laufrollen der Ausziehführung.
[0036] Die Mittelschiene 4 weist voneinander beabstandete (bezogen auf eine stirnseitige
Ansicht) Seitenwangen 9 auf, die über Bolzen 10 miteinander verbunden sind. Die Verbindung
könnte auch in anderer Weise erfolgen, beispielsweise durch zwischen den Seitenwangen
9 verlaufende Stege aus Blech. An den Seitenwangen 9 sind Laufrollen drehbar gelagert,
wie weiter unten genauer erläutert. Zur Versteifung können die Seitenwangen mit Abstufungen
und/oder Umbördelungen versehen sein. Im Ausführungsbeispiel ist am oberen Ende eine
Umbördelung vorgesehen.
[0037] Die Ausziehschiene 5 besitzt horizontale Laufstege 11. Diese stehen (bezogen auf
eine stirnseitige Ansicht) beidseitig ab und bilden Laufbahnen für Laufrollen. Im
Ausführungsbeispiel werden die beiden Laufstege 11 durch zusammengefaltete Abschnitte
des die Ausziehschiene 5 bildenden Blechs ausgebildet. Die Laufstege 11 sind durch
einen Verbindungssteg 12 miteinander verbunden und von den Laufstegen 11 stehen Seitenstege
13 nach oben ab. Die Ausziehschiene 5 wird hierbei von einem gebogenen Blechprofil
gebildet. Beispielsweise könnte die Ausziehschiene auch von einem Gussprofil oder
Strangpressprofil gebildet werden.
[0038] Dies gilt auch für die Korpusschiene 3 und Mittelschiene 4.
[0039] Im Bereich des bezogen auf die Ausziehrichtung 50 vorderen Endes einer jeweiligen
Seitenwange 9 der Mittelschiene 4 ist eine vordere Laufrolle 14 drehbar gelagert.
Diese wirkt mit einer nach unten gerichteten Laufbahn der Ausziehschiene 5 zusammen,
welche im Ausführungsbeispiel von der Unterseite des zugeordneten Laufsteges 11 gebildet
wird. Die vordere Laufrolle 14 stützt die Ausziehschiene 5 im ausgezogenen Zustand
der Ausziehführung gegen ein Abkippen nach unten ab.
[0040] Im Bereich des bezogen auf die Ausziehrichtung 50 hinteren Endes einer jeweiligen
Seitenwange 9 ist an dieser eine hintere Laufrolle 15 drehbar gelagert. Diese wirkt
mit einer nach unten gerichteten Lauffläche der Korpusschiene 3 zusammen. Diese wird
im Ausführungsbeispiel von der Unterseite des zugeordneten oberen Horizontalstegs
8 der Korpusschiene 3 gebildet. Die hintere Laufrolle 15 stützt das hintere Ende der
Mittelschiene 4 im ausgezogenen Zustand der Ausziehführung gegen eine Verschwenkung
nach oben ab.
[0041] In einem bezogen auf die Ausziehrichtung 50 mittleren Bereich der jeweiligen Seitenwange
9 der Mittelschiene 4 befindet sich eine Laufrolle 16, die eine erste und eine zweite
Teilrolle 16a, 16b aufweist, welche bezogen auf die axiale Richtung hintereinander
liegend angeordnet sind, also nebeneinander liegende Laufflächen aufweisen. Die Laufrolle
16 bildet eine Differentialrolle der Ausziehführung, welche den synchronen (=differentiellen)
Lauf der Schienen bewirkt. Es handelt sich bei der Laufrolle 16 um eine lastübertragende
Laufrolle, über welche eine Last von der Ausziehschiene 5 direkt auf die Korpusschiene
3 übertragen wird. Dies trifft somit also auch auf die erste und zweite Teilrolle
16a, 16b zu. Zu diesem Zweck weist die Laufrolle 16 gegenüber der Mittelschiene ein
Spiel in vertikaler Richtung auf, d.h. die Teilrollen 16a, 16b weisen gegenüber der
Mittelschiene ein Spiel in vertikaler Richtung auf.
[0042] Zur drehbaren Lagerung der ersten und zweiten Teilrolle 16a, 16b dient ein Achsbolzen
18, auf welchem die erste und zweite Teilrolle 16a, 16b drehbar angeordnet sind. Der
Achsbolzen 18 ist zweckmäßigerweise unverdrehbar gegenüber der Mittelschiene 4 gehalten.
Die ersten und zweiten Teilrollen 16, 16b sind mit Spiel gegenüber dem Achsbolzen
18 auf diesem angeordnet.
[0043] Das Spiel der ersten und zweiten Teilrolle 16a, 16b in vertikaler Richtung gegenüber
der Mittelschiene 4 beträgt vorzugsweise mehr als 0,5mm. Auch größere Werte dieses
Spiels sind möglich, beispielsweise von mehr als 1mm.
[0044] Die erste und zweite Teilrolle 16a, 16b (und gegebenenfalls weitere vorhandene Teilrollen)
sind gegeneinander verdrehbar und weisen den gleichen Durchmesser (=Außendurchmesser)
auf.
Die Teilrollen 16a, 16b rollen zwischen einer ebenen nach unten gerichteten Laufbahn
der Ausziehschiene 5 und einer ebenen nach oben gerichteten Laufbahn der Korpusschiene
3 ab. Die nach unten gerichtete Laufbahn der Ausziehschiene 5 wird im Ausführungsbeispiel
von der Unterseite des jeweils zugeordneten Laufsteges 11 gebildet. Die nach oben
gerichtete Laufbahn der Korpusschiene 3 wird im Ausführungsbeispiel vom unteren Horizontalsteg
6 der Korpusschiene 3 gebildet.
[0045] Die ersten und zweiten Teilrollen 16a, 16b laufen also zwischen jeweils für beide
Teilrollen 16a, 16b gemeinsamen, gegenüberliegenden, ebenen Laufbahnen ab, einerseits
also an einer nach oben gerichteten, andererseits an einer nach unten gerichteten
Laufbahn. Eine für beide Teilrollen 16a, 16b gemeinsame ebene Laufbahn bedeutet hierbei,
dass die Laufbahn von der ebenen Oberfläche eines Steges der jeweiligen Schiene gebildet
wird, auf der die ersten und zweiten Teilrollen 16a, 16b nebeneinander abrollen.
[0046] Die (jeweilige) Laufrolle 16 könnte auch mehr als zwei Teilrollen 16a, 16b aufweisen,
deren Laufflächen nebeneinander liegen und die gegeneinander verdrehbar sind und die
alle zumindest im Wesentlichen gleiche Durchmesser (=Außendurchmesser) aufweisen.
[0047] Im bezogen auf die Ausziehrichtung 50 mittleren Bereich der Mittelschiene 4 ist an
einer jeweiligen Seitenwange 9 im Bereich oberhalb der ersten und zweiten Teilrolle
16a, 16b eine Andrückrolle 21 drehbar gelagert. Wenn man beispielsweise den ausgezogenen
Zustand der Ausziehführung betrachtet, so wirkt das Gewicht der Schublade über die
Ausziehschiene 5 auf die vorderen Laufrollen 14, wodurch die Mittelschiene 4 ein Drehmoment
um eine gedachte Achse erfährt, die durch die hinteren Laufrollen 15 verläuft. Damit
wird die jeweilige Andrückrolle 21 gegen die Oberseite des jeweiligen Laufstegs 11
gedrückt, welcher nach unten durch die jeweiligen auf der Korpusschiene 3 sich abstützenden,
gegenüber der Mittelschiene 4 ein Spiel in vertikaler Richtung aufweisenden ersten
und zweiten Teilrolle 16a, 16b abgestützt wird. Die Laufstege 11 werden somit quasi
zwischen den Teilrollen 16a, 16b und den Andrückrollen 21 geklemmt. Der synchrone
Lauf der Schienen wird dadurch sichergestellt.
[0048] Vorzugsweise ist weiters an einer jeweiligen Seitenwange 9 der Mittelschiene 4 in
einem bezogen auf die Ausziehrichtung 50 zwischen den ersten und zweiten Laufrollen
16, 17 und der hinteren Laufrolle 15 liegenden Bereich der Mittelschiene 4 eine Hilfsrolle
22 drehbar gelagert. Diese Hilfsrolle 22 dient zur Abstützung des hinteren Endes der
Ausziehschiene 5 und des hinteren Endes der Mittelschiene 4 gegen ein Abkippen nach
unten im eingefahrenen bzw. nur wenig ausgezogenen Zustand der Ausziehführung, wenn
der Schwerpunkt der Lastverteilung des ausziehbaren Möbelteils 1 in einem hinteren
Teil der Ausziehschiene 5 liegt.
[0049] Anstelle der Hilfsrollen 22 könnten beispielsweise auch Gleitteile vorgesehen sein.
Eine Abstützung des hinteren Endes der Mittelschiene gegen eine Verkippung nach unten
könnte beispielsweise auch durch die hinteren Laufrollen 15 bewirkt werden. Eine Abstützung
des hinteren Endes der Ausziehschiene 5 gegen eine Verkippung nach unten könnte beispielsweise
auch durch Hilfsrollen oder Gleitteile erfolgen, welche im Bereich zwischen der Andrückrolle
21 und der vorderen Laufrolle 14 angeordnet sind und mit der Oberseite des jeweiligen
seitlichen Fortsatzes 11 zusammenwirken.
[0050] Beim Ausziehen und Einschieben der Ausziehschiene 5 in und entgegen der Ausziehrichtung
50 wird durch die lastübertragenden ersten und zweiten Teilrollen 16a, 16b, welche
bezogen auf die Ausziehrichtung 50 zumindest weitgehend (abgesehen von einem Spiel,
welches günstigerweise möglichst gering ist) unverschiebbar gegenüber der Mittelschiene
4 sind und zwischen der Ausziehschiene 5 und der Korpusschiene 3 abrollen, der differentielle
Lauf der Mittelschiene 4 bewirkt, bei welchem die Mittelschiene 4 jeweils die halbe
Strecke des Weges der Ausziehschiene 5 zurücklegt.
[0051] Durch die "Teilung" der jeweiligen Differentialrolle in mindestens die erste Teilrolle
16a und zweite Teilrolle 16b werden, wie bereits beschrieben, durch Abweichungen der
Laufbahnen von der achsparallelen Lage bedingte Unterschiede in den Abrollumfängen
an den beiden in Achsrichtung beabstandeten Randbereichen der jeweiligen Teilrolle
gegenüber dem Unterschied in den Abrollumfängen bei einer "ungeteilten" Laufrolle
reduziert, wodurch verbesserte Laufeigenschaften der Ausziehführung erreicht werden.
[0052] Durch unterschiedliche Abrollumfänge der ersten und zweiten Teilrolle 16a, 16b, welche
durch die Abweichung mindestens einer Laufbahn von der achsparallelen Lage bewirkt
werden, kommt es beim Abrollen der ersten und zweiten Teilrolle 16a, 16b zu geringfügigen
relativen Verdrehungen zwischen der ersten und zweiten Teilrolle 16a, 16b.
[0053] Durch geeignete Formgebung der Teilrollen 16a, 16b können vorteilhafte Kraftflussverläufe
erreicht werden. Auch kann die technische Herstellbarkeit begünstigt werden. So können
durch Spritzguss hergestellte Laufrollen auf eine kleinere Wandstärke reduziert werden,
wodurch die Zykluszeit bei der Herstellung reduziert werden kann und die Gefahr einer
Vakuolenbildung vermindert werden kann.
[0054] Die erste Teilrolle 16a kann wie dargestellt einen Freistich 17 zur Aufnahme des
Kopfes des Achsbolzens 18 aufweisen. Die zweite Teilrolle 16b kann an ihrer der Seitenwange
9 zugewandten Seitenfläche, z.B. anschließend an ihre zentrale Durchgangsöffnung,
einen Ringbund 24 zur Verringerung der Anlagefläche an der Seitenwange 9 aufweisen.
Modifizierte Ausbildungen der ersten und/oder zweiten Teilrolle 16a, 16b sind denkbar
und möglich, z.B. mit Speichen usw.
[0055] Im ersten Ausführungsbeispiel ist zwischen der ersten und zweiten Teilrolle 16a,
16b eine Zwischenlage in Form eines Gleitrings 23 angeordnet. Beispielsweise kann
ein solcher Gleitring 23 aus Stahl bestehen. An den aneinander zugewandten Seitenflächen
29, 30 der ersten und zweiten Teilrolle 16a, 16b ist jeweils eine Nut 25, 26 ausgebildet,
in welche der Gleitring 23 jeweils eingreift. Wenn der Gleitring 23 an den Böden der
Nuten 25, 26 anliegt, verbleibt zwischen den einander zugewandten Seitenflächen der
Teilrollen 16a, 16b ein Spalt s.
[0056] Durch den in die Nuten 25, 26 eingreifenden Gleitring 23 werden die Teilrollen 16a,
16b zumindest im Wesentlichen konzentrisch zueinander gehalten. Statt einer Nut könnte
eine jeweilige Seitenfläche 29, 30 auch einen radial innerhalb oder außerhalb des
Gleitrings 23 liegenden Vorsprung aufweisen, durch welchen der Gleitring 23 in radialer
Richtung formschlüssig gehalten ist.
[0057] Der Boden einer jeweiligen Nut 25, 26 weist eine konvexe Wölbung auf. Stattdessen
oder zusätzlich könnte auch die am Boden der jeweiligen Nut anliegende Oberfläche
des Gleitrings eine konvexe Wölbung aufweisen. Dadurch wird eine gegenseitige (geringfügige)
Verkippung der ersten und der zweiten Teilrolle 16a, 16b erleichtert, wodurch diese
sich leichter an Toleranzen und/oder Verbiegungen der Laufbahnen, mit denen die Teilrollen
16a, 16b zusammenwirken, anpassen können. Die Längsmittelachsen der Teilrollen 16a,
16b können dann also leicht gegeneinander geneigt sein, vorzugsweise in einem Winkel
von weniger als 5°.
[0058] Die einander zugewandten Seitenflächen 29, 30 der ersten und zweiten Laufrolle 16,
17 liegen somit an dieser von einem Festkörper gebildeten Zwischenlage an (im Bereich
des Bodens der jeweiligen Nut 25, 26). Das Material oder eine Beschichtung des Festkörpers
wird hierbei so ausgewählt, dass sich eine niedrige Reibung gegenüber der ersten und
zweiten Teilrolle 16a, 16b ergibt.
[0059] Die Laufflächen 27, 28 der Teilrollen 16a, 16b liegen also beabstandet durch den
Spalt s nebeneinander, vorzugsweise zumindest im Wesentlichen auf einem gemeinsamen
Zylindermantel (abgesehen von der zuvor erwähnten möglichen kleineren Verkippung und
abgesehen vom Spiel des Gleitrings 23 in den Nuten 25, 26). Der in der axialen Richtung
gemessene Abstand a zwischen den beiden Laufflächen 27, 28 ist im Ausführungsbeispiel
kleiner als ein Fünftel der in der axialen Richtung gemessenen Breite b1, b2 der Lauffläche
27, 28 einer jeweiligen Teilrolle 16a, 16b.
[0060] Eine erfindungsgemäße Ausziehführung könnte auch in anderer Weise als zuvor beschrieben
ausgebildet sein. Beispielsweise kann es sich um eine Differentialausziehführung handeln,
die zwischen der jeweiligen Seitenwange des ausziehbaren Möbelteils und einer Seitenwand
des Möbelkorpus anbringbar ist. Die Mittelschiene könnte dann nur eine einzelne Seitenwange
aufweisen, die Korpusschiene nur einen Vertikalsteg und nur einen oberen Horizontalsteg
und die Ausziehschiene nur einen Laufsteg aufweisen. Es könnte dann nur eine Differentialrolle
vorhanden sein, welche mindestens zwei Teilrollen 16a, 16b aufweist.
[0061] Aber auch andere Laufrollen als Differentialrollen könnten in der beschriebenen Weise
"geteilt" ausgebildet sein, sodass diese mindestens zwei Teilrollen mit zumindest
im Wesentlichen gleichem Durchmesser aufweisen, die gegeneinander verdrehbar sind
und axial nebeneinander liegende Laufflächen aufweisen. Die Teilrollen könnten dann
auch nur einseitig an einer für beide Teilrollen gemeinsamen, ebenen Laufbahn einer
einzelnen Schiene abrollen.
[0062] Auch unterschiedliche Funktionen zugeordnete Laufrollen einer Ausziehführung können
in der beschriebenen Weise geteilt ausgebildet sein, beispielsweise die mindestens
eine Differentialrolle sowie die mindestens eine Andrückrolle.
[0063] Zumindest einzelne Laufbahnen und Drehachsen von Laufrollen einer erfindungsgemäßen
Ausziehführung können auch schräg zur Horizontalen geneigt ausgebildet sein.
[0064] Auch in anderer Weise als in Form von Differentialausführungen ausgebildete Ausziehführungen
können in erfindungsgemäßer Weise ausgebildet sein, indem sie mit mindestens einer
Laufrolle ausgerüstet sind, welche zumindest eine erste und eine zweite Teilrolle
16a, 16b umfasst, die axial nebeneinander liegende Laufflächen aufweisen und an der
gleichen Führungsschiene oder zwischen den beiden gleichen Führungsschienen abrollen.
[0065] Eine in erfindungsgemäßer Weise ausgebildete Ausziehführung kann auch nur zwei gegeneinander
verschiebbare Führungsschienen oder mehr als drei gegeneinander verschiebbare Führungsschienen
umfassen.
[0066] Unterschiedliche weitere Modifikationen sind denkbar und möglich, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise könnte die erste und/oder zweite Teilrolle
16a, 16b im Bereich ihres Außenumfangs mit einer umlaufenden Nut versehen sein, in
welcher eine überstehende Weichkomponente angeordnet ist. Eine solche Weichkomponente
könnte auch am Rand einer der Teilrollen 16a, 16b angeordnet sein, der der anderen
dieser Teilrollen 16a, 16b zugewandt ist.
[0067] Die erste und/oder zweite Teilrolle 16a, 16b könnte auch über ein Wälzlager auf einem
Achsbolzen drehbar gelagert sein.
[0068] Die Teilrollen können insbesondere aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet sein,
z.B. POM, PU, PA, usw., wobei sie aus gleichen oder unterschiedlichen Materialien
ausgebildet sein können.
[0069] Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Fig. 16
bis 20 erläutert. Abgesehen von den im Folgenden beschriebenen Unterschieden entspricht
die Ausbildung derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels und die Beschreibung des
ersten Ausführungsbeispiels und der Modifikationen hierzu ist entsprechend heranziehbar.
[0070] In diesem zweiten Ausführungsbeispiel liegen die ersten und zweiten Teilrollen 16a,
16b mit ihren einander zugewandten Seitenflächen 29, 30 unmittelbar aneinander an.
Die gegenseitige Reibung könnte beispielsweise durch mindestens eine ringförmige Erhebung
an zumindest einer der zueinander gerichteten Seitenflächen 29, 30 vermindert werden.
Zur Reibungsverminderung könnte auch zumindest eine der Seitenflächen 29, 30 mit einer
Gleitbeschichtung, beispielsweise einem Gleitlack versehen sein. Auch könnte zumindest
eine der aneinander anliegenden Seitenflächen 29, 30 zumindest über einen Teil ihrer
radialen Erstreckung als, gegebenenfalls vorspringende, Gleitlage ausgebildet sein,
mit der ein Basiskörper der jeweiligen Teilrolle versehen ist. Solche Teilrollen könnten
beispielsweise im 2K-Spritzgussverfahren hergestellt werden.
[0071] Stattdessen oder zusätzlich könnte ein Schmiermittel zwischen den beiden einander
zugewandten Seitenflächen der ersten und zweiten Teilrolle 16a, 16b vorgesehen sein,
über welches diese gegeneinander gleiten können. Ein Schmiermittel würde ebenfalls
eine Zwischenlage zwischen der ersten und der zweiten Teilrolle 16a, 16b aus einem
gegenüber diesen beiden Teilrollen 16a, 16b unterschiedlichen Material bilden. Solche
Schmiermittel können beispielsweise in Form eines Öls, Fettes oder Festschmierstoffs
eingesetzt werden.
[0072] Die erste Teilrolle 16a weist einen in axialer Richtung abstehenden hülsenförmigen
Fortsatz 31 auf, auf welchem die zweite Teilrolle 16b angeordnet ist. Der hülsenförmige
Fortsatz 31 weist ein Spiel zum Achsbolzen 18 auf, um das Spiel der Teilrollen 16a,
16b in vertikaler Richtung bereitzustellen. Das axiale Spiel der Teilrolle 16b gegenüber
der Teilrolle 16a kann demgegenüber gering gehalten werden, wodurch die Teilrollen
16a, 16b in konzentrischer Ausrichtung gehalten sind.
[0073] Ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 21 bis 25 dargestellt.
[0074] Abgesehen von den im Folgenden erläuterten Unterschieden entspricht die Ausbildung
derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels und die Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels
und der beschriebenen möglichen Abwandlungen ist insoweit heranziehbar.
[0075] Beim dritten Ausführungsbeispiel liegen die Teilrollen mit ihren aneinander zugewandten
Seitenflächen 29, 30 wiederum unmittelbar aneinander an. Es sind hier die beiden Teilrollen
anschließend an ihre zentrale Durchtrittsöffnungen mit von Ringbunden 32, 33 gebildeten
Erhebungen ausgebildet, in deren Bereich die Seitenflächen 29, 30 aneinander anliegen.
Ein solcher Ringbund 32, 33 könnte aber auch nur an einer der Seitenflächen 29, 30
vorgesehen sein. Die Ringbunde 32, 33 könnten auch entfallen.
[0076] Durch die Ausbildung mindestens einer Seitenfläche mit einem Ringbund ergibt sich
ein axialer Abstand a zwischen den nebeneinander liegenden Laufflächen 27, 28,
welcher im Ausführungsbeispiel kleiner als die in axialer Richtung gemessene Breite
b1, b2 einer jeweiligen Lauffläche 27, 28 ist, wie dies bevorzugt ist.
[0077] In diesem Ausführungsbeispiel sind beide Teilrollen 16a, 16b jeweils für sich mit
Spiel auf dem Achsbolzen 18 angeordnet. Dadurch weisen sie in ihrer axialen Ausrichtung
ein entsprechendes gegenseitiges Spiel auf. Im Betrieb, wenn die Teilrollen 16a, 16b
zwischen gegenüberliegenden Laufbahnen abrollen, so wird dadurch aber, abgesehen von
Toleranzen und Verbiegungen der Laufbahnen, eine zumindest im Wesentlichen konzentrische
Ausrichtung der Teilrollen 16a, 16b bewirkt.
[0078] Die erste und zweite Teilrolle 16, 17 könnten auch so gelagert sein, dass sie im
gegenseitigen Abstand gehalten sind, beispielsweise durch einen zwischen der ersten
und zweiten Teilrolle 16, 17 liegenden Bund des Achsbolzens. Der Abstand zwischen
den Laufflächen der ersten und zweiten Teilrolle 16, 17 ist hierbei vorzugsweise kleiner
als die axiale Breite der Lauffläche einer jeweiligen Teilrolle, besonders bevorzugt
kleiner als die halbe axiale Breite der Lauffläche einer jeweiligen Teilrolle.
[0079] In einer möglichen Ausführungsvariante könnte ein Achsbolzen für die erste und zweite
Teilrolle 16, 17 auch verdrehbar gegenüber der Mittelschiene gelagert sein. Eine der
Teilrollen 16, 17 könnte dann unverdrehbar auf diesem Achsbolzen angebracht sein oder
auch einstückig mit diesem Achsbolzen ausgebildet sein. Die mindestens eine weitere
Teilrolle wäre dann verdrehbar auf dem Achsbolzen zu lagern. Da eine solche Verdrehbarkeit
nur geringfügig gegeben sein muss und auch nicht sehr leichtgängig erfolgen muss,
könnte eine solche verdrehbare Lagerung auf dem Achsbolzen beispielsweise auch durch
einen entsprechend leichten Schiebesitz ermöglicht werden.
[0080] Ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 26 bis 34 gezeigt.
Die Ausziehführung, welche zum Ausziehen eines ausziehbaren Möbelteils 101 in eine
Ausziehrichtung 150 aus einem Möbelkorpus 102 dient (nur in Fig. 28 durch strichlierte
Linien schematisch angedeutet), umfasst eine am Möbelkorpus 102 zu befestigende Korpusschiene
103, eine am ausziehbaren Möbelteil 101 in eine Ausziehrichtung 150 zu befestigende
Ausziehschiene 105 und eine zwischen der Korpusschiene 103 und der Ausziehschiene
105 angeordnete Mittelschiene 104. Die Schienen 103, 104, 105 sind hier mittels in
Laufwagen 106, 107, 108 angeordneten Wälzkörpern verschiebbar gegeneinander geführt.
Speziell handelt es sich um eine Unterboden-Ausziehführung. Die Erfindung könnte auch
im Zusammenhang mit in anderer Form ausgebildeten, Laufwagen aufweisenden Ausziehführungen
eingesetzt werden.
[0081] Die Korpusschiene 103 besitzt einen vertikalen und einen horizontalen L-Schenkel
109, 110. Die Mittelschiene 104 besitzt einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt
mit einem horizontalen U-Schenkel 111 und vertikalen U-Schenkeln 112, 113, welche
sich beidseitig des vertikalen L-Schenkels 109 erstrecken.
[0082] Zwischen der Korpusschiene 103 und der Mittelschiene 104 ist ein Laufwagen 106 angeordnet,
der achslos gelagerten Laufrollen 114, 115, 116 aufweist, welche zwischen den vertikalen
U-Schenkeln 112, 113 und dem vertikalen L-Schenkel 109 sowie zwischen dem horizontalen
U-Schenkel 111 und dem horizontalen L-Schenkel 110 abrollen.
[0083] Die Ausziehschiene weist einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt mit einem horizontalen
U-Schenkel 117 und vertikalen U-Schenkeln 118, 119 auf. Die vertikalen U-Schenkel
118, 119 erstrecken sich beidseitig außerhalb der Mittelschiene 104 neben den vertikalen
U-Schenkeln 112, 113.
[0084] Zwischen der Mittelschiene 104 und der Außenschiene 105 sind im Ausführungsbeispiel
zwei identisch ausgebildete Laufwagen 107, 108 angeordnet. Diese weisen als Wälzkörper
Kugeln 120 auf, welche zwischen den vertikalen U-Schenkeln 112, 118 bzw. 113, 119
abrollen. Im Weiteren weisen die Laufwagen 107, 108 achslos gelagerten Laufrollen
121 auf, die zwischen dem horizontalen U-Schenkel 111 und dem horizontalen U-Schenkel
117 abrollen.
[0085] Abgesehen von der im Folgenden beschriebenen Ausbildung der Laufrollen 121 entspricht
die Ausbildung der Ausziehführung soweit bisher beschrieben dem Stand der Technik.
[0086] Die Laufrollen 121 sind jeweils in eine erste und eine zweite Teilrolle 121a, 121b
mit zumindest im Wesentlichen gleichem Durchmesser geteilt. Die Teilrollen 121a, 121b
sind gegeneinander verdrehbar und die Laufflächen der Teilrollen 121a, 121b liegen
nebeneinander. In diesem Ausführungsbeispiel liegt zwischen den Teilrollen 121a, 121b
ein Gleitring 124. Die einander zugewandten Seitenflächen 122, 123 der Teilrollen
121a, 121b liegen jeweils am Gleitring 124 an. Durch den Gleitring 124 sind die Teilrollen
121a, 121b axial beabstandet (Spalt s). Der axiale Abstand a zwischen den Laufflächen
125, 126 ist weniger als halb so groß wie die axiale Breite b1, b2 der jeweiligen
Lauffläche 125, 126.
[0087] Durch einen in die Ringöffnung des Gleitrings 124 ragenden Vorsprung an der jeweiligen
Seitenfläche 122, 123 sind die beiden Teilrollen 121a, 121b in konzentrischer Ausrichtung
zueinander gehalten.
[0088] Im Ausführungsbeispiel weisen die Laufwagen 107, 108 jeweils mehrere bezogen auf
die Ausziehrichtung 150 voneinander beabstandete Laufrollen 121 auf, die alle wie
beschrieben in die Teilrollen 121a, 121b "geteilt" sind. Stattdessen könnte nur ein
Teil der Laufrollen 121 bzw. nur eine der Laufrollen 121 in dieser Weise ausgebildet
sein. Vorzugsweise ist zumindest die bezogen auf die Ausziehrichtung 150 vorderste
Laufrolle 121 des jeweiligen Laufwagens 107, 108 in dieser Weise ausgebildet, da diese
am stärksten belastet ist.
[0089] Die Teilrollen 121a, 121b können aus Stahl oder einem Kunststoff bestehen, beispielsweise
aus den im Zusammenhang mit den Teilrollen 16a, 16b genannten Kunststoffen.
[0090] Abgesehen davon, dass die die Teilrollen 121a, 121b aufweisenden Laufrollen achslos
gelagert sind, kann die Beschreibung zu der die Teilrollen 16a, 16b aufweisenden Laufrolle
16 und der möglichen Abwandlungen hierzu analog herangezogen werden. Beispielsweise
können die Laufrollen 121 mehr als zwei Teilrollen 121a, 121b aufweisen.
[0091] Wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen laufen die Teilrollen 122a,
122b zwischen gemeinsamen, gegenüberliegenden, ebenen Laufbahnen ab.
[0092] Die Laufwagen 106-108 können modifizierte Ausbildungen aufweisen. Beispielsweise
könnte anstelle der beiden Laufwagen 107, 108 auch nur ein einzelner (länger ausgebildeter
Laufwagen) vorgesehen sein.
[0093] Eine Ausziehführung mit einem mindestens eine in erfindungsgemäßer Weise ausgebildete
Laufrolle aufweisenden Laufwagen kann eine gegenüber dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
unterschiedliche Ausbildung aufweisen. Beispielsweise könnte eine solche Ausziehführung
auch nur zwei gegeneinander verschiebbare Schienen umfassen.
[0094] Ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Fig. 35
bis 38 erläutert. Abgesehen von den im Folgenden beschriebenen Unterschieden entspricht
die Ausbildung derjenigen des vierten Ausführungsbeispiels und die Beschreibung des
vierten Ausführungsbeispiels und der möglichen Abwandlungen hierzu ist entsprechend
heranziehbar.
[0095] Die Teilrolle 121a weist hier einen axialen Fortsatz 127 auf, auf welchem die Teilrolle
121b angeordnet ist. Die Teilrollen 121a, 121b sind dadurch in zumindest im Wesentlichen
konzentrischer Ausrichtung gehalten.
[0096] Ein sechstes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Fig.
39 bis 42 erläutert. Abgesehen von den im Folgenden beschriebenen Unterschieden entspricht
die Ausbildung derjenigen des vierten Ausführungsbeispiels und die Beschreibung des
vierten Ausführungsbeispiels und der Modifikationen hierzu ist entsprechend heranziehbar.
[0097] Die Teilrollen 121a, 121b liegen hierbei ohne gegenseitige Verbindungsmittel, welche
diese in konzentrischer Ausrichtung halten, nebeneinander. Grundsätzlich sind die
Teilrollen 121a, 121b somit um ihr gegenüber dem Laufwagen 107, 108 vorliegendes Spiel
gegeneinander radial verschiebbar. Im Betrieb liegen die Teilrollen 121a, 121b allerdings
durch ihre Anlage an den gegenüberliegenden Laufbahnen zumindest im Wesentlichen konzentrisch
(abgesehen von Toleranzen und/oder Verbiegungen in den Laufbahnen).
Legende zu den Hinweisziffern:
1 |
ausziehbares Möbelteil |
32 |
Ringbund |
2 |
Möbelkorpus |
33 |
Ringbund |
3 |
Korpusschiene |
50 |
Ausziehrichtu |
4 |
Mittelschiene |
101 |
ng ausziehbares Möbelteil |
5 |
Ausziehschiene |
102 |
Möbelkorpus |
6 |
unterer Horizontalsteg |
103 |
Korpusschiene |
7 |
Vertikalsteg |
104 |
Mittelschiene |
8 |
oberer Horizontalsteg |
105 |
Ausziehschiene |
9 |
Seitenwange |
106 |
Laufwagen |
10 |
Bolzen |
107 |
Laufwagen |
11 |
Laufsteg |
108 |
Laufwagen |
12 |
Verbindungssteg |
109 |
vertikaler L-Schenkel |
13 |
Seitensteg |
110 |
horizontaler L-Schenkel |
14 |
vordere Laufrolle |
111 |
horizontaler U-Schenkel |
15 |
hintere Laufrolle |
112 |
vertikaler U-Schenkel |
16 |
Laufrolle |
113 |
vertikaler U-Schenkel |
16a |
Teilrolle |
114 |
Laufrolle |
16b |
Teilrolle |
115 |
Laufrolle |
17 |
Freistich |
116 |
Laufrolle |
18 |
Achsbolzen |
117 |
horizontaler U-Schenkel |
19 |
Vorsprung |
118 |
vertikaler U-Schenkel |
20 |
Fortsatz |
119 |
vertikaler U-Schenkel |
21 |
Andrückrolle |
120 |
Kugel |
22 |
Hilfsrolle |
121 |
Laufrolle |
23 |
Gleitring |
121a |
Teilrolle |
24 |
Ringbund |
121b |
Teilrolle |
25 |
Nut |
122 |
Seitenfläche |
26 |
Nut |
123 |
Seitenfläche |
27 |
Lauffläche |
124 |
Gleitring |
28 |
Lauffläche |
125 |
Lauffläche |
29 |
Seitenfläche |
126 |
Lauffläche |
30 |
Seitenfläche |
127 |
axialer Fortsatz |
31 |
hülsenförmiger Fortsatz |
150 |
Ausziehrichtung |
1. Ausziehführung zum Ausziehen eines ausziehbaren Möbelteils (1, 101) aus einem Möbelkorpus
(2, 102) mit mindestens zwei Führungsschienen (3, 4, 5, 103, 104, 105) und mit Laufrollen
(14, 15, 16, 17, 21, 22, 114, 115, 116, 121) zur verschiebbaren Lagerung der Führungsschienen,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Laufrollen (16, 121) zumindest eine erste und eine zweite Teilrolle
(16a, 16b; 121a, 121b) mit zumindest im Wesentlichen gleichem Durchmesser aufweist,
deren Laufflächen (27, 28, 125, 126) nebeneinander liegen und die gegeneinander verdrehbar
sind, wobei die Teilrollen (16a, 16b; 121a, 121b) an der gleichen Laufbahn einer der
Führungsschienen (3, 5; 104, 105) oder zwischen den gleichen gegenüberliegenden Laufbahnen
von zwei der Führungsschienen (3, 5; 104, 105) abrollen.
2. Ausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Teilrolle (16a, 16b; 121a, 121b) zumindest im Wesentlichen zylindermantelförmige
Laufflächen (27, 28, 125, 126) aufweisen.
3. Ausziehführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufbahn der Führungsschiene (3, 5; 104, 105), an der die erste und zweite Teilrolle
(16a, 16b; 121a, 121b) abrollen, oder die gegenüberliegenden Laufbahnen der beiden
Führungsschienen (3, 5; 104, 105), zwischen denen die erste und zweite Teilrolle (16a,
16b; 121a, 121b) abrollen, eben ausgebildet ist bzw. sind.
4. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Teilrolle (16a, 16b) auf einem gemeinsamen Achsbolzen (18) angeordnet
sind.
5. Ausziehführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Achsbolzen (18) unverdrehbar gehalten ist und die Teilrollen (16a, 16b) gegenüber
dem Achsbolzen (18) verdrehbar sind.
6. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Teilrolle (121a, 121b) in einem Laufwagen (107, 108) angeordnet
sind, der zwischen zwei Führungsschienen (104, 105) der Ausziehführung angeordnet
ist.
7. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugewandten Seitenflächen der ersten und zweiten Teilrolle (16a, 16b;
121a, 121b) direkt aneinander anliegen.
8. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten und der zweiten Teilrolle (16a, 16b; 121a, 121b) eine Zwischenlage
aus einem gegenüber der ersten und zweiten Teilrolle (16a, 16b; 121a, 121b) unterschiedlichen
Material angeordnet ist und die erste und zweite Teilrolle (16a, 16b; 121a, 121b)
jeweils an der Zwischenlage anliegen.
9. Ausziehführung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlage ein Gleitring (23, 124) ist, der von der ersten und zweiten Teilrolle
(16a, 16b; 121a, 121b) in radialer Richtung formschlüssig gehalten ist.
10. Ausziehführung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitring (23) in Nuten (25, 26) an den einander zugewandten Seitenflächen der
ersten und zweiten Teilrolle (16a, 16b) eingreift, wobei der Boden der jeweiligen
Nut (25, 26) und/oder die am Boden der jeweiligen Nut (25, 26) anliegende Oberfläche
des Gleitrings (23) eine konvexe Wölbung aufweist.
11. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Teilrolle (16a, 121a) einen axial abstehenden Fortsatz (31, 127) aufweist,
auf dem die zweite Teilrolle (16b, 121b) drehbar angeordnet ist.
12. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausziehführung eine Korpusschiene (3, 103) zur Montage am Möbelkorpus (2, 102),
eine Ausziehschiene (5, 105) zur Montage am ausziehbaren Möbelteil (1, 101) und eine
zwischen der Korpusschiene (3, 103) und der Ausziehschiene (5, 105) angeordnete Mittelschiene
(4, 104) aufweist.
13. Ausziehführung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Teilrolle (16a, 16b) Teile einer lastübertragenden Differentialrolle
sind, wobei die Teilrollen (16a, 16b) zwischen der Korpusschiene (3) und der Ausziehschiene
(5) abrollen und mit einem Spiel in vertikaler Richtung gegenüber der Mittelschiene
(4) gelagert sind.
14. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der axiale Abstand zwischen den Laufflächen (27, 28, 125, 126) der nebeneinander
liegenden Teilrollen (16a, 16b; 121a, 121b) kleiner als die axiale Breite der jeweiligen
Lauffläche (27, 28, 125, 126) ist.
15. Ausziehführung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der axiale Abstand zwischen den Laufflächen (27, 28, 125, 126) der nebeneinander
liegenden Teilrollen (16a, 16b; 121a, 121b) kleiner als die halbe axiale Breite der
jeweiligen Lauffläche (27, 28, 125, 126) ist.