[0001] Die Erfindung betrifft eine Bandführungsvorrichtung und ein Verfahren zum Führen
metallischer Bänder in einer Bandbearbeitungsanlage.
[0002] Bandbearbeitungsanlagen zur Bearbeitung metallischer Bänder weisen häufig verschiedene
Bereiche auf, in denen die Bänder in unterschiedlicher Weise bearbeitet werden, beispielsweise
einen Streckbiegerichtbereich zum Streckbiegerichten der Bänder, einen Beizbereich
zum Beizen der Bänder, einen Besäumscherenbereich zum Besäumen der Bänder und/oder
einen Walzbereich zum Walzen der Bänder. Diese Bereiche werden nacheinander von einem
Band durchlaufen. Aus prozesstechnischen Gründen kann es nützlich sein, einzelne Bereiche
umfahren zu können, das heißt ein Band an einzelnen Bereichen vorbeiführen zu können,
um ein Band nur durch eine Untermenge der Bereiche bearbeiten zu können.
[0003] CN 204058549 U offenbart eine Glühofenumfahrungsvorrichtung, die ein- und auslaufseitig jeweils
eine Gruppe von Zugrollen, eine Scherenmaschine, eine Klemmrolle und eine Schweißplattform
aufweist.
[0004] JP H07113155 A offenbart eine Beiz- und Galvanisierungsanlage, in der ein Band nach einem Beizbereich
mittels einer Weiche entweder in einen Galvanisierungsbereich oder auf eine Bypassstrecke
gelenkt werden kann. Hinter dem Galvanisierungsbereich werden diese beiden Wegstrecken
wieder zusammengeführt.
[0005] JP S63114925 A offenbart eine Bandumlenkung um einen Glühofen, wobei ein Band mittels verfahrbarer
Umlenkrollen auf einen Verlauf oberhalb des Glühofens umgeleitet werden kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bandführungsvorrichtung und ein Verfahren
zum Führen metallischer Bänder in einer Bandbearbeitungsanlage anzugeben, die eine
Änderung eines Weges der Bänder durch die Bandbearbeitungsanlage ermöglichen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Bandführungsvorrichtung durch die
Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs
13 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Eine erfindungsgemäße Bandführungsvorrichtung zum Führen metallischer Bänder in einer
Bandbearbeitungsanlage zwischen einer Einlaufförderstrecke und einer Auslaufförderstrecke
umfasst zwei übereinander angeordnete Teilförderstrecken, eine einlaufseitige Weichenvorrichtung
zum wahlweisen Verbinden der Einlaufförderstrecke mit einem einlaufseitigen Teilförderstreckenende
einer der beiden Teilförderstrecken, eine auslaufseitige Weichenvorrichtung zum wahlweisen
Verbinden der Auslaufförderstrecke mit einem auslaufseitigen Teilförderstreckenende
einer der beiden Teilförderstrecken und für jede Teilförderstrecke eine einlaufseitige
Trennvorrichtung zum einlaufseitigen Durchtrennen eines in der Teilförderstrecke angeordneten
Bandes und eine auslaufseitige Trennvorrichtung zum auslaufseitigen Durchtrennen eines
in der Teilförderstrecke angeordneten Bandes. Jede Weichenvorrichtung weist eine bewegbare
Klemmvorrichtung zum Fixieren eines Bandes in der Weichenvorrichtung auf.
[0010] Die Bandführungsvorrichtung ermöglicht es, ein Band wahlweise über eine der Teilförderstrecken
zwischen der Einlaufförderstrecke und der Auslaufförderstrecke zu führen. Die Trennvorrichtungen
ermöglichen dabei, ein durch eine Teilförderstrecke geführtes Band zu durchtrennen.
Die Weichenvorrichtungen ermöglichen, Bandenden von Bändern, die in der Einlaufförderstrecke
oder der Auslaufförderstrecke angeordnet sind, von einer Teilförderstrecke zu der
anderen Teilförderstrecke zu bewegen, um diese Bänder auf die andere Teilförderstrecke
umzulenken. Dazu weist jede Weichenvorrichtung eine Klemmvorrichtung auf, um das jeweilige
Bandende in der Weichenvorrichtung zu fixieren.
[0011] Insbesondere ermöglicht die Bandführungsvorrichtung, eine erste der Teilförderstrecken
zu umfahren, indem ein Band über die zweite Teilförderstrecke geleitet wird. Dabei
kann ein in der Bandbearbeitungsanlage angeordnetes Band in der ersten Teilförderstrecke
durchtrennt und der vor der Bandführungsvorrichtung liegende Bandabschnitt kann anschließend
durch die zweite Teilförderstrecke geführt werden. Alternativ kann aber auch ein weiteres
Band, das nicht durch die erste Teilförderstrecke geführt werden soll, über die zweite
Teilförderstrecke in die Bandbearbeitungsanlage geführt und hinter der Bandführungsvorrichtung
bearbeitet werden. Beispielsweise kann in der ersten Teilförderstrecke eine Beizvorrichtung
zum Beizen von Bändern angeordnet sein. Über die zweite Teilförderstrecke kann in
diesem Anwendungsfall ein nicht zu beizender Bandabschnitt eines Bandes oder ein nicht
zu beizendes oder bereits gebeiztes weiteres Band geführt werden.
[0012] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass an jeder Teilförderstrecke eine
einlaufseitige Trennvorrichtung zum einlaufseitigen Durchtrennen eines in der Teilförderstrecke
angeordneten Bandes ortsfest angeordnet ist. Eine dazu alternative Ausgestaltung der
Erfindung sieht eine zwischen den Teilförderstrecken bewegbare einlaufseitige Trennvorrichtung
zum einlaufseitigen Durchtrennen von in den Teilförderstrecken angeordneten Bändern
vor. Die erstgenannte Ausgestaltung hat gegenüber der zweitgenannten Ausgestaltung
der Erfindung den Vorteil, dass keine einlaufseitige Trennvorrichtung, die überlicherweise
eine große Masse hat, bewegt werden muss. Die zweitgenannte Ausgestaltung der Erfindung
verringert die Anzahl der benötigten Trennvorrichtungen gegenüber der erstgenannten
Ausgestaltung.
[0013] Entsprechend kann entweder an jeder Teilförderstrecke eine auslaufseitige Trennvorrichtung
zum auslaufseitigen Durchtrennen eines in der Teilförderstrecke angeordneten Bandes
ortsfest angeordnet sein, oder es ist eine zwischen den Teilförderstrecken bewegbare
auslaufseitige Trennvorrichtung zum auslaufseitigen Durchtrennen von in den Teilförderstrecken
angeordneten Bändern vorgesehen.
[0014] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass jede Trennvorrichtung wenigstens
ein Kreismesserpaar mit einem Obermesser und einem Untermesser aufweist, wobei das
Obermesser und das Untermesser synchron und parallel zueinander quer zu einer Bandlaufrichtung
eines Bandes über das Band fahrbar sind, wobei das Obermesser oberhalb des Bandes
angeordnet ist und das Untermesser unterhalb des Bandes angeordnet ist. Die Ausführung
einer Trennvorrichtung mit einem Kreismesserpaar hat gegenüber einer Ausführung mit
beispielsweise nur einem Kreismesser den Vorteil, dass die Schnittkraft der Kreismesser
relativ niedrig und das Gewicht der Kreismesser relativ gering gehalten werden können.
[0015] Insbesondere kann jede Trennvorrichtung zwei Kreismesserpaare aufweisen, die in der
Bandlaufrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind. Trennvorrichtungen mit zwei
voneinander beabstandeten Kreismesserpaaren ermöglichen, beim Durchstrennen eines
Bandes einen Streifen aus einem Band herauszuschneiden. Dies erleichtert ein späteres
manuelles Verbinden von Bandenden zweier Bänder, da sich ein Monteur beim Verbinden
der Bandenden zwischen den Bandenden aufhalten kann. Ein manuelles Verbinden von Bandenden
zweier Bänder kann beispielsweise durch Verstanzen der Bandenden mit Verbindungsblechen,
durch Verschweißen der Bandenden mit Verbindungsblechen, durch Verschweißung überlappender
Bandenden oder durch stumpfe Verschweißung oder Verstanzung der Bandenden erfolgen.
[0016] Statt Trennvorrichtungen, die ein Kreismesserpaar oder mehrere Kreismesserpaare aufweisen,
können jedoch auch andere Trennvorrichtungen, insbesondere manuell bewegbare Trennvorrichtungen,
die ein- und auslaufseitig an den Teilförderstrecken angeordnet sind, vorgesehen sein.
[0017] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass an jeder Teilförderstrecke
eine einlaufseitige Klemmvorrichtung und eine auslaufseitige Klemmvorrichtung zum
Fixieren eines Bandes in der Teilförderstrecke ortsfest oder parallel zu einer Bandlaufrichtung
eines Bandes verschiebbar angeordnet sind. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht
vorteilhaft, Bänder in den Teilförderstrecken zu fixieren, um ein Verrutschen der
Bänder in den Teilförderstrecken zu verhindern.
[0018] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass wenigstens eine Klemmvorrichtung
zwei Bandklemmen zum Fixieren eines Bandes aufweist, die sich quer zu einer Bandlaufrichtung
des Bandes gegenüberliegend an verschiedenen Seiten des Bandes angeordnet sind und
jeweils zwei quer zu der Bandlaufrichtung verschiebbare Klemmbacken aufweisen, zwischen
denen ein seitlicher Randbereich des Bandes einklemmbar ist, so dass eine der beiden
Klemmbacken an einer Oberseite des Randbereichs anliegt und die andere Klemmbacke
an einer Unterseite des Randbereichs anliegt. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht
eine Anpassung einer Klemmvorrichtung an die Breite eines Bandes durch eine Verschiebung
der Klemmbacken quer zur Bandlaufrichtung des Bandes. Statt zwei Bandklemmen kann
eine Klemmvorrichtung jedoch auch eine andere Anzahl von Bandklemmen aufweisen, beispielsweise
auch nur eine Bandklemme, die einen mittleren Bereich eines Bandes oder das Band entlang
seiner gesamten Breite einklemmt.
[0019] Alternativ oder zusätzlich kann wenigstens eine Klemmvorrichtung zwei Klemmrollen
aufweisen, zwischen denen ein Band einklemmbar ist, so dass eine der beiden Klemmrollen
an einer Oberseite des Bandes anliegt und die andere Klemmrolle an einer Unterseite
des Bandes anliegt, wobei wenigstens eine Klemmrolle antreibbar ist. Unter einer antreibbaren
Klemmrolle wird dabei eine Klemmrolle verstanden, die durch einen Antrieb um ihre
Längsachse drehbar ist. Eine derartig ausgestaltete Klemmvorrichtung ermöglicht vorteilhaft
eine Verschiebung eines eingeklemmten Bandes durch wenigstens eine antreibbare Klemmrolle,
beispielsweise um das Bandende des Bandes zum Verbinden mit dem Bandende eines anderen
Bandes zu positionieren.
[0020] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass an jeder Teilförderstrecke
einlaufseitig und auslaufseitig jeweils eine Verbindungsvorrichtung zum Verbinden
von Bandenden zweier Bänder angeordnet ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht
es, ein in einer Teilförderstrecke angeordnetes Band einlaufseitig mit einem in der
Einlaufförderstrecke angeordneten Band und auslaufseitig mit einem in der Auslaufförderstrecke
angeordneten Band automatisiert durch eine Verbindungsvorrichtung zu verbinden. Alternativ
dazu kann jedoch vorgesehen sein, dass die Bänder manuell verbunden werden.
[0021] Eine erfindungsgemäße Bandbearbeitungsanlage weist eine Einlaufförderstrecke, eine
Auslaufförderstrecke und eine erfindungsgemäße Bandführungsvorrichtung zum Führen
metallischer Bänder auf. Die Vorteile einer derartigen Bandbearbeitungsanlage ergeben
sich aus den oben genannten Vorteilen einer erfindungsgemäßen Bandführungsvorrichtung.
[0022] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Führen metallischer Bänder in einer Bandbearbeitungsanlage
zwischen einer Einlaufförderstrecke und einer Auslaufförderstrecke mit einer erfindungsgemäßen
Bandführungsvorrichtung wird ein erstes Band, das in der Einlaufförderstrecke, der
Auslaufförderstrecke und einer ersten Teilförderstrecke angeordnet ist, durch die
bewegbare Klemmvorrichtung der einlaufseitigen Weichenvorrichtung in der einlaufseitigen
Weichenvorrichtung und durch die bewegbare Klemmvorrichtung der auslaufseitigen Weichenvorrichtung
in der auslaufseitigen Weichenvorrichtung fixiert. Anschließend wird das erste Band
von einer einlaufseitigen Trennvorrichtung und von einer auslaufseitigen Trennvorrichtung
durchtrennt, wobei das erste Band in ein einlaufseitiges drittes Band mit einem in
der einlaufseitigen Weichenvorrichtung fixierten Bandende, ein auslaufseitiges viertes
Band mit einem in der auslaufseitigen Weichenvorrichtung fixierten Bandende und ein
in der ersten Teilförderstrecke angeordnetes fünftes Band zerteilt wird. Danach wird
das Bandende des dritten Bandes mit der einlaufseitigen Weichenvorrichtung zu dem
einlaufseitigen Teilförderstreckenende der zweiten Teilförderstrecke bewegt und das
Bandende des vierten Bandes wird mit der auslaufseitigen Weichenvorrichtung zu dem
auslaufseitigen Teilförderstreckenende der zweiten Teilförderstrecke bewegt.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Umleitung eines durch eine erste Teilförderstrecke
geführten ersten Bandes durch die zweite Teilförderstrecke. Genauer ermöglicht es
die Umleitung des vor der Bandführungsvorrichtung liegenden Abschnitts des ersten
Bandes durch die zweite Teilförderstrecke. Dazu wird das erste Band nach seiner Fixierung
in den Weichenvorrichtungen in der ersten Teilförderstrecke ein- und auslaufseitig
durchtrennt. Die Bandenden des dabei entstehenden einlaufseitigen dritten Bandes und
des dabei entstehenden auslaufseitigen vierten Bandes werden anschließend durch die
Weichenvorrichtung zu der zweiten Teilförderstrecke bewegt.
[0024] Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass das erste Band vor seiner Durchtrennung
durch eine einlaufseitige Klemmvorrichtung und eine auslaufseitige Klemmvorrichtung
in der ersten Teilförderstrecke fixiert wird. Dadurch wird vorteilhaft ein Verrutschen
des ersten Bandes in der ersten Teilförderstrecke während und nach seiner Durchtrennung
verhindert.
[0025] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass, wenn in der zweiten Teilförderstrecke
ein zweites Band angeordnet ist, das Bandende des dritten Bandes mit dem einlaufseitigen
Bandende des zweiten Bandes verbunden wird und das Bandende des vierten Bandes mit
dem auslaufseitigen Bandende des zweiten Bandes verbunden wird. Dadurch werden das
zweite Band, das dritte Band und das vierte Band zu einem zusammenhängenden sechsten
Band verbunden, das anschließend durch die Bandbearbeitungsanlage gefahren werden
kann. Das sechste Band übernimmt die Rolle des ersten Bandes, ist jedoch im Unterschied
zu diesem über die zweite Teilförderstrecke statt über die erste Teilstrecke geführt.
Entsprechend kann ein vor der Bandführungsvorrichtung liegender Abschnitt des sechsten
Bandes später wieder in die erste Teilförderstrecke umgeleitet werden, wobei sich
die Rollen der Teilförderstrecken vertauschen und das in der ersten Teilförderstrecke
verbliebene fünfte Band die Rolle des zweiten Bandes übernimmt.
[0026] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
FIG 1 schematisch eine Seitenansicht einer Bandbearbeitungsanlage,
FIG 2 schmematisch eine Bandführungsvorrichtung zum Führen metallischer Bänder,
FIG 3 eine erste Darstellung von Bändern in einer Bandführungsvorrichtung,
FIG 4 eine zweite Darstellung von Bändern in einer Bandführungsvorrichtung,
FIG 5 eine dritte Darstellung von Bändern in einer Bandführungsvorrichtung,
FIG 6 eine vierte Darstellung von Bändern in einer Bandführungsvorrichtung,
FIG 7 eine fünfte Darstellung von Bändern in einer Bandführungsvorrichtung,
FIG 8 eine sechste Darstellung von Bändern in einer Bandführungsvorrichtung,
FIG 9 eine perspektivische Darstellung einer Bandklemme,
FIG 10 schematisch eine Schnittdarstellung einer Trennvorrichtung und eines Bandes,
FIG 11 schematisch eine Seitenansicht einer bewegbaren Klemmvorrichtung und zweier
Trennvorrichtungen,
FIG 12 schematisch eine Schnittdarstellung einer Weichenvorrichtung,
FIG 13 schematisch eine Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer
Klemmvorrichtung.
[0027] Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0028] Figur 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Bandbearbeitungsanlage 1. Die
Bandbearbeitungsanlage 1 umfasst eine Einlaufförderstrecke 3, eine Auslaufförderstrecke
5 und eine Bandführungsvorrichtung 7 zum Führen metallischer Bänder.
[0029] In der Einlaufförderstrecke 3 ist beispielsweise eine Streckbiegerichtvorrichtung
9 zum Streckbiegerichten von Bändern angeordnet.
[0030] In der Auslaufförderstrecke 5 ist beispielsweise eine Besäumschere 11 zum Besäumen
von Bändern angeordnet. An die Auslaufförderstrecke 5 schließt sich beispielsweise
eine Tandemstraße zum Kaltwalzen von Bändern an.
[0031] Figur 2 zeigt schematisch die Bandführungsvorrichtung 7. Die Bandführungsvorrichtung
7 weist zwei übereinander angeordnete Teilförderstrecken 13, 15, eine einlaufseitige
Weichenvorrichtung 17, eine auslaufseitige Weichenvorrichtung 19, vier Trennvorrichtungen
21 bis 24 und sechs Klemmvorrichtungen 31 bis 36 auf.
[0032] In der oberen Teilförderstrecke 13 ist eine Beizvorrichtung 40 zum Beizen von Bändern
angeordnet.Die Beizvorrichtung 40 weist beispielsweise wenigstens einen Beiztank auf,
der mit einem Beizmedium befüllbar ist und in den ein Band einführbar ist. Eine Bandlaufrichtung
in der oberen Teilförderstrecke 13 definiert eine X-Richtung eines kartesischen Koordinatensystems
mit Koordinaten X, Y, Z. Die Y-Richtung des Koordinatensystems verläuft parallel zu
einer Bandquerrichtung eines in der oberen Teilförderstrecke 13 geführten Bandes.
[0033] Die untere Teilförderstrecke 15 ist unterhalb der ersten Teilförderstrecke 13 angeordnet
und dient dazu, ein Band, das nicht gebeizt werden soll, an der Beizvorrichtung 40
vorbei zwischen der Einlaufförderstrecke 3 und der Auslaufförderstrecke 5 zu führen.
[0034] Die Teilförderstrecken 13, 15 weisen beispielsweise Rollgänge zum Führen eines Bandes
auf.
[0035] In alternativen Ausführungsbeispielen der Bandführungsvorrichtung 7 kann in der oberen
Teilförderstrecke 13 alternativ oder zusätzlich zu der Beizvorrichtung 40 wenigstens
eine andere beziehungsweise weitere Bandbearbeitungsvorrichtung angeordnet sein. Ferner
kann auch in der unteren Teilförderstrecke 15 wenigstens eine Bandbearbeitungsvorrichtung
angeordnet sein, beispielsweise eine weitere Beizvorrichtung 40, um ein durch die
untere Teilförderstrecke 15 geführtes Band mit einem anderen Beizmedium zu beizen
als ein durch die obere Teilförderstrecke 13 geführtes Band.
[0036] Die einlaufseitige Weichenvorrichtung 17 ist zum wahlweisen Verbinden der Einlaufförderstrecke
3 mit einem einlaufseitigen Teilförderstreckenende 13.1 der oberen Teilförderstrecke
13 oder einem einlaufseitigen Teilförderstreckenende 15.1 der unteren Teilförderstrecke
15 ausgebildet. Die einlaufseitige Weichenvorrichtung 17 weist eine erste Klemmvorrichtung
31 zum Fixieren eines Bandes in der einlaufseitigen Weichenvorrichtung 17 auf. Die
erste Klemmvorrichtung 31 ist um einen ersten Schwenkwinkel α zwischen einer ersten
Endstellung, in der die einlaufseitige Weichenvorrichtung 17 die Einlaufförderstrecke
3 mit der oberen Teilförderstrecke 13 verbindet, und einer zweiten Endstellung, in
der die einlaufseitige Weichenvorrichtung 17 die Einlaufförderstrecke 3 mit der unteren
Teilförderstrecke 15 verbindet, schwenkbar (siehe dazu auch Figur 11). Die zweite
Endstellung der ersten Klemmvorrichtung 31 ist in Figur 2 gestrichelt angedeutet und
mit dem Bezugszeichen 31' bezeichnet. Zum Schwenken der ersten Klemmvorrichtung 31
weist die einlaufseitige Weichenvorrichtung 17 eine erste Schwenkführung 37 auf, mit
der die erste Klemmvorrichtung 31 geführt wird.
[0037] Die auslaufseitige Weichenvorrichtung 19 ist zum wahlweisen Verbinden der Auslaufförderstrecke
5 mit einem auslaufseitigen Teilförderstreckenende 13.2 der oberen Teilförderstrecke
13 oder einem auslaufseitigen Teilförderstreckenende 15.2 der unteren Teilförderstrecke
15 ausgebildet. Die auslaufseitige Weichenvorrichtung 19 weist eine zweite Klemmvorrichtung
32 zum Fixieren eines Bandes in der auslaufseitigen Weichenvorrichtung 19 auf. Die
zweite Klemmvorrichtung 32 ist um einen zweiten Schwenkwinkel β zwischen einer ersten
Endstellung, in der die auslaufseitige Weichenvorrichtung 19 die Auslaufförderstrecke
5 mit der oberen Teilförderstrecke 13 verbindet, und einer zweiten Endstellung, in
der die auslaufseitige Weichenvorrichtung 19 die Auslaufförderstrecke 5 mit der unteren
Teilförderstrecke 15 verbindet, schwenkbar. Die zweite Endstellung der zweiten Klemmvorrichtung
32 ist in Figur 2 gestrichelt angedeutet und mit dem Bezugszeichen 32' bezeichnet.
Zum Schwenken der zweiten Klemmvorrichtung 32 weist die auslaufseitige Weichenvorrichtung
19 eine zweite Schwenkführung 39 auf, mit der die zweite Klemmvorrichtung 32 geführt
wird.
[0038] An der oberen Teilförderstrecke 13 sind zum Fixieren eines Bandes in der oberen Teilförderstrecke
13 einlaufseitig eine dritte Klemmvorrichtung 33 und auslaufseitig eine vierte Klemmvorrichtung
34 ortsfest angeordnet.
[0039] Ferner sind an der oberen Teilförderstrecke 13 einlaufseitig eine erste Trennvorrichtung
21 und auslaufseitig eine zweite Trennvorrichtung 22 ortsfest angeordnet. Die erste
Trennvorrichtung 21 ist zwischen der ersten Endstellung der ersten Klemmvorrichtung
31 und der dritten Klemmvorrichtung 33 angeordnet. Die zweite Trennvorrichtung 22
ist zwischen der ersten Endstellung der zweiten Klemmvorrichtung 32 und der vierten
Klemmvorrichtung 34 angeordnet. Die erste Trennvorrichtung 21 und die zweite Trennvorrichtung
22 sind zum Durchtrennen eines in der oberen Teilförderstrecke 13 angordneten Bandes
ausgebildet.
[0040] An der unteren Teilförderstrecke 15 sind zum Fixieren eines Bandes in der unteren
Teilförderstrecke 15 einlaufseitig eine fünfte Klemmvorrichtung 35 und auslaufseitig
eine sechste Klemmvorrichtung 36 ortsfest angeordnet.
[0041] Ferner sind an der unteren Teilförderstrecke 15 einlaufseitig eine dritte Trennvorrichtung
23 und auslaufseitig eine vierte Trennvorrichtung 24 ortsfest angeordnet. Die dritte
Trennvorrichtung 23 ist zwischen der zweiten Endstellung der ersten Klemmvorrichtung
31 und der fünften Klemmvorrichtung 35 angeordnet. Die vierte Trennvorrichtung 24
ist zwischen der zweiten Endstellung der zweiten Klemmvorrichtung 32 und der sechsten
Klemmvorrichtung 36 angeordnet. Die dritte Trennvorrichtung 23 und die vierte Trennvorrichtung
24 sind zum Durchtrennen eines in der unteren Teilförderstrecke 15 angordneten Bandes
ausgebildet.
[0042] Optional weist die Bandführungsvorrichtung 7 ferner vier Verbindungsvorrichtungen
41 bis 44 auf, die jeweils zum automatisierten Verbinden von Bandenden zweier Bänder
ausgebildet sind. Eine erste Verbindungsvorrichtung 41 ist einlaufseitig an der oberen
Teilförderstrecke 13 zwischen der ersten Endstellung der ersten Klemmvorrichtung 31
und der dritten Klemmvorrichtung 33 angeordnet. Eine zweite Verbindungsvorrichtung
42 ist auslaufseitig an der oberen Teilförderstrecke 13 zwischen der ersten Endstellung
der zweiten Klemmvorrichtung 32 und der vierten Klemmvorrichtung 34 angeordnet. Eine
dritte Verbindungsvorrichtung 43 ist zwischen der zweiten Endstellung der ersten Klemmvorrichtung
31 und der fünften Klemmvorrichtung 35 angeordnet. Die vierte Verbindungsvorrichtung
44 ist zwischen der zweiten Endstellung der zweiten Klemmvorrichtung 32 und der sechsten
Klemmvorrichtung 36 angeordnet. Die Verbindungsvorrichtungen 41 bis 44 sind beispielsweise
als Stanzvorrichtungen zum Verstanzen zu verbindender Bandenden mit Verbindungsblechen
oder als Schweißvorrichtungen zum Verschweißen zu verbindender Bandenden mit Verbindungsblechen
ausgeführt.
[0043] Statt der Verbindungsvorrichtungen 41 bis 44 kann auch vorgesehen sein, Bandenden
zweier Bänder manuell mit entsprechenden Verbindungswerkzeugen zu verbinden, beispielsweise
durch Verstanzen zu verbindender Bandenden mit Verbindungsblechen oder durch Verschweißen
zu verbindender Bandenden mit Verbindungsblechen.
[0044] Ferner kann statt der vier ortsfest an den Teilförderstrecken 13, 15 angeordneten
Trennvorrichtungen 21 bis 24 ein- und auslaufseitig jeweils eine bewegbare Trennvorrichtung
vorgesehen sein, wobei die einlaufseitige Trennvorrichtung zwischen den einlaufseitigen
Teilförderstreckenenden 13.1, 15.1 der Teilförderstrecken 13, 15 bewegbar ist und
die auslaufseitige Trennvorrichtung zwischen den auslaufseitigen Teilförderstreckenenden
13.2, 15.2 der Teilförderstrecken 13, 15 bewegbar ist.
[0045] Die Figuren 3 bis 8 illustrieren das erfindungsgemäße Verfahren zum Führen metallischer
Bänder B1 bis B6 in einer Bandbearbeitungsanlage 1 in verschiedenen Stadien des Verfahrens.
[0046] Um das Verfahren zu beschreiben, wird eine in Figur 3 gezeigte Ausgangssituation
angenommen. Dabei ist ein erstes Band B1 in der Einlaufförderstrecke 3, der Auslaufförderstrecke
5 und der oberen Teilförderstrecke 13 angeordnet, das heißt, das erste Band B1 erstreckt
sich von der Einlaufförderstrecke 3 durch die obere Teilförderstrecke 13 in die Auslaufförderstrecke
5. Ferner ist ein zweites Band B2 in der unteren Teilförderstrecke 15 angeordnet und
mit der fünften Klemmvorrichtung 35 und der sechsten Klemmvorrichtung 36 in der unteren
Teilförderstrecke 15 fixiert.
[0047] Um einen in der Einlaufförderstrecke 3 angeordneten Bandabschnitt des ersten Bandes
B1 an der oberen Teilförderstrecke 13 vorbeizuführen, wird folgendermaßen vorgegangen.
[0048] Zunächst wird gemäß Figur 4 das erste Band B1 mit den Klemmvorrichtungen 31 bis 34
geklemmt. Dadurch wird das erste Band B1 durch die erste Klemmvorrichtung 31 in der
einlaufseitigen Weichenvorrichtung 17, durch die zweite Klemmvorrichtung 32 in der
auslaufseitigen Weichenvorrichtung 19 und durch die dritte Klemmvorrichtung 33 und
die vierte Klemmvorrichtung 34 in der oberen Teilförderstrecke 13 fixiert.
[0049] Anschließend wird das erste Band B1 mit der ersten Trennvorrichtung 21 und mit der
zweiten Trennvorrichtung 22 durchtrennt. Wie in Figur 5 dargestellt ist, wird dadurch
das erste Band B1 in ein einlaufseitiges drittes Band B3 mit einem in der einlaufseitigen
Weichenvorrichtung 17 fixierten Bandende, ein auslaufseitiges viertes Band B4 mit
einem in der auslaufseitigen Weichenvorrichtung 19 fixierten Bandende und ein in der
oberen Teilförderstrecke 13 angeordnetes fünftes Band B5 zerteilt.
[0050] Danach wird das in der einlaufseitigen Weichenvorrichtung 17 fixierte Bandende des
dritten Bandes B3 durch die einlaufseitige Weichenvorrichtung 17 zu dem einlaufseitigen
Teilförderstreckenende 15.1 der unteren Teilförderstrecke 15 geschwenkt und das in
der auslaufseitigen Weichenvorrichtung 19 fixierte Bandende des vierten Bandes B4
wird durch die auslaufseitige Weichenvorrichtung 17 zu dem auslaufseitigen Teilförderstreckenende
15.2 der unteren Teilförderstrecke 15 geschwenkt. Figur 6 zeigt die resultierende
Situation.
[0051] Anschließend wird das einlaufseitige Bandende des zweiten Bandes B2 mit dem in der
einlaufseitigen Weichenvorrichtung 17 fixierten Bandende des dritten Bandes B3 verbunden,
und das auslaufseitige Bandende des zweiten Bandes B2 wird mit dem in der auslaufseitigen
Weichenvorrichtung 19 fixierten Bandende des vierten Bandes B4 verbunden (jeweils
entweder manuell oder durch Verbindungsvorrichtungen 43, 44). Dadurch werden das zweite
Band B2, das dritte Band B3 und das vierte Band B4 zu einem zusammenhängenden sechsten
Band B6 verbunden, das sich von der Einlaufförderstrecke 3 durch die untere Teilförderstrecke
15 in die Auslaufförderstrecke 5 erstreckt. Figur 7 zeigt die resultierende Situation.
[0052] Danach werden die Klemmungen des sechsten Bandes B6 durch die erste Klemmvorrichtung
31, die zweite Klemmvorrichtung 32, die fünfte Klemmvorrichtung 35 und die sechste
Klemmvorrichtung 36 gelöst. Figur 8 zeigt die resultierende Situation. Das sechste
Band B6 wird zwischen der Einlaufförderstrecke 3 und der Auslaufförderstrecke 5 in
der unteren Teilförderstrecke 15 geführt.
[0053] Das sechste Band B6 übernimmt die Rolle des ersten Bandes B1, ist jedoch im Unterschied
zu diesem über die untere Teilförderstrecke 15 statt über die obere Teilstrecke 13
geführt.
[0054] Um ausgehend von der in Figur 8 gezeigten Situation zu der in Figur 3 gezeigten Situation
zurückzukehren, wird analog verfahren, wobei sich die Rollen der Teilförderstrecken
13, 15 vertauschen und das in der oberen Teilförderstrecke 13 verbliebene fünfte Band
B5 die Rolle des zweiten Bandes B2 übernimmt.
[0055] Eine Klemmvorrichtung 31 bis 36 weist beispielsweise zwei Bandklemmen 50 zum Fixieren
eines Bandes auf. Die beiden Bandklemmen 50 sind quer zu einer Bandlaufrichtung des
Bandes sich gegenüberliegend an verschiedenen Seiten des Bandes angeordnet und quer
zu der Bandlaufrichtung verschiebbar (siehe dazu auch Figur 12).
[0056] Figur 9 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Bandklemme
50 einer an der oberen Teilförderstrecke 13 angeordneten Klemmvorrichtung 33, 34.
[0057] Die Bandklemme 50 weist einen Klemmköper 51, zwei Führungsstangen 52, 53, zwei Klemmbacken
54, 55 und ein Andrückelement 56 auf.
[0058] Die Führungsstangen 52, 53 sind parallel zueinander durch den Klemmkörper 51 geführt.
Der Klemmkörper 51 ist entlang der Führungsstangen 52, 53 in Bandquerrichtung eines
durch die Bandklemme 50 zu klemmenden Bandes verschiebbar, so dass die Position des
Klemmkörpers 51 der Breite des Bandes anpassbar ist. Ein produziertes Band läuft dabei
zwischen den Führungsstangen 52, 53 hindurch.
[0059] Eine erste Klemmbacke 54 ist fest mit dem Klemmkörper 51 verbunden oder einstückig
mit dem Klemmkörper 51 ausgeführt. Die zweite Klemmbacke 55 ist um eine Führungsstange
53, die durch die zweite Klemmbacke 55 geführt ist, drehbar gelagert. Das Andrückelement
56 ist dazu ausgebildet, die zweite Klemmbacke 55 an einen zwischen den Klemmbacken
54, 55 liegenden Randbereich eines Bandes anzudrücken, so dass der Randbereich zwischen
den Klemmbacken 54, 55 eingeklemmt ist, wobei eine der beiden Klemmbacken 54, 55 an
einer Oberseite des Randbereichs anliegt und die andere Klemmbacke 54, 55 an einer
Unterseite des Randbereichs anliegt. Das Andrückelement 56 ist beispielsweise als
ein an dem Klemmkörper 51 angeordnetes Schraubelement ausgebildet.
[0060] Die Bandklemmen 50 anderer Klemmvorrichtungen 31, 32, 35, 36 können wie die in Figur
9 dargestellte Bandklemme 50 ausgeführt sein, wobei sie gegenüber dem Koordinatensystem
im Fall der Klemmvorrichtungen 35, 36 jedoch anders ausgerichtet sind beziehungsweise
im Fall der bewegbaren Klemmvorrichtungen 31, 32 in Abhängigkeit von deren Stellung
anders ausgerichtet sein können und im Fall der bewegbaren Klemmvorrichtungen 31,
32 eine Querwelle 68 zusätzlich zu den Führungsstangen 52, 53 und parallel zu den
Führungsstangen 52, 53 durch den Klemmkörper 51 geführt sein kann, siehe dazu die
Figuren 11 und 12.
[0061] Figur 10 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung der Trennvorrichtung 21 und eines
Bandes B1. Die Trennvorrichtung 21 weist zwei Kreismesserpaare auf, die in einer Bandlaufrichtung
des Bandes B1 voneinander beabstandet angeordnet sind (siehe dazu Figur 11). Jedes
Kreismesserpaar weist ein Obermesser 26 und ein Untermesser 27 auf, die synchron und
parallel zueinander quer zu der Bandlaufrichtung über das Band B1 fahrbar sind, wobei
das Obermesser 26 oberhalb des Bandes B1 angeordnet ist und das Untermesser 27 unterhalb
des Bandes B1 angeordnet ist.
[0062] Figur 11 zeigt schematisch eine Seitenansicht der ersten Klemmvorrichtung 31 in deren
beiden Endstellungen sowie der ersten Trennvorrichtung 21 und der dritten Trennvorrichtung
23. Die beiden Kreismesserpaare jeder Trennvorrichtung 21 bis 24 sind in einem Abstand
d voneinander angeordnet. Dadurch wird durch jede Trennvorrichtung 21 bis 24 beim
Durchstrennen eines Bandes ein Streifen der Breite d aus dem Band herausgeschnitten.
Dies erleichtert ein manuelles Verbinden von Bandenden zweier Bänder, beispielsweise
durch Verstanzen zu verbindender Bandenden mit Verbindungsblechen oder durch Verschweißen
zu verbindender Bandenden mit Verbindungsblechen.
[0063] Figur 12 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung der einlaufseitigen Weichenvorrichtung
17. Die erste Schwenkführung 37 weist zwei Zahnsegmente 60, 61, zwei Zahnräder 62,
63, zwei Kulissen 64, 65, zwei Rollen 66, 67 und eine Querwelle 68 auf.
[0064] Ein erstes Zahnsegment 60, ein erstes Zahnrad 62, eine erste Kulisse 64 und eine
erste Rolle 66 sind auf einer ersten Seite der ersten Klemmvorrichtung 31 angeordnet.
Das zweite Zahnsegment 61, das zweite Zahnrad 63, die zweite Kulisse 65 und die zweite
Rolle 67 sind auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite der ersten
Klemmvorrichtung 31 angeordnet. Das erste Zahnrad 62 ist in dem ersten Zahnsegment
60 geführt. Das zweite Zahnrad 63 ist in dem zweiten Zahnsegment 61 geführt. Die erste
Rolle 66 ist in der ersten Kulisse 64 geführt. Die zweite Rolle 67 ist in der zweiten
Kulisse 65 geführt. Die Rollen 66 und 67 sind jeweils mit einer Bandklemme 50 der
ersten Klemmvorrichtung 31 verbunden und aneinander und an die Zahnräder 62, 63 über
die Querwelle 68 gekoppelt. Jedes Zahnrad 62, 63 ist über ein Koppelelement 70, 71
an die Querwelle 68 gekoppelt. Statt über eine separate Querwelle 68 können die Rollen
66 und 67 und Zahnräder 62, 63 alternativ auch über eine Führungsstange 52, 53 der
ersten Klemmvorrichtung 31 aneinander gekoppelt sein. In diesem Fall ist diejenige
Führungsstange 52, 53, die nicht die Funktion der Querwelle 68 übernimmt, an die Rollen
66 und 67 gekoppelt. In der Ausführung mit einer separaten Querwelle 68 sind beide
Führungsstangen 52, 53 an die Rollen 66, 67 gekoppelt.
[0065] Figur 13 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer an der oberen Teilförderstrecke 13 angeordneten Klemmvorrichtung 33. Die Klemmvorrichtung
33 weist zwei Klemmrollen 72, 73 auf, zwischen denen ein Band B1 einklemmbar ist,
so dass eine erste Klemmrolle 72 an einer Oberseite des Bandes B1 anliegt und die
zweite Klemmrolle 73 an einer Unterseite des Bandes B1 anliegt. Wenigstens eine Klemmrolle
72, 73 ist antreibbar. Andere Klemmvorrichtungen 31, 32 und 34 bis 36 können wie die
in Figur 13 dargestellte Klemmvorrichtung 33 ausgeführt sein, wobei sie gegenüber
dem Koordinatensystem im Fall der Klemmvorrichtungen 35, 36 jedoch anders ausgerichtet
sind beziehungsweise im Fall der bewegbaren Klemmvorrichtungen 31, 32 in Abhängigkeit
von deren Stellung anders ausgerichtet sein können.
[0066] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 1
- Bandbearbeitungsanlage
- 3
- Einlaufförderstrecke
- 5
- Auslaufförderstrecke
- 7
- Bandführungsvorrichtung
- 9
- Streckbiegerichtvorrichtung
- 11
- Besäumschere
- 13, 15
- Teilförderstrecke
- 13.1, 15.1
- einlaufseitiges Teilförderstreckenende
- 13.2, 15.2
- auslaufseitiges Teilförderstreckenende
- 17, 19
- Weichenvorrichtung
- 21 bis 24
- Trennvorrichtung
- 26
- Obermesser
- 27
- Untermesser
- 31 bis 36, 31', 32'
- Klemmvorrichtung
- 37, 39
- Schwenkführung
- 40
- Beizvorrichtung
- 41 bis 44
- Verbindungsvorrichtung
- 50
- Bandklemme
- 51
- Klemmköper
- 52, 53
- Führungsstange
- 54, 55
- Klemmbacke
- 56
- Andrückelement
- 60, 61
- Zahnsegment
- 62, 63
- Zahnrad
- 64, 65
- Kulisse
- 66, 67
- Rolle
- 68
- Querwelle
- 70, 71
- Koppelelement
- 72, 73
- Klemmrolle
- B1 bis B6
- Band
- α, β
- Schwenkwinkel
- d
- Abstand
- X, Y, Z
- kartesische Koordinate
1. Bandführungsvorrichtung (7) zum Führen metallischer Bänder (B1 bis B6) in einer Bandbearbeitungsanlage
(1) zwischen einer Einlaufförderstrecke (3) und einer Auslaufförderstrecke (5), die
Bandführungsvorrichtung (7) umfassend
- zwei übereinander angeordnete Teilförderstrecken (13, 15),
- eine einlaufseitige Weichenvorrichtung (17) zum wahlweisen Verbinden der Einlaufförderstrecke
(3) mit einem einlaufseitigen Teilförderstreckenende (13.1, 15.1) einer der beiden
Teilförderstrecken (13, 15),
- eine auslaufseitige Weichenvorrichtung (19) zum wahlweisen Verbinden der Auslaufförderstrecke
(5) mit einem auslaufseitigen Teilförderstreckenende (13.2, 15.2) einer der beiden
Teilförderstrecken (13, 15), und
- für jede Teilförderstrecke (13, 15) eine einlaufseitige Trennvorrichtung (21, 23)
zum einlaufseitigen Durchtrennen eines in der Teilförderstrecke (13, 15) angeordneten
Bandes (B1 bis B6) und eine auslaufseitige Trennvorrichtung (22, 24) zum auslaufseitigen
Durchtrennen eines in der Teilförderstrecke (13, 15) angeordneten Bandes (B1 bis B6),
- wobei jede Weichenvorrichtung (17, 19) eine bewegbare Klemmvorrichtung (31, 32)
zum Fixieren eines Bandes (B1 bis B6) in der Weichenvorrichtung (17, 19) aufweist.
2. Bandführungsvorrichtung (7) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Teilförderstrecke (13, 15) eine einlaufseitige Trennvorrichtung (21, 23)
zum einlaufseitigen Durchtrennen eines in der Teilförderstrecke (13, 15) angeordneten
Bandes (B1 bis B6) ortsfest angeordnet ist.
3. Bandführungsvorrichtung (7) nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine zwischen den Teilförderstrecken (13, 15) bewegbare einlaufseitige Trennvorrichtung
zum einlaufseitigen Durchtrennen von in den Teilförderstrecken (13, 15) angeordneten
Bändern (B1 bis B6).
4. Bandführungsvorrichtung (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Teilförderstrecke (13, 15) eine auslaufseitige Trennvorrichtung (22, 24)
zum auslaufseitigen Durchtrennen eines in der Teilförderstrecke (13, 15) angeordneten
Bandes (B1 bis B6) ortsfest angeordnet ist.
5. Bandführungsvorrichtung (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch eine zwischen den Teilförderstrecken (13, 15) bewegbare auslaufseitige Trennvorrichtung
zum auslaufseitigen Durchtrennen von in den Teilförderstrecken (13, 15) angeordneten
Bändern (B1 bis B6).
6. Bandführungsvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass jede Trennvorrichtung (21 bis 24) wenigstens ein Kreismesserpaar mit einem Obermesser
(26) und einem Untermesser (27) aufweist, die synchron und parallel zueinander quer
zu einer Bandlaufrichtung eines Bandes (B1 bis B6) über das Band (B1 bis B6) fahrbar
sind, wobei das Obermesser (26) oberhalb des Bandes (B1 bis B6) angeordnet ist und
das Untermesser (27) unterhalb des Bandes (B1 bis B6) angeordnet ist.
7. Bandführungsvorrichtung (7) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass jede Trennvorrichtung (21 bis 24) zwei Kreismesserpaare aufweist, die in der Bandlaufrichtung
voneinander beabstandet angeordnet sind.
8. Bandführungsvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Teilförderstrecke (13, 15) eine einlaufseitige Klemmvorrichtung (33, 35)
und eine auslaufseitige Klemmvorrichtung (34, 36) zum Fixieren eines Bandes (B1 bis
B6) in der Teilförderstrecke (13, 15) ortsfest oder parallel zu einer Bandlaufrichtung
eines Bandes (B1 bis B6) verschiebbar angeordnet sind.
9. Bandführungsvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Klemmvorrichtung (31 bis 36) zwei Bandklemmen (50) zum Fixieren eines
Bandes (B1 bis B6) aufweist, die quer zu einer Bandlaufrichtung des Bandes (B1 bis
B6) sich gegenüberliegend an verschiedenen Seiten des Bandes (B1 bis B6) angeordnet
sind und jeweils zwei quer zu der Bandlaufrichtung verschiebbare Klemmbacken (54,
55) aufweisen, zwischen denen ein seitlicher Randbereich des Bandes (B1 bis B6) einklemmbar
ist, so dass eine der beiden Klemmbacken (54, 55) an einer Oberseite des Randbereichs
anliegt und die andere Klemmbacke (54, 55) an einer Unterseite des Randbereichs anliegt.
10. Bandführungsvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Klemmvorrichtung (31 bis 36) zwei Klemmrollen (72, 73) aufweist,
zwischen denen ein Band (B1 bis B6) einklemmbar ist, so dass eine erste Klemmrolle
(72) an einer Oberseite des Bandes (B1 bis B6) anliegt und die zweite Klemmrolle (73)
an einer Unterseite des Bandes (B1 bis B6) anliegt, wobei wenigstens eine Klemmrolle
(72, 73) antreibbar ist.
11. Bandführungsvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Teilförderstrecke (13, 15) einlaufseitig und auslaufseitig jeweils eine
Verbindungsvorrichtung (41 bis 44) zum Verbinden von Bandenden zweier Bänder (B1 bis
B6) angeordnet ist.
12. Bandbearbeitungsanlage (1) mit einer Einlaufförderstrecke (3), einer Auslaufförderstrecke
(5) und einer gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildeten Bandführungsvorrichtung
(7) zum Führen metallischer Bänder (B1 bis B6).
13. Verfahren zum Führen metallischer Bänder (B1 bis B6) in einer Bandbearbeitungsanlage
(1) zwischen einer Einlaufförderstrecke (3) und einer Auslaufförderstrecke (5) mit
einer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildeten Bandführungsvorrichtung (7),
wobei
- ein erstes Band (B1), das in der Einlaufförderstrecke (3), der Auslaufförderstrecke
(5) und einer ersten Teilförderstrecke (13, 15) angeordnet ist, durch die bewegbare
Klemmvorrichtung (31) der einlaufseitigen Weichenvorrichtung (17) in der einlaufseitigen
Weichenvorrichtung (17) und durch die bewegbare Klemmvorrichtung (32) der auslaufseitigen
Weichenvorrichtung (19) in der auslaufseitigen Weichenvorrichtung (19) fixiert wird,
- das erste Band (B1) von einer einlaufseitigen Trennvorrichtung (21, 23) und von
einer auslaufseitigen Trennvorrichtung (22, 24) durchtrennt wird, wobei das erste
Band (B1) in ein einlaufseitiges drittes Band (B3) mit einem in der einlaufseitigen
Weichenvorrichtung (17) fixierten Bandende, ein auslaufseitiges viertes Band (B4)
mit einem in der auslaufseitigen Weichenvorrichtung (19) fixierten Bandende und ein
in der ersten Teilförderstrecke (13, 15) angeordnetes fünftes Band (B5) zerteilt wird,
- das Bandende des dritten Bandes (B3) mit der einlaufseitigen Weichenvorrichtung
(17) zu dem einlaufseitigen Teilförderstreckenende (13.1, 15.1) der zweiten Teilförderstrecke
(13, 15) bewegt wird und
- das Bandende des vierten Bandes (B4) mit der auslaufseitigen Weichenvorrichtung
(19) zu dem auslaufseitigen Teilförderstreckenende (13.2, 15.2) der zweiten Teilförderstrecke
(13, 15) bewegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Band (B1) vor seiner Durchtrennung durch eine einlaufseitige Klemmvorrichtung
(33, 35) und eine auslaufseitige Klemmvorrichtung (34, 36) in der ersten Teilförderstrecke
(13, 15) fixiert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass, wenn in der zweiten Teilförderstrecke (13, 15) ein zweites Band (B2) angeordnet
ist, das Bandende des dritten Bandes (B3) mit dem einlaufseitigen Bandende des zweiten
Bandes (B2) verbunden wird und das Bandende des vierten Bandes (B4) mit dem auslaufseitigen
Bandende des zweiten Bandes (B2) verbunden wird.