[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbundunterlage für Schleifmittel, die eine Papierunterlage
und ein damit verbundenes textiles Flächengebilde aufweist. Gegenstand der Erfindung
ist ferner ein Schleifmittel auf Unterlage sowie ein Schleifband auf Basis der erfindungsgemäßen
Verbundunterlage.
[0002] Schleifmittel auf Unterlage sind Schleifwerkzeuge wie beispielsweise Schleifbänder
oder Schleifscheiben. Sie weisen eine Unterlage beschichtet mit Bindemittel und Schleifkorn
auf. Übliche Unterlage bestehen aus Papier, Vlies, Gewebe, Gewirke, Polymerfolie oder
aus Kombinationen hiervon. Unterlagen werden ausgewählt für die spezifische Verwendung.
Wichtige Anforderungen sind hier Reißfestigkeit, Dimensionsstabilität, Einreißfestigkeit
und Oberflächenbeschaffenheit. Weiterhin ist eine Unterlage bei der Anwendung hohen
Belastungen ausgesetzt, beispielsweise Zug-, Druck- und auch Scherbelastungen, dies
insbesondere bei der Aufnahme von Schleifkräften und den Antriebskräften der Schleifmaschine.
Ein typisches Versagensmuster insbesondere bei Schleifbändern mit einer Unterlage
aus Papier ist das Einreißen in der Randzone, meist orthogonal zur Laufrichtung. Der
Riss setzt sich fort über die Breite und führt zum Versagen des Schleifbandes. Generell
ist Papier eine gut geeignete Unterlage, denn sie vereint eine hohe Oberflächengüte
mit hinreichender Dimensionsstabilität und Zugfestigkeit. Entsprechend werden Papierschleifbänder
für ein breites
[0003] Anwendungsspektrum verwendet, auch für die Holzbearbeitung mit Breitbänderung und
hohen Antriebsleistungen. Problematisch ist hier jedoch die oft unzureichende Einreißfestigkeit
als begrenzender Faktor für die Anwendungsdauer. Dem Stand der Technik entsprechend
wurden Papierunterlagen mit weiteren Unterlagen kombiniert, in dem diese durch Kaschieren
form- und kraftschlüssig verbunden wurden. Üblich sind Kombinationen aus Papier und
Gewebe, aber auch aus Papier und Vlies bzw. Fadengelegen. Entsprechende Konstruktionen
werden beispielsweise in der
DE OS 23 33980 offenbart.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verbundunterlage der
eingangs genannten Art zu schaffen, die eine gute Einreißfestigkeit aufweist und mit
einem geringen Anteil textilem Verstärkungsmaterial auskommt.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer Verbundunterlage der eingangs genannten
Art dadurch, dass das Flächengewicht des textilen Flächengebildes 30% oder weniger
des Flächengewichts der Papierunterlage beträgt; und dass die Bruchdehnung des textilen
Flächengebildes quer zur vorgesehenen Arbeitsrichtung der Verbundunterlage wenigstens
35% beträgt.
[0006] Zunächst seien einige im Rahmen der Erfindung verwendete Begriffe erläutert.
[0007] Die Verbundunterlage weist eine Papierunterlage und ein damit verbundenes textiles
Flächengebilde auf. Textile Flächengebilde sind beispielsweise Maschenware, Gewirke,
Gewebe oder Vliese. Die Verbindung zwischen Papierunterlage und textilem Flächengebilde
erfolgt flächig, bevorzugt vollflächig.
[0008] Die vorgesehene Arbeitsrichtung ist diejenige Hauptwirkrichtung, in der ein auf der
erfindungsgemäßen Verbundunterlage basierendes Schleifmittel, Schleifwerkzeug bzw.
Schleifband verwendet werden soll. Bei einem Schleifband ist die vorgesehene Arbeitsrichtung
die Vortriebsrichtung dieses Schleifbandes im Betrieb.
[0009] Die Bruchdehnung des textilen Flächengebildes wird ermittelt an dem Flächengebilde
selbst, nicht an dem fertigen Verbund.
[0010] Herkömmliche Papierschleifbänder sind meist mit fest verklebten, im Wesentlichen
starren Geweben versehen, um einen hinreichenden Einreißschutz zu gewährleisten. Dabei
verlaufen Fadenscharen des Gewebes oft parallel oder annähernd parallel zur Kante
des Schleifbandes. Bei entsprechender Beanspruchung wird der nähest zur Kante des
Schleifbandes gelegene Faden einer erheblichen Zug- bzw. einer Scherbelastung ausgesetzt.
Um ein Einreißen und in der Folge ein Weiterreißen zu vermeiden, sind Gewebe im Stand
der Technik hinreichend stark dimensioniert.
[0011] Die erfindungsgemäße Unterlage verzichtet auf ein derart stark dimensioniertes Gewebe.
Vielmehr wird auf das Papier ein leichtes, textiles Flächengebilde flexibel/plastisch
verformbar aufgeklebt, wobei das Flächengebilde eine hohe Bruchdehnung aufweist, d.h.
erst bei einer erheblichen Dehnung bricht. Wird der Rand eines derart kaschierten
Schleifbandes einer hohen Einreißbelastung ausgesetzt, so halten die Fäden des textilen
Flächengebildes der Belastung stand, ohne dass Fäden oder Fadenscharen reißen. Vielmehr
bewirken die eingeleiteten Kräfte einerseits eine Dehnung bzw. Deformation des textilen
Flächengebildes, beispielsweise, indem Maschen gedehnt oder bogige Fadenverläufe gestreckt
werden. Bevorzugt ist das textile Flächengebilde plastisch oder elastisch verklebt,
weshalb dieses auf der Papierunterlage verschoben werden kann. Weiterhin erfolgt die
Verklebung bevorzugt mit vergleichsweise geringer Haftung, so dass sich Fäden vor
einem Reißen von der Unterlage lösen können. Im Ergebnis werden Kräfte von einer Vielzahl
von Fäden aufgenommen und Belastungsspitzen für einzelne Fäden abgeschwächt.
[0012] Bevorzugt beträgt das Flächengewicht des textilen Flächengebildes 10 bis 30%, vorzugsweise
10 bis 20% des Flächengewichts der Papierunterlage. Die Einreißfestigkeit der Papierunterlage
kann so mit einem verhältnismäßig geringen Einsatz textilen Materials deutlich verbessert
werden.
[0013] Bevorzugt beträgt das Flächengewicht des textilen Flächengebildes 30 bis 150 g/m
2, vorzugsweise 50 bis 100 g/m
2.
[0014] Die Bruchdehnung des textilen Flächengebildes quer zur vorgesehenen Arbeitsrichtung
der Verbundunterlage beträgt bevorzugt 35 bis 200%, weiter vorzugsweise 60 bis 180%,
weiter vorzugsweise 100 bis 150%. Eine solche Bruchdehnung ermöglicht eine höhere
Kraftaufnahme und damit eine Verbesserung der Beständigkeit der Papierunterlage gegen
Weiterreißen.
[0015] Bevorzugt beträgt die Bruchlast des textilen Flächengebildes quer zur vorgesehenen
Arbeitsrichtung der Verbundunterlage 50 bis 200 N/50 mm, weiter vorzugsweise 100 bis
200 N/50 mm. Dies ermöglicht, insbesondere in Kombination mit der beschriebenen Dehnbarkeit,
eine wirkungsvolle Sicherung der Papierunterlage gegen Weiterreißen bzw. Einreißen.
[0016] Bevorzugt sind die Papierunterlage und das damit verbundene textile Flächengebilde
verklebt. Dies erlaubt eine flächige Verbindung von Papierunterlage und textilem Flächengebilde
sowie eine wirkungsvolle Kraftableitung aus der Papierunterlage in dieses Flächengebilde.
[0017] Geeignete Klebstoffe gewährleisten eine elastische/plastische Einbindung des textilen
Flächengebildes auf der Papierunterlage. Unter elastischer/plastischer Einbindung
wird verstanden, dass die entsprechenden Strukturelemente mittels eines Klebstoffes
miteinander verbunden sind, jedoch unter Beaufschlagung von z. B. Zug-, Druck- oder
Scherkräften eine Relativbewegung zwischen den Strukturelementen zulassen, ohne dass
der Verbund zwischen diesen zerstört wird. Im Gegensatz dazu ist der duktile oder
spröde Bruch zu sehen, bei dem es nur mit geringen Verformung zum Bruch kommt.
[0018] Die Klebstoffsysteme basieren bevorzugt auf polymerisierbaren Kunststoffen. Die Kunststoffe
werden unterteilt in Plastomere (Thermoplaste), Elastomere und Duromere.
[0019] Duromere sind stark vernetzt und haben viele unelastische Verbindungen. Damit haben
sie ein hartes, festes oder auch als hartelastisches mechanisches Verhalten. Dieses
ist bis zur Zersetzungstemperatur gleich.
[0020] Plastomere können amorph oder teilkristallin sein. Ihr Verhalten ist temperaturabhängig.
Die Eigenschaften bei Raumtemperatur (RT) über den Anwendungstemperaturbereich (RT
bis ca. 90°C) als Schleifband bis hin zur Schleifmittelherstellung (bis 130°) sind
temperaturabhängig sehr unterschiedlich. Die Eigenschaften können von weichelastisch
über elastisch über plastisch bis starr eingestellt werden (
H. Käufer, Arbeiten mit Kunststoffen, Springer Verlag, 1978, S.28ff.).
[0021] Elastomere werden in thermoplastische oder vernetzte Elastomere unterschieden. Die
Eigenschaften können als reversible plastisch oder auch als gummielastisch bezeichnet
werden.
[0022] Erfindungsgemäß bevorzugt sind Plastomere und Elastomere oder Mischungen, die bei
Temperaturen bis 130 °C eine Haftfestigkeit aufweisen um die mechanischen Beanspruchungen
bei der Herstellung, und bis 90°C eine Haftfestigkeit aufweisen um die mechanische
Beanspruchung beim Schleifeinsatz aufzunehmen. Dieses System sollte eine elastische
und/oder plastische Verformung zulassen um die gewünschte höhere Bruchdehnung zu erhalten.
[0023] Geeignete Klebstoffe sind bspw. Polyurethane (Polyether- oder/und Polyester-Polyurethane),
synthetische oder natürliche Kautschuke (IR, SBR, NBR) und Poly(meth)acrylate.
[0024] Auf die erfindungsgemäße Verbundunterlage wird Schleifmittel aufgebracht. Dies erfolgt
häufig mit Duromer-basierten Bindemitteln. Dies kann unter Umständen erwünschte Eigenschaften
wie zum Beispiel Bruchdehnung beeinträchtigen. Erfindungsgemäß kann es daher möglich
sein, das Schleifmittel mit anderen Bindemittelsystemen auf Elastomer- oder Plastomer-Basis
zu binden. Um die geeigneten plastisch-elastischen Eigenschaften zu erhalten, kann
bspw. ein thermoplastisches Polyurethan System eingesetzt werden.
[0025] Damit die Festigkeiten des Trägerverbundes während der Herstellung des Schleifmittels
und bei der Anwendung des Schleifmittels nicht bspw. Wärmeeinwirkung beeinträchtigt
werden, kann ein reaktives Bindemittel-System eingesetzt werden, das nach dem Auftragen
das Kunststoffsystem vernetzt.
[0026] Bevorzugt weist der Klebstoff einen E-Modul (ermittelt nach DIN EN ISO 527) von 5
bis 500 N/mm
2, weiter vorzugsweise 5 bis 250 N/mm
2, weiter vorzugsweise 5 bis 100 N/mm
2 auf. Bevorzugt eingesetzte Elastomere weisen eine Bruchdehnung von5 bis 100 N/mm
2 auf.
[0027] Bevorzugt weist der Klebstoff eine Bruchdehnung (ermittelt nach DIN EN ISO 527) von
100 bis 800%, vorzugsweise 300 bis 600% auf.
[0028] Ebenfalls bevorzugt weist der Klebstoff eine Schälhaftung bei 90°C und 90° Abzugswinkel
von wenigstens 30 N/50 mm auf.
[0029] Der Flächenauftrag des Klebstoffs kann erfindungsgemäß im Bereich 15 bis 50 g/m
2, vorzugsweise 20 bis 35 g/m
2 liegen.
[0030] Das erfindungsgemäß verwendete textile Flächengebilde weist bevorzugt Fäden aus synthetischen
Polymeren auf. Die Verwendung von Baumwolle oder anderen Zellulosefasern ist weniger
bevorzugt, da die Gefahr der Versprödung von Zellulose durch Phenol-Formaldehydharze
der Korn-Bindemittelschicht im Zuge des Aufbringen von Schleifmittel besteht.
[0031] Bevorzugt weist das textile Flächengebilde keine geraden oder nur leicht bogige Fadenverläufe
auf. Bevorzugt sind stark gekrümmte Fadenverläufe oder/und eine hohe Bruchdehnung
der verwendeten Fasern wie bspw. Elastomerfasern. Geeignet sind vorzugweise Maschenwaren
(Gewirke, Gestricke, Raschelwaren etc.) Auch Vliese sind generell geeignet. Ebenfalls
geeignet sind Gewebe mit Elastomerfasern im Schuss (Querrichtung). Bevorzugt erfolgt
die Ausrichtung von textilen Strukturelementen nicht parallel zur Kante (Arbeitsrichtung)
der Verbundunterlage. Bevorzugt weist das textile Flächengebilde Strukturelemente
aus Fäden auf, die in einem Winkel von 20-70°, vorzugsweise 30-60° zur Längskante
der Verbundunterlage verlaufen.
[0032] Das textile Flächengebilde kann demnach bevorzugt Maschen aufweisen bzw. ein Gewirke
sein.
[0033] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Schleifmittel auf Unterlage, dadurch
gekennzeichnet, dass es eine erfindungsgemäße Verbundunterlage aufweist. Das Aufbringen
des Schleifmittels erfolgt in grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannter Art
und Weise.
[0034] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist ein Schleifband, vorzugsweise ein
segmentiertes Schleifband, dadurch gekennzeichnet, dass es eine erfindungsgemäße Verbundunterlage
aufweist.
[0035] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend beschrieben. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 bis 3 schematisch ein als textiles Flächengebilde verwendbares Lochfiletgewirke;
Fig. 4 schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Verbundunterlage.
Messung von Bruchdehnung und Bruchlast
[0036] Die Messung erfolgt nach der folgenden Verfahrensvorschrift.
[0037] Es sind mindestens 5 Probenstreifen getrennt für Kett- und/oder Schussrichtung wenigstens
100 mm vom Geweberand entfernt fadengerade aus dem Prüfmuster zu entnehmen und bei
Rohware und ausgerüsteter Ware fadengerade zu zupfen. Ist kein Zupfen der Proben möglich,
ist die Probe wie Fertigware zuzuschneiden.
[0038] Für das Prüfverfahren ist an der Zugprüfmaschine Instron 4302 ein Kraftaufnehmer
10 kN einzusetzen. Die einzelne Probe ist mit ihrer freien Einspannlänge so im Mittelbereich
der Klemmbacken einzuspannen, dass kein Verzug innerhalb der freien Einspannlänge
in der Probe sichtbar ist. Jede Probe wird bis zum Bruch beansprucht.
[0039] Folgende Kennwerte der Proben werden jeweils von mindestens S Einzelmessungen ermittelt:
- arithmetischer Mittelwert der Bruchkraft in [N]
- arithmetischer Mittelwert der Bruchdehnung in [%]
Messung der Schälhaftung
[0040] Die Proben werden mit der Schlagschere auf das Probenmaß 145 x 57 mm zugeschnitten.
Die Proben sind in entsprechende Klötzchenformen für Haftungstests (mit Freimaßtoleranz
nach DIN 7168-mittel) mit der zu prüfenden Oberfläche nach oben einzulegen und darin
zu befestigen. Ein Buchenholzklötzchen mit der Breite von 50 + 0,5 mm, der Tiefe von
25 + 1 mm und der Höhe von 10 + 1 mm wird mit einem 2-Komponenten-Kleber eingestrichen
und in die Probenoberfläche der Form geklebt Während der Trocknung ist jede Probe
mit einem 2 + 0,1 kg Metallgewicht zu beschweren. Ein Prüfmuster kann ebenfalls erneut
auf der ungeprüften nicht verklebten Fläche geprüft werden.
[0041] Die Zeit zwischen Verklebung der Proben und der Haftungsprüfung beträgt mindestens
12 h.
[0042] Die Prüftemperatur beträgt 90°C (Instron-Temperaturkammer Modell 3119-005 Serie 9500,
Verweilzeit 5 min).
[0043] Es ist eine Zugprüfmaschine Instron Modell 4465 mit einem computerunterstützten Instron-MT-Prüfprogramm
zu verwenden. Die Prüfgeschwindigkeit beträgt 100 mm/min. Ein Kraftaufnehmer von 1
kN wird eingesetzt.
[0044] Durch die ziehende obere Spannklemme mit der Zugkraft F in [N] erfolgt das Abschälen
der Prüfprobe vom Holzklötzchen.
[0045] Es wird die Zugkraft F in [N] fortlaufend gemessen, die notwendig ist, um die Prüfprobe
vom Holzklötzchen abzuschälen. Daraus wird die durchschnittliche Adhäsionskraft rechnergestützt
ermittelt. Aus den einzelnen Prüfwerten wird der arithmetische Mittelwert gebildet.
Herstellungsbeispiel
[0046] Als Papierunterlage wird ein Abrasive Base Paper M85 A-HB(710350) (Fa. Kämmerer Spezialpapiere
GmbH, Osnabrück) eingesetzt. Die Eigenschaften dieser Papierunterlage sind wie folgt:
| |
|
According to: |
|
|
min. |
Typical Values |
max. |
| 1.0 |
Flächengewichts: |
DIN EN ISO 536 |
|
g/m2 |
390 |
400 |
410 |
| |
Basis weight |
|
|
|
|
|
|
| 2.0 |
Dicke: |
DIN EN ISO 534 |
|
µm |
|
460 |
|
| |
Thickness: |
|
|
|
|
|
|
| 3.0 |
Rohdichte: |
DIN EN ISO 534 |
|
g/m3 |
|
0,870 |
|
| |
Density: |
|
|
|
|
|
|
| 4.0 |
Bruchwiderstand: |
DIN EN ISO 1924-2 |
I/MD |
KN/m |
46,0 |
48,0 |
|
| Tensile strength.: |
q/CD |
KN/m |
18,0 |
22,0 |
|
| 5.0 |
Bruchdehnung: |
DIN EN ISO 1924-2 |
I/MD |
% |
|
3,5 |
|
| Stretch at rupture: |
q/CD |
% |
|
8.5 |
|
| 6.0 |
Durchreißwiderstand Elmendorf: |
DIN EN ISO 1974 |
I/MD |
mN |
4.400 |
5.500 |
|
| Tearing strength: |
q/CD |
mN |
5.500 |
6.600 |
|
| 7.0 |
WasseraufnahEne: |
Cobb-Unger |
|
|
|
|
|
| |
Water absorption |
DIN EN ISO 535 60sec. |
|
|
|
|
|
| 7.1 |
Kornseite / Gritside: |
105°C/5 min |
KS/GS |
g/m2 |
30 |
|
48 |
| 7.2 |
Druckseite / Printside: |
105°C/5 min |
DS/PS |
g/m2 |
30 |
|
48 |
| 8.0 |
Porosität: |
|
|
|
|
|
|
| |
Porosity: |
|
|
|
|
|
|
| 8.1 |
Bendtsen |
ISO 5636-3 |
|
ml/min |
|
|
25 |
| 8.2 |
SCAN: |
SCAN-P 26 |
|
cm3/sm2 |
|
|
2500 |
| 8.3 |
Gurley |
ISO 5636-5 |
|
s/100ml |
460 |
|
|
| 9.0 |
Spaltfestipkeit: |
ASTM F 904 |
|
N/cm |
1,60 |
1,90 |
|
| |
| |
Ply adhesion: |
|
|
|
|
|
|
| 10.0 |
Glätte Bekk Kornseite: |
DIN 53107 |
KS |
s |
8 |
15 |
|
| |
Smoothness Gritside: |
|
GS |
|
|
|
|
| 10.1 |
Glätte Bekk Druckseite: |
DIN 53107 |
DS |
s |
5 |
10 |
|
| |
Smoothness Printside: |
|
PS |
|
|
|
|
| 11.0 |
Saughöhe: |
DIN ISO 8787 |
I/MD |
mm/10min |
|
|
0 |
| Capillary rise: |
q/CD |
mm/10min |
|
|
0 |
| 12.0 |
Oberflächenwiderstand: |
DIN IEC |
KS/GS |
Ohm |
|
|
1*108 |
| |
Surface resistivity: |
60093/60167 |
DS/PS |
|
|
|
|
| 13.0 |
Feuchte abs.: |
DIN EN ISO |
|
% |
|
6,0 |
|
| |
Moisture content: |
20287 |
|
|
|
|
|
| 14.0 |
Prüfklima: |
DIN EN 20187 |
23-50 |
| |
Testing climate: |
|
[0047] Als textiles Flächengebilde wird ein Gewirke mit einer Filetbindung und einem Flächengewicht
von 60 g/cm
2 verwendet.
[0048] Charakteristisch für eine Filetbindung sind die in ihrer Länge variablen netzförmigen
Öffnungen. Diese entstehen durch die fehlenden Querverbindungen zu den in der jeweiligen
Maschenreihe direkt angrenzenden Maschen (Fig. 1). Die Anzahl der in Folge fehlenden
Querverbindungen bestimmt die Länge der netzförmigen Öffnung. Diese wird durch mindestens
je eine Querverbindung (Fig. 2) an beiden Seiten begrenzt. Die in Fig. 2 und 3 durch
Pfeile dargestellten Kräfte erzeugen das netzartige Aussehen des Rohgewirkes. Die
Filetbindung weist in Richtung der Maschenstäbchen = Längsrichtung = Produktionsrichtung
beim Wirken eine geringere Konstruktionsdehnung auf als in Querrichtung. Je größer
die netzartige Öffnung durch die erhöhte Anzahl der fehlenden Querverbindungen ausfällt,
desto größer fällt die Konstruktionsdehnung des Gewirkes in Querrichtung aus. Durch
eine geeignete Wahl der Legung lässt sich das Verhältnis zu Längs- und Querdehnung
einstellen.
[0049] Diese Gewirke wird mit einem reaktiven PU-Kleber (SikaMelt-9603 IS) auf die Papierunterlage
aufkaschiert (flächiger Auftrag 25-30 g/m
2 über Hotmelt Anlage).
[0050] Fig. 4 zeigt die fertige Verbundunterlage mit der Ausrichtung des Gewirkes in Bezug
auf den Kantenverlauf (unterer Bildrand). Die beim Einreißen auftretende Kraft trifft
nicht rechtwinklig, sondern schrägt auf die Maschen des Gewirkes und begünstigt damit
eine elastische/plastische Deformation.
Einreißversuch
[0051] Von der erfindungsgemäßen Verbundunterlage werden Muster mit den Maßen 8 × 16 cm
zugeschnitten und 5 cm mittig eingeschnitten. Die Muster werden in eine Zugmaschine
eingespannt und einem Schenkelweiterreißversuch unterzogen. Die wiedergegebenen Messergebnisse
sind der Mittelwert aus je drei Einzelmessungen.
| Abzugsgeschwindigkeit: |
100 mm/min |
| Messlänge: |
75 mm |
| Weiterreißfestigkeit in Längsrichtung: |
15, 1 N |
| Weiterreißfestigkeit in Querrichtung: |
14, 0 N |
[0052] Die Messergebnisse zeigen eine hohe Beständigkeit der erfindungsgemäßen Verbundunterlage
gegen Weiterreißen.
1. Verbundunterlage für Schleifmittel, die eine Papierunterlage und ein damit verbundenes
textiles Flächengebilde aufweist,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a. das Flächengewicht des textilen Flächengebildes beträgt 30% oder weniger des Flächengewichts
der Papierunterlage,
b. die Bruchdehnung des textilen Flächengebildes quer zur vorgesehenen Arbeitsrichtung
der Verbundunterlage beträgt wenigstens 35%.
2. Verbundunterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengewicht des textilen Flächengebildes 10 bis 30%, vorzugsweise 10 bis 20%
des Flächengewichts der Papierunterlage beträgt.
3. Verbundunterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengewicht des textilen Flächengebildes 30 bis 150 g/m2, vorzugsweise 50 bis 100 g/m2 beträgt.
4. Verbundunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bruchdehnung des textilen Flächengebildes quer zur vorgesehenen Arbeitsrichtung
der Verbundunterlage 35 bis 200%, vorzugsweise 60 bis 180%, weiter vorzugsweise 100
bis 150% beträgt.
5. Verbundunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bruchlast des textilen Flächengebildes quer zur vorgesehenen Arbeitsrichtung
der Verbundunterlage 50 bis 200 N/50 mm, vorzugsweise 100 bis 200 N/50 mm beträgt.
6. Verbundunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierunterlage und das damit verbundene textile Flächengebilde verklebt sind.
7. Verbundunterlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff einen E-Modul von 5 bis 500 N/mm2, vorzugsweise 5 bis 250 N/mm2, weiter vorzugsweise 5 bis 100 N/mm2 aufweist.
8. Verbundunterlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff eine Bruchdehnung von 100 bis 800%, vorzugsweise 300 bis 600% aufweist.
9. Verbundunterlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff eine Schälhaftung bei 90°C und 90° Abzugswinkel von wenigstens 30 N/50
mm aufweist.
10. Verbundunterlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Flächenauftrag des Klebstoffs 15 bis 50 g/m2, vorzugsweise 20 bis 35 g/m2 beträgt.
11. Verbundunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde Maschen aufweist.
12. Verbundunterlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde ein Gewirke ist.
13. Verbundunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde Strukturelemente aus Fäden aufweist, die in einem Winkel
von 20-70°, vorzugsweise 30-60° zur Längskante der Verbundunterlage verlaufen.
14. Schleifmittel auf Unterlage, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Verbundunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13 aufweist.
15. Schleifband, vorzugsweise segmentiertes Schleifband, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Verbundunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13 aufweist.