[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen eines Splints.
[0002] Ein Splint ist ein Sicherungselement, der zur Lagesicherung verbundener Bauteile
dient. Zum Beispiel können Muttern, insbesondere Kronenmutter, mit einem Splint gegen
ein ungewolltes Verdrehen gesichert werden. Um ein Herausrutschen des Splints zu verhindern,
können die Enden des Splints umgebogen werden. Dazu kann beispielsweise mittels Hammer
auf die Splintenden geschlagen werden.
[0003] Dies hat den Nachteil, dass das zu sichernden Produkt mit den Hammerschlägen beschädigt
werden kann. Zudem schwanken die Arbeitsqualität und die benötigte Zeitdauer erheblich.
Mit zunehmender Dicke der Splinte vergrößern sich die beschriebenen Effekte entsprechend.
Aufgrund der Verwendung des Hammers besteht zudem ein Verletzungsrisiko für den Verwender
des Hammers.
[0004] Im Stand der Technik sind einige Werkzeuge bekannt, die zum Lösen oder Befestigen
eines Splints verwendet werden können. Ein derartiges Werkzeug ist beispielsweise
in der
US 1,649,513 offenbart.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine (alternative) Vorrichtung zum Biegen
eines Splints bereitzustellen, mit der bei gleichbleibender Arbeitsqualität ein zuverlässiges
Umbiegen der Splintenden insbesondere zur Drehsicherung einer Kronenmutter ermöglicht
wird.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung angegeben.
[0007] Die Vorrichtung (Splintbiegewerkzeug) dient zum Biegen eines Splints zur Lagesicherung
eines Werkstücks, insbesondere zur Drehsicherung einer Mutter, vorzugsweise einer
Kronenmutter. Die Vorrichtung weist einen Werkzeugkörper und ein Haltebauteil zum
Halten des Splints während eines Biegevorgangs (des Splints) auf. Das Haltebauteil
ist drehbar am Werkzeugkörper gelagert. Die Vorrichtung weist ein Biegeelement auf.
Das Biegeelement ist so am Werkzeugkörper angeordnet ist, dass ein Ende eines am Haltebauteil
gehaltenen Splints durch eine Relativdrehung zwischen dem Haltebauteil und dem Werkzeugkörper
an dem Biegeelement, insbesondere formbündig zum Werkstück, umbiegbar ist.
[0008] Die Relativdrehung zwischen dem Haltebauteil und dem Werkzeugkörper (und somit zwischen
dem im Haltebauteil gehaltenen Splint und dem Werkzeugkörper) ermöglicht ein zuverlässiges
und schnelles Umbiegen der Splintenden eines Splints bei gleichbleibender Arbeitsqualität.
Da kein Hammer verwendet werden muss, sinkt zudem das Verletzungsrisiko und das zu
sichernde Bauteil kann nicht durch den Hammer beschädigt werden.
[0009] Die Vorrichtung kann insbesondere Splintenden eines Splints umbiegen.
[0010] Insbesondere kann eine Drehachse des Haltebauteils geneigt, vorzugsweise senkrecht,
zu einer Längsachse des Werkzeugkörpers verlaufen.
[0011] Der Werkzeugkörper kann insbesondere einen Ausleger zum drehbaren Lagern des Haltebauteils
aufweisen.
[0012] Das Biegeelement kann insbesondere an einem Ende des Werkzeugkörpers angeordnet sein.
[0013] Das Biegeelement kann insbesondere ortsfest bezüglich des Werkzeugkörpers, vorzugsweise
eines Auslegers der Werkzeugkörpers, befestigt oder angebracht sein.
[0014] Insbesondere kann der Splint zwei Schenkel aufweisen, die über einen Splintkopf verbunden
sind. Vorzugsweise können die beiden Schenkel des Splints unterschiedlich lang sein
und gemeinsam einen runden Querschnitt bilden. Der Splintkopf kann vorzugsweise als
eine annähernd kreisförmige Schlaufe ausgebildet sein.
[0015] Insbesondere kann der Splint als ein Standardsplint nach DIN EN ISO 1234 ausgebildet
sein.
[0016] Der Splint kann jegliche Größe aufweisen. Bevorzugt kann der Splint eine Länge, die
größer oder gleich 100 mm ist, und/oder einer Durchmesser, der für einen Bohrungsdurchmesser
von 8 mm oder größer angepasst ist (sog. 8er-Splint oder größer), aufweisen.
[0017] In einer Ausführungsform ist ein erstes Splintende des Splints durch eine Relativdrehung
zwischen dem Werkzeugkörper und dem Haltebauteil in einer ersten Drehrichtung an dem
Biegeelement umbiegbar. Ein zweites Splintende des Splints ist durch eine Relativdrehung
zwischen dem Werkzeugkörper und dem Haltebauteil in einer zweiten Drehrichtung, die
der ersten Drehrichtung entgegengesetzt ist, an dem Biegeelement umbiegbar. Somit
können beide Splintenden eines Splints durch zwei Schwenkbewegungen der Vorrichtung
in entgegengesetzte Richtungen umgebogen werden.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform hält das Haltebauteil den Splint an einem Splintkopf
des Splints. Alternativ oder zusätzlich weist das Haltebauteil eine Halterung zum
Halten eines Splintkopfes des Splints auf. Die Halterung kann insbesondere als ein
Stift oder Vorsprung ausgebildet sein.
[0019] In einem Ausführungsbeispiel ist das Haltebauteil während der Relativdrehung zwischen
dem Haltebauteil und dem Werkzeugkörper drehfest am Werkstück sicherbar. Damit wird
eine Relativdrehung zwischen einerseits dem Werkstück (Mutter, Kronenmutter), dem
Splint und dem Haltebauteil und andererseits dem Werkzeugkörper und dem Biegeelement
ermöglicht.
[0020] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Haltebauteil dazu ausgebildet, mit
dem insbesondere als eine Mutter, vorzugsweise Kronenmutter, ausgebildeten Werkstück
zur drehfesten Sicherung des Haltebauteils am Werkstück ineinanderzugreifen. Alternativ
oder zusätzlich weist das Haltebauteil mindestens ein Befestigungselement zur drehfesten
Sicherung des Haltebauteils am Werkstück auf.
[0021] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das mindestens eine Befestigungselement
zum Eingreifen in mindestens eine Ausnehmung in einem Kronenabschnitt des als Kronenmutter
ausgebildeten Werkstücks ausgebildet ist. Damit kann das Haltebauteil während des
Biegevorgangs des Splints sicher an der Kronenmutter gehalten werden.
[0022] In einer Ausführungsvariante ist das Haltebauteil als ein Drehteller ausgebildet.
Der Drehteller kann insbesondere einen als Ringsegmentabschnitt, insbesondere Halbringsegmentabschnitt,
ausgebildeten Außenwandbereich aufweisen.
[0023] Insbesondere kann sich der Außenwandbereich von einem Plattenbereich des Haltebauteils
als ein Vorsprung insbesondere in einer Richtung parallel zu einer Mittelachse und
in einer Umfangsrichtung um die Mittelachse des Haltebauteils erstrecken.
[0024] In einer Weiterbildung ist der Außenwandbereich auf einer dem Biegeelement abgewandten
Seite des Haltebauteils angeordnet. Alternativ oder zusätzlich ist der Außenwandbereich
zum teilweisen Umfassen des Werkstücks, insbesondere der Kronenmutter, ausgebildet.
[0025] In einer weiteren Ausführungsvariante weist der Außenwandbereich eine Ausnehmung
zum Durchführen des Splints, insbesondere eines an einen Splintkopf des Splints anschließenden
Splintabschnitts, auf.
[0026] In einer Ausführungsform ist die Halterung und/oder die Ausnehmung auf einer dem
Biegeelement abgewandten Seite des Haltebauteils angeordnet.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform ist das Haltebauteil verschiebbar am Werkzeugkörper
gelagert, sodass insbesondere ein Abstand zwischen dem Haltebauteil und dem Biegeelement
veränderbar ist. Dies kann einerseits die Möglichkeit der Anpassung an die vorgegebene
Geometrie des Werkstücks und des Splints ermöglichen. Andererseits kann dies ermöglichen,
das Biegeelement möglichst nah zu dem Werkstück zu positionieren, sodass die Splintenden
formbündig an dem Werkstück anliegend umgebogen werden können.
[0028] In einer Weiterbildung weist der Werkzeugkörper ein Langloch auf, in dem das Haltebauteil
verschiebbar gelagert ist, sodass insbesondere ein Abstand zwischen dem Haltebauteil
und dem Biegeelement veränderbar ist.
[0029] In einer weiteren Ausführungsvariante weist die Vorrichtung ferner einen Mechanismus
zum Umwandeln einer Schwenkbewegung zwischen zwei Griffteilen des Werkzeugkörpers
zu einer translatorischen Bewegung des Haltebauteils insbesondere in einer Richtung
zu oder weg von dem Biegeelement auf. Damit kann auf einfache Weise das Biegeelement
dicht an dem Werkstück positioniert werden, sodass die Splintenden formbündig an dem
Werkstück anliegend umgebogen werden können. Vor und nach dem Biegen kann das Biegeelement
von dem im Haltebauteil gehaltenen Werkstück und Splint entfernt werden, um ein Aufsetzen
und Entfernen der Vorrichtung zu erleichtern.
[0030] In einer Weiterbildung ist das Haltebauteil mit einer Schubstange zum Verschieben
des Haltebauteils verbunden.
[0031] In einer bevorzugten Ausführungsvariante weist der Werkzeugkörper einen ersten Griffteil
und einen zweiten Griffteil, der schwenkbar mit dem ersten Griffteil verbunden ist,
auf. Ein Verschwenken des zweiten Griffteils zu dem ersten Griffteil bewirkt ein Verschieben
des Haltebauteils zu dem Biegeelement mittels der Schubstange.
[0032] In einem Ausführungsbeispiel ist das Biegeelement als ein Stift ausgebildet, der
vorzugsweise eine Biegekante und zwei insbesondere ebene Biegeflächen, die miteinander
über die Biegekante verbunden sind, aufweist.
[0033] Insbesondere können sich die Befestigungselemente ausgehend von dem Außenwandbereich
radial nach innen zu einer Mittelachse des Haltebauteils erstrecken und/oder als Stifte
ausgebildet sein.
[0034] Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung
sind beliebig miteinander kombinierbar. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Anordnung mit Kronenmutter, Splint und Gewindestange;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Biegen eines Splints;
- Figur 3
- eine weitere perspektivische Ansicht der Vorrichtung zum Biegen eines Splints;
- Figur 4
- eine Detailansicht eines Haltebauteils der Vorrichtung zum Biegen eines Splints;
- Figur 5
- eine Detailansicht eines Werkzeugkörpers der Vorrichtung zum Biegen eines Splints;
- Figur 6
- eine Detailansicht einer Schubstange der Vorrichtung zum Biegen eines Splints; und
- Figur 7
- eine Detailansicht eines Biegeelements der Vorrichtung zum Biegen eines Splints.
[0035] Die in den Figuren gezeigten Ausführungsformen stimmen zumindest teilweise überein,
so dass ähnliche oder identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind
und zu deren Erläuterung auch auf die Beschreibung der anderen Ausführungsformen bzw.
Figuren verwiesen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.
[0036] Die Figur 1 zeigt eine Kronenmutter 2, einen Splint 4 und eine Gewindestange oder
Schraubenende 6.
[0037] Die Kronenmutter 2 weist ein Innengewinde zum Aufdrehen auf die Gewindestange 6 auf.
Die Kronenmutter 2 dient zum Befestigen eines Bauteils (nicht dargestellt) auf der
Gewindestange 6. Die Kronenmutter 2 weist zudem einen Kronenabschnitt 7 mit mehreren
zueinander beabstandeten Ausnehmungen 8 (sechs Ausnehmungen im Beispiel von Figur
1) zum Durchführen des Splints 4 auf. Die Kronenmutter 2 kann zusätzlich einen Hauptkörperabschnitt
10 aufweisen, der als Außensechskant ausgebildet ist.
[0038] Der Splint 4 weist einen Splintkopf 12, einen ersten Schenkel 14 und einen zweiten
Schenkel 16 auf. Der Splintkopf 12 verbindet den ersten Schenkel 14 und den zweiten
Schenkel 16. Der erste Schenkel 14 und der zweite Schenkel 16 sind unterschiedlich
lang. Der erste Schenkel 14 und der zweite Schenkel 16 können gemeinsam einen runden
Querschnitt definieren. Der Splintkopf 12 weist im Wesentlichen eine kreisförmige
Schlaufenform auf. Der Splint 4 kann insbesondere ein Standardsplint nach DIN EN ISO
1234 sein.
[0039] Um die Kronenmutter 2 drehfest mit der Gewindestange 6 zu verbinden, kann der Splint
4 verwendet werden. Der erste und zweite Schenkel 14, 16 des Splints 4 kann durch
zwei Ausnehmungen 8 des Kronenabschnitts 7 und eine Querbohrung durch die Gewindestange
6 geführt werden. Anschließend können die jeweiligen Enden der Schenkel 14 und 16,
die dem Splintkopf 12 gegenüberliegen, zum Sichern des Splints 4 umgebogen werden.
Die Splintenden werden so umgebogen, dass sie sich an die Außenumfangsflächen 7A und
7B anlegen.
[0040] Gemäß einer herkömmlichen Technik können die Splintenden der Schenkel 14 und 16 beispielsweise
mit einem Hammer zum Umbiegen bearbeitet werden. Damit einher geht ein Verletzungsrisiko
durch die Benutzung des Hammers sowie unterschiedliche Qualitäten beim Umbiegen der
Splintenden.
[0041] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine Vorrichtung 18 zum Biegen der Splintenden eines Splints
in zwei unterschiedlichen Ansichten (von schräg oben und von schräg unten). Die Vorrichtung
18 weist ein Haltebauteil 20, einen Werkzeugkörper 22, eine Schubstange 24 und ein
Biegeelement 26 auf. Bevor das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten der Vorrichtung
18 beschrieben wird, werden zunächst die einzelnen Komponenten unter Bezugnahme auf
die Figuren 4 bis 7 näher beschrieben.
[0042] Die Figur 4 zeigt das Haltebauteil 20. Das Haltebauteil 20 ist als ein Drehteller
ausgebildet. Das Haltebauteil 20 ermöglicht das Fixieren/Halten des Splints 4 und
der Kronenmutter 2 (siehe Figur 1) während des Umbiegens der Splintenden.
[0043] Das Haltebauteil 20 weist einen Plattenbereich 28, ein Außenwandbereich 30, eine
Halterung 32, Befestigungselemente 34 und einen Drehzapfen 36 auf.
[0044] Der Plattenbereich 28 weist eine Vertiefung zur Aufnahme eines sich über die Kronenmutter
2 hinaus erstreckenden Endes der Gewindestange 6 (siehe Figur 1) auf. Der Außenwandbereich
30, die Halterung 32 und das Befestigungselement 34 einerseits sowie der Drehzapfen
36 andererseits sind auf gegenüberliegenden Seiten des Plattenbereichs 28 angeordnet.
Der Plattenbereich 28 kann bspw. eine kreisrunde Form aufweisen.
[0045] Der Außenwandbereich 30 ist als ein Ringsegment ausgebildet. Der Außenwandbereich
30 kann so ausgebildet sein, dass die Kronenmutter 2, insbesondere den Kronenabschnitt
7, teilweise umfasst (umgeben) werden kann.
[0046] Die Halterung 32 ist am Außenwandbereich 30 befestigt, zum Beispiel eingepresst.
Die Halterung 32 dient zum Halten des Splintkopfes 12 während des Umbiegens des Splints
4 (siehe Figur 1). Insbesondere kann die Halterung 32 in die vom Splintkopf 12 gebildete
Schlaufe eingeführt werden. In anderen Worten, der Splintkopf 12 kann auf die Halterung
32 aufgesetzt werden. Damit kann der Splint 4 vom Haltebauteil 20 gehalten werden.
[0047] Ausgehend von dem Außenwandbereich 30 erstrecken sich die Befestigungselemente 34
radial nach innen zu einer Mittelachse des Haltebauteils 20. Die Befestigungselemente
34 sind dazu ausgebildet, in die Ausnehmungen 8 im Kronenabschnitt 7 der Kronenmutter
2 (siehe Figur 1) einzugreifen. Dadurch kann das Haltebauteil 20 temporär an der Kronenmutter
2 befestigt oder fixiert werden. Die Befestigungselemente 34 sind beispielsweise als
Stifte ausgebildet, die in Öffnungen im Außenwandbereich 30 befestigt, zum Beispiel
eingeschraubt oder eingepresst, sind.
[0048] In der gezeigten Ausführungsform weist das Haltebauteil 20 zwei Befestigungselemente
34 auf. In anderen Ausführungsformen können mehr oder weniger Befestigungselemente
umfasst sein.
[0049] Der von der Halterung 32 am Splintkopf 12 gehaltene Splint 4 (siehe Figur 1) kann
sich durch eine Ausnehmung 37 im Außenwandbereich 30 erstrecken.
[0050] Mittels des Drehzapfens 36 kann das Haltebauteil 20 drehbar am Werkzeugkörper 22
(siehe Figuren 2, 3 und 5) gelagert werden. Der Drehzapfen 36 kann einen Gewindeabschnitt
(nicht dargestellt) aufweisen. Der Gewindeabschnitt kann an einem dem Plattenbereich
28 gegenüberliegendem Ende des Drehzapfens 36 angeordnet sein.
[0051] Die Figur 5 zeigt den Werkzeugkörper 22. Der Werkzeugkörper 22 weist einen ersten
Griffteil 38, einen zweiten Griffteil 40, ein Zwischenelement 42 und einen Ausleger
44 auf.
[0052] Der Werkzeugkörper 22 funktioniert nach dem bekannten Prinzip der Feststellzange
(Gripzange). In einigen Ausführungsformen kann der Werkzeugkörper 22 ebenso wie die
Feststellzange in einem Spannzustand festgestellt und aus einem Spannzustand gelöst
werden.
[0053] Der erste Griffteil 38 ist über eine erste Schwenkachse 46 mit dem Zwischenelement
42 schwenkbar verbunden. Das Zwischenelement 42 ist über eine zweite Schwenkachse
48 mit dem zweiten Griffteil 40 verbunden. Das zweite Griffteil 40 ist zudem über
eine Umlenkung (nicht dargestellt) mit dem ersten Griffteil 38 verbunden, sodass beim
Zusammenführen der Griffteile 38, 40 das Zwischenelement 42 in Richtung zu dem Ausleger
44 schwenkt (Prinzip der Feststellzange). Eine Abstützung der Umlenkung (nicht dargestellt)
am ersten Griffteil 38 erfolgt über einen Schiebebolzen 56 im Inneren des ersten Griffteils
38. Die (Axial-) Position des Schiebebolzens 56 (und somit die Öffnungsweite zwischen
dem Zwischenelement 42 und dem Ausleger 44) kann über eine Kontermutter 58 wie bei
einer einstellbaren Feststellzange eingestellt werden. Über eine dritte Schwenkachse
50 ist die Schubstange 24 (siehe Figuren 2, 3 und 6) schwenkbar mit dem Zwischenelement
42 verbunden. Die Schwenkachsen 46, 48 und 50 verlaufen beabstandet und parallel zueinander.
Die erste und zweite Schwenkachse 46 und 48 können beispielsweise Nietenverbindungen
aufweisen.
[0054] Der Ausleger 44 weist ein Langloch 52 sowie eine Aufnahme 54 auf. Das Langloch 52
ist als ein Durchgangsloch ausgebildet. Im montierten Zustand erstreckt sich der Drehzapfen
36 des Haltebauteils 20 (siehe Figur 4) durch das Langloch 52. Das Haltebauteil 20
ist somit entlang einer Längsrichtung des Langlochs 52 verschiebbar. Die Aufnahme
54 dient zum Befestigen des Biegeelements 26. Der Ausleger 44 kann ferner zwei Durchgangslöcher
55 aufweisen, die sich jeweils von einer Außenumfangsfläche des Auslegers 44 zu einer
Außenfläche der Aufnahme 54 erstrecken. In die Durchgangslöcher 55 kann beispielsweise
ein Spannstift zum Befestigen des Biegeelements 26 (siehe Figur 7) eingesetzt werden.
[0055] Die Figur 6 zeigt die Schubstange 24. Die Schubstange 24 verbindet den Drehzapfen
36 des Haltebauteils 20 (siehe Figur 4) mit der dritten Schwenkachse 50 des Werkzeugkörpers
22. Insbesondere kann in einem montierten Zustand die dritte Schwenkachse 50 verschwenkbar
in einer ersten Öffnung 57 der Schubstange 24 gelagert sein. Der Drehzapfen 36 kann
in einer zweiten Öffnung 59 der Schubstange 24 gelagert sein. Die erste Öffnung 57
und die zweite Öffnung 59 sind an gegenüberliegenden Enden der Schubstange 24 angeordnet.
[0056] Die Figur 7 zeigt das Biegeelement 26. Das Biegeelement 26 kann einen Biegeabschnitt
60 und einen Befestigungsabschnitt 62 aufweisen.
[0057] Das Biegeelement 26 ist dazu ausgebildet, drehfest in der Aufnahme 54 des Werkzeugkörpers
22 (siehe Figur 5) befestigt zu werden
[0058] Am Biegeabschnitt 60 können die Splintenden des Splints 4 (siehe Figur 1) umgebogen
werden. Dazu weist der Biegeabschnitt 60 eine Biegekante 64, eine erste Biegefläche
66 und eine zweite Biegefläche 68 auf. Die Biegekante 64 verbindet die beiden Biegeflächen
66 und 68. Die Biegekante 64 erstreckt sich in einer Längsrichtung des Biegeelements
26. Die Biegekante 64 und die Biegeflächen 66, 68 können beispielsweise gefräst sein.
Die Biegeflächen 66 und 68 können einen rechten Winkel einschließen.
[0059] Das Biegeelement 26 kann über den Befestigungsabschnitt 62 an dem Werkzeugkörper
22, insbesondere in der Aufnahme 54 (siehe Figur 5), befestigt werden. Der Befestigungsabschnitt
62 kann ein Loch (Durchgangsloch) 70 zur Aufnahme des Spannstifts zum Befestigen des
Biegeelements 26 am Werkzeugkörper 22 aufweisen. Das Loch 70 kann beispielsweise gebohrt
sein.
[0060] Die Figuren 2 und 3 zeigen die Vorrichtung 18 im montierten Zustand. Insbesondere
ist die Schubstange 24 über die dritte Schwenkachse 50 und ein Verbindungselement
71, zum Beispiel eine Schraube, schwenkbar mit dem Zwischenelement 42 verbunden.
[0061] Das Haltebauteil 20 ist drehbar im Werkzeugkörper 22 und in der Schubstange 24 gelagert
und wird durch ein Verbindungselement 72, zum Beispiel eine Schraube, axial (in einer
Längsrichtung des Drehzapfens 36 (siehe Figur 4)) gesichert. Das Verbindungselement
72 kann beispielsweise auf einen Gewindeabschnitt des Drehzapfens 36 (siehe Figur
4) geschraubt sein.
[0062] Das Haltebauteil 20 ist ferner entlang einer Längsrichtung des Auslegers 44 innerhalb
des Langlochs 52 (siehe Figur 5) verschiebbar. Eine Verschiebung des Haltebauteils
20 kann durch Zusammenführen (Spannen, Feststellen) des ersten und zweiten Griffteils
38, 40 bewirkt werden. Im Einzelnen wird dabei durch die beschriebene Umlenkung ein
Verschwenken des Zwischenelements 42 in Richtung zu dem Ausleger 44 bewirkt. Dadurch
verschiebt die Schubstange 24 das Haltebauteil 20 in Richtung zu dem Biegeelement
26. Wird die Feststellung zwischen dem ersten und zweiten Griffteil 38, 40 gelöst,
schwenkt das Zwischenelement 42 weg von dem Ausleger 44. Die Schubstange 24 verschiebt
das Haltebauteil 20 in eine Richtung entgegengesetzt zu dem Biegeelement 26.
[0063] Zum Biegen des Splints 4 (siehe Figur 1) wird wie folgt vorgegangen. Die Splintenden
der Schenkel 14 und 16 werden so weit auseinandergebogen, dass das Biegeelement dazwischen
passt. Die Vorrichtung 18 wird auf die Kronenmutter 2 aufgesetzt. Hierbei greifen
die Befestigungselemente 34 des Haltebauteils 20 in die Ausnehmungen 8 der Kronenmutter
2. Die Halterung 32 des Haltebauteils 20 greift in den Splintkopf 12 des Splints 4.
[0064] Die Griffteile 38 und 40 werden zusammengeführt (gespannt). Die Halterung 32 wird
in Richtung zu dem Biegeelement 26 verschoben. Das Biegeelement 26 befindet sich zwischen
den Splintenden des Splints 4. Die aufgesetzte Vorrichtung 18 kann nun in einer ersten
Umfangsrichtung um die Längsachse der Gewindestange 6 verschwenkt werden. Hierbei
dreht sich das Haltebauteil 20 aufgrund des Ineinandergreifens mit dem Splint 4 und
der Kronenmutter 2 nicht mit. Dadurch biegt das Biegeelement 26 während des Verschwenkens
ein erstes Splintende des Splints 4 um. Das Splintende legt sich beispielsweise an
die Außenumfangsfläche 7A an. Die Griffteile 38 und 40 können gelöst und die Vorrichtung
18 zurück in die Grundstellung geschwenkt werden. Die Griffteile 38 und 40 können
erneut zusammengeführt und die Vorrichtung 18 in einer zweiten Umfangsrichtung, die
der ersten Umfangsrichtung entgegengesetzt ist, verschwenkt werden. Hierbei wird das
zweite Splintende durch das Biegeelement 26 umgebogen und legt sich beispielsweise
an die Außenumfangsfläche 7B an.
[0065] Die Vorrichtung 18 kann bspw. zur Sicherung einer Kronenmutter zur Befestigung der
Anhängerkupplung bei einem Nutzfahrzeug, zum Beispiel einem Lastkraftwagen oder Omnibus,
verwendet werden.
[0066] Fachleute werden indes erkennen, dass das Prinzip der hierin beispielhaft offenbarten
Vorrichtung zum Biegen des Splints mit der drehbaren Halterung auch zum Biegen von
Splinten, die nicht zum Sichern einer Kronenmutter verwendet werden, anwendbar ist.
Die Vorrichtung kann so modifiziert werden, dass sich die Halterung dann beispielsweise
an einer oder mehreren anderen Flächen des zu sichernden Bauteils abstützt, sodass
eine Relativdrehung zwischen der Halterung und dem Werkzeugkörper zum Biegen des Splints
ermöglicht wird. Es ist bspw. auch möglich, die Vorrichtung ohne den Mechanismus zum
axialen Verschieben des Haltebauteils vorzusehen.
[0067] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und
die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Ansprüchen.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 2
- Kronenmutter
- 4
- Splint
- 6
- Gewindestange
- 7
- Kronenabschnitt
- 7A, 7B
- Außenumfangsfläche des Kronenabschnitts
- 8
- Ausnehmung
- 10
- Hauptkörperabschnitt
- 12
- Splintkopf
- 14, 16
- Schenkel
- 18
- Splintbiegevorrichtung
- 20
- Haltebauteil
- 22
- Werkzeugkörper
- 24
- Schubstange
- 26
- Biegeelement
- 28
- Plattenbereich
- 30
- Außenwandbereich
- 32
- Halterung
- 34
- Befestigungselement
- 36
- Drehzapfen
- 37
- Ausnehmung
- 38
- Erster Griffteil
- 40
- Zweiter Griffteil
- 42
- Zwischenelement
- 44
- Ausleger
- 46
- Erste Schwenkachse
- 48
- Zweite Schwenkachse
- 50
- Dritte Schwenkachse
- 52
- Langloch
- 54
- Aufnahme
- 55
- Durchgangsloch
- 56
- Schiebebolzen
- 57
- Öffnung
- 58
- Kontermutter
- 59
- Öffnung
- 60
- Biegeabschnitt
- 62
- Befestigungsabschnitt
- 64
- Biegekante
- 66
- Erste Biegefläche
- 68
- Zweite Biegefläche
- 70
- Loch
- 71,72
- Verbindungselement
1. Vorrichtung (18) zum Biegen eines Splints (4) zur Lagesicherung eines Werkstücks (2),
insbesondere zur Drehsicherung einer Mutter, vorzugsweise einer Kronenmutter, aufweisend:
einen Werkzeugkörper (22);
ein Haltebauteil (20) zum Halten des Splints (4) während eines Biegevorgangs, wobei
das Haltebauteil (20) drehbar am Werkzeugkörper (22) gelagert ist; und
ein Biegeelement (26), das so am Werkzeugkörper (22) angeordnet ist, dass ein Ende
eines am Haltebauteil (20) gehaltenen Splints (4) durch eine Relativdrehung zwischen
dem Haltebauteil (20) und dem Werkzeugkörper (22) an dem Biegeelement (26), insbesondere
formbündig zum Werkstück (2), umbiegbar ist.
2. Vorrichtung (18) nach Anspruch 1, wobei:
ein erstes Splintende des Splints (4) durch eine Relativdrehung zwischen dem Werkzeugkörper
(22) und dem Haltebauteil (20) in einer ersten Drehrichtung an dem Biegeelement (26)
umbiegbar ist; und
ein zweites Splintende des Splints (4) durch eine Relativdrehung zwischen dem Werkzeugkörper
(22) und dem Haltebauteil (20) in einer zweiten Drehrichtung, die der ersten Drehrichtung
entgegengesetzt ist, an dem Biegeelement (26) umbiegbar ist.
3. Vorrichtung (18) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei:
das Haltebauteil (20) den Splint (4) an einem Splintkopf (12) des Splints (4) hält;
und/oder
das Haltebauteil (20) eine Halterung (32) zum Halten eines Splintkopfes (12) des Splints
(4) aufweist, wobei die Halterung (32) insbesondere als ein Stift oder Vorsprung ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Haltebauteil (20)
während der Relativdrehung zwischen dem Haltebauteil (20) und dem Werkzeugkörper (22)
drehfest am Werkstück (2) sicherbar ist.
5. Vorrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:
das Haltebauteil (20) dazu ausgebildet ist, mit dem insbesondere als eine Mutter,
vorzugsweise Kronenmutter, ausgebildeten Werkstück (2) zur drehfesten Sicherung des
Haltebauteils (20) am Werkstück (2) ineinanderzugreifen, und/oder
das Haltebauteil (20) mindestens ein Befestigungselement (34) zur drehfesten Sicherung
des Haltebauteils (20) am Werkstück (2) aufweist.
6. Vorrichtung (18) nach Anspruch 5, wobei das mindestens eine Befestigungselement (34)
zum Eingreifen in mindestens eine Ausnehmung (8) in einem Kronenabschnitt (7) des
als Kronenmutter ausgebildeten Werkstücks (2) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Haltebauteil (20)
als ein Drehteller ausgebildet ist und der Drehteller insbesondere einen als Ringsegmentabschnitt,
insbesondere Halbringsegmentabschnitt, ausgebildeten Außenwandbereich (30) aufweist.
8. Vorrichtung (18) nach Anspruch 7, wobei:
der Außenwandbereich (30) auf einer dem Biegeelement (26) abgewandten Seite des Haltebauteils
(20) angeordnet ist; und/oder
der Außenwandbereich (30) zum teilweisen Umfassen des Werkstücks (2), insbesondere
der Kronenmutter, ausgebildet ist.
9. Vorrichtung (18) nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, wobei der Außenwandbereich (30)
eine Ausnehmung (37) zum Durchführen des Splints (4), insbesondere eines an einen
Splintkopf (12) des Splints (4) anschließenden Splintabschnitts, aufweist.
10. Vorrichtung (18) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, wobei die Halterung (32) und/oder
die Ausnehmung (37) auf einer dem Biegeelement (26) abgewandte Seiten des Haltebauteils
(20) angeordnet ist.
11. Vorrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:
das Haltebauteil (20) verschiebbar am Werkzeugkörper (22) gelagert ist, sodass insbesondere
ein Abstand zwischen dem Haltebauteil (20) und dem Biegeelement (26) veränderbar ist;
und/oder
der Werkzeugkörper (22) ein Langloch (52) aufweist, in dem das Haltebauteil (20) verschiebbar
gelagert ist, sodass insbesondere ein Abstand zwischen dem Haltebauteil (20) und dem
Biegeelement (26) veränderbar ist.
12. Vorrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, ferner aufweisend einen Mechanismus
zum Umwandeln einer Schwenkbewegung zwischen zwei Griffteilen (38, 40) des Werkzeugkörpers
(22) zu einer translatorischen Bewegung des Haltebauteils (20) insbesondere in einer
Richtung zu oder weg von dem Biegeelement (26).
13. Vorrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Haltebauteil (20)
mit einer Schubstange (24) zum Verschieben des Haltebauteils (20) verbunden ist.
14. Vorrichtung (18) nach Anspruch 13, wobei:
der Werkzeugkörper (22) einen ersten Griffteil (38) und einen zweiten Griffteil (40),
der schwenkbar mit dem ersten Griffteil (38) verbunden ist, aufweist; und
ein Verschwenken des zweiten Griffteils (40) zu dem ersten Griffteil (38) ein Verschieben
des Haltebauteils (20) zu dem Biegeelement (26) mittels der Schubstange (24) bewirkt.
15. Vorrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Biegeelement (26)
als ein Stift ausgebildet ist, der vorzugsweise eine Biegekante (64) und zwei insbesondere
ebene Biegeflächen (66, 68), die miteinander über die Biegekante (64) verbunden sind,
aufweist.