[0001] Die vorliegende Offenbarung betrifft eine Trägeranordnung für eine Fahrzeughebebühne,
wobei die Trägeranordnung einen Längsträger, der durch eine Hubeinrichtung vertikal
verfahrbar ist, und zumindest einen Schlitten aufweist, der am Längsträger aufgenommen
ist, wobei der Schlitten in zumindest einem Betriebszustand in einer Längsrichtung
entlang des Längsträgers verfahrbar ist.
[0002] Hebebühnen sind im Stand der Technik allgemein bekannt und detailliert beschriebenen.
Hebebühnen werden zum Heben und Senken von Fahrzeugen sowie allgemein zum Heben und
Senken von schweren Lasten verwendet. Typische Anwendungen für Hebebühnen sind Reparaturwerkstätten,
Fertigungseinrichtungen und dergleichen. Hebebühnen werden häufig für Straßenfahrzeuge
genutzt. Gleichwohl sind auch Hebebühnen für Schienenfahrzeuge und ähnliche schwere
fahrbare und nicht fahrbare Gegenstände bekannt.
[0003] Hebebühnen umfassen bspw. Säulenhebebühnen, Scherenhebebühnen, Stempelhebebühnen
und entsprechende Kombinationen bzw. Ausprägungen davon.
[0004] Aus der
DE 295 14 547 U1 ist eine Hebebühne bekannt, die eine sich in einer Längsrichtung erstreckende Trageinrichtung
aufweist, an der mehrere Tragarme zum Stützen der zu hebenden Last aufgenommen sind,
wobei die Tragarme in einer Längsrichtung relativ zueinander verschiebbar sind. Es
wird vorgeschlagen, die Tragarme mittels eines Spindeltriebs relativ zueinander zu
verfahren. Ferner wird eine Arretierung in Form von gestellfesten Rastausnehmungen
vorgeschlagen, in die Rastvorsprünge der Tragarme eingreifen können. Auf diese Weise
wird eine Lagesicherung für die Tragarme in der Längsrichtung bewirkt.
[0005] Jedoch weist die aus der
DE 295 14 547 U1 bekannte Hebebühne zumindest den Nachteil auf, dass die Verstellung der Tragarme
zeitaufwändig ist, da über einen Spindeltrieb die erforderlichen Verfahrkräfte aufgebracht
werden müssen. Ferner ist es nachteilig, dass keine stufenlose Verstellung möglich
ist, da die Rastausnehmungen eben in definierter Position bei der Trageinrichtung
vorgesehen sind. Dies kann dazu führen, dass mitunter keine ideale Position zum Heben
des Fahrzeugs für die Tragarme erreichbar ist.
[0006] Eine weitere Ausgestaltung einer Hebebühne ist aus der
DE 38 29 795 C1 bekannt. Die bekannte Hebebühne weist eine Hubeinrichtung zum Heben und Senken von
Längsträgern auf, wobei an den Längsträgern Aufnahmetaschen für Tragarme vorgesehen
sind, in die zwei Tragarme derart eingesteckt werden können, dass zwischen ihnen bspw.
ein Rad eines Fahrzeugs zum Heben und Senken des Fahrzeugs aufnehmbar ist. Entlang
der Längsträger ist eine Mehrzahl von Aufnahmetaschen vorgesehen, um verschiedene
Konfigurationen zu ermöglichen. Auf diese Weise kann die Hebebühne an unterschiedliche
Radstände und dergleichen angepasst werden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass auch
bei dieser Ausgestaltung der Hebebühne eben keine stufenlose Verstellung ermöglicht
ist. Zur Längsverstellung ist es erforderlich, die Tragarme aus der Aufnahmetasche
herauszunehmen und entsprechend in eine andere Aufnahmetasche einzuführen. Dies ist
zeitaufwändig und kraftaufwändig, da die Tragarme konstruktionsbedingt ein gewisses
Gewicht haben müssen, um das Fahrzeug sicher untergreifen und heben zu können.
[0007] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Trägeranordnung und eine mit einer solchen Trägeranordnung versehene Fahrzeughebebühne
anzugeben, die in einfacher Weise verstellbar sind und insbesondere in einfacher Weise
eine Verstellung in einer Längsrichtung ermöglichen, um die Trägeranordnung an unterschiedliche
Fahrzeugtypen, Radstände und Ähnliches anzupassen. Vorzugsweise ist die Trägeranordnung
zur Aufnahme von Trägerblättern ausgebildet, die raduntergreifend gestaltet sind.
[0008] Vorzugsweise erlaubt die Trägeranordnung in einfacher Weise ein Einfahren oder Auffahren
des Fahrzeug in einer abgesenkten Stellung der Hebebühne, so dass sich der Zeitaufwand
für den Hebevorgang vereinfachen lässt.
[0009] Die Hebebühne soll zur Erhöhung der Bedienersicherheit beitragen. Insbesondere soll
eine unerwünschte Bewegung in der Längsrichtung in einem belasteten Zustand vermieden
werden. Gleichwohl soll sich die Bedienung der Hebebühne vereinfachen, so dass im
unbelasteten Zustand die Längsverstellung einfach und schnell ermöglicht ist.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Trägeranordnung für eine Fahrzeughebebühne
gelöst, wobei die Trägeranordnung Folgendes aufweist:
- einen Längsträger, der durch eine Hubeinrichtung vertikal verfahrbar ist, wobei sich
der Längsträger in einer Längsrichtung erstreckt,
- zumindest einen Schlitten, der am Längsträger aufgenommen ist,
wobei der Schlitten zur Aufnahme von zumindest zwei in der Längsrichtung voneinander
beabstandeten Trägerblättern ausgebildet ist,
wobei der Schlitten in einem ersten Zustand in der Längsrichtung entlang des Längsträgers
verfahrbar ist,
wobei der Schlitten in einem zweiten Zustand reibschlüssig am Längsträger festgelegt
ist, und
wobei ein Umschalten zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten Zustand des Schlittens
ein Einrücken oder Ausrücken einer Fahrrolle bewirkt, die im ersten Zustand des Schlittens
reibungsmindernd wirkt.
[0011] Die Aufgabe der Offenbarung wird auf diese Weise vollständig gelöst.
[0012] Erfindungsgemäß ist nämlich der Schlitten derart gestaltet, dass er im ersten Zustand
mit geringer Kraft in der Längsrichtung entlang des Längsträgers bewegt werden kann.
Hingegen wäre die Kraft zur Bewegung des Schlittens in der Längsrichtung im zweiten
Zustand deutlich höher. Vorzugsweise tritt im zweiten Zustand eine Selbsthemmung jedenfalls
bei solchen Kräften auf, die über die Trägerblätter in der Längsrichtung auf den Schlitten
einwirken.
[0013] Der erste Zustand kann auch als Bewegungszustand bezeichnet werden. Der zweite Zustand
kann auch als Sperrzustand bezeichnet werden. Die Trägeranordnung erlaubt eine stufenlose
Verstellung des Schlittens. Dies erlaubt eine hochgenaue Anpassung und Einstellung
an gegebene Radstände und dergleichen.
[0014] Die Hubeinrichtung umfasst üblicherweise zumindest eine Hubsäule. Es ist vorstellbar,
dass die Hebebühne für mehrspurige Fahrzeuge, insbesondere für zweispurige Fahrzeuge
ausgebildet ist und demgemäß zwei Längsträger aufweist, die parallel voneinander beabstandet
sind. An jedem der Längsträger ist zumindest ein Schlitten aufgenommen. Sofern die
Schlitten genutzt werden, um mehrere Achsen des Fahrzeugs anzuheben, sind an jedem
Längsträger zwei oder mehr entsprechende Schlitten aufgenommen. Es ergeben sich große
Verstellbereiche. Gleichwohl können Fahrzeuge verschiedenster Abmessungen und Radstände
in kurzer Zeit durch die Hebebühne angehoben werden.
[0015] Ein beispielhaftes Anwendungsgebiet betrifft die sog. Dialog-Annahme in Autohäusern
und Reparaturwerkstätten. Dabei geht es häufig darum, gemeinsam mit dem Kunden im
Vorfeld eines Reparaturauftrags das Fahrzeug zu begutachten, um die erforderlichen
Reparaturen zu besprechen. Zu diesem Zweck sind häufig separate Räumlichkeiten vorgesehen,
wobei nacheinander mit kurzen zeitlichen Abständen verschiedenste Fahrzeugtypen anzuheben
sind. In diesem Zusammenhang ist es von großem Vorteil, wenn die Längsverstellung
der Schlitten einfach und sicher bewerkstelligt werden kann.
[0016] Hebebühnen konventioneller Bauart stoßen bspw. bei aktuellen Generationen leichter
Nutzfahrzeuge an ihre Grenzen, die mit verschiedensten Radständen ausgeliefert werden.
Hieraus ergibt sich ein weiteres potentielles Problem bei konventionellen Hebebühnen,
etwa bei sog. fahrzeuguntergreifenden Hebebühnen.
[0017] Leichte Nutzfahrzeuge, die auch als sog. Transporter bezeichnet werden, weisen üblicherweise
diverse Konfigurationen auf, sowohl die Radstände als auch den Karosserieüberhang
betreffen. So ist es vorstellbar, dass ein derartiges Fahrzeug einen extralangen Aufbau
aufweist, der sich in der Längsrichtung des Fahrzeugs deutlich über die Hinterachse
des Fahrzeugs erstreckt. Dies kann etwa dann zu Problemen führen, wenn das Fahrzeug
ungünstig beladen ist, und wenn ein Anheben des Fahrzeugs an den karosserieseitig
vorgegebenen Aufnahmepunkten erfolgt. Üblicherweise liegen diese Aufnahmepunkte zwischen
der Vorderachse und der Hinterachse des Fahrzeugs. Sofern nun jedoch eine Schwerpunktverschiebung
nach hinten erfolgt, kann dies unter Umständen sogar zu einem Kippen des Fahrzeugs
führen. Dies kann einerseits Beschädigungen des Fahrzeugs und der Hebebühne verursachen.
Andererseits ergibt sich eine nicht unerhebliche Gefahr für sich im Umfeld der Fahrzeughebebühne
befindende Personen.
[0018] Der Übergang vom zweiten Zustand (Sperrzustand) in den ersten Zustand (Bewegungszustand)
umfasst reibungsmindernde und/oder reibungsminimierende Maßnahmen. Beispielsweise
kann der Übergang vom zweiten Zustand in den ersten Zustand einen Übergang von einem
flächigen Kontakt oder Gleitkontakt hin zu einem Rollkontakt oder Wälzkontakt zwischen
dem Schlitten und dem Längsträger umfassen. Auch diese Weise reduziert sich die Reibungszahl.
Demgemäß sind geringere in der Längsrichtung wirksame Kräfte erforderlich, um den
Schlitten wie gewünscht zu bewegen.
[0019] Beispielsweise umfasst das Umschalten zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten
Zustand ein Verschwenken oder Kippen des Schlittens. um eine Längsachse des Längsträgers.
Vorzugsweise ist das Umschalten zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten Zustand
derart abhängig von einer Kipprichtung oder Verschwenkrichtung, dass eine Last auf
den am Schlitten aufgenommenen Trägerblättern den Schlitten in Richtung auf den zweiten
Zustand (Sperrzustand) drängt.
[0020] Ein weiterer Vorteil der Trägeranordnung gemäß dem obigen Aspekt ist, dass der Längsträger
einfach gestaltet sein kann. Mit anderen Worten kann es sich bei dem Längsträger etwa
um ein sich in der Längsrichtung erstreckendes Vierkantprofil handeln, welches üblicherweise
bei derartigen Hebebühnen verwendet wird. Bauliche Maßnahmen sind vorrangig am Schlitten
erforderlich. Der Längsträger als solches muss regelmäßig nur entsprechende Kontaktflächen
und sonstige Bereiche bereitstellen, an denen sich der Schlitten abstützt.
[0021] Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung weist der Schlitten
einen Betätigungsmechanismus auf, der die Fahrrolle mit dem Längsträger in Eingriff
bringt, um den Schlitten in den ersten Zustand zu überführen. Dies hat den Vorteil,
dass sich die Betätigungskräfte für das Aktivieren des ersten Zustands verringern
lassen. Ferner wird auf diese Weise sichergestellt, dass etwa dann, wenn keine Betätigungskräfte
aufgebracht werden, der Schlitten sicher im zweiten Zustand ist.
[0022] Die Fahrrolle ist also bspw. im zweiten Zustand vom Längsträger beabstandet. Im ersten
Zustand kontaktiert die Fahrrolle den Längsträger derart, dass eine Rollbewegung oder
Wälzbewegung zwischen der Fahrrolle und dem Längsträger ermöglicht ist, um den Schlitten
entlang des Längsträgers zu bewegen.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Trägeranordnung umfasst der Betätigungsmechanismus
einen Koppelmechanismus, wobei der Betätigungsmechanismus eine Achse, an der die Fahrrolle
gelagert ist, relativ zu einem Rahmen des Schlittens bewegt, um die Fahrrolle in einen
Eingriff oder außer Eingriff zu bringen.
[0024] Der Koppelmechanismus erlaubt insbesondere eine Verringerung der erforderlichen Betätigungskräfte
zum Umschalten zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten Zustand des Schlittens.
Es ist anzumerken, dass der Schlitten mit den daran aufgenommenen Trägerblättern ein
beträchtliches Gewicht aufweist, so dass eine Reduktion der Bedienkräfte durch geeignete
Hebel oder Koppelgetriebe durchaus erwünscht ist.
[0025] Demgemäß bewirkt die Bewegung der Achse der Fahrrolle die gewünschte Verkippung oder
Verschwenkung des Schlittens relativ zum Längsträger. Zusätzlich wird die zur Bewegung
des Schlittens erforderliche Reibung minimiert, da die Fahrrolle im Eingriffszustand
die erforderlichen Reibungskräfte minimiert.
[0026] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung bewirkt der
Koppelmechanismus eine Verschiebung eines Führungslagers der Achse der Fahrrolle.
Auf diese Weise kann der Kontaktzustand zwischen dem Schlitten und dem Längsträger
beeinflusst werden, um den Schlitten in gewünschter Weise zwischen dem ersten Zustand
und dem zweiten Zustand umzuschalten.
[0027] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung ist der Koppelmechanismus
mit einer Betätigungsschwinge versehen, die mit einem Koppelglied gekoppelt ist, das
die Achse in einer Führung hält, wobei das Führungslager bei einer Schwenkbewegung
der Betätigungsschwinge die Achse der Fahrrolle auslenkt. Der Koppelmechanismus kann
als Schubschwinge gestaltet sein. Andere Gestaltungen sind denkbar, etwa als Kurventrieb
mit einer Kurvenbahn.
[0028] Auf diese Weise kann in einfacher Weise das Hebelverhältnis optimiert werden, da
etwa die Betätigungsschwinge über einen Hebel bedienbar ist, dessen Länge in weiten
Grenzen frei wählbar ist.
[0029] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung weist der Koppelmechanismus
ein Koppelglied in Form eines Hebelarms aufweist, wobei das Koppelglied zur Drehmitnahme
mit der Betätigungsschwinge verbunden ist, wobei sich das Koppelglied an seinem von
der Achse abgewandten Ende an einer Kurvenbahn abstützt, die derart bemessen ist,
dass die Achse beim Verschwenken der Betätigungsschwinge ausgelenkt wird. Dies kann
etwa dadurch bewirkt werden, dass die Kurvenbahn derart bemessen ist, dass die Kurvenbahn
weniger gekrümmt ist als eine Kreisbahn der Schwenkbewegung des Hebelarms.
[0030] Der Hebelarm kann sich über ein Lager oder eine Rolle an der Kurvenbahn abstützen.
Dies bewirkt beim Verschwenken des Hebelarms aufgrund der unterschiedlichen Krümmungen
ein leichtes Anheben oder Absenken der Achse in der Führung. Dies bewirkt die Auslenkung
der Achse und schlussendlich das Einrücken oder Ausrücken der Fahrrolle. Der Hebelarm
kann auch als Stößel bezeichnet werden.
[0031] Es ist auch vorstellbar, den Hebelarm und die Betätigungsschwinge zu kombinieren,
also die Schwenkbewegung direkt am Hebelarm zu erzeugen. Wenn die Rolle entlang der
Nockenbahn verfahren wird, ergibt sich ein Hub für das Gelenk des Hebelarms. Dies
bewirkt die Auslenkung der Achse, die die Fahrrolle trägt. Die Betätigungskräfte sind
sehr gering.
[0032] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung ist die Betätigungsschwinge
ausgehend von einer Mittelposition, in der sich der Schlitten im zweiten Zustand befindet,
im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn verschwenkbar, um den Schlitten in den
ersten Zustand zu bringen.
[0033] Dies vereinfacht die Bedienung weiter. Ein weiterer Vorteil kann daran bestehen,
dass die Betätigungsrichtung der Betätigungsschwinge in Abhängigkeit von der gewünschten
Verstellbewegung des Schlittens frei wählbar ist. Mit anderen Worten genügt zumindest
gemäß einigen Ausgestaltungen ein und dieselbe Bewegung des Bedieners, um den Schlitten
einerseits in den ersten Zustand (Bewegungszustand) zu bringen und zusätzlich auch
in der Längsrichtung in die gewünschte Zielposition zu bewegen.
[0034] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung ist die Betätigungsschwinge
mit einem Betätigungshebel koppelbar, um Betätigungskräfte für den Betätigungsmechanismus
zu verringern. Dies hat den weiteren Vorteil, dass der Betätigungshebel gelöst werden
kann, etwa um in einem Lastzustand, in dem die Hebebühne ein Fahrzeug trägt, eine
Verstellung zu verhindern.
[0035] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung ist die Betätigungsschwinge
mit einem Kraftverstärkungsmechanismus gekoppelt, der einen Auslenkhebel umfasst,
der mit einer Kurvenbahn zusammenwirkt, die bei der Betätigungsschwinge vorgesehen
ist, wobei ein Verschwenken des Auslenkhebels über die Kurvenbahn ein Verschwenken
der Betätigungsschwinge bewirkt.
[0036] Mit anderen Worten können zwei Koppelmechanismen vorgesehen sein, die miteinander
zusammenwirken. Der primäre Koppelmechanismus greift an die Achse der Fahrrolle an,
um diese zu bewegen. Der sekundäre Koppelmechanismus, der auch als Kraftverstärkungsmechanismus
bezeichnet wird, sorgt dafür, dass sich die Betätigungskräfte weiter verringern. Eine
Kurvenbahn erlaubt eine günstige Kraft-Weg-Kennlinie für die Bedienung. Dies kann
dazu führen, dass der Betätigungsmechanismus insgesamt sehr leicht bedienbar ist.
[0037] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung umfasst der
Betätigungsmechanismus einen Betätigungsarm, der fest mit einem Rahmen des Schlittens
verbunden ist. Hierbei kann es sich insbesondere um einen seitlich hervorstehenden
Betätigungsarm handeln.
[0038] Wiederum kann der Betätigungsarm mit einem Betätigungshebel gekoppelt werden. Auf
diese Weise kann die effektive Hebelänge des Betätigungsarms vergrößert werden. Über
den Betätigungsarm kann der Bediener den Schlitten direkt verkippen oder verschwenken,
um den Schlitten in den ersten Zustand oder den zweiten Zustand zu bringen.
[0039] Gemäß einer beispielhaften Weiterbildung dieser Ausgestaltung verformt oder verschwenkt
der Betätigungsarm bei seiner Betätigung den Rahmen des Schlittens derart, dass die
Fahrrolle gegen den Längsträger gedrängt wird, um den Schlitten aus dem zweiten Zustand
in den ersten Zustand zu überführen. Mit anderen Worten wird eine Kraft auf die Achse
der Fahrrolle ausgeübt, um diese gegen den Längsträger zu drücken. Auf diese Weise
wird der Schlitten entsprechend verkippt oder verschwenkt.
[0040] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung liegt die Fahrrolle
im ersten Zustand an einer oberen Wand oder unteren Wand des Längsträgers an. Dies
umfasst einen Kontakt mit hinreichender Kontaktkraft, so dass die Fahrrolle effektiv
zur Verringerung der Reibung und damit zur Verringerung der Verfahrkräfte beitragen
kann. Die untere Wand ist die dem Boden zugewandte Wand. Die obere Wand ist die der
unteren Wand gegenüberliegende Wand.
[0041] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung ist ferner
zumindest eine Stützrolle vorgesehen, die der Fahrrolle, bezogen auf den Längsträger,
gegenüberliegt. Mit anderen Worten ist bspw. die Fahrrolle oben am Längsträger vorgesehen,
wobei die Stützrolle unten am Längsträger vorgesehen ist. Umgekehrt ist vorstellbar,
dass die Stützrolle oben am Längsträger vorgesehen ist, wobei dann die Fahrrolle unten
am Längsträger vorgesehen ist.
[0042] Es versteht sich, dass am Schlitten auch zwei oder mehr Fahrrollen vorgesehen sein
können. Ferner versteht sich, dass am Schlitten zwei oder mehr Stützrollen vorgesehen
sein können.
[0043] Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung ist am Schlitten genau eine Fahrrolle vorgesehen,
wobei auf der gegenüberliegen Seite, bezogen auf den Längsträger, zwei oder mehr Stützrollen
vorgesehen sind. Auf diese Weise ergibt sich im ersten Zustand eine definierte Ausrichtung
des Schlittens in Bezug auf den Längsträger. Die Stützrollen können in der Längsrichtung
voneinander beabstandet sein. Auch Tandemanordnungen aus zwei oder mehr Rollen sind
vorstellbar.
[0044] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung ist beim Schlitten
ferner zumindest ein Führungsstück in Form einer Führungsrolle oder Führungsschiene
zur seitlichen Führung des Schlittens vorgesehen. Bei dem zumindest einen Führungsstück
kann es sich etwa um ein Gleitstück handeln, das aus einem Material mit günstigem
Reibverhalten gebildet ist. Beispielsweise kann es sich bei dem Führungsstück um ein
Gleitstück aus einem Kunststoffmaterial oder einen Metallwerkstoff handeln. Grundsätzlich
ist es auch vorstellbar, auch das zumindest eine Führungsstück mit einer Führungsrolle
zu versehen.
[0045] Zumindest im ersten Zustand des Schlittens sorgt das zumindest eine Führungsstück
für eine geeignete Seitenführung des Schlittens in Bezug auf den Längsträger. Insbesondere
dann, wenn keine zusätzliche Stützrolle vorgesehen ist, kann auch oben oder unten
an der der Fahrrolle gegenüberliegenden Seite des Längsträgers ein derartiges Führungsstück
vorgesehen sein.
[0046] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung wird der Schlitten
beim Übergang zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten Zustand um eine Längsachse
verschwenkt, die parallel zur Längsrichtung ist. In diesem Zusammenhang wird angemerkt,
dass insbesondere der Rahmen des Schlittens nicht unendlich steif gestaltet ist. Demgemäß
kann das Verschwenken oder Verkippen des Schlittens auch eine Deformation des Schlittens
umfassen, die sich beim Übergang zwischen dem zweiten Zustand und dem ersten Zustand
ergibt.
[0047] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung sind am Schlitten
zwei Trägerblätter aufgenommen, die in der Längsrichtung voneinander beabstandet sind,
und die sich in einer Querrichtung erstrecken, wobei die Trägerblätter zur raduntergreifenden
Aufnahme eines Fahrzeugs ausgebildet sind.
[0048] Mit anderen Worten sind die Trägerblätter in einer abgesenkten Stellung der Hebebühne
derart nah am Boden angeordnet, dass die Fahrzeugräder die Trägerblätter überfahren
können, um die Hebeposition zu erreichen.
[0049] Demgemäß ist es von Vorteil, wenn die Trägerblätter im aufgenommenen Zustand am Schlitten
unterhalb des Längsträgers aufgenommen sind. Mit anderen Worten umgibt der Rahmen
des Schlittens sowohl den Längsträger als auch die Trägerblätter, wobei die Trägerblätter
unterhalb des Längsträgers angeordnet sind.
[0050] Der Rahmen des Schlittens kann auch als Schlittengehäuse bezeichnet werden. Der Rahmen
des Schlittens kann etwa als Vierkantprofil oder in ähnlicher Weise gestaltet sein.
Der Längsträger ist üblicherweise als Vierkantprofil gestaltet. Der Rahmen des Schlittens
weist ein Profil auf, das größer als ein entsprechendes Profil des Längsträgers ist.
Auf diese Weise kann der Schlitten den Längsträger umgreifen.
[0051] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Trägeranordnung sind die Trägerblätter aus
Flachstahl, insbesondere aus Federstahl, gefertigt. Dies hat den Vorteil, dass bei
den Trägerblättern auf aufwändige Bearbeitungen verzichtet werden kann, etwa auf aufwändige
Umformvorgänge. Die Trägerblätter weisen insbesondere keine Kröpfung auf. Gleichwohl
können die Trägerblätter derart ausgeführt und angeordnet sein, dass sich im abgesenkten
Zustand der Hebebühne eine bodennahe Anordnung ergibt, so dass das Fahrzeug die Trägerblätter
einfach überfahren kann. Die Trägerblätter können etwa durch Stanzen, Schneiden oder
durch ein ähnlich gestaltetes Trennverfahren erzeugt werden. Insbesondere eignen sich
Brennschneiden, Wasserstrahlschneiden, Laserstrahlschneiden und dergleichen. Es ist
vorstellbar, die Trägerblätter mit Ausnehmungen zu versehen, um ein gewünschtes Elastizitätsverhalten
zu bewirken. Ferner lassen sich auf diese Weise Gewichtseinsparungen erzielen, ohne
dass die Belastbarkeit der Trägeranordnung sinkt.
[0052] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung ist umfasst
die Fahrrolle zumindest ein Wälzlager, insbesondere zumindest ein Kugellager, das
vorzugsweise direkt als Rolle verwendet wird. Je nach Gestaltung der Fahrrolle kann
eine äußerst kompakte Gestaltung des Schlittens erzielt werden. Es ist auch vorstellbar,
die Fahrrolle mit einem Pendellager zu versehen, wodurch sich eine gewünschte Verschwenkbarkeit
der Achse der Fahrrolle ergibt. Andere Gestaltungen, die die Schwenkbarkeit der Fahrrolle
erlauben, sind denkbar.
[0053] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung umfasst die Trägeranordnung zumindest
zwei Schlitten, die in der Längsrichtung voneinander beabstandet sind, wobei ein Abstand
zwischen den zwei Schlitten verstellbar ist, insbesondere stufenlos verstellbar. Auf
diese Weise lässt sich die Trägeranordnung in einfacher Weise und schnell an verschiedenste
Aufgaben anpassen. Je nach Ausgestaltung der Trägeranordnung kann die Anpassung des
Abstands in der Längsrichtung durch Verschieben eines Schlittens oder durch Verschieben
beider Schlitten bewirkt werden.
[0054] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung ist der Schlitten
im zweiten Zustand derart lagesicher am Längsträger aufgenommen, dass eine parallel
zur Längsrichtung gerichtete Kraft, die außen am Schlitten angreift, insbesondere
außen an den Trägerblättern, zur Selbsthemmung führt. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass sich keine Längsbewegung des Schlittens ergibt, sofern nicht der Schlitten aktiv
in den ersten Zustand überführt wurde.
[0055] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Trägeranordnung ist der Schlitten
im zweiten Zustand derart lagesicher am Längsträger aufgenommen, dass eine Belastung
durch ein aufgenommenes Fahrzeug reibungserhöhend wirkt. Mit anderen Worten, wird
die Belastung durch das Fahrzeug, die eine vertikale Kraftkomponente auf die Trägerblätter
bewirkt, in Richtung auf den zweiten Zustand des Schlittens. Je höher die Belastung
ist, desto weniger kann die Fahrrolle am Längsträger angreifen, um den Schlitten in
den ersten Zustand zu überführen. Mit anderen Worten drängt die Schwerkraft den Schlitten
in Richtung auf die Raststellung oder Sperrstellung.
[0056] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weist die Trägeranordnung zwei
voneinander beabstandete Längsträger auf, an denen jeweils zwei Schlitten aufgenommen
sind, um eine erste Achse und eine zweite Achse eines mehrspurigen Fahrzeugs zu untergreifen.
Demgemäß lässt sich die Trägeranordnung etwa bei einer Zweisäulen-Hebebühne verwenden,
bei der jede Säule einem Längsträger zugeordnet ist.
[0057] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung dieser Ausführungsform sind die Trägerblätter
ausgehend von den Längsträgern nach innen gerichtet. In dieser Konfiguration ragen
die Trägerblätter nicht seitlich nach außen hervor. Dies erhöht die Betriebssicherheit.
[0058] Gleichwohl sind auch Ausführungen der Trägeranordnung denkbar, bei denen die Trägerblätter
ausgehend von den Längsträgern nach außen gerichtet sind. Dies ist etwa für Fahrzeuge
mit großer Spurweite denkbar, etwa für leichte Nutzfahrzeuge, Busse und schwere Nutzfahrzeuge
mit Zwillingsbereifung.
[0059] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Trägeranordnung sind die zwei Trägerblätter
derart voneinander beabstandet am Schlitten aufgenommen, dass zwischen den beiden
Trägerblättern ein Rad aufnehmbar ist. Gemäß beispielhaften Ausführungsformen sind
zu diesem Zweck mehrere Aufnahmen für Trägerblätter in der Längsrichtung am Schlitten
vorgesehen. Auf diese Weise ergeben sich verschiedene Abstände zwischen den Trägerblättern.
Es ist auch vorstellbar, drei oder mehr Trägerblätter am Schlitten aufzunehmen, etwa
um eine möglichst flächige Aufnahme zu erlauben. Es sind auch Gestaltungen mit fest
verbauten Trägerblättern denkbar.
[0060] In diesem Zusammenhang weist die Trägeranordnung gemäß einer weiteren beispielhaften
Ausführungsform ferner eine karosserieuntergreifende Adaptereinheit auf, die an zwei
oder mehr Trägerblättern eines Schlittens aufnehmbar ist. Mit anderen Worten kann
der Schlitten mit den Trägerblättern, die eigentlich zur raduntergreifenden Aufnahme
gestaltet sind, auch zur karosserieuntergreifenden Aufnahme genutzt werden. Ein entsprechender
Adapter ist einfach aufnehmbar und in der Längsrichtung einfach durch die Längsverstellung
des Schlittens verstellbar. Ferner erlauben die Trägerblätter in einer Seitenrichtung
(Querrichtung) auch eine gewisse Verstellung, so dass sich in einfacher Weise eine
Anpassbarkeit angegebene karosserieseitig Aufnahmepunkte ergibt.
[0061] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe der vorliegenden Offenbarung durch eine
Hebebühne für Fahrzeuge, insbesondere für mehrspurige Fahrzeuge, gelöst, die mit einer
Hubeinrichtung und einer Trägeranordnung gemäß zumindest einer der hierin beschriebenen
Ausführungsformen versehen ist.
[0062] Auch auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollständig gelöst.
[0063] Beispielsweise handelt es sich bei der Hebebühne um eine Zweisäulen-Hebebühne, die
mit zwei Hubsäulen versehen ist, die jeweils einen Längsträger tragen, wobei an jedem
Längsträger zumindest ein in der Längsrichtung verfahrbarer Schlitten aufgenommen
ist.
[0064] Die Längsträger können mit einem visuellen Längenindikator versehen sein, etwa einer
Maßangabe in Form einer Skala. Entsprechende Referenzpunkte können bei den Schlitten
optisch hervorgehoben werden.
[0065] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
[0066] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Draufsicht einer Ausführungsform einer Hebebühne;
- Fig. 2
- eine perspektivische Draufsicht einer beispielhaften Ausführungsform einer Hebebühne
gemäß der vorliegenden Offenbarung;
- Fig. 3
- eine seitliche Ansicht eines auf einer Hebebühne aufgenommenen Fahrzeugs;
- Fig. 4
- eine rückwärtige Ansicht eines auf einer Hebebühne ausgenommenen Fahrzeugs, wobei
Trägerblätter zur Aufnahme von Rädern des Fahrzeugs nach außen orientiert sind;
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung eines Schlittens, der an einem Längsträger einer
Hebebühne aufgenommen ist, in einem Sperrzustand;
- Fig. 6
- eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 5, wobei der Schlitten in einem Bewegungszustand
ist;
- Fig. 7
- eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schlittens,
der an einem Längsträger aufgenommen ist, in einem Sperrzustand;
- Fig. 8
- eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 7 in einem Bewegungszustand;
- Fig. 9
- eine vereinfachte schematische Seitenansicht des in den Figuren 7 und 8 gezeigten
Schlittens;
- Fig. 10
- eine vereinfachte schematische seitliche Teilansicht eines Betätigungsmechanismus
für die Betätigung des in den Figuren 7 bis 9 gezeigten Schlittens;
- Fig. 11
- eine weitere Teilansicht des Betätigungsmechanismus gemäß Fig. 10;
- Fig. 12
- eine weitere vereinfachte schematische Ansicht eines Betätigungsmechanismus in isolierter
Darstellung;
- Fig. 13
- eine schematische, stark vereinfachte Seitenansicht eines weiteren Betätigungsmechanismus
für einen Schlitten, in einem Sperrzustand;
- Fig. 14
- eine weitere Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 13, wobei der Betätigungsmechanismus
aktiviert ist, um den Schlitten in einen Bewegungszustand zu überführen;
- Fig. 15
- eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schlittens,
der an einem Längsträger aufgenommen ist, in einem Sperrzustand;
- Fig. 16
- eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 15 in einem Bewegungszustand;
- Fig. 17
- eine vereinfachte schematische Seitenansicht des in den Figuren 15 und 16 gezeigten
Schlittens;
- Fig. 18
- eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schlittens,
der an einem Längsträger aufgenommen ist, in einem Sperrzustand; und
- Fig. 19
- eine vereinfachte Draufsicht einer weiteren Ausführungsform einer Hebebühne.
[0067] Fig. 1 zeigt anhand einer perspektivischen Darstellung eine konventionelle Ausführungsform
einer Hebebühne, die insgesamt mit 10 bezeichnet ist. Bei der Hebebühne 10 handelt
es sich um eine Zweisäulen-Hebebühne. Die Hebebühne umfasst eine Hubeinrichtung 12,
die bspw. als hydraulische Hubeinrichtung ausgestaltet ist. Andere Ausführungen von
Hubeinrichtungen 12 sind ohne weiteres denkbar, etwa elektromechanische Hubeinrichtungen,
die mit Spindeltrieben oder Ähnlichem gekoppelt sind.
[0068] Die Hubeinrichtung 12 umfasst eine Einhausung 14, die üblicherweise im Boden versenkt
ist. Ferner umfasst die Hubeinrichtung 12 beispielhaft eine erste Hubsäule 16 und
eine zweite Hubsäule 18, die in einer Hubrichtung 20 vertikal verfahrbar sind. Die
Hubsäule 16 trägt einen Längsträger 22. Die Hubsäule 18 trägt einen Längsträger 24.
Die Längsträger 22, 24 sind parallel zueinander orientiert und voneinander beabstandet.
Vorzugsweise wird die Hubeinrichtung 12 derart angesteuert, dass sich die Längsträger
22, 24 auf dem gleichen Höhenniveau befinden.
[0069] An den Längsträgern 22, 24 sind Trägerblätter 30 aufgenommen, die auch als Federblätter
bezeichnet werden können. Die Trägerblätter 30 sind in Aufnahmen 32 eingeführt, die
an den Längsträgern 22, 24 ausgebildet sind. Mit anderen Worten können die Trägerblätter
30 in die Aufnahmen 32 an den Längsträgern 22, 24 eingesteckt werden. Die Trägerblätter
30 weisen jeweils eine Kröpfung 34 auf, um den Bereich, der aus den Längsträgern 22,
24 herausragt, in einer abgesenkten Stellung der Hebebühne 10 möglichst bodennah anordnen
zu können.
[0070] Fig. 1 veranschaulicht ferner, dass die Aufnahmen 32 die Längsträger 22, 24 vollständig
durchragen. Ferner wird ersichtlich, dass eine Mehrzahl von Aufnahmen 32 an den Längsträgern
22, 24 ausgebildet ist, um verschiedene Aufnahmepositionen für die Trägerblätter 30
bereitzustellen.
[0071] Somit gibt es eine definierte Anzahl von Aufnahmepositionen für die Trägerblätter
30. Gleichwohl ist es nicht möglich, die Trägerblätter 30 stufenlos zu verstellen.
Die Handhabung der Trägerblätter 30 ist relativ aufwändig, da die Trägerblätter 30
ein recht hohes Eigengewicht haben. Das Entnehmen der Trägerblätter 30 aus den Aufnahmen
32 und das erneute Einstecken in die Aufnahmen 32 ist zeitaufwändig und kraftaufwändig.
[0072] Mit Bezugnahme auf Fig. 2 wird eine beispielhafte Ausführungsform einer insgesamt
mit 100 bezeichneten Hebebühne veranschaulicht, die gemäß zumindest einigen Prinzipien
der vorliegenden Offenbarung gestaltet ist. Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht
der Hebebühne 100, wobei die Ansichtsperspektive der Darstellung in den Figuren 1
und 2 gleich ist.
[0073] Fig. 3 veranschaulicht einen Einsatz der Hebebühne 100 in einer Seitenansicht. Fig.
4 veranschaulicht einen Einsatz in einer rückwärtigen Ansicht, wobei sich die Konfiguration
der in Fig. 4 gezeigten Anordnung von der Konfiguration der in Fig. 2 gezeigten Hebebühne
100 unterscheidet.
[0074] Die Hebebühne 100 weist eine Hubeinrichtung 102 auf, die etwa als hydraulische Hubeinrichtung
gestaltet ist. Die Hubeinrichtung 102 umfasst eine Einhausung 104, die etwa im Boden
versenkbar ist. Die Einhausung 104 kann grundsätzlich auch durch eine Grube im Boden
bereitgestellt werden.
[0075] Die Hubeinrichtung 102 umfasst eine erste Hubsäule 106 und eine zweite Hubsäule 108,
die voneinander beabstandet sind. Die Hubsäulen 106, 108 sind in einer Hubrichtung
110 vertikal verfahrbar. Jedenfalls in einem normalen Betriebszustand ist die Hubeinrichtung
102 derart gestaltet, dass die Hubsäulen 106, 108 ein gleiches Höhenniveau aufweisen.
[0076] Es versteht sich, dass die Hebebühne 100 und insbesondere die Hubeinrichtung 102
auch anderweitig gestaltet sein kann. So ist es vorstellbar, statt eines Zweisäulen-Hebebühne
100 mit zwei Hubsäulen 106, 108 eine Einsäulen-Hebebühne zu nutzen, die eine einzige
(zentrale) Hubsäule aufweist. Ferner sind Hebebühnen bekannt, bei denen die Hubeinrichtung
nicht vollständig oder nahezu vollständig im Boden versenkbar ist. Auch derartige
Hebebühnen sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung vom Begriff "Hebebühne" umfasst.
[0077] Fig. 3 veranschaulicht einen Betriebszustand der Hebebühne 100, wobei aus Veranschaulichungsgründen
lediglich die Hubsäule 106 und daran aufgenommene Komponenten der Hebebühne 100 gezeigt
werden. Die Hebebühne 100 trägt ein Fahrzeug 112. Das Fahrzeug 112 weist eine Karosserie
114 auf. Die Hebebühne 100 hebt das Fahrzeug 112 an Rädern 118 auf, die an Achsen
116 aufgenommen sind. Diese Art der Aufnahme des Fahrzeugs 112 wird als raduntergreifende
Aufnahme bezeichnet. Es ist auch vorstellbar, das Fahrzeug 112 durch Aufnahme an der
Karosserie 114 aufzunehmen. Diese Art der Aufnahme wird als karosserieuntergreifende
Aufnahme bezeichnet.
[0078] Es ist vorstellbar, das Fahrzeug 112 sowohl über die Räder 118 als auch über Karosserie
114 aufzunehmen, bspw. um einen Radwechsel oder Arbeiten an den Achsen 116 zu ermöglichen.
[0079] Die anhand der Figuren 2 und 3 veranschaulichte Hebebühne 100 eignet sich bspw. für
die sog. Dialog-Annahme in Werkstätten und Autohäusern. Das Fahrzeug 112 kann einfach
und schnell an den Rädern aufgenommen werden, ohne dass aufwändig nach Aufnahmepunkten
und Sonstigem gesucht werden muss. Zu diesem Zweck ist die Hebebühne 100 ferner einstellbar,
um eine schnelle und einfache Anpassung an Radstände und sonstige Abmessungen des
Fahrzeugs 112 zu erlauben.
[0080] Die Hebebühne 100 weist eine Trägeranordnung 120 auf, die einen ersten Längsträger
122 und einen zweiten Längsträger 124 umfasst, vgl. insbesondere Fig. 2. Die Längsträger
122, 124 sind voneinander beabstandet. Die Längsträger 122, 124 sind parallel zueinander
orientiert. Die Längsträger 122, 124 erstrecken sich in einer Längsrichtung 126. Die
Längsträger 122, 124 weisen ein Trägerprofil 128 auf, das bspw. als Vierkantprofil,
insbesondere als Vierkant-Hohlprofil gestaltet ist. Das Trägerprofil 128 definiert
eine Längsachse 130 der Längsträger 122, 124.
[0081] Der Längsträger 122 ist über ein Verbindungsstück oder Koppelstück 134 mit der Hubsäule
106 gekoppelt. Der Längsträger 124 ist über ein Verbindungsstück oder Koppelstück
136 mit der Hubsäule 108 gekoppelt.
[0082] An den Längsträgern 122, 124 sind Schlitten 140, 142, 144, 146 aufgenommen. Am Längsträger
122 sind zwei Schlitten 140, 142 aufgenommen, die in der Längsrichtung 126 voneinander
beabstandet sind. Am Längsträger 124 sind zwei Schlitten 144, 146 aufgenommen, die
in der Längsrichtung 126 voneinander beabstandet sind. Die Schlitten 140, 142 und
die Schlitten 144, 146 sind einander zugewandt. Bezogen auf die Längsrichtung 126
sind die Schlitten 140 und 144 an der gleichen Position angeordnet. Ferner sind die
Schlitten 142, 146, bezogen auf die Längsrichtung 126, an der gleichen Stelle positioniert.
[0083] Zumindest einige der Schlitten 140, 142, 144, 146 sind in der Längsrichtung 126 verstellbar,
vgl. einen Doppelpfeil 148, der die Verstellbewegung veranschaulicht. Diese Verstellbarkeit
in der Längsrichtung 126 ermöglicht eine einfache Anpassung der Hebebühne 100 an unterschiedliche
Fahrzeugtypen mit unterschiedlichen Radständen.
[0084] Die Schlitten 140, 142, 144, 146 umfassen jeweils ein Gehäuse bzw. einen Rahmen 150.
Der Rahmen 150 ist beispielhaft als Profilkörper gestaltet. Der Rahmen 150 umschließt
die Längsträger 122, 124.
[0085] Beispielsweise sind die Schlitten 140, 144 einer ersten Achse 116 eines Fahrzeugs
112 zugeordnet. Demgemäß sind die Schlitten 142, 146 einer zweiten Achse 116 des Fahrzeugs
112 zugeordnet.
[0086] An den Schlitten 140, 142 ,144, 146 sind Trägerblätter 154 angeordnet, die in Aufnahmen
156 eingeführt sind. Im Gegensatz zur Darstellung der Hebebühne 10 gemäß Fig. 1 sind
also die Trägerblätter 154 nicht direkt an den Längsträgern 122, 124 aufgenommen,
sondern indirekt über die Schlitten 140, 142, 144, 146.
[0087] Jeweils zwei oder drei der Trägerblätter 154 sind an einem der Schlitten 140, 142,
144, 146 aufgenommen, um ein Rad 118 eines Fahrzeugs 112 am Außenumfang zu untergreifen
und aufzunehmen, oder um das Fahrzeug 112 anderweitig zu untergreifen.
[0088] Die Trägerblätter 154 weisen bspw. eine Lagesicherung in Form einer Arretierung 158
für ihre Anordnung in den Aufnahmen 156 der Schlitten 140, 142, 144, 146 auf, vgl.
hierzu Fig. 4 und Fig. 5. Alternativ können die Trägerblätter 154 auch fest mit dem
Rahmen 150 verbunden sein.
[0089] Fig. 2 veranschaulicht einen Zustand der Hebebühne 100, in dem die Trägerblätter
154 gegenüberliegender Schlitten 140, 144 bzw. 142, 146 einander zugewandt sind. Mit
anderen Worten ragen die Trägerblätter 154 der Schlitten 140, 142, 144, 146 nach innen.
[0090] In Fig. 3 ist in diesem Zusammenhang ferner mit 160 eine Adaptereinheit angedeutet,
die an den Schlitten 140, 142, 144, 146 aufnehmbar ist. Die Adaptereinheit 160 ist
vorzugsweise an den Trägerblättern 154 aufnahmebar, etwa durch einfaches Aufstecken.
Die Adaptereinheit 160 weist ein sich vertikal erstreckendes Rohrstück 162 auf, das
einem karosserieseitigen Aufnahmepunkt am Fahrzeug 112 zugeordnet wird. um das Fahrzeug
112 anzuheben. Am Rohrstück 162 ist bspw. ein Teller 164 aufgenommen. Es ist auch
vorstellbar, einen Dorn oder in sonstiges Adapterstück am Rohrstück 162 aufzunehmen.
[0091] Fig. 4 zeigt eine alternative Konfiguration, bei der die Trägerblätter 154 nach außen
orientiert sind. Mit anderen Worten sind die Trägerblätter 154 einander zugewandter
Schlitten 140, 144 bzw. 142, 146 voneinander abgewandt. Diese Anordnung hat bspw.
dann Vorteile, wenn Fahrzeuge 112 mit großen Spurweiten aufzunehmen sind, etwa ein
Fahrzeug 112 mit Zwillingsbereifung, vgl. die Darstellung in Fig. 4. Auch für derartige
Anwendungsfällt ist die Trägeranordnung 120 geeignet.
[0092] Anhand der Figuren 2, 3 und 4 wird ein weiterer Gestaltungsaspekt der Trägeranordnung
120 erläutert. Die Aufnahme der Trägerblätter 154 am Schlitten 140, 142, 144, 146
und nicht direkt am Längsträger 122, 124 erlaubt ferner eine flachere Gestaltung der
Trägerblätter 154, insbesondere eine Gestaltung ohne Kröpfung oder lediglich mit geringer
Kröpfung. Dies vereinfacht die Herstellung der Trägerblätter 154 erheblich. Gleichwohl
können die Trägerblätter 154 in der abgesenkten Stellung der Hebebühne 100 durch das
Fahrzeug 112 einfach überfahren werden, um das Fahrzeug raduntergreifend anzuheben.
[0093] Mit Bezugnahme auf Fig. 5 und Fig. 6 wird eine beispielhafte Ausführungsform eines
Betätigungsmechanismus 166 zur Betätigung eines der Schlitten 140, 142, 144, 146 der
Trägeranordnung 120 der Hebebühne 100 veranschaulicht. In den Figuren 5 und 6 ist
aus Veranschaulichungsgründen lediglich der Schlitten 140 geschnitten dargestellt,
der am Längsträger 122 aufgenommen ist.
[0094] Der Betätigungsmechanismus 166 umfasst einen Betätigungsarm 168, der am Rahmen 150
des Schlittens 140 aufgenommen ist. Der Betätigungsarm 168 ist fest am Rahmen 150
aufgenommen.
[0095] Vorzugsweise ist der Betätigungsarm 168 an der Seite des Rahmens 150 angeordnet,
die vom Trägerblatt 154 abgewandt ist. Dies gilt insbesondere für die in Fig. 2 gezeigte
Konfiguration mit sich nach innen erstreckenden Trägerblättern 154.
[0096] Bei der Konfiguration gemäß Fig. 4, bei der sich die Trägerblätter 154 nach außen
erstrecken, wäre es grundsätzlich auch vorstellbar, den Betätigungsarm 168 in derselben
Richtung wie die Trägerblätter 154 zu orientieren.
[0097] Der Rahmen 150 trägt ferner eine Fahrrolle 170, die bspw. durch ein Wälzlager 172
gebildet ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 5 und 6 ist die Fahrrolle 170
einer oberen Wand 174 des Trägerprofils 128 des Längsträgers 124 zugeordnet. Das Trägerprofil
128 umfasst ferner eine untere Wand 176, die der oberen Wand 174 gegenüberliegt. Ferner
sind einander gegenüberliegende Seitenwände 178, 180 vorgesehen, die die obere Wand
174 und die untere Wand 176 miteinander verbinden. Die untere Wand 176 ist die dem
Boden zugewandte Wand des Längsträgers 124.
[0098] Über den Betätigungsarm 168 kann derart auf den Rahmen 150 des Schlittens 140 eingewirkt
werden, dass die Fahrrolle 170 ausgehend von einer ausgerückten Stellung in Fig. 5
in eine eingerückte Stellung überführt wird, vgl. hierzu Fig. 6. In Fig. 6 kontaktiert
die Fahrrolle 170 den Längsträger 122 derart, dass der Rahmen 150 und damit auch der
gesamte Schlitten 140 einfach in der Längsrichtung 126 (vgl. Fig. 2) verfahrbar ist.
Die in Fig. 6 gezeigte Stellung kann auch als erster Zustand oder Bewegungszustand
des Schlittens 140 bezeichnet werden. Demgegenüber kann der in Fig. 5 gezeigte Zustand
auch als zweiter Zustand oder Sperrzustand des Schlittens 140 bezeichnet. Vorzugsweise
besteht im zweiten Zustand gemäß Fig. 5 kein Kontakt oder nur ein leichter Kontakt
zwischen dem Längsträger 124 und der Fahrrolle 170.
[0099] Die Figuren 5 und 6 zeigen ferner, dass der Rahmen 150 des Schlittens 140 das Trägerprofil
128 des Längsträgers 124 vollständig umgibt. Zwischen dem Trägerprofil 128 und dem
Rahmen 150 erstreckt sich die Aufnahme 156'für das Trägerblatt 154. Das Trägerblatt
154 verfügt bspw. über eine Arretierung 158 zur Lagesicherung im Rahmen 150 des Schlittens
140. Grundsätzlich kann sich eine Lagesicherung des Trägerblatts 154 auch schon durch
dessen Eigengewicht ergeben, so dass nicht in jedem Fall eine zusätzliche eine Arretierung
158 erforderlich ist. Die Figuren 5 und 6 veranschaulichen ferner, dass das Trägerblatt
154 flach gestaltet sein kann, also nicht unbedingt über eine Kröpfung verfügen muss.
Gleichwohl kann das Trägerblatt 154 im abgesenkten Zustand der Hebebühne 100 bodennah
angeordnet werden. Dies erleichtert das Überfahren durch das anzuhebende Fahrzeug
112.
[0100] Im Rahmen 150 ist ein Zwischenträger 184 aufgenommen, der den Rahmen 150 versteift
und weitere Elemente des Schlittens 140, insbesondere des Betätigungsmechanismus 166,
trägt. Ferner kann der Zwischenträger 184 eine innere Begrenzung für die Aufnahme
156 des Trägerblatts 154 bereitstellen.
[0101] Der Schlitten 140 verfügt über weitere Elemente, die einen definierten Kontakt zwischen
dem Rahmen 150 und dem Längsträger 122 bereitstellen. Neben der Fahrrolle 170 ist
bspw. ein erstes Haltestück 194 vorgesehen, das der oberen Wand 174 zugeordnet ist.
Ein gegenüberliegendes Haltestück 196 ist der unteren Wand 176 zugeordnet. Ferner
sind bspw. sog. Führungsstücke 188, 190 vorgesehen, die etwa als Gleitelemente gestaltet
sind. Das Führungsstück 188 ist der Seitenwand 178 zugeordnet. Das Führungsstück 190
ist der Seitenwand 180 zugeordnet.
[0102] Das Umschalten des Schlittens 140 zwischen der in Fig. 6 gezeigten ersten Stellung
und der in Fig. 5 gezeigten zweiten Stellung ändert die Kontaktverhältnisse zwischen
der Fahrrolle 170, den Führungsstücken 188, 190 und den Haltestücken 194, 196 mit
dem Trägerprofil 128 des Längsträgers 122.
[0103] In Fig. 5 kontaktiert der Rahmen 150 den Längsträger 122 derart reibschlüssig, dass
eine Bewegung in der Längsrichtung 126 für den Schlitten 140 nicht ohne weiteres ermöglicht
ist. Der Schlitten 140 ruht über die Haltestücke 194, 196 an der oberen Wand 174 und
der unteren Wand 176 des Längsträgers 122. Die Haltestücke 194, 196 erhöhen die Reibung
zwischen dem Schlitten 140 und dem Längsträger 122. Mit anderen Worten ist der Schlitten
140 in der Fig. 5 gezeigten Sperrstellung bspw. leicht gegenüber der Bewegungsstellung
gemäß Fig. 6 verkippt, wodurch sich die gewünschten Reibverhältnisse ergeben, die
die Lagesicherung oder gar Selbsthemmung bewirken.
[0104] Demgemäß ist in der Sperrstellung die Fahrrolle 170 vorzugsweise außer Eingriff mit
dem Längsträger 124. Stattdessen wird das Gewicht des Schlittens 140 primär über die
Haltestücke 194, 196 am Längsträger 122 abgestützt.
[0105] In der Darstellung gemäß Fig. 6 ist der Schlitten 140 derart verschwenkt oder verkippt,
dass die Haltestücke 194, 196 den Längsträger 122 vorzugsweise nicht oder nur minimal
kontaktieren. Die Hauptlast bzw. das Hauptgewicht des Schlittens 140 wird über die
Fahrrolle 170 getragen, welche mit geringem Kraftaufwand entlang des Längsträgers
122 in der Längsrichtung 126 bewegt werden kann.
[0106] Eine Seitenführung für den Schlitten 140 wird durch die Führungsstücke 188, 190 bereitgestellt.
Die Führungsstücke 188, 190 erhöhen die Reibung zwischen dem Schlitten 140 und dem
Längsträger 122 nach Möglichkeit nicht oder nur unwesentlich. Beispielsweise können
die Führungsstücke 188, 190 aus Kunststoffen bestehen. Gleichwohl ist auch eine Ausführung
der Führungsstücke 188, 190 aus Metallwerkstoffen vorstellbar, wobei auf günstige
Reibverhältnisse zu achten wäre. Gemäß alternativer Ausführungsformen können die Führungsstücke
188, 190 auch durch Rollen oder Lager gebildet werden, die eine Seitenführung gewährleisten.
[0107] Die Aktivierung des Schlittens über den Betätigungsmechanismus 166 kann dadurch vereinfacht
werden, dass die Fahrrolle 170 an einer Aufhängung 198 aufgenommen ist, die eine Pendelaufnahme
200 für die Fahrrolle 170 bereitstellt. Insbesondere kann es von Vorteil sein, eine
Achse 202 der Fahrrolle 170 derart zu gestalten, dass eine gewisse Pendelbewegung
ermöglicht ist, vgl. den in Fig. 5 mit 204 bezeichneten Doppelpfeil. Durch diese Pendelbewegung
wird sichergestellt, dass die Fahrrolle 170 parallel an der oberen Wand 174 des Längsträgers
122 anliegt, unabhängig von dem tatsächlichen Kippzustand des Schlittens 140 in Bezug
auf den Längsträger 122, vgl. hierzu auch Fig. 6.
[0108] Eine derartige Funktion kann grundsätzlich auch dann erzielt werden, wenn das Wälzlager
172 der Fahrrolle 170 als Pendellager gestaltet ist. Die gewünschte Ausgleichsbewegung
kann auch durch ein genügend hohes Spiel in der Aufnahme für die Achse 202 der Fahrrolle
170 bewirkt werden.
[0109] Eine alternative Ausführungsform kann darin bestehen, die Fahrrolle 170 zumindest
teilweise ballig zu gestalten, so dass unbeschadet der aktuellen Schwenkstellung oder
Kippstellung des Schlittens 140 in Bezug auf den Längsträger 122 ein definierter Kontakt
ermöglicht ist.
[0110] In Fig. 5 veranschaulicht ferner ein mit 206 bezeichneter Pfeil eine Betätigungskraft
auf den Betätigungsarm 168, um den Schlitten 140 ausgehend vom zweiten Zustand gemäß
Fig. 5 in den ersten Zustand gemäß Fig. 6 zu überführen. Die damit einhergehende Kippbewegung
oder Schwenkbewegung des Schlittens 140 ist in Fig. 5 und Fig. 6 durch ein mit 208
bezeichneten gekrümmten Pfeil veranschaulicht.
[0111] Im Zustand gemäß Fig. 6 kann der Schlitten 140 mit geringer Kraft in der Längsrichtung
126 bewegt werden, um die Hebebühne 100 an gegebene Fahrzeugabmessungen anzupassen,
vgl. Fig. 2. In dem Zustand gemäß Fig. 5 ist der Schlitten 140 hinreichend gegen Bewegungen
in der Längsrichtung 126 gesichert. Vorzugsweise wird der Betätigungsmechanismus 166
derart ausgelegt, dass in dem Sperrzustand gemäß Fig. 5 die Reibung zwischen dem Schlitten
140 und dem Längsträger 122 so hoch ist, dass ein außermittiger Krafteingriff in der
Längsrichtung 126, also etwa am Betätigungsarm 168 die Haltekräfte erhöht, also zu
einer Selbsthemmung führt.
[0112] Mit Bezugnahme auf die Figuren 7 bis 18 werden weitere beispielhafte Ausführungsformen
der Trägeranordnung 120 veranschaulicht. Analog zu den Figuren 5 und 6 zeigen die
Figuren 7 und 8 einen vereinfachten, schematischen Schnitt durch einen Schlitten 240,
der an einem Längsträger 122 aufgenommen ist. Der Schlitten 240 ist in Fig. 7 in einem
Sperrzustand und in Fig. 8 in einem Bewegungszustand dargestellt. Im Bewegungszustand
gemäß Fig. 8 ist eine Bewegung des Schlittens 240 in der Längsrichtung 126 ermöglicht,
vgl. wiederum Fig. 2.
[0113] Der Schlitten 240 ist mit einem Rahmen 250 versehen, der den Längsträger 122 umgibt.
Am Schlitten 240 ist ein Trägerblatt 254 aufgenommen, das in eine Aufnahme 256 zwischen
dem Längsträger 122 und dem Rahmen 250 eingesteckt ist. Zur Lagersicherung des Trägerblatts
254 in der Aufnahme 256 ist bspw. eine Arretierung 258 vorgesehen.
[0114] Für die Aktivierung oder Deaktivierung des Sperrzustands (zweiter Zustand) gemäß
Fig. 7 oder des Bewegungszustands (erster Zustand) gemäß Fig. 8 ist ein Betätigungsmechanismus
266 vorgesehen. Der Betätigungsmechanismus 266 wirkt auf eine Fahrrolle 270 ein, die
im Bewegungszustand an den Längsträger 122 angreift und im Sperrzustand weitgehend
oder vollständig vom Längsträger 122 beabstandet ist.
[0115] Die Fahrrolle 270 ist der unteren Wand 176 des Längsträgers 122 zugeordnet. Grundsätzlich
wäre auch eine Zuordnung zur oberen Wand 174 analog zur Ausführungsform gemäß den
Figuren 5 und 6 vorstellbar, wobei die Komponenten des Betätigungsmechanismus 266
entsprechend anzupassen wären.
[0116] Auf der der Fahrrolle 270 gegenüberliegenden Seite des Längsträgers 122 weist der
Schlitten 240 Stützrollen 282 auf. Die Stützrollen 282 sind der oberen Wand 174 des
Längsträgers 122 zugeordnet. Die Stützrollen 282 dienen primär zur Führung der Bewegung
des Schlittens 250 in der Längsrichtung 126. Ferner ist innen am Rahmen 250 ein Zwischenträger
284 aufgenommen, der dem Rahmen 250 und dem Längsträger 122 zwischengeordnet ist.
[0117] Zur seitlichen Führung sind Führungsstücke 288, 290 vorgesehen, die mittelbar oder
unmittelbar am Rahmen 250 aufgenommen sind. Das Führungsstück 288 ist der Seitenwand
178 zugeordnet. Das Führungsstück 290 ist der Seitenwand 180 zugeordnet.
[0118] Ferner ist ein Haltestück 294 vorgesehen, das beispielhaft am Zwischenträger 284
ausgebildet ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 7 und 8 wird das Haltestück
294 durch einen integralen Bestandteil an einem unteren Schenkel des Zwischenträgers
284 gebildet. Das Haltestück 294 kontaktiert den Längsträger 122 im Sperrzustand gemäß
Fig. 7. Im Bewegungszustand gemäß Fig. 8, wenn die Fahrrolle 270 den Längsträger 122
kontaktiert, ist das Haltestück 294 vom Längsträger 122 beabstandet. Die Fahrrolle
270 kann über den Betätigungsmechanismus 266 eingerückt oder ausgerückt werden, um
den Schlitten 240 zwischen dem Bewegungszustand gemäß Fig. 8 und dem Sperrzustand
gemäß Fig. 7 umzuschalten.
[0119] Für die Fahrrolle 270 ist eine Aufhängung 298 vorgesehen, die als Pendelaufnahme
300 gestaltet ist. Die Pendelaufnahme 300 erlaubt eine gewisse Verschwenkung einer
Achse 302 der Fahrrolle 270, vgl. einen in Fig. 7 mit 304 bezeichneten gekrümmten
Doppelpfeil. Diese Schwenkbewegung 304 der Achse 302 geht einher mit einer Verlagerung
der Fahrrolle 270 in der vertikalen Richtung, vgl. einen mit 306 bezeichneten Doppelpfeil
in den Figuren 7 und 8, der eine Verstellbewegung der Fahrrolle 270 veranschaulicht.
Durch diese Verstellbewegung 306 wird eine Kippbewegung oder Schwenkbewegung des Schlittens
240 in Bezug auf den Längsträger 122 ausgelöst, vgl. den gekrümmten Pfeil 308 in Fig.
7 und Fig. 8.
[0120] Die Schwenkbewegung der Achse 302 wird durch eine Führung 312 im Rahmen 250 des Schlittens
240 geführt. Demgemäß definiert die Führung 312 maximale Schwenkwinkel. Ferner stellt
die Führung 312 sicher, dass keine von der gewünschten Schwenkbewegung 304 abweichende
Schwenkbewegungen stattfinden.
[0121] Der Schlitten 240 kann selektiv im Bewegungszustand oder im Sperrzustand betrieben
werden. Im Sperrzustand kontaktiert das Haltestück 294 den Längsträger 122. Dies ist
mit einer hohen Reibung verbunden, wodurch eine Bewegung des Schlittens 240 in der
Längsrichtung 126 gehemmt ist. Diese Reibung wird durch das Gewicht des aufgenommenen
Trägerblattes 254 noch erhöht. Ferner erhöht sich die Reibung etwa dann, wenn an den
Trägerblättern 254 eine Last aufgenommen ist.
[0122] Die vorbeschriebene Funktion kann grundsätzlich durch direkte Betätigung des Betätigungsmechanismus
266 bewirkt werden. Dies wäre etwa dann der Fall, wenn der Bediener die Achse 302
direkt verschwenkt, um die Fahrrolle 270 in einen Eingriff oder außer Eingriff zu
bringen.
[0123] Um jedoch die Betätigungskräfte weiter zu minimieren, sowie um die Bedienung zu vereinfachen,
wird ein Koppelmechanismus 320 vorgeschlagen, der mit der Achse 302 zur Verschwenkung
der Achse 302 in der Führung 312 gekoppelt ist. Die Funktion des Koppelmechanismus
320 wird mit ergänzender Bezugnahme auf Fig. 9, Fig. 10 und Fig. 11 näher veranschaulicht.
[0124] Fig. 7 und Fig. 8 zeigen eine denkbare Anordnung des Koppelmechanismus 320 an einer
Seite des Rahmens 250, die vom Trägerblatt 254 abgewandt ist. Es versteht sich, dass
andere Arten der Anordnung auch denkbar sind.
[0125] Fig. 9 veranschaulicht anhand einer seitlichen Darstellung denkbare Anordnungen der
Fahrrolle 270 sowie der Führungsrollen oder Stützrollen 282. In der Ausführungsform
gemäß den Figuren 7 bis 12 sind die Stützrollen 282 der oberen Wand 174 zugeordnet.
Demgemäß ist die Fahrrolle 270 der unteren Wand 176 zugeordnet. Eine Verstellbewegung
des Schlittens 240 ist durch einen Doppelpfeil 148 angedeutet, vgl. wiederum Fig.
2.
[0126] Fig. 9 zeigt ferner denkbare Positionen von Aufnahmen 256 für die Trägerblätter 254
in einem Bereich zwischen der unteren Wand 176 des Längsträgers 122 und dem Rahmen
250 des Schlittens 240. Gestrichelt ist in Fig. 9 ferner die Führung 312 angedeutet,
wobei die Fahrrolle 270 in einer eingerückten Stellung, den Längsträger 122 kontaktierend,
und durch gestrichelte Darstellung in einer ausgerückten Stellung gezeigt ist. Die
Bewegung der Fahrrolle 270 zwischen der eingerückten und der ausgerückten Stellung
kann durch den Koppelmechanismus 320 erzeugt werden.
[0127] Fig. 10 und Fig. 11 zeigen, dass der Koppelmechanismus 320 gemäß der beispielhaften
Ausführungsform ein Gelenk 322 aufweist, das am Rahmen 250 aufgenommen ist. Ferner
ist ein Gelenk 324 vorgesehen, das mit der Achse 302 der Fahrrolle 270 gekoppelt ist.
Zwischen den Gelenken 322, 324 ist ein weiteres Gelenk 326 angeordnet. Die Gelenke
322, 324, 326 sind als Drehgelenke oder Schwenkgelenke ausgeführt. Ein Koppelglied
verbindet die Gelenke 322 und 326. Dieses Koppelglied kann auch als Betätigungsschwinge
328 bezeichnet werden. Ein weiteres Koppelglied 330 verbindet das Gelenk 326 mit dem
Gelenk 324, wodurch die Schwenkbewegung der Achse 302 der Fahrrolle 270 in der Führung
312 im Rahmen 250 ermöglicht wird.
[0128] In diesem Zusammenhang wird ergänzend auf Fig. 12 verwiesen, die den Koppelmechanismus
320 in isolierter Form zeigt. Eine Schwenkbewegung der Betätigungsschwinge 328 wird
durch einen gekrümmten Pfeil 332 angedeutet. Eine hieraus resultierende Schwenkbewegung
des Koppelglieds 330 wird durch einen mit 334 bezeichneten gekrümmten Pfeil angedeutet.
Die Bewegung des Koppelglieds 330 umfasst eine Hubbewegung des Gelenks 324 in der
Führung 312, vgl. den Doppelpfeil 306.
[0129] Der Koppelmechanismus 320 ist in geeigneter Weise zur Kraftübersetzung ausgeführt,
um die Betätigungskräfte zu verringern. Die Betätigungsschwinge 328 kann mit einem
Betätigungshebel versehen oder zumindest koppelbar sein. Vorstellbar ist es bspw.,
eine Betätigungstraverse 336 mit der Betätigungsschwinge 328 zu koppeln, die sich
im Wesentlichen senkrecht zur Betätigungsschwinge 328 erstreckt. Die Betätigungstraverse
336 weist beispielhaft zwei Arme auf, die sich ausgehend von der Betätigungsschwinge
328 in entgegengesetzte Richtungen erstrecken. Auf diese Weise kann jeder der beiden
Arme nach Belieben für die Betätigung des Betätigungsmechanismus 266 genutzt werden.
Ferner ist es vorstellbar, einen separaten Betätigungshebel in Form einer Betätigungsstange
338 vorzusehen, die mit der Betätigungsschwinge 328 koppelbar ist.
[0130] Die Betätigungsstange 338 ist etwa mit einem gabelförmigen Ende versehen, das an
die Betätigungsschwinge 328 angepasst ist. Demgemäß kann ein Hebel "von oben" auf
die Betätigungsschwinge 328 aufgesetzt werden, um den Koppelmechanismus 320 zu bewegen
und um damit den Betätigungsmechanismus 266 zu betätigen. Gemäß der in den Figuren
10, 11 und 12 veranschaulichten Ausführungsform des Koppelmechanismus 320 ist ausgehend
von der in Fig. 10 gezeigten Neutralstellung, die dem Sperrzustand des Schlittens
240 entspricht, ein Umschalten des Schlittens in den Bewegungszustand sowohl durch
eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn vorstellbar.
Dies vereinfacht die Bedienung deutlich, da es dem Bediener überlassen bleibt, den
Schlitten 240 durch eine drückende oder eine ziehende Bewegung zu verlagern.
[0131] Mit Bezugnahme auf die Figuren 13 und 14 wird anhand schematischer, stark vereinfachter
Seitenansichten eine weitere Ausführungsform eines Schlittens 340 veranschaulicht,
der in abgewandelter Weise betätigt wird, um den Schlitten 340 zwischen dem Bewegungszustand
und dem Sperrzustand umzuschalten.
[0132] Im Hinblick auf die allgemeine Gestaltung des Schlittens 340 wird auf die Darstellungen
in den Figuren 2 bis 12 sowie die zugehörigen Erläuterungen verwiesen. Der Schlitten
340 umfasst einen Rahmen 350, der ähnlich wie der Rahmen 250 am Längsträger 122 aufnehmbar
ist. Am Schlitten 340 sind Aufnahmen 356 für Trägerblätter ausgebildet.
[0133] Der Schlitten 340 umfasst ein Betätigungsmechanismus 366, der zumindest eine Fahrrolle
370 zwischen einem eingerückten und einem ausgerückten Zustand, in Bezug auf den Längsträger
122, verlagert. Auf diese Weise kann der Schlitten 340 zwischen einem ersten Zustand
(Bewegungszustand) und einem zweiten Zustand (Sperrzustand) verlagert werden. Fig.
13 veranschaulicht den Sperrzustand. Fig. 14 veranschaulicht den Bewegungszustand.
[0134] Ähnlich wie beim Schlitten 240 ist auch beim Schlitten 340 die Fahrrolle 370 einer
unteren Wand 176 des Längsträgers 122 zugeordnet. Ferner sind Führungsrollen oder
Stützrollen 382 vorgesehen, die einer oberen Wand 174 des Längsträgers 122 zugeordnet
sind. Ferner können ähnlich wie beim Schlitten 240 Führungsstücke, Haltestücke und
ähnliche Elemente zur Bewegungsführung bzw. zur definierten Auflage vorgesehen sein.
Auch die Aufhängung der Fahrrolle 370 entspricht im Wesentlichen der Gestaltung der
Aufhängung 298 für die Fahrrolle 270 in den Figuren 7 bis 12.
[0135] Die gewünschte Verstellbewegung der Fahrrolle 370 wird in Fig. 13 durch einen mit
406 bezeichneten Doppelpfeil veranschaulicht. Die Bewegung der Fahrrolle 370 ist in
einer Führung 412 am Rahmen 350 des Schlittens 340 geführt. Zur weiteren Reduzierung
der Betätigungskraft ist ein mit 420 bezeichneter Koppelmechanismus vorgesehen, der
mit dem Betätigungsmechanismus 366 zusammenwirkt, um die Fahrrolle 370 in der gewünschten
Weise zwischen dem ausgerückten Zustand gemäß Fig. 13 und dem eingerückten Zustand
gemäß Fig. 14 zu verlagern.
[0136] Der Koppelmechanismus 420 umfasst ein Gelenk 422, das fest am Rahmen 350 des Schlittens
240 aufgenommen ist. Ferner ist ein Gelenk 424 vorgesehen, das einer Achse der Fahrrolle
370 zugeordnet ist. Zwischen den Gelenken 422 und 424 ist ein Gelenk 426 vorgesehen.
Ein erstes Koppelglied 428 verbindet das Gelenk 422 und das Gelenk 426. Ein zweites
Koppelglied 430 verbindet das Gelenk 426 und das Gelenk 424. Das Koppelglied 428 kann
um das Gelenk 422 verschwenkt werden, vgl. einen mit 434 bezeichneten Pfeil. Dies
resultiert in einer Bewegung des Koppelglieds 430, welche in der gewünschten vertikalen
Bewegung (Pfeil 406) der Fahrrolle in der Führung 412 resultiert.
[0137] Dem Koppelmechanismus 420 ist ein Kraftverstärkungsmechanismus 440 vorgeschaltet.
Der Kraftverstärkungsmechanismus 440 wirkt auf eine Kurvenbahn 442 ein, die am Koppelglied
428 ausgebildet ist. Der Kraftverstärkungsmechanismus 440 umfasst einen Auslenkhebel
444, der über ein Gelenk 446 am Rahmen 350 festgelegt ist. Der Auslenkhebel 444 ist
um das Gelenk 446 verschwenkbar, so dass sich eine Kreisbahn 448 für eine Gleitspitze
450 des Auslenkhebels 444 ergibt.
[0138] Die Gleitspitze 450 kontaktiert die Kurvenbahn 442. Die Gegenüberstellung der Kurvenbahn
442 und der Kreisbahn 448 in den Figuren 13 und 14 zeigt, dass bei einem Verschwenken
des Auslenkhebels 444 ausgehend von der in Fig. 13 gezeigten Neutralstellung aufgrund
der unterschiedlichen Krümmungsverhältnisse der Kurvenbahn 442 und der Kreisbahn 448
das Koppelglied 428 verschwenkt wird, vgl. den Pfeil 434. Dies resultiert wie vorstehend
beschrieben in einer Ausrückbewegung oder Einrückbewegung für die Fahrrolle 370, vgl.
den Doppelpfeil 406.
[0139] Um die Betätigung des Betätigungsmechanismus 366 weiter zu vereinfachen, kann der
Auslenkhebel 444 mit einer Betätigungstraverse 452 gekoppelt oder versehen sein. Die
Betätigungstraverse 452 weist zwei Arme auf, die sich ausgehend vom Auslenkhebel 444
in entgegengesetzten Richtungen erstrecken. Der Koppelmechanismus 420 und der Kraftverstärkungsmechanismus
440 sorgen für eine leichtgängige und einfache Bedienung des Betätigungsmechanismus
366. Ein gekrümmter Doppelpfeil 456 in Fig. 13 veranschaulicht die Bewegung des Auslenkhebels
444.
[0140] Analog zu den Figuren 7 und 8 zeigen die Figuren 15 und 16 einen vereinfachten, schematischen
Schnitt durch einen Schlitten 540, der an einem Längsträger 122 aufgenommen ist. Der
Schlitten 540 ist in Fig. 15 in einem Sperrzustand und in Fig. 16 in einem Bewegungszustand
dargestellt. Im Bewegungszustand gemäß Fig. 16 ist eine Bewegung des Schlittens 540
in der Längsrichtung 126 ermöglicht, vgl. wiederum Fig. 2. Einzelheiten der Darstellungen
sind in Fig. 15 mit A und B sowie in Fig. 16 mit C und D vergrößert dargestellt.
[0141] Der Schlitten 540 ist mit einem Rahmen 550 versehen, der den Längsträger 122 umgibt.
Am Schlitten 540 ist ein Trägerblatt 554 aufgenommen, das in eine Aufnahme 556 zwischen
dem Längsträger 122 und dem Rahmen 550 eingesteckt ist. Zur Lagersicherung des Trägerblatts
554 in der Aufnahme 556 ist bspw. eine Arretierung 558 vorgesehen.
[0142] Für die Aktivierung oder Deaktivierung des Sperrzustands (zweiter Zustand) gemäß
Fig. 7 oder des Bewegungszustands (erster Zustand) gemäß Fig. 8 ist ein Betätigungsmechanismus
566 vorgesehen. Der Betätigungsmechanismus 566 wirkt auf eine Fahrrolle 570 ein, die
im Bewegungszustand an den Längsträger 122 angreift und im Sperrzustand weitgehend
oder vollständig vom Längsträger 122 beabstandet ist.
[0143] Die Fahrrolle 570 ist der unteren Wand 176 des Längsträgers 122 zugeordnet. Grundsätzlich
wäre auch eine Zuordnung zur oberen Wand 174 analog zur Ausführungsform gemäß den
Figuren 5 und 6 vorstellbar, wobei die Komponenten des Betätigungsmechanismus 566
entsprechend anzupassen wären.
[0144] Auf der der Fahrrolle 570 gegenüberliegenden Seite des Längsträgers 122 weist der
Schlitten 540 Stützrollen 582 auf. Die Stützrollen 582 sind der oberen Wand 174 des
Längsträgers 522 zugeordnet. Die Stützrollen 582 dienen primär zur Führung der Bewegung
des Schlittens 550 in der Längsrichtung 126.
[0145] Zur seitlichen Führung sind Führungsstücke 588, 590 vorgesehen, die mittelbar oder
unmittelbar am Rahmen 550 aufgenommen sind. Das Führungsstück 588 ist der Seitenwand
178 zugeordnet. Das Führungsstück 590 ist der Seitenwand 180 zugeordnet. Die Führungsstücke
588, 590 sind im beispielshaften Ausführungsbeispiel als seitliche Führungsrollen
oder Führungslager ausgebildet.
[0146] Ferner ist ein Haltestück 594 vorgesehen, das beispielhaft den Stützrollen 582 benachbart
am Rahmen 550 ausgebildet ist und im Sperrzustand gemäß Fig. 15 die obere Wand 174
des Längsträgers 122 kontaktiert. Im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 7 und 8
wird das Haltestück 594 durch einen Reibblock am Rahmen 550 gebildet. Es ist auch
vorstellbar, den Rahmen 550 selbst so zu gestalten, dass er in der in Fig. 15 gezeigten
Stellung den Längsträger 122 oben kontaktiert. Mit anderen Worten ist dann das Haltestück
594 als integraler Bestandteil des Rahmens 550 ausgeführt. Demgemäß kann das Haltestück
594 als sich in der Längsrichtung erstreckender Abschnitt des Rahmens 550 ausgebildet
sein, der zumindest eine Linienberührung im Zustand gemäß Fig. 15 ermöglicht.
[0147] Detailansichten in den Fig. 15 und 16 veranschaulichen den Sperrzustand und den Bewegungszustand
des Schlittens 540. Im Sperrzustand gemäß Fig. 15 kontaktiert das Haltestück 594 die
obere Wand 174 des Längsträgers 122. Die über die Trägerblätter 554 aufgenommene Last
wird im Wesentlichen über das Haltestück 594 (oder mehrere Haltestücke bzw. Abschnitte)
am Längsträger 122 abgestützt. Es ist bevorzugt, wenn im Sperrzustand gemäß Fig. 15
die Stützrolle(n) 582 vollständig oder nahezu vollständig von der oberen Wand 174
des Längsträgers 122 abgehoben ist/sind, vgl. Einzelheit A. Auf diese Weise können
die Stützrollen 582 besonders kompakt ausgelegt werden, wenn sie im Wesentlichen nur
im Bewegungszustand den Schlitten 540 tragen müssen. Im Sperrzustand, wenn beispielsweise
ein Fahrzeug den Schlitten 540 belastet, sind die Stützrollen 582 vorzugsweise entlastet.
[0148] Ferner ist im Sperrzustand vorzugsweise auch die Fahrrolle 570 von der unteren Wand
176 des Längsträgers 122 beabstandet, vgl. Einzelheit B. Hingegen kontaktieren im
Bewegungszustand gemäß Fig. 16 sowohl die Fahrrolle(n) 570 als auch die Stützrolle(n)
582 den Längsträger 122, vgl. Einzelheit C und Einzelheit D in Fig. 16. Ferner sollte
im Bewegungszustand das Haltestück 594 von der oberen Wand 174 des Längsträgers 122
abgehoben sein, so dass eine einfache Bewegung des Schlittens 540 ermöglich ist.
[0149] Die Fahrrolle 570 kann über den Betätigungsmechanismus 566 eingerückt oder ausgerückt
werden, um den Schlitten 540 zwischen dem Bewegungszustand gemäß Fig. 16 und dem Sperrzustand
gemäß Fig. 15 umzuschalten.
[0150] Für die Fahrrolle 570 ist eine Aufhängung 598 vorgesehen, die als Pendelaufnahme
600 gestaltet ist. Die Pendelaufnahme 600 erlaubt eine gewisse Verschwenkung einer
Achse 602 der Fahrrolle 570, vgl. einen in Fig. 15 mit 604 bezeichneten gekrümmten
Doppelpfeil. Diese Schwenkbewegung 604 der Achse 602 geht einher mit einer Verlagerung
der Fahrrolle 570 in der vertikalen Richtung, vgl. einen mit 606 bezeichneten Doppelpfeil
in den Figuren 15 und 16, der eine Verstellbewegung der Fahrrolle 570 veranschaulicht.
Durch diese Verstellbewegung 606 wird eine Kippbewegung oder Schwenkbewegung des Schlittens
540 in Bezug auf den Längsträger 122 ausgelöst, vgl. den gekrümmten Pfeil 608 in Fig.
7 und Fig. 8. Es versteht sich, dass auch eine Verformbarkeit der Achse 602 für den
Schwenkbewegung zur Verstellung der Fahrrolle 570 nutzbar ist.
[0151] Die Schwenkbewegung 604 der Achse 602 wird durch eine Führung 612 im Rahmen 550 des
Schlittens 540 geführt. Die Führung 612 stellt sicher, dass keine von der gewünschten
Schwenkbewegung 604 abweichende Schwenkbewegungen stattfinden.
[0152] Der Schlitten 540 kann selektiv im Bewegungszustand oder im Sperrzustand betrieben
werden. Im Sperrzustand kontaktiert das Haltestück 594 den Längsträger 122. Dies ist
mit einer hohen Reibung verbunden, wodurch eine Bewegung des Schlittens 540 in der
Längsrichtung 126 gehemmt ist. Diese Reibung wird durch das Gewicht des aufgenommenen
Trägerblattes 554 noch erhöht. Ferner erhöht sich die Reibung etwa dann, wenn an den
Trägerblättern 554 eine Last aufgenommen ist.
[0153] Die vorbeschriebene Funktion kann grundsätzlich durch direkte Betätigung des Betätigungsmechanismus
566 bewirkt werden. Dies wäre etwa dann der Fall, wenn der Bediener die Achse 602
direkt verschwenkt, um die Fahrrolle 570 in einen Eingriff oder außer Eingriff zu
bringen.
[0154] Um jedoch die Betätigungskräfte weiter zu minimieren, sowie um die Bedienung zu vereinfachen,
wird ein Koppelmechanismus 620 vorgeschlagen, der mit der Achse 602 zur Verschwenkung
der Achse 602 in der Führung 612 gekoppelt ist. Die Funktion des Koppelmechanismus
620 wird mit ergänzender Bezugnahme auf Fig. 17 näher veranschaulicht.
[0155] Fig. 15 und Fig. 16 zeigen eine denkbare Anordnung des Koppelmechanismus 620 an einer
Seite des Rahmens 550, die vom Trägerblatt 554 abgewandt ist. Es versteht sich, dass
andere Arten der Anordnung auch denkbar sind.
[0156] Fig. 17 veranschaulicht anhand einer seitlichen Darstellung denkbare Anordnungen
der Fahrrolle 570 sowie der Führungsrollen oder Stützrollen 582. In der Ausführungsform
gemäß den Figuren 7 bis 17 sind die Stützrollen 282, 382, 582 der oberen Wand 174
zugeordnet. Demgemäß ist die Fahrrolle 570 der unteren Wand 176 zugeordnet. Eine Verstellbewegung
des Schlittens 540 wird durch einen Doppelpfeil 148 angedeutet, vgl. wiederum Fig.
2.
[0157] Fig. 17 zeigt ferner denkbare Positionen von Aufnahmen 556 für die Trägerblätter
554 in einem Bereich zwischen der unteren Wand 176 des Längsträgers 122 und dem Rahmen
550 des Schlittens 540. Gestrichelt ist in Fig. 9 ferner die Führung 612 angedeutet,
wobei die Fahrrolle 570 in einer eingerückten Stellung, den Längsträger 122 kontaktierend,
und durch gestrichelte Darstellung in einer ausgerückten Stellung gezeigt ist. Die
Bewegung der Fahrrolle 570 zwischen der eingerückten und der ausgerückten Stellung
kann durch den Koppelmechanismus 620 erzeugt werden.
[0158] Der Koppelmechanismus 620 für die Betätigung des Betätigungsmechanismus 566 umfasst
Koppelglieder 628, 630, die miteinander zur Drehmitnahme verbunden sind. Die Koppelglieder
können ein Führungslager 624 für die Achse 602 bereitstellen, welches die Führung
612 durchragt und die Achse 602 in der Führung 612 anhebt oder absenkt (Pfeil 606).
[0159] Das Koppelglied 628 kann auch als Betätigungsschwinge bezeichnet werden. Das Koppelglied
630 kann auch als Hebelarm bezeichnet werden. Am Koppelglied 630 ist eine Rolle 634
aufgenommen. Die Rolle 634 stützt sich an einer Kurvenbahn 640 eines Kurvenstücks
638 ab. Das Kurvenstück ist fest am Rahmen 550 befestigt. Die Krümmung der Kurvenbahn
640 unterscheidet sich von der Krümmung eines Bewegungsradius 644 des Hebelarms 630.
Dies bewirkt bei einem Auslenken des Hebelarms 630 durch eine entsprechende Schwenkbewegung
der Betätigungsschwinge 628 einen Hub am Führungslager 624 für die Achse 602, wodurch
die Fahrrolle 570 eingerückt oder ausgerückt wird.
[0160] Die Koppelglieder 628 und 630 können auch vereinheitlicht werden. So könnte die Verstellbewegung
direkt am Koppelglied 630 eingeleitet werden. Es ist vorstellbar, das Koppelglied
628 (Betätigungsschwinge) abnehmbar zu gestalteten. Somit stehen noch weniger Bauteile
aus dem Rahmen 550 hervor, wenn keine Betätigung des Schlittens 540 erforderlich ist.
[0161] In den Fig. 15 und 16 ist ferner mittels gestrichelter Darstellung angedeutet, dass
das Koppelglied 628 (Betätigungsschwinge) auch an der vom Koppelglied 630 abgewandten
Seite des Schlittens 540 aufgenommen sein kann. Dies erhöht die Flexibilität des Schlittens
540 weiter. So kann der Bediener ja nach Einbaulage und aktueller Zugänglichkeit den
Mechanismus 566 an einer der beiden Seiten betätigen. So ist es vorstellbar, eine
Drehmitnahmekontur vorzusehen, die etwa ein Vierkantprofil aufweist. Die Drehmitnahmekontur
kann an beiden Seiten der Achse 602 ausgebildet sein. Nunmehr kann das Koppelglied
628 einfach wahlweise auf einer der beiden Seiten aufgesteckt werden. Die Anordnung
auf der vom Koppelglied 630 abgewandten Seite kann dann von Vorteil sein, wenn der
Schlitten 540 derart auf einer Hebebühne aufgenommen ist, dass die Trägerblätter (554)
nach außen ragen (vgl. hierzu auf Fig. 19).
[0162] Fig. 18 zeigt eine weitere beispielhafte Gestaltung eines Schlittens 740 für eine
Trägeranordnung 120 einer Hebebühne 100. Der Schlitten 740 weist einen Rahmen 750
auf, der einen Längsträger umgibt. Der Schlitten 740 ist am Längsträger 122 verschiebbar
aufgenommen. Fig. 18 zeigt den Schlitten in einem Sperrzustand analog zu Fig. 16,
auf die ergänzend verwiesen wird.
[0163] In ihrem Grundaufbau entsprechen sich die Schlitten 740 und 540 im Wesentlichen.
Die schließt jedoch abweichende Gestaltungen nicht aus. Der Schlitten 740 weist Aufnahmen
756 für Trägerblätter 754 auf. Die Trägerblätter 754 können über eine Arretierung
758 in den Aufnahmen 766 gesichert sein. Der Schlitten 540 weist eine Fahrrolle 770
auf, die über eine Achse 802 am Rahmen 750 aufgenommen ist. Die Achse 802 ist nicht
oder nur unwesentlich relativ zum Rahmen 750 verschwenkbar oder auslenkbar.
[0164] Die Fahrrolle 770 ist der unteren Wand 176 des Längsträgers 122 zugewandt. Ferner
sind am Rahmen 750 Stützrollen 782 sowie Führungsstücke 788 und Führungsstücke 790
aufgenommen. Die Stützrollen 782 sind der oberen Wand 174 des Längsträgers 122 zugewandt.
Die Führungsstücke 788, 790 sind als Führungsrollen gestaltet und seitlichen Wänden
178, 180 des Längsträgers 122 zugewandt. Ferner ist am Rahmen 750 ein Haltestück 794
ausgebildet oder aufgenommen, vgl. die obigen Ausführungen zum Haltestück 594.
[0165] Zur Betätigung des Schlittens 740 ist ein Betätigungsmechanismus 766 vorgesehen,
der vom Grundsatz her ähnlich wieder der Betätigungsmechanismus 166 gemäß Fig. 5 und
Fig. 6 gestaltet ist. Es ist also kein zusätzlicher Koppelmechanismus vorgesehen,
um den Rahmen 750 des Schlittens 740 zu verschwenken, um die Fahrrolle 770 in einen
Eingriff oder außer Eingriff zu bringen. Stattdessen erlaubt das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 18 in einfacher Weise einen Kraftangriff direkt an den Trägerblättern 754,
vgl. einen Pfeil 806. Wenn nun das Trägerblatt 754 ein Richtung des Pfeils 806 gedrückt
wird, wir der Schlittens 740 um den Längsträger 122 verschwenkt, vgl. einen gekrümmten
Pfeil 808. Dies hat zur Folge, dass das Haltestück 794 vom Längsträger 122 gelöst
wird und stattdessen die Fahrrolle 770 und die Stützrolle(n) 782 den Längsträger 122
kontaktieren, um den Schlitten 770 in den Bewegungszustand zu überführen.
[0166] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 18 kann etwa als "Notbetätigung" mit den Ausführungsbeispielen
gemäß Fig. 7 bis Fig. 17 kombiniert werden.
[0167] Fig. 19 veranschaulicht eine bespielhafte Konfiguration der in Grundzügen bereits
in Fig. 2 gezeigten Hebebühne 100. Die Hebebühne 100 weist eine Hubeinrichtung 102
auf, die etwa als hydraulische Hubeinrichtung gestaltet ist. Die Hubeinrichtung 102
umfasst eine erste Hubsäule 106 und eine zweite Hubsäule 108, die voneinander beabstandet
sind. Die Hubsäulen 106, 108 sind in einer Hubrichtung vertikal verfahrbar.
[0168] An den Längsträgern 122, 124 sind Schlitten 140, 142, 144, 146 aufgenommen. Am Längsträger
122 sind zwei Schlitten 140, 142 aufgenommen, die in der Längsrichtung 126 voneinander
beabstandet sind. Am Längsträger 124 sind zwei Schlitten 144, 146 aufgenommen, die
in der Längsrichtung 126 voneinander beabstandet sind. Die Schlitten 140, 142 und
die Schlitten 144, 146 sind einander zugewandt. Bezogen auf die Längsrichtung 126
sind die Schlitten 140 und 144 an der gleichen Position angeordnet. Ferner sind die
Schlitten 142, 146, bezogen auf die Längsrichtung 126, an der gleichen Stelle positioniert.
[0169] Zumindest einige der Schlitten 140, 142, 144, 146 sind in der Längsrichtung 126 verstellbar,
vgl. einen Doppelpfeil 148, der die Verstellbewegung veranschaulicht. Diese Verstellbarkeit
in der Längsrichtung 126 ermöglicht eine einfache Anpassung der Hebebühne 100 an unterschiedliche
Fahrzeugtypen mit unterschiedlichen Radständen.
[0170] An den Schlitten 140, 142 ,144, 146 sind Trägerblätter 154 angeordnet, die in Aufnahmen
156 eingeführt sind. Jeweils zwei der Trägerblätter 154 sind an einem der Schlitten
140, 144 aufgenommen. Jeweils drei der Trägerblätter 154 sind an einem der Schlitten
142, 146 aufgenommen. Die Trägerblätter 154 der Schlitten 140, 144 ragen nach innen.
Die Trägerblätter 154 der Schlitten 142, 146 ragen nach außen.
[0171] Die Schlitten 140, 142, 144, 146 weisen im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 19 alle
drei Aufnahmen 156 für die Trägerblätter 154 auf. Es müssen nicht alle der Aufnahmen
156 genutzt werden, vgl. die Schlitten 140, 144. Die erhöht gemeinsam mit der wahlweisen
Ausrichtung nach außen oder innen die Flexibilität und der Einsatzspektrum der Hebebühne
100 deutlich.
[0172] Ein weiterer Vorteil der Trägeranordnung 120 liegt somit in der flexiblen Ausrichtung
der Trägerblätter nach außen oder nach innen. Dies kann einerseits zur Aufnahme des
Fahrzeugs 112 an den Rädern oder der Karosserie genutzt werden. Ferner ist es möglich,
das Fahrzeug derart aufzunehmen, dass der Unterboden gut zugänglich ist. Insbesondere
bei alternativen Antrieben (Elektrofahrzeugen, Hybridantrieben, etc.) besteht häufig
ein Bedarf daran, den Unterboden gut zu erreichen, etwa um Batteriepakete oder ähnliches
zu wechseln. Ferner kann sich eine Anwendung beim Heben überbreiter Fahrzeug ergeben,
etwa solcher Fahrzeug mit Zwillingsbereifung.
1. Trägeranordnung (120) für eine Fahrzeughebebühne (100), wobei die Trägeranordnung
(120) Folgendes aufweist:
- einen Längsträger (122, 124), der durch eine Hubeinrichtung (102) vertikal verfahrbar
ist, wobei sich der Längsträger (122, 124) in einer Längsrichtung (126) erstreckt,
- zumindest einen Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740), der am Längsträger
(122, 124) aufgenommen ist,
wobei der Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) zur Aufnahme von zumindest
zwei in der Längsrichtung (126) voneinander beabstandeten Trägerblättern (154; 254;
554; 754) ausgebildet ist,
wobei der Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) in einem ersten Zustand
in der Längsrichtung (126) entlang des Längsträgers (122, 124) verfahrbar ist,
wobei der Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) in einem zweiten Zustand
reibschlüssig am Längsträger (122, 124) festgelegt ist, und
wobei ein Umschalten zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten Zustand des Schlittens
(140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) ein Einrücken oder Ausrücken einer Fahrrolle
(170; 270; 370; 570; 770) bewirkt, die im ersten Zustand des Schlittens (140, 142,
144, 146; 240; 340; 540; 740) reibungsmindernd wirkt.
2. Trägeranordnung (120) nach Anspruch 1, wobei der Schlitten (140, 142, 144, 146; 240;
340; 540; 740) einen Betätigungsmechanismus (166; 266; 366; 566; 766) aufweist, der
die Fahrrolle (170; 270; 370; 570; 770) mit dem Längsträger (122, 124) in Eingriff
bringt, um den Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) in den ersten Zustand
zu überführen.
3. Trägeranordnung (120) nach Anspruch 2, wobei der Betätigungsmechanismus (166; 266;
366; 566; 766) einen Koppelmechanismus (320; 420; 620) umfasst, und wobei der Betätigungsmechanismus
(166; 266; 366; 566; 766) eine Achse (202; 302; 402; 602), an der die Fahrrolle (170;
270; 370; 570; 770) gelagert ist, relativ zu einem Rahmen (150; 250; 350; 550) des
Schlittens (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) bewegt, um die Fahrrolle (170;
270; 370; 570; 770) in einen Eingriff oder außer Eingriff mit dem Längsträger (122,
124) zu bringen.
4. Trägeranordnung (120) nach Anspruch 3, wobei der Koppelmechanismus (320; 420; 620)
als Schubschwinge gestaltet ist und eine Betätigungsschwinge (328; 428; 628) aufweist,
die mit einem Koppelglied (330; 430; 630) gekoppelt ist, das die Achse (202; 302;
402; 602) in einer Führung (312; 412; 612) hält, und wobei das Führungslager (324;
424; 624) bei einer Schwenkbewegung der Betätigungsschwinge (328; 428; 628) die Achse
(202; 302; 402; 602) der Fahrrolle (170; 270; 370; 570; 770) auslenkt.
5. Trägeranordnung (120) nach Anspruch 4, wobei die Betätigungsschwinge (328) ausgehend
von einer Mittelposition, in der sich der Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340;
540; 740) im zweiten Zustand befindet, im Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkbar ist, um den Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) in den
ersten Zustand zu bringen.
6. Trägeranordnung (120) nach Anspruch 4 oder 5, wobei der Koppelmechanismus (320; 420;
620) ein Koppelglied (630) in Form eines Hebelarms aufweist, wobei das Koppelglied
zur Drehmitnahme mit der Achse (202; 302; 402; 602) der Fahrrolle (170; 270; 370;
570; 770) verbunden ist, wobei sich das Koppelglied an seinem von der Achse abgewandten
Ende an einer Kurvenbahn (640) abstützt, die derart bemessen ist, dass die Achse (202;
302; 402; 602) beim Verschwenken der Betätigungsschwinge (328; 428; 628) ausgelenkt
wird.
7. Trägeranordnung (120) nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Betätigungsschwinge (428)
mit einem Kraftverstärkungsmechanismus (440) gekoppelt ist, der einen Auslenkhebel
(444) umfasst, der mit einer Kurvenbahn (442) zusammenwirkt, die bei der Betätigungsschwinge
(428) vorgesehen ist, wobei ein Verschwenken des Auslenkhebels (444) über die Kurvenbahn
(442) ein Verschwenken der Betätigungsschwinge (428) bewirkt.
8. Trägeranordnung (120) nach Anspruch 2, wobei der Betätigungsmechanismus (166; 266;
366; 566; 766) einen Betätigungsarm (168) umfasst, der fest mit einem Rahmen (150)
des Schlittens (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) verbunden ist.
9. Trägeranordnung (120) nach Anspruch 8, wobei der Betätigungsarm (168) bei seiner Betätigung
den Rahmen (150) des Schlittens (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) derart verformt
oder verschwenkt, dass die Fahrrolle (170; 270; 370; 570; 770) gegen den Längsträger
(122, 124) gedrängt wird, um den Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740)
aus dem zweiten Zustand in den ersten Zustand zu überführen.
10. Trägeranordnung (120) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Fahrrolle
(170; 270; 370; 570; 770) im ersten Zustand an einer oberen Wand (174) oder unteren
Wand (176) des Längsträgers (122, 124) anliegt, und wobei vorzugsweise ferner zumindest
eine Stützrolle (282; 382) vorgesehen ist, die der Fahrrolle (170; 270; 370; 570;
770), bezogen auf den Längsträger (122, 124), gegenüberliegt.
11. Trägeranordnung (120) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei beim Schlitten
(140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) ferner zumindest ein Führungsstück (188,
190; 288, 290; 588, 590; 788, 790) in Form einer Führungsrolle oder Führungsschiene
zur seitlichen Führung des Schlittens (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) vorgesehen
ist.
12. Trägeranordnung (120) nach einem der vorherigen Ansprüche, umfassend zwei voneinander
beabstandete Längsträger (122, 124), an denen jeweils zwei Schlitten (140, 142, 144,
146; 240; 340; 540; 740) aufgenommen sind, um eine erste Achse (116) und eine zweite
Achse (116) eines Fahrzeugs zu untergreifen, wobei bei jedem Längsträger (122, 124)
zumindest zwei Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) vorgesehen sind,
die in der Längsrichtung (126) voneinander beabstandet sind, und wobei ein Abstand
zwischen den zwei Schlitten (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) verstellbar ist,
insbesondere stufenlos verstellbar.
13. Trägeranordnung (120) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei Trägerblätter
(154; 254; 554; 754) derart voneinander beabstandet am Schlitten (140, 142, 144, 146;
240; 340; 540; 740) aufgenommen sind, dass zwischen den beiden Trägerblättern (154;
254; 554; 754) ein Rad aufnehmbar ist.
14. Trägeranordnung (120) nach einem der vorherigen Ansprüche, ferner aufweisend eine
karosserieuntergreifende Adaptereinheit (160), die an zwei oder mehr Trägerblättern
(154; 254; 554; 754) eines Schlittens (140, 142, 144, 146; 240; 340; 540; 740) aufnehmbar
ist.
15. Hebebühne (100) für Fahrzeuge (112), insbesondere für mehrspurige Fahrzeuge, mit einer
Hubeinrichtung (102) und einer Trägeranordnung (120) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.