[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine und einen Schwingungstilger. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von
Waschflüssigkeit und einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten Wäschetrommel
zur Aufnahme von Waschgut. Der Laugenbehälter und die Wäschetrommel bilden bei Betrieb
ein schwingendes Aggregat, das im Schleuderbetrieb in der Resonanzfrequenz bei großen
Unwuchten eine große Schwingungsamplitude aufweist. Die Größe des Aggregats und die
Beladungsmenge der Wäschetrommel sind dadurch limitiert. Um größere Beladungsmengen
bereitzustellen, ist es sinnvoll, die Schwingungsamplitude zu reduzieren.
[0002] In der
EP 2 592 183 A1 ist eine Waschmaschine mit einem Schwingungstilger beschrieben, welcher ausgelegt
ist, die Schwingungsamplitude des Laugenbehälters zu reduzieren. Der Schwingungstilger
weist ein Tilgergehäuse, eine in dem Tilgergehäuse beweglich gehaltene Tilgermasse
und mehrere Elastikelemente in Form von Federn auf, welche ausgebildet sind, die Tilgermasse
in dem Tilgergehäuse beweglich zu halten. Es besteht aber weiterhin ein Bedarf, die
Schwingungsamplitude des Aggregats auf einfache und kostengünstige Weise zu minimieren.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine maximale Schwingungsamplitude eines
Waschmaschinen-Aggregats einfach und kostengünstig zu reduzieren.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Waschmaschine mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und einen Schwingungstilger mit den Merkmalen des Patentanspruchs
7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass die Schwingungsamplitude
des Aggregats insbesondere in der Aggregatresonanz einfach und kostengünstig reduziert
wird.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zumindest eines der Elastikelemente aus einem
elastischen Kunststoff gebildet ist. Die Elastikelemente erfüllen zwei Funktionen.
Sie dienen als schwingende Aufhängung der Tilgermasse und als elastischer Anschlag.
Sie müssen nicht notwendigerweise an der Tilgermasse befestigt werden. Dadurch, dass
die Tilgermasse in dem Tilgergehäuse angeordnet ist, können die elastischen Kunststoffelemente
zusammen mit der Tilgermasse derart in das Tilgergehäuse eingepasst werden, dass das
Tilgergehäuse, die Tilgermasse und die Elastikelemente form- und/oder kraftschlüssig
verbunden sind. Extra Bauteile wie eine separat ausgebildete Aufhängung für die Tilgermasse
und/oder die Elastikelemente sind nicht notwendig. Dadurch ist der Schwingungstilger
kostengünstig und einfach aufbaubar.
[0007] Das Tilgerhäuse kann als Gussbauteil ausgebildet sein. Es kann aber alternativ auch
aus Blech oder Kunststoff ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das Tilgergehäuse als
geschlossene Baugruppe ausgebildet, d.h. als Baugruppe, die die Tilgermasse und die
Elastikelemente vollständig umgibt. Wenn gewünscht, kann das Tilgergehäuse weiterhin
mit einem Fluid beispielsweise Öl gefüllt sein, um Reibungen zu reduzieren und/oder
Dämpfungen zu erhöhen. Beispielsweise weist das Tilgergehäuse zwei Gehäuseteile auf,
die miteinander verbunden beispielsweise durch Verschraubung oder Vernietung aneinander
befestigt sind.
[0008] Das eine Gehäuseteil ist vorzugsweise als ein Aufnahmeteil zum Aufnehmen der Tilgermasse
und der Elastikelemente ausgebildet, während das weitere Gehäuseteil als Deckelelement
ausgebildet ist. Alternativ können beide Gehäuseteile auch als ein Aufnahmeteil ausgebildet
sein, wobei beide Gehäuseteile die Tilgermasse und die Elastikelemente jeweils teilweise
aufnehmen. Die Tilgermasse ist vorzugsweise als Gussteil bevorzugter als Graugussteil
ausgebildet. Zwischen der Tilgermasse und dem Tilgergehäuse kann ggf. eine Gleitfolie
angeordnet sein, d.h., eine Folie, auf der die Tilgermasse zwischen den beiden Gehäuseteilen
abgleiten kann. Vorzugswiese ist die Tilgermasse einteilig ausgebildet. Das aus dem
elastischen Kunststoff gebildete Elastikelement ist vorzugsweise einteilig ausgebildet.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Laugenbehälter in Form eines Zylinders
mit einer sich von einer Waschmaschinenvorderseite zu einer Waschmaschinenrückseite
erstreckenden Mantelfläche, einer vorderseitigen Behälteröffnung zum Einlegen von
Wäsche und einem rückseitigen geschlossenen Zylinderboden ausgebildet, wobei der Schwingungstilger
an einer Außenfläche des Zylinderbodens angeordnet ist. An dieser Stelle kann der
Schwingungstilger eine ausreichende Wirkung entfalten, um die Schwingungsamplitude
des Aggregats zu reduzieren. Zudem ist zwischen der Außenfläche des Zylinderbodens
und einem Gehäuse der Waschmaschine ausreichend Bauraum, um den Schwingungstilger
in die Waschmaschine zu integrieren. Weiterhin ist der Schwingungstilger an der Außenfläche
des Zylinderbodens leicht befestigbar.
[0010] Bevorzugt ist der Schwingungstilger an einem in Bezug auf die Aufstellorientierung
der Waschmaschine oberen Bereich des Laugenbehälters angeordnet. Wenn die Außenfläche
des Zylinderbodens im oberen Bereich des Laugenbehälters durch Lagerkreuzarme als
Aufhängung gehalten wird, ist der Schwingungstilger bevorzugt zwischen den beiden
Lagerkreuzarmen angeordnet. An dieser Stelle kann der Schwingungstilger weiterhin
eine ausreichende Wirkung entfalten, um die Schwingungsamplitude des Aggregats zu
reduzieren, hat genügend Bauraum und ist leicht befestigbar.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Tilgermasse mittels zwei oder drei Elastikelementen
aus einem elastischen Kunststoff gehalten. Diese geringe Anzahl ist ausreichend, um
als schwingende Aufhängung der Tilgermasse und als elastischer Anschlag zu dienen.
[0012] Bevorzugt ist die Tilgermasse in dem Tilgergehäuse entlang zweier orthogonaler Richtungen
in einer Bewegungsebene beweglich gehalten. Bevorzugter weist das Elastikelement ein
sich senkrecht zur Bewegungsebene durch das Elastikelement erstreckendes Loch auf.
Das Loch im Elastikelement bestimmt die Steifigkeit des Elastikelementes. Je nach
Form des Loches sind unterschiedliche vertikale und horizontale Steifigkeiten einstellbar.
[0013] Ferner betrifft die Erfindung einen Schwingungstilger, welcher an einem Laugenbehälter
einer Waschmaschine befestigbar ist und welcher ein Tilgergehäuse, eine in dem Tilgergehäuse
beweglich gehaltene Tilgermasse und mehrere Elastikelemente aufweist, welche ausgebildet
sind, die Tilgermasse in dem Tilgergehäuse beweglich zu halten, wobei zumindest eines
der Elastikelemente aus einem elastischen Kunststoff gebildet ist. Wie vorstehend
erwähnt, ist der Schwingungstilger kostengünstig und einfach herstellbar. Weiterhin
ist der Schwingungstilger geeignet, eine Waschmaschine nachzurüsten. Beispielsweise
ist der Schwingungstilger ausgebildet, an dem Laugenbehälter mittels Verschraubung
befestigt zu werden.
[0014] Der Schwingungstilger kann auch an einem Kunststofflaugenbehälter befestigt werden,
insbesondere einstückig angeformt oder angeschweißt werden, was eine besonders schwingungsfeste
Verbindung ermöglicht.
[0015] Unter dem Ausdruck "Waschmaschine" kann ein Waschautomat oder ein Kombigerät wie
ein Waschtrockner verstanden werden. Es kann sich um eine gewerblich oder privat genutzte
Waschmaschine handeln.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Teil-Draufsicht auf einen Laugenbehälter;
- Fig. 2
- eine skizzierte Schnittansicht eines Tilgergehäuses; und
- Fig. 3
- eine skizzierte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Schwingungstilgers.
[0017] Fig. 1 zeigt eine Teil-Draufsicht auf einen Laugenbehälter. Gezeigt ist eine Teildraufsicht
auf einen Zylinderboden 12 des Laugenbehälters 1. Der Laugenbehälter 1 ist zylinderförmig
ausgebildet mit einer sich von einer Waschmaschinenvorderseite (nicht gezeigt) zu
einer Waschmaschinenrückseite (nicht gezeigt) erstreckenden Mantelfläche 11, einer
vorderseitigen Behälteröffnung (nicht gezeigt) zum Einlegen von Wäsche und dem rückseitigen
geschlossenen Zylinderboden 12. Der Zylinderboden 12 wird durch zwei Lagerkreuzarme
2 in der Waschmaschine gehalten.
[0018] Fig. 2 zeigt eine skizzierte Schnittansicht eines Tilgergehäuses. Das Tilgergehäuse
4 weist zwei miteinander verbundene Gehäuseteile auf, wobei der Veranschaulichung
halber das eine Gehäuseteil, nämlich ein Deckelteil, weggelassen ist, während eine
Draufsicht auf ein Aufnahmeteil als Gehäuseteil 41 gezeigt ist. Während das Aufnahmeteil
zum Aufnehmen der Tilgermasse (nicht gezeigt) und der Elastikelemente (nicht gezeigt)
dient, dient das Deckelement zum Verschließen des Aufnahmeelements, so dass das Tilgergehäuse
4 als geschlossene Baugruppe ausgebildet ist.
[0019] Das Gehäuseteil 41 ist ausgebildet, die Tilgermasse (nicht gezeigt) und die Elastikelemente
(nicht gezeigt) aufzunehmen, da diese darin derart angeordnet sind, dass sie zusammen
in dem Gehäuseteil 41 von einem Gehäuseteilboden 411 und einer Gehäuseteilseitenwand
412gehalten werden, die senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zu dem Gehäuseteilboden
angeordnet ist. Weiterhin weist das Gehäuseteil 41 zwei Löcher 413 auf, die jeweils
in einem Bereich 414 des Gehäuseteilboden 411 angeordnet sind, der außerhalb eines
von der Gehäuseteilseitenwand 412 begrenzten Raums liegt. Mittels der Löcher 413 kann
das Tilgergehäuse 4 an dem in Fig. 1 gezeigten Laugenbehälter 1 beispielsweise mittels
Verschraubung befestigt werden.
[0020] Fig. 3 zeigt eine skizzierte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Schwingungstilgers.
Der Schwingungstilger 3 weist ein Tilgergehäuse 4 auf, das dem in Fig. 2 gezeigten
Tilgergehäuse entspricht. Zur Erläuterung des Tilgergehäuses 4 wird daher auf die
zu Fig. 2 gemachten Ausführungen verwiesen. Der Schwingungstilger 3 weist weiterhin
eine Tilgermasse 5 und drei Elastikelemente 6 auf. Mittels Ausbildung aus elastischem
Kunststoff dienen die Elastikelemente 6 als schwingende Aufhängung der Tilgermasse
5 und als elastischer Anschlag. Die Elastikelemente sind derart in das Gehäuseteil
41 zusammen mit der Tilgermasse 5 eingepasst, dass das Geäuseteil 41, die Tilgermasse
und die Elastikelemente form- und/oder kraftschlüssig verbunden sind. Die Tilgermasse
5 ist in dem Gehäuseteil 41 entlang zweier orthogonaler Richtungen in einer Bewegungsebene
beweglich gehalten. Die Elastikelemente 6, 7 weisen jeweils ein sich senkrecht zur
Bewegungsebene durch das Elastikelement 6, 7 erstreckendes Loch 8 auf.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Laugenbehälter
- 11
- Mantelfläche
- 12
- Zylinderboden
- 2
- Lagerkreuzarm
- 3
- Schwingungstilger
- 4
- Tilgergehäuse
- 41
- Gehäuseteil
- 411
- Gehäuseteilboden
- 412
- Gehäuseteilseitenwand
- 413
- Gehäuseteilloch
- 414
- Bereich
- 5
- Tilgermasse
- 6, 7
- Elastikelement
- 8
- Loch
1. Waschmaschine mit einem Laugenbehälter (1) zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer
in dem Laugenbehälter (1) drehbar gelagerten Wäschetrommel zur Aufnahme von Waschgut
und einem an dem Laugenbehälter (1) befestigten Schwingungstilger (3), welcher ein
Tilgergehäuse (4), eine in dem Tilgergehäuse (4) beweglich gehaltene Tilgermasse (5)
und mehrere Elastikelemente (6, 7), welche ausgebildet sind, die Tilgermasse (5) in
dem Tilgergehäuse (4) beweglich zu halten, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Elastikelemente (6, 7) aus einem elastischen Kunststoff gebildet
ist.
2. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Laugenbehälter (1) in Form eines Zylinders mit einer sich von einer Waschmaschinenvorderseite
zu einer Waschmaschinenrückseite erstreckenden Mantelfläche (11), einer vorderseitigen
Behälteröffnung zum Einlegen von Wäsche und einem rückseitigen geschlossenen Zylinderboden
(12) ausgebildet ist, wobei der Schwingungstilger (3) an einer Außenfläche des Zylinderbodens
(12) angeordnet ist.
3. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (3) an einem in Bezug auf die Aufstellorientierung der Waschmaschine
oberen Bereich des Laugenbehälters (1) angeordnet ist.
4. Waschmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tilgermasse (5) mittels zwei oder drei Elastikelementen (6, 7) aus einem elastischen
Kunststoff gehalten ist.
5. Waschmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tilgermasse (5) in dem Tilgergehäuse (4) entlang zweier orthogonaler Richtungen
in einer Bewegungsebene beweglich gehalten ist.
6. Waschmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Elastikelement (6, 7) ein sich senkrecht zur Bewegungsebene durch das Elastikelement
(6, 7) erstreckendes Loch (8) aufweist.
7. Schwingungstilger (3), welcher an einem Laugenbehälter (1) einer Waschmaschine befestigbar
ist und welcher ein Tilgergehäuse (4), eine in dem Tilgergehäuse (4) beweglich gehaltene
Tilgermasse (5) und mehrere Elastikelemente (6, 7) aufweist, welche ausgebildet sind,
die Tilgermasse (5) in dem Tilgergehäuse (4) beweglich zu halten, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Elastikelemente (6, 7) aus einem elastischen Kunststoff gebildet
ist.