[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrscheibenelement nach dem Oberbegriff des
unabhängigen Patentanspruches 1.
[0002] Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere ein Mehrscheiben-Isolierelement, welches
mindestens zwei vorzugsweise parallel zueinander angeordnete Flächenelemente, insbesondere
Glasflächenelemente, einen umlaufenden Abstandshalterahmen, an welchem die mindestens
zwei Flächenelemente vorzugsweise luft- und dampfdicht angebunden sind, und ein Druckausgleichssystem
für den Zwischenraum des Mehrscheibenelements aufweist.
[0003] Die Erfindung betrifft ferner ein Druckausgleichssystem für den Zwischenraum eines
Mehrscheibenelements, insbesondere Mehrscheiben-Isolierelements, sowie ein Verfahren
zum Ausgleichen einer Druckdifferenz zwischen einem von zwei Flächenelementen und
einem die Flächenelemente umlaufenden Abstandshalterrahmen definierten Innenvolumen
und einem Außenvolumen.
[0004] Die Erfindung betrifft ferner ein Mehrscheiben-Isolierelement mit einem umlaufenden
Abstandshalterrahmen, wobei ein in dem Abstandshalterrahmen ausgebildeter Hohlraum
derart vergrößert ist, dass darin eine Trockenmittelmenge untergebracht werden kann,
die den erhöhten Feuchteeintrag durch das Druckausgleichselement aufnehmen kann und
somit eine Kondensationsfreiheit von hermetisch dichten Isolierglaselementen erreicht.
[0005] Gemäß Ausführungsformen betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere eine Isolierverglasung,
welche gebildet wird durch mindestens zwei vorzugsweise parallel zueinander angeordnete
Flächenelemente, insbesondere Glasflächenelemente, die an einem umlaufenden Abstandshalterrahmen
vorzugsweise luft- und dampfdicht angebunden sind, sodass zwischen den Flächenelementen
und dem umlaufenden Abstandshalterrahmen ein Zwischenraum gebildet wird.
[0006] Die Erfindung betrifft ferner einen Abstandshalterrahmen der eine luft- und dampfdicht
verschließbare Öffnung aufweist, über welchen Zugriff auf gegebenenfalls in dem von
den Flächenelementen und dem Abstandshalterrahmen eingeschlossenen Zwischenraum vorgesehene
Bauteile oder Komponenten möglich ist.
[0007] Derartige Verglasungseinheiten werden üblicherweise eingesetzt, um Öffnungen in Gebäuden
zu verglasen. Jedoch müssen derartige Einheiten mit hoher Sorgfalt aufgebaut werden,
um zu verhindern, dass sich Kondensation aufbaut, deren Vorhandensein als nachteilig
für die Funktionsweise des Verglasungssystems betrachtet wird, und zwar aus Gründen
der Ästhetik, wegen des Wachsens von Schimmel und Algen und Beeinträchtigungen der
Sicht und des Lichtdurchlässigkeitsvermögens.
[0008] Zu diesem Zweck enthalten die herkömmlichen Verglasungseinheiten Trockenmittel, um
Kondensation in dem Zwischenraum zwischen den Glasscheiben zu verhindern. In bergigen
Gegenden zum Beispiel, wenn der Höhenunterschied zwischen dem Ort, an dem eine isolierte
Glaseinheit hergestellt wird, und dem Ort, an dem sie eingebaut wird, groß genug ist,
könnte der Druckunterschied die Dichtungen belasten oder beschädigen oder das Glas
brechen, typischerweise während des Transports.
[0009] Um diesem zu begegnen, werden kleine Röhrchen verwendet, um für einen zeitweiligen
Druckausgleich für isolierte Glaseinheiten zu sorgen. Der Standard in Nordamerika
ist ein Röhrchen aus rostfreiem Stahl, 12 Zoll ca. 30 cm lang und mit einem Innendurchmesser
von 0,020 Zoll ca. 0,05 cm dass durch die Dichtung im Umfangsbereich gebracht wird,
um einen gesteuerten Strömungsweg zwischen dem Innenraum und der Außenumgebung einzurichten.
Die Einheiten werden dann verschickt und können über einen Tag oder länger einen Druckausgleich
durchführen. Dann werden die Röhrchen verquetscht, um die Einheit wieder in einen
voll versiegelten Zustand überzuführen. Obwohl es aus bestimmten Gründen vorteilhaft
sein kann, dass Röhrchen offen zu lassen, damit weniger Belastung auf Glas und Dichtungen
erfolgt, wenn sich die Druckdifferenz ändert, lehrt die technische Literatur, dass
beim Offenlassen des Röhrchen der Luftstrom ausreichend Feuchtigkeit eintragen wird,
um das Trockenmittel in einer relativ kurzen Zeitdauer zu sättigen, was zu dem feuchtigkeitsbezogenen
Ausfall der Einheit führt. Dieser Zugang von Feuchtigkeit wird das Füllmittel mit
Feuchtigkeit viel schneller belasten, als wenn die Einheit vollständig versiegelt
werde.
[0010] Das Belüften einer Sichtglaseinheit ohne ein Trockenmittel ist keine Option, da unter
bestimmten Umständen dann etwas Kondensation auftreten wird. Sichtglaseinheiten sind
besonders empfindlich gegenüber Kondensation, da die Glasscheiben transparent sind
und die Kondensation sehr offensichtlich wird.
[0011] Wenn eine gewollte Sichtglaseinheit, die Trockenmittel im inneren Luftraum enthält,
belüftet wird, wird das Trockenmittel die Luft innerhalb der Einheit trocken erhalten,
bis es an seine Kapazität heran absorbiert hat. Da übliche Trockenmittel in zwei Richtungen
arbeiten, wirkt das Trockenmittel zunächst als Feuchtigkeitssenke. Mit anderen Worten,
das Trockenmittel wirkt so, dass es die Einheit auf eine relative Feuchtigkeit ins
Gleichgewicht bringt, sodass, wenn eine Scheibe kalt wird, Wasser auf der Scheibe
kondensieren wird. Dies verringert die relative Feuchtigkeit in der Einheit, was wiederum
weitere Feuchtigkeit aus dem Trockenmittel herauszieht. Die Einheit kondensiert dann
weiter, was zu einer tatsächlichen nass aussehenden Einheit führt.
[0012] Jedwede Glaseinheit, die versiegelt ist, wird einer internen Druckänderung im Glas
und "Kissen" als Antwort unterliegen. Die Größe der Bewegung des Glases, die erforderlich
ist, um die Druckänderung zu entlasten, ist direkt proportional zur Dicke der Einheit.
Die Länge oder Breite der Einheit ist von nachrangiger Wichtigkeit. In der Abfolge
von Tag zu Tag kann Glas leicht dieser Druckänderung begegnen, wenn der Abstand zwischen
den Scheiben 0,5 Zoll 1,27 cm beträgt. Bei 1 Zoll 2,54 cm oder darüber tritt in der
Regel Glasbruch auf, da es eine größere Menge an Luft in der Einheit gibt, die sich
ausdehnt, wenn sie erwärmt wird, und selbst wenn kein Bruch auftritt, gibt es einen
daraus herrührenden Zuwachs an Belastung auf die Dichtungen, der zu einer höheren
Häufigkeit des Ausfalls der Dichtung führt. Wenn Sichtglaseinheiten mit großer Dicke
hergestellt werden sollen, müssen diese Einheiten belüftet werden, um Druckdifferenzen
zu entlasten.
[0013] Die auftretenden Über- oder Unterdrücke führen zu einer starken Belastung der Abdichtungen
und der Glasscheiben, die bis zum Bruch der Scheiben führen kann. Von daher sind mit
diesen hermetisch dicht ausgeführten Isolierglasscheiben nur relativ kleine Scheibenzwischenräume
möglich.
[0014] Aus architektonischen und wärmeschutztechnischen Gründen erfordert der Markt allerdings
den Einbau von Isolierglasscheiben mit einem größeren Scheibenzwischenraum. Dadurch
können Sonnenschutzanlagen eingebaut und vor Witterungseinflüssen geschützt werden.
Zusätzlich können der Reinigungsaufwand von Mehrfachverglasungen reduziert und insgesamt
ökonomischer montierbare Verglasungen erstellt werden.
[0015] Die Vergrößerung des Scheibenzwischenraumes führt jedoch zu einer gravierenden Erhöhung
der vorhandenen Klimalasten. Es müssen also Vorkehrungen getroffen werden die auftretenden
Druckschwankungen zu reduzieren.
[0016] Wie bereits erwähnt gibt es für den Druckausgleich verschiedene technische Möglichkeiten.
So kann der Zwischenraum beispielsweise mittels Lüftungsgeräten mit getrockneter Luft
versorgt werden, und somit den vorhandenen Druckunterschied und das Kondensationsrisiko
ausgleichen. Diese Technik ist allerdings sehr aufwendig und erfordert eine ständige
Überwachung und Energieversorgung. Ein anderer Weg ist den Zwischenraum mit Außenluft
zu durchspülen. Hier besteht dann die Gefahr der vorzeitigen Verschmutzung der Konstruktion.
Allen bisherigen Ausführungen ist gemeinsam, dass der Aufbau der Konstruktion und/
oder die Montage relativ teuer ist, und auch Reparaturen und der Unterhalt aufwendig
sind.
[0017] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Mehrscheibenelement insbesondere
in Gestalt eines Isolierverglasungselement anzugeben, das einfach herzustellen ist,
einen großen Zwischenraum besitzt, in dem eine Sonnenschutzeinrichtung untergebracht
werden kann, einen effektiven Druckausgleich besitzt, und keinen zusätzlichen Aufwand
im Unterhalt benötigt.
[0018] Ferner soll ein entsprechendes Druckausgleichssystem angegeben werden, welches eine
wirksame Entlastung von Druckdifferenzen in einem Mehrscheibenelement ermöglicht,
ohne dass dabei die Gefahr einer Kondensation auftritt.
[0019] Diese Aufgabe bzw. Aufgaben wird bzw. werden erfindungsgemäß insbesondere durch den
Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
[0020] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft diese ein Mehrscheibenelement,
welches mindestens zwei Flächenelementen, wie beispielsweise Glasscheiben, aufweist,
die über einen Abstandshalterrahmen miteinander verbunden sind. Die Andichtung der
Flächenelemente an den Abstandshalterrahmen kann z.B. mittels einer dampfdichten Abdichtung
(z.B. Butyl) und einer zusätzlichen Verklebung (z.B. Silikon oder Thiokol) erfolgen.
Anstelle einer Glasscheibe als Flächenelement kann auch eine weitere Isolierglasscheibe
eingesetzt werden, um beispielsweise die Wärmedämmeigenschaften weiter anzupassen.
[0021] Gemäß Ausführungsformen besteht der Abstandshalterrahmen aus einem dampfdichten Material,
z.B. Aluminium, Edelstahl, Kunstsoff, und ist mit einem Hohlraum/Hohlräumen oder einer
Öffnung/Öffnungen ausgebildet. Einer oder mehrere Hohlräume oder Öffnungen werden
mit Trockenmittel gefüllt. Übliche Abstandshalter haben eine Breite von 7 bis 10 mm.
Das darin enthaltene Trockenmittel ist dafür ausgelegt, dass es die Isolierglaseinheit
bei hermetisch abgedichtetem Randverbund über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren
kondensatfrei hält. Bei der vorgeschlagenen Ausführungsform ist der Abstandshalter,
und damit der vorhandene Raum für das Trockenmittel, deutlich vergrößert. So liegt
die Breite des Abstandshalters bei der vorgeschlagenen Ausführung bei mindestens 20
mm. Je nach Elementgröße sind aber auch größere Breiten von 30 mm und mehr möglich.
[0022] Der Abstand der Flächenelemente kann von wenigen cm bis über 200 mm betragen. Zum
Druckausgleich wird der Scheibenzwischenraum (7) mittels eines Druckausgleichsystems
mit der Außenatmosphäre, dem Falzraum oder dem Innenraum verbunden.
[0023] Der Druckausgleich erfolgt in seiner bevorzugten Form mittels eines langgestreckter
Hohlraumes mit sehr kleinem Innendurchmesser.
[0024] Das Druckausgleichssystem kann in seiner einfachsten Bauweise als Kapillarrohr ausgeführt
sein. Das Kapillarrohr ist beispielsweise so dimensioniert, dass bei Temperaturänderungen
der Druckausgleich schnell genug erfolgen kann, aber dass der Luftaustausch dennoch
so behindert wird, dass der damit erfolgte Feuchteeintrag auf ein Minimum reduziert
wird. Je nach Größe der Isolierglaseinheit kann das Kapillarrohr von wenigen cm Länge
bis über 1 m lang sein. Der lichte Durchmesser des Kapillarrohres liegt vorzugsweise
zwischen 0,5 mm und 2 mm. Das Kapillarrohr kann entweder als gerades Rohrstück, als
einfaches oder mehrfach gebogenes Rohrstück oder als zu einer Spirale gewendeltem
Rohrstück ausgeführt sein. Anstelle eines spiralförmig gebogenen Rohrstückes kann
der Hohlraum auch durch gewindeähnliche Drehteile hergestellt werden.
[0025] Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von zwei oder mehreren parallel
angeordneten Kapillarrohren erwiesen. Hierdurch kann die Funktion des Druckausgleichsystems
noch weiter verbessert werden. Bei geringen Druckunterschieden reagiert das System
sehr träge. Erst bei höheren Drücken wird ein spürbarer Druckausgleich, und damit
Luftaustausch ermöglicht. Weiter hat die Verwendung von mehreren Kapillarrohren den
Vorteil, dass beim Ausfall eines der Röhrchen noch weitere Röhrchen da sind die ihre
Funktion erfüllen und somit eine erhöhte Funktionssicherheit erreicht wird.
[0026] In einer weiteren Ausgestaltung kann der Druckausgleich auch durch ein Ventil erfolgen,
dass ab einem gewissen Über- oder Unterdruck die Verbindung öffnet oder schließt,
und somit einen kontrollierten Druckausgleich erlaubt.
[0027] Um den Innenraum vor Verschmutzung zu schützen wird vor dem Druckausgleichssystem
vorzugsweise noch ein Feinfilter angebracht. Dieser Feinfilter ist in einer bevorzugten
Ausführung hydrophob. Das heißt, Wasser in flüssiger Form kann nicht durch das Filter,
sondern nur in Dampfform. Hierdurch wird das daran anschließende Druckausgleichssystem
entsprechend geschützt.
[0028] Das im Hohlraum des Abstandshalterrahmens untergebrachte Trockenmittel ist von seiner
Menge her so dimensioniert, dass es den Scheibenzwischenraum auf eine lange Nutzungsdauer
hin trocken halten kann.
[0029] Um die Vorteile des großen Scheibenzwischenraumes nun ausnutzen zu können, wird der
Abstandshalterrahmen auf einer Längsseite mit einem öffenbaren, aber dennoch dampfdicht
montierbaren Deckel versehen. Idealerweise wird diese Öffnung auf der Oberseite des
Elementes angebracht. Der Deckel kann als einfache Platte, oder auch als Profil oder
Kasten ausgeführt sein. Zum Ein- oder Ausbau der Sonnenschutzanlage oder sonstiger
technischer Einrichtungen wird der Deckel entfernt. Wird eine Sonnenschutzanlage eingebaut,
wird diese vorzugsweise an der Unterseite des Deckels befestigt, um sie einfach und
präzise in den Zwischenraum einführen zu können. Als Sonnenschutz können z.B. Raffstore-Anlagen
oder auch geeignete Stoff- oder Folienrollos verwendet werden.
[0030] Um einen Antrieb dieser Sonnenschutzanlagen oder sonstiger technischer Einrichtungen
zu ermöglichen können weitere abgedichtete Durchdringungen im Glas oder im Rahmenprofil
eingebracht werden. Der Antrieb von Sonnenschutzanlagen erfolgt beispielsweise am
besten automatisch mittels Elektromotoren. Für Motoren gibt es mehrere Positionen
und Einbaulagen.
[0031] In der einfachsten Ausführung wird der Motor direkt an der Sonnenschutzanlage montiert.
Dies hat aber den Nachteil, dass der Austausch eines Motors bei einem Defekt etwas
aufwendig ist, und dass sich der Motor in dem heißen Scheibenzwischenraum befindet,
was die Lebensdauer negativ beeinflussen kann.
[0032] Eine wartungstechnisch bessere Lösung ist die Montage des Motors außerhalb des Scheibenzwischenraumes.
Hierzu gibt es zwei bevorzugte Möglichkeiten: Bei der ersten Variante wird der Motor
in einem Raum oberhalb des Sonnenschutzanlage montiert. In diesem Fall ist der Deckel
als eine Art Kasten ausgebildet. Während die Sonnenschutzanlage unterhalb des Bodens
am Kasten befestigt wird, befindet sich der Motor innerhalb des Kastens. Der Antrieb
vom Motor zum Sonnenschutz erfolgt z.B. durch zwei Umlenkgetriebe und einer luftdichten
Durchführung der Antriebswelle. Der Raum, in dem sich der Motor befindet, ist über
den Falzraum an die Außenatmosphäre angeschlossen, und somit etwas kühler als im Scheibenzwischenraum.
Der Austausch des Motors kann ohne Öffnen des Scheibenzwischenraumes erfolgen. Hierzu
ist aber Zugang zum oberen Bereich des Fensterelementes notwendig. Für Reparaturen
am Sonnenschutz selbst kann der Kasten ausgebaut werden.
[0033] Bei der zweiten Variante wird der Motor des Antriebes der Sonnenschutzanlage auf
der Rauminnenseite angebracht. Hierzu wird eine luftdichte Durchführung der Antriebswelle
von der Sonnenschutzanlage nach außen eingebaut. Der Motor befindet sich dann leicht
zugänglich auf der Raumseite. Bei einem Defekt am Motor kann dieser dort leicht ausgetauscht
werden. Reparaturen am Sonnenschutz selbst erfolgen wie bei der ersten Variante.
[0034] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Druckausgleichssystem für
den Zwischenraum eines Mehrscheibenelements, welches mindestens zwei vorzugsweise
parallel zueinander angeordnete Flächenelemente aufweist, die an einem umlaufenden
Abstandshalterahmen vorzugsweise luft- und dampfdicht angebunden sind. Das erfindungsgemäße
Druckausgleichssystem weist eine Lufttrocknungseinheit mit einem regenerativen Trockenmittel
(Trockenmittelpaket) sowie ein Luftleitungssystem auf, über welches ein Luftaustauschen
zwischen dem Zwischenraum des Mehrscheibenelements und der Außenatmosphäre realisierbar
ist. Erfindungsgemäß ist das Luftleitungssystem derart ausgebildet, dass die beim
Luftaustausch zwischen dem Zwischenraum und der Außenatmosphäre zu kommunizierende
Luft das Trockenmittel (Trockenmittelpaket) der mindestens einen Lufttrocknungseinheit
passiert.
[0035] Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Luft, welche aufgrund eines erforderlichen
Luftaustausches von der Außenatmosphäre in den Zwischenraum geleitet wird, stets entsprechend
getrocknet wurde.
[0036] In einer bevorzugten Realisierung des erfindungsgemäßen Druckausgleichssystems ist
der mindestens einen Lufttrocknungseinheit ein aktives und/oder passives Heizsystem
zugeordnet, mit welchem vorzugsweise bedarfsweise das Trockenmittel erhitzt bzw. erwärmt
werden kann, um auf diese Weise eine Regeneration des Trocknungsmittels zu bewirken.
In diesem Zusammenhang bietet es sich an, wenn das Heizsystem eine Beschichtung mit
hoher Emissivität, einen Solarkollektor und/oder eine elektrische Heizung aufweist,
die vorzugsweise mindestens einen in dem Trockenmittel eingebetteten Heizkörper aufweist.
[0037] Als Trockenmittel bietet sich in diesem Zusammenhang insbesondere ein ab einer Temperatur
von 40 bis 50 °C regenerierbares Trockenmittel an, beispielsweise ein auf einem amorphen
Siliziumdioxid basierendes Trockenmittel.
[0038] Die Erfindung betrifft ferner ein Mehrscheibenelement, insbesondere Mehrscheiben-Isolierelement,
mit einem entsprechenden Druckausgleichssystem zum Egalisieren einer Druckdifferenz
zwischen dem Zwischenraum des Mehrscheibenelements und der Außenatmosphäre.
[0039] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Ausgleichen einer Druckdifferenz
zwischen einem von zwei Flächenelementen und einem die Flächenelemente umlaufenden
Abstandshalterahmen definierten Innenvolumen und einem Außenvolumen, wobei der Druckausgleich
durch einen Luftaustausch zwischen dem Innenvolumen und dem Außenvolumen realisiert
wird. Die beim Luftaustausch zwischen dem Innen- und Außenvolumen zu kommunizierende
Luft wird dabei an einem regenerativen Trockenmittel vorbeigeleitet und/oder durch
ein regeneratives Trockenmittel hindurchgeleitet, um bedarfsweise die Luft zu trocknen
oder das Trockenmittel zu regenerieren.
[0040] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung betrifft dieses eine Isolierglasscheibe
mit einem großen Scheibenzwischenraum und einem darin integrierten Sonnenschutz, wobei
die Isolierglasscheibe ein Druckausgleichssystem der zuvor genannten Art aufweist.
[0041] Nachfolgend werden exemplarische Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand
der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
[0042] Es zeigen:
- FIG. 1
- schematisch eine weitere exemplarische Ausführungsform eines Mehrscheibenelements
mit Druckausgleichssystem;
- FIG. 2
- schematisch eine weitere exemplarische Ausführungsform eines Mehrscheibenelements;
- FIG. 3
- schematisch eine weitere exemplarische Ausführungsform eines Mehrscheibenelements;
- FIG. 4
- schematisch eine weitere exemplarische Ausführungsform eines Mehrscheibenelements;
und
- FIG. 5
- schematisch eine weitere exemplarische Ausführungsform eines Mehrscheibenelements.
[0043] Die in den Zeichnungen schematisch dargestellten exemplarischen Ausführungsformen
betreffen Mehrscheibenelemente 22 in Gestalt von Isolierglasscheiben, welche sich
insbesondere dadurch auszeichnen, dass diese Isolierglasscheiben einen relativ großen
Scheibenzwischenraum 7 aufweisen. Gemäß Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Mehrscheibenelements
22 ist dieses mit einem Druckausgleichssystem 100 versehen. Gemäß weiteren Ausführungsformen
ist in dem Scheibenzwischenraum 7 eine Sonnenschutzanlage 10 integriert.
[0044] Isolierglasscheiben sind aus dem Bauwesen hinlänglich bekannt. In der Regel bestehen
Isolierglasscheiben aus mindestens zwei Glasscheiben, die über einen Randverbund miteinander
verbunden sind. Der Randverbund ist nahezu luft- und dampfdicht ausgeführt, und dichtet
den Zwischenraum zur Außenatmosphäre hin hermetisch ab. Dies ist notwendig, um den
Feuchteeintrag in den Zwischenraum möglichst zu minimieren.
[0045] Um die Isolierglasscheibe auf Jahre hinaus vor Kondensat zu schützen, befindet sich
im Zwischenraum eine definierte Menge an Trockenmittel. Dieses Trockenmittel ist meist
im Randverbund untergebracht. Die Menge des Trockenmittels reicht aus um eine hermetisch
abgedichtete Isolierglasscheibe auf ca 20 bis 30 Jahre kondensatfrei zu halten. Der
Randverbund selbst besteht meist aus einem Abstandshalterprofil aus Kunststoff oder
Metall, sowie einer Primär- und Sekundärdichtung. Dieser Ausführung ist aufgrund statischer
Anforderungen auf Isolierglasscheiben mit einem Scheibenzwischenraum von wenigen cm
beschränkt. Grund sind äußere Einflüsse Klimalasten, wie z.B. Temperaturunterschiede
oder Strahlung, die die Luft im Scheibenzwischenraum erwärmen oder abkühlen und so
zu hohem Überdruck oder Unterdruck führen können. Durch Einbauten im Zwischenraum,
z.B. durch Sonnenschutzlamellen, wird dieser Effekt noch deutlich erhöht. Die auftretenden
Über- oder Unterdrücke führen zu einer starken Belastung der Abdichtungen und der
Glasscheiben, die bis zum Bruch der Scheiben führen kann.
[0046] Wie schon eingangs erwähnt sind mit diesen hermetisch dicht ausgeführten Isolierglasscheiben
nur relativ kleine Scheibenzwischenräume möglich. Aus architektonischen und wärmeschutztechnischen
Gründen erfordert der Markt allerdings den Einbau von Isolierglasscheiben mit einem
größeren Scheibenzwischenraum. Dadurch können Sonnenschutzanlagen eingebaut und vor
Witterungseinflüssen geschützt werden. Zusätzlich können der Reinigungsaufwand von
Mehrfachverglasungen reduziert und insgesamt ökonomischer montierbare Verglasungen
erstellt werden.
[0047] Die Vergrößerung des Scheibenzwischenraumes führt zu einer gravierenden Erhöhung
der vorhandenen Klimalasten. Es müssen also Vorkehrungen getroffen werden die auftretenden
Druckschwankungen zu reduzieren. Für den Druckausgleich gibt es verschiedene technische
Möglichkeiten. So kann der Zwischenraum beispielsweise mittels Lüftungsgeräten mit
getrockneter Luft versorgt werden, und somit den vorhandenen Druckunterschied und
das Kondensationsrisiko ausgleichen. Diese Technik ist allerdings sehr aufwendig und
erfordert eine ständige Überwachung und Energieversorgung. Ein anderer Weg ist den
Zwischenraum mit Außenluft zu durchspülen. Hier besteht dann die Gefahr der vorzeitigen
Verschmutzung der Konstruktion. Allen bisherigen Ausführungen ist gemeinsam, dass
der Aufbau der Konstruktion und/ oder die Montage relativ teuer ist, und auch Reparaturen
und der Unterhalt aufwendig sind.
[0048] Die Aufgabe besteht nun darin, ein Mehrscheibenelement insbesondere in Gestalt eines
Isolierverglasungselements zu entwerfen, das einfach herzustellen ist, einen großen
Zwischenraum besitzt, in dem beispielsweise eine Sonnenschutzeinrichtung untergebracht
werden kann, einen effektiven Druckausgleich besitzt, und keinen zusätzlichen Aufwand
im Unterhalt benötigt.
[0049] Wie es beispielsweise schematisch in FIG. 2 dargestellt ist, besteht eine exemplarische
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrscheibenelements 22 aus mindestens zwei
Glasscheiben 1, 2, die über ein Abstandshalterahmen 3 miteinander verbunden sind.
Eine Andichtung 4 der Glasscheiben 1, 2 an den Abstandshalterahmen 3 kann beispielsweise
mittels einer dampfdichten Abdichtung z. B. Butyl und einer zusätzlichen Verklebung
z. B. Silikon oder Thiokol erfolgen.
[0050] Anstatt einer Glasscheibe 2 kann auch eine weitere Isolierglasscheibe eingesetzt
werden, um beispielsweise die Wärmedämmeigenschaften des Mehrscheibenelements 22 weiter
anzupassen.
[0051] Wie es der Darstellung in FIG. 1 und 4 entnommen werden kann, ist in dem Scheibenzwischenraum
7 ein Druckausgleichssystem 100 integriert. Dieses Druckausgleichssystem 100 weist
eine Lufttrocknungseinheit 16 mit einem regenerativen Trockenmittel 6 (Trockenmittelpaket)
auf. Des Weiteren weist das Druckausgleichssystem 100 ein Luftleitungssystem 17 auf,
über welches ein Luftaustausch zwischen dem Scheibenzwischenraum 7 und der Außenatmosphäre
realisierbar ist. Bei der in FIG. 1 dargestellten exemplarischen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Scheibenelements 22 ist das Luftleitungssystem 17 derart ausgebildet,
dass die beim Luftaustausch zwischen dem Scheibenzwischenraum 7 und der Außenatmosphäre
zu kommunizierende Luft das Trockenmittel 6 (Trockenmittelpaket) der mindestens einen
Lufttrocknungseinheit 16 passiert.
[0052] Im Einzelnen weist bei der exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrscheibenelements
22 gemäß FIG. 1 das Luftleitungssystem 17 einen Zwischenraumseitigen Lufteinlass 18
und einen hiermit über einen Leitungsabschnitt kommunizierenden außenraumseitigen
Luftauslass 19 auf, wobei der Leitungsabschnitt derart ausgebildet ist, dass die bei
einem Luftaustausch zu kommunizierende Luft das Trockenmittel 6 der mindestens einen
Trocknungseinheit 16 passiert.
[0053] Die Lufttrocknungseinheit 16 weist in bevorzugter Weise ein Gehäuse 20 auf, in welchem
das Trockenmittel 6 aufgenommen ist, wobei das Luftleitungssystem 17 ausgebildet ist,
mit dem Inneren des Gehäuses 20 zu kommunizieren.
[0054] Gemäß der exemplarischen Ausführungsform, wie sie in FIG. 1 und 4 dargestellt ist,
ist der Lufttrocknungseinheit 16 ein Heizsystem zugeordnet, um vorzugsweise bedarfsweise
das Trockenmittel 6 insbesondere zum Zwecke einer Regeneration hiervon zu erhitzen
bzw. zu erwärmen. Bei dem Heizsystem handelt es sich um ein aktives und/oder passives
Heizsystem.
[0055] Wie in FIG. 4 schematisch angedeutet, umfasst das Heizsystem 21 eine Beschichtung
mit hoher Emissivität bzw. einen Solarkollektor. Alternativ oder zusätzlich hierzu
ist es aber auch denkbar, wenn das Heizsystem 21 eine elektrische Heizung aufweist,
die vorzugsweise mindestens einen in dem Trockenmittel 6 eingebetteten Heizkörper
umfasst.
[0056] Das Heizsystem 21 ist insbesondere ausgebildet, die bei einem Luftaustausch von dem
Scheibenzwischenraum 7 zur Außenatmosphäre abzuführende Luft zu erwärmen, und zwar
bevor die Luft das Trockenmittel 6 passiert, wobei vorzugsweise hierzu ein zwischen
dem zwischenraumseitigen Lufteinlass 18 und der Lufttrocknungseinheit 16 vorgesehener
Leitungsabschnitt des Luftleitungssystems 17 zumindest bereichsweise mäanderförmig
ausgebildet ist, wobei auf und/oder in der Nähe des mäanderförmigen Bereiches 23 eine
Beschichtung mit hoher Emissivität vorgesehen ist.
[0057] Das Trockenmittel 6 der Lufttrocknungseinheit 16 ist vorzugsweise ein ab einer Temperatur
von etwa 40 bis 50° C regenerierbares Trockenmittel, wie beispielsweise ein auf einem
amorphen Siliziumdioxyd basierendes Trockenmittel.
[0058] Der Darstellung in FIG. 1 ist ferner zu entnehmen, dass in dem Leitungsabschnitt
des Luftleitungssystems 17, welcher zwischen der Trocknungseinheit 16 und dem außenraumseitigen
Lufteinlass 19 liegt, eine Strömungsdrossel 24 vorgesehen ist.
[0059] In FIG. 4 ist schematisch eine weitere exemplarische Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Mehrscheibenelements 22 mit integriertem Druckausgleichssystem 100 dargestellt. In
funktioneller Hinsicht ist das bei der Ausführungsform gemäß FIG. 2 zum Einsatz kommende
Druckausgleichssystem 100 vergleichbar mit dem Druckausgleichssystem 100, welches
zuvor unter Bezugnahme auf die Darstellung in FIG. 1 beschrieben wurde.
[0060] Bei der in FIG. 1 gezeigten Ausführungsform besteht der Abstandshalterahmen 3 aus
einem dampfdichten Material, z. B. Aluminium, und ist mit Hohlräumen 5 bzw. entsprechenden
Öffnungen ausgebildet. Einer oder mehrere Hohlräume 5 oder Öffnungen können mit Trockenmittel
6 gefüllt sein. Der Abstand der Scheiben 1, 2 kann von wenigen Zentimetern bis über
20 Zentimeter betragen. Zum Druckausgleich wird der Scheibenzwischenraum 7 mittels
des zuvor beschriebenen Druckausgleichssystems 100 mit der Außenatmosphäre, dem Falzraum
oder dem Innenraum verbunden.
[0061] Grundsätzlich kann das Druckausgleichssystem in seiner einfachsten Bauweise als Kapillarrohr
ausgeführt sein. Das Kapillarrohr 8 ist so dimensioniert, dass bei Temperaturänderungen
der Druckausgleich schnell genug erfolgen kann, aber dass der Luftaustausch dennoch
so behindert wird, dass der damit erfolgte Feuchteeintrag auf ein Minimum reduziert
wird. Je nach Größe der Isolierglaseinheit kann das Kapillarrohr von wenigen cm Länge
bis über 1 m lang sein. Der lichte Durchmesser des Kapillarrohres liegt zwischen 0,5
mm und 2 mm.
[0062] Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von zwei oder mehreren parallel
angeordneten Kapillarrohren erwiesen. Hierdurch kann die Funktion des Druckausgleichsystems
noch weiter verbessert werden. Bei geringen Druckunterschieden reagiert das System
sehr träge. Erst bei höheren Drücken wird ein spürbarer Druckausgleich, und damit
Luftaustausch ermöglicht. Weiter hat die Verwendung von mehreren Kapillarrohren den
Vorteil, dass beim Ausfall eines der Röhrchen noch weitere Röhrchen da sind die ihre
Funktion erfüllen und somit eine erhöhte Funktionssicherheit erreicht wird.
[0063] In einer weiteren Ausgestaltung kann der Druckausgleich auch durch ein Ventil erfolgen,
dass ab einem gewissen Über- oder Unterdruck die Verbindung öffnet oder schließt,
und somit einen kontrollierten Druckausgleich erlaubt.
[0064] Um den Innenraum vor Verschmutzung zu schützen wird vor dem Druckausgleichssystem
vorzugsweise noch ein Feinfilter angebracht. Dieser Feinfilter ist in einer bevorzugten
Ausführung hydrophob. Das heißt, Wasser in flüssiger Form kann nicht durch das Filter,
sondern nur in Dampfform. Hierdurch wird das daran anschließende Druckausgleichssystem
entsprechend geschützt.
[0065] Das im Hohlraum untergebrachte Trockenmittel 6 ist von seiner Menge her so dimensioniert,
dass es den Scheibenzwischenraum auf eine lange Nutzungsdauer hin trocken halten kann.
[0066] Um die Vorteile des großen Scheibenzwischenraumes nun ausnutzen zu können, wird bei
Ausführungsformen der Erfindung der Abstandshalterrahmen auf einer Längsseite mit
einem offenbaren, aber dennoch dampfdicht montierbaren Deckel 9 versehen. Idealerweise
wird diese Öffnung auf der Oberseite des Elementes angebracht. Der Deckel 9 kann als
einfache Platte, oder auch als Profil oder Kasten ausgeführt sein. Zum Ein- oder Ausbau
der Sonnenschutzanlage 10 oder sonstiger technischer Einrichtungen wird der Deckel
9 entfernt. Wird eine Sonnenschutzanlage 10 eingebaut, wird diese vorzugsweise an
der Unterseite des Deckels 9 befestigt, um sie einfach und präzise in den Zwischenraum
einführen zu können. Als Sonnenschutz können z.B. Raffstore-Anlagen oder auch geeignete
Stoff- oder Folienrollos verwendet werden.
[0067] Um einen Antrieb dieser Sonnenschutzanlagen oder sonstiger technischer Einrichtungen
zu ermöglichen, können weitere abgedichtete Durchdringungen im Glas oder im Rahmenprofil
eingebracht werden. Der Antrieb von Sonnenschutzanlagen erfolgt beispielsweise am
besten automatisch mittels Elektromotoren.
[0068] Für Motoren gibt es mehrere Positionen und Einbaulagen. In der einfachsten Ausführung
wird der Motor direkt an der Sonnenschutzanlage montiert. Dies hat aber den Nachteil,
dass der Austausch eines Motors bei einem Defekt etwas aufwendig ist, und dass sich
der Motor in dem heißen Scheibenzwischenraum befindet, was die Lebensdauer negativ
beeinflussen kann. Eine wartungstechnisch bessere Lösung ist die Montage des Motors
außerhalb des Scheibenzwischenraumes. Hierzu gibt es folgende bevorzugte Möglichkeiten:
Bei der ersten Variante (FIG. 2) wird der Motor 11 in einem Raum 12 oberhalb des Sonnenschutzanlage
montiert. In diesem Fall ist der Deckel 9 als eine Art Kasten ausgebildet. Während
die Sonnenschutzanlage 10 unterhalb des Bodens am Kasten befestigt wird, befindet
sich der Motor 11 innerhalb des Kastens. Der Antrieb vom Motor 11 zum Sonnenschutz
erfolgt z.B. durch 2 Umlenkgetriebe 13 und einer luftdichten Durchführung 14 der Antriebswelle
15. Der Raum 12 in dem sich der Motor 11 befindet ist über den Falzraum an die Außenatmosphäre
angeschlossen, und somit etwas kühler als im Scheibenzwischenraum 7. Der Austausch
des Motors 11 kann ohne Öffnen des Scheibenzwischenraumes 7 erfolgen. Hierzu ist aber
Zugang zum oberen Bereich des Fensterelementes notwendig. Für Reparaturen am Sonnenschutz
selbst kann der Kasten 9 ausgebaut werden.
[0069] Bei der zweiten Variante (FIG. 3) wird der Motor 11 auf der Rauminnenseite angebracht.
Hierzu wird eine luftdichte Durchführung 14 der Antriebswelle 15 von der Sonnenschutzanlage
10 nach außen eingebaut. Der Motor 11 befindet sich dann leicht zugänglich auf der
Raumseite. Bei einem Defekt am Motor 11 kann dieser dort leicht ausgetauscht werden.
Reparaturen am Sonnenschutz 10 selbst erfolgen wie bei der ersten Variante.
[0070] Damit der Motor 11 nicht sichtbar ist, kann er beispielsweise oberhalb einer abgehängten
Decke angebracht werden. Eine weitere Möglichkeit wäre das Abdecken des Motors 11
mit einem Profil oder ähnlichem.
[0071] Bei einer weiteren Variante (FIG. 4 und 5) wird der öffenbare Deckel auf der Innenseite
des Elementes angebracht. Dazu wird die innenliegende Glasscheibe kürzer ausgeführt.
Der jetzt offene Bereich wird durch einen Rahmen mit innenliegendem Deckel ersetzt.
Der Rahmen 16 ist im oberen und seitlichen Bereich so breit, dass er für die Klemmung
der Glasscheibe verwendet werden kann. Ziel bei dieser Ausführung dabei ist, dass
auch bei eingebauter Isolierglasscheibe der Deckel geöffnet werden kann. Der umlaufende
Rahmen ist dabei in wärmegedämmter Ausführung. Dies kann entweder durch eine Zwischenlage
mit geringem Wärmeleitwert erfolgen, oder durch ein thermisch getrenntes Verbundprofil.
[0072] Wie bei den anderen Varianten auch kann der Deckel luft- und dampfdicht am Rahmen
angedichtet werden, und schließt somit den Zwischenraum zwischen den beiden Glasscheiben
hermetisch ab.
[0073] Bei kleinen bzw. schmalen Elementen wird die Last der Glasscheiben in erster Linie
auf die seitlichen Pfosten übertragen. Der oberhalb der Glasscheibe liegende Rahmen
17 hat hier nur eine Dichtfunktion. Bei Verwendung von breiteren Elementen ist der
untere Rahmen statisch so auszuführen, dass die obere Glaskante Druck- und Soglasten
dort einleiten kann. Dies kann im einfachsten Fall durch ein größeres Rahmenprofil
18 erfolgen. Sollte der Bauraum nicht mehr ausreichen wird vorgeschlagen den Deckel
so auszuführen, dass er am oberen horizontalen Profil biegesteif angebunden werden
kann, und nach dem Verschrauben mit dem unteren Rahmenprofil die dort anliegende Glaskante
statisch stützen kann.
[0074] In einer weiteren Ausgestaltung kann der Deckel auch so gestaltet werden, dass er
wie ein Träger wirkt, der links und rechts am Pfosten befestigt ist.
[0075] Allen Varianten ist gemeinsam, dass das vorgeschlagene Element als komplette Einheit
hergestellt und wie eine marktübliche Isolierglasscheibe montiert werden kann.
[0076] Im Normalfall ist die Menge des Trockenmittels so dimensioniert, dass damit eine
durchschnittliche Lebensdauer einer herkömmlichen Isolierglasscheibe erreicht wird.
[0077] In einer weiteren Ausführungsform wird in die Verbindungsleitung zwischen Zwischenraum
und Außenatmosphäre ein zusätzliches Trockenmittelpaket eingebaut. Im Falle der Abkühlung
strömt die Luft von außen zuerst durch das Kapillarrohr und wird dort auf ein Minimum
gedrosselt. Dann strömt sie durch das Trockenmittelpaket und gibt dort die Feuchtigkeit
ab. Bei Erwärmung des Zwischenraumes z.B. bei Einstrahlung von Sonnenlicht dehnt sich
die Luft aus und wird durch das Trockenmittel hindurch wieder hinaus gedrückt. Ist
jetzt die ausströmende Luft und/oder das Trockenmittel warm genug wird das Trockenmittel
wieder die Feuchtigkeit an die durchströmende Luft abgeben, und damit wieder trocknen.
Als Trockenmittel wird hier ein Material verwendet, dass bereits ab ca. 50°C Feuchtigkeit
wieder abgeben kann.
[0078] Die Kunst besteht jetzt darin beim Ausströmen der Luft eine Temperatur von ca. 50°C
zu erreichen. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, dass das Trockenmittel in
einer Art Solarkollektor 20 eingebaut wird. Bei einem Solarkollektor handelt es sich
um ein Bauteil, dass mit einer hoch absorptiven Oberfläche versehen ist und die eingestrahlte
Energie der Sonne nahezu vollständig in Wärmeenergie umwandelt. In der einfachsten
Form kann der Solarkollektor nur aus einem dunkelfarbigen, gut wärmeleitbaren Material
bestehen.
[0079] Durch diese Vortrocknung wird das in den Profilen vorhandene Trockenmittel vor einer
übermäßigen Sättigung bewahrt.
[0080] Die Aufheizung des Trockenmittels im Trockenmittelpaket könnte aber auch durch eine
elektrische Heizung erfolgen. Bei dieser Heizung handelt es sich um einen einfachen
Widerstand der sich bei Durchströmung von Strom erwärmt. Die Stromversorgung könnte
entweder von der Sonnenschutzanlage entnommen werden, oder der benötigte Strom wird
durch einen integriertes Photovoltaikelement mit Akku bereitgestellt. Dieses Element
könnte völlig autark arbeiten. Da es keine beweglichen Teile besitzt ist es sehr langlebig.
[0081] Beim Trockenmittel für das Trockenpaket kann beispielsweise ein Silicagel verwendet
werden. Neben dem Silicagel kann auch ein Molekularsieb zum Einsatz kommen. Silicagel
ist amorphes Siliziumdioxid
[0082] In einer weiteren Ausgestaltung sind an den mit Trockenmittel gefüllten Hohlräumen
Öffnungsmöglichkeiten 21 vorhanden die es erlauben das Trockenmittel auszutauschen.
Die Öffnungsmöglichkeiten können sowohl auf der Außenseite der Profile angebracht
sein, wie auch auf der Innenseite. Als besonders vorteilhaft hat sich die Anbringung
der Öffnungsmöglichkeit im Bereich des öffenbaren Deckels gezeigt. In diesem Bereich
kann einfach eine Zugänglichkeit zu den Trockenmittelhohlräumen geschaffen werden.
Das Trockenmittel kann dann durch die Öffnungen hindurch ausgetauscht werden. Diese
kann z.B. durch eine Saugvorrichtung erfolgen. Ist das Trockenmittel entfernt kann
neues oder regeneriertes Trockenmittel wiedereingeführt werden. Hierdurch kann die
Funktion des Isolierglaselementes um lange Zeit verlängert werden.
[0083] Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung betrifft diese eine Isolierverglasung,
bestehend aus mindestens zwei Glasscheiben 1, 2 und einem umlaufenden Abstandshalterrahmen
3, an dem die Glasscheiben luft- und dampfdicht angebunden sind, wobei der Abstand
zwischen den Glasscheiben 1, 2 größer als 30 mm ist, wobei der Abstandshalterrahmen
3 einen oder mehrere Hohlräume 5 und/oder Öffnungen aufweist, die mit einem Trockenmittel
6 ausgefüllt werden, und wobei der Zwischenraum an mindestens einer Seite geöffnet
werden kann, um technische Einrichtungen für den Sonnen- oder Blendschutz, den Schallschutz
oder anderen Anforderungen einzubringen, und anschließend wieder dampfdicht verschlossen
werden kann, und wobei der Scheibenzwischenraum 7 mit mindestens einem Druckausgleichssystem
8 mit der Außenatmosphäre verbunden ist.
[0084] Der Abstandshalterrahmen 3 kann dabei an mindestens einer Seite mittels eines Deckels
geöffnet werden.
[0085] Mindestens eine der beiden Glasscheiben kann kürzer ausgeführt sein, wobei der restliche
Bereich als Rahmen 16, 17, 18 mit Deckel 9 ausgeführt ist.
[0086] Der am Abstandshalterrahmen 3 vorhandene Deckel 9 kann derart befestigt werden, dass
er statische Lasten vom oberen Profil bis zum unteren Rahmenprofil übertragen kann.
[0087] Der Deckel 9 kann als Profil oder als Kasten ausgebildet sein.
[0088] Der Abstandshalterrahmen 3 kann einen derart großen Hohlraum 5 aufweisen, dass dort
ausreichend viel Trockenmittel 6 eingefüllt werden können.
[0089] Es können verschließbare Öffnungen 21 an dem Hohlraum für das Trockenmittel vorhanden
sein, durch die hindurch das Trockenmittel ausgetauscht werden kann.
[0090] Der Antriebsmotor 11 kann innerhalb des als Kasten ausgebildeten Deckels 9 befindet.
[0091] Gemäß Ausführungsformen kann die Antriebswelle 15 mittels einer nahezu luftdichten
Durchführung 14 durch den Boden des Deckels 9 geführt werden.
[0092] Gemäß Ausführungsformen kann der Antrieb 11 auf der Rauminnenseite liegen.
[0093] Gemäß Ausführungsformen kann die Antriebswelle 15 mittels einer einer nahezu luftdichten
Durchführung 14 durch eine Bohrung in der Glasscheibe 2 geführt werden.
[0094] Gemäß Ausführungsformen kann sich in der Verbindungsleitung zwischen Zwischenraum
und Außenatmosphäre ein zusätzliches Trockenmittelpaket 19 befinden, durch das die
ein- und ausströmende Luft geführt wird.
[0095] Gemäß Ausführungsformen kann sich in dem Trockenmittelpaket ein Trockenmittel befinden,
das bereits bei Temperaturen ab ca. 40 bis 50 °C Feuchtigkeit wieder an die durchströmende
Luft abgeben kann.
[0096] Gemäß Ausführungsformen kann das Trockenmittelpaket wärmeleitend mit einem Solarkollektor
20 verbunden sein und somit bei Einstrahlung von Sonnenlicht erwärmt.
[0097] Gemäß Ausführungsformen kann das Trockenmittelpaket durch ein Heizelement aufgeheizt
werden.
[0098] Gemäß Ausführungsformen kann das Druckausgleichselement aus einem zu einer Spirale
gewickelten Kapillarrohr bestehen.
[0099] Gemäß Ausführungsformen kann das Druckausgleichselement aus einem Ventil bestehen,
das bei Über- oder Unterdruck einen Druckausgleich ermöglicht.
1. Mehrscheibenelement (22), insbesondere Mehrscheiben-Isolierelement, welches Folgendes
aufweist:
- mindestens zwei vorzugsweise parallel zueinander angeordnete Flächenelemente (1,
2), insbesondere Glasflächenelemente;
- einen umlaufenden Abstandshalterahmen (3), an welchem die mindestens zwei Flächenelemente
(1, 2) vorzugsweise luft- und dampfdicht angebunden sind; und
- ein Druckausgleichssystem (8) für den Zwischenraum (7) des Mehrscheibenelements
(22),
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens zwei Flächenelemente (1, 2) an dem umlaufenden Abstandshalterahmen
(3) derart angebunden sind, dass ein Abstand zwischen den Flächenelementen (1, 2)
mindestens 50 mm beträgt, und
dass der Abstandshalterahmen (3) eine luft- und dampfdicht verschließbare Öffnung aufweist,
über welche Zugriff auf gegebenenfalls in dem von den Flächenelementen (1, 2) und
dem Abstandshalterahmen (3) eingeschlossenen Zwischenraum (7) vorgesehene Bauteile
oder Komponenten möglich ist.
2. Mehrscheibenelement (22) nach Anspruch 1,
wobei dem Abstandshalterahmen (3) ein Deckel (9) zugeordnet ist zum bedarfsweisen
luft- und dampfdichten Verschließen der Öffnung des Abstandshalterahmens (3); und/oder
wobei der Abstandshalterahmen (3) an mindestens einer Seite einen Hohlraum für Trockenmittel
aufweist, der mindestens 20 mm beträgt.
3. Mehrscheibenelement (22) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei ein der mindestens zwei Flächenelemente (1, 2) kürzer ausgeführt ist, und wobei
der restliche Bereich als Rahmen mit Deckel (9) ausgeführt ist.
4. Mehrscheibenelement (22) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei dem Abstandshalterahmen (3) ein Deckel (9) zugeordnet ist zum bedarfsweisen
luft- und dampfdichten Verschließen der Öffnung des Abstandshalterahmens (3), wobei
der Deckel (9) derart befestigbar ist, dass der statische Lasten von einem oberen
Profil bis zum unteren Rahmenprofil übertragen kann.
5. Mehrscheibenelement (22) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
wobei der Deckel (9) als Profil oder als Kasten ausgebildet ist.
6. Mehrscheibenelement (22) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei in dem von dem Flächenelementen
(1, 2) und dem Abstandshalterahmen (3) eingeschlossenen Zwischenraum (7) eine bedarfsweise
aktivierbare Sonnen- und/oder Blendschutzeinrichtung (10) aufgenommen ist, wobei die
Sonnen- und/oder Blendschutzeinrichtung (10) vorzugsweise einen Antrieb zum Manipulieren
der Einrichtung aufweist, wobei der Antrieb zumindest bereichsweise außerhalb des
von den Flächenelementen (1, 2) und dem Abstandshalterahmen (3) eingeschlossenen Zwischenraum
(7) vorgesehen ist.
7. Mehrscheibenelement (22) nach Anspruch 6,
wobei der Antrieb einen Antriebsmotor (11) aufweist, welcher innerhalb eines als Kasten
ausgebildeten Deckels (9) angeordnet ist, und wobei der Antrieb eine Antriebswelle
(15) aufweist, welche mittels einer zumindest im Wesentlichen luftdichten Durchführung
(14) durch einen Boden des Deckels (9) geführt wird; oder
wobei der Antrieb einen Antriebsmotor aufweist, welcher in der Rauminnenseite angeordnet
ist, und wobei der Antrieb eine Antriebswelle (15) aufweist, welche mittels einer
zumindest im Wesentlichen luftdichten Durchführung (14) durch eine Bohrung in einer
der beiden Flächenelemente (1, 2) geführt wird.
8. Mehrscheibenelement (22) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei der Abstandshalterrahmen (3) einen Hohlraum (5) aufweist, in welchem vorzugsweise
in einer austauschbaren Weise ein Trockenmittel (6) (6) eingefüllt ist, wobei dem
Abstandshalterrahmen (3) eine verschließbare Öffnungen (21) zugeordnet ist zum bedarfsweisen
Austauschen des Trockenmittels (6).
9. Mehrscheibenelement (22) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Druckausgleichssystem
(100) Folgendes aufweist:
- mindestens eine Lufttrocknungseinheit (16) mit einem regenerativen Trockenmittel
(6), wobei das Trockenmittel (6) vorzugsweise ein ab einer Temperatur von etwa 40
bis 50° C regenerierbares Trockenmittel (6) ist, insbesondere ein auf einem amorphen
Siliziumdioxid basierendes Trockenmittel (6); und
- ein Luftleitungssystem (8, 17, 23), über welches ein Luftaustausch zwischen dem
Zwischenraum (7) und der Außenatmosphäre realisierbar ist,
wobei das Luftleitungssystem (8, 17, 23) derart ausgebildet ist, dass die beim Luftaustausch
zwischen dem Zwischenraum (7) und der Außenatmosphäre zu kommunizierende Luft das
Trockenmittel (6) der mindestens einen Lufttrocknungseinheit (16) passiert.
10. Druckausgleichssystem (100) nach Anspruch 9,
wobei das Luftleitungssystem (8, 17, 23) einen zwischenraumseitigen Lufteinlass (18)
und einen hiermit über einen Leitungsabschnitt kommunizierenden außenraumseitigen
Luftauslass (19) aufweist, wobei der Leitungsabschnitt derart ausgebildet ist, dass
die bei einem Luftaustausch zu kommunizierende Luft das Trockenmittel (6) der mindestens
einen Lufttrocknungseinheit (16) passiert.
11. Druckausgleichssystem (100) nach Anspruch 9 oder 10,
wobei die mindestens eine Lufttrocknungseinheit (16) ein Gehäuse (20) aufweist, in
welchem das Trockenmittel (6) aufgenommen ist, wobei das Luftleitungssystem (8, 17,
23) ausgebildet ist, mit dem Gehäuseinneren zu kommunizieren.
12. Druckausgleichssystem (100) nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
wobei der mindestens einen Lufttrocknungseinheit (16) ein aktives und/oder passives
Heizsystem (21) zugeordnet ist zum vorzugsweise bedarfsweisen Erhitzen bzw. Erwärmen
des Trocknungsmittels (6), insbesondere zum Zwecke der Regeneration hiervon, wobei
das Heizsystem (21) vorzugsweise eine Beschichtung mit hoher Emissivität, einen Solarkollektor
und/oder eine elektrische Heizung aufweist, die vorzugsweise mindestens einen in dem
Trockenmittel (6) eingebetteten Heizkörper aufweist.
13. Druckausgleichssystem (100) nach Anspruch 12,
wobei das Heizsystem (21) ausgebildet ist, die bei einem Luftaustausch von dem Zwischenraum
(7) zur Außenatmosphäre abzuführende Luft zu erwärmen, und zwar bevor die Luft das
Trockenmittel (6) passiert, wobei vorzugsweise hierzu ein zwischen einem zwischenraumseitigen
Lufteinlass (18) und der mindestens einen Lufttrocknungseinheit (16) vorgesehener
Leitungsabschnitt des Luftleitungssystems zumindest bereichsweise mäanderförmig ausgebildet
und auf und/oder in der Nähe des mäanderförmigen Bereiches (23) eine Beschichtung
mit hoher Emissivität vorgesehen ist.
14. Druckausgleichssystem (100) nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
wobei in einem Leitungsabschnitt des Luftleitungssystems (17), welcher zwischen der
mindestens einen Lufttrocknungseinheit (16) und einem außenraumseitigen Lufteinlass
(18) liegt, oder an einem außenraumseitigen Lufteinlass (18) des Luftleitungssystems
(17) selber eine Strömungsdrossel (24), insbesondere in Gestalt eines Kapillarsystems,
und/oder ein Ventilsystem vorgesehen ist, welches bei einer vorab festgelegten Druckdifferenz
öffnet.
15. Verfahren zum Ausgleichen einer Druckdifferenz zwischen einem von zwei Flächenelementen
(1, 2) und einem die Flächenelemente (1, 2) umlaufenden Abstandshalterahmen (3) definierten
Innenvolumen und einem Außenvolumen, wobei der Druckausgleich durch einen Luftaustausch
zwischen dem Innenvolumen und dem Außenvolumen realisiert wird, wobei die beim Luftaustausch
zwischen dem Innen- und Außenvolumen zu kommunizierende Luft an einem regenerativen
Trockenmittel (6) vorbeigeleitet und/oder durch ein regeneratives Trockenmittel (6)
hindurchgeleitet wird zum bedarfsweisen Trocknen der Luft oder zum bedarfsweisen Regenerieren
des Trocknungsmittels (6), wobei zum Zwecke der Regenerierung des Trocknungsmittels
(6) das Trockenmittel (6) und/oder die an dem Trockenmittel (6) vorbeizuleitende bzw.
durch das Trockenmittel (6) hindurchzuleitende Luft erwärmt werden bzw. wird, vorzugsweise
zumindest teilweise mit Hilfe eines Sonnenkollektors und/oder einer Beschichtung mit
hoher Emissivität.