[0001] Die Anmeldung betrifft ein Zugangssystem, umfassend mindestens ein Gatearray mit
mindestens einem in mindestens zwei Richtungsbetriebsarten betreibbaren Gate, wobei
das Gate bei einer ersten Richtungsbetriebsart dazu eingerichtet ist, Zugang von einem
unkontrollierten Bereich zu einem kontrollierten Bereich zu ermöglichen, und das Gate
bei einer weiteren Richtungsbetriebsart dazu eingerichtet ist, Zugang von dem kontrollierten
Bereich zu dem unkontrollierten Bereich zu ermöglichen. Bei einer weiteren Richtungsbetriebsart
("bidirektional") kann das Gate den kontrollierten Zugang in beide Richtungen ermöglichen.
Darüber hinaus betrifft die Anmeldung ein Verfahren zum Betreiben eines Zugangssystems.
[0002] Der Zugang (bzw. Eingang) von einem unkontrollierten Bereich zu einem kontrollierten
Bereich und/oder der Zugang (bzw. Ausgang) von einem kontrollierten Bereich zu einem
unkontrollierten Bereich kann mit Hilfe eines Zugangssystems gesteuert werden. Ein
Zugangssystem verfügt über mindestens ein Gatearray bzw. eine Gateanordnung. Ein Gatearray
umfasst mindestens ein Gate bzw. eine Durchgangssperre. Durch ein Gate kann sichergestellt
werden, dass nur autorisierte Nutzer das Gate passieren können, um in den kontrollierten
Bereich zu gelangen und/oder den kontrollierten Bereich zu verlassen.
[0003] Bekannte Gatearrays sind dazu konfiguriert, die Zugangsberechtigung durch ein Gate
zu prüfen.
[0004] Herkömmliche Zugangssysteme umfassen mindestens ein Gatearray mit zwei oder mehr
Gates. Mindestens ein erstes Gate wird in einem ersten fest vorgegebenen Richtungsmodus
betrieben und mindestens ein zweites Gate wird in einem zweiten fest vorgegebenen
Richtungsmodus betrieben. Hierdurch wird insbesondere erreicht, dass durch das erste
Gate Nutzer in einen kontrollierten Bereich gelangen und durch das zweite Gate diesen
Bereich wieder verlassen können.
[0005] Problematisch hieran ist, dass stets mindestens ein Gate für die Eingangsrichtung
(von dem unkontrollierten Bereich in den kontrollierten Bereich) und mindestens ein
weiteres Gate für die Ausgangsrichtung (von dem kontrollierten Bereich in den kontrollierten
Bereich) benötigt werden. In großen Gatearrays, beispielsweise an großen U-Bahnstation
oder großen Gebäudekomplexen und dergl., sind eine Vielzahl von Gates für die Eingangsrichtung
und eine Vielzahl von Gates für die Ausgangsrichtung vorgesehen. Hierbei kann es jedoch
Zeiten geben, in denen ein Gatearray von Nutzer nahezu nur in eine Richtung passiert
wird. Beispielsweise gibt es Zugangssysteme, bei denen am Vormittag eine Vielzahl
von Nutzern den kontrollierten Bereich betreten möchte, während eine Vielzahl an Nutzern
diesen kontrollierten Bereich am Abend wieder verlassen möchte.
[0006] Zur Lösung dieser Problematik ist es aus dem Stand der Technik bekannt, steuerbare
Gatearrays zu verwenden. So kann ein Gatearray mindestens ein erstes Gate umfassen,
das in mindestens zwei Richtungsbetriebsarten betreibbar ist. Beispielsweise kann
ein Gatearray mit vier Gates eingesetzt werden, wobei jedes Gate in zwei Richtungsbetriebsarten
betreibbar ist. Ein Operator des Zugangssystems kann manuell vorgeben, dass beispielsweise
am Vormittag drei der vier Gates in einer ersten Richtungsbetriebsart entsprechend
einer Eingangsrichtung und am Abend drei der vier Gates in einer zweiten Richtungsbetriebsart
entsprechend einer Ausgangsrichtung betrieben wird.
[0007] Nachteilig hieran ist neben der manuellen Steuerung des Gatearrays, dass es dennoch
aufgrund lokal auftretender Ereignisse dazu kommen kann, dass das Gatearray nicht
optimal betrieben wird. Beispielsweise kann es dazu kommen, dass eine Vielzahl von
Nutzern von dem unkontrollierten Bereich in den kontrollierten Bereich gelangen möchte,
während die Mehrzahl der Gates gerade in der anderen Richtungsbetriebsart betrieben
wird. Dies führt zu Verzögerung im Betriebsablauf und insbesondere zu einer Unzufriedenheit
der Kunden.
[0008] Daher liegt der vorliegenden Anmeldung die Aufgabe zugrunde, ein Zugangssystem bereitzustellen,
welches einen verbesserten, insbesondere effizienteren Betrieb eines Gatearrays ermöglicht.
[0009] Die Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Anmeldung durch ein Zugangssystem
nach Anspruch 1 gelöst. Das Zugangssystem umfasst mindestens ein Gatearray mit mindestens
einem in mindestens zwei Richtungsbetriebsarten betreibbaren Gate. Das Gate ist bei
einer ersten Richtungsbetriebsart eingerichtet, Zugang von einem unkontrollierten
Bereich zu einem kontrollierten Bereich zu ermöglichen. Das Gate ist bei einer weiteren
Richtungsbetriebsart eingerichtet, Zugang von dem kontrollierten Bereich zu dem unkontrollierten
Bereich zu ermöglichen. Das Zugangssystem umfasst mindestens eine Detektionseinrichtung,
eingerichtet zum Erfassen mindestens eines augenblicklichen Nutzerstromparameters.
Das Zugangssystem umfasst mindestens eine Steuereinrichtung, eingerichtet zum Ansteuern
des mindestens einen Gates, derart, dass das Gate in einer abhängig von dem erfassten
augenblicklichen Nutzerstromparameter bestimmten Richtungsbetriebsart betrieben wird.
[0010] Im Gegensatz zum Stand der Technik wird anmeldungsgemäß ein effizienterer Betrieb
eines Zugangssystems, insbesondere eines Gatearrays, ermöglicht, indem mindestens
ein augenblicklicher Nutzerstromparameter erfasst und bei der Einstellung der augenblicklichen
Richtungsbetriebsart mindestens eines Gates berücksichtigt wird. Hierdurch wird in
automatischer Weise das Gatearray abhängig vom augenblicklichen Nutzeraufkommen gesteuert.
Verzögerungen im Betriebsablauf können zumindest reduziert und die Zufriedenheit der
Kunden verbessert werden.
[0011] Das Zugangssystem umfasst mindestens ein Gatearray, welches zur Kontrolle eines kontrollierten
Bereichs eingesetzt wird. Das vorliegende Zugangssystem kann eingesetzt werden, um
den Zugang in und/oder den Ausgang aus mindestens einem bestimmten kontrollierten
Bereich zu steuern. Beispielhafte und nicht abschließende Einsatzgebiete eines anmeldungsgemäßen
Zugangssystems sind Gebäude und/oder Gebäudebereiche, wie Bürogebäude, Flughäfen,
Bahnhöfe, Bahnsteige, Flugsteige, Wohnhäuser, Schwimmbäder, Freizeitparks und dergleichen,
und Fahrzeuge, wie Schienenfahrzeuge, Busse oder Flugzeuge.
[0012] Ein Gatearray kann über ein oder mehrere Gate(s) verfügen. Ein Gate ist vorliegend
eine Durchgangssperre zu und/oder von dem kontrollierten Bereich. Beispielhafte Gates
sind Türen oder Drehkreuze.
[0013] Vorzugsweise verfügt ein Gatearray über eine Vielzahl von Gates. Das mindestens eine
Gate ist in zwei oder mehr unterschiedlichen Richtungsbetriebsarten betreibbar. Unter
einer Richtungsbetriebsart ist vorliegend zu verstehen, in welcher Richtung (Eingangsrichtung,
Ausgangsrichtung oder in Ein- und Ausgangsrichtung) ein Gate passiert werden kann.
Vorzugsweise kann jedes Gate eines Gatearrays in mindestens zwei unterschiedlichen
Richtungsbetriebsarten betrieben werden.
[0014] Bei einer ersten Richtungsbetriebsart ist beispielsweise nur ein Zugang durch das
Gate in Eingangsrichtung (von dem unkontrollierten Bereich in den kontrollierten Bereich)
zugelassen, während in einer weiteren Richtungsbetriebsart nur ein Zugang durch das
entsprechende Gate in Ausgangsrichtung (von dem kontrollierten Bereich in den kontrollierten
Bereich) zugelassen ist. Bei einer weiteren Richtungsbetriebsart kann sowohl ein Zugang
in Eingangsrichtung als auch ein Zugang in Ausgangsrichtung zugelassen sein.
[0015] Das Zugangssystem umfasst mindestens eine Detektionseinrichtung, eingerichtet zum
Erfassen von mindestens einem augenblicklichen Nutzerstromparameter. Unter einem augenblicklichen
Nutzerstromparameter ist insbesondere ein Parameter zu verstehen, der den in einem
Zeitintervall vorliegenden Nutzerdurchsatz durch das Gatearray, also in den kontrollierten
Bereich und/oder aus dem kontrollierten Bereich, wenigstens teilweise repräsentiert.
Insbesondere kann ein augenblicklicher Nutzerstromparameter der "Eingangsdurchsatz"
sein, wobei unter diesem Begriff in der vorliegenden Anmeldung insbesondere die Anzahl
der Nutzer, die pro Zeiteinheit in Eingangsrichtung durch das Gatearray gehen, zu
verstehen ist. Ein weiterer augenblicklicher Nutzerstromparameter kann der "Ausgangsdurchsatz"
sein, wobei unter diesem Begriff in der vorliegenden Anmeldung insbesondere die Anzahl
der Nutzer, die pro Zeiteinheit in Ausgangsrichtung durch das Gatearray gehen, zu
verstehen ist. Ein weiterer augenblicklicher Nutzerstromparameter kann die "Last"
des Gaterarrays sein, wobei die Last die Summe aus Eingangs- und Ausgangsdurchsatz
ist. Ein weiterer augenblicklicher Nutzerstromparameter kann das "Richtungssaldo"
des Gatearrays sein, wobei unter dem Begriff vorliegend insbesondere die Differenz
der Anzahl der in dem Zeitintervall durch das Gatearray ein- und ausgehenden Nutzer
zu verstehen ist. Hierbei können die definierten Nutzerstromparameter vorteilhafterweise
auf die Anzahl der im betreffenden Gatearray verfügbaren Gates beziehbar sein.
[0016] Die Detektionseinrichtung kann insbesondere augenblicklich vorliegende Parameter
messen, aus denen ein Nutzerstromparameter bestimmt oder abgeleitet werden kann. Die
Detektionseinrichtung kann eine lokale Detektionseinrichtung, also eine zumindest
in unmittelbarer Nähe zum zugeordneten Gatearray angeordnete Detektionseinrichtung
(z.B. mit einem Abstand, der kleiner als x m (z.B.10m) ist), sein. Alternativ oder
zusätzlich kann die Detektionseinrichtung auch eine von dem zugeordneten Gatearray
entfernt angeordnete Detektionseinrichtung sein. Beispielsweise kann eine entfernt
angeordnete Rechenvorrichtung (z.B. ein Backendsystem) die Detektionseinrichtung umfassen.
[0017] Darüber hinaus umfasst das Zugangssystem mindestens eine Steuereinrichtung. Die Steuereinrichtung
kann mit der Detektionseinrichtung verbunden sein. Die Steuereinrichtung ist eingerichtet,
ein Gate, insbesondere jedes Gate in einem Gatearray, z.B. einen Aktor eines Gates,
anzusteuern, um insbesondere einen Wechsel einer Richtungsbetriebsart von einer ersten
Richtungsbetriebsart in eine weitere Richtungsbetriebsart (oder umgekehrt) zu bewirken.
Die Steuereinrichtung kann beispielsweise über eine Kommunikationsverbindung mit dem
Gate ein entsprechendes Ansteuerungssignal übertragen. Die (individuelle) Auswahl
der augenblicklichen Richtungsbetriebsart für das mindestens eine Gate, vorzugsweise
für jedes Gate, des Gatearrays basiert auf mindestens einem augenblicklich erfassten
Nutzerstromparameter, also auf einer Größe, die wenigstens teilweise den augenblicklich
vorliegenden Nutzerstrom durch das Gatearray repräsentiert. Hierdurch kann das Gatearray
optimal an das aktuelle Nutzeraufkommen und Nutzerverhalten angepasst werden.
[0018] Ähnlich wie die Detektionseinrichtung kann auch die Steuereinrichtung eine lokale
Steuereinrichtung oder eine entfernt angeordnete Steuereinrichtung sein.
[0019] Gemäß einer ersten Ausführungsform des Zugangssystems kann der augenblickliche Nutzerstromparameter
(oder ein weiterer Nutzerstromparameter) bestimmt werden aus der augenblicklichen
Anzahl von Nutzern in mindestens einem ersten bestimmten Abschnitt des unkontrollierten
Bereichs und/oder aus der Anzahl von Nutzern in mindestens einem weiteren (insbesondere
ein zweiter) bestimmten Abschnitt des kontrollierten Bereichs sein. Der erste bestimmte
Abschnitt und/oder der zweite bestimmte Abschnitt kann zumindest teilweise von der
Detektionseinrichtung überwacht werden, um den mindestens einen Nutzerstromparameter
zu erfassen. Insbesondere kann die mindestens eine Detektionseinrichtung derart positioniert
sein, dass der erste bestimmte Abschnitt und/oder der zweite bestimmte Abschnitt überwacht
werden kann. Der mindestens eine bestimmte erste Abschnitt kann in Eingangsrichtung
vor dem Gatearray positioniert sein und vorgebbare Dimensionen aufweisen. Der mindestens
eine bestimmte zweite Abschnitt kann in Eingangsrichtung hinter dem Gatearray positioniert
sein und vorgebbare Dimensionen aufweisen.
[0020] Die augenblickliche Anzahl der Nutzer in dem ersten bestimmten Abschnitt ist insbesondere
ein (guter) Indikator für die Anzahl der Nutzer, die das Gatearray in Eingangsrichtung
benutzen wollen; umgekehrt ist die augenblickliche Anzahl der Nutzer in dem zweiten
bestimmten Abschnitt ein entsprechend (guter) Indikator für die Anzahl der Nutzer,
die das Gatearray in Ausgangsrichtung benutzen wollen. Die augenblickliche Anzahl
der Nutzer in dem ersten bestimmten Abschnitt kann als "Eingangsdruck" auf das Gatearray
bezeichnet werden; die augenblickliche Anzahl der Nutzer in dem weiteren, insbesondere
zweiten bestimmten Abschnitt kann als "Ausgangsdruck" auf das Gatearray bezeichnet
werden. Die so genannte "Druckdifferenz" des Gatearrays kann aus der Differenz der
Anzahl Nutzer in dem ersten bestimmten Abschnitt und dem zweiten bestimmten Abschnitt
errechnet werden. Die "Druckdifferenz" des Gatearrays kann einen Drucküberschuss in
Eingangs- oder Ausgangsrichtung angeben. Wie oben bereits beschrieben wurde, können
die definierten Größen auf die Anzahl der im betreffenden Gatearray verfügbaren Gates
bezogen werden.
[0021] Gemäß einer zweiten Ausführungsform des Zugangssystems kann der augenblickliche Nutzerstromparameter
(oder ein weiterer Nutzerstromparameter) bestimmt werden abhängig von wenigstens einem
Parameter aus der Gruppe:
- historische Nutzerstromparameterwerte,
- mindestens ein Fahrplanparameter,
- mindestens ein Echtzeit-Betriebsparameter,
- mindestens eine Zeitinformation,
- mindestens eine Mindestbetriebsbedingung.
[0022] Der Betrieb des Gatearrays kann noch weiter optimiert werden, wenn die Bestimmung
einer augenblicklichen Richtungsbetriebsart basiert auf vergangenen Erfahrungen (z.B.
in einer Datenbank gespeicherte historische Nutzerstromparameterwerte), aktuellen
Fahrplanparametern (z.B. augenblicklicher Fahrplan eines Bahnhofs, Flughafens, etc.),
Echtzeit-Betriebsparametern aus dem Betriebsleitsystem (z.B. tatsächliche Ankunft-
und Abfahrzeiten), Zeitinformationen (z.B. Wochentag oder Wochenendtag, Tageszeit,
etc.) und/oder vorgegebenen Mindestbetriebsbedingungen (z.B. x Gate(s) muss/müssen
stets in Eingangsrichtung und/oder x Gate(s) muss/müssen stets in Ausgangsrichtung
betrieben werden; Pufferung der Regelstrecke).
[0023] Augenblickliche Nutzerstromparameter eine Gatearrays können damit wenigstens eine
der folgenden Größen sein: Anzahl der Gates, Eingangsdurchsatz, Ausgangsdurchsatz,
Last, Richtungssaldo, Eingangsdruck, Ausgangsdruck, Druckdifferenz, historische Nutzerstromparameterwerte,
Fahrplanparameter, Echtzeit-Betriebsparameter, Zeitinformationen und oder Mindestbetriebsbedingungen.
[0024] Aus den augenblicklichen Nutzerstromparametern kann eine mehr- oder eindimensionale
Nutzerstromkennzahl berechnet werden. Insbesondere kann die Nutzerstromkennzahl durch
einen selbstlernenden Algorithmus errechnet werden.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Detektionseinrichtung
zum Empfangen mindestens einer Präsenznachricht von einem in dem bestimmten Abschnitt
des unkontrollierten Bereichs befindlichen mobilen Endgeräts eingerichtet sein. Alternativ
oder zusätzlich kann die mindestens eine Detektionseinrichtung zum Empfangen mindestens
einer Präsenznachricht von einem in dem bestimmten Abschnitt des kontrollierten Bereichs
befindlichen mobilen Endgeräts eingerichtet ist. Da heutzutage ein Nutzer in der Regel
ein mobiles Endgerät bei sich führt, wird anmeldungsgemäß vorgeschlagen, diese mobilen
Endgeräte zur Erfassung des augenblicklichen Nutzerstromparameters zu verwenden. Dies
umfasst insbesondere, dass die mobilen Endgeräte zur Generierung des wenigsten einen
augenblicklichen Nutzerstromparameters eingesetzt werden können. Beispielhafte und
nicht abschließende mobile Endgeräte sind Smartphones, Tablet-Computer, mobile Spielkonsolen,
Laptops, Netbooks, Datenbrillen, Smart-Watches und ähnliche Wearables.
[0026] Indem insbesondere zumindest ein wesentlicher Teil der in dem ersten bestimmten Abschnitt
und/oder dem zweiten bestimmte Abschnitt augenblicklich befindlichen mobilen Endgeräte
eine Präsenznachricht überträgt, können in einfacher und exakter Weise Eingangsgrößen
für den augenblicklichen und insbesondere unmittelbar zu erwartenden Nutzerstrom durch
das Gatearray erfasst werden. Die mindestens eine Detektionseinrichtung kann insbesondere
ein Empfangsmodul zum Empfang der Präsenznachrichten und ein Auswertemodul zum Auswerten
der Präsenznachrichten aufweisen. Insbesondere kann ein drahtloser Kommunikationskanal
verwendet werden. Neben einem Mobilfunknetz können alternativ oder zusätzlich auch
lokale drahtlose Netzwerke eingesetzt werden.
[0027] Vorzugsweise kann das Zugangssystem mindestens eine erste, dem Gatearray zugeordnete
Sendevorrichtung, eingerichtet zum Aussenden eines ersten Sendefelds, umfassen. Das
erste Sendefeld kann zum Bewirken der Aussendung der Präsenznachricht durch das mindestens
eine mobile Endgerät eingerichtet sein. Das Zugangssystem kann mehrere erste Sendevorrichtungen
umfassen. Die erste Sendevorrichtung ist dem mindestens einen Gatearray zugeordnet.
Eine Zuordnung kann insbesondere eine (drahtlose und/oder vorzugsweise drahtgebundene)
Kommunikationsverbindung zwischen dem Gatearray und der ersten Sendevorrichtung umfassen.
Zudem ist vorliegend unter einer Zuordnung insbesondere zu verstehen, dass das erste
Sendefeld der einen oder mehreren ersten Sendevorrichtung/en den mindestens einen
ersten Abschnitt des unkontrollierten Bereichs vor dem Gatearray abdeckt, insbesondere
bildet. Alternativ oder zusätzlich ist vorliegend unter einer Zuordnung insbesondere
zu verstehen, dass ein weiteres erstes Sendefeld mindestens einer weiteren ersten
Sendevorrichtung den mindestens einen zweiten Abschnitt des kontrollierten Bereichs
hinter dem Gatearray abdeckt, insbesondere bildet. So kann vorgesehen sein, dass ein
Nutzer zu dem Gatearray in der Regel nur durch ein vorheriges Passieren des mindestens
einen ersten Sendefelds gelangen kann.
[0028] Eine erste Sendevorrichtung ist eingerichtet, vorzugsweise (quasi) kontinuierlich
das erste Sendefeld auszusenden. Eine erste Sendevorrichtung ist insbesondere eine
Sendevorrichtung mit einer minimalen Reichweite von zumindest 5 m, vorzugweise mindestens
8 m, und einer maximalen Reichweite von höchstens 30 m, vorzugsweise höchstens 20
m. Beispielsweise kann RFID-Technologie, Infrarot-Technologie, WLAN-Technologie und/oder
eine Schall-Technologie verwendet werden. Vorzugsweise kann das erste Signal ein von
einem Bluetooth-Beacon ausgesandtes Bluetooth-Signal sein. Besonders bevorzugt kann
als erste Sendevorrichtung ein BLE (Bluetooth Low Energy) Beacon eingesetzt werden.
[0029] Gelangt ein mobiles Endgerät in den (vorgebbaren) bestimmten Abschnitt bzw. in das
erste Sendefeld der ersten Sendevorrichtung, bewirkt das erste Sendefeld insbesondere
die Generierung und Aussendung einer Präsenznachricht durch das mobile Endgerät. Vorzugsweise
kann das erste Signal zumindest Aussendeinstruktionen umfassen, die nach einem Empfang
eines ersten Signals aus dem ersten Sendefeld und einer Extraktion der Aussendeinstruktionen
die Aussendung einer Präsenznachricht bewirken.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Zugangssystems kann das
ausgesendete erste Sendefeld einen Senderdatensatz, umfassend mindestens ein Datenelement
ausgewählt aus der folgenden Gruppe:
- Aufweckinstruktion und/oder Aussendeinstruktion,
- eine Senderkennung der ersten Sendevorrichtung,
- eine Senderposition der ersten Sendevorrichtung,
- einen Zeitstempel, und
- mindestens eine Zieladresse der Detektionseinrichtung,
umfassen.
[0031] Beispielsweise kann eine Aufweckinstruktion vorgesehen sein, die eine auf dem mobilen
Endgerät installierte Anwendung (z.B. eine App) zunächst aufweckt. Anschließend kann
diese Anwendung die weiteren Datenelemente verarbeiten und insbesondere eine geeignete
Präsenznachricht generieren und deren Aussendung an die Detektionseinrichtung veranlassen.
Der Senderdatensatz kann einen den Aussendezeitpunkt des ersten Signals repräsentierenden
Zeitstempel umfassen.
[0032] Insbesondere können die mindestens eine Sendevorrichtung und die entsprechende Detektionseinrichtung
zeitlich synchronisiert sein. Eine erste Senderkennung, beispielsweise ein bestimmter
Zeichencode, ist insbesondere eindeutig einer das entsprechende erste Sendefeld aussendenden
ersten Sendevorrichtung zugeordnet. Mit anderen Worten kann die erste Sendevorrichtung
(und somit auch das zugeordnete Gatearray) eindeutig durch die erste Senderkennung
identifiziert werden.
[0033] Es kann vorgesehen sein, dass die oben genannten Datenelemente durch zwei oder mehr
Sendefelder bzw. Signale übertragen werden. Vorzugsweise kann ein weiteres Signal
bzw. Sendefeld vorgesehen sein, welches von einer Vielzahl unterschiedlicher Endgeräte
empfangen und verarbeitet werden kann. Bei dem ersten Sendefeld kann es sich in dieser
Ausführungsform um ein Signal handeln, welches von einem mobilen Endgerät nur bei
einem vorherigen Empfang des weiteren Signals durch das mobile Endgerät verarbeitet
werden kann.
[0034] In dieser Ausführungsform können als erste Sendevorrichtung und als weitere Sendevorrichtung
beispielsweise unterschiedliche BLE-Beacons eingesetzt werden. Ein weiteres BLE-Beacon
kann eingerichtet sein, ein weiteres Signal auszusenden, welches von nahezu jedem
mobilen Endgerät, insbesondere mit einem marktüblichem Betriebssystem (z.B. Apple
iOS, Google Android, Microsoft Windows Mobile, Microsoft Mobile Phone, Blackberry
OS, Symbian OS, Firefox OS, Tizen, Aliyun OS), empfangbar ist. Das weitere Signal
kann einen Konfigurationsdatensatz, eingerichtet zur Konfiguration des mobilen Endgeräts,
insbesondere einer auf dem mobilen Endgerät angeordneten Anwendung, umfassen.
[0035] Das weitere Signal kann einen Konfigurationsdatensatz mit einer UUID (Universally
Unique Identifier) der ersten Sendevorrichtung umfassen. Beispielsweise kann die UUID
der ersten Sendevorrichtung als eine Funktion eines Hashwerts der variablen Daten
einer Empfangsinformation gebildet werden. Nach Empfang der Empfangsinformation kann
insbesondere die Anwendung auf dem mobilen Endgerät gestartet und insbesondere entsprechend
konfiguriert werden. Durch die Konfiguration ist das mobile Endgerät, umfassend die
Anwendung, eingerichtet, nach ersten Signalen bzw. Feldern umfassend die Empfangsinformation
zu scannen.
[0036] Das erste Sendefeld kann insbesondere eine größere Menge an Nutzdaten umfassen, wie
den oben beschriebenen Senderdatensatz.
[0037] Darüber hinaus kann gemäß einer weiteren Ausführungsform die Präsenznachricht einen
Präsenzdatensatz, umfassend mindestens ein Datenelement ausgewählt aus der folgenden
Gruppe:
- mindestens eine Nutzerkennung und/oder Mobilgerätekennung,
- eine zu der Senderkennung korrespondierende Senderinformation,
- Senderposition,
- eine zu dem Zeitstempel korrespondierende Zeitinformation, und
- Bewegungsdaten des mobilen Endgeräts,
umfassen.
[0038] Das mobile Endgerät, insbesondere in Zusammenwirkung mit der oben genannten Anwendung,
kann eingerichtet sein, eine Präsenznachricht mit mindestens einem der Datenelemente,
vorzugsweise einer Vielzahl der Datenelemente, zu generieren und auszusenden. Die
Präsenznachricht kann vorzugsweise eine Nutzerkennung und/oder eine Mobilgerätekennung,
also insbesondere eine eindeutige dem Nutzer des mobilen Endgeräts zumindest indirekt
zugeordnete Kennung, umfassen. Beispielhafte und nicht abschließende Kennungen sind
Nutzernamen, Rufnummer des mobilen Endgeräts, eine IMEI (International Mobile Station
Equipment Identity)-Nummer des mobilen Endgeräts, eine MAC (Media-Access-Control)-Adresse
des mobilen Endgeräts, eine Kreditkartennummer, und/oder eine SIM (Subscriber Identity
Module). Beispielsweise kann durch Auswertung der Nutzerkennungen und/oder Mobilgerätekennungen
eine doppelte Zählung von Nutzern, beispielsweise aufgrund des nahezu gleichzeitigen
Empfangs zweier Präsenznachrichten, die zumindest korrespondierende Kennungen umfassen,
vermieden werden.
[0039] Daneben kann eine Senderinformation, beispielsweise die zuvor empfangene Senderkennung,
in der Präsenznachricht enthalten sein. Insbesondere kann bei einer Mehrzahl von Gatearrays
hierdurch (und/oder durch eine Senderposition) aufgrund der Zuordnung einer Sendevorrichtung
zu einem Gatearray das Gatearray identifiziert werden, welches von dem Nutzer wahrscheinlich
passiert werden wird.
[0040] Aufgrund der oben genannten zeitlichen Synchronisation kann der Zeitstempel ausgewertet
werden. Insbesondere kann bestimmt werden, ob die Präsenznachricht eine gültige Nachricht
ist. Vorzugsweise können Bewegungsdaten des mobilen Endgeräts zusätzlich übertragen
werden. Hierdurch kann der oben beschriebene Indikator in einfacher Weise bestimmt
werden.
[0041] Alternativ oder vorzugsweise zusätzlich zu der oben beschriebenen Detektionseinrichtung,
eingerichtet zum Empfangen von Präsenznachrichten, kann gemäß einer weiteren Ausführungsform
das Zugangssystem mindestens eine weitere Detektionseinrichtung, wie eine optische
Detektionseinrichtung (z.B. eine Lichtschranke, eine Kamera, etc.) und/oder eine Schalldetektionseinrichtung
(z.B. eine Ultraschalleinrichtung) umfassen. Beispielsweise kann ein APC (Automatic
Passenger Counting) System mit IR (Infrarot) Sensorik vorgesehen sein. Auch ist eine
Differenzmessung eines Schalldruckpegels denkbar. Der wenigstens eine augenblickliche
Nutzerstromparameter kann mit noch höherer Präzision bestimmt werden.
[0042] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann das Zugangssystem mindestens
eine Auswerteeinrichtung umfassen, eingerichtet zum Bestimmen der Richtungsbetriebsart
des Gates, insbesondere der individuellen Richtungsbetriebsarten sämtlicher Gates
in dem betreffenden Gatearray, zumindest abhängig von dem (erfassten) augenblicklichen
Nutzerstromparameter in einem Bestimmungsschritt. In dem Bestimmungsschritt kann der
(erfasste) augenblickliche Nutzerstromparameter mit mindestens einem Nutzerstrombezugswert
verglichen werden. In dem Bestimmungsschritt kann abhängig von dem Vergleichsergebnis
die Richtungsbetriebsart für jedes Gate in dem betreffenden Gatearray bestimmt werden.
Insbesondere können der wenigstens eine augenblickliche Nutzerstromparameter und/oder
die Nutzerstromkennzahl mit wenigstens einem Nutzerstrombezugswert verglichen werden.
Basierend auf dem Vergleichsergebnis wird dann vorzugsweise jedes Gate eines Gatearrays
individuell eingestellt, um einen optimalen Nutzerstrom zu gewährleisten. Insbesondere
können der Vergleich des wenigstens einen augenblicklichen Nutzerstromparameters und
/ oder der Nutzerstromkennzahl mit dem wenigstens einen Nutzerstrombezugswert und
das darauf basierende Einstellen der Gates mittels eines selbstlernenden Algorithmus
erfolgen.
[0043] Beispielsweise kann ein oder mehrere Nutzerstrombezugswert(e) vorgegeben werden.
Alternativ oder zusätzlich kann vorzugsweise der Nutzerstrombezugswert ein weiterer
erfasster augenblicklicher Nutzerstromparameter sein. Bevorzugt können zumindest zwei
augenblickliche Nutzerstromparameter erfasst und miteinander verglichen werden. Ein
erster Nutzerstromparameter kann beispielsweise ein Indikator für einen zu erwartenden
hauptsächlichen Nutzerstrom in eine erste Richtung (z.B. Eingangsrichtung) und ein
weiterer Nutzerstromparameter kann beispielsweise ein Indikator für einen zu erwartenden
hauptsächlichen Nutzerstrom in eine zweite Richtung (z.B. Ausgangsrichtung) sein.
Werden diese beiden augenblicklichen Nutzerstromparameter erfasst und miteinander
verglichen, kann in besonders genauer Weise ein optimierter Nutzerstrom ermöglicht
werden.
[0044] Insbesondere bei einem Gatearray mit einer Vielzahl von Gates kann ferner mindestens
ein Vergleichsschwellwert, vorzugsweise eine Vielzahl von Vergleichsschwellwerten,
vorgesehen sein. Die Vergleichsschwellwerte können derart vorgegeben sein, dass beispielsweise
abhängig von dem tatsächlichen Unterschied zwischen den zwei erfassten augenblicklichen
Nutzerstromparametern eine unterschiedliche Zahl von Gates in einer ersten bzw. zweiten
Richtungsbetriebsart betrieben wird. Insbesondere kann hierdurch eine optimale Einstellung
erreicht werden.
[0045] Darüber hinaus ist erkannt worden, dass der Nutzerstrom, vorzugsweise zusätzlich,
durch die Einstellung von unterschiedlichen Durchlassbetriebsarten optimiert werden
kann. Gemäß einer Ausführungsform kann das Gatearray mindestens ein in zwei Durchlassbetriebsarten
betreibbares Gate umfassen. Die Steuereinrichtung kann zum Ansteuern des Gates eingerichtet
sein, derart, dass das Gate in einer abhängig von dem detektieren augenblicklichen
Nutzerstromparameter (und weiteren oben beschriebenen Parameter(n)) bestimmten Durchlassbetriebsart
betrieben wird. Bei einer ersten Durchlassbetriebsart kann vorgesehen sein, dass ein
Gate (stets) geschlossen ist und nur bei erfolgreicher Authentifizierung freigegeben
wird. Bei einer zweiten Durchlassbetriebsart kann vorgesehen sein, dass ein Gate (stets)
offen ist und nur bei nicht erfolgreicher Authentifizierung gesperrt wird sobald ein
Nutzer das Gate durchschreiten möchte. Das Durchschreiten kann von der in dem Gate
eingebauten Sensorik (beispielsweise Lichtschranken, Gewichtssensoren, kapazitive
Sensoren, Kameras) detektiert werden. Beispielsweise kann die zweite Durchlassbetriebsart
insbesondere bei einer augenblicklich großen Anzahl an Nutzern, die das Gatearray
passieren werden, eingestellt werden. Die Steuereinrichtung kann ein Gate entsprechend
den obigen Ausführungen ansteuern, um einen Wechsel einer Durchlassbetriebsart zu
veranlassen.
[0046] Das Zugangssystem kann mindestens eine zweite, dem Gatearray zugeordnete Sendevorrichtung,
eingerichtet zum Aussenden eines zweiten Sendefeldes, umfassen. Der Abstand zwischen
dem ersten Sendefeld (beispielsweise Mittelpunkt oder Mittellinie des ersten Sendefelds
und/oder die Senderposition der ersten Sendevorrichtung) und dem Gatearray kann zumindest
kleiner sein als der Abstand zwischen dem zweiten Sendefeld (beispielsweise Mittelpunkt
oder Mittellinie des zweiten Sendefelds und/oder die Senderposition der zweiten Sendevorrichtung)
und dem Gatearray. Beispielsweise können beide Sendefelder das Aussenden von zuvor
beschriebenen Präsenznachrichten bewirken, die von einem Auswertemodul einer Detektionseinrichtung
ausgewertet werden können, um daraus die Bewegungsrichtung des Nutzers abzuleiten.
Beispielsweise kann zur Auswertung die Senderposition (bzw. die Senderinformation)
und Empfangszeitpunkt herangezogen werden.
[0047] Auch kann - wie oben beschrieben - vorgesehen sein, dass das erste Sendefeld nur
dann von einem mobilen Endgerät verarbeitet werden kann, um eine Präsenznachricht
auszusenden, wenn das mobile Endgerät zuvor das zweite Sendefeld empfangen hat. Dann
kann aus dem Empfang der Präsenznachricht (unmittelbar) aufgrund der Positionierung
der zumindest zwei Sendefelder zueinander auf die Bewegungsrichtung geschlossen werden.
[0048] Das Zugangssystem kann ein lokales System sein, bei dem beispielsweise die Auswerteeinrichtung,
die mindestens eine Detektionseinrichtung und/oder die Steuereinrichtung in dem Gatearray
integriert sein können oder in unmittelbarer Nähe befindlich sind, typischerweise
weniger als rund 100 Meter entfernt und datentechnisch lokal vernetzt mit dem Gatearray.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Zugangssystem mindestens eine entfernt
angeordnete zentrale Rechenvorrichtung umfassen. Die Rechenvorrichtung kann zumindest
eine Einrichtung ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
- Auswerteeinrichtung,
- Detektionseinrichtung, und
- Steuereinrichtung,
umfassen.
[0049] Die Rechenvorrichtung kann über ein oder mehrere Fernkommunikationsnetz/e (insbesondere
Mobilfunknetz und/oder Internet) mit weiteren Vorrichtungen (z.B. Gatearray, Sendevorrichtung,
mobiles Endgerät, weitere Detektionseinrichtung) kommunizieren. Die zentrale Rechenvorrichtung
kann einen oder mehrere Server (z.B. Cloud-Server) umfassen. Die zentrale Rechenvorrichtung
kann auch als "Backend-System" bezeichnet werden. Die zentrale Rechenvorrichtung kann
weitere Aufgaben übernehmen, wie Abrechnungsvorgänge oder dergleichen. Zudem kann
die Rechenvorrichtung eine Mehrzahl von Zugangssystemen steuern.
[0050] Ein weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein Verfahren zum Betreiben eines Zugangssystem,
insbesondere eines zuvor beschriebenen Zugangssystems. Das Zugangssystem umfasst mindestens
ein Gatearray mit mindestens einem in mindestens zwei Richtungsbetriebsarten betreibbaren
Gate, wobei das Gate bei einer ersten Richtungsbetriebsart eingerichtet ist, Zugang
von einem unkontrollierten Bereich zu einem kontrollierten Bereich zu ermöglichen,
und das Gate bei einer weiteren Richtungsbetriebsart eingerichtet ist, Zugang von
dem kontrollierten Bereich zu dem unkontrollierten Bereich zu ermöglichen. Das Verfahren
umfasst:
- Erfassen mindestens eines augenblicklichen Nutzerstromparameters, und
- Ansteuern des Gates, derart, dass das Gate in einer abhängig von dem erfassten augenblicklichen
Nutzerstromparameter bestimmten Richtungsbetriebsart betrieben wird.
[0051] Das Verfahren ist insbesondere ein Regelungsverfahren. Das Verfahren wird insbesondere
zum Regeln eines Nutzerstroms durch ein Gatearray verwendet.
[0052] Die Merkmale der Zugangssysteme, Vorrichtungen, Verfahren, Einrichtungen und Computerprogramme
sind frei miteinander kombinierbar. Insbesondere können Merkmale der Beschreibung
und/oder der abhängigen Ansprüche, auch unter vollständiger oder teilweiser Umgehung
von Merkmalen der unabhängigen Ansprüche, in Alleinstellung oder frei miteinander
kombiniert, eigenständig erfinderisch sein.
[0053] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das anmeldungsgemäße Zugangssystem und
das anmeldungsgemäße Verfahren auszugestalten und weiterzuentwickeln. Hierzu sei einerseits
verwiesen auf die den unabhängigen Ansprüchen nachgeordneten Ansprüche, andererseits
auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In
der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Zugangssystems gemäß der
vorliegenden Anmeldung;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Zugangssystems
gemäß der vorliegenden Anmeldung;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Zugangssystems
gemäß der vorliegenden Anmeldung; und
- Fig. 4
- ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Anmeldung.
Nachfolgend werden für gleiche Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.
[0054] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Zugangssystems
100 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Das Zugangssystem 100 umfasst vorliegend ein
Gatearray 102 mit zwei Gates 104.1, 104.2. Es versteht sich, dass gemäß anderen Varianten
zwei oder mehr Gatearrays vorgesehen sein können. Ferner versteht es sich, dass ein
Gatearray eine andere Anzahl von Gates umfassen kann.
[0055] Ein Gatearray 102 ist vorliegend zwischen einem unkontrollierten Bereich 108 und
einem kontrollierten Bereich 110 angeordnet. Insbesondere ist das dargestellte Gatearray
102 eingerichtet, berechtigten Nutzern Zugang bzw. Eingang von dem unkontrollierten
Bereich 108 zu dem kontrollierten Bereich 110 zu ermöglichen und Zugang bzw. Ausgang
von dem kontrollierten Bereich 110 zu dem unkontrollierten Bereich 108 zu ermöglichen.
[0056] Beispielsweise verfügt ein Nutzer 118 über ein (nicht gezeigtes) Ticketmedium mit
einem von einer (nicht gezeigten) Schnittstelleneinrichtung des Gates 104.1, 104.2
oder von einer (nicht gezeigten) mit dem Gate 104.1, 104.2 verbundenen (nicht gezeigten)
Vorrichtung auslesbaren Zugangscode (z.B. Barcode, QR-Code, RFID-Kennung, eine andere
auslesbare Nutzer- oder Mobilgerätkennung, etc.). Das Gatearray 102 bzw. ein Gate
104.1, 104.2 des Gatearrays 102 oder eine (nicht gezeigte) entfernt angeordnete Rechenvorrichtung
kann den ausgelesenen Zugangscode prüfen und einen Zugang in den kontrollierten Bereich
110, also einen Durchgang durch ein Gate 104.1, 104.2, bei einem positiven Ergebnis
freigeben. Fällt das Ergebnis negativ aus und der Nutzer 118 ist nicht berechtigt,
bleibt das Gate 104.1, 104.2 gesperrt. In entsprechender Weise kann der Zugang in
die Ausgangsrichtung, also von dem kontrollierten Bereich 110 in den unkontrollierten
Bereich 108, gesteuert werden. Auch kann vorgesehen sein, dass nur in einer Richtung
(z.B. Eingangsrichtung) eine Überprüfung der Berechtigung eines Nutzers 118 erfolgt.
[0057] Vorliegend ist jedes Gate 104.1, 104.2 in zumindest zwei Richtungsbetriebsarten (durch
den Pfeil 106 angedeutet) betreibbar. In einer ersten Richtungsbetriebsart (Eingangsrichtungsbetriebsart)
erlaubt das Gate 104.1, 104.2 nur einen Durchgang von dem unkontrollierten Bereich
108 zu dem kontrollierten Bereich 110. In dieser Richtungsbetriebsart ist die andere
Richtung (Ausgangsrichtung) durch das Gate 104.1,104.2 auch für berechtigte Nutzer
gesperrt.
[0058] In einer zweiten Richtungsbetriebsart (Ausgangsrichtungsbetriebsart) erlaubt das
Gate 104.1, 104.2 nur einen Durchgang von dem kontrollierten Bereich 110 zu dem unkontrollierten
Bereich 108. In dieser Richtungsbetriebsart ist die andere Richtung (Eingangsrichtung)
durch das Gate 104.1, 104.2 auch für berechtigte Nutzer gesperrt. Bei einer weiteren
(dritten) Richtungsbetriebsart kann ein Gate 104.1,104.2 in beide Richtungen, also
sowohl von dem unkontrollierten Bereich 108 in den kontrollierten Bereich 110 als
auch in umgekehrte Richtung, für den Durchgang genutzt werden.
[0059] Insbesondere ist das Gatearray 104.1,104.2 vorliegend derart eingerichtet, dass jedes
Gate 104.1, 104.2 individuell in einer bestimmte Richtungsbetriebsart betrieben werden
kann. Insbesondere kann eine entsprechende Einstellung des jeweiligen Gates 104.1,104.2
individuell bewirkt werden kann. Es versteht sich, dass gemäß anderen Varianten auch
vorgesehen sein kann, dass zwei oder mehr Gates stets gemeinsam mit der gleichen Richtungsbetriebsart
betrieben werden müssen, und/oder dass ein Gate eines Gatearrays stets nur in einer
Richtungsbetriebsart betreibbar ist. Zum Einstellen einer Richtungsbetriebsart weist
vorliegend jedes Gate 104.1,104.2 einen (individuell) ansteuerbaren Aktor 116.1,116.2
auf, der die notwendigen Einstellungen vornimmt.
[0060] Darüber hinaus verfügt das dargestellte Gatearray 102 über mindestens eine (lokale)
Detektionseinrichtung 112 und mindestens eine (lokale) Steuereinrichtung 114. Die
Detektionseinrichtung 112 ist eingerichtet, mindestens einen augenblicklichen Nutzerstromparameter
zu erfassen. Vorliegend ist die Detektionseinrichtung 112 insbesondere eingerichtet,
zumindest einen Indikator für die Anzahl von Nutzern 118, die das Gatearray 102 von
dem unkontrollierten Bereich in den kontrollierten Bereich (wahrscheinlich) passieren
werden, zu erfassen. Der Indikator kann beispielsweise der Eingangsdruck sein, also
die (ungefähre) Anzahl von Nutzern 118, die sich in einem bestimmten Abschnitt 120
des unkontrollierten Bereichs 108 vor dem Gatearray 102 (in Eingangsrichtung gesehen)
augenblicklich befinden. Dieser Indikator stellt einen aktuellen Nutzungsstromparameter
dar. Beispielsweise kann der erfasste augenblickliche Nutzerstromparameter mit mindestens
einem vorgegebenen Nutzerstrombezugswert verglichen werden. Basierend auf dem erfassten
augenblicklichen Nutzerstromparameter kann insbesondere für jedes Gate 104.1, 104.2
individuell die augenblicklich geeignete Richtungsbetriebsart ausgewählt werden.
[0061] Die Steuereinrichtung 114 ist eingerichtet, abhängig von der ausgewählten Richtungsbetriebsart
für ein Gate 104.1,104.2, vorzugsweise bei einer Änderung der Richtungsbetriebsart
für das Gate 104.1, 104.2, den zugehörigen Aktor 116.1,116.2 entsprechend anzusteuern.
Mit anderen Worten wird ein Gate 104.1, 104.2 bzw. der zugehörige Aktor 116.1,116.2
derart angesteuert, dass das Gate 104.1, 104.2 in einer abhängig von dem detektieren
augenblicklichen Nutzerstromparameter bestimmten Richtungsbetriebsart betrieben wird.
[0062] Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines
Zugangssystems 200 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Zur Vermeidung von Wiederholungen
werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 beschrieben. Für die anderen Komponenten des Zugangssystems 200 wird
auf die obigen Ausführungen verwiesen.
[0063] Das Zugangssystem 200 weist vorliegend ein Gatearray 202 mit drei Gates 204.1, 204.2,
204.3 auf. Jedes der dargestellten Gates 204.1, 204.2, 204.3 kann in der ersten Richtungsbetriebsart
(z.B. Eingangsrichtungsbetriebsart) und zumindest in der zweiten Richtungsbetriebsart
(z.B. Ausgangsrichtungsbetriebsart) betrieben werden.
[0064] Zur Detektion von Nutzerstromparametern ist vorliegend eine entfernt angeordnete
Detektionseinrichtung 212 vorgesehen. Die Detektionseinrichtung 212 kann mindestens
ein (nicht gezeigtes) Empfangsmodul und mindestens ein (nicht gezeigtes) Auswertemodul
umfassen. Das Empfangsmodul ist eingerichtet, zur Erfassung von augenblicklichen Nutzerstromparametern
Präsenznachrichten von mobilen Endgeräten 224 insbesondere über einen drahtlosen Kommunikationskanal
228 (z.B. Mobilfunknetz oder ein Nahfeldnetz) zu empfangen. Die empfangenen Präsenznachrichten
können von dem Auswertemodul (anschließend) ausgewertet werden, um den mindestens
einen Nutzerstromparameter zu erfassen.
[0065] Die Detektionseinrichtung 212 ist in diesem Ausführungsbeispiel in einer entfernt
angeordneten (zentralen) Rechenvorrichtung 230 (z.B. ein Backendsystem) angeordnet.
Neben der Detektionseinrichtung 212 umfasst die Rechenvorrichtung 230 eine Auswerteeinrichtung
234 und eine Steuereinrichtung 214.
[0066] Die Auswerteeinrichtung 234 ist eingerichtet, den mindestens einen erfassten augenblicklichen
Nutzerstromparameter auszuwerten, wie nachfolgend beschrieben wird. Durch die Auswertung
kann insbesondere individuell für jedes Gate 204.1, 204.2, 204.3 die jeweilige (gegenwärtig
optimale) Richtungsbetriebsart bestimmt werden. Abhängig von dem Bestimmungsergebnis
steuert die Steuereinrichtung 214 über mindestens einen (drahtlosen und/oder drahtgebundenen)
Kommunikationskanal 236 den jeweiligen Aktor 216.1, 216.2, 216.3 in zuvor beschriebener
Weise an.
[0067] Insbesondere werden im vorliegenden Ausführungsbeispiel Präsenznachrichten von mobilen
Endgeräten 224 durch die Detektionseinrichtung 212 empfangen, die sich augenblicklich
in einem ersten bestimmten Abschnitt 220.1 des unkontrollierten Bereichs 208 und einem
zweiten bestimmten Abschnitt 220.2 des kontrollierten Bereichs 210 befinden.
[0068] Um ein Aussenden einer Präsenznachricht von einem mobilen Endgerät 224 zu bewirken,
sind vorliegend zwei erste Sendevorrichtungen 232.1, 232.2 vorgesehen. Jede der dargestellten
Sendevorrichtungen 232.1, 232.2 ist eingerichtet, ein erstes Sendefeld (nahezu) kontinuierlich
auszusenden. Die Sendereichweite 222.1, 222.2 kann insbesondere dem jeweiligen bestimmten
Abschnitt 220.1, 220.2 entsprechen. Insbesondere kann die mindestens eine erste Sendevorrichtung
232.1, 232.2 so eingestellt und/oder positioniert sein, dass ein bestimmter und gewünschter
Abschnitt 220.1, 220.2 mit bestimmten Dimensionen von dem einem ersten Sendefeld abgedeckt
wird. Es versteht sich, dass zwei oder mehr erste Sendevorrichtungen mit einer entsprechenden
Anzahl von ersten Sendefeldern vorgesehen sein können, um einen bestimmten Abschnitt
zu definieren.
[0069] Ein erstes Sendefeld ist eingerichtet, eine Aussendung einer Präsenznachricht durch
ein mobiles Endgerät 224 zu bewirken. So kann das erste Sendefeld einen Senderdatensatz
umfassen, der von dem mobilen Endgerät 224 empfangen und insbesondere durch eine Anwendung
226 des mobilen Endgeräts 224 derart verarbeitet werden kann, dass eine Präsenznachricht
an eine bestimmte Detektionseinrichtung 212 gesendet wird. Der Senderdatensatz kann
beispielsweise Aufweck- und/oder Aussendeinstruktionen, einen Zeitstempel, eine (eindeutige)
Senderkennung der ersten Sendevorrichtung 232.1, 232.2, eine Senderposition der ersten
Sendevorrichtung 232.1, 232.2, eine Zieladresse (z.B. Kommunikationsadresse der Detektionseinrichtung
212) und/oder dergleichen umfassen. Die Anwendung 226 kann eingerichtet sein, diesen
Senderdatensatz zu verarbeiten, um eine Präsenznachricht zu erzeugen und insbesondere
die Aussendung der Präsenznachricht zu bewirken.
[0070] Eine Präsenznachricht kann vorzugsweise einen Präsenzdatensatz umfassen. Beispielsweise
kann der Präsenzdatensatz eine zu dem Zeitstempel korrespondierende Zeitinformation
(z.B. der Zeitstempel oder eine daraus abgeleitete Zeitinformation), eine Nutzer-
und/oder Mobilgerätekennung, insbesondere eine eindeutige Kennung des mobilen Endgeräts
224 und/oder des Nutzers des mobilen Endgeräts 224, eine zu der Senderkennung korrespondierende
Senderinformation (z.B. die Senderkennung oder eine daraus abgeleitete Senderkennungsinformation),
eine Bewegungs- bzw. Richtungsinformation über das mobile Endgerät 224, etc. umfassen.
Darüber hinaus können die Zieladressdaten genutzt werden, um die Präsenznachricht
an die korrekte Zieladresse zu adressieren.
[0071] Die empfangenen Präsenznachrichten können von dem Empfangsmodul der Detektionseinrichtung
212 dem Auswertemodul der Detektionseinrichtung 212 zur Verfügung gestellt werden.
Aus den empfangenen Präsenznachrichten, insbesondere den darin enthaltenen Präsenzdatensätzen,
kann das Auswertemodul mindestens einen augenblicklichen Nutzerstromparameter insbesondere
für einen bestimmten Abschnitt 220.1, 220.2 bestimmen. Insbesondere kann basierend
auf den empfangenen Präsenzdatensätzen als erster Nutzerstromparameter ein erster
Indikator für die tatsächliche Anzahl an Nutzern bestimmt werden, die (wahrscheinlich)
von dem unkontrollierten Bereich 208 in den kontrollierten Bereich 210 gelangen werden("Eingangsdruck").
Als zweiter Nutzerstromparameter kann ein zweiter Indikator für die tatsächliche Anzahl
an Nutzern bestimmt werden, die (wahrscheinlich) von dem kontrollierten Bereich 210
in den unkontrollierten Bereich 210 gelangen werden("Ausgangsdruck"). Es versteht
sich, dass ein Indikator von der tatsächlichen Anzahl von Nutzern abweichen kann.
Jedoch ist erkannt worden, dass ein entsprechender Indikator ausreichend repräsentativ
für einen augenblicklichen Nutzerstromzustand an dem Gatearray ist.
[0072] Bei der Auswertung kann das Auswertemodul insbesondere nur gültige Präsenznachrichten
berücksichtigen. Wenn beispielsweise eine weitere Präsenznachricht die gleiche Nutzerkennung
wie eine (unmittelbar) zuvor empfangene Präsenznachricht umfasst, kann die weitere
Präsenznachricht als ungültig bewertet werden.
[0073] Auch kann die Zeitinformation ausgewertet werden. Beispielsweise können die ersten
Sendevorrichtungen 232.1, 232.2 mit der Auswerteeinrichtung 234 synchronisiert, insbesondere
zeitlich synchronisiert, sein. Durch Auswertung der Zeitinformation (z.B. durch Vergleich
mit einem vorgebbaren Zeitgrenzwert) kann dann bestimmt werden, ob sich das mobile
Endgerät 224 augenblicklich tatsächlich in dem bestimmten Abschnitt 220.1, 220.2 befindet
oder davon ausgegangen werden kann, dass sich das mobile Endgerät 224 augenblicklich
nicht mehr in dem bestimmten Abschnitt 220.1, 220.2 befindet. Ursache hierfür kann
beispielsweise ein Übertragungsfehler (z.B. Laufzeitfehler) sein.
[0074] Um die Richtungsbetriebsart von einem oder mehreren Gate(s) 204.1, 204.2, 204.3 zu
bestimmen, kann die Auswerteeinrichtung 234 den erfassten augenblicklichen Eingangsdruck
mit einem Nutzerstrombezugswert, vorliegend dem erfassten augenblicklichen Ausgangsdruck,
vergleichen. Abhängig von dem Vergleichsergebnis kann die Richtungsbetriebsart von
einem oder mehreren Gate(s) 204.1, 204.2, 204.3 durch die Auswerteeinrichtung 234
bestimmt werden. Beispielsweise können für ein Vergleichsergebnis Eingangsdruck >
Ausgangsdruck zwei Gates 204.1, 204.2 in der ersten Richtungsbetriebsart und nur ein
Gate 204.3 in der zweiten Richtungsbetriebsart betrieben werden. Für den Fall Eingangsdruck
>> Ausgangsdruck können beispielsweise alle drei Gates 204.1, 204.2, 204.3 zumindest
vorübergehend in der ersten Richtungsbetriebsart betrieben werden. Für die Vergleichsoperation
können beispielsweise Vergleichsschwellwerte vorgegeben sein, um zu bestimmen ob Nutzerstromparameter
N
1 < Nutzerstromparameter N
2 oder Nutzerstromparameter N
1 << Nutzerstromparameter N
2 (entsprechend für N
2<N
1 oder N
2<<N
1) ist.
[0075] Die Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines
Zugangssystems 300 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Zur Vermeidung von Wiederholungen
werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem Ausführungsbeispielen
nach Figur 1 bzw. 2 beschrieben. Für die anderen Komponenten des Zugangssystems 300
wird auf die obigen Ausführungen verwiesen.
[0076] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Gatearray 302 beispielhaft zwei Gates
304.1 und 304.2 auf, die jeweils zumindest in zwei unterschiedlichen Richtungsbetriebsarten
betrieben werden können. Zusätzlich kann jedes Gate 304.1, 304.2 vorliegend in zumindest
zwei unterschiedlichen Durchlassbetriebsarten betrieben werden. Bei einer ersten Durchlassbetriebsart
kann vorgesehen sein, dass das Gate 304.1, 304.2 (stets) geschlossen ist und nur bei
erfolgreicher Authentifizierung freigegeben wird. Bei einer zweiten Durchlassbetriebsart
kann vorgesehen sein, dass das Gate 304.1, 304.2 (stets) freigegeben ist und nur bei
nicht erfolgreicher Authentifizierung gesperrt wird.
[0077] Neben der zuvor beschriebenen ersten Detektionseinrichtung 312.1, umfassend ein Empfangsmodul
und ein Auswertemodul, sind vorliegend zusätzlich zwei weitere Detektionseinrichtungen
312.2, 312.3 in Form von optischen Detektionseinrichtungen 312.2, 312.3 (z.B. Kameras
oder Lichtsensoren) vorgesehen. Beispielsweise kann eine Kamera 312.2, 312.3 einen
entsprechenden bestimmten Abschnitt 320.2, 320.3 zumindest teilweise überwachen. Die
Messergebnisse können an eine Empfangseinrichtung 346 der Rechenvorrichtung 330 übertragen
werden, um bei der Bestimmung eines ersten und/oder zweiten augenblicklichen Nutzerstromparameters
von z.B. dem Auswertemodul berücksichtigt zu werden.
[0078] Es versteht sich, dass alternativ oder zusätzlich andere Detektionseinrichtungen,
wie APC (Automatic Passenger Counting) -Systeme z.B. mit IR Sensorik, Schalleinrichtungen,
insbesondere Ultraschallsensoren, etc. vorgesehen sein können. Beispielsweise kann
ein quantitatives Messverfahren in Form einer Differenzmessung eines Schalldruckpegels
bzw. eines Spektrums von einem oder mehreren bestimmten Abschnitt(en) implementiert
sein.
[0079] Insbesondere zusätzlich kann vorliegend ein bidirektionaler Kommunikatianskanal 336
zwischen dem Gatearray 302 und der Rechenvorrichtung 330 vorgesehen sein. Über den
Kommunikationskanal 336 kann das Gatearray 302 insbesondere die (augenblicklichen)
validierten Durchgänge durch das mindestens eine Gate 304.1, 304.2 der Rechenvorrichtung
330, insbesondere der Auswerteeinrichtung 334, zur Verfügung stellen.
[0080] Darüber hinaus umfasst das vorliegende Zugangssystem 300 zwei erste Sendevorrichtungen
332.2, 332.3 und zwei zweite Sendevorrichtungen 332.1, 332.4. Mit ihren jeweiligen
ersten Sendefeldern decken die ersten Sendevorrichtungen 332.2, 332.3 erste bestimmte
Abschnitte 320.2, 320.3 ab. Die zweiten Sendevorrichtungen 332.1, 332.4 decken vorliegend
mit ihren Sendefeldern zweite bestimmte Abschnitte 320.1, 320.4 ab. Hierbei sind die
Sendevorrichtungen 332.1, 332.2, 332.3, 332.4 derart angeordnet, dass der Abstand
eines ersten Sendefelds (beispielsweise von einem Mittelpunkt des ersten Sendefelds
und/oder Senderposition der ersten Sendevorrichtung 332.2, 332.3) eines bestimmten
Bereichs 308, 310 zu dem Gatearray 302 zumindest kleiner ist als der Abstand des entsprechenden
zweiten Sendefelds (beispielsweise von einem Mittelpunkt des zweiten Sendefelds und/oder
Senderposition der zweiten Sendevorrichtung 332.1, 332.4) von diesem bestimmten Bereich
308, 310 zu dem Gatearray 302.
[0081] Sowohl das erste Sendefeld als auch das zweite Sendefeld kann die Aussendung einer
jeweiligen Präsenznachricht von einem mobilen Endgerät 324.1, 324.2 bewirken, wie
zuvor beschrieben wurde. Bei alternativen Varianten kann vorgesehen sein, dass nur
das erste Sendefeld zur Bewirkung einer Aussendung einer Präsenznachricht eingerichtet
ist. Bedingung hierfür ist insbesondere, dass das mobile Endgerät 324 zunächst das
zweite Sendefeld empfangen hat.
[0082] Die obigen Varianten ermöglichen, die augenblickliche Bewegungsrichtung eines mobilen
Endgeräts (324.1' nach 324.1", angedeutet durch Richtungspfeil 342.1 bzw. 324.2' nach
324.2", angedeutet durch Richtungspfeil 342.2) zu bestimmen. Hierdurch ist ersichtlich,
dass das mobile Endgerät 324.1 sich in Richtung des Gatearrays 301 bewegt, während
das mobile Endgerät 324.2 sich in eine entgegengesetzte Richtung bewegt. Bei der Erfassung
eines Nutzerstromparameters kann dann nur das mobile Endgerät 324.1 (bzw. sein Nutzer)
berücksichtigt werden, das sich in Richtung des Gatearrays 302 bewegt.
[0083] Darüber hinaus weist die Rechenvorrichtung 330 vorliegend eine Datenbank 340 auf.
In der Datenbank können beispielsweise historische Nutzerstromparameterwerte, (aktuelle)
Fahrplanparameter eines durch das Zugangssystem kontrollierten Bahnhofs (oder dergleichen)
und/oder vorgegebene Mindestbetriebsbedingung(en) (z.B. mindestens ein Gate muss für
jede Richtung vorgesehen sein) gespeichert sein.
[0084] Der Betrieb und die Funktionsweise des Zugangssystems 300 werden nachfolgend näher
mit Hilfe der Figur 4 beschrieben. Die Figur 4 zeigt ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels
eines Verfahrens zum Betreiben eines Zugangssystems 300 gemäß der vorliegenden Anmeldung.
[0085] In einem ersten Schritt 401 kann mindestens ein Nutzerstromparameter von mindestens
einer Detektionseinrichtung 312.1, 312.2, 312.3 erfasst werden. Hierzu werden Präsenznachrichten
empfangen und ausgewertet sowie die Bilddaten der Kameras 312.2, 312.3 ausgewertet.
Insbesondere kann ein erster Nutzerstromparameter erfasst werden, der ein Indikator
(z.B. eine Anzahl) für die Nutzer, die wahrscheinlich das Gatearray in Eingangsrichtung
passieren werden, ist ["Eingangsdruck"]. Ferner kann ein zweiter Nutzerstromparameter
erfasst werden, der ein Indikator (z.B. eine Anzahl) für die Nutzer, die wahrscheinlich
das Gatearray in Ausgangsrichtung passieren werden, ist ("Ausgangsdruck").
[0086] In einem nächsten Schritt 402 kann die Auswerteeinrichtung 334 den mindestens einen
Nutzerstromparameter auswerten. Insbesondere kann in dem Bestimmungsschritt 402 vorliegend
der Eingangsdruck mit dem Ausgangsdruck verglichen werden und die augenblicklich optimale
Richtungsbetriebsart für vorzugsweise jedes Gate 304.1, 304.2, 304.3 individuell bestimmt
werden.
[0087] In dem Bestimmungsschritt kann optional eine augenblickliche Richtungsbetriebsart
ferner bestimmt werden basierend auf vergangenen Erfahrungen (z.B. in einer Datenbank
gespeicherte historische Nutzerstromparameterwerte), aktuellen Fahrplanparametern
(z.B. augenblicklicher tatsächlicher Fahrplan eines Bahnhofs, Flughafens, etc.), aktuellen
Zeitinformationen (z.B. Wochentag oder Wochenendtag, Tageszeit, etc.), den von dem
Gatearray 302 übertragenen augenblicklichen (tatsächlichen) Durchgängen durch das
mindestens eine Gate 304.1, 304.2 ("Last") und/oder vorgegebenen Mindestbetriebsbedingungen
(z.B. x Gate(s) muss/müssen stets in Eingangsrichtung und/oder x Gate(s) muss/müssen
stets in Ausgangsrichtung betrieben werden; Pufferung der Regelstrecke).
[0088] In Schritt 403 steuert die Steuereinrichtung 314 die jeweiligen Gates 304.1, 304.2
bzw. deren Aktoren 316.1, 316.2 an, um eine entsprechende Einstellung der Richtungsbetriebsart
zu bewirken. In entsprechender Weise kann optional auch die Durchlassbetriebsart eingestellt
werden. Das Regelverfahren wird mit Schritt 401 fortgesetzt.
[0089] Insbesondere ermöglicht das anmeldungsgemäße Verfahren, einen optimalen Betrieb eines
Gatearrays abhängig von dem augenblicklichen Nutzerstromzustand an dem Gatearray.
Nutzerstaus können zumindest reduziert werden, und somit kann die Nutzerzufriedenheit
verbessert werden.
1. Zugangssystem (100, 200, 300), umfassend:
- mindestens ein Gatearray (102, 202, 302) mit mindestens einem in mindestens zwei
Richtungsbetriebsarten betreibbaren Gate (104, 204, 304),
- wobei das Gate (104, 204, 304) bei einer ersten Richtungsbetriebsart eingerichtet
ist, Zugang von einem unkontrollierten Bereich (108, 208, 308) zu einem kontrollierten
Bereich (110, 210, 310) zu ermöglichen, und
- wobei das Gate (104, 204, 304) bei einer weiteren Richtungsbetriebsart eingerichtet
ist, Zugang von dem kontrollierten Bereich [110, 210, 310] zu dem unkontrollierten
Bereich (108, 208, 308) zu ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zugangssystem (100, 200, 300) ferner umfasst:
- mindestens eine Detektionseinrichtung (112, 212, 312), eingerichtet zum Erfassen
mindestens eines augenblicklichen Nutzerstromparameters, und
- mindestens eine Steuereinrichtung (114, 214, 314), eingerichtet zum Ansteuern des
Gates (104, 204, 304), derart, dass das Gate (104, 204, 304) betrieben wird in einer
abhängig von dem erfassten augenblicklichen Nutzerstromparameter bestimmten Richtungsbetriebsart.
2. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der augenblickliche Nutzerstromparameter
- zumindest ein Indikator für die augenblickliche Anzahl von Nutzern in mindestens
einem ersten bestimmten Abschnitt (120, 220.1, 320.1, 320.2) des unkontrollierten
Bereichs (108, 208, 308),
und/oder
- zumindest ein Indikator für die Anzahl von Nutzern in mindestens einem weiteren
bestimmten Abschnitt (220.2, 320.3, 320.4) des kontrollierten Bereichs (110, 210,
310)
ist.
3. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der augenblickliche Nutzerstromparameter ein Indikator ist für die augenblickliche
Anzahl von Nutzern, die sich zumindest im Wesentlichen in Richtung des Gatearrays
(102, 202, 302) bewegen.
4. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Detektionseinrichtung (112, 212, 312) eingerichtet ist
- zum Empfangen mindestens einer Präsenznachricht von einem in dem ersten bestimmten
Abschnitt (120, 220.1, 320.1, 320.2) des unkontrollierten Bereichs (108, 208, 308)
befindlichen mobilen Endgerät (224, 324),
und/oder
- zum Empfangen mindestens einer Präsenznachricht von einem in dem weiteren bestimmten
Abschnitt (220.2, 320.3, 320.4) des kontrollierten Bereichs (110, 210,310) befindlichen
mobilen Endgerät (224, 324).
5. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zugangssystem (100, 200, 300) mindestens eine erste, dem Gatearray (102, 202,
302) zugeordnete Sendevorrichtung (232.1, 232.2, 332.2, 332.3), eingerichtet zum Aussenden
eines ersten Sendefelds, umfasst,
- wobei das erste Sendefeld zum Bewirken der Aussendung der Präsenznachricht durch
das mobile Endgerät (224, 324) eingerichtet ist.
6. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das ausgesendete erste Sendefeld einen Senderdatensatz, umfassend mindestens ein
Datenelement ausgewählt aus der folgenden Gruppe, umfasst:
- Aufweckinstruktion und/oder Aussendeinstruktion,
- eine Senderkennung der ersten Sendevorrichtung (232.1, 232.2, 332.2, 332.3),
- eine Senderposition der ersten Sendevorrichtung (232.1, 232.2, 332.2, 332.3),
- einen Zeitstempel, und
- mindestens eine Zieladresse der Detektionseinrichtung (112, 212, 312).
7. Zugangssystems (100, 200, 300) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Präsenznachricht einen Präsenzdatensatz, umfassend mindestens ein Datenelement
ausgewählt aus der folgenden Gruppe, umfasst:
- mindestens eine Nutzerkennung und/oder Mobilgerätekennung,
- eine zu der Senderkennung korrespondierende Senderinformation,
- Senderposition,
- eine zu dem Zeitstempel korrespondierende Zeitinformation, und
- Bewegungsdaten des mobilen Endgeräts (224, 324).
8. Zugangssystem (100, 200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Detektionseinrichtung (112, 212, 312) eine optische Detektionseinrichtung
(312.2, 12.3) und/oder eine Schalldetektionseinrichtung ist und/oder eine Infrarotsensorik
aufweist.
9. Zugangssystem (100, 200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zugangssystem (100, 200, 300) mindestens eine Auswerteeinrichtung (234, 334)
umfasst, eingerichtet zum Bestimmen der Richtungsbetriebsart des Gates (104, 204,
304) zumindest abhängig von dem erfassten augenblicklichen Nutzerstromparameter in
einem Bestimmungsschritt,
- wobei in dem Bestimmungsschritt der erfasste augenblickliche Nutzerstromparameter
mit mindestens einem Nutzerstrombezugswert verglichen wird, und
- wobei in dem Bestimmungsschritt abhängig von dem Vergleichsergebnis die Richtungsbetriebsart
für das Gate (104, 204, 304) bestimmt wird.
10. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutzerstrombezugswert ein weiterer erfasster augenblicklicher Nutzerstromparameter
ist.
11. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (234, 334) eingerichtet ist zum Bestimmen der Richtungsbetriebsart
des Gates (104, 204, 304) abhängig von dem detektierten augenblicklichen Nutzerstromparameter
und mindestens einem Parameter aus der Gruppe:
- historische Nutzerstromparameterwerte,
- mindestens ein Fahrplanparameter,
- mindestens eine Zeitinformationen,
- validierte Durchgänge durch das mindestens eine Gate (104, 204, 304), und
- mindestens eine Mindestbetriebsbedingung.
12. Zugangssystem (100, 200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Gatearray (102, 202, 302) mindestens ein in zwei Durchlassbetriebsarten betreibbares
Gate (104, 204, 304) umfasst, und
- wobei die Steuereinrichtung (114, 214, 314) zum Ansteuern des Gates (104, 204, 304)
eingerichtet ist, derart, dass das Gate (104, 204, 304) betrieben wird in einer abhängig
von dem detektierten augenblicklichen Nutzerstromparameter bestimmten Durchlassbetriebsart.
13. Zugangssystem (100, 200, 300) nach einem der Ansprüche 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zugangssystem (100, 200, 300) mindestens eine zweite, dem Gatearray (102, 202,
302) zugeordnete Sendevorrichtung (332.1, 332.4) umfasst, eingerichtet zum Aussenden
eines zweiten Sendefeldes,
- wobei der Abstand zwischen dem ersten Sendefeld und dem Gatearray (102, 202, 302)
zumindest kleiner ist als der Abstand zwischen dem zweiten Sendefeld und dem Gatearray
(102, 202, 302).
14. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zugangssystem (100, 200, 300) mindestens eine entfernt angeordnete Rechenvorrichtung
(230, 330) umfasst, und
- die entfernt angeordnete Rechenvorrichtung (230, 330) zumindest eine Einrichtung
umfasst, ausgewählt aus der Gruppe:
- die Auswerteeinrichtung (234, 334),
- die Detektionseinrichtung (212, 312.1), und
- Steuereinrichtung (214, 314).
15. Verfahren zum Betreiben eines Zugangssystem (100, 200, 300), insbesondere eines Zugangssystems
(100, 200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche, umfassend mindestens ein Gatearray
(102, 202, 302) mit mindestens einem in mindestens zwei Richtungsbetriebsarten betreibbaren
Gate (104, 204, 304), wobei das Gate (104, 204, 304) bei einer ersten Richtungsbetriebsart
dazu eingerichtet ist, Zugang von einem unkontrollierten Bereich (108, 208, 308) zu
einem kontrollierten Bereich (110, 210, 310) zu ermöglichen, und das Gate (104, 204,
304) bei einer weiteren Richtungsbetriebsart dazu eingerichtet ist, Zugang von dem
kontrollierten Bereich (110, 210, 310) zu dem unkontrollierten Bereich (108, 208,
308) zu ermöglichen, das Verfahren umfassend:
- Erfassen mindestens eines augenblicklichen Nutzerstromparameters, und
- Ansteuern des Gates (104, 204, 304), derart, dass das Gate (104, 204,304) betrieben
wird in einer abhängig von dem erfassten augenblicklichen Nutzerstromparameter bestimmten
Richtungsbetriebsart.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Zugangssystem (100, 200, 300), umfassend:
- mindestens ein Gatearray (102, 202, 302) mit mindestens einem in mindestens zwei
Richtungsbetriebsarten betreibbaren Gate (104, 204, 304),
- wobei das Gate (104, 204, 304) bei einer ersten Richtungsbetriebsart eingerichtet
ist, Zugang von einem unkontrollierten Bereich (108, 208, 308) zu einem kontrollierten
Bereich (110, 210, 310) zu ermöglichen, und
- wobei das Gate (104, 204, 304) bei einer weiteren Richtungsbetriebsart eingerichtet
ist, Zugang von dem kontrollierten Bereich (110, 210, 310) zu dem unkontrollierten
Bereich (108, 208, 308) zu ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zugangssystem (100, 200, 300) ferner umfasst:
- mindestens eine Detektionseinrichtung (112, 212, 312), eingerichtet zum Erfassen
mindestens eines augenblicklichen Nutzerstromparameters, indem mindestens eine Präsenznachricht
von einem in einem ersten bestimmten Abschnitt (120, 220.1, 320.1, 320.2) des unkontrollierten
Bereichs (108, 208, 308) befindlichen mobilen Endgerät (224, 324) empfangen wird und/oder
mindestens eine Präsenznachricht von einem in einem weiteren bestimmten Abschnitt
(220.2, 320.3, 320.4) des kontrollierten Bereichs (110, 210, 310) befindlichen mobilen
Endgerät (224, 324) empfangen wird, und
- mindestens eine Steuereinrichtung (114, 214, 314), eingerichtet zum Ansteuern des
Gates (104, 204, 304), derart, dass das Gate (104, 204, 304) betrieben wird in einer
abhängig von dem erfassten augenblicklichen Nutzerstromparameter bestimmten Richtungsbetriebsart.
2. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der augenblickliche Nutzerstromparameter
- zumindest ein Indikator für die augenblickliche Anzahl von Nutzern in dem ersten
bestimmten Abschnitt (120, 220.1, 320.1, 320.2) des unkontrollierten Bereichs (108,
208, 308),
und/oder
- zumindest ein Indikator für die Anzahl von Nutzern in dem weiteren bestimmten Abschnitt
(220.2, 320.3, 320.4) des kontrollierten Bereichs (110, 210, 310)
ist.
3. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der augenblickliche Nutzerstromparameter ein Indikator ist für die augenblickliche
Anzahl von Nutzern, die sich zumindest im Wesentlichen in Richtung des Gatearrays
(102, 202, 302) bewegen.
4. Zugangssystem (100, 200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zugangssystem (100, 200, 300) mindestens eine erste, dem Gatearray (102, 202,
302) zugeordnete Sendevorrichtung (232.1, 232.2, 332.2, 332.3), eingerichtet zum Aussenden
eines ersten Sendefelds, umfasst,
- wobei ein erstes Signal aus dem ersten Sendefeld zumindest Aussendeinstruktionen
umfasst, die nach einem Empfang eines ersten Signals aus dem ersten Sendefeld durch
das mobile Endgerät (224, 324) und einer Extraktion der Aussendeinstruktionen durch
das mobile Endgerät (224, 324) die Aussendung einer Präsenznachricht durch das mobile
Endgerät (224, 324) bewirken..
5. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das ausgesendete erste Sendefeld einen Senderdatensatz, umfassend mindestens ein
Datenelement ausgewählt aus der folgenden Gruppe, umfasst:
- Aufweckinstruktion und/oder Aussendeinstruktion,
- eine Senderkennung der ersten Sendevorrichtung (232.1, 232.2, 332.2, 332.3),
- eine Senderposition der ersten Sendevorrichtung (232.1, 232.2, 332.2, 332.3),
- einen Zeitstempel, und
- mindestens eine Zieladresse der Detektionseinrichtung (112, 212, 312).
6. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Präsenznachricht einen Präsenzdatensatz, umfassend mindestens ein Datenelement
ausgewählt aus der folgenden Gruppe, umfasst:
- mindestens eine Nutzerkennung und/oder Mobilgerätekennung,
- eine zu der Senderkennung korrespondierende Senderinformation,
- Senderposition,
- eine zu dem Zeitstempel korrespondierende Zeitinformation, und
- Bewegungsdaten des mobilen Endgeräts (224, 324).
7. Zugangssystem (100, 200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Detektionseinrichtung (112, 212, 312) eine optische Detektionseinrichtung
(312.2, 312.3) und/oder eine Schalldetektionseinrichtung ist und/oder eine Infrarotsensorik
aufweist.
8. Zugangssystem (100, 200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zugangssystem (100, 200, 300) mindestens eine Auswerteeinrichtung (234, 334)
umfasst, eingerichtet zum Bestimmen der Richtungsbetriebsart des Gates (104, 204,
304) zumindest abhängig von dem erfassten augenblicklichen Nutzerstromparameter in
einem Bestimmungsschritt,
- wobei in dem Bestimmungsschritt der erfasste augenblickliche Nutzerstromparameter
mit mindestens einem Nutzerstrombezugswert verglichen wird, und
- wobei in dem Bestimmungsschritt abhängig von dem Vergleichsergebnis die Richtungsbetriebsart
für das Gate (104, 204, 304) bestimmt wird.
9. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutzerstrombezugswert ein weiterer erfasster augenblicklicher Nutzerstromparameter
ist.
10. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (234,334) eingerichtet ist zum Bestimmen der Richtungsbetriebsart
des Gates (104, 204, 304) abhängig von dem detektierten augenblicklichen Nutzerstromparameter
und mindestens einem Parameter aus der Gruppe:
- historische Nutzerstromparameterwerte,
- mindestens ein Fahrplanparameter,
- mindestens eine Zeitinformationen,
- validierte Durchgänge durch das mindestens eine Gate (104, 204, 304), und
- mindestens eine Mindestbetriebsbedingung.
11. Zugangssystem (100, 200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Gatearray (102, 202, 302) mindestens ein in zwei Durchlassbetriebsarten betreibbares
Gate (104, 204, 304) umfasst, und
- wobei die Steuereinrichtung (114, 214, 314) zum Ansteuern des Gates (104, 204, 304)
eingerichtet ist, derart, dass das Gate (104, 204, 304) betrieben wird in einer abhängig
von dem detektierten augenblicklichen Nutzerstromparameter bestimmten Durchlassbetriebsart.
12. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
- bei einer ersten Durchlassbetriebsart ein Gate (104, 204, 304) geschlossen ist und
nur bei erfolgreicher Authentifizierung freigegeben wird, und
- bei einer zweiten Durchlassbetriebsart ein Gate (104, 204, 304) offen ist und nur
bei nicht erfolgreicher Authentifizierung gesperrt wird.
13. Zugangssystem (100, 200, 300) nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zugangssystem (100, 200, 300) mindestens eine zweite, dem Gatearray (102, 202,
302) zugeordnete Sendevorrichtung (332.1, 332.4) umfasst, eingerichtet zum Aussenden
eines zweiten Sendefeldes,
- wobei der Abstand zwischen dem ersten Sendefeld und dem Gatearray (102, 202, 302)
zumindest kleiner ist als der Abstand zwischen dem zweiten Sendefeld und dem Gatearray
(102, 202, 302).
14. Zugangssystem (100, 200, 300) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zugangssystem (100, 200, 300) mindestens eine entfernt angeordnete Rechenvorrichtung
(230, 330) umfasst, und
- die entfernt angeordnete Rechenvorrichtung (230, 330) zumindest eine Einrichtung
umfasst, ausgewählt aus der Gruppe:
- die Auswerteeinrichtung (234, 334),
- die Detektionseinrichtung (212, 312.1), und
- Steuereinrichtung (214, 314).
15. Verfahren zum Betreiben eines Zugangssystems (100, 200, 300), insbesondere eines Zugangssystems
(100, 200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche, umfassend mindestens ein Gatearray
(102, 202, 302) mit mindestens einem in mindestens zwei Richtungsbetriebsarten betreibbaren
Gate (104, 204, 304), wobei das Gate (104, 204, 304) bei einer ersten Richtungsbetriebsart
dazu eingerichtet ist, Zugang von einem unkontrollierten Bereich (108, 208, 308) zu
einem kontrollierten Bereich (110, 210, 310) zu ermöglichen, und das Gate (104, 204,
304) bei einer weiteren Richtungsbetriebsart dazu eingerichtet ist, Zugang von dem
kontrollierten Bereich (110, 210, 310) zu dem unkontrollierten Bereich (108, 208,
308) zu ermöglichen, das Verfahren umfassend:
- Erfassen mindestens eines augenblicklichen Nutzerstromparameters, indem mindestens
eine Präsenznachricht von einem in einem ersten bestimmten Abschnitt (120, 220.1,
320.1, 320.2) des unkontrollierten Bereichs (108, 208, 308) befindlichen mobilen Endgerät
(224, 324) empfangen wird und/oder mindestens eine Präsenznachricht von einem in einem
weiteren bestimmten Abschnitt (220.2, 320.3, 320.4) des kontrollierten Bereichs (110,
210, 310) befindlichen mobilen Endgerät (224, 324) empfangen wird, und
- Ansteuern des Gates (104, 204, 304), derart, dass das Gate (104, 204, 304) betrieben
wird in einer abhängig von dem erfassten augenblicklichen Nutzerstromparameter bestimmten
Richtungsbetriebsart.