[0001] Die Erfindung geht aus von einem Warenautomaten nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs 1 und einem dazugehörigen Verfahren nach Anspruch 6.
[0002] Derartige Warenautomaten werden in der Regel zum Verkauf diebstahlgefährdeter Waren
eingesetzt.
Stand der Technik
[0003] Die
WO 2014/019573 A1 zeigt eine Warenausgabevorrichtung, die aus zumindest einem Warenschacht besteht,
in welchen einzelne Waren übereinander angeordnet gelagert sind, die zumindest einen
Warenausgabebereich umfasst, aus welchem die einzelnen Waren hintereinander entnehmbar
sind.
[0004] Der Warenschacht der
WO 2014/019573 A1 besitzt eine quaderförmige Gestalt und eine innen liegende, in Richtung des Warenausgabebereichs
verschiebbare Bodenplatte, wobei die Waren übereinandergestapelt auf der Bodenplatte
angeordnet sind und wobei die Bodenplatte mit einer Feder wirkverbunden ist, wodurch
die Bodenplatte eine Kraft in Richtung des Warenausgabebereichs erfährt.
[0005] Die
DE 202 11 140 U1 offenbart einen Warenautomaten, der mehrere Warenschächte umfasst, in denen übereinander
einzelne Waren gespeichert sind. Die Warenschächte weisen jeweils eine Bodenplatte
auf, die über eine Feder eine Kraft in Richtung des Warenausgabebereichs erfährt.
Die oberste Ware wird dadurch gegen eine Anschlagplatte gedrückt, die allen Warenschächten
gleichermaßen dient. Der Warenautomat verfügt weiterhin über einen Warenausgabebereich,
über den alle Warenschächte gleichzeitig erreichbar sind.
[0006] Aus der
DE 20 2011 106 926 U1 ist eine Selbstbedienungsvorrichtung für Warenverpackungen bekannt. Die Selbstbedienungsvorrichtung
verfügt über eine Vorratseinheit, welche mit einem sich aussteifenden Grundrahmen
versehen ist und Gefache für die Aufnahme von Warenverpackungen aufweist, welche in
einer zugriffsicheren Vorratsstellung festlegbar sind.
[0007] Eine Selbstbedienungsvorrichtung für Warenverpackungen mit einer Vorratseinheit und
einer Ausgabeeinheit unterhalb der Vorratseinheit ist aus der
DE 10 2011 008 766 A1 bekannt. Die Vorratseinheit verfügt über eine Mehrzahl an Vorratsgefachen, welche
oberhalb der Ausgabeeinheit aneinandergereiht sind. Die Vorratsgefache können aus
einer Gebrauchsstellung in zumindest eine im Wesentlichen quer zur Ausgabeeinheit
ausrichtbare Bedienstellung neben der Vorratseinheit verlagert werden.
[0008] Die
EP 1 860 621 B1 offenbart eine Selbstbedienungsvorrichtung für die Entnahme und Bevorratung von Warenverpackungen.
Sie besteht aus einer Mehrzahl von Gefachen, welche mit einer Vorratseinheit kombiniert
sind. Ein Nutzer kann über ein Wählgerät Warenpackungen auswählen, welche über eine
Fördereinrichtung mit zumindest zwei Förderern zu einer Ausgabestellung im Bereich
der Kassenanlage transportiert werden.
[0009] Eine Selbstbedienungsvorrichtung für Warenpackungen gemäß der
EP 2 490 188 A1 ist zur Anordnung im Bereich einer Kassenanlage von beispielsweise Supermärkten vorgesehen.
Dabei wird aus einer Mehrzahl von in Gefachen bevorrateten Warenpackungen eine Warenverpackung
mittels eines Wählgerätes ausgewählt und mittels einer Fördereinrichtung in den Bereich
der Kassenanlage verlagert. Die Ausgabeeinheit ist mit einem Bildschirm und/oder einem
Touchscreen-Gerät versehen.
[0010] Nachteilig ist jedoch, dass die Warenschächte nur umständlich innerhalb des Warenautomaten
und nur einzeln wieder befüllbar sind. Eine Lösung ist zwar durch die Befüllung mit
Schüttgut gegeben, jedoch ist bei dieser Befüllmethode eine sortierte Ausgabe der
Waren nicht möglich.
Aufgabenstellung
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Warenautomaten vorzuschlagen, der
nahtlos in den modernen Geschäftsbetrieb von Warenhäusern eingeordnet werden kann.
[0012] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1
gelöst.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] Die Erfindung betrifft einen Warenautomaten mit einem Gehäuse und mindestens einem
Magazin, wobei der Warenautomat nebeneinander Speicherschächte aufweist, in denen
Waren übereinander stapelbar und über eine Warenausgabevorrichtung entnehmbar sind,
und die Speicherschächte in oder an dem Magazin angeordnet sind.
[0015] Der gesamte Warenautomat kann dabei freistehend oder in einem Kassensystem aufnehmbar
ausgeführt sein. Der Warenautomat dient dem Diebstahl- und Jugendschutz im Bereich
bestimmter Warenkategorien. Zu diesen Warenkategorien zählen beispielsweise hochpreisige
Produkte wie Speicherkarten oder Rasierklingen oder auch Produkte, welche unter das
Jugendschutzgesetz fallen, wie zum Beispiel Alkohol oder Tabakwaren/ Zigaretten.
[0016] Das Gehäuse des Warenautomaten kann geschlossen oder, wenn der Warenautomat in einem
Kassensystem aufgenommen ist, nur als Streben ausgebildet sein.
[0017] Die Speicherschächte können aus eigenständigen, zu mindestens drei Seiten geschlossenen
Elementen bestehen, welche aneinander montierbar sind. Alternativ können die Speicherschächte
auch aus einzelnen Seitenteilen bestehen, welche an einer Lochwand beispielsweise
montierbar sind und so ein zu mindestens drei Seiten geschlossenes Element bilden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist jeder Speicherschacht eine eigene Rückhaltefunktion
für die verbleibenden Waren auf, sodass immer nur eine Ware zurzeit ausgegeben werden
kann.
[0018] Bei dem Magazin handelt es sich um eine Aufnahme, welche mit einem Kassensystem mit
einer Warenausgabeeinheit kombinierbar ist. Dieses Magazin ist so ausgebildet, dass
es eine unbestimmte Anzahl an Speicherschächten aufnehmen kann und so als Warenlager
im Kassensystem dient. Die Entnahme der Waren erfolgt über eine aus dem Stand der
Technik bekannte Warenausgabeeinheit.
[0019] Erfindungsgemäß können die Speicherschächte in oder an dem Magazin angeordnet sein.
In dem Magazin bedeutet dabei, dass es sich bei dem Magazin um eine zu drei Seiten
geschlossene Aufnahme handelt, in welche Seitenteile der Speicherschächte eingehängt
werden können. An dem Magazin bedeutet, dass es sich bei den Speicherschächten um
eigenständige, zu drei Seiten geschlossene Elemente handelt. Die Anordnung der Speicherschächte
an oder in dem Magazin bietet den Vorteil der Flexibilität der Befüllung des Magazins.
[0020] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Magazin vollständig aus dem Warenautomaten
entnehmbar. Das Magazin lässt sich leicht aus dem Warenautomaten entnehmen, wodurch
die Befüllung für einen Mitarbeiter komfortabel möglich ist. Dadurch wird die Arbeitsbelastung
für den Mitarbeiter verringert.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Magazin durch ein baugleiches Magazin
austauschbar. Dies bietet den Vorteil, dass das leere Magazin aus dem Warenautomaten
entnommen werden kann und ein bereits gefülltes Magazin wieder hineingeschoben werden
kann. Dies ermöglicht eine kurze Befüllzeit und verringert die Sperrzeit des Kassensystems,
welches normalerweise für die Befüllzeit komplett gesperrt ist. Das leere Magazin
kann dann in Ruhe beispielsweise in einem Lager oder an einem anderen Ort, an welchem
die Waren gelagert sind, wieder gefüllt werden und steht dann jederzeit für einen
erneuten Austausch zur Verfügung. Idealerweise hält jeder Geschäftsbereich mehrere
solcher Magazine je Warenautomat vor, damit beispielsweise nur zum Beginn oder zum
Ende der täglichen Öffnungszeit die Magazine gefüllt werden müssen. Dies verringert
die Sperrzeit des Kassensystems weiterhin, erhöht den Service für den Kunden, da Mitarbeiter
nicht mit dem Befüllen von Magazinen beschäftigt sind, und optimiert den Prozessablauf
im Geschäftsbereich.
[0022] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Magazin mindestens eine Tür oder mindestens
ein Rollenwagen oder mindestens ein Apothekerauszug. Dies sind verschiedene Ausgestaltungen
des Magazins, welche sich alle leicht in einen Warenautomaten integrieren lassen und
auch für einen Mitarbeiter gut zu handhaben sind. Weiterhin gewährleisten diese drei
Varianten des Magazins eine sichere Lagerung und gleichzeitige Transportfähigkeit
der Waren auf dem Weg vom eigentlichen Warenlager in den Warenautomaten.
[0023] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Magazin über Rollen verschiebbar. Durch
die Rollen unter dem Magazin wird der Transport der Waren in dem Magazin für den Mitarbeiter
noch erleichtert, denn durch die Rollen ist das Magazin gut verschiebbar, während
es ohne Rollen geschliffen oder getragen werden müsste, was eine Belastung für den
Mitarbeiter und das Magazin bedeuten würde.
[0024] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Befüllen eines Warenautomaten,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist
- a) Entnahme eines Magazins, welches aus zumindest zwei Speicherschächten besteht,
- b) Transport des Magazins in ein Lager
- c) Befüllen des Magazins im Lager
- d) Transport des Magazins zurück zum Warenautomaten
- e) Aufnahme des Magazins im Warenautomaten.
[0025] Durch diesen Ablauf und die oben genannte Ausgestaltung des Magazins wird der Arbeitsaufwand
reduziert und auch die Kraftressourcen des Mitarbeiters geschont.
[0026] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahren zum Befüllen eines Warenautomaten
erfolgt statt c) der Schritt
c1) Austausch des leeren Magazins gegen ein schon gefülltes Magazin und daran schließen
sich die Schritte
d1) Transport des gefüllten Magazins zum Warenautomaten
e1) Aufnahme des gefüllten Magazins im Warenautomaten
an. Dies optimiert den Befüllprozess, verkürzt die Befüllzeit und somit auch die Sperrung
des Kassentisches, sodass der laufende Betrieb nicht unnötig unterbrochen werden muss.
Ausführungsbeispiel
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Kassentisches
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Darstellung des Kassentisches
- Fig. 3
- eine weitere perspektivische Darstellung des Kassentisches
- Fig. 4
- eine weitere perspektivische Darstellung des Kassentisches
[0028] Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil
werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen
verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert
sein.
[0029] Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Kassentisches 1 wie er im
Stand der Technik hinreichend bekannt ist. Die Figuren 2 bis 4 zeigen den Ablauf des
Austausches des Magazins 3 des Warenautomaten.
[0030] Der Kassentisch 1 weist ein Warenförderband, eine Kassenzone, einen Warenautomaten
und einen Verpackungsbereich auf. Der Warenautomat ist im Bereich der Kassenzone eines
Warenhauses, beispielsweise eines Supermarktes, angeordnet. Wie in der Figur 1 gezeigt
ist der Warenautomat hier sogar im Kassentisch 1 unterhalb der Kassenzone eines solchen
Warenhauses integriert. Weitere Elemente im Bereich des Kassentisches 1 sind denkbar,
hier jedoch nicht dargestellt, da sie für die Erfindung irrelevant sind. Ebenso können
von jedem der genannten Elemente auch mehrere an dem Kassentisch 1 angeordnet sein.
[0031] Der Warenautomat ist in ein Gehäuse 2 eingesetzt, welches in dem Kassentisch 1 angeordnet
ist. Alternativ wäre auch eine Anordnung des Gehäuses 2 an dem Kassentisch 1 denkbar.
Der Warenautomat weist ein Magazin 3 und eine Fördereinrichtung für die aufgenommenen
Waren auf.
[0032] Dieselbe perspektivische Darstellung aus Figur 1 ist in der Figur 2 gezeigt. Im Unterschied
zu der Figur 1 ist das Magazin 3 nun aus dem Warenautomaten und folglich auch aus
dem Kassentisch 1 teilweise entnommen.
[0033] In diesem Ausführungsbeispiel ist das Magazin 3 als eine Kombination aus Tür und
Rollwagen dargestellt. Bei dem Magazin 3 handelt es sich um eine Bodenplatte, welche
mit Rollen versehen ist für eine bessere Verschiebbarkeit und Handhabbarkeit. An die
Bodenplatte ist im rechten Winkel eine Tür, im Sinne einer Front mit einem Griff,
angeformt. Diese Tür schließt bündig mit dem Kassentisch 1 ab, wenn der Warenautomat
in dem Gehäuse 2 aufgenommen ist.
[0034] Die Figur 3 zeigt ebenfalls den Kassentisch 1 wie er in der Figur 1 dargestellt ist.
Der Unterschied zwischen der Figur 2 und der Figur 3 ist, dass in der Figur 3 das
Magazin 3 vollständig aus dem Warenautomaten und dessen Gehäuse 2 entnommen ist und
neben dem Kassentisch 1 aufgestellt ist.
[0035] Das Magazin 3 ist in der Figur 3 leer und muss für eine erneute Befüllung in ein
Lager gebracht werden.
[0036] Der Austausch des Magazins 3 ist in der Figur 4 dargestellt. In der Figur 4 ist ebenfalls
derselbe Kassentisch 1 aus der Figur 1 dargestellt. Der Unterschied zu den vorhergehenden
Figuren ist, dass in der Figur 4 statt nur dem einen Magazin 3 zwei Magazine 3 gezeigt
sind.
[0037] Bei dem nahe dem Warenförderband gezeigten Magazin 3 handelt es sich um das Magazin,
welches leer aus dem Gehäuse 2 des Warenautomaten entnommen wurde. Die Entnahme-Bewegung
wird durch den Pfeil, welcher aus dem Gehäuse 2 in Richtung des Magazins 3 weist,
veranschaulicht.
[0038] Das Magazin 3.1, welches näher an dem Verkaufsbereich des Kassentisches 1 ist, kommt
aus dem Lager und ist dort schon entsprechend mit Waren in Speicherschächten 4 befüllt
worden. Das gefüllte Magazin 3.1 wird entlang des dazugehörigen Pfeils wieder in das
Gehäuse 2 des Warenautomaten in den Kassentisch 1 eingesetzt.
[0039] Das dargestellte, gefüllte Magazin 3.1 weist 24 Speicherschächte auf, welche in drei
Reihen übereinander und acht Reihen nebeneinander angeordnet sind. Jede andere Anzahl
und Anordnung an Speicherschächten ist denkbar, solange die Warenausgabevorrichtung,
welche der Warenautomat aufweist, eine entsprechende Förderungseinrichtung besitzt
um die Speicherschächte zu erreichen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Kassentisch
- 2
- Gehäuse
- 3
- Magazin
- 3.1
- gefülltes Magazin
- 4
- Speicherschächte
1. Warenautomat mit einem Gehäuse (2) und mindestens einem Magazin (3), wobei der Warenautomat
nebeneinander Speicherschächte (4) aufweist, in denen Waren übereinander stapelbar
und über eine Warenausgabevorrichtung entnehmbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Speicherschächte (4) in oder an dem Magazin (3) angeordnet sind.
2. Warenautomat nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
das Magazin (3) aus dem Warenautomaten vollständig entnehmbar ist.
3. Warenautomat nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Magazin (3) durch ein baugleiches Magazin (3) austauschbar ist.
4. Warenautomat nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Magazin (3) mindestens eine Tür oder mindestens ein Rollwagen oder mindestens
ein Apothekerauszug ist.
5. Warenautomat nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Magazin (3) über Rollen verschiebbar ist.
6. Verfahren zum Befüllen eines Warenautomaten, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
aufweist
a) Entnahme eines Magazins (3), welches aus zumindest zwei Speicherschächten (4) besteht,
b) Transport des Magazins (3) in ein Lager
c) Befüllen des Magazins (3) im Lager
d) Transport des Magazins (3) zurück zum Warenautomaten
e) Aufnahme des Magazins (3) im Warenautomaten.
7. Verfahren zum Befüllen eines Warenautomaten nach Anspruch 6, wobei statt c) auch der
Schritt
c1) Austausch des leeren Magazins (3) gegen ein schon gefülltes Magazin (3.1)
erfolgt und sich daran die Schritte
d1) Transport des Magazins (3.1) zum Warenautomaten
e1) Aufnahme des Magazins (3.1) im Warenautomaten
anschließen.