(19)
(11) EP 3 405 351 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
28.06.2023  Patentblatt  2023/26

(21) Anmeldenummer: 17700534.5

(22) Anmeldetag:  17.01.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41M 5/26(2006.01)
B41M 5/24(2006.01)
G09F 3/20(2006.01)
B41J 2/44(2006.01)
B41J 3/407(2006.01)
G09F 7/10(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B41M 5/24; B41M 5/26; B41J 2/442; G09F 3/205; B41J 3/4073; G09F 7/10
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2017/050838
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2017/125364 (27.07.2017 Gazette  2017/30)

(54)

MARKIERVORRICHTUNG ZUR MARKIERUNG VON ELEKTRISCHEN BAUELEMENTEN

MARKING DEVICE FOR MARKING ELECTRICAL COMPONENTS

DISPOSITIF DE MARQUAGE POUR COMPOSANTS ÉLECTRIQUES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 18.01.2016 DE 102016100722
22.04.2016 DE 102016107459

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
28.11.2018  Patentblatt  2018/48

(73) Patentinhaber: Phoenix Contact GmbH & Co. KG
32825 Blomberg (DE)

(72) Erfinder:
  • GROSSMANN, Christian
    32760 Detmold (DE)
  • NAGUSCHEWSKI, Bernd
    32760 Detmold (DE)
  • KLAGES, Kilian
    32756 Detmold (DE)
  • PROBACH, Nicole
    32825 Blomberg (DE)

(74) Vertreter: Meyer-Graefe, Karsten et al
Phoenix Contact GmbH & Co. KG Intellectual Property, Licenses & Standards Flachsmarktstraße 8
32825 Blomberg
32825 Blomberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 2 792 499
WO-A1-2010/057768
WO-A1-97/47397
JP-A- S5 352 442
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Markiervorrichtung zur Markierung von elektrischen Bauelementen, insbesondere von mehreren nebeneinander angeordneten Reihenklemmen, welche einen Laserkopf und ein Linear-Schwenksystem aufweist, wobei der Laserkopf der Beschriftung von Markierungsmaterial dient, das an den zu markierenden elektrischen Bauelementen befestigt ist. Das Linear-Schwenksystem weist eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme der elektrischen Bauelemente, eine Verschwenkeinrichtung zum Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung und einen Linearvorschub zum linearen Verfahren der von der Aufnahmeeinrichtung aufgenommenen elektrischen Bauelemente auf.

    [0002] Zur Markierung bzw. Kennzeichnung von elektrischen Bauelementen, insbesondere von Reihenklemmen, werden unterschiedliche Arten von Markierungsmaterialien verwendet. Bei den Markierungsmaterialien handelt es sich insbesondere um Markierungs- bzw. Kennzeichnungsschilder, die an den elektrischen Bauelementen an vorgegebenen Positionen befestigt werden. Zur einfachen Befestigung der Markierungs- bzw. Kennzeichnungsschilder sind in den Gehäusen der elektrischen Bauelemente bzw. der Reihenklemmen in der Regel nutförmige Rastausnehmungen ausgebildet, in die die Markierungsschilder eingesetzt und verrastet werden können. Darüber hinaus sind auch Markierungsmaterialien bekannt, die als Klebeschilder oder Klebstreifen ausgebildet sind, so dass die Markierungsschilder an den entsprechenden Stellen auf die elektrischen Bauelemente aufgeklebt werden können.

    [0003] Zur Erstellung der Markierungsmaterialen wird dieses in der Regel zunächst als unbeschriftetes Bedruckungsobjekt, zumeist in Kartenformat, in einen entsprechenden Drucker, beispielsweise Tintenstrahldrucker, Thermotransferdrucker, UV-Drucker oder Laserdrucker eingelegt. In den Druckern erfolgt dann die jeweils erforderliche Beschriftung des Markierungsmaterials, welches in der Regel eine Mehrzahl von einzelnen Markierungsschildern aufweist, so dass diese nach dem Bedrucken zunächst in Einzelschilder oder Streifen vereinzelt werden müssen. Danach erfolgt dann die Montage der einzelnen Markierungsschilder auf den einzelnen Bauelementen bzw. Reihenklemmen oder einem aus mehreren nebeneinander angeordneten Reihenklemmen bestehenden Reihenklemmenblock.

    [0004] Da insbesondere Reihenklemmen häufig in größeren Stückzahlen auf Tragschienen montiert werden, ist die Montage der einzelnen Kennzeichnungsschilder mit einem nicht unerheblichen Zeitaufwand verbunden. Bei der Handmontage besteht darüber hinaus die Gefahr, dass die Kennzeichnungsschilder nicht richtig in die Rastausnehmungen im Gehäuse der Reihenklemmen eingesetzt und verrastet werden, so dass sich Kennzeichnungsschilder im Nachhinein lösen können. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Monteur die einzelnen Kennzeichnungsschilder bei der Montage verliert, da diese relativ kleine Abmessungen aufweisen.

    [0005] Um die für die Montage der Kennzeichnungsschilder bzw. Markierungsschilder benötigte Zeit zu verringern, sind automatische Vorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe einzelne Kennzeichnungsschilder aufgenommen und in die entsprechenden Rastausnehmungen in den Reihenklemmen eingesetzt werden können. Eine derartige Vorrichtung zur automatischen Montage von Kennzeichnungsschildern ist aus der DE 10 2013 012 389 B4 bekannt. Die Vorrichtung weist insbesondere eine Haltevorrichtung zur Aufnahme eines Kennzeichnungsschildes sowie einen verschiebbar gelagerten Montagestempel auf, mit dessen Hilfe ein von der Haltevorrichtung aufgenommenes Kennzeichnungsschild in eine nutförmige Rastausnehmung an der Reihenklemme eingedrückt werden kann.

    [0006] Auch wenn mit einer derartigen Vorrichtung zur Montage von einzelnen Kennzeichnungsschilder der Zeitaufwand für die Montage reduziert werden kann, so ist weiterhin die Zuordnung der einzelnen Markierungsschilder zu den jeweiligen elektrischen Bauelementen mit einem relativ großen Aufwand verbunden. Ergänzend kommt noch hinzu, dass die einzelnen elektronischen Bauelemente, insbesondere wenn es sich um Reihenklemmen handelt, in der Regel jeweils mit mehreren Kennzeichnungsschildern versehen werden, so dass auch hier die richtige Zuordnung aufwendig und fehleranfällig ist. Insbesondere bei symmetrisch aufgebauten Reihenklemmen kann es dabei leicht zu einer falschen Kennzeichnung einzelner Anschlüsse kommen.

    [0007] Die WO 2010/057768 A1 offenbart eine Markiervorrichtung, bei welcher die zu beschriftenden Reihenklemmen von einem Roboterarm eines Roboters aufgenommen werden und mit Hilfe des Roboterarms zu dem Laserkopf bewegt werden, um die Reihenklemmen zu beschriften.

    [0008] In der EP 2 792 499 A1 ist das Beschriften eines Bauteils mittels eines Laserstrahls beschrieben.

    [0009] Die JP S53 52442 A offenbart ein Beschriften von Bauelementen, wobei diese dafür auf ein Förderband gelegt werden, welches eine reine lineare Bewegung der Bauelemente relativ zu dem Laserkopf ermöglicht.

    [0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Markiervorrichtung zur Markierung von elektrischen Bauelementen anzugeben, mit welcher eine teil- oder vollautomatische Markierung von elektrischen Bauelementen, insbesondere von mehreren nebeneinander angeordneten Reihenklemmen, ermöglicht werden kann.

    [0011] Ein Verfahren zur Markierung von elektrischen Bauelementen kann folgende Schritte aufweisen:
    • Befestigen mindestens eines unbeschrifteten Markierungsmaterials an einer vorgegebenen Position an mindestens einem Bauelement,
    • Einbringen des mindestens einen Bauelements in eine Markierungsposition in einer Markiervorrichtung, die einen Laserkopf aufweist, und
    • Beschriften mindestens eines Markierungsmaterials mit Hilfe des Laserkopfes.


    [0012] Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Markierungsmaterial nicht zunächst beschriftet wird, bevor es am elektrischen Bauelement befestigt wird, sondern dass die einzelnen elektrischen Bauelemente zunächst mit unbeschrifteten Markierungsmaterial versehen werden. Erst danach erfolgt die Beschriftung der einzelnen Markierungsmaterialien mit Hilfe einer einen Laserkopf aufweisenden Markiervorrichtung, wozu die elektrischen Bauelemente in eine Markier-Position in der Markiervorrichtung eingebracht werden. Der Vorteil des Verfahrens liegt somit darin, dass die aufwendige Zuordnung der einzelnen bereits beschrifteten Markierungsmaterialien zu den jeweiligen elektrischen Bauelementen bzw. zur richtigen Position an den elektrischen Bauelementen entfällt. Dadurch kann die Zeit, die zur Markierung der Bauelemente benötigt wird, erheblich reduziert werden. Da in der Regel nicht nur einzelne elektrische Bauelemente sondern meist eine größere Anzahl von Bauelementen, insbesondere von elektrischen Reihenklemmen markiert werden müssen, ist die mit dem Verfahren erzielbare Zeitersparnis bei der Konfektionierung von elektrischen Bauelementen bzw. Reihenklemmen erheblich.

    [0013] Auch wenn mit dem Verfahren grundsätzlich ein elektrisches Bauelement, das nur ein Markierungsmaterial bzw. ein Markierungsschild aufweist, markiert werden kann, so wird das Verfahren in der Regel zur Markierung von mehreren elektrischen Bauelementen eingesetzt, die jeweils mehrere unbeschriftete Markierungsmaterialien aufweisen. In diesem Fall werden zunächst die einzelnen Markierungsmaterialien an den zu markierenden Bauelementen befestigt, beispielsweise aufgeklebt, anschließend die Bauelemente in eine Markierungsposition in der Markiervorrichtung gebracht und dann die Markierungsmaterialien der elektrischen Bauelemente beschriftet. Die Reihenfolge der Beschriftung der Markierungsmaterialien, d.h. ob zunächst alle Markierungsmaterialien eines elektrischen Bauelements oder zunächst einzelne Markierungsmaterialien mehrerer nebeneinander angeordneter elektrischer Bauelemente beschriftet werden, ist dabei je nach Anordnung und Ausgestaltung der einzelnen elektrischen Bauelemente wählbar.

    [0014] Zum Beschriften des zweiten Markierungsmaterials - oder weiterer Markierungsmaterialien - eines ersten elektrischen Bauelements und/oder zum Beschriften eines Markierungsmaterials eines zweiten elektrischen Bauelements - oder weiterer elektrischer Bauelemente - kann der Laserstrahl des Laserdruckers entsprechend ausgelenkt werden. Die Beschriftung einzelner Markierungsmaterialien, die nur einen relativ geringen Abstand zueinander aufweisen, kann somit durch eine entsprechende Auslenkung des Laserstrahls des Laserkopfes erfolgen, ohne dass die Position des elektrischen Bauelements bzw. der elektrischen Bauelemente in der Markiervorrichtung verändert werden muss.

    [0015] Alternativ oder auch zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass die Position eines elektrischen Bauelements in der Markiervorrichtung vor dem Beschriften des zweiten - oder eines weiteren - Markierungsmaterials des elektrischen Bauelements und/oder die Position der elektrischen Bauelemente in der Markiervorrichtung vor dem Beschriften eines Markierungsmaterials eines zweiten - oder weiteren - elektrischen Bauelements verändert wird. Eine solche Positionsveränderung der elektrischen Bauelemente innerhalb der Markiervorrichtung erfolgt dabei insbesondere immer dann, wenn der Abstand der einzelnen zu beschriftenden Markierungsmaterialien so groß ist, dass eine ordnungsgemäße Beschriftung der Markierungsmaterialien allein durch eine entsprechende Auslenkung des Laserstrahls des Laserkopfes nicht gewährleistet werden kann.

    [0016] Darüber hinaus ist eine Veränderung der Position eines elektrischen Bauelements in der Markiervorrichtung auch dann vorgesehen, wenn bei elektrischen Bauelementen Markierungsmaterialien an Flächen des Bauelements angeordnet sind, die zueinander einen Winkel aufweisen. Insbesondere bei elektrischen Reihenklemmen sind Markierungsschilder häufig sowohl auf der Oberseite des Gehäuses als auch an den Stirnseiten des Gehäuses angeordnet, die in der Regel einen Winkel von mehr als 45° zur Oberseite aufweisen. In diesem Fall werden die elektrischen Reihenklemmen nach dem Beschriften der Markierungsmaterialien der eine Fläche, beispielsweise der Oberseite, innerhalb der Markierungsvorrichtung entsprechend verschwenkt, so dass dann eine ordnungsgemäße Beschriftung der Markierungsmaterialien einer anderen Fläche, beispielsweise einer Stirnseite, möglicht ist.

    [0017] Die erfindungsgemäße Markiervorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Verschwenkeinrichtung zwei sich gegenüberliegende Drehkränze aufweist, wobei die Aufnahmevorrichtung zwischen den Drehkränzen angeordnet ist und die Enden der Aufnahmevorrichtung mit den Drehkränzen verbunden sind.

    [0018] Das Linear-Schwenksystem der Markiervorrichtung dient dazu, die zu markierenden elektrischen Bauelemente aufzunehmen, und in die jeweilige Markierungsposition relativ zum Laserkopf zu verbringen. Mit der Verschwenkeinrichtung ist dabei zusätzlich zur linearen Verschiebung der elektrischen Bauelemente eine Drehbewegung der Aufnahmeeinrichtung und damit auch der von der Aufnahmeeinrichtung gehaltenen elektrischen Bauelemente möglich, wodurch eine Beschriftung von Markierungsmaterialien an unterschiedlichen Flächen der elektrischen Bauelemente möglich ist.

    [0019] Die Schwenkvorrichtung weist zwei sich gegenüberliegende Drehkränze auf, zwischen denen die Aufnahmevorrichtung angeordnet ist. Die Aufnahmevorrichtung ist dabei mit ihren Enden mit den Drehkränzen verbunden, so dass ein Verschwenken der Drehkränze ein entsprechendes Verschwenken der Aufnahmevorrichtung und damit auch der in der Aufnahmevorrichtung angeordneten elektrischen Bauelemente bewirkt. Durch die beiden Drehkränze kann eine virtuelle Drehachse erzeugt werden, die mit der Längsachse der in der Aufnahmeeinrichtung angeordneten elektrischen Bauelemente zusammenfällt.

    [0020] Vorzugsweise ist die Aufnahmevorrichtung so ausgebildet, dass sie eine Tragschiene aufnehmen kann, auf der die zu markierenden elektrischen Bauelemente, insbesondere mehrere nebeneinander auf der Tragschiene aufgerastete Reihenklemmen, befestigt sind. Dadurch können die zu markierenden Reihenklemmen so zueinander angeordnet und auf der Tragschiene befestigt werden, wie die Reihenklemmen nach der Markierung - zusammen mit der Tragschiene - beispielsweise in einem Schaltschrank angeordnet werden sollen.

    [0021] Bevor die Tragschiene mit den darauf befestigten Reihenklemmen auf der Aufnahmeeinrichtung befestigt und in die Markiervorrichtung eingebracht wird, werden gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren unbeschriftete Markierungsschilder an den vorgegebenen Positionen der einzelnen Reihenklemmen bzw. des Reihenklemmenblocks befestigt. Hierzu können die Markierungsschilder beispielsweise in dafür vorgesehenen Nuten der Reihenklemmen eingeklebt oder eingerastet werden, wobei die Befestigungen der Markierungsschilder sowohl manuell als auch automatisch mit Hilfe einer entsprechenden Montagevorrichtung erfolgen kann. Nachdem die Tragschiene mit den darauf befestigten Reihenklemmen mittels des Linearvorschubs in die erste Markierungsposition in der Markiervorrichtung verbracht worden ist, kann die Beschriftung der Markierungsschilder mit Hilfe des Laserkopfes erfolgen. Je nachdem, an welchen Flächen der Reihenklemme die Markierungsschilder angebracht sind, erfolgt dabei zunächst ein Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung und damit auch der Reihenklemmen relativ zum Laserkopf, so dass die zu beschriftenden Markierungsschilder mit ihrer Oberseite zum Laserkopf ausgerichtet sind. Anschließend werden nacheinander die weiteren Markierungsschilder der einzelnen Reihenklemmen beschriftet, wobei je nach Position der Markierungsschilder ggf. zunächst die Position der Reihenklemmen mittels des Linear-Schwenksystems verändert wird.

    [0022] Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Markiervorrichtung weist diese einen Sensor zur Erfassung einer Kennzeichnung der zu markierenden elektrischen Bauelemente auf. Darüber hinaus ist eine Auswerte- und Steuereinheit vorgesehen, in der die vom Sensor erfasste Kennzeichnung der zu markierenden elektrischen Bauelemente ausgewertet und anhand der erfassten Kennzeichnung der Laserkopf gesteuert wird. Hierdurch ist eine automatische Erkennung der in der Markiervorrichtung eingebrachten elektrischen Bauelemente möglich, auf deren Grundlage dann die Beschriftung der einzelnen an den Bauelementen befestigten Markierungsmaterialien erfolgt.

    [0023] Alternativ oder zusätzlich zur automatischen Erfassung der Kennzeichnung mittels eines Sensors, insbesondere eines optischen Sensors, kann die jeweilige Kennzeichnung der zu markierenden elektrischen Bauelemente auch manuell oder über ein entsprechendes Steuerungsprogramm in die Auswerte- und Steuereinheit eingegeben werden. Dazu kann die Markiervorrichtung ein entsprechendes Display und eine Tastatur aufweisen, mit der die Kennzeichnungen der zu markierenden elektrischen Bauelemente eingegeben werden können. Anstelle eines Displays und einer separaten Tastatur kann die Markiervorrichtung auch ein Touchscreen aufweisen, das die Funktion von Display und Tastatur übernimmt.

    [0024] Im Einzelnen gibt es nun eine Mehrzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Markiervorrichtung auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche, als auch auf die nachfolgende Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen
    Fig. 1
    eine schematische Darstellung von vier aufeinander folgenden Schritten des Verfahrens,
    Fig. 2
    eine vereinfachte Darstellung der erfindungsgemäßen Markiervorrichtung,
    Fig. 3
    eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts der Markiervorrichtung gemäß Fig. 2, und
    Fig. 4
    eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts der Markiervorrichtung gemäß Fig. 2, mit um 90° verschwenktem Linear-Schwenksystem.


    [0025] Anhand der vier Abbildungen der Fig. 1 soll zunächst das Verfahren zur Markierung von elektrischen Bauelementen beschrieben werden, wobei in Fig. 1 als elektrisches Bauelement eine Reihenklemme 1 dargestellt ist. Fig. 1a zeigt eine Reihenklemme 1, bei der in einem ersten Schritt drei Markierungsschilder 2, 2', 2" als Markierungsmaterial in entsprechenden Nuten in der Reihenklemme 1 eingeklebt sind, wobei die drei Markierungsschilder 2, 2', 2" allesamt unbeschriftet sind. In einem zweiten Schritt wird die so vorbereitete Reihenklemme 1 in eine Markierungsposition in einer in Fig. 2 dargestellten Markiervorrichtung 3 eingebracht. Die Markiervorrichtung 2 weist dabei gemäß Fig. 2 zumindest einen Laserkopf 4 zum Beschriften der Markierungsschilder 2, 2', 2" und ein Linear- und Schwenksystem 5 auf. Im nächsten Verfahrensschritt erfolgt dann die Beschriftung des ersten Markierungsschildes 2 der Reihenklemme 1 durch den Laserkopf 4, was in Fig. 1b durch den schematisch dargestellten Laserstrahl 6 veranschaulicht ist. Danach ist - wie in Fig. 1c dargestellt - das erste Markierungsschild 2 der Reihenklemme 1 beschriftet, indem auf dem Markierungsschild 2 beispielsweise die Ziffer "1" aufgebracht ist.

    [0026] Zur Beschriftung des zweiten Markierungsschildes 2' der Reihenklemme 1, das nicht wie das erste Markierungsschild an der Oberseite 7 sondern an einer Stirnseite 8 der Reihenklemme 1 angeordnet ist, wird in einem nächsten Schritt zunächst die Reihenklemme 1 um näherungsweise 90° im Uhrzeigersinn gedreht. Dadurch ist das zweite Markierungsschild 2' mit seiner Oberseite zum Laserkopf 4 ausgerichtet, so dass dann das zweite Markierungsschild 2' beschriftet werden kann, wie dies in Fig. 1d wiederum durch den schematisch dargestellten Laserstrahl 6 verdeutlicht ist. Um abschließend noch das dritte Markierungsschild 2" zu beschriften, wird die Reihenklemme 1 um 180° entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn gedreht, so dass dann das zweite Markierungsschild 2" mit seiner Oberseite zum Laserkopf 4 ausgerichtet ist.

    [0027] Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Darstellung der erfindungsgemäßen Markiervorrichtung 3, wobei hier nur der Laserkopf 4 und das Linear-Schwenksystem 5 dargestellt sind. Nicht dargestellt ist beispielsweise ein die Markiervorrichtung 3 insgesamt aufnehmendes Gehäuse, durch das auch der Laserkopf 4 innerhalb der dargestellten vorgegebenen Position oberhalb des Linear-Schwenksystems 5 gehalten ist. Das Linear-Schwenksystem 5 weist eine Aufnahmeeinrichtung 9 zur Aufnahme der Reihenklemmen 1 auf, wobei bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 mehrere einen Reihenklemmenblock 10 bildende Reihenklemmen 1 nebeneinander angeordnet und auf einer Tragschiene 11 aufgerastet sind. Die Aufnahmevorrichtung 9 ist entsprechend zur Aufnahme der Tragschiene 11 geeignet, wozu sie im Querschnitt näherungsweise U-förmig ausgebildet ist.

    [0028] Darüber hinaus weist das Linear-Schwenksystem 5 noch eine Verschwenkeinrichtung 12 zum Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung 9 und einen Linearvorschub 13 auf, mit dem die Reihenklemmen 1 bzw. die Tragschiene 11 mit dem Reihenklemmenblock 10 entlang der Aufnahmeeinrichtung 9 linear bewegt werden können. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Verschwenkeinrichtung 12 zwei sich gegenüberliegende Drehkränze 14, 15 auf, zwischen denen die Aufnahmeeinrichtung 9 angeordnet ist, wobei die Enden der Aufnahmevorrichtung 9 jeweils mit einem Drehkranz 14, 15 fest verbunden sind. Ein Verschwenken der Drehkränze 14, 15 führt somit zu einem entsprechenden Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung 9 und der auf der Aufnahmeeinrichtung 9 angeordneten Reihenklemmen 1.

    [0029] Wie aus den vergrößerten Darstellungen gemäß Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, verläuft die virtuelle Drehachse der Verschwenkeinrichtung 12 durch den Reihenklemmmenblock 10, wobei die virtuelle Drehachse der Verschwenkeinrichtung 12 entweder mit der Mittelachse des Reihenklemmmenblocks 10 zusammenfällt oder zumindest in der Nähe der Mittelachse des Reihenklemmenblocks 10 verläuft. Dadurch wird erreicht, dass sich der Abstand der Reihenklemmen 1 zum Laserkopf 4 nicht oder nur geringfügig ändert, wenn die Reihenklemmen 1 mit Hilfe der Verschwenkeinrichtung 12 verschwenkt werden. So besteht die Möglichkeit, dass sowohl an der Oberseite 7 der Reihenklemmen 1 befestigte Markierungsschilder 2 als auch an den Stirnseiten 8 der Reihenklemmen 1 befestigte Markierungsschilder 2', 2" mit Hilfe des Laserkopfs 4 beschriftet werden können, ohne dass die Position des Laserkopfes 4 innerhalb der Markiervorrichtung 3 verändert werden muss. Der Laserkopf 4 kann somit ortsfest innerhalb der Markiervorrichtung 3 angeordnet sein, was den Anschluss und den Betrieb des Laserkopfes 4 vereinfacht. Um Markierungsschilder 2" mit Hilfe des Laserkopfs 4 zu beschriften, die an einer Stirnseite 8 der Reihenklemmen 1 befestigt sind, wird die Verschwenkeinrichtung 12 aus der in Fig. 3 dargestellten Position um etwa 90° in die in Fig. 4 dargestellte Position verschwenkt. Dadurch sind dann die an der Stirnseite 8 der Reihenklemmen 1 befestigten Markierungsschilder 2" zum Laserkopf 4 ausgerichtet und nicht mehr die an der Oberseite 7 der Reihenklemmen 1 befestigten Markierungsschilder 2.

    [0030] Die Markiervorrichtung 3 weist darüber hinaus noch eine dem Laserkopf 4 zugeordnete Auswerte- und Steuereinheit 16 auf, die anhand der jeweiligen Kennzeichnung der zu markierenden Reihenklemmen 1 bzw. des Reihenklemmenblocks 10 den Laserkopf 4 steuert. Die Kennzeichnung der zu markierenden Reihenklemmen 1 bzw. des Reihenklemmenblocks 10 kann beispielsweise mit Hilfe einer Tastatur und eines Displays in die Auswerte- und Steuereinheit 16 eingegeben werden. Darüber hinaus kann die Kennzeichnung der zu markierenden Reihenklemmen 1 auch mit Hilfe eines entsprechenden Steuerungsprogramms in die Auswerte- und Steuereinheit 16 eingelesen werden. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, dass die Markiervorrichtung 3 einen Sensor zur automatischen Erfassung der Kennzeichnung der zu markierenden Reihenklemmen 1 bzw. des zu markierenden Reihenklemmenblocks 10 aufweist. In diesem Fall ist eine automatische Erkennung der in die Markiervorrichtung 3 eingebrachten Reihenklemmen 1 möglich, auf deren Grundlage dann die Beschriftung der einzelnen an den Reihenklemmen befestigten Markierungsschilder 2, 2', 2" erfolgen kann.


    Ansprüche

    1. Markiervorrichtung (3) zur Markierung von elektrischen Bauelementen, insbesondere von mehreren nebeneinander angeordneten Reihenklemmen (1), mit einem Laserkopf (4) zur Beschriftung von an den elektrischen Bauelementen befestigtem Markierungsmaterial (2, 2', 2") und mit einem Linear-Schwenksystem (5), wobei das Linear-Schwenksystem (5) eine Aufnahmeeinrichtung (9) zur Aufnahme der elektrischen Bauelemente, eine Verschwenkeinrichtung (12) zum Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung (9) und einen Linearvorschub (13) zum linearen Verfahren der von der Aufnahmeeinrichtung (9) aufgenommen elektrischen Bauelemente aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschwenkeinrichtung (12) zwei sich gegenüberliegende Drehkränze (14, 15) aufweist, wobei die Aufnahmevorrichtung (9) zwischen den Drehkränzen (14, 15) angeordnet ist und die Enden der Aufnahmevorrichtung (9) mit den Drehkränzen (14, 15) verbunden sind.
     
    2. Markiervorrichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevorrichtung (9) zur Aufnahme einer Tragschiene (11) ausgebildet ist, auf der mehrere einen Reihenklemmenblock (10) bildende Reihenklemmen (1) befestigt sind.
     
    3. Markiervorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zur Erfassung einer Kennzeichnung der zu markierenden elektrischen Bauelemente und eine Auswerte- und Steuereinheit (16) vorgesehen sind, wobei die Auswerte- und Steuereinheit (16) dazu ausgebildet ist, die vom Sensor erfasste Kennzeichnung der zu markierenden elektrischen Bauelemente auszuwerten, und anhand der erfassten Kennzeichnung den Laserkopf (4) zu steuern.
     


    Claims

    1. Marking device (3) for marking electrical components, in particular a plurality of terminal strips (1) arranged next to one another, having a laser head (4) for labelling marking material (2, 2', 2") fastened to the electrical components and having a linear pivoting system (5), wherein the linear pivoting system (5) has a receiving device (9) for receiving the electrical components, a pivoting device (12) for pivoting the receiving device (9) and a linear feed (13) for linearly moving the electrical components received by the receiving device (9), characterized in that the pivoting device (12) has two slewing rings (14, 15) situated opposite each other, wherein the receiving device (9) is arranged between the slewing rings (14, 15) and the ends of the receiving device (9) are connected to the slewing rings (14, 15).
     
    2. Marking device (3) according to Claim 1, characterized in that the receiving device (9) is designed to receive a mounting rail (11) on which a plurality of terminal strips (1) forming a terminal strip block (10) are fastened.
     
    3. Marking device (3) according to either of Claims 1 and 2, characterized in that a sensor for detecting an identifier of the electrical components to be marked and an evaluation and control unit (16) are provided, wherein the evaluation and control unit (16) is designed to evaluate the identifier, detected by the sensor, of the electrical components to be marked, and to control the laser head (4) on the basis of the detected identifier.
     


    Revendications

    1. Dispositif de marquage (3) permettant de marquer des composants électriques, en particulier plusieurs barrettes à bornes (1) disposées les unes à côté des autres, comprenant une tête laser (4) pour apporter une inscription sur un matériau de marquage (2, 2', 2") fixé aux composants électriques, et un système de pivotement linéaire (5), dans lequel le système de pivotement linéaire (5) présente un dispositif de réception (9) pour recevoir les composants électriques, un dispositif de pivotement (12) pour faire pivoter le dispositif de réception (9), et un dispositif d'avance linéaire (13) pour le déplacement linéaire des composants électriques reçus par le dispositif de réception (9),
    caractérisé en ce que le dispositif de pivotement (12) présente deux couronnes rotatives (14, 15) mutuellement opposées, le dispositif de réception (9) étant disposé entre les couronnes rotatives (14, 15) et les extrémités du dispositif de réception (9) étant reliées aux couronnes rotatives (14, 15).
     
    2. Dispositif de marquage (3) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif de réception (9) est réalisé pour recevoir un rail de support (11) sur lequel plusieurs barrettes à bornes (1) formant un bloc de barrettes à bornes (10) sont fixées.
     
    3. Dispositif de marquage (3) selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'un capteur pour détecter une identification des composants électriques à marquer et une unité d'évaluation et de commande (16) sont prévus, dans lequel l'unité d'évaluation et de commande (16) est réalisée pour évaluer l'identification détectée par le capteur des composants électriques à marquer, et pour commander la tête laser (4) à l'aide de l'identification détectée.
     




    Zeichnung




















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente