[0001] Die Erfindung betrifft einen Dosierkammerbeutel, mit dem ein schüttfähiges Produkt,
insbesondere eine Flüssigkeit von einem Benutzer nach Bedarf dosiert werden kann.
[0002] Viele schüttfähige Güter und insbesondere Gebrauchsflüssigkeiten wie beispielsweise
Reinigungsmittel oder Flüssigwaschmittel müssen zu ihrem Gebrauch portioniert bzw.
dosiert werden, damit die für den jeweiligen Anwendungsfall geeignete Menge bereitgestellt
wird und einerseits eine ausreichende Reinigung sichergestellt und andererseits eine
Verschwendung durch übermäßige Gabe vermieden wird. Um auf separate Dosierhilfen wie
Messbecher oder dergleichen verzichten zu können, sind bereits Dosierkammerbeutel
bekannt, die aus einer flexiblen Beutelfolie gebildet sind und durch eine innenliegende
Kavität bzw. einen abgetrennten Bereich eine Portionierung bzw. Dosierung ermöglichen.
Derartige Dosierkammerbeutel kommen ohne aufwendige Dosiersysteme aus, welche beispielsweise
in einen Schraubverschluss integriert sind. Die Handhabung der bekannten Dosierkammerbeutel
ist jedoch noch verbesserungsbedürftig.
[0003] Die vorliegende Erfindung geht konkret von einem Dosierkammerbeutel gemäß der
EP 2 315 703 B1 aus. Der gattungsgemäße Dosierkammerbeutel umfasst demnach eine Frontwand und eine
Rückwand, welche an einem ersten Seitenrand, einem zweiten Seitenrand, einem unteren
Beutelrand sowie einem oberen Beutelrand miteinander verbunden sind. Der Dosierkammerbeutel
weist des Weiteren eine Trennwand auf, welche an einer Beutelinnenseite an der Frontwand
sowie der Rückwand befestigt ist und sich in einer Beutelquerrichtung dichtend bis
an die beiden Seitenränder heran erstreckt, um einen Beutelinnenraum in Richtung des
unteren Beutelrandes in eine Reservoirkammer und in Richtung des oberen Beutelrandes
in eine Dosierkammer zu trennen, wobei die Trennwand eine Knicklinie, zwei sich von
der Knicklinie wegerstreckende Flügel sowie eine Durchtrittsöffnung als einzige Verbindung
zwischen der Reservoirkammer und der Dosierkammer aufweist und wobei die Dosierkammer
für eine Füllgutentnahme eingerichtet ist.
[0004] Der untere Beutelrand kann auch als Beutelboden und der obere Beutelrand als Beutelkopf
bezeichnet werden. An dem unteren Beutelrand können im Rahmen der vorliegenden Erfindung
die beiden Frontwände entweder direkt aneinander angrenzen und vorzugsweise durch
eine Siegelnaht oder über einen separaten Bodenabschnitt, der auch einen Standboden
bildet, verbunden sein.
[0005] Die gemäß der
EP 2 315 703 B1 V-förmige Trennband bildet eine Art Aufnahmemulde oder ein Becken für das zu dosierende
Füllgut. Entweder durch Umdrehen des Dosierkammerbeutels oder durch Drücken auf die
Reservoirkammer gelangt das Füllgut, insbesondere eine Flüssigkeit, durch die in einem
Flügel angeordnete Durchtrittsöffnung in die Reservoirkammer. Wenn der Dosierkammerbeutel
dann wieder so zurückgedreht wird, so dass die Dosierkammer oberhalb der Reservoirkammer
angeordnet ist bzw. wenn der Druck auf die Dosierkammer wegfällt, wird die Füllhöhe
in der Dosierkammer, also die Menge der zu dosierenden Flüssigkeit, durch die Position
der Durchtrittsöffnung bestimmt. Wenn der Dosierkammerbeutel gerade gehalten oder
aufgestellt wird, wird überschüssiges in der Reservoirkammer vorhandenes Füllgut,
welches sich oberhalb der Durchtrittsöffnung befindet, zurück in die Reservoirkammer
geleitet. Die Stauhöhe bis zur Durchtrittsöffnung bestimmt dann das für die Dosierung
vorgesehene Volumen.
[0006] Ausgehend davon kann das zu dosierende Volumen jedoch auch noch variiert werden.
Beispielsweise kann durch Verkippen des Beutels Füllgut aus der Dosierkammer zu der
Durchtrittsöffnung geleitet und somit in die Reservoirkammer überführt werden. Auch
durch ein leichtes Zusammendrücken der Reservoirkammer kann das zu dosierende Volumen
von einem Benutzer gezielt reduziert werden.
[0007] Trotz dieser vorteilhaften Eigenschaften ist die bekannte Ausgestaltung des Dosierkammerbeutels
noch verbesserungsbedürftig. Gerade bei einer Drehung um 180° kann der Staudruck des
Füllgutes zu einer ungewollten Faltung der Trennwand führen. Es besteht dann die Gefahr,
dass die Durchtrittsöffnung verschlossen oder zumindest das Umfüllen von der Reservoirkammer
in die Dosierkammer erschwert wird. Des Weiteren ist selbst bei einer transparenten
Ausgestaltung der Frontwand sowie der Rückwand die genaue Füllhöhe im Bereich der
V-förmigen Trennwand nicht immer leicht zu erkennen.
[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
Handhabung eines gattungsgemäßen Dosierkammerbeutels zu verbessern.
[0009] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe ist ein Dosierkammerbeutel gemäß
Patentanspruch 1.
[0010] Ausgehend von einem gattungsgemäßen Dosierkammerbeutel ist demnach vorgesehen, dass
die Knicklinie dem oberen Beutelrand derart zugewandt ist, dass sich die Flügel von
der Knicklinie in Richtung des unteren Beutelrandes wegerstrecken.
[0011] Im Rahmen der Erfindung ergibt sich eine besonders zuverlässige, leichte Handhabung.
Wenn der Dosierkammerbeutel für eine Überführung des Füllgutes um 180° gedreht wird
oder wenn die Reservoirkammer mit einem Druck beaufschlagt wird, so führen die resultierenden
Kräfte zu einem Auseinanderdrücken der beiden Flügel der Trennwand, so dass dann stets
die gesamte Durchtrittsöffnung freigegeben ist und für den Durchtritt des Füllgutes
bereitsteht.
[0012] Dadurch, dass die Knicklinie dem oberen Beutelrand zugewandt ist und sich die Flügel
von der Knicklinie in Richtung des unteren Beutelrandes wegerstrecken, werden für
die Dosierung des Füllgutes innerhalb der Dosierkammer zwei Aufnahmeräume gebildet,
die jeweils an die Frontwand bzw. die Rückwand angrenzen. Die Füllhöhe innerhalb der
Dosierkammer kann somit von einem Benutzer sehr gut erkannt werden, selbst wenn die
üblicherweise aus einer Beutelfolie gebildete Frontwand bzw. Rückwand eine gewisse
Trübung oder Einfärbung aufweist. Im Rahmen der Erfindung ist es beispielsweise auch
leicht möglich, an der Frontwand und/oder der Rückwand eine Messskala vorzusehen,
an der dann das Füllvolumen innerhalb der Dosierkammer überprüft und gegebenenfalls
genau angepasst werden kann.
[0013] Im Gegensatz zu einer Ausgestaltung gemäß der
EP 2 315 703 B1 ist sogar dann noch eine genaue Dosierung möglich, wenn die Frontwand und die Rückwand
zumindest teilweise - beispielsweise durch einen Aufdruck - undurchsichtig sind und
ein durchsichtiges Fenster im Bereich der Trennwand an der Frontwand und/oder der
Rückwand vorgesehen ist. Da im Rahmen der Erfindung die Frontwand und die Rückwand
zumindest teilweise undurchsichtig ausgebildet werden können, kann insgesamt auch
ein besseres Erscheinungsbild erreicht werden. Die Frontwand und die Rückwand können
beispielsweise mit einem Dekor, Herstellerangaben und Produktinformationen versehen
sein.
[0014] Im Rahmen der Erfindung ist bevorzugt vorgesehen, dass die Reservoirkammer sowie
die Dosierkammer von der Trennwand als Membrane derart separiert sind, dass die Durchtrittsöffnung
als einzige Verbindung zwischen der Reservoirkammer und der Dosierkammer vorgesehen
ist. Die Trennwand ist dann dichtend bis an die beiden Seitenränder herangeführt.
[0015] Diesbezüglich ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass die Frontwand und die Rückwand an den Seitenrändern durch Längssiegelnähte miteinander
verbunden sind, wobei die Enden der Trennwand auch in die Längssiegelnähte eingebunden
sind, um dort einen dichten Verschluss zu erreichen. Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung
endet die Trennwand zweckmäßigerweise in der Längssiegelnaht. Das heißt, dass die
Frontwand sowie die Rückwand in Beutelquerrichtung eine etwas größere Breite als die
Trennwand aufweisen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Längssiegelnähte einerseits
die Trennwand dicht einbinden und andererseits den Beutel auch an seinem Rand sicher
verschließen.
[0016] Die Frontwand und die Rückwand können aus einer bekannten, vorzugsweise mehrschichtigen
Beutelfolie gebildet sein. Geeignet sind beispielsweise Beutelfolien, die auf der
einen Seite eine Siegelschicht und auf der anderen Seite eine Außen- bzw. Deckschicht
aufweisen. Beispielsweise kann eine Siegelschicht aus Polyethylen an der Beutelinnenseite
angeordnet sein, während eine Deckschicht aus Polyethylenterephthalat die Außenseite
des Dosierkammerbeutels bildet. Bei einer solchen Beutelfolie handelt es sich um ein
Standard-Material, welches einerseits kostengünstig ist und andererseits eine ausreichende
Stabilität sicherstellt. Die Dicke der Siegelschicht kann beispielsweise zwischen
40 µm und 200 µm betragen, während gerade bei einer Außenschicht aus Polyethylenterephthalat
eine deutlich geringere Dicke von beispielsweise zwischen 5 µm und 20 µm vorgesehen
ist. Ein typischer auch im Rahmen der Erfindung geeigneter Aufbau ist beispielsweise
100 µm PE/12 µm PET.
[0017] Wie nachfolgend weiter erläutert, wird die Trennwand bei dem Herstellungsprozess
üblicherweise zunächst auf die Frontwand oder die Rückwand bzw. einen die Frontwand
bzw. die Rückwand bildenden Folienabschnitt der Beutelfolie aufgelegt, wobei dann
die abdichtende Versiegelung der Trennwand nachfolgend erfolgt.
[0018] Dabei muss vermieden werden, dass bei einer solchen nachträglichen Versiegelung die
beiden Flügel unkontrolliert miteinander verschweißt werden, so dass dann die Dosierkammer
nicht mehr aufgespreizt werden könnte.
[0019] Vor diesem Hintergrund ist auch für die Trennwand gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung eine Mehrschichtfolie vorgesehen, welche an den Flügeln mit einer Siegelschicht
durch Siegelnähte an der Frontwand bzw. der Rückwand befestigt ist, wobei die Siegelschicht
im Vergleich zu einer gegenüberliegenden Außenschicht der Mehrschichtfolie eine geringere
Schmelztemperatur aufweist. Beispielsweise ist auch für die Trennwand ein Aufbau PE/PET
geeignet. Die Trennwand kann somit auch aus der gleichen Beutelfolie gebildet sein,
welche auch für die Frontwand und die Rückwand vorgesehen ist. Bevorzugt wird jedoch
ein insgesamt dünneres Folienmaterial eingesetzt, welches zwar die Membranfunktion
sicherstellt, jedoch über eine bessere Beweglichkeit verfügt. Im Gegensatz zu der
Frontwand und der Rückwand ist für die Handhabung und den Auslaufschutz des Dosierkammerbeutels
die Stabilität der Trennwand ohne bzw. von untergeordneter Bedeutung. Eine gewisse
Stabilität der Trennwand ist jedoch im Hinblick auf die Handhabung während des Herstellungsprozesses
und die Vermeidung eines unkontrollierten Einknickens während der Benutzung notwendig.
Entsprechend wird eine möglichst dünne aber dennoch steife Ausgestaltung bevorzugt.
[0020] Gemäß der Erfindung ist die Dosierkammer für eine Füllgutentnahme eingerichtet. Beispielsweise
kann an der Dosierkammer, insbesondere am oberen Beutelrand, durch ein Aufreißen eine
Entnahmeöffnung gebildet werden. Im Rahmen einer solchen besonders einfachen Ausgestaltung
ist der Dosierkammerbeutel jedoch nur unzureichend gegen ein Auslaufen geschützt.
Besonders bevorzugt ist deshalb eine Ausgestaltung des Dosierkammerbeutels mit einem
Wiederverschluss. Insbesondere kann an der Dosierkammer zur Füllgutentnahme eine wiederverschließbare
Ausgießeinrichtung vorgesehen sein. In Betracht kommt dabei z. B. eine Ausgießtülle
mit einer Verschlusskappe, wobei eine entsprechende Ausgestaltung auch bereits aus
der
EP 2 315 703 B1 (Fig. 11) bekannt ist.
[0021] Um ein leichtes Dosieren und Ausgießen zu ermöglichen, ist die Dosierkammer bezüglich
einer Mitte des oberen Randes zweckmäßigerweise asymmetrisch ausgestaltet. So kann
die zuvor beschriebene Ausgießeinrichtung ausgehend von einer Mitte des oberen Beutelrandes
in Richtung des ersten Seitenrandes versetzt angeordnet sein. Die Entnahme von Füllgut
aus der Dosierkammer ist dann bei einer geöffneten Ausgießeinrichtung möglich, wenn
der Dosierkammerbeutel in Richtung des ersten Seitenrandes gekippt wird.
[0022] Die Durchtrittsöffnung befindet sich zweckmäßigerweise im Bereich der Knicklinie,
insbesondere auf der Knicklinie. Bei einer Drehung des Dosierkammerbeutels um 180°
befindet sich dann die Durchtrittsöffnung für das aus der Reservoirkammer zu überführende
Füllgut an einem tiefsten Punkt.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Flügel
der Trennwand dreieckig oder trapezförmig sind und an dem ersten Seitenrand eine größere
Länge als an dem zweiten Seitenrand aufweisen. Es wird somit in der Dosierkammer ein
schräg in Richtung des ersten Seitenrandes verlaufender Aufnahmebereich gebildet,
was zu einer besonders einfachen Handhabung sowie einer leichten und genauen Dosierung
beiträgt. Die Durchtrittsöffnung befindet sich dann im Rahmen einer solchen Ausgestaltung
zweckmäßigerweise ausgehend von der Mitte des oberen Beutelrandes in Richtung des
zweiten Seitenrandes versetzt, insbesondere unmittelbar benachbart zu dem zweiten
Seitenrand.
[0024] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind die Flügel rechteckig ausgestaltet.
Eine genaue Dosierung ist dann zwar gegenüber der zuvor beschriebenen Ausführungsform
erschwert, jedoch kann im Hinblick auf die Herstellung die Anordnung und Einsiegelung
einer Trennwand mit rechteckigen Flügeln leichter sein.
[0025] Um dennoch die zuvor beschriebenen Vorteile zumindest teilweise erreichen zu können,
können die rechteckigen Flügel über zumindest einen Teil ihrer in Beutelquerrichtung
verlaufenden Breite durch eine Verbindungsnaht mit der jeweils angrenzenden Frontwand
bzw. Rückwand verbunden sein, wobei die Verbindungsnaht bei einer Draufsicht auf die
Frontwand in Richtung des zweiten Seitenrandes ansteigt.
[0026] Der erfindungsgemäße Dosierkammerbeutel kann auf verschiedene Art und Weise hergestellt
werden, wobei die Trennwand zweckmäßigerweise während des Herstellungsprozesses auf
einen Abschnitt aufgelegt wird, der nachfolgend die Frontwand oder Rückwand bildet.
In Betracht kommt insbesondere kontinuierliche Längs- und Querverfahren. Bei einem
kontinuierlichen Beutelprozess können die Frontwand und die Rückwand wahlweise aus
einer gemeinsamen Folienbahn oder aus separaten Folienbahnen gebildet werden.
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines befüllten Dosierkammerbeutel,
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch den befüllten Dosierkammerbeutel gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- der Dosierkammerbeutel gemäß der Fig. 1 in einem unbefüllten, flachliegenden Zustand,
- Fig. 4 und 5
- alternative Ausgestaltungen eines Dosierkammerbeutels in einer Ansicht entsprechend
der Fig. 3,
- Fig. 6
- die schematische Darstellung eines Herstellungsverfahrens zur Bildung des Dosierkammerbeutels.
[0028] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen befüllten Dosierkammerbeutel mit einer Frontwand
1 und einer Rückwand 2, welche an einem ersten Seitenrand 3, einem zweiten Seitenrand
4, einem unteren Beutelrand 5 bzw. einem Beutelboden sowie einem oberen Beutelrand
6 bzw. einem Beutelkopf miteinander unmittelbar oder an dem unteren Beutelrand 5 durch
einen Bodenabschnitt 7 miteinander verbunden sind.
[0029] Der Dosierkammerbeutel umfasst des Weiteren eine Trennwand 8, welche als Membrane
an einer Beutelinnenseite an der Frontwand 1 sowie der Rückwand 2 durch Siegelnähte
9 befestigt ist und sich in einer Beutelquerrichtung q bis an die beiden Seitenränder
3, 4 heran erstreckt.
[0030] Insbesondere in der Fig. 1 und in der Fig. 3 ist zu erkennen, dass die Frontwand
1 sowie die Rückwand 2 an den Seitenrändern 3, 4 durch Längssiegelnähte 10 miteinander
verbunden sind. Die Fig. 3 zeigt, dass die Trennwand entlang der Beutelquerrichtung
q derart bis an die Seitenränder 3, 4 herangeführt ist, dass Enden der Trennwand 8
in die Längssiegelnähte 10 eingebunden sind, so dass dort eine abdichtende Trennung
zwischen einer in Richtung des unteren Beutelrandes 5 angeordneten Reservoirkammer
11 sowie eine in Richtung des oberen Beutelrandes 6 angeordneten Dosierkammer 12 erfolgt.
[0031] Gemäß der Fig. 3 ist als einzige Verbindung zwischen der Reservoirkammer 11 und der
Dosierkammer 12 eine Durchtrittsöffnung 13 vorgesehen, welche benachbart zu der Siegelnaht
10 des zweiten Seitenrandes 4 angeordnet ist.
[0032] Die genaue Anordnung der Trennwand 8 ergibt sich aus einer vergleichenden Betrachtung
der Figuren 2 und 3. Demnach weist die Trennwand 8 eine den oberen Beutelrand 6 zugewandte
Knicklinie 14 auf, von der sich zwei gleich ausgestaltete Flügel 15 in Richtung des
unteren Beutelrandes 5 wegerstrecken. Gemäß der Fig. 2 ergibt sich somit die Konfiguration
eines umgedrehten V, wobei die Trennwand 8 an dem unteren Ende der Flügel 15 mit den
Siegelnähten 9 an der Frontwand 1 bzw. der Rückwand 2 befestigt ist.
[0033] Die Fig. 1 zeigt den Dosierkammerbeutel, wobei sich eine Flüssigkeit als Füllgut
sowohl in der Reservoirkammer 11 als auch in der Dosierkammer 12 befindet. Bei einer
zunächst unbefüllten Dosierkammer 12 kann der gesamte Dosierkammerbeutel um 180° derart
gedreht werden, dass sich die Dosierkammer 12 unterhalb der Reservoirkammer 11 befindet.
Aufgrund des Eigengewichtes gelangt dann das flüssige Füllgut durch die Durchtrittsöffnung
13 in die Dosierkammer 12. Wenn der Dosierkammerbeutel dann zurückgedreht und beispielsweise
aufgestellt wird, läuft überschüssiges Füllgut oberhalb der von der Durchtrittsöffnung
13 vorgegebenen Stauhöhe zurück in die Reservoirkammer 11, so dass bis zu der Füllhöhe
der Durchtrittsöffnung 13 eine genau vorgegebene Menge des Füllgutes bereitgestellt
werden kann.
[0034] Für die Entnahme des Füllgutes ist in dem Ausführungsbeispiel eine Ausgießeinrichtung
16 in Form einer Ausgießtülle mit einer Verschlusskappe vorgesehen. Eine solche Ausgießeinrichtung
kann beispielsweise an einer dem ersten Seitenrand 3 zugeordneten Beutelecke angeordnet
sein.
[0035] Alternativ zu einem Drehen des Dosierkammerbeutels um 180° kann (gegebenenfalls bei
einer geöffneten Ausgießeinrichtung 16) auch auf die Reservoirkammer 11 ein Druck
ausgeübt werden, so dass das flüssige Füllgut nach oben durch die Durchtrittsöffnung
13 in die Dosierkammer 12 überführt wird. Bei einem Wegfall des Druckes kann dann
wieder überschüssiges Füllgut von der Dosierkammer 12 zurück in die Reservoirkammer
11 abfließen.
[0036] Unabhängig davon, ob die Befüllung der Dosierkammer durch Druck oder ein Umdrehen
des Dosierkammerbeutels erfolgt, kann ein Benutzer das in der Dosierkammer 12 aufgenommene
Volumen des Füllgutes auch nachträglich noch verändern. Um beispielsweise ausgehend
von der Fig. 1 die Füllmenge in der Dosierkammer 12 zu reduzieren, kann der Dosierkammerbeutel
leicht in Richtung des zweiten Seitenrandes 4 verkippt werden, wodurch dann die zwischen
den Flügeln 15 der Trennwand 8 sowie der Frontwand 1 bzw. der Rückwand 2 aufgenommene
Füllgutmenge teilweise zurück zu der Durchtrittsöffnung 13 geleitet wird und wieder
in die Reservoirkammer 11 zurückfließen kann. Alternativ kann ein Benutzer auch mit
seinen Fingern im Bereich der Trennwand 8 Druck ausüben, um überschüssiges Füllgut
in der gewünschten Menge aus der Dosierkammer 12 herauszudrücken.
[0037] Wie in der Fig. 3 angedeutet, kann an der Frontwand 1 und/oder der Rückwand 2 auch
eine Messskala 17 vorgesehen sein.
[0038] In diesem Zusammenhang ergibt sich im Rahmen der Erfindung der Vorteil, dass in der
Dosierkammer das Füllgut sich direkt an der Frontwand 1 sowie der Rückwand 2 befindet,
so dass die Füllhöhe von einem Benutzer sehr gut abgelesen werden kann, selbst wenn
die Frontwand 1 sowie die Rückwand 2 aus einer Beutelfolie 18 gebildet sind, welche
eine gewisse Trübung oder Einfärbung aufweist. Es ist beispielsweise auch möglich,
Teile der Frontwand 1 sowie der Rückwand 2 undurchsichtig auszugestalten, und z. B.
mit einem Aufdruck zu versehen, wobei dann die Füllhöhe in der Dosierkammer 12 durch
ein in den Figuren nicht dargestelltes Fenster überprüft werden kann.
[0039] Um die Füllhöhe in der Dosierkammer 12 besonders gut erkennen zu können, kann optional
die Trennwand 8 eingefärbt sein, damit einerseits ein guter Kontrast erreicht wird
und andererseits nur die in der Dosierkammer 12 enthaltene Flüssigkeit sichtbar ist
und sich so ein Benutzer leichter orientieren kann. Insbesondere kann zur Bereitstellung
eines besonders großen Kontrastes auch die Farbe der Trennwand 8 auf die Farbe der
Flüssigkeit abgestimmt sein.
[0040] In einem vergrößerten Ausschnitt der Fig. 2 sind die Beutelfolie 18, welche die Frontwand
1 sowie die Rückwand 2 bildet, und die Trennwand 8 dargestellt. Die Beutelfolie 18
sowie die Trennwand 8 sind jeweils mehrschichtig ausgestaltet und umfassen eine gut
heißsiegelbare Siegelschicht 19, 19' sowie eine Außenschicht (20, 20'). Die Siegelschicht
(19, 19') kann beispielsweise aus Polyethylen und die Außenschicht aus Polyethylenterephthalat
gebildet sein.
[0041] Hinsichtlich der Trennwand 8 ergibt sich im Rahmen einer solchen Ausgestaltung auch
der Vorteil, dass die entsprechende Siegelschicht 19' bei den üblichen Siegeltemperaturen
an der Frontwand 1 sowie der Rückwand 2 befestigt werden kann, ohne dass die aus PET
gebildete Außenschicht 20' aufschmilzt. Somit wird vermieden, dass auf der Höhe der
Siegelnähte 9 eine ungewünschte Verbindung der Flügel 15 untereinander erfolgt.
[0042] Die Figuren 1 bis 3 betreffen eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung, bei der
die Flügel 15 trapezförmig sind und entlang der Längssiegelnähte 10 an dem ersten
Seitenrand 3 eine größere Länge als an dem zweiten Seitenrand 4 aufweist. Die von
der Trennwand 8 gebildeten Aufnahmeräume verlaufen so schrägt in Richtung des ersten
Seitenrandes 3, wodurch eine Reduzierung der Füllmenge in der Dosierkammer 12 durch
ein Verkippen oder ein Zusammendrücken besonders leicht möglich ist.
[0043] Die Einbindung einer Trennwand 8 mit trapezförmigen oder dreieckigen Flügel 15 kann
je nach Herstellungsprozess des Dosierkammerbeutels jedoch mit einem erhöhten Fertigungsaufwand
verbunden sein. Vor diesem Hintergrund zeigen die Figuren 4 und 5 alternative Ausgestaltungen
des Dosierkammerbeutels, wobei die Flügel 15 rechteckig sind. Die Genauigkeit eines
Dosierens ist bei der in Fig. 4 dargestellten Ausgestaltung vermindert, wobei sich
andererseits jedoch ein größeres Volumen zur Füllgutaufnahme in der Dosierkammer 12
ergibt.
[0044] Schließlich zeigt die Fig. 5 einen Kompromiss, wonach die Flügel 15 über einen Teil
ihrer in Beutelquerrichtung q verlaufenden Breite durch eine Verbindungsnaht 21 mit
der angrenzenden Frontwand 1 bzw. Rückwand 2 verbunden sind, wodurch dort bei einer
Anpassung der aufgenommenen Menge an Füllgut dieses besser in Richtung der Durchtrittsöffnung
13 geleitet wird. Zusätzlich zu den in Fig. 2 dargestellten Siegelnähten 9 werden
also die Verbindungsnähte 21 zwischen den Siegelschichten 19, 19' der Trennwand 8
sowie der Beutelfolie 18 gebildet.
[0045] Die Fig. 6 zeigt lediglich exemplarisch einen möglichen Herstellungsprozess für den
Dosierkammerbeutel in einer stark schematischen Darstellung. Eine Folienbahn 22 wird
in einer Produktionsrichtung zugeführt. Die Produktionsrichtung entspricht im Hinblick
auf die zu fertigenden Dosierkammerbeutel der Beutelquerrichtung q, weshalb ein solches
Verfahren auch Querverfahren genannt wird. Auf die Folienbahn 22 werden Trennwände
8 aufgelegt, wobei dann die Folienbahn 22 zur Bildung von Frontwand 1 und Rückwand
2 auf sich selbst gefaltet wird. Strichpunktiert ist des Weiteren ein Bereich der
Folienbahn 22 hervorgehoben, der nachfolgend bei den einzelnen Dosierkammerbeuteln
einen Bodenabschnitt 7 zwischen Frontwand 1 und Rückwand 2 bildet.
[0046] Nach dem Aufbringen der Trennwände 8 und dem Falten der Folienbahn 22 werden die
Siegelnähte 9 zur Einbringung der Trennwand 8 sowie die Längssiegelnähte 10 erzeugt.
[0047] Wie in der Fig. 3 dargestellt, sind die seitlichen Enden der Trennwände 8 in die
Längssiegelnähte 10 eingebunden. Sodann können einzelne Beutelrohlinge von der Folienbahn
22 abgetrennt werden. Grundsätzlich kommen auch ohne weiteres andere Längs- und Querverfahren
für die Herstellung des Dosierkammerbeutels in Betracht.
1. Dosierkammerbeutel mit einer Frontwand (1) und einer Rückwand (2), welche an einem
ersten Seitenrand (3), einem zweiten Seitenrand (4), einem unteren Beutelrand (5)
sowie einem oberen Beutelrand (6) miteinander verbunden sind und mit einer Trennwand
(8), welche an einer Beutelinnenseite an der Frontwand (1) sowie der Rückwand (2)
befestigt ist und sich in einer Beutelquerrichtung (q) bis an beide Seitenränder (3,
4) heran erstreckt, um einen Beutelinnenraum in Richtung des unteren Beutelrandes
(5) in eine Reservoirkammer (11) und in Richtung des oberen Beutelrandes (6) in eine
Dosierkammer (12) zu trennen, wobei die Trennwand (8) eine Knicklinie (14), zwei sich
von der Knicklinie (14) wegerstreckenden Flügel (15) sowie eine Durchtrittsöffnung
(13) aufweist, und wobei die Dosierkammer (12) für eine Füllgutentnahme eingerichtet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Knicklinie (14) dem oberen Beutelrand (5) derart zugewandt ist, dass sich die
Flügel (15) von der Knicklinie (14) in Richtung des unteren Beutelrandes (6) wegerstrecken.
2. Dosierkammerbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittsöffnung (13) im Bereich der Knicklinie (14) angeordnet ist.
3. Dosierkammerbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Dosierkammer (12) zur Füllgutentnahme eine Ausgießeinrichtung (16), insbesondere
eine Ausgießtülle mit Verschlusskappe vorgesehen ist.
4. Dosierkammerbeutel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgießeinrichtung (16) ausgehend von einer Mitte des oberen Beutelrandes (5)
in Richtung des ersten Seitenrandes (3) versetzt angeordnet ist.
5. Dosierkammerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (15) dreieckig oder trapezförmig sind und an dem ersten Seitenrand (3)
eine größere Länge als an dem zweiten Seitenrand (4) aufweisen.
6. Dosierkammerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (15) rechteckig sind.
7. Dosierkammerbeutel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (15) über zumindest einen Teil ihrer in Beutelquerrichtung (q) verlaufenden
Breite durch eine Verbindungsnaht (21) mit der angrenzenden Frontwand (1) bzw. Rückwand
(2) verbunden sind, wobei die Verbindungsnaht (21) bei einer Draufsicht auf die Frontwand
(1) in Richtung des zweiten Seitenrandes (4) ansteigt.
8. Dosierkammerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (8) von einer Mehrschichtfolie gebildet wird, welche an den Flügeln
(15) mit einer Siegelschicht (19') durch Siegelnähte (9) an der Frontwand (1) bzw.
der Rückwand (2) befestigt ist, wobei die Siegelschicht (19') im Vergleich zu einer
gegenüberliegenden Außenschicht (20') der Mehrschichtfolie eine geringere Schmelztemperatur
aufweist.
9. Dosierkammerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontwand (1) und die Rückwand (2) an den Seitenrändern (3, 4) durch Längssiegelnähte
(10) miteinander verbunden sind, wobei die Enden der Trennwand (8) in die Längssiegelnähte
(10) eingebunden sind.
10. Dosierkammerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Trennwand (8) an der Frontwand (1) und/oder der Rückwand (2) eine
Messskala (17) angeordnet ist.
11. Dosierkammerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontwand (1) und die Rückwand (2) zumindest teilweise undurchsichtig sind, wobei
ein durchsichtiges Fenster im Bereich der Trennwand (8) an der Frontwand (1) und/oder
der Rückwand (2) vorgesehen sind.