(19)
(11) EP 3 406 564 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.2018  Patentblatt  2018/48

(21) Anmeldenummer: 18160394.5

(22) Anmeldetag:  07.03.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66F 9/065(2006.01)
E02F 3/96(2006.01)
B66F 9/18(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 22.05.2017 DE 102017111059

(71) Anmelder: CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH
33428 Harsewinkel (DE)

(72) Erfinder:
  • Hörstkamp, Heinz-Josef
    48336 Sassenberg (DE)

   


(54) HANDLINGSSYSTEM ZUR WARTUNG VON TRANSPORTWAGEN


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Handlingsystem zur Wartung von, insbesondere deichselgeführten, Transportwagen (2), umfassend eine Hubvorrichtung (6) mit Hubgabeln (7) sowie eine Wendeeinrichtung (1), welche zur Anordnung an den Hubgabeln (7) eingerichtet ist, wobei die Wendeeinrichtung (1) zur lösbaren Aufnahme des Transportwagens (2) ausgeführt ist, wobei die Wendeeinrichtung (1) eine den Transportwagen (2) fixierende Haltevorrichtung (17) umfasst, so dass der Transportwagen (2) mittels der Wendeeinrichtung (1) um eine zu der Längsachse (5) des Transportwagens (2) parallel verlaufende Achse (16) in eine Wartungsposition schwenkbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Handlingsystem zur Wartung von Transportwagen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Transportwagen, insbesondere deichselgeführte, werden zum Transport hoher Lasten auf der Straße oder im innerbetrieblichen Transport eingesetzt. Wegen der hohen zu transportierenden Lasten sind auch für die nur im innerbetrieblichen Transport eingesetzten Transportwagen regelmäßige Wartungen vorgeschrieben. Aufgrund des hohen Eigengewichts der Transportwagen, insbesondere mit Nutzlasten größer 1t, sind Wartungsarbeiten an diesen sehr aufwendig, da die Transportwagen durch eine geeignete Hubvorrichtung angehoben werden müssen. Die von einer Person durchzuführenden Wartungsarbeiten erfolgen dabei unterhalb des Transportwagens in einer über Kopfposition. Insbesondere Radwechsel sind somit von einer einzelnen Person nicht durchführbar, da die einzelnen Räder ein Gewicht von ca. 15-80 kg aufweisen können.

[0003] Aus der DE 20 2007 010 664 U1 ist eine Vorrichtung zum Wenden von Rollwagen bekannt, die in Briefverteilzentren als Transportwagen genutzt werden. Für einen Rücktransport der Transportwagen werden diese ineinander gesteckt. Hierzu wird der leere Transportwagen um 180° gedreht und anschließend in dieser Lage leicht versetzt auf einen weiteren Transportwagen gestellt. Hierzu wird eine Wendeeinrichtung an einer Hubeinrichtung zur Bewegung des Rollwagens angeordnet. Die Wendeeinrichtung wird von Gabeln der Hubeinrichtung aufgenommen. Die Wendeeinrichtung umfasst ein Wendemittel, welches um 180° um eine senkrecht zur vertikalen Bewegungsachse der Hubeinrichtung verlaufende Achse drehbar ist. Das Wendemittel ist als eine Wendegabel ausgeführt, welche mittels eines elektromotorischen Antriebes um die zur vertikalen Bewegungsachse der Hubeinrichtung senkrecht verlaufende Achse drehbar ist. Die Drehung des Transportwagens erfolgt somit um eine zur Längsachse der Gabeln der Hubeinrichtung parallel verlaufende Achse. Hierdurch wird die Länge bzw. Höhe der Transportwagen, die mittels der Wendeeinrichtung drehbar sind, beschränkt. Mit zunehmender Länge bzw. Höhe des zu drehenden Transportwagens müssen die Gabeln der Hubeinrichtung weiter ausgefahren werden. Dies führt bei mobilen Hubeinrichtungen zu gefährlichen Situationen, da die Stabilität der Hubeinrichtung durch die Schwerpunktverlagerung gefährdet wird.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Handlingsystem zur Wartung von Transportwagen bereitzustellen, welches ein einfaches und sicheres Handling von Transportwagen, die zum Transport hoher Lasten eingesetzt werden, ermöglicht, um diese in eine Wartungsposition zu überführen.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0007] Gemäß Anspruch 1 wird ein Handlingsystem zur Wartung von, insbesondere deichselgeführten, Transportwagen vorgeschlagen. Das Handlingsystem umfasst eine stationäre oder mobile Hubvorrichtung mit Hubgabeln sowie eine Wendeeinrichtung, welche zur Anordnung an den Hubgabeln eingerichtet ist. Dabei ist die Wendeeinrichtung zur lösbaren Aufnahme des Transportwagens ausgeführt. Um den Transportwagen in eine wartungsfreundliche Position überführen zu können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Wendeeinrichtung eine den Transportwagen fixierende Haltevorrichtung umfasst, so dass der aufgenommene Transportwagen mittels der Wendeeinrichtung um eine zur Längsachse des Transportwagens parallel verlaufende Achse in eine Wartungsposition schwenkbar ist. Mittels der Haltevorrichtung kann der Transportwagen an der Wendeeinrichtung fixiert werden, so dass dieser um 180° um seine Längsachse drehbar ist. Auf diese Weise lässt sich auch ein Transportwagen großer Länge bzw. hohen Gewichts auf einfache Weise platzsparend um etwa 180° um die Längsachse des Transportwagens drehen. Dadurch wird im Gegensatz zum Stand der Technik ein weites Ausfahren der Hubgabeln in vertikaler Richtung vermieden. In der auf diese Weise eingenommenen Wartungsposition sind die Räder des Transportwagens nach oben gerichtet, sodass sich eine Reparatur, wie beispielsweise ein Austausch der Räder, bequem, schnell und sicher durchführen lässt. Insbesondere entfällt das Arbeiten über Kopf, was sehr anstrengend und zeitintensiv ist und zudem die Gefahr von Unfällen birgt. Hierdurch lässt sich die Zeit für die Durchführung von Wartungsarbeiten deutlich reduzieren. Zudem wird ein ergonomisches Arbeiten ermöglicht.

[0008] Bevorzugt kann die Wendeeinrichtung als eine Rahmenstruktur ausgebildet sein, die ein Paar Führungsschienen aufweist, mittels der die Wendeeinrichtung von den Hubgabeln aufnehmbar ist. Hierzu können die Führungsschienen hohlzylindrisch ausgeführt sein, sodass die Hubgabeln in die Führungsschienen eingeführt werden können.

[0009] Dabei können an den Führungsschienen Befestigungsmittel angeordnet sein, um die Wendeeinrichtung lösbar mit der Hubvorrichtung zu verbinden. Als Befestigungsmittel kommen beispielsweise Bolzen und Sicherheitsketten in Frage, mit denen die Führungsschienen mit der Hubvorrichtung verbunden werden. Denkbar sind auch andere Ausführungen von Befestigungsmitteln, welche eine verliersichere Anordnung der Führungsschienen an den Hubgabeln der Hubvorrichtung ermöglichen.

[0010] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Haltevorrichtung durch zumindest einen Schwenkmechanismus mit den Führungsschienen verbunden ist. Der zumindest eine Schwenkmechanismus kann als Koppelgetriebe ausgebildet sein. Ist nur ein Schwenkmechanismus vorgesehen, kann der Schwenkmechanismus mittig zwischen den Führungsschienen positioniert sein. Bevorzugt ist auf jeder Führungsschiene ein Schwenkmechanismus angeordnet, der die Haltevorrichtung mit den Führungsschienen verbindet.

[0011] Dabei kann der zumindest eine Schwenkmechanismus als eine Kurbelschwinge ausgeführt sein. Mittels der Kurbelschwinge lässt sich in einfacher Weise eine translatorische Bewegung in eine rotatorische Bewegung umwandeln, wobei der Raumbedarf zur Ausführung des Bewegungsablaufes der Kurbelschwinge gering ist.

[0012] Die Haltevorrichtung kann um die Achse schwenkbare Längsträger aufweisen, die mit den Führungsschienen verbunden sind. Die Längsträger nehmen in der Aufnahmeposition eine im Wesentlichen parallele Ausrichtung zu den Führungsschienen ein. In der Aufnahmeposition der Wendeeinrichtung können sich die Längsträger an Abstützelementen abstützen, die untenseitig an einem Ende der Führungsschienen angeordnet sind. In der Wartungsposition verlaufen die Längsträger im Wesentlichen parallel zur Oberseite der Führungsschienen.

[0013] Insbesondere kann die Haltevorrichtung durch die zumindest eine Kurbelschwinge an den Führungsschienen angelenkt sein. Hierzu kann die Haltevorrichtung einen ersten Anlenkpunkt und einen zweiten Anlenkpunkt aufweisen. An dem ersten Anlenkpunkt kann die Haltevorrichtung unmittelbar am freien Ende der Führungsschienen um eine Drehachse drehbar angelenkt sein. Die Drehachse kann die Achse bilden, um die der Transportwagen drehbar ist. An dem zweiten Anlenkpunkt der Haltevorrichtung kann die zumindest eine Kurbelschwinge angelenkt sein. Die zumindest eine Kurbelschwinge ermöglicht eine raumsparende Drehung des Transportwagens um dessen Längsachse. Der von der Wendeeinrichtung aufgenommene Transportwagen muss hierzu lediglich soweit angehoben werden, dass der Abstand zwischen der Längsachse des Transportwagens und dem Boden größer als die halbe Breite des Transportwagens ist. Hierzu kann die zumindest eine Kurbelschwinge im Wesentlichen mittig zwischen den Führungsschienen angeordnet sein. Besonders bevorzugt sind zwei Kurbelschwingen vorgesehen, die parallel zueinander auf der jeweiligen Führungsschiene angeordnet sind. Mittels der jeweiligen Kurbelschwinge ist der jeweilige Längsträger der Haltevorrichtung an der jeweiligen Führungsschiene angelenkt.

[0014] Zum Verschwenken der Haltevorrichtung kann die zumindest eine Kurbelschwinge hydraulisch betätigbar sein. Eine hydraulische Betätigung der zumindest einen Kurbelschwinge ermöglicht das Drehen schwerer Transportwagen. Unter schweren Transportwagen werden Transportwagen oder auch Industrieanhänger verstanden, die eine Nutzlast von mehr als 1 t aufweisen.

[0015] Bevorzugt können an den Längsträgern der Haltevorrichtung jeweils paarweise einander gegenüberliegend angeordnete Halteelemente vorgesehen sein, von denen zumindest jeweils eines in Längsrichtung der Längsträger verschiebbar ist. Die einander gegenüberliegenden Halteelemente sind dabei bevorzugt abschnittsweise konkav ausgebildet. Auf diese Weise können die Halteelemente einander gegenüberliegende Seitenwände des Transportwagens umgreifen. Die Halteelemente können austauschbar an der Haltevorrichtung angeordnet sein. Hierdurch wird eine Anpassung der Halteelemente an unterschiedliche Ausgestaltungen von Transportwagen ermöglicht.

[0016] Insbesondere kann zumindest eines der Halteelemente durch einen Linearantrieb in Längsrichtung verschiebbar sein. Die Verschiebung des Halteelementes in Längsrichtung des Längsträgers erfolgt bevorzugt mittels eines Hydraulikzylinders. Hierzu kann das verschiebbare Halteelement einen hohlzylindrischen Abschnitt aufweisen, welcher den Längsträger zumindest abschnittsweise umschließt. Der jeweilige Längsträger dient der Führung des verschiebbaren Halteelementes. Die Längsverschiebbarkeit des Halteelementes ermöglicht ein Übergreifen des Transportwagens quer zu seiner Längsachse, wobei die Breite des aufzunehmenden Transportwagens variieren kann.

[0017] Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

[0018] Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Ansicht einer Wendeeinrichtung in einer Aufnahmeposition;
Fig. 2
eine schematische Ansicht der Wendeeinrichtung mit aufgenommen Transportwagen in einer um etwa 90° geschwenkten Position;
Fig. 3
eine schematische Ansicht der Wendeeinrichtung in einer Wartungsposition.


[0019] In Fig. 1 ist ein deichselgeführter Transportwagen 2 dargestellt, welcher mittels eines Handlingsystems einer Wartung zugeführt werden soll. Der Transportwagen 2 weist ein Fahrwerk 4 auf sowie eine darüber befindliche Ladefläche 3 auf. Weiterhin ist in Figur 1 eine Wendeeinrichtung 1 zur lösbaren Aufnahme des Transportwagens 2 in einer Aufnahmeposition dargestellt.

[0020] Die Darstellungen Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht der Wendeeinrichtung 1 mit von dieser aufgenommenem Transportwagen 2 in einer um etwa 90° geschwenkten Position.

[0021] Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 wird zunächst der Aufbau der Wendeeinrichtung 1 beschrieben. Bei dem Transportwagen 2 handelt es sich um einen Industrietransportwagen der für den Transport von schweren Lasten, insbesondere größer 1 t, eingerichtet ist. Der Transportwagen 2 weist ein Fahrwerk 3 und eine Ladefläche 4 auf. Mit dem Bezugszeichen 5 ist eine Längsachse des Transportwagens 1 bezeichnet. Weiterhin zeigt die Darstellung in Fig. 2 eine mobile Hubvorrichtung 6 mit Hubgabeln 7, an der die Wendeeinrichtung 1 verliersicher, aber lösbar, angeordnet ist. Die Wendevorrichtung 1 ist auch an einer stationären Hubvorrichtung anbringbar.

[0022] Die Wendeeinrichtung 1 ist als eine Rahmenstruktur ausgebildet. Die Rahmenstruktur umfasst ein Paar hohlzylindrische Führungsschienen 8, welche auf die Hubgabeln 7 der Hubvorrichtung 6 aufschiebbar sind. An den Führungsschienen 8 sind an ihrem der Hubvorrichtung 6 zugewandten Ende Befestigungsmittel 9 angeordnet, die der verliersicheren Anbindung der Wendeeinrichtung 1 an der Hubvorrichtung 6 dienen. Die Befestigungsmittel 9 können Bolzen und Sicherungsketten umfassen. Alternative Ausgestaltungen der Befestigungsmittel sind denkbar.

[0023] An der Unterseite der Führungsschienen 8 sind Abstützelemente 10 angeordnet. Auf der Oberseite der Führungsschienen 8 ist parallel zueinander jeweils eine Kurbelschwinge 11 angeordnet. Die jeweilige Kurbelschwinge 11 umfasst eine Kurbel 12, die mit einem Ende an einer Schwenkachse 13 an der jeweiligen Führungsschienen 8 angelenkt ist. An dem freien Ende der Kurbel 12 ist eine Schwinge 14 um eine Schwenkachse 15 schwenkbar angelenkt.

[0024] Des Weiteren umfasst die als Rahmenstruktur ausgebildete Wendeeinrichtung 1 eine Haltevorrichtung 17. Die Haltevorrichtung 17 weist zwei parallel zueinander angeordnete Längsträger 19 umfasst. Die Längsträger 19 verlaufen im Wesentlichen parallel zu den Führungsschienen 8. An dem jeweiligen Längsträger 19 sind ein erster Anlenkpunkt 20 und ein zweiter Anlenkpunkt 21 vorgesehen. Der jeweilige erste Anlenkpunkt 20 ist um eine am freien Ende der Führungsschiene 8 angeordnete Drehachse 16 angelenkt. Der jeweilige zweite Anlenkpunkt 21 ist mittels einer weiteren Drehachse 18 mit dem freien Ende der Schwinge 14 verbunden. Die Längsträger 19 weisen jeweils zwei endseitig angeordnete Halteelemente 22, 23 auf. Die einander gegenüberliegend angeordneten Halteelemente 22 und 23 sind abschnittsweise konkav ausgeführt. Dabei ist jeweils ein Halteelement 22 ortsfest an dem Längsträger 19 angeordnet, während das andere Halteelement 23 in Längsrichtung des Längsträgers 19 verschiebbar angeordnet ist.

[0025] Wie aus der Darstellungen in Fig. 1 ersichtlich ist, liegt der jeweilige Längsträger 19 mit seinem in der Aufnahmeposition der Wendeeinrichtung 1 der Hubvorrichtung 6 zugewandten Ende an dem Abstützelement 10 an. Die an dem der Hubvorrichtung 6 zugewandten Ende der jeweiligen Längsträger 19 vorgesehenen Halteelemente 22 sind ortsfest angeordnet. Die am gegenüberliegenden Ende der Längsträger 19 angeordneten Halteelemente 23 sind in Längsrichtung der Längsträger 19 verschiebbar ausgeführt. Hierzu weisen die Halteelemente 23 einen hohlzylindrischen Abschnitt 24 auf, welcher den Längsträger 19 zumindest abschnittsweise umschließt. Zum Verschieben des jeweiligen Halteelementes 23 in Längsrichtung des Längsträgers 19 ist jeweils ein Hydraulikzylinder 25 vorgesehen. Der jeweilige Hydraulikzylinder 25 ist mit einem Ende an dem hohlzylindrischen Abschnitt 24 angeordnet und mit seinem anderen Ende an den Längsträger 19. durch das Ein- und Ausfahren der Hydraulikzylinder 25 lassen sich die verschiebbaren Halteelemente 23 in Längsrichtung der Längsträger 19 bewegen. Die Hydraulikzylinder 25 sind mittels Zuleitungen mit einem Hydrauliksystem der Hubvorrichtung 6 verbunden.

[0026] Aus der Darstellung in Fig. 2 ist ersichtlich, dass die jeweilige Kurbelschwingen 11 mittels eines diesen zugeordneten Hydraulikzylinders 26 betätigbar ist. Der jeweilige Hydraulikzylinder 26 ist hierzu einen Endes an der Führungsschiene 8 schwenkbar angelenkt und mit dem anderen Ende an der Schwenkachse 15, welche die Kurbel 12 mit der Schwinge 14 verbindet. Die Hydraulikzylinder 26 sind ebenfalls mittels Zuleitungen mit dem Hydrauliksystem der Hubvorrichtung 6 verbunden. Die Ansteuerung der Hydraulikzylinder 25 zur Betätigung der verschiebbaren Halteelemente 23 und der Hydraulikzylinder 26 zur Betätigung der Kurbelschwingen 11 erfolgt sequenziell. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Ansteuerung der Hydraulikzylinder 26 erst erfolgen kann, wenn der Vorgang des Aufnehmens und Fixierens des Transportwagens 2 durch die Halteelemente 23 abgeschlossen ist. Dadurch kann verhindert werden, dass ein Drehen des Transportwagens 2 bereits erfolgt, wenn der Transportwagen 2 von der Haltevorrichtung 17 noch nicht oder nicht vollständig fixiert worden ist.

[0027] Figur 3 zeigt den Transportwagen 2 in einer Wartungsposition, in der dieser mittels der Wendeeinrichtung 1 um etwa 180° um seine Längsachse 5 gedreht worden ist.

[0028] Nachstehend wird der Vorgang des Überführens des Transportwagens 2 mittels der Wendeeinrichtung 1 aus ihrer Aufnahmeposition in die Wartungsposition beschrieben. Zunächst werden die Hydraulikzylinder 25 angesteuert, um die jeweils verschiebbaren Halteelemente 23 bis zum freien Ende der Längsträger 19 zu verschieben. Im Anschluss daran wird mittels der Hubvorrichtung 6 die Wendeeinrichtung 1 abgesenkt, bis die Längsträger 19 parallel zur Ladefläche 4 das Transportwagens 1 verlaufen. Daraufhin wird die Wendeeinrichtung 1 in Richtung des Transportwagens 2 bewegt, bis das jeweilige ortsfeste Halteelement 22 an einer dieser zugewandten Seitenwand der Ladefläche 4 anliegt. Im Anschluss daran werden die Hydraulikzylinder 25 erneut angesteuert um die jeweils verschiebbaren Halteelemente 23 in Richtung der ortsfesten Halteelemente 22 zu verschieben, bis auch diese an der gegenüberliegenden Seitenwand der Ladefläche 4 anliegen. Die abschnittsweise konkav ausgebildeten Halteelemente 22 und 23 umgreifen nun abschnittsweise die Ladefläche 4 des Transportwagens 2.

[0029] Nachdem der Transportwagen 2 mittels der Haltevorrichtung 17 an der Wendeeinrichtung 1 fixiert wurde, werden die Hydraulikzylinder 26 angesteuert, um mittels der Kurbelschwingen 11 den Transportwagen 2 um die zu der Längsachse 5 des Transportwagens 2 parallel verlaufende Drehachse 16 zu drehen.

[0030] In der Wartungsposition der Wendeeinrichtung 1 weist die Ladefläche 4 des Transportwagens 2 nach unten, während das Fahrwerk 3 nach oben weist. In dieser Position des Transportwagens 2 respektive der Wendeeinrichtung 1 ist eine einfache Zugänglichkeit insbesondere zum Fahrwerk 3 gegeben. Notwendige Wartungsarbeiten, wie beispielsweise das Auswechseln von Rädern, am Transportwagen 2 lassen sich nun einfach und ergonomisch durchführen.

Bezugszeichenliste



[0031] 
1
Wendeeinrichtung
2
Transportwagen
3
Fahrwerk
4
Ladefläche
5
Längsachse von 2
6
Hubvorrichtung
7
Hubgabel
8
Führungsschiene
9
Befestigungsmittel
10
Abstützelement
11
Kurbelschwinge
12
Kurbel
13
Schwenkachse
14
Schwinge
15
Schwenkachse
16
Drehachse
17
Haltevorrichtung
18
Drehachse
19
Längsträger
20
Erster Anlenkpunkt
21
Zweiter Anlenkpunkt
22
Ortsfestes Halteelement
23
Verschiebbares Halteelement
24
Abschnitt
25
Hydraulikzylinder
26
Hydraulikzylinder



Ansprüche

1. Handlingsystem zur Wartung von, insbesondere deichselgeführten, Transportwagen (2), umfassend eine Hubvorrichtung (6) mit Hubgabeln (7) sowie eine Wendeeinrichtung (1), welche zur Anordnung an den Hubgabeln (7) eingerichtet ist, wobei die Wendeeinrichtung (1) zur lösbaren Aufnahme des Transportwagens (2) ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeeinrichtung (1) eine den Transportwagen (2) fixierende Haltevorrichtung (17) umfasst, so dass der Transportwagen (2) mittels der Wendeeinrichtung (1) um eine zu der Längsachse (5) des Transportwagens (2) parallel verlaufende Achse (16) in eine Wartungsposition schwenkbar ist.
 
2. Handlingsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeeinrichtung (1) als eine Rahmenstruktur ausgebildet ist, die ein Paar Führungsschienen (8) aufweist, mittels der die Wendeeinrichtung (1) von den Hubgabeln (7) aufnehmbar ist.
 
3. Handlingsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Führungsschienen (8) Befestigungsmittel (9) angeordnet sind, um die Wendeeinrichtung (1) lösbar mit der Hubvorrichtung (6) zu verbinden.
 
4. Handlingsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (17) durch zumindest einen Schwenkmechanismus an den Führungsschienen (8) angeordnet ist
 
5. Handlingsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Schwenkmechanismus als Kurbelschwinge (11) ausgebildet ist.
 
6. Handlingsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (17) um die Achse (16) schwenkbare Längsträger (19) aufweist, die mittels Anlenkelementen (20, 21) mit den Führungsschienen (8) verbunden sind.
 
7. Handlingsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (17) durch die zumindest eine Kurbelschwinge (11) an den Führungsschienen (8) angelenkt ist.
 
8. Handlingsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Kurbelschwinge (11) hydraulisch betätigbar ist.
 
9. Handlingsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Längsträgern (19) jeweils paarweise einander gegenüberliegend angeordnete Halteelemente (22, 23) vorgesehen sind, von denen jeweils zumindest ein Halteelement (23) in Längsrichtung der Längsträger (19) verschiebbar ist.
 
10. Handlingsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils zumindest eine Halteelement (23) durch einen Linearantrieb in Längsrichtung verschiebbar ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente