Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein modulares System zur Unkrautbekämpfung für ein Schienenfahrzeug,
und insbesondere ein Unkrautbekämpfungssystem in Gleisbetten, das auch bei hohen Geschwindigkeiten
einsetzbar bleibt, einen Sprühzug sowie ein Verfahren zur Bekämpfung von Unkraut in
einem Gleisbett.
Stand der Technik
[0002] Eine bekannte Aufgabe, der sich Betreiber von Schienensystemen ständig gegenübersehen,
ist das Freihalten der Gleiskörper von unerwünschtem Bewuchs, insbesondere Unkräutern.
Dabei wird bekanntermaßen ein Unterschied gemacht zwischen vorbeugenden Maßnahmen
zur Unkrautbekämpfung und Maßnahmen, die eingeleitet werden, wenn das Unkraut bereits
gewachsen ist. Zwar sind schienengebundene Systeme bekannt, die eine auf einem Kamerasystem
beruhende Technik einsetzen, um gezielt Unkräuter zu bekämpfen; allerdings sind die
derzeit zum Einsatz kommenden Schienenfahrzeuge, die mit entsprechenden Vorrichtungen
zur Unkrautbekämpfung ausgerüstet sind, in der Geschwindigkeit, mit der die Unkrautbekämpfung
vollzogen werden kann, deutlich beschränkt. Ein Einsatz dieser bekannten Schienenfahrzeuge
zur Unkrautbekämpfung erfordert daher in aller Regel langsame Einsatzfahrten, da eine
Unkrauterkennung eine entsprechend lange Rechenzeit erfordert oder unflexible hinsichtlich
der Unkräuter ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Konzept für ein
System zur Unkrautbekämpfung - bzw. einen Sprühzug - vorzustellen, das hinsichtlich
der eingesetzten Steuereinheit, der Kamera und der Zuggeschwindigkeiten flexibel und
bei vergleichsweise hohen Fahrtgeschwindigkeiten einsetzbar ist.
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0004] Die oben genannte Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie den Figuren.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein modulares System zur
Unkrautbekämpfung für ein Schienenfahrzeug vorgestellt. Das modulare System weist
eine Steuereinheit, ein Herbizid- und Mischmodul, einen Düsenstock und ein Kameramodul
auf.
[0006] Die Steuereinheit ist zur Erzeugung eines ersten Satzes von Steuersignalen zum Steuern
von Ventilen und Mischern in einem separaten Herbizid- und Mischmodul zur Mischung
einer Unkraut-spezifischen Herbizidmischung und zur Erzeugung eines zweiten Satzes
von Steuersignalen zum Steuern von Ventilen eines Düsenstockes gerichtet.
[0007] Das Herbizid- und Mischmodul weist Behälter zur Aufnahme von unterschiedlichen Herbiziden,
die selektiv mit den Ventilen und Mischern in einer selektiven Fluidverbindung stehen,
und Anschlusselemente auf, über welche elektrische Signalverbindungen zu Anschlusselementen
der Steuereinheit herstellbar sind, sodass die in der Steuereinheit erzeugten ersten
Steuersignale zu den Ventilen und Mischern des Herbizid- und Mischmoduls leitbar sind.
[0008] Der Düsenstock, der jeweils räumlich unabhängig sowohl von der Steuereinheit als
auch von dem Herbizid- und Mischmodul ist, weist einen ersten Satz von Düsen zum Versprühen
von Herbiziden und eine Fluidverbindung zu ausgewählten der Ventile und Mischer des
Herbizid-und Mischmoduls auf.
[0009] Das Kameramodul erzeugt in Reaktion auf eine Erkennung eines Unkrautes ein Unkrautsignal.
Dabei sind die Erzeugung des ersten Satzes von Steuersignalen und die Erzeugung des
zweiten Satzes von Steuersignalen durch das Unkrautsignal des Kameramoduls mittels
der Steuereinheit steuerbar. Das Kameramodul selbst befindet sich in einem vordefinierten
Abstand zum Düsenstock, ist von dem Steuer- und Kontrollmodul, dem Herbizid- und Mischmodul
und dem Düsenstock räumlich getrennt und vor diesen in einer gemeinsamen Bewegungsrichtung
angeordnet.
[0010] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Sprühzug zur Unkrautbekämpfung
auf Schienenwegen vorgestellt. Der Sprühzug weist das genannte modulare System zur
Unkrautbekämpfung auf einem oder mehreren Tragwagen auf sowie einen zweiten Wagen
zur reversiblen Aufnahme des Kameramoduls. Dabei ist der zweite Wagen in einer Fahrtrichtung
vor dem einen oder mehreren Tragwagen angeordnet.
[0011] Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Bekämpfung
von Unkraut in einem Gleisbett vorgestellt. Das Verfahren weist insbesondere folgendes
auf: ein reversibles Fixieren einer Steuereinheit in einem Steuer- und Kontrollmodul
an einem Tragwagen, ein reversibles Fixieren eines Herbizid- und Mischmoduls an dem
Tragwagen, ein reversibles Fixieren eines Düsenstockes an dem Tragwagen, wobei der
Düsenstock jeweils räumlich unabhängig sowohl von dem Steuer- und Kontrollmodul und
dem Herbizid- und Mischmodul ist.
[0012] Das Verfahren weist weiterhin ein Herstellen einer Fluidverbindung zwischen dem Herbizid-
und Mischmodul und dem Düsenstock und ein Erzeugen eines Unkrautsignals mittels eines
Kameramoduls, das beabstandet vor dem Tragwagen in einer Fahrrichtung des Tragwagens
angeordnet ist.
[0013] Die Steuereinheit des Steuer- und Kontrollmoduls beeinflusst einen ersten Satz von
Steuersignalen zum Steuern von Ventilen und Mischern in dem Herbizid- und Mischmodul
zur Mischung einer Unkraut-spezifischen Herbizidmischung. Dabei ist die Beeinflussung
abhängig von dem Unkrautsignal des Kameramoduls.
[0014] Das Verfahren weist weiterhin ein Beeinflussen eines zweiten Satzes von Steuersignalen
zum Steuern von Ventilen eines Düsenstockes mittels der Steuereinheit des Steuer-
und Kontrollmoduls abhängig von dem Unkrautsignal des Kameramoduls, und ein selektives
Versprühen der Unkraut-spezifischen Herbizidmischung über Düsen des Düsenstockes auf
Schienenwegen auf.
[0015] Dabei weist das Herbizid- und Mischmodul eine Mehrzahl von Behältern zur Aufnahme
von unterschiedlichen Herbiziden, die selektiv mit den Ventilen und Mischern in einer
selektiven Fluidverbindung stehen, und Anschlusselemente auf, über welche elektrische
Signalverbindungen zu Anschlusselementen der Steuereinheit herstellt werden. Dadurch
können die in dem Steuer- und Kontrollmodule erzeugten ersten Steuersignale zu den
Ventilen und Mischern des Herbizid- und Mischmoduls geleitet werden.
[0016] Als weiteres Element weist das Verfahren ein Aussparen der Schienenköpfe beim selektiven
Versprühen der Unkraut-spezifischen Herbizidmischung auf dem Schienenweg auf.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0017] Folgende Begriffe, Ausdrücke und Definitionen werden in diesem Dokument genutzt:
[0018] Der Begriff "modulares System" beschreibt im Kontext des vorgestellten Sprühzuges,
dass verschiedene Module vorhanden sein können, aus denen sich eine Unkrautbekämpfung
für Gleisbetten zusammensetzen lässt. Die einzelnen Module können dabei - insbesondere
im Falle eines Transportes - unabhängig voneinander sein. Sie lassen sich an einem
Zielort - d.h., am Einsatzort zur Unkrautbekämpfung - zu einem funktionsfähigen Gesamtsystem
zur Unkrautbekämpfung auf Schienenwegen zusammensetzen.
[0019] Der Begriff "Unkrautbekämpfung" beschreibt den Vorgang zur Ausbringung von Herbiziden,
um bestehende Unkräuter gezielt zu bekämpfen. Außerdem sollen im Kontext dieser Beschreibung
unter Unkrautbekämpfung auch proaktive Maßnahmen verstanden werden; d.h., solche Maßnahmen,
die von vornherein verhindern, dass Unkräuter auftreten.
[0020] Der Begriff "Schienenfahrzeug" kann hier einen Waggon und/oder einen Tragwagen für
einen Schienenverkehr beschreiben. Ein Schienenfahrzeug weist in der Regel mindestens
zwei Achsen mit je zwei Rädern auf, welche auf zwei parallel zueinander verlaufenden
Schienen aufgesetzt werden können. Die beiden Achsen können in der Regel mit einem
Chassis verbunden sein, auf welches entsprechende Aufbauten (z.B. zur Aufnahme von
zu transportierenden Gütern oder Personen) aufgesetzt sein können.
[0021] Der Begriff "Steuereinheit" bezeichnet hier eine Einheit, welche Eingangssignale
verarbeiten kann und abhängig von den Eingangssignalen Ausgangssignale erzeugt. Die
Eingangssignale können unterschiedliche Quellen haben, wie beispielsweise die Bewegungsgeschwindigkeit
der Steuereinheit gegenüber der Erde oder auch Ausgangssignale des Kameramoduls. Wenn
das Kameramodul beispielsweise Bilddaten erzeugt, welche durch die Steuereinheit bestimmten
Unkräutern zugeordnet werden, kann die Steuereinheit auch Ausgangssignale erzeugen,
um mittels der Ventile und Mischer, welche über die Ausgangssignale der Steuereinheit
individuell ansteuerbar sind, Unkraut-spezifische Herbizidmischungen zu erzeugen bzw.
zu mischen. Über einen weiteren Satz von Ausgangssignalen, die von der Steuereinheit
an die Düsen - potenziell auch Mischer und Ventile - des Düsenstockes geleitet werden,
können Unkraut-spezifische Herbizidmischungen im Gleisbett und der zugehörigen Böschung
versprüht werden. Die Steuereinheit selbst kann in ihrer Gesamtheit Teil des Steuer-
und Kontrollmoduls sein, welches sich reversibel am Tragwagen befestigen lässt.
[0022] Weiterhin können auch Düsen des Düsenstockes für ein Besprühen eines seitlich zur
Böschung verlaufenden Weges vorgesehen sein.
[0023] Der Begriff "Steuer- und Kontrollmodul" kann ein in sich selbstständiges Modul sein,
welches als zentrale Steuereinrichtung des vorgestellten modularen Systems zur Unkrautbekämpfung
für ein Schienenfahrzeug verstanden werden kann. In dem Steuer- und Kontrollmodul
können im Wesentlichen alle Steuersignale mittels der Steuereinheit erzeugt bzw. verarbeitet
werden, um die Gesamtfunktion des modularen Systems zur Unkrautbekämpfung für ein
Schienenfahrzeug sicherzustellen. Darüber hinaus sind durch die Steuereinheit auch
manuelle Eingriffe in die Herbizidabgabe über den Düsenstock mittels eines Leitstandes,
welcher ein funktionaler Teil der Steuereinheit sein kann, möglich.
[0024] Der Begriff "räumlich unabhängig" bedeutet hier, dass ein Modul oder Bauteil grundsätzlich
physisch nicht an einem anderen Bauteil hängt. Vielmehr kann es autonom vom anderen
Bauteil in einem Gesamtsystem positioniert werden. Beispielweise kann der Düsenstock
unabhängig vom Steuer- und Kontrollmodul, und auch unabhängig vom Herbizid-und Mischmodul,
eigenständig am Tragwagen befestigt werden. Ein anderes Beispiel bezieht sich auf
das Kameramodul. Es kann unabhängig von den anderen Bauteilen oder Modulen positioniert
werden. Es kann beispielsweise am vorausfahrenden Kesselwagen montiert sein oder es
kann an einer Drohe hängen. Trotzdem kann ein vordefinierter Abstand zu einem der
anderen Module - z.B. dem Düsenstock - zu jedem Zeitpunkt bekannt sein.
[0025] Der Begriff "Steuersignal" beschreibt ein elektrisches Signal, welches von einer
Steuerung erzeugt werden kann und einen Aktivator - zum Beispiel in Form eines Ventils
oder einer Düse - in seiner Wirkungsweise kontrolliert. Daneben kann es auch ein Signal
auf einer Datenleitung von dem Kameramodul zur Steuereinheit sein, welches der Steuereinheit
signalisiert, dass das Unkraut bzw. ein ganz bestimmtes Unkraut erkannt wurde.
[0026] Der Begriff "Herbizid- und Mischmodul" beschreibt ein weiteres Modul des modularen
Systems zur Unkrautbekämpfung für ein Schienenfahrzeug. Das Herbizid- und Mischmodul
kann eine Mehrzahl von Behältern aufweisen, welche unterschiedliche Herbizide aufnehmen
können. Darüber hinaus kann eine Vielzahl von Ventilen vorhanden sein, sodass unterschiedliche
Herbizid-Mischungen, vorzugsweise Unkraut-spezifische Herbizid-Mischungen vor Ort
herstellbar sind. Das Herbizid- und Mischmodul kann weiterhin verschiedene Anschlüsse
aufweisen: einen Wasseranschluss und eine Mehrzahl von elektrischen Leitungen zur
Steuerung und Überwachung der Funktion des Herbizid- und Mischmoduls. Außerdem können
zusätzliche Leitungen vorhanden sein, um einen oder mehrere der Behälter mit entsprechenden
Herbiziden nachzufüllen. Weiterhin kann ein Anschluss für eine Zuleitung zu einem
Düsenstock vorhanden sein.
[0027] Der Begriff "Düsenstock" beschreibt ein Trägergestell, an dem eine Mehrzahl von Düsen
zur Ausbringung der Herbizid-Mischungen vorhanden sein kann. Bei dem Düsenstock kann
es sich um ein weiteres Modul des modularen Systems zur Unkrautbekämpfung für ein
Schienenfahrzeug handeln. Auch der Düsenstock kann über eine Mehrzahl von elektrischen
Anschlüssen verfügen, über die die Funktion der einzelnen Düsen gesteuert werden kann.
Darüber hinaus kann der Düsenstock eine oder mehrere Anschlüsse für Zuleitungen der
Herbizid-Mischungen und/oder Wasser und/oder Druckluft aufweisen. Der Düsenstock kann
am Trägerelement bzw. am Tragwagen reversibel fixiert sein.
[0028] Der Begriff "selektive Fluidverbindung" beschreibt eine Verbindung zwischen einer
Quelle und einer Senke für ein Gas oder eine Flüssigkeit. Die Selektivität der Fluidverbindung
deutet darauf hin, dass die Intensität der Verbindung - d.h., der Querschnitt der
Verbindung bzw. die Strömungsgeschwindigkeit und damit die durch die Fluidverbindung
transportierte Stoffmenge selektiv beeinflussbar sein kann. Typischerweise kann diese
steuernde Einflussnahme über ein oder mehrere Ventile geschehen.
[0029] Der Begriff "Trägerelement" beschreibt eine gemeinsame Basis für die Module des modularen
Systems zur Unkrautbekämpfung für ein Schienenfahrzeug. Dabei müssen nicht alle Module
auf - d.h., oberhalb - dem Trägerelement montiert werden. Sie können auch seitlich
am oder unterhalb des Trägerelementes mit diesem reversibel verbindbar sein.
[0030] Der Begriff "in Containerbauweise" steht in unmittelbarem Zusammenhang zur modularen
Bauweise des hier vorgestellten modularen Systems. Alle oder einige der Module des
modularen Systems können je in einem Standardcontainer- z.B. Standard-20-Fuß-Container
- integriert sein. Unter Standardcontainer werden vorzugsweise diejenigen Container
verstanden, die in der ISO-Norm 668:2013-08 beschrieben sind. Natürlich sind auch
andere Containergrößen möglich. Der Begriff "Containerbausweise" soll auch solche
Module erfassen, die sich in einen Standardcontainer integrieren lassen, um beispielsweise
das Modul integriert in einen solchen Standardcontainer mit geläufigen Mitteln (z.B.
Lastkraftwagen, Flugzeug oder Schiff, die für den Transport von Standardcontainer
ausgerichtet sind) transportieren zu können. Es ist zum Beispiel denkbar, dass ein
oder mehrere Module eine Plattform (Bodenplatte) aufweisen, die die gleichen Dimensionen
wie die Plattform eines Standardcontainers aufweisen und sich Seitenwände und eine
Dachwand an die Plattform bzw. die Seitenwände anbringen lassen, so dass sich das
Modul einhausen lässt und das eingehauste Modul einen Standardcontainer darstellt.
Der Vorteil der Containerbauweise liegt unter anderem darin, dass unterschiedliche
"Innereien" in einen jeweiligen Container aufgenommen werden können. Dies betrifft
beispielsweise das Steuer- und Kontrollmodul, das Herbizid- und Mischmodul oder auch
ein Aufenthalts- oder Lagermodul.
[0031] Der Begriff "Kameramodul" kann eine elektronische Kamera sowie zusätzlich eine Auswerteelektronik
aufweisen. Das Kameramodul weist in der Regel wesentlich kleinere Dimensionen als
die bereits beschriebenen containergroßen Module des modularen Systems zur Unkrautbekämpfung
auf. Das Kameramodul kann über elektrische Verbindungen zu Datenaustauschzwecken mit
der Steuereinheit des Steuer- und Kontrollmoduls verbunden sein. Das Kameramodul kann
entweder Rohbilddaten direkt an die Steuereinheit übertragen oder es kann eine Vorverarbeitung
der von der Kamera aufgenommenen Bilddaten innerhalb der Kamera stattfinden. In beiden
Fällen ist die Kamera des Kameramoduls auf das vor ihr liegende Gleisbett des Schienenstranges
gerichtet. Um die Verarbeitung der Daten des Kameramoduls sicherzustellen und um die
notwendigen Herbizide an den Düsen des Düsenstockes einsatzbereit zu machen - z.B.
dorthin durch die Fluidverbindungen zu transportieren - kann das Kameramodul deutlich
vor dem Düsenstock vorgesehen sein.
[0032] Außerdem kann das Kamerasystem mehrere Einzelkameras aufweisen, die beispielsweise
entweder Gleisbettsegmenten zugeordnet sind und/oder unkrautspezifische Daten und
Signale erzeugen. Außerdem können die Bilddaten der Kameras untereinander korreliert
sein, um Unkräuter allgemein oder spezifisch noch genauer zu erkennen.
[0033] Der Begriff "Unkrautsignal" kann ein oder mehrere elektrische Signale beschreiben,
welche durch ihre Eigenart auf ein Vorhandensein von Unkraut/Unkräutern hinweisen.
Basierend auf einem dieser Unkrautsignale, können Herbizide bzw. Herbizid-Mischungen
zur Unkrautbekämpfung bereitgestellt werden. Das Unkrautsignal kann insbesondere auch
ein Unkraut-spezifisches Signal sein, welches eine Erkennung von bestimmten Unkräutern
signalisiert.
[0034] Der Begriff "Unkraut-spezifisches Signal" kann ein oder mehrere elektrische Signale
beschreiben, welche durch ihre Eigenart auf ein Vorhandensein einer bestimmten Unkrautspezies
hinweisen. Basierend auf einem dieser Unkraut-spezifischen Signale, können Unkraut-spezifische
Herbizide bzw. Herbizid-Mischungen zur gezielten Bekämpfung der entsprechenden Unkrautspezies
bereitgestellt werden.
[0035] Der Begriff "Energiemodul" beschreibt ein weiteres Modul des modularen Systems zur
Unkrautbekämpfung. Auch das Energiemodul kann in Containerbauweise vorliegen. Alternativ
kann ein Gehäuse, beispielsweise einen Generator zur Stromerzeugung, vor äußeren Einflüssen
schützen. Dieses Gehäuse kann neben anderen Elementen auf einer Plattform montiert
sein, welche wiederum eine Grundplattform eines Standardcontainers darstellt.
[0036] Der Begriff "Tragwagen" beschreibt im Zusammenhang des hier vorgestellten Konzeptes
einen Güterwagen in Form eines Flachwagens, der ein Traggestell, aber keine weiteren
festen Aufbauten aufweist. Die Achsen sind typischerweise an Drehgestellen aufgehängt.
[0037] Der Begriff "Aufenthaltsmodul" beschreibt ein weiteres optionales Modul des modularen
Systems zur Unkrautbekämpfung. Auch dieses Modul kann in Containerbauweise ausgeführt
sein. In ihm können Einrichtungen vorgesehen sein, die für einen Aufenthalt von Personen
- beispielsweise zur Erholung oder Arbeitszwecken - geeignet sind.
[0038] Der Begriff "Zwischenschienendüse" kann im Kontext dieses Dokumentes eine Düse bezeichnen,
die sich in einem Bereich oberhalb zwischen den Schienen am Düsenstock befindet. Eine
derartige Düse kann im Wesentlichen das Gleisbett zwischen den einzelnen Schienensträngen
besprühen. Dagegen beschreibt der Begriff "Böschungsdüse" eine Düse die sich über
oder neben der Böschung des Gleisbettes am Düsenstock befindet und dafür eingerichtet
ist, im Einsatz die Böschung des Gleisbettes zu besprühen.
[0039] Dabei wird zwischen "Halbstrahldüsen" und "Vollstrahldüsen" unterschieden. Eine Vollstrahldüse
erzeugt dabei einen Sprühstrahl, der sich symmetrisch bezogen auf eine vertikal zur
Düsenrichtung ausgerichteten Achse ausbreitet. Im Gegensatz dazu ist der Sprühstrahl
einer Halbstrahldüse asymmetrisch zu der vertikal zur Düsenrichtung ausgerichteten
Achse, so dass beispielsweise nur zu einer Seite der vertikal ausgerichteten Achse
ein Sprühstrahl entsteht. Das kann durch eine besondere Ausformung der Düse oder durch
Abschirmbleche erreicht werden. Unabhängig davon, sind die Düsen als Löffeldüsen ausgebildet.
Dabei schirmt eine löffelförmige Abschirmung den Sprühstrahl beim Austritt aus der
Düse beispielsweise vor dem Fahrtwind des Sprühzuges ab.
[0040] Das hier vorgestellte Konzept des modularen Systems zur Unkrautbekämpfung für ein
Schienenfahrzeug weist eine Reihe von Vorteilen und technischen Effekten, die in vergleichbarer
Weise auch auf den Sprühzug bzw. das entsprechende Verfahren zu treffen:
[0041] Einerseits ergeben sich aus der modularen Bauweise des vorgestellten Systems flexible
Einsatzmöglichkeiten hinsichtlich Ort und Zeit. Die einzelnen Module können jederzeit
von dem Tragwagen gelöst werden, um dann beispielsweise per Luftfracht an einen anderen
Einsatzort transportiert zu werden. Am Zielort eingetroffen, kann das vorgestellte
System auf einen neuen Tragwagen montiert werden, um jetzt an diesem Zielort eine
Unkrautbekämpfung vorzunehmen.
[0042] Andererseits ist das modulare System für eine Bekämpfung von Unkräutern bei hohen
Zuggeschwindigkeiten ausgelegt. Bei bekannten Systemen ist die Kamera immer in unmittelbarer
Nähe - oder zumindest am gleichen Wagen - der Steuereinheit vorgesehen. Die erforderliche
Rechenzeit - entweder in dem Kameramodul oder in der Steuereinheit - für eine Erkennung
von beliebigen oder bestimmten (spezifischen) Unkräutern ist relativ hoch, sodass
bei vergleichsweise hohen Zuggeschwindigkeiten der Düsenstock für die Abgabe der Herbizide
bereits das erkannte Unkraut passiert hat und somit eine Herbizidabgabe zu spät erfolgen
würde. Durch die Positionierung der Kamera bzw. des Kameramoduls weit vor der Steuereinheit
bzw. dem Düsenstock wird entsprechend der Gleichung "zur Berechnung zur Verfügung
stehende Zeit gleich Abstand zwischen dem Düsenstock und dem Kameramodul geteilt durch
Zuggeschwindigkeit" der entscheidende Zeitbeitrag zur Ermittlung des Unkrautes bzw.
die Bereitstellung der Herbizid-Mischung an den Düsen zur Verfügung gestellt. Je weiter
also das Kameramodul vor dem Herbizide-abgebenden Düsenstock positioniert ist, desto
schneller kann der Zug fahren.
[0043] Folglich ist ein mit Herbiziden zu präparierender Gleisabschnitt wesentlich schneller
für den allgemeinen Zugverkehr wieder frei. Das hat sowohl technische (Fahrplan) als
auch ökonomische Vorteile für den Gleiskörperbetreiber.
[0044] Dazu ist es nicht einmal erforderlich, dass das Kamerasystem direkt an einem anderen
Wagen des Zuges montiert ist. Vielmehr kann das Kameramodul auch an einem vorausfahrenden
Zug, der mit konstantem Abstand vor dem Zug mit dem Düsenstock fährt, montiert sein.
Die Daten des Kameramoduls können in diesem Fall drahtlos an die Steuereinheit übermittelt
werden. Ein wesentliches Merkmal besteht darin, dass auch in diesem Fall eine Realtime-Verarbeitung
der Kameradaten zur Berechnung der richtigen Zeitpunkte für die Abgabe der Herbizide
durch den Düsenstock erfolgen kann. Es ist also nicht erforderlich, dass eine aufwändigere
Karte (weed map) mit den Standorten der Unkräuter aus den Kameradaten erzeugt wird.
[0045] Außerdem ist es möglich, auch eine Drohne einzusetzen, die das Kameramodul trägt
und in konstantem Abstand vor dem Zug bzw. dem Düsenstock fliegt. Auch in diesem Fall
würden die Kameradaten drahtlos an die Steuereinheit übertragen werden; und auch in
diesem Fall erfolgt eine Real-Time-Verarbeitung der Kameradaten ohne die Notwendigkeit
einer Weed Map.
[0046] Das vorgeschlagene Konzept erlaubt also eine wesentlich höhere Flexibilität in Bezug
auf die einsetzbare Rechengeschwindigkeit der eingesetzten Steuereinheit, die niedriger
und damit auch preiswerter sein kann, und auf die Geschwindigkeit mit der der Sprühzug
fahren kann.
[0047] In folgendem werden weitere Ausführungsbeispiele des modularen Systems vorgestellt,
die sinngemäß auch für den Sprühzug genauso wie entsprechend für das vorgestellte
Verfahren Anwendung finden können.
[0048] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann die Steuereinheit
Teil eines Steuer- und Kontrollmoduls sein, das zusammen mit dem Herbizid- und Mischmodul
und dem Düsenstock jeweils einzeln reversibel an einem Trägerelement - d.h., dem Tragwagen
- fixierbar sein. Das Steuer- und Kontrollmodul kann neben der Steuereinheit weitere
Komponenten aufnehmen. Dazu können Arbeitsplätze für Bedienpersonal sowie Monitore
und weitere Überwachungseinrichtungen oder auch Empfänger von Wetterdaten bzw. Daten
von geographischen Informationssystemen gehören.
[0049] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann das Trägerelement
ein Tragwagen für einen Schieneneinsatz sein. Ein Tragwagen kann ein quasistandardisierter
Wagen eines Zuges zur Aufnahme von Lasten - wie beispielsweise von containerartigen
Modulen - sein.
[0050] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann
das Kameramodul an einem der Steuereinheit vorausfahrenden Wagen reversibel befestigt
ist. Der Wagen, der in Fahrtrichtung vor dem Wagen angekoppelt ist, der den Düsenstock
trägt, kann beispielsweise ein Kesselwagen sein, der zur Aufnahme von Mischwasser
geeignet ist, welches dem Herbizid-und Mischmodul über eine Schlauchleitung zur Verfügung
gestellt werden kann. Der vorausfahrende Wagen kann aber auch die Lok bezeichnen,
die den Tragwagen zieht, auf der das Steuer- und Kontrollmodul mit der Steuereinheit
reversibel fixiert ist. Dabei ist der Abstand zwischen dem Kameramodul und der Steuereinheit
jeweils fixiert oder zu jedem Zeitpunkt bekannt.
[0051] Entsprechend einem weiteren optionalen Ausführungsbeispiel des modularen Systems
kann das Kameramodul an einer - potenziell autonom operierenden - Drohne bzw. einem
Multicopter (z.B. Quadrocopter) befestigt sein. Dieser kann mit einem festen oder
zeitlich bekannten Abstand zur Steuereinheit/Düsenstock vor dem Sprühzug fliegen.
Die Plattform des Energiemoduls kann als Start- und Landeplatz eingesetzt werden.
Um den Sprühzug nicht anhalten zu müssen, wenn der Treibstoff der Drohne auszugehen
droht, kann eine zweite Drohne mit einem zweiten Kameramodul eingesetzt werden, die
quasi im "fliegenden Wechsel" die Aufgabe der aufzutankenden Drohne übernimmt. Die
Drohne kann elektrisch betrieben werden oder auch einen Benzinmotor aufweisen. Der
Abstand der Drohne zur Steuereinheit bzw. zum Düsenstock kann über eine GPS-Navigation
ermöglicht werden. Entsprechende Verfahren sind bekannt. Auch diese Variante setzt
keine Herstellung einer Weed Map voraus. Vielmehr können die Daten des Kameramoduls
direkt in eine Abgabe von Herbiziden über den Düsenstock umgesetzt werden.
[0052] Gemäß einem weiteren optionalen Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann das
Kameramodul an einem Zug befestigt sein, der einem Zug, der die Steuereinheit und
den Düsenstock trägt, vorausfährt. Vorzugsweise hält der vorausfahrende Zug eine konstante
Entfernung zum Sprühzug ein. Damit ist die zur Verfügung stehende Zeit für die Berechnung,
ob ein Unkraut durch Herbizide zu bekämpfen ist, konstant. Alternativ kann der vorausfahrende
Zug einen zeitlich variablen Abstand zum Sprühzug haben. Derartige Geschwindigkeitsunterschiede
und damit variable Abstände lassen sich in der Zeitberechnung für die Abgabe der Herbizide
über den Düsenstock durch die Steuereinheit berücksichtigen.
[0053] Entsprechend einem ergänzenden Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann das
Kameramodul angepasst sein, um ein Unkraut-spezifisches Signal zu erzeugen. Dabei
kann die Steuereinheit angepasst sein, das Unkraut-spezifische Signal des Kameramoduls
zu empfangen. Außerdem kann die Steuereinheit angepasst sein, um den ersten Satz von
Steuersignalen zum Steuern der Ventile und Mischern des Herbizid- und Mischmoduls
zu erzeugen.
[0054] Gemäß einem zusätzlichen vorteilhaften Ausführungsbeispiel des modularen Systems
kann der Düsenstock eine Gruppe Zwischenschienendüsen und zwei Gruppen von Böschungsdüsen
aufweisen. Jede dieser Gruppen sollte mindestens eine Düse aufweisen. Innerhalb der
Gruppen ist es auch möglich, jede der Düsen, die im Wesentlichen auf einer Linie,
die senkrecht zum Verlauf der Schienen läuft, montiert sind, einzeln zu adressieren,
so dass nur über die jeweilig adressierte Düse das Unkraut-spezifische Herbizid abgegeben
werden kann. Auf diese Weise kann das entsprechende Herbizid sehr genau im Gleisbett
besprüht werden. Dies führt zu einer entsprechenden Reduktion des insgesamt abgegebenen
Herbizids und damit zu einer geringeren Umweltbelastung und einer Kostenersparnis
durch eingesparte Herbizide.
[0055] Bei einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel des modularen Systems können
diejenigen Zwischenschienendüsen aus der Gruppe der Zwischenschienendüsen, die schräg
unter ihnen liegenden Schienensträngen am nächsten sind, Halbstrahldüsen und die anderen
Zwischenschienendüsen Vollstrahldüsen sein. Dabei können die Halbstrahldüsen insbesondere
so ausgerichtet sein, dass die Schienen nicht besprüht werden. Auf diese Weise kann
der Herbizideinsatz weiter umweltfreundlich reduziert werden und es bilden sich keine
Schmierfilme auf den Schienen, sodass die Notbremseigenschaften für den Sprühzug nicht
negativ beeinflusst werden.
[0056] Eine ähnliche Anordnung kann entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel auch
für die zwei Gruppen der Böschungsdüsen, die den schräg unter ihnen liegenden Schienensträngen
am nächsten sind, Halbstrahldüsen und die anderen Böschungsdüsen Vollstrahldüsen sein.
Für die Vorteile dieser Anordnung gilt das gleiche wie für die Zwischenschienendüsen.
[0057] Ein zusätzliches vorteilhaftes Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann vorsehen,
dass die Düsen des Düsenstockes Löffeldüsen sind. Dabei kann der Austritt des Sprühstrahls
durch einen kreisförmig um eine Austrittsöffnung für die Herbizidmischung herumliegenden
Druckluftaustritt geformt werden. Auf diese Weise wird einer Verformung des Sprühstrahls
bei höheren Geschwindigkeiten der Sprühzuges entgegengewirkt, so dass noch höhere
Zuggeschwindigkeiten möglich werden, ohne die Wirksamkeit des Sprühstrahles des Düsenstockes
zu stark negativ zu beeinflussen.
[0058] Ein weiteres Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann vorsehen, dass das Steuer-
und Kontrollmodul und das Herbizid- und Mischmodul in Containerbauweise ausgeführt
sind. Die vorgesehenen Container lassen sich so elegant auf dem jeweiligen Tragwagen
in einer standardisierten Weise montieren.
[0059] Ein ergänzendes Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann vorsehen, dass zusätzlich
ein Energiemodul auf einer Plattform in Modulbauweise und/oder Containerbauweise vorhanden
ist. Das Energiemodul kann jeweils elektrisch mit dem Steuer- und Kontrollmodul und
dem Herbizid-Mischmodul verbunden sein. Außerdem kann auch das Energiemodul reversibel
an dem Trägerelement - d.h. Tragwagen - fixierbar sein.
[0060] Das Energiemodul kann zwischen dem Steuer- und Kontrollmodul und dem Herbizide- und
Mischmodul positioniert sein, und zusätzlich als begehbare Plattform dienen. Dies
ist immer dann zweckmäßig, wenn das eigentliche Modul zur Energieerzeugung nicht die
gesamte Breite des Tragwagens einnimmt. Diese Plattform kann auch als Sammel-, Rettung-
und Sicherheitsplattform und/oder auch als Start- und Landeplatz für die bereits erwähnte
Drohne eingesetzt werden.
[0061] Darüber hinaus kann gemäß einem Ausführungsbeispiel des modularen Systems der Tragwagen
ein Standard-80-Fuß-Tragwagen sein. Dieser kann entweder-jeweils am Ende-Doppelachsen
oder Einzelendachsen und eine Mittelachse aufweisen. Der Vorteil der Doppelachsen
liegt in einem ruhigeren Fahrverhalten des Tragwagens.
[0062] Alternativ und gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann
der Tragwagen aus mehreren aneinandergekoppelten Tragwagen - beispielsweise 2, 3 oder
4 -, die jeweils kürzer sind als ein Standard-80-Fuß-Tragwagen, bestehen. Damit besteht
eine noch größere Flexibilität bezüglich der Beladung der Module auf Schienenfahrzeuge.
[0063] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel des modularen Systems kann vorsehen,
dass der Düsenstock unterhalb des Steuer- und Kontrollmodul an dem Trägerelement befestigt
ist. Damit ist die Funktion des Düsenstockes aus dem Steuer- und Kontrollmodul direkt
beobachtbar. Alternativ oder zusätzlich können Kameras und Monitore zur Überwachung
der Funktion des Düsenstockes eingesetzt werden.
[0064] Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche
Erfindungsgegenstände beschrieben wurden. Insbesondere können einige Ausführungsformen
der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung
mit Verfahrensansprüchen beschrieben sein. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre
der vorliegenden Beschreibung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders
angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ eines Erfindungsgegenstandes
gehören, auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen
Kategorien von Erfindungsgegenständen gehören.
[0065] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden
beispielhaften Beschreibung derzeit bevorzugter Ausführungsformen. Die einzelnen Figuren
der Zeichnungen dieser Anmeldung sind lediglich als schematisch, beispielhaft und
als nicht maßstabsgetreu anzusehen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0066] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Beispielen
und mit Bezug auf die folgenden Figuren beschrieben:
Fig. 1 zeigt das modulare System zur Unkrautbekämpfung für ein Schienenfahrzeug.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Düsenstockes.
Fig. 3 stellt ein Ausführungsbeispiel des Herbizid-und Mischmoduls in einer Draufsicht
mit abgenommenem Dach dar.
Fig. 4 stellt ein Ausführungsbeispiel einer Draufsicht auf das Energiemodul dar.
Fig. 5 stellt die einzelnen Module im Zusammenhang dar.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel einer perspektivischen Ansicht der einzelnen Module im Kontext.
Fig. 7 zeigt ein Beispiel einer perspektivischen Ansicht eines Zuges mit dem modularen
System zur Unkrautbekämpfung.
Fig. 8 stellt das Verfahren zur Bekämpfung von Unkraut in einem Gleisbett mittels
des modularen Systems dar.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0067] Es wird darauf hingewiesen, dass Merkmale bzw. Komponenten von unterschiedlichen
Ausführungsformen, die mit den entsprechenden Merkmalen bzw. Komponenten der Ausführungsform
nach gleich oder zumindest funktionsgleich sind, mit den gleichen Bezugszeichen oder
mit einem anderen Bezugszeichen versehen sind, welches sich lediglich in seiner ersten
Ziffer von dem Bezugszeichen eines (funktional) entsprechenden Merkmals oder einer
(funktional) entsprechenden Komponente unterscheidet. Zur Vermeidung von unnötigen
Wiederholungen werden bereits anhand einer vorher beschriebenen Ausführungsform erläuterte
Merkmale bzw. Komponenten an späterer Stelle nicht mehr im Detail erläutert.
[0068] Ferner wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen
lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung
darstellen. Insbesondere ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen
in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, sodass für den Fachmann mit den hier
explizit dargestellten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen
als offensichtlich offenbart anzusehen sind.
[0069] Fig. 1 zeigt das modulare System 100 zur Unkrautbekämpfung für ein Schienenfahrzeug in einer
schematischen Darstellung.
[0070] Das modulare System weist eine Steuereinheit 102, die in einem Steuer- und Kontrollmodul
104 enthalten ist, ein Herbizid- und Mischmodul 106, einen Düsenstock 108 und ein
Kameramodul 110 auf. Die Steuereinheit ist eingerichtet zur Erzeugung eines ersten
Satzes von Steuersignalen zum Steuern von Ventilen und Mischern 112 in dem separaten
Herbizid-und Mischmodul 106 zur Mischung einer Unkraut-spezifischen Herbizidmischung,
und zur Erzeugung eines zweiten Satzes von Steuersignalen zum Steuern von Ventilen
eines Düsenstockes 108.
[0071] Das Herbizid- und Mischmodul 106 weist Behälter 114 zur Aufnahme von unterschiedlichen
Herbiziden, die selektiv mit den Ventilen und Mischern 112 in einer selektiven Fluidverbindung
stehen, und Anschlusselemente - beispielsweise Stecker an einer Außenwand - über welche
elektrische Signalverbindungen zu Anschlusselementen - beispielsweise Stecker an einer
Außenwand - der Steuereinheit 102 herstellbar sind, sodass die von der Steuereinheit
102 in dem Steuer- und Kontrollmodul 104 erzeugten ersten Steuersignale zu den Ventilen
und Mischern 112 des Herbizid- und Mischmoduls 106 leitbar sind.
[0072] Der Düsenstock 108, der jeweils räumlich unabhängig sowohl von dem Steuer- und Kontrollmodul
104 und dem Herbizid- und Mischmodul 106 ist, weist einen ersten Satz von Düsen zum
Versprühen von Herbiziden und mindestens eine Fluidverbindung zu ausgewählten der
Ventile und Mischer 112 des Herbizid- und Mischmoduls 106 auf.
[0073] Das Kameramodul 110, das in Reaktion auf eine Erkennung eines Unkrautes ein Unkrautsignal
erzeugt, kann an einem vorausfahrenden Wagen 116 in Bezug auf einen Wagen 118 (Tragwagen),
der die Steuereinheit 102 in dem Steuer- und Kontrollmodul 104, das Herbizid- und
Mischmodul 106 und den Düsenstock 108 trägt, befestigt sein. Das Kameramodul kann
mehrere Einzelkameras aufweisen, die in Fahrtrichtung 120 auf das vor ihnen liegende
Gleisbett (nicht dargestellt) gerichtet sind.
[0074] Dabei sind die Erzeugung des ersten Satzes von Steuersignalen und die Erzeugung des
zweiten Satzes von Steuersignalen durch das Unkrautsignal mittels der Steuereinheit
steuerbar. Das Kameramodul 110 weist einen vordefinierten Abstand zum Düsenstock 108
auf. Das Kameramodul 110 ist außerdem von dem Steuer- und Kontrollmodul und dem Herbizid-
und Mischmodul in einer gemeinsamen Bewegungsrichtung des Steuer- und Kontrollmoduls,
des Herbizid- und Mischmoduls und des Düsenstockes räumlich getrennt. Dies bedeutet,
dass es nicht an dem Tragwagen 118 montiert ist, der die Steuereinheit 102 und den
Düsenstock 108 trägt. Vielmehr ist es in Fahrtrichtung 120 an einer Position reversibel
fixiert, so dass für die Bildauswertung des Kameramoduls 110 und die Bereitstellung
der entsprechenden Herbizidmischungen am Düsenstock 108 auch bei höheren Geschwindigkeiten
ausreichend Zeit zur Verfügung steht.
[0075] Der vorausfahrende Wagen 116 kann beispielsweise ein Kesselwagen sein, aus dem Mischwasser
über eine Schlauchverbindung für das Herbizid- und Mischmodul 106 verfügbar gemacht
werden kann. Allerdings können auch ein oder mehrere andere Wagen oder eine Lok zwischen
den Düsenstock 108 und dem Kameramodul 110 angeordnet sein. Alternativ kann das Kameramodul
110 auch an einem vorausfahrenden Zug mit bekanntem Abstand oder einer vorausfliegenden
Drohne fixiert sein.
[0076] Fig. 2 zeigt eine Anordnung 200 mit einen Düsenstock 202 mit einer Mehrzahl von beispielhaften
Düsen 204 über einem Gleisbett 206 und seitlichen Böschungen 208. Außerdem sind in
Fig. 2 die Schienenstränge 210, 212 auf dem Gleisbett 206 dargestellt. Am Beispiel
der Düse 216 ist durch punktierte Linien dargestellt, wie beispielsweise der Sprühstrahl
214 einer Vollstrahldüse eine Herbizidmischung auf das Gleisbett 206 sprühen kann.
Am Beispiel der rechten äußeren Düse 218 ist die Funktion einer Halbstrahldüse dargestellt.
Hier ist der rechte Bereich des Düsenstrahls begrenzt, sodass die Schiene 212 nicht
besprüht werden kann.
[0077] Diejenigen Düsen die sich außerhalb der jeweiligen Schienen 210, 212 befinden - beispielhaft
dargestellt anhand der Düsen 220 - können für ein Besprühen der jeweiligen Böschung
(wie die rechte Böschung 208) und auch eines Weges, der parallel zur Böschung 208
verläuft, eingesetzt werden. Diejenige Düse der Düsen 220, die sich am dichtesten
an der Schiene 212 befindet, ist wiederum als Halbstrahldüse ausgeführt, so dass die
Schiene 212 nicht besprüht wird. Entsprechendes gilt für die linke Seite des Düsenstocks
202.
[0078] Fig. 3 stellt ein Ausführungsbeispiel des Herbizid-und Kontrollmoduls 108 in einer Draufsicht
300 bei abgenommenem Dach 108 dar. Deutlich erkennt man die Mehrzahl von Behältern
114 zur Aufnahme von unterschiedlichen (oder auch gleichen) Herbiziden, von denen
hier beispielsweise vier dargestellt sind. Ein Laufsteg 302 verbindet eine linke Eingangsseite
mit einer rechten Eingangsseite des Herbizid- und Mischmoduls 108. Eine Vielzahl von
Leitungen 304, Ventilen 304, Mischern 304, Pumpen 306 (als Beispiel) und anderen sonstigen
Kontrolleinrichtungen (im Detail nicht dargestellt) ermöglicht eine Mischung von verschiedenen
Herbizid-Mischungen zum Beispiel von Unkraut-spezifischen Herbizid-Mischungen. Das
Herbizid-und Kontrollmodul 108 befindet sich typischerweise in einem Gehäuse in Form
eines 20-Fuß-Standardcontainers gemäß ISO 668:2013-08.
[0079] Fig. 4 stellt ein Ausführungsbeispiel einer Draufsicht auf das Energiemodul 400 dar. Das
Energiemodul 400 besteht aus einem eigentlichen Energieerzeugungsblock 404, in dem
ein Verbrennungsmotor mithilfe eines Generators Strom erzeugen kann. Über ein Bedienungsterminal
406 kann der Energieerzeugungsblock 404 von außen kontrolliert werden. Ein Tank für
den Treibstoff kann von oben befüllt werden.
[0080] Der Energieerzeugungsblock 404 ist auf einer Plattform montiert, welche die Grundfläche
beispielsweise eines 20-Fuß-Standardcontainers annehmen kann. An diesem Modul 400
erkennt man auch Befestigungspunkte 402 zur Befestigung an einem Tragwagen. Ein seitliches
Gitter 414 schützt das Bedienpersonal vor dem Herunterstürzen von der Plattform 408.
Die Plattform 408 ist über eine jeweilige Leiter 410 erreichbar. Diese ist durch jeweilige
schwenkbare Türen 412 absperrbar. An der jeweiligen linken und rechten Seite des Energiemoduls
400 muss kein Gitter vorgesehen sein. Vielmehr können über diese Enden des Energiemoduls
400 die anderen Module - das Steuer- und Kontrollmodul und das Herbizid- und Mischmodul
- erreicht werden.
[0081] Fig. 5 stellt mehrere Module im Zusammenhang dar. Ganz links befindet sich das Herbizid-
und Mischmodul 106, gefolgt von dem Energiemodul 400, dem Steuer- und Kontrollmodul
104 mit der Steuereinheit 102 (nicht dargestellt) sowie einem zusätzlichen Aufenthaltsmodul
502. An den Puffern 504 erkennt man, dass alle Module nebeneinander auf einem Tragwagen
dargestellt sind.
[0082] Fig. 6 zeigt ein Beispiel einer perspektivischen Ansicht 600 der mehreren Module: das Herbizid-
und Mischmodul 106, das Energiemodul 400, das Steuer- und Kontrollmodul 104 sowie
das Aufenthaltsmodul 502. Alle Module sind erkennbar auf einem Tragwagen 602 mit zwei
doppelachsigen Drehkreuzen 604 dargestellt. Die dargestellte Reihenfolge der einzelnen
Module hat sich als praktisch erwiesen. Das Aufenthaltsmodul 502 befindet sich am
weitesten entfernt von dem Herbizid- und Mischmodul 106, so dass auch im Falle einer
Fehlfunktion des Herbizid -und Mischmoduls 106 (beispielsweise unkontrollierter Herbizidaustritt)
das sich an Bord befindliche Personal allein durch die Distanz geschützt ist. Zusätzlich
erkennt man schematisch den Düsenstock 108 unterhalb des Steuer- und Kontrollmoduls
104 am Tragwagen.
[0083] Das Energiemodul 400 befindet sich zwischen dem Herbizid -und Mischmodul 106 und
dem Steuer- und Kontrollmodul 104 und kann beide Module gut mit Energie versorgen.
Die Plattform des Energiemoduls 400 ist gut sowohl von dem Herbizid- und Mischmodul
106 als auch von dem Steuer- und Kontrollmodul 104 erreichbar.
[0084] Fig. 7 zeigt ein Beispiel einer perspektivischen Ansicht eines Zuges 700 bestehend aus einem
Vorratswagen 702, dem Tragwagen 704 mit dem kompletten modularen System zur Unkrautbekämpfung
in der Mitte sowie einem Kesselwagen 706, mit dem Wasser transportiert werden kann,
welches dem Herbizid- und Mischmodul 106 über Schläuche verfügbar gemacht werden kann.
In dieser Darstellung ist das Kameramodul 110 im vorderen Bereich des Kesselwagens
706 dargestellt. Das Energiemodul 400 ist mit seiner Plattform erkennbar.
[0085] Der Vorratswagen 702 kann zur Lagerung und den Transport verschiedener Versorgungsgüter
für den Zug verwendet werden; insbesondere können auf diese Weise verschiedene Herbizide
direkt und in größerer Menge vorgehalten werden. Damit ist der Vorrat an Herbiziden
nicht auf die Kapazität der Behälter in dem Herbizid- und Mischmodul 106 beschränkt.
Eine Lok kann am Anfang oder am Ende des Zuges 700 vorgesehen sein. Die Orientierung
- d.h. der Austritt der Herbizide aus dem Düsenstock - ist entsprechend der Fahrtrichtung
120 des Zuges anzupassen. Ein Umsortieren der Module des modularen Systems zur Unkrautbekämpfung
ist für eine andere Fahrtrichtung nicht erforderlich.
[0086] FIG. 8 stellt 800 das Verfahren zur Bekämpfung von Unkraut in einem Gleisbett dar. Das Verfahren
800 weist ein reversibles Fixieren 802 einer Steuereinheit in einem Steuer- und Kontrollmodul
an einem Tragwagen, ein reversibles Fixieren 804 eines Herbizid- und Mischmoduls (HMM)
an dem Tragwagen, und ein reversibles Fixieren 806 eines Düsenstockes an dem Tragwagen
auf. Der Düsenstock ist jeweils räumlich unabhängig sowohl von dem Steuer- und Kontrollmodul
und dem Herbizid- und Mischmodul.
[0087] Weiterhin weißt das Verfahren 800 ein Herstellen 808 einer Fluidverbindung zwischen
dem Herbizid- und Mischmodul und dem Düsenstock und ein Erzeugen 810 eines Unkrautsignals
mittels eines Kameramoduls auf. Das Kameramodul ist vor dem Tragwagen in einer Fahrrichtung
des Tragwagens beanstandet angeordnet.
[0088] Außerdem weist das Verfahren 800 ein Beeinflussen 812 eines ersten Satzes von Steuersignalen
zum Steuern von Ventilen und Mischern in dem Herbizid- und Mischmodul zur Mischung
einer Unkraut-spezifischen Herbizidmischung mittels der Steuereinheit abhängig von
dem Unkrautsignal des Kameramoduls und ein Beeinflussen 814 eines zweiten Satzes von
Steuersignalen zum Steuern von Ventilen eines Düsenstockes mittels der Steuereinheit
abhängig von dem Unkrautsignal des Kameramoduls auf.
[0089] Darauf basierend weist das Verfahren 800 ein selektives Versprühen 816 der Unkraut-spezifischen
Herbizidmischung über Düsen des Düsenstockes auf die Schienenwege auf.
[0090] Dabei weist das Herbizid- und Mischmodul eine Mehrzahl von Behältern zur Aufnahme
von unterschiedlichen Herbiziden, die selektiv mit den Ventilen und Mischern in einer
selektiven Fluidverbindung stehen und Anschlusselemente über welche elektrische Signalverbindungen
zu Anschlusselementen der Steuereinheit herstellt werden, sodass die in der Steuereinheit
erzeugten ersten Steuersignale zu den Ventilen und Mischern des Herbizid- und Mischmoduls
geleitet werden, auf.
[0091] Zusätzlich weist das Verfahren 800 ein paralleles Aussparen 818 der Schienenköpfe
beim selektiven Versprühen 816 der Unkraut-spezifischen Herbizidmischung auf dem Schienenweg
auf.
[0092] Die Beschreibung der verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wurde
zu Illustrationszwecken eingesetzt. Sie sind nicht dazu bestimmt, den Umfang der erfinderischen
Idee zu begrenzen. Dem Fachmann erschließen sich weitere Modifikationen und Variationen
ohne von dem Kern der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
1. Ein modulares System zur Unkrautbekämpfung für ein Schienenfahrzeug, wobei das modulare
System aufweist
- eine Steuereinheit eingerichtet
- zur Erzeugung eines ersten Satzes von Steuersignalen zum Steuern von Ventilen und
Mischern in einem separaten Herbizid- und Mischmodul zur Mischung einer Unkraut-spezifischen
Herbizidmischung, und
- zur Erzeugung eines zweiten Satzes von Steuersignalen zum Steuern von Ventilen eines
Düsenstockes; und
- das Herbizid- und Mischmodul aufweisend
- Behälter zur Aufnahme von unterschiedlichen Herbiziden, die selektiv mit den Ventilen
und Mischern in einer selektiven Fluidverbindung stehen,
- Anschlusselemente über welche elektrische Signalverbindungen zu Anschlusselementen
der Steuereinheit herstellbar sind, sodass die in der Steuereinheit erzeugten ersten
Steuersignale zu den Ventilen und Mischern des Herbizid- und Mischmoduls leitbar sind,
und
- einen Düsenstock, der jeweils räumlich unabhängig sowohl von der Steuereinheit und
dem Herbizid- und Mischmodul ist, aufweisend
- einen ersten Satz von Düsen zum Versprühen von Herbiziden, und
- eine Fluidverbindung zu ausgewählten der Ventile und Mischer des Herbizid-und Mischmoduls,
- ein Kameramodul, das in Reaktion auf eine Erkennung eines Unkrautes ein Steuersignal
erzeugt,
wobei die Erzeugung des ersten Satzes von Steuersignalen und die Erzeugung des zweiten
Satzes von Steuersignalen durch das Steuersignal mittels der Steuereinheit steuerbar
ist, und
wobei das Kameramodul einen vordefinierten Abstand zum Düsenstock aufweist,
von der Steuereinheit, dem Herbizid- und Mischmodul und dem Düsenstockes jeweils räumlich
getrennt ist, und
in einer gemeinsamen Bewegungsrichtung der Steuereinheit, dem Herbizid- und Mischmodul
und dem Düsenstock vor diesen angeordnet ist.
wobei das Kameramodul einen vordefinierten Abstand zur Steuereinheit aufweist und
von der Steuereinheit und dem Herbizid- und Mischmodul in einer gemeinsamen Bewegungsrichtung
der Steuereinheit, des Herbizid- und Mischmoduls und des Düsenstockes räumlich getrennt
ist.
2. Das modulare System gemäß Anspruch 1, wobei die Steuereinheit Teil eines Steuer- und
Kontrollmoduls ist, das zusammen mit dem Herbizid- und Mischmodul und dem Düsenstock
jeweils einzeln reversibel an einem Trägerelement fixierbar ist.
3. Das modulare System gemäß Anspruch 2,
wobei das Trägerelement ein Tragwagen für einen Schieneneinsatz ist.
4. Das modulare System gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei das Kameramodul an einem der Steuereinheit vorausfahrenden Wagen reversibel
befestigt ist.
5. Das modulare System gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Kameramodul
an einer Drohne befestigt ist.
6. Das modulare System gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Kameramodul
an einem Zug befestigt ist, der einem Zug, der die Steuereinheit und den Düsenstock
trägt, vorausfährt.
7. Das modulare System gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Kameramodul
angepasst ist, um ein Unkraut-spezifisches Signal zu erzeugen, und wobei die Steuereinheit
angepasst ist, das Unkraut-spezifische Signal des Kameramoduls zu empfangen und die
Steuereinheit angepasst ist, um bei der Erzeugung des ersten Satzes von Steuersignalen
Unkraut-spezifische Signale zum Steuern der Ventile und Mischern zu erzeugen.
8. Das modulare System gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Düsenstock
eine Gruppe Zwischenschienendüsen und zwei Gruppen von Böschungsdüsen aufweist.
9. Das modulare System gemäß Anspruch 8, bei dem diejenigen Zwischenschienendüsen aus
der Gruppe der Zwischenschienendüsen, die schräg unter ihnen liegenden Schienensträngen
am nächsten sind, Halbstrahldüsen und die anderen Zwischenschienendüsen Vollstrahldüsen
sind.
10. Das modulare System gemäß Anspruch 8 oder 9, bei dem diejenigen Böschungsdüsen aus
der zwei Gruppen der Böschungsdüsen, die den schräg unter ihnen liegenden Schienensträngen
am nächsten sind, Halbstrahldüsen und die anderen Zwischenschienendüsen Vollstrahldüsen
sind.
11. Das modulare System gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem Düsen des Düsenstockes
Löffeldüsen sind, und wobei der Austritt des Sprühstrahls durch einen kreisförmig
um eine Austrittsöffnung für die Herbizidmischung herumliegenden Druckluftaustritt
geformt wird.
12. Das modulare System gemäß Anspruch 1, wobei
das Steuer- und Kontrollmodul das Herbizid- und Mischmodul in Containerbauweise ausgeführt
sind.
13. Das modulare System gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, zusätzlich aufweisend
- ein Energiemodul auf einer Plattform in Modulbauweise und/oder Containerbauweise,
wobei das Energiemodul jeweils elektrisch mit dem Steuer- und Kontrollmodul und dem
Herbizid-Mischmodul verbindbar ist, und
wobei das Energiemodul reversibel an dem Trägerelement fixierbar ist.
14. Das modulare System einem der Ansprüche 3 bis 13,
wobei der Tragwagen ein Standard-80-Fuß-Tragwagen ist.
15. Das modulare System gemäß einem der Ansprüche 3 bis 13, bei dem der Tragwagen aus
mehreren aneinandergekoppelten Tragwagen besteht.
16. Das modulare System gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei der Düsenstock unterhalb des Steuer- und Mischmodul an dem Trägerelement befestigt
ist.
17. Ein Sprühzug zur Unkrautbekämpfung auf Schienenwegen aufweisend
- das modulare System zur Unkrautbekämpfung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16 auf
einem oder mehreren Tragwagen, und
- einen zweiten Wagen zur reversiblen Aufnahme des Kameramoduls, wobei der zweite
Wagen in einer Fahrtrichtung vor dem einen oder mehreren Tragwagen angeordnet ist.
18. Ein Verfahren zur Bekämpfung von Unkraut in einem Gleisbett, das Verfahren aufweisend
- reversibles Fixieren einer Steuereinheit in einem Steuer- und Kontrollmodul an einem
Tragwagen,
- reversibles Fixieren eines Herbizid- und Mischmoduls an dem Tragwagen,
- reversibles Fixieren eines Düsenstockes an dem Tragwagen, wobei der Düsenstock jeweils
räumlich unabhängig sowohl von dem Steuer- und Kontrollmodul und dem Herbizid- und
Mischmodul ist,
- Herstellen einer Fluidverbindung zwischen dem Herbizid- und Mischmodul und dem Düsenstock,
- Erzeugen eines Unkrautsignals mittels eines Kameramoduls, das beabstandet vor dem
Tragwagen in einer Fahrrichtung des Tragwagens angeordnet ist,
- Beeinflussen eines ersten Satzes von Steuersignalen zum Steuern von Ventilen und
Mischern in dem Herbizid- und Mischmodul zur Mischung einer Unkraut-spezifischen Herbizidmischung
mittels der Steuereinheit abhängig von dem Unkrautsignal des Kameramoduls,
- Beeinflussen eines zweiten Satzes von Steuersignalen zum Steuern von Ventilen eines
Düsenstockes mittels der Steuereinheit abhängig von dem Unkrautsignal des Kameramoduls,
und
- selektives Versprühen der Unkraut-spezifischen Herbizidmischung über Düsen des Düsenstockes
auf Schienenwegen,
wobei das Herbizid- und Mischmodul aufweist:
- eine Mehrzahl von Behältern zur Aufnahme von unterschiedlichen Herbiziden, die selektiv
mit den Ventilen und Mischern in einer selektiven Fluidverbindung stehen,
- Anschlusselemente über welche elektrische Signalverbindungen zu Anschlusselementen
der Steuereinheit hergestellt werden, sodass die in der Steuereinheit erzeugten ersten
Steuersignale zu den Ventilen und Mischern des Herbizid- und Mischmoduls geleitet
werden; und
- Aussparen der Schienenköpfe beim selektiven Versprühen der Unkraut-spezifischen
Herbizidmischung auf einem Schienenweg.