[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung von Ablagerungen in einem Abgastrakt
eines Verbrennungsmotors, einen Prüfstand mit einer Vorrichtung zur Erfassung von
Ablagerungen, ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Erfassung von Ablagerungen
und ein Verfahren zur Erfassung von Ablagerungen.
[0002] Dieselmotoren können zur Verringerung der ausgestoßenen Stickoxide ein im Abgastrakt
installiertes System zur selektiven katalytischen Reduktion (engl. SCR "selective
catalytic reduction") aufweisen. Ein SCR-System umfasst einen Reduktionsmittelinjektor,
der ein Reduktionsmittel, zum Beispiel eine wässrige Harnstofflösung, in eine Abgasleitung
einspritzt. Das Reduktionsmittel verdampft im heißen Abgas und kann die Stickoxide
mit Hilfe eines Katalysators reduzieren.
[0003] Unter bestimmten Bedingungen, zum Beispiel niedrigen Abgastemperaturen, kann es vorkommen,
dass das Reduktionsmittel nicht vollständig verdampft. Als eine Folge können sich
Reduktionsmittelablagerungen in der Abgasleitung bilden. Derartige Reduktionsmittelablagerungen
können sich beispielsweise an den Wänden in der Abgasleitung oder an Bauteilen, die
in der Abgasleitung installiert sind, anheften. Dies kann die jeweilige Funktion des
Bauteils beeinträchtigen. Zudem wird nicht verdampftes Reduktionsmittel nicht zur
Stickoxidumwandlung verwendet und verringert somit die Effizienz des Systems. Zusätzlich
können die Ablagerungen große Ausmaße, bis hin zur starken Verengung des Strömungsquerschnittes,
annehmen.
[0004] Die
DE 10 2008 018 063 A1 offenbart ein Verfahren zum Verbessern der Leistung einer Abgasnachbehandlungsanlage
eines Fahrzeugs. Das Verfahren umfasst das Schätzen einer Harnstoffablagerungsansammlung
in dem SCR-Katalysator, um Steuerzeiten zum Regenerieren des SCR-Katalysators zum
Entfernen der Harnstoffablagerungsansammlung zu ermitteln.
[0005] Die
WO 2015/150498 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Erfassen von Harnstoffablagerungen in einem Abgasrohr
einer Brennkraftmaschine. Die Vorrichtung umfasst mindestens einen Strahlungsempfänger,
der im Gebrauch innerhalb der Abgasleitung stromabwärts der Reduktionsmitteldüse angeordnet
ist. Die Vorrichtung umfasst ferner eine elektronische Steuereinheit in Kommunikation
mit dem Strahlungsempfänger. Der Strahlungsempfänger kommuniziert Strahlungsdaten
an die Steuereinheit, die der Steuereinheit ermöglichen, festzustellen, ob sich Ablagerungen
innerhalb der Abgasleitung gebildet haben.
[0006] Weitere Emissionen wie unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Partikel wie Ruß und Asche
können zur Erhöhung des Gegendruckes in Bauteilen, wie einem Dieseloxidationskatalysator
und einem Dieselpartikelfilter, führen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzusehen,
die eine alternative und ggf. verbesserte Erfassung von Ablagerungen ermöglicht. Der
Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zu Grunde, eine automatisierte und schnelle
Detektion von Ablagerungen, vorzugsweise von Reduktionsmittelablagerungen und Verbrennungsproduktablagerungen,
im laufenden Betrieb des Verbrennungsmotors zu ermöglichen.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erfassung von
Ablagerungen in einem Abgastrakt eines Verbrennungsmotors gemäß den unabhängigen Ansprüchen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Die Vorrichtung ist zur Erfassung von Ablagerungen, insbesondere Betriebsmittelablagerungen,
vorzugsweise Reduktionsmittelablagerungen, und/oder Verbrennungsproduktablagerungen,
vorzugsweise Ruß oder Asche, in einem Abgastrakt eines Verbrennungsmotors geeignet.
Die Vorrichtung weist eine Abgasleitung und ein elektrisch leitfähiges Element, das
in der Abgasleitung angeordnet ist, auf. Die Vorrichtung weist eine Messeinrichtung
auf, die mit dem elektrisch leitfähigen Element verbunden und dazu ausgebildet ist,
mindestens einen elektrischen Kennwert, insbesondere einen Strom, eine Spannung und/oder
einen Widerstand, des elektrisch leitfähigen Elements zu messen und auszugeben. Die
Vorrichtung weist eine Auswerteeinheit auf, die dazu ausgebildet ist, den elektrischen
Kennwert zu empfangen und eine Überprüfung auf eine an dem elektrisch leitfähigen
Element befindliche Ablagerung basierend auf dem elektrischen Kennwert durchzuführen.
[0010] Durch die Verwendung einer automatisierten Auswertung durch die Auswerteeinheit kann
in Echtzeit eine Überprüfung auf Ablagerungen, insbesondere Betriebsmittelablagerungen,
Reduktionsmittelablagerungen und/oder Verbrennungsproduktablagerungen, durchgeführt
werden. Dies ermöglicht zudem eine Erfassung von Ablagerungen in einem frühen Stadium,
sodass größere Ansammlungen verhindert werden können. Werden Ablagerungen erfasst,
so können bspw. entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinheit dazu ausgebildet, eine
Überprüfung auf eine an dem elektrisch leitfähigen Element befindliche Ablagerung
basierend auf einer zeitlichen Veränderung des elektrischen Kennwerts durchzuführen.
Alternativ oder zusätzlich ist die Auswerteeinheit dazu ausgebildet, eine Überprüfung
basierend auf einem Vergleich zwischen dem elektrischen Kennwert und einem Referenzwert,
insbesondere einen Referenzwert für die gegebenen Betriebsbedingungen, durchzuführen.
Dies hat den Vorteil, dass eine entstehende Ablagerung, die allmählich den elektrischen
Kennwert verändert, erfasst werden kann. Der Vergleich mit einem Referenzwert zu den
gegeben Betriebsbedingungen ermöglicht ebenfalls eine hochauflösende Erfassung von
Ablagerungen.
[0012] In einer Ausführungsvariante ist das elektrisch leitfähige Element ein Draht und/oder
ein Blech. Damit kann ein einfacher Aufbau der Vorrichtung realisiert werden.
[0013] In einer weiteren Ausführungsvariante ist eine Mehrzahl von elektrisch leitfähigen
Elementen vorgesehen, wobei für jedes elektrisch leitfähige Element mindestens ein
elektrischer Kennwert gemessen wird. Dies ermöglicht, an verschieden Stellen im Abgastrakt
eine Überprüfung auf eine Ablagerung durchzuführen.
[0014] In einem Ausführungsbeispiel ist das elektrisch leitfähige Element ein Blech, das
in einer Ebene liegt, die mit einer Längsachse der Abgasleitung einen Winkel, vorzugsweise
einen senkrechten Winkel, einschließt. Damit ist das elektrisch leitfähige Element
so ausgerichtet, dass flüssige oder feste Partikel im Abgas direkt auf das elektrisch
leitfähige Element treffen.
[0015] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Auswerteeinheit dazu ausgebildet, einen
Grad der Ablagerung zu bestimmen, ein Vorhandensein der Ablagerung zu bestimmen und/oder
eine zeitliche Änderung der Ablagerung zu bestimmen. Damit können je nach Anforderung
und Komplexität der Auswertung mehr oder weniger Informationen zu einer Ablagerung
bestimmt werden.
[0016] In einer Ausführungsform weist die Vorrichtung einen Temperatursensor zur Messung
einer Abgastemperatur, der in der Abgasleitung angeordnet ist, auf. Die Auswerteeinheit
steht mit dem Temperatursensor in Kommunikationsverbindung und ist dazu ausgebildet,
die Überprüfung auf eine an dem elektrisch leitfähigen Element befindliche Ablagerung
zusätzlich basierend auf einer von dem Temperatursensor erfassten Temperatur durchzuführen.
Der elektrische Kennwert ist temperaturabhängig. Über eine Differenz zwischen einem
Sollwert für den elektrischen Kennwert bei der gemessenen Abgastemperatur und einem
Istwert für den elektrischen Kennwert kann auf das Vorhandensein einer Ablagerung
geschlossen werden.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung einen Stromkreis auf, der
das elektrisch leitfähige Element und ferner insbesondere einen Schalter zum Schließen
des Stromkreises und/oder eine Spannungsquelle aufweist.
[0018] In einer Weiterbildung ist die Auswerteeinheit ferner dazu ausgebildet, Daten zu
empfangen, die sich auf einen Betriebspunkt des Verbrennungsmotors beziehen, und die
Überprüfung auf eine an dem elektrisch leitfähigen Element befindliche Ablagerung
zusätzlich basierend auf den Daten zu bestimmen.
[0019] Die Daten können bspw. von einem Motorsteuergerät des Verbrennungsmotors zur Verfügung
gestellt werden.
[0020] Vorzugsweise weist die Messeinrichtung ein Strommessgerät, das zur Messung eines
Stroms durch das elektrisch leitfähige Element und/oder den Stromkreis angeordnet
ist, auf. Alternativ oder zusätzlich weist die Messeinrichtung ein Spannungsmessgerät,
das zur Messung einer an dem elektrisch leitfähigen Element und/oder dem Stromkreis
anliegenden Spannung angeordnet ist, auf. Alternativ oder ergänzend weist die Messeinrichtung
ein Widerstandsmessgerät, das zur Messung eines elektrischen Widerstands des elektrisch
leitfähigen Elements und/oder des Stromkreises angeordnet ist, auf.
[0021] Vorteilhafterweise weist die Vorrichtung einen Betriebsmittelinjektor, insbesondere
einen Reduktionsmittelinjektor, auf. Der Betriebsmittelinjektor ist zum Einleiten
eines Betriebsmittels, insbesondere eines Reduktionsmittels, in die Abgasleitung angeordnet.
Das elektrisch leitfähige Element ist insbesondere stromabwärts des Betriebsmittelinjektors
angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass mit dem elektrisch leitfähigen Element überprüft
werden kann, ob das Betriebsmittel, insbesondere das Reduktionsmittel, ohne Bildung
von Ablagerungen eingeleitet wurde.
[0022] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Vorrichtung ferner eine Steuereinheit
auf, die mit dem Betriebsmittelinjektor in Kommunikationsverbindung steht und dazu
ausgebildet ist, den Betriebsmittelinjektor basierend auf der Überprüfung auf eine
an dem elektrisch leitfähigen Element befindliche Ablagerung zu steuern. Somit kann
bspw. eine Dosierrate des Betriebsmittelinjektors angepasst werden.
[0023] Der Begriff "Steuereinheit" bezieht sich auf eine Steuerelektronik, die je nach Ausbildung
Steuerungsaufgaben und/oder Regelungsaufgaben übernehmen kann.
[0024] In einer weiteren Ausführungsvariante ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, eine
Betriebsmitteldosierrate des Betriebsmittelinjektors zu verringern, wenn die Auswerteeinheit
ein Vorhandensein einer Ablagerung bestimmt, der bestimmte Grad der Ablagerung einen
vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder die zeitliche Änderung der Ablagerung
einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
[0025] Alternativ oder zusätzlich ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, den Verbrennungsmotor
zur Erhöhung einer Abgastemperatur und/oder einer Abgasströmungsmenge zu steuern,
wenn die Auswerteeinheit ein Vorhandensein einer Ablagerung bestimmt, der bestimmte
Grad der Ablagerung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder die zeitliche
Änderung der Ablagerung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Dies kann ein
Auflösen der Ablagerung ermöglichen.
[0026] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, für
einen oder eine Mehrzahl von Motorbetriebspunkten des Verbrennungsmotors eine maximale
Betriebsmitteldosierrate zu bestimmen und/oder zu aktualisieren, bei der keine Ablagerung
von der Auswerteeinheit bestimmt wird. So kann bspw. auf einem Motorprüfstand ein
Kennfeld zur maximalen Einspritzung des Betriebsmittels ermittelt werden. Dies kann
insbesondere für Reduktionsmittelinjektoren in einem SCR-System relevant sein.
[0027] Die Erfindung betrifft ferner einen Prüfstand, insbesondere einen Motorprüfstand,
oder ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, mit der Vorrichtung wie hierin
offenbart.
[0028] Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Erfassung von Ablagerungen, insbesondere
Betriebsmittelablagerungen, vorzugsweise Reduktionsmittelablagerungen, und/oder Ablagerungen
von Verbrennungsprodukten, insbesondere Ruß oder Asche, in einem Abgastrakt eines
Verbrennungsmotors. Das Verfahren kann das das Einleiten von Reduktionsmittel in eine
Abgasleitung aufweisen. Das Verfahren weist das Messen eines elektrischen Kennwerts
eines elektrisch leitfähigen Elements, das in der Abgasleitung angeordnet ist, auf.
Das Verfahren weist zudem das Überprüfen auf eine Ablagerung an dem elektrisch leitfähigen
Element basierend auf dem elektrischen Kennwert auf.
[0029] Wie bei der zuvor beschriebenen Vorrichtung ermöglicht die Verwendung einer automatisierten
Auswertung eine Echtzeitüberprüfung auf Ablagerungen. Die Ablagerungen können in einem
frühen Stadium erfasst werden. Ggf. können geeignete Gegenmaßnahmen zur Verhinderung
weiterer Ablagerungen und/oder zum Verkleinern oder Auflösen der vorhandenen Ablagerungen
eingeleitet werden.
[0030] Das Verfahren kann die Vorrichtung wie hierin offenbart verwenden.
[0031] Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung
sind beliebig miteinander kombinierbar. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer beispielhaften Vorrichtung zur Erfassung von Reduktionsmittelablagerungen;
- Figur 2
- ein Flussdiagramm zum Darstellen eines Verfahrens zur Kennfeldermittlung mithilfe
der Vorrichtung zur Erfassung von Reduktionsmittelablagerungen; und
- Figur 3
- ein Flussdiagramm zum Darstellen eines Verfahrens für eine Fahrzeuganwendung mit der
Vorrichtung zur Erfassung von Reduktionsmittelablagerungen.
[0032] Nachfolgend wird insbesondere auf eine besonders bevorzugte Vorrichtung und ein besonders
bevorzugtes Verfahren zur Erfassung von Reduktionsmittelablagerungen Bezug genommen.
Fachleute werden jedoch leicht verstehen, dass die Vorrichtung und das Verfahren ebenso
zur Erfassung anderer Ablagerungen, z. B. Ablagerung von anderen Betriebsmitteln (z.
B. Diesel) oder Verbrennungsprodukten (beispielsweise Ruß oder Asche), anwendbar sind.
[0033] Die Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 10 zur Erfassung von Reduktionsmittelablagerungen.
Die Vorrichtung 10 weist eine Abgasleitung 12, ein elektrisch leitfähiges Element
15, eine Messeinrichtung 16 und eine Auswerteeinheit 18 auf.
[0034] Die Abgasleitung 12 bildet einen Abschnitt eines Abgastrakts eines nicht näher dargestellten
Verbrennungsmotors. Die Abgasleitung 12 kann beispielsweise stromabwärts von einer
Abgassammelleitung des Verbrennungsmotors zum Führen von Abgas angeordnet sein. Die
Pfeile A und B zeigen eine Strömungsrichtung durch die Abgasleitung 12.
[0035] Ein Reduktionsmittelinjektor 14 ragt in die Abgasleitung 12. Der Reduktionsmittelinjektor
14 ist dazu ausgebildet, ein Reduktionsmittel, zum Beispiel eine wässrige Harnstofflösung,
in die Abgasleitung 12 einzuspritzen. Auf eine bekannte Weise kann das Reduktionsmittel
im heißen Abgas verdampfen und mithilfe eines Katalysators Stickoxide (NO
x) im Abgas reduzieren.
[0036] In anderen Ausführungsformen kann statt des Reduktionsmittelinjektors 14 ein anderer
Betriebsmittelinjektor oder gar kein Injektor vorgesehen sein. Es versteht sich, dass
die Vorrichtung insbesondere ohne Betriebsmittelinjektor (Reduktionsmittelinjektor)
vorgesehen werden kann, wenn bspw. kein SCR-System vorhanden ist und/oder (nur) Verbrennungsproduktablagerungen
erfasst werden sollen.
[0037] Der Reduktionsmittelinjektor 14 ist über eine Reduktionsmittelpumpe (nicht dargestellt)
mit einem Reduktionsmitteltank (nicht dargestellt) verbunden. Eine Steuereinheit 20
kann den Reduktionsmittelinjektor 14 zum Einspritzen von Reduktionsmittel ansteuern.
[0038] Das elektrisch leitfähige Element 15 ist in der Abgasleitung 12 stromabwärts des
Reduktionsmittelinjektors 14 angeordnet. Das elektrisch leitfähige Element 15 ist
Teil eines Stromkreises 17 mit einer Spannungsquelle 24. Das elektrisch leitfähige
Element 15 kann beispielsweise als ein Blech oder ein Draht ausgebildet sein.
[0039] Das elektrisch leitfähige Element 15 kann insbesondere in einem Bereich der Abgasleitung
angeordnet ist, in der zusätzlich zu dem elektrisch leitfähigen Element ein Strömungswiderstand
angeordnet ist. Ein Strömungswiderstand kann beispielsweise durch einen gekrümmten
Abschnitt der Abgasleitung oder ein Bauteil in der Abgasleitung ausgebildet werden.
Einbauten in der Abgasleitung können zum Beispiel ein Katalysator, ein Mischer oder
ein Partikelfilter sein. Insbesondere in diesen Bereichen kann es zu Reduktionsmittelablagerungen
kommen. Das elektrisch leitfähige Element 15 kann zudem selbst als ein Strömungswiderstand,
zum Beispiel in der Form eines Blechs, ausgebildet sein. In der Figur 1 sind beispielhaft
zwei weitere denkbare Anordnungen für ein elektrisch leitfähiges Element mit dem Bezugszeichen
"X" und "Y" angegeben.
[0040] In einigen Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Mehrzahl von elektrisch leitfähigen
Elementen auf.
[0041] Die Messeinrichtung 16 ist entsprechend ihrem Messprinzip mit dem elektrisch leitfähigen
Element 15 direkt oder indirekt über den Stromkreis 17 verbunden. Die Messeinrichtung
16 ist dazu ausgebildet, einen elektrischen Kennwert (zum Beispiel Spannung, Strom,
Widerstand) des elektrisch leitfähigen Elements 15 zu messen. Die Messeinrichtung
16 kann als ein Widerstandsmessgerät zur Messung eines elektrischen Widerstands, als
ein Spannungsmessgerät zur Messung einer elektrischen Spannung und/oder als ein Strommessgerät
zur Messung eines elektrischen Stroms ausgebildet sein. Die Messeinrichtung 16 ist
mit der Auswerteeinheit 18 elektronisch verbunden. Die Messeinrichtung 16 ist entsprechend
ihrem Messprinzip mit dem elektrisch leitfähigen Element 15 verbunden. In dem dargestellten
Beispiel ist die Messeinrichtung 16 parallel zu dem elektrisch leitfähigen Element
15 angeordnet, so dass bspw. eine an dem elektrisch leitfähigen Element 15 anliegende
Spannung messbar ist.
[0042] Die Auswerteeinheit 18 kann den von der Messeinrichtung 16 gemessenen elektrischen
Kennwert empfangen und auswerten. Die Auswerteeinheit 18 kann insbesondere bestimmen,
ob eine Reduktionsmittelablagerung an dem elektrisch leitfähigen Element 15 vorliegt
oder nicht. Die Bestimmung erfolgt in Abhängigkeit von dem empfangenen elektrischen
Kennwert. Liegt eine Reduktionsmittelablagerung an dem elektrisch leitfähigen Element
15 vor, so kann darauf geschlossen werden, dass in der Abgasleitung noch weitere Reduktionsmittelablagerungen
vorliegen und das eingespritzte Reduktionsmittel nicht vollständig verdampft.
[0043] Eine Reduktionsmittelablagerung an dem elektrisch leitfähigen Element 15 bewirkt
eine Abkühlung des elektrisch leitfähigen Elements 15, da das elektrisch leitfähige
Element 15 nicht mehr vollständig von dem heißen Abgase umströmt wird. Die Abkühlung
des elektrisch leitfähigen Elements 15 führt zu einer Veränderung der elektrischen
Leitfähigkeit (des elektrischen Widerstands) des elektrisch leitfähigen Elements 15.
Diese Veränderung kann von der Messeinrichtung 16 gemessen und von der Auswerteeinheit
18 einer Reduktionsmittelablagerung zugeordnet werden. Wenn die Ablagerung auf dem
elektrischen leitfähigen Element elektrisch leitfähig ist, so ändert diese dadurch
ebenso den gemessenen elektrischen Kennwert. Diese Änderung kann einer Reduktionsmittelablagerung
zugeordnet werden.
[0044] Es ist ebenso möglich, dass die Auswerteeinheit eine Überprüfung auf eine Reduktionsmittelablagerung
basierend auf einem Vergleich zwischen einem elektrischen Kennwert des elektrisch
leitfähigen Elements 15 und einem Referenzwert für die gegebenen Betriebsbedingungen
durchführt.
[0045] In einigen Ausführungsformen kann die Auswerteeinheit 18 zusätzlich einen Grad der
Reduktionsmittelablagerung auf Grundlage des elektrischen Kennwerts bestimmen. Eine
große Veränderung des elektrischen Kennwerts lässt auf einen höheren Grad an Reduktionsmittelablagerungen
schließen. Zudem kann die Auswerteeinheit eine zeitliche Änderung insbesondere einer
Größe einer Reduktionsmittelablagerung bestimmen.
[0046] Wenn das Vorhandensein einer Reduktionsmittelablagerung von der Auswerteeinheit 18
erfasst wird und/oder ein Grad oder eine zeitliche Änderung der Reduktionsmittelablagerung
einen Grenzwert überschreitet, so können je nach Anforderung und Anwendungsumgebung
verschiedene Maßnahmen unternommen werden. Hierin sind später unter Bezugnahme auf
Figur 2 und Figur 3 verschiedene Verfahren für die Anwendung auf einem Motorprüfstand
(Figur 2) und in einem Fahrzeug (Figur 3) beschrieben.
[0047] Insbesondere kann die Steuereinheit 20, die mit der Auswerteeinheit 18 elektronisch
verbunden ist, eine Reduktionsmitteldosierrate durch den Reduktionsmittelinjektor
14 in Abhängigkeit von der Bestimmung einer Reduktionsmittelablagerung einstellen.
[0048] Vorzugsweise kann die Steuereinheit 20 eine Reduktionsmitteldosierrate durch den
Reduktionsmittelinjektor 14 verringern, wenn eine Reduktionsmittelablagerung bestimmt
wurde. Hierzu kann beispielsweise eine Öffnungshäufigkeit, ein Öffnungsgrad und/oder
eine Öffnungsdauer des Reduktionsmittelinjektors 14 verringert werden.
[0049] Andererseits ist es ebenso möglich, dass die Steuereinheit 20 eine Reduktionsmitteldosierrate
durch den Reduktionsmittelinjektor 14 erhöht, wenn keine Reduktionsmittelablagerung
erfasst wurde. Eine Erhöhung der Reduktionsmitteldosierrate kann insbesondere dann
sinnvoll sein, wenn ein Stickoxidsensor (nicht dargestellt) eine zu hohe Stickoxidkonzentration
stromabwärts des Katalysators zur selektiven katalytischen Reduktion erfasst. Zur
Erhöhung der Reduktionsmitteldosierrate kann beispielsweise eine Öffnungshäufigkeit,
ein Öffnungsgrad und/oder eine Öffnungsdauer des Reduktionsmittelinjektors 14 erhöht
werden.
[0050] Die Steuereinheit 20 kann als ein elektronisches Steuergerät in einem Kraftfahrzeug
ausgebildet sein. Das Kraftfahrzeug kann insbesondere ein Nutzfahrzeug wie ein Omnibus
oder ein Lastkraftwagen sein. Alternativ kann die Steuereinheit 20 beispielsweise
als ein Computersystem eines Prüfstands, zum Beispiel eines Motorprüfstands, ausgebildet
sein.
[0051] Die Steuereinheit 20 kann ferner mit einem Schalter 22 des Stromkreises 17 elektronisch
verbunden sein. Die Steuereinheit 20 kann den Schalter 22 schließen, wenn eine Überprüfung
auf Reduktionsmittelablagerungen durchgeführt werden soll. Dies kann beispielsweise
immer dann der Fall sein, wenn Reduktionsmittel von den Reduktionsmittelinjektor 14
eingespritzt wird. Der Schalter 22 kann auch dauerhaft geschlossen sein, wenn eine
kontinuierliche Überprüfung auf Reduktionsmittelablagerungen durchgeführt wird.
[0052] Die Vorrichtung 10 kann ferner einen Temperatursensor 26 aufweisen. Der Temperatursensor
26 ist zur Messung einer Temperatur eines Abgasstroms in der Abgasleitung 12 ausgebildet
und angeordnet. Der Temperatursensor 26 kann teilweise in die Abgasleitung 12 ragen.
Die Auswerteeinheit 18 ist mit dem Temperatursensor 26 zum Empfang von gemessenen
Temperaturen verbunden. Die Auswerteeinheit 18 kann eine Überprüfung auf eine Reduktionsmittelablagerung
an dem elektrisch leitfähigen Element 15 folglich zusätzlich in Abhängigkeit von einer
Abgastemperatur bestimmen. Somit kann insbesondere ein Unterschied zwischen einer
elektrischen Leitfähigkeit des Elements 15 bei einer Temperatur, die der Abgastemperatur
entspricht, und einer tatsächlich festgestellten elektrischen Leitfähigkeit (über
den elektrischen Kennwert) untersucht werden.
[0053] In einigen Ausführungsformen kann die Auswerteeinheit 18 zusätzlich oder alternativ
Informationen empfangen, die sich auf einen aktuellen Betriebspunkt des Verbrennungsmotors
beziehen. Diese Informationen können ebenfalls zur Überprüfung auf eine Reduktionsmittelablagerung
verwendet werden.
[0054] Die Figur 2 zeigt ein beispielhaftes Verfahren zum Ermitteln eines Kennfelds, das
eine maximale Reduktionsmitteldosierrate in Beziehung zu einem Motorbetriebspunkt
setzt. Der Motorbetriebspunkt kann beispielsweise durch eine Last an dem Verbrennungsmotor,
einen Zylinderdruck, eine Zylindertemperatur, eine Gaspedalstellung, eine Drehzahl
des Verbrennungsmotors, ein Drehmoment des Verbrennungsmotors, eine Ausgangsleistung
des Verbrennungsmotors, einen Kraftstoffverbrauch des Verbrennungsmotors, eine Abgastemperatur
und/oder eine Abgasströmungsmenge des Verbrennungsmotors gekennzeichnet sein.
[0055] Nachfolgend ist das beispielhafte Verfahren der Figur 2 unter Bezugnahme auf die
Vorrichtung von Figur 1 beschrieben.
[0056] In einem ersten Schritt S100 wird ein neuer Motorbetriebspunkt für den Verbrennungsmotor
eingestellt. Der Verbrennungsmotor wird mit diesem neuen Motorbetriebspunkt betrieben.
Für diesen Motorbetriebspunkt soll nachfolgend die maximal mögliche Reduktionsmitteldosierrate
ermittelt werden.
[0057] Im Schritt S102 wird eine Minimaldosierung des Reduktionsmittels eingestellt. Die
Minimaldosierung des Reduktionsmittels kann beispielsweise durch die Konstruktion
und/oder Steuerbarkeit des Reduktionsmittelinjektors 14 vorgegeben sein. Die Minimaldosierung
wird in Form eines Steuerbefehls eingestellt, mit dem der Reduktionsmittelinjektor
14 angesteuert wird.
[0058] Der Steuerbefehl zum Ansteuern des Reduktionsmittelinjektors 14 kann sich auf eine
Öffnungsdauer, eine Öffnungshäufigkeit und/oder einen Öffnungsgrad des Reduktionsmittelinjektors
14 beziehen.
[0059] Im Schritt S104 wird ein Reduktionsmittel in die Abgasleitung 12 durch den Reduktionsmittelinjektor
14 eingeleitet. Das Reduktionsmittel wird gemäß der zuvor eingestellten Dosierung
eingeleitet.
[0060] Im Schritt S106 wird von der Messeinrichtung 16 ein elektrischer Kennwert des elektrisch
leitfähigen Elements 15 gemessen. Im Schritt S108 wird der elektrische Kennwert von
der Auswerteeinheit 18 verarbeitet. Die Auswerteeinheit 18 überprüft auf das Vorhandensein
von Reduktionsmittelablagerungen an (auf) dem elektrisch leitfähigen Element 15 basierend
auf den elektrischen Kennwert.
[0061] Im Schritt S110 wird geprüft, ob die Auswerteeinheit 18 im Schritt S118 eine Reduktionsmittelablagerung
bestimmt hat. Wenn eine Reduktionsmittelablagerung bestimmt wurde, so wird mit Schritt
S112 fortgefahren. Wenn keine Reduktionablagerung bestimmt wurde, so wird mit Schritt
S116 fortgefahren.
[0062] Im Schritt S112 kann geprüft werden, ob die bestimmte Reduktionsmittelablagerung
einen Grenzwert überschreitet. Der Grenzwert kann so definiert sein, dass nur kleine
bestimmte Reduktionsmittelablagerungen unbeachtlich bleiben, da diese beispielsweise
aus Messungenauigkeiten usw. herrühren können. Der Grenzwert kann beispielsweise als
Toleranzbereich um einen Referenzwert oder um eine prozentuale Veränderung des elektrischen
Kennwerts innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer definiert sein.
[0063] Wenn der Grenzwert überschritten wurde, so wird das zu erstellende Kennfeld im Schritt
S114 aktualisiert. Insbesondere wird die derzeitige Reduktionsmitteldosierrate oder
die zuvor eingestellte Reduktionsmitteldosierrate, bei der die Reduktionsablagerungen
noch keinen Grenzwert überschritten haben, als die maximal mögliche Reduktionsmitteldosierrate
für den eingestellten Motorbetriebspunkt aktualisiert. Das Verfahren beginnt erneut
bei Schritt S100 mit der Einstellung eines neuen Motorbetriebspunkts, für den eine
Maximaldosierrate festgestellt werden soll.
[0064] Wenn kein Grenzwert überschritten wurde (Schritt S112) oder keine Ablagerung bestimmt
wurde (Schritt S110), wird die Reduktionsmitteldosierrate im Schritt S116 erhöht.
Das Verfahren beginnt erneut bei Schritt S104 mit der Einleitung des Reduktionsmittels.
[0065] Die Figur 4 zeigt ein Verfahren, das während des Betriebs eines Kraftfahrzeugs verwendet
werden kann.
[0066] Die Schritte S200 bis S208 können im Wesentlichen wie die Schritte S104 bis S112
durchgeführt werden, sodass zur Vermeidung von Wiederholungen auf eine ausführliche
Beschreibung verzichtet wird.
[0067] Wird im Schritt S206 keine Ablagerung bestimmt oder im Schritt S208 kein Grenzwert
überschritten, so wird das Verfahren in einer weiteren Schleife mit einem Neustart
bei Schritt S200 durchgeführt.
[0068] Wird im Schritt S208 ein Grenzwert überschritten, so können im Schritt S210 geeignete
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Zum Ablösen der Reduktionsmittelablagerungen kann
bspw. eine Abgastemperatur und/oder eine Abgasströmungsmenge erhöht werden.
[0069] Zusätzlich kann im Schritt S210 ein bspw. in der Steuereinheit hinterlegtes Kennfeld
bezüglich der maximalen Reduktionsmitteldosierrate aktualisiert werden.
[0070] Im Schritt S212 kann, wenn gewünscht, eine Dosierrate angepasst werden. Zum Beispiel
kann eine Dosierrate erhöht werden, wenn keine Ablagerungen festgestellt werden oder
kein Grenzwert überschritten wird. Eine Dosierrate kann bspw. verringert werden, wenn
ein Grenzwert für die Ablagerung überschritten wird.
[0071] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und
die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Ansprüchen.
Bezugszeichenliste
[0072]
- 10
- Vorrichtung zur Erfassung von Reduktionsmittelablagerungen
- 12
- Abgasleitung
- 14
- Reduktionsmittelinjektor
- 15
- Elektrisch leitfähiges Element
- 16
- Messeinrichtung
- 17
- Stromkreis
- 18
- Auswerteeinheit
- 20
- Steuereinheit
- 22
- Schalter
- 24
- Spannungsquelle
- 26
- Temperatursensor
- A, B
- Strömungsrichtung
- X, Y
- Mögliche Positionen für elektrisch leitfähiges Element
1. Vorrichtung (10) zur Erfassung von Ablagerungen, insbesondere Betriebsmittelablagerungen,
vorzugsweise Reduktionsmittelablagerungen, und/oder Verbrennungsproduktablagerungen,
vorzugsweise Ruß oder Asche, in einem Abgastrakt eines Verbrennungsmotors, aufweisend:
eine Abgasleitung (12);
ein elektrisch leitfähiges Element (15), das in der Abgasleitung (12) angeordnet ist,
eine Messeinrichtung (16), die mit dem elektrisch leitfähigen Element (15) verbunden
und dazu ausgebildet ist, mindestens einen elektrischen Kennwert, insbesondere einen
Strom, eine Spannung und/oder einen Widerstand, des elektrisch leitfähigen Elements
(15) zu messen und auszugeben; und
eine Auswerteeinheit (18), die dazu ausgebildet ist, den elektrischen Kennwert zu
empfangen und eine Überprüfung auf eine an dem elektrisch leitfähigen Element (15)
befindliche Ablagerung basierend auf dem elektrischen Kennwert durchzuführen.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, wobei die Auswerteeinheit (18) dazu ausgebildet
ist:
eine Überprüfung auf eine an dem elektrisch leitfähigen Element (15) befindliche Ablagerung
basierend auf einer zeitlichen Veränderung des elektrischen Kennwerts durchzuführen;
und/oder
eine Überprüfung auf eine an dem elektrisch leitfähigen Element (15) befindliche Ablagerung
basierend auf einem Vergleich zwischen dem elektrischen Kennwert und einem Referenzwert,
insbesondere einen Referenzwert für die gegebenen Betriebsbedingungen, durchzuführen.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei:
das elektrisch leitfähige Element (15) ein Draht und/oder ein Blech ist; und/oder
eine Mehrzahl von elektrisch leitfähigen Elementen (15) vorgesehen ist, wobei für
jedes elektrisch leitfähige Element (15) mindestens ein elektrischer Kennwert gemessen
wird.
4. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das elektrisch leitfähige
Element (15) ein Blech ist, das in einer Ebene liegt, die mit einer Längsachse der
Abgasleitung (12) einen Winkel, vorzugsweise einen senkrechten Winkel, einschließt.
5. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Auswerteeinheit (18)
dazu ausgebildet ist:
einen Grad der Ablagerung zu bestimmen; und/oder
ein Vorhandensein der Ablagerung zu bestimmen; und/oder eine zeitliche Änderung der
Ablagerung zu bestimmen.
6. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, ferner aufweisend:
einen Temperatursensor (26) zur Messung einer Abgastemperatur, der in der Abgasleitung
(12) angeordnet ist,
wobei die Auswerteeinheit (18) mit dem Temperatursensor (26) in Kommunikationsverbindung
steht und dazu ausgebildet ist, die Überprüfung auf eine an dem elektrisch leitfähigen
Element (15) befindliche Ablagerung zusätzlich basierend auf einer von dem Temperatursensor
(26) erfassten Temperatur durchzuführen.
7. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, ferner aufweisend einen Stromkreis
(17), der das elektrisch leitfähige Element (15) und ferner insbesondere einen Schalter
(22) zum Schließen des Stromkreises (17) und/oder eine Spannungsquelle (24) aufweist.
8. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Auswerteeinheit (18)
ferner dazu ausgebildet ist, Daten zu empfangen, die sich auf einen Betriebspunkt
des Verbrennungsmotors beziehen, und die Überprüfung auf eine an dem elektrisch leitfähigen
Element (15) befindliche Ablagerung zusätzlich basierend auf den Daten zu bestimmen.
9. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Messeinrichtung (16)
aufweist:
ein Strommessgerät, das zur Messung eines Stroms durch das elektrisch leitfähige Element
(15) und/oder den Stromkreis (17) angeordnet ist; und/oder
ein Spannungsmessgerät, das zur Messung einer an dem elektrisch leitfähigen Element
(15) und/oder dem Stromkreis (17) anliegenden Spannung angeordnet ist; und/oder
ein Widerstandsmessgerät, das zur Messung eines elektrischen Widerstands des elektrisch
leitfähigen Elements (15) und/oder des Stromkreises (17) angeordnet ist.
10. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, ferner mit einem Betriebsmittelinjektor
(14), insbesondere einen Reduktionsmittelinjektor (14), wobei der Betriebsmittelinjektor
(14) zum Einleiten eines Betriebsmittels, insbesondere eines Reduktionsmittels, in
die Abgasleitung (12) angeordnet ist, wobei das elektrisch leitfähige Element (15)
insbesondere stromabwärts des Betriebsmittelinjektors (14) angeordnet ist.
11. Vorrichtung (10) nach Anspruch 10, ferner aufweisend eine Steuereinheit (20), die
mit dem Betriebsmittelinjektor (14) in Kommunikationsverbindung steht und dazu ausgebildet
ist, den Betriebsmittelinjektor (14) basierend auf der Überprüfung auf eine an dem
elektrisch leitfähigen Element befindliche Ablagerung (15) zu steuern.
12. Vorrichtung (10) nach Anspruch 11, wobei die Steuereinheit (20) dazu ausgebildet ist:
eine Betriebsmitteldosierrate des Betriebsmittelinjektors (14) zu verringern, wenn
die Auswerteeinheit (18) ein Vorhandensein einer Ablagerung bestimmt, der bestimmte
Grad der Ablagerung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder die zeitliche
Änderung der Ablagerung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet; und/oder
den Verbrennungsmotor zur Erhöhung einer Abgastemperatur und/oder einer Abgasströmungsmenge
zu steuern, wenn die Auswerteeinheit (18) ein Vorhandensein einer Ablagerung bestimmt,
der bestimmte Grad der Ablagerung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder
die zeitliche Änderung der Ablagerung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
13. Vorrichtung (10) nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, wobei die Steuereinheit (20) dazu
ausgebildet ist, für einen oder eine Mehrzahl von Motorbetriebspunkten des Verbrennungsmotors
eine maximale Betriebsmitteldosierrate zu bestimmen und/oder zu aktualisieren, bei
der keine Ablagerung von der Auswerteeinheit (18) bestimmt wird.
14. Prüfstand, insbesondere Motorprüfstand, oder Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug,
mit der Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche.
15. Verfahren zur Erfassung von Ablagerungen, insbesondere Betriebsmittelablagerungen,
vorzugsweise Reduktionsmittelablagerungen, und/oder Ablagerungen von Verbrennungsprodukten,
insbesondere Ruß oder Asche, in einem Abgastrakt eines Verbrennungsmotors, aufweisend:
Messen eines elektrischen Kennwerts eines elektrisch leitfähigen Elements (15), das
in einer Abgasleitung (12) angeordnet ist; und
Überprüfen auf eine Ablagerung an dem elektrisch leitfähigen Element (15) basierend
auf dem elektrischen Kennwert; und optional:
Einleiten von Reduktionsmittel in die Abgasleitung (12).