[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Betätigen einer Mehrzahl von
elektromagnetischen Linearaktoren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Elektromagnetische Linearaktoren werden unter anderem eingesetzt, um in einem Schlüsselmanagementsystem
Schlüsselstecker freizugeben, die zuvor in einer Aufnahmevorrichtung durch Einrasten
fixiert wurden. Schlüsselmanagementsysteme können je nach Anwendungsart und -größe
eine Vielzahl von Schlüsseln verwalten, die normalerweise von Benutzern einzeln oder
nur in einstelliger Stückzahl entnommen werden. Eine von einer Steuervorrichtung nach
Prüfung einer persönlichen Berechtigung erteilte Freigabe einzelner Schlüssel bewirkt,
dass mittels einer Schaltungsanordnung zum Betätigen von elektromagnetischen Linearaktoren,
die Anker der den freizugebenden Schlüsseln zugeordneten Linearaktoren anziehen und
vorübergehend halten, bis die Schlüsselstecker mit den daran befestigten Schlüsseln
aus den Aufnahmevorrichtungen entfernt sind. Aus wirtschaftlichen Gründen ist die
Energieversorgung der Schaltungsanordnung und der elektromagnetischen Linearaktoren
auf eine geringe Anzahl gleichzeitiger Betätigungsvorgänge beschränkt.
[0003] In Notfällen ergibt sich somit das Problem, dass eine gleichzeitige Freigabe einer
Vielzahl oder aller Schlüssel scheitern würde, wenn die Energieversorgung hierfür
nicht ausgelegt ist.
[0004] Bekannt sind Linearaktoren mit zwei Magnetspulen, von denen die eine während des
Anzugs des Ankers bestromt wird und die andere während des Haltens des angezogenen
Ankers bestromt wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung zum Betätigen
einer Mehrzahl von elektromagnetischen Linearaktoren zu schaffen, mit der mittels
der verfügbaren Energiequelle eine größere Anzahl Linearaktoren in einen Haltezustand
überführt werden können und anschließend in diesem Haltezustand verharren können,
als mittels der verfügbaren Energie gleichzeitig aus einem Ruhezustand betätigbar
sind.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Schaltungsanordnung zum Betätigen einer Mehrzahl von
elektromagnetischen Linearaktoren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die Merkmale
dieses Anspruchs gelöst.
[0007] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung werden von den insgesamt zu betätigenden
Linearaktoren nur kleinere Gruppen gleichzeitig mit der zum Anziehen der Anker benötigten
Energie für eine Zeitdauer versorgt, bis der Anziehvorgang ausgeführt ist, und anschließend
nach dem Anziehen im sich daran anschließenden Haltezustand nur noch mit der zum Halten
nötigen, aber im Vergleich zum Anziehen geringeren Energie versorgt. Sobald der Haltezustand
erreicht ist, wird eine weitere Gruppe gleichzeitig wiederum für die Zeitdauer mit
der zum Anziehen benötigten Energie versorgt, bis der Anziehvorgang ausgeführt ist,
und im sich daran anschließenden Haltezustand ebenfalls mit der zum Halten nötigen
im Vergleich zum Anziehen geringeren Energie versorgt. Auf diese Weise gelingt es,
nacheinander eine größere Anzahl Linearaktoren in den Haltezustand zu überführen und
zu halten als mit der zur Verfügung stehenden Energie gleichzeitig zu betätigen, d.
h. mit der zum Anziehen der Anker benötigten Energie zu versorgen, damit die Anker
vom Ruhezustand in den angezogenen Zustand gelangen können. Die Energiequelle muss
also nur so groß bemessen werden, dass sie die zum gleichzeitigen Halten aller benötigten
Linearaktoren erforderliche Energie zuzüglich der zum Anziehen der letzten Gruppe
von Linearaktoren erhöhten Energie liefern kann. In der Praxis lässt sich so erreichen,
dass die Energiequelle etwa um den Faktor acht bis zehn kleiner dimensioniert werden
kann, als zum gleichzeitigen Betätigen aller benötigten Linearaktoren sonst erforderlich
wäre. Dieser Vorteil wird zwar dadurch erkauft, dass durch das gruppenweise Betätigen
der Linearaktoren eine Zeitspanne verstreicht, bis sich alle Linearaktoren im Haltezustand
befinden, für den eingangs beschriebenen Anwendungsfall des Schlüsselmanagements ist
dies aber ausreichend.
[0009] Zur Bereitstellung der unterschiedlichen Ströme für die Erzeugung der unterschiedlichen
magnetischen Felder einerseits zum Anziehen und andererseits zum Halten der Anker
dienen zwei Arten von Spannungsquellen, nämlich eine Anzugsspannungsquelle und eine
Haltespannungsquelle. Die Höhe der unterschiedlichen Spannungen ergibt sich aus dem
Innenwiderstand der Magnetspulen, eventuellen Serienwiderständen und den zum Anziehen
und zum Halten der Anker benötigten Strömen der Magnetspulen.
[0010] Die Spannungsquellen werden mittels einer Steuervorrichtung über zeitgesteuerte Multiplexschalter
auf die Magnetspulen aufgeschaltet. Dazu werden die Magnetspulen für einen Betätigungszyklus
gruppenweise einmalig mit der Anzugsspannungsquelle verbunden und nach Trennung von
der Anzugsspannungsquelle für die Dauer des Haltens der Anker gemeinsam mit der Haltespannungsquelle
verbunden und bleiben auch für die Dauer des Haltens der Anker mit der Haltespannungsquelle
verbunden. Zum Abfallen der Anker werden die Magnetspulen dann wieder von der Haltespannungsquelle
getrennt.
[0011] Vorzugsweise bestehen die Multiplexschalter aus einer ersten Anordnung aus Schaltern,
mit denen die Magnetspulen mit der Haltespannungsquelle verbindbar sind, und aus einer
zweiten Anordnung aus Schaltern, mit denen die Magnetspulen mit der Anzugspannungsquelle
verbindbar sind.
[0012] Durch die Aufteilung der Multiplexschalter auf zwei Anordnungen von Schaltern kann
die Anzugsspannungsquelle individuell auf eine von der Steuervorrichtung vorgegebene
Anzahl von Magnetspulen aufgeschaltet und von diesen wieder getrennt werden, sobald
die Anker angezogen haben. Danach können mehrere Magnetspulen oder Gruppen von Magnetspulen
im angezogenen Zustand der Anker von der Haltespannungsquelle mit Haltestrom versorgt
werden, während weitere Magnetspulen, deren Anker noch nicht angezogen sind, durch
vorübergehendes Aufschalten der Anzugsspannungsquelle betätigt werden. Weiterhin lassen
sich diejenigen Magnetspulen auswählen, die für eine Betätigung vorgesehen sind und
andere Magnetspulen mit angezogenem und gehaltenem Anker individuell von der Haltespannungsquelle
abschalten.
[0013] Die Haltespannungsquelle kann über Dioden mit den Magnetspulen verbunden sein, wobei
die Polarität der Dioden so gewählt ist, dass die Haltespannungsquelle von einer höheren
Spannung der Anzugsspannungsquelle entkoppelt ist.
[0014] Die Haltespannungsquelle kann bereits zu einem Zeitpunkt an den Magnetspulen angeschlossen
sein, während die Anzugsspannungsquelle ebenfalls an den Magnetspulen angeschlossen
ist. Wenn an den Magnetspulen eine höhere Spannung anliegt, als die Haltespannungsquelle
liefert, sperrt die Diode automatisch einen Stromfluss in die Haltespannungsquelle
in umgekehrter Richtung zu deren Polarität und entkoppelt somit die Haltespannungsquelle
von den Magnetspulen. Sobald die Anzugsspannungsquelle von den Magnetspulen getrennt
wird und die Spannung an den Magnetspulen auf den Wert der Haltespannungsquelle sinkt,
übernimmt die Haltespannungsquelle unterbrechungsfrei die Versorgung der Magnetspulen
mit Haltestrom, ohne dass hierfür gezielt zum richtigen Zeitpunkt ein gesonderter
Schalter betätigt werden müsste.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung ist von der ersten Anordnung aus Schaltern jeder Magnetspule
ein in Serie zu dieser Magnetspule angeordneter Schalter zugeordnet und von der zweiten
Anordnung aus Schaltern ist ein gemeinsamer Schalter einer Gruppe von Magnetspulen
zugeordnet, wobei die Gruppe Magnetspulen für sich aus parallel zueinander geschalteten
Magnetspulen besteht und der gemeinsame Schalter in Serie zu dieser Gruppe von Magnetspulen
angeordnet ist.
[0016] Die Beschränkung der zweiten Anordnung aus Schaltern auf einen gemeinsamen Schalter
für eine Gruppe von Magnetspulen reduziert den Aufwand an Schaltern und ermöglicht
eine weitere Einsparung an Bauteilen für eine eventuelle Zwischenspeicherung der Anzugsspannung
beim Übergang zur Haltespannung.
[0017] In Serie zu jeder Magnetspule oder zu einer Gruppe parallelgeschalteter Magnetspulen
und zur Haltespannungsquelle kann ein Widerstand und parallel zu jeder Magnetspule
oder zu einer Gruppe parallelgeschalteter Magnetspulen kann eine Serienschaltung aus
einem Widerstand und einem Kondensator angeordnet sein, die derart dimensioniert sind,
dass sie zusammen mit der Induktivität und dem Innenwiderstand der Magnetspule oder
Gruppe parallelgeschalteter Magnetspulen ein PT1-Glied für den Übergang vom Anzugsstrom
zum Haltestrom der Magnetspule darstellen.
[0018] Durch die Induktivität der Magnetspulen könnte bei Umschalten von der Anzugsspannungsquelle
auf die Haltespannungsquelle ein Überschwingen des zeitlichen Stromverlaufs durch
die Magnetspule auftreten, das zu einem Abfallen des Ankers führt. Durch die beschriebene
Anordnung und Dimensionierung der Bauelemente wird ein PT1 Glied gebildet, das den
Stromfluss durch die Magnetspulen proportional mit Zeitverzögerung erster Ordnung
von dem zum Anziehen des Ankers benötigten Wert bis zum Halten des Ankers benötigten
Wert überführt. Der Strom verringert sich dabei ohne Überschwingen, wodurch gewährleistet
ist, dass der Anker während dieses Vorganges ständig angezogen bleibt.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, das in
der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigen:
Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung einer Schaltungsanordnung zum Betätigen einer
Mehrzahl von elektromagnetischen Linearaktoren durch Bestromen derer Magnetspulen
und
Fig. 2 eine Detaildarstellung als Einzelheit der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 mit
einer Magnetspule.
[0020] Fig. 1 zeigt eine prinzipielle Darstellung einer Schaltungsanordnung zum Betätigen
einer Mehrzahl von elektromagnetischen Linearaktoren. Von den Linearaktoren sind lediglich
die Magnetspulen dargestellt. Zum Betätigen eines Linearaktors wird deren Magnetspule
bestromt, wodurch ein magnetisches Feld erzeugt wird, das einen Anker gegen einen
im Inneren der Magnetspule angeordneten Eisenkern anzieht. Da das zum Anziehen des
Ankers nötige magnetische Feld größer als zum Halten des Ankers ist, kann der durch
die Magnetspule fließende Strom nach dem Anziehen des Ankers reduziert werden, ohne
dass der Anker wieder abfällt.
[0021] In der prinzipiellen Darstellung nach Fig. 1 sind mehrere Magnetspulen zu einer Gruppe
zusammengefasst und es sind mehrere solcher Gruppen Magnetspulen vorhanden. Eine erste
Gruppe umfasst Magnetspulen 11, 12, 13, 14, 15, eine zweite Gruppe umfasst Magnetspulen
21, 22, 23, 24, 25 und eine dritte Gruppe umfasst Magnetspulen 31, 32, 33, 34, 35.
Die Punkte zwischen der vorletzten und letzten Magnetspule in jeder Gruppe deuten
an, dass die Gruppen auch mehr als die jeweils fünf Magnetspulen umfassen können.
Außerdem können auch mehr als die drei dargestellten Gruppen vorhanden sein.
[0022] Die Magnetspulen sind über Multiplexschalter mit Spannungsquellen 70; 72 verbindbar,
wobei die Multiplexschalter durch eine Steuerschaltung 74 gesteuert werden. Die Multiplexschalter
bestehen aus einer ersten Schalteranordnung, deren einzelne Schalter jeweils in Serie
mit einer zugeordneten Magnetspule geschaltet sind, und aus einer zweiten Schalteranordnung,
deren einzelne Schalter jeweils einer Gruppe von Magnetspulen zugeordnet sind und
die in Serie zu dieser Gruppe angeordnet sind. Die erste Schalteranordnung besteht
aus gesteuerten Schaltern 41, 42, 43, 44, 45, die in Serie mit den Magnetspulen -
entsprechend der Reihenfolge der Aufzählung der Bezugszeichen - angeordnet sind. Die
zweite Schalteranordnung besteht aus gesteuerten Schaltern 51, 52, 53, 54, 55, die
in Serie mit den Magnetspulen 21, 22, 23, 24, 25 angeordnet sind und die dritte Schalteranordnung
besteht aus gesteuerten Schaltern 61, 62, 63, 64, 65, die in Serie mit den Magnetspulen
31, 32, 33, 34, 35 angeordnet sind. Bei der zweiten Schalteranordnung handelt es sich
um einen gesteuerten Schalter 46, der der ersten Gruppe Magnetspulen 11, 12, 13, 14,
15 gemeinsam zugeordnet ist, ferner um einen gesteuerten Schalter 56, die der zweiten
Gruppe Magnetspulen 21, 22, 23, 24, 25 gemeinsam zugeordnet ist und schließlich um
einen gesteuerten Schalter 66, die der dritten Gruppe Magnetspulen 31, 32, 33, 34,
35 gemeinsam zugeordnet sind. Alle gesteuerten Schalter können als Transistoren ausgeführt
sein.
[0023] Soll ein einzelner Linearaktor betätigt werden, so wird dessen Magnetspule zunächst
mit einem zum Anziehen des Ankers nötigen Anzugstrom und anschließend mit einem zum
Halten nötigen Haltestrom versorgt. Zum Bestromen einer einzelnen Magnetspule, zum
Beispiel der Magnetspule 22, werden der Schalter 52 der ersten Schalteranordnung und
der Schalter 56 der zweiten Schalteranordnung geschlossen, so dass zunächst ein zum
Anziehen nötiger Strom durch die Magnetspule 22 fließt. Dieser Strom wird von einer
Anzugspannungsquelle 72 geliefert, deren Spannungswert so bemessen ist, dass sich
in Verbindung mit dem Innenwiderstand der Magnetspule 22 der nötige Anzugstrom ergibt.
Nach dem Anziehen wird der Schalter 56 geöffnet. Durch Selbstinduktion fließt noch
weiter Strom in der Magnetspule 22, der aufgrund von Verlusten aber stetig sinkt.
(Die bei Selbstinduktion einen geschlossenen Stromkreis bildenden ergänzenden Schaltungskomponenten
sind in der Darstellung nach Fig. 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen
und werden in Fig. 2 dargestellt und erläutert.) Sobald der Strom soweit abgesunken
ist, dass sein Wert dem Haltestrom und die Spannung über der Magnetspule 22 der Haltespannung
entsprechen, öffnet die Diode 57 und die Haltespannungsquelle 70 übernimmt die Versorgung
der Magnetspule 22 mit Haltestrom. Der Spannungswert der Haltespannungsquelle 70 ist
so bemessen, dass sich in Verbindung mit dem Innenwiderstand der Magnetspule 22 der
nötige Haltestrom ergibt. Soll der Anker abfallen, so wird auch der steuerbare Schalter
52 der ersten Schalteranordnung geöffnet.
[0024] Um eine Vielzahl von Linearaktoren zu betätigen, werden deren Magnetspulen nacheinander
gruppenweise mit dem zum Anziehen der Anker nötigen Strom versorgt und nach dem Anziehen
der Anker auf den geringeren Haltestrom umgeschaltet. Um beispielsweise alle in Fig.
1 dargestellten Magnetspulen zu bestromen, werden die Schalter 41 bis 45 der ersten
Schalteranordnung und der Schalter 46 der zweiten Schalteranordnung geschlossen. Die
Magnetspulen 11 bis 15 werden nun mit Anzugstrom aus der Anzugsspannungsquelle 72
versorgt. Sobald die Anker der Magnetspulen 11 bis 15 der ersten Gruppe angezogen
haben, wird der Schalter 46 der zweiten Schalteranordnung geöffnet. Die Schalter 41
bis 45 bleiben geschlossen, so dass die Magnetspulen 11 bis 15 über die Diode 47 mit
Haltestrom aus der Haltespannungsquelle 70 versorgt werden. Anschließend werden die
Schalter 51 bis 55 der ersten Schalteranordnung und der Schalter 56 der zweiten Schalteranordnung
geschlossen. Nun werden die Magnetspulen 21 bis 25 mit Anzugstrom aus der Anzugsspannungsquelle
72 versorgt. Sobald die Magnetspulen 21 bis 25 der zweiten Gruppe angezogen haben,
wird der Schalter 56 der zweiten Schalteranordnung geöffnet. Die Schalter 51 bis 55
bleiben geschlossen, so dass die Magnetspulen 21 bis 25 über die Diode 57 mit Haltestrom
aus der Haltespannungsquelle 70 versorgt werden. Schließlich werden die Schalter 61
bis 65 der dritten Schalteranordnung und der Schalter 66 der zweiten Schalteranordnung
geschlossen. Die Magnetspulen 31 bis 35 werden nun mit Anzugstrom aus der Anzugsspannungsquelle
72 versorgt. Sobald die Anker der Magnetspulen 31 bis 35 angezogen haben, wird der
Schalter 66 der zweiten Schalteranordnung geöffnet. Die Schalter 61 bis 65 bleiben
geschlossen, so dass die Magnetspulen 31 bis 35 über die Diode 67 mit Haltestrom aus
der Haltespannungsquelle 70 versorgt werden.
[0025] Damit ist das Ziel erreicht, alle Linearaktoren zu betätigen und im Haltezustand
zu halten. Durch die gruppenweise Auswahl der Magnetspulen muss stets nur der für
eine Gruppe nötige Anzugsstrom bereitgestellt werden, während die Magnetspulen der
bereits angezogenen Anker mit dem im Vergleich zum Anzugsstrom wesentlich geringeren
Haltestrom auskommen.
[0026] Fig. 2 zeigt eine Detaildarstellung als Einzelheit der Schaltungsanordnung nach Fig.
1 mit einer Magnetspule. In dieser Detaildarstellung sind auch die in Fig. 1 weggelassenen
Schaltungskomponenten vorhanden, die für den Übergang des Stromflusses in der Magnetspule
vom Anzugsstrom zum Haltestrom sowie zum Abschalten erforderlich sind. Von den bereits
in Fig. 1 dargestellten Schaltungskomponenten sind die Magnetspule 11, der Schalter
41 der ersten Schalteranordnung, der Schalter 46 der zweiten Schalteranordnung, die
Haltespannungsquelle 70, die Anzugsspannungsquelle 72 und die Diode 47 dargestellt.
Als ergänzende Komponenten sind ein in Serie zur Haltespannungsquelle 70 angeordneter
Widerstand 16, eine parallel zur Magnetspule 11 und dem Schalter 41 angeordnete Serienschaltung
aus einem Widerstand 17 und einem Kondensator 18 und eine parallel zur Magnetspule
11 angeordnete Freilaufdiode 48 vorhanden.
[0027] Bei geschlossenem Schalter 46 und damit während der Anzugsphase des Ankers wird der
Kondensator 18 über den Widerstand 17 von der Anzugsspannungsquelle 72 geladen. Dieser
Kondensator dient als Zwischenspeicher nach Öffnen des Schalters 46 und liefert in
Verbindung mit der Selbstinduktion der Magnetspule 11 weiter Strom, der aber nach
Öffnen des Schalters 46 stetig sinkt. Sobald die ebenfalls sinkende Spannung über
der Magnetspule 11 den Spannungswert der Haltespannungsquelle 70 erreicht hat, öffnet
die Diode 47 und versorgt die Magnetspule 11 mit Haltestrom. Der Widerstand 16 begrenzt
den von der Haltespannungsquelle 70 gelieferten Haltestrom für den Fall, dass die
an der Magnetspule 11 anstehende Spannung beim Übergang von der Anzugspannung zur
Haltespannung unter den Wert der Haltespannung absinken sollte. Dieser Fall könnte
eintreten, wenn der durch die Parallelschaltung aus der Induktivität der Magnetspule
11 und der Kapazität des Kondensator 18 gebildete Schwingkreis ein Überschwingen des
zeitlichen Stromverlaufs durch die Magnetspule hervorruft und nicht ausreichend durch
den Innenwiderstand der Magnetspule 11 und den Widerstand 17 bedämpft würde. Zur Vermeidung
eines solchen Überschwingens bildet die Kombination aus den Widerständen 16 und 17
mit dem Kondensator 18, dem Innenwiderstand und der Induktivitäten der Magnetspule
11 ein PT1-Glied, also ein Proportional-Zeitverzögerung-Glied mit einer Zeitverzögerung
erster Ordnung, bei dem der Übergang vom Anzugstrom zum Haltestrom ohne Überschwingen
verläuft. Die Freilaufdiode 48 sorgt nach Öffnen des Schalters 41 dafür, dass der
durch Selbstinduktion in der Magnetspule 11 fließende Strom ohne Spannungsüberhöhung
auf null fallen kann.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 11, 12, 13, 14, 15
- erste Gruppe Magnetspulen
- 21, 22, 23, 24, 25
- zweite Gruppe Magnetspulen
- 31, 32, 33, 34, 35
- dritte Gruppe Magnetspulen
- 41, 42, 43, 44, 45
- erste Gruppe erste Schalteranordnung
- 51, 52, 53, 54, 55
- zweite Gruppe erste Schalteranordnung
- 61, 62, 63, 64, 65
- dritte Gruppe erste Schalteranordnung
- 46
- erste Gruppe zweite Schalteranordnung
- 56
- zweite Gruppe zweite Schalteranordnung
- 66
- dritte Gruppe zweite Schalteranordnung
- 47
- Diode
- 57
- Diode
- 67
- Diode
- 70
- Spannungsquelle
- 72
- Spannungsquelle
- 74
- Steuerschaltung
- 16
- Widerstand
- 17
- Widerstand
- 18
- Kondensator
- 48
- Freilaufdiode
1. Schaltungsanordnung zum Betätigen einer Mehrzahl von elektromagnetischen Linearaktoren,
in deren Magnetspulen jeweils ein magnetisches Feld erzeugbar ist, wobei das zum Anziehen
eines Ankers nötige magnetische Feld größer als zum Halten des Ankers ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetspulen (11, 12, 13, 14, 15; 21, 22, 23, 24, 25; 31, 32, 33, 34, 35) der
zu betätigenden elektromagnetischen Linearaktoren gruppenweise nacheinander über von
einer Steuerschaltung (74) zeitgesteuerte Multiplexschalter (41, 42, 43, 44, 45; 46;
51, 52, 53, 54, 55; 56; 61, 62, 63, 64, 65; 66) einmalig für die Dauer des Anziehvorgangs
der Anker mit einer einen zum Anziehen der Anker benötigten Strom liefernder Anzugsspannungsquelle
(72) verbindbar sind und alle Linearaktoren mit bereits angezogenem Anker für die
Dauer des Haltens der Anker mit einer zum Halten der Anker benötigten Strom liefernder
Haltespannungsquelle (70) verbunden sind.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Multiplexschalter aus einer ersten Anordnung aus Schaltern (41, 42, 43, 44, 45;
51, 52, 53, 54, 55; 61, 62, 63, 64, 65) bestehen, mit denen die Magnetspulen (11,
12, 13, 14, 15; 21, 22, 23, 24, 25; 31, 32, 33, 34, 35) mit der Haltespannungsquelle
(70) verbindbar sind und aus einer zweiten Anordnung aus Schaltern (46; 56; 66) bestehen,
mit denen die Magnetspulen (11, 12, 13, 14, 15; 21, 22, 23, 24, 25; 31, 32, 33, 34,
35) mit der Anzugspannungsquelle (72) verbindbar sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltespannungsquelle (70) über Dioden (47; 57; 67) mit den Magnetspulen (11,
12, 13, 14, 15; 21, 22, 23, 24, 25; 31, 32, 33, 34, 35) oder mit zu einer Gruppe parallelgeschalteter
Magnetspulen verbunden ist, wobei die Polarität der Dioden (47; 57; 67) so gewählt
ist, dass die Haltespannungsquelle (70) von einer höheren Spannung der Anzugsspannungsquelle
(72) entkoppelt ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass von der ersten Anordnung aus Schaltern (41, 42, 43, 44, 45; 51, 52, 53, 54, 55; 61,
62, 63, 64, 65) jeder Magnetspule (11, 12, 13, 14, 15; 21, 22, 23, 24, 25; 31, 32,
33, 34, 35) ein in Serie zu dieser Magnetspule angeordneter Schalter zugeordnet ist
und von der zweiten Anordnung aus Schaltern (46; 56; 66) ein gemeinsamer Schalter
einer Gruppe von Magnetspulen (11, 12, 13, 14, 15); (21, 22, 23, 24, 25); (31, 32,
33, 34, 35) zugeordnet ist, wobei die Gruppe Magnetspulen ihrerseits aus parallel
zueinander geschalteten Magnetspulen besteht und der gemeinsame Schalter in Serie
zu dieser Gruppe von Magnetspulen angeordnet ist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Serie zu jeder Magnetspule oder zu einer Gruppe parallelgeschalteter Magnetspulen
(11, 12, 13, 14, 15); (21, 22, 23, 24, 25); (31, 32, 33, 34, 35) und zur Haltespannungsquelle
(70) ein Widerstand (16) angeordnet ist und dass parallel zu jeder Magnetspule oder
zu einer Gruppe parallelgeschalteter Magnetspulen (11, 12, 13, 14, 15); (21, 22, 23,
24, 25); (31, 32, 33, 34, 35) eine Serienschaltung aus einem Widerstand (17) und einem
Kondensator (18) angeordnet sind, die derart dimensioniert sind, dass sie zusammen
mit der Induktivität und dem Innenwiderstand der Magnetspule oder Gruppe parallelgeschalteter
Magnetspulen (11, 12, 13, 14, 15); (21, 22, 23, 24, 25); (31, 32, 33, 34, 35) ein
PT1-Glied für den Übergang vom Anzugsstrom zum Haltestrom der Magnetspule sind.