[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Filtereinheit für ein Haushaltsgerät und
ein Haushaltsgerät, insbesondere eine Dunstabzugshaube, mit mindestens einer Filtereinheit.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung der Sättigung einer
Filtereinheit.
[0002] Bei luftführenden Haushaltsgeräten ist es bekannt Verunreinigungen aus der Luft auszufiltern.
Hierbei können mechanische Filter verwendet werden, wie beispielsweise Vliesmatten,
poröse Schaumstoffmedien, Streckmetallfilter oder Lochblechfilter. Bei Haushaltsgeräten,
die Dunstabzugshauben darstellen, die in einer Küche betrieben werden, werden dabei
flüssige und feste Verunreinigungen aus den beim Kochen entstehenden Dünsten und Wrasen
ausgefiltert. Als mechanische Filter werden hierbei insbesondere Streckmetallfilter,
Lochblechfilter, Baffle-Filter, die auch als Wirbelstromfilter bezeichnet werden können,
Randabsaugungsfilter und poröse Schaumstoffmedien verwendet. Die Sättigung dieser
Filter muss anhand der Betriebsdauer der Dunstabzugshaube bestimmt werden.
[0003] Zudem ist beispielsweise aus der
DE 2146288 A eine Dunstabzugshaube bekannt, bei der eine elektrostatische Filtereinheit verwendet
wird. Die elektrostatische Filtereinheit besteht bei dieser Dunstabzugshaube aus plattenförmigen
Abscheide- und Gegenelektroden sowie drahtförmigen Ionisationselektroden. Die plattenförmigen
Abscheide- und Gegenelektroden sind über elektrisch leitende Stege miteinander verbunden
und sind so angeordnet, dass die in das Filterelement eintretende Luft zunächst die
Abscheideelektroden mit dazwischen liegenden drahtförmigen lonisationselementen anströmt
und anschließend zu den nach oben versetzten Gegenelektroden gelangt. Die Abscheideelektroden
sind über eine Trennwand an dem Gehäuse der Dunstabzugshaube befestigt. Zudem ist
in dem Gehäuse der Dunstabzugshaube ein Hochspannungsgerät vorgesehen, das mit den
Elektroden der Elektroden der Filtereinheit verbunden ist.
[0004] Ein Nachteil dieser Filtereinheit besteht darin, dass es für den Benutzer auch bei
dieser Filtereinheit nicht ersichtlich ist, wann die Filtereinheit gereinigt werden
muss.
[0005] Nach dem heutigen Stand wird die Sättigungserkennung eines Filters nicht direkt durch
eine messtechnische Lösung erfasst. Allenfalls wird indirekt über die Anzahl der Einschaltvorgänge
beziehungsweise der Betriebszeit in Stunden des Haushaltsgerätes die Sättigung bestimmt.
Diese Methode ist ungenau und berücksichtigt nicht die realen Bedingungen, denen das
Haushaltsgerät ausgesetzt ist. Wird nämlich der Sättigungsgrad durch die Betriebsdauer
bestimmt, wird in der Regel auf das nächste Reinigungsintervall eines Filters zurück
geschlossen. Handelt es sich bei dem Haushaltsgerät beispielsweise um eine Dunstabzugshaube
ist ein Nachteil dieser Methoden darin begründet, dass hier das Kochverhalten des
Benutzers der Dunstabzugshaube nicht abgebildet wird. Kocht beispielsweise jemand
nicht intensiv, wie beispielsweise in einem Single-Haushalt, so könnte man in diesem
Fall den Reinigungszyklus für einen Fettfilter deutlich verlängern, obwohl dieser
genauso häufig / regelmäßig kocht, wie ein Mehrpersonenhaushalt.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, mittels
derer Die Sättigung einer Filtereinheit auf einfache Weise zuverlässig bestimmt werden
kann.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Haushaltsgerät mit mindestens
einer Filtereinheit, die eine lonisationseinheit und eine Abscheideeinheit mit mindestens
einer Niederschlagselektrode und mindestens einer Gegenelektrode aufweist und in der
die Niederschlagselektrode und die Gegenelektrode alternierend und in einem Abstand
zueinander angeordnet sind. Das Haushaltsgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass das
Haushaltsgerät mindestens eine kapazitive Messeinheit zur Messung der Kapazität zwischen
der Niederschlagselektrode und der Gegenelektrode aufweist.
[0008] Als Haushaltsgerät wird erfindungsgemäß ein luftführendes Haushaltsgerät bezeichnet.
Insbesondere stellt das Haushaltsgerät ein Haushaltsgerät mit Luftführung dar. Das
Haushaltsgerät kann daher beispielsweise einen Wäschetrockner, einen Staubsauger oder
eine Dunstabzugshaube sein. Das Haushaltsgerät weist zumindest eine Filtereinheit
auf. Die Filtereinheit dient dazu, aus der Luft, die durch das Haushaltsgerät befördert
wird, Verunreinigungen auszufiltern. Die Filtereinheit stellt eine elektrostatische
Filtereinheit mit einer lonisationseinheit und einer Abscheideeinheit dar. Die Abscheideeinheit
ist in Strömungsrichtung der lonisationseinheit nachgeschaltet. Die Abscheideeinheit
kann auch als Abscheidebereich oder Abscheidestufe und die lonisationseinheit als
lonisationsbereich oder lonisationsstufe bezeichnet werden.
[0009] Die lonisationsstufe weist vorzugsweise mindestens ein lonisationselement und mindestens
eine Gegenelektrode auf. Das lonisationselement wird mit Spannung, vorzugsweise Hochspannung,
beaufschlagt. Beim Durchströmen von verunreinigter Luft durch die lonisationsstufe
werden feste und flüssige Stoffe elektrostatisch mittels des Ionisationselementes,
das auch als Sprühelektrode bezeichnet werden kann, aufgeladen. Die Abscheidestufe
umfasst zumindest eine Niederschlagselektrode und mindestens eine Gegenelektrode,
die vorzugsweise plattenförmig ausgestaltet sind und die in der Abscheidestufe alternierend
und in einem Abstand zueinander angeordnet sind. Aufgrund des durch die Niederschlagselektrode
und Gegenelektrode erzeugten elektrischen Feldes, setzen sich die in der lonisationseinheit
aufgeladenen Verunreinigungen an der Oberfläche der Niederschlagselektroden und Gegenelektroden
der Abscheideeinheit ab und werden somit aus der Luft ausgefiltert.
[0010] Die Abscheideeinheit und die lonisationseinheit sind vorzugsweise in einem gemeinsamen
Gehäuse aufgenommen. Besonders bevorzugt ist an dem Gehäuse zumindest ein von außen
zugängliches Kontaktelement vorgesehen. Als von außen zugängliches elektrisches Kontaktelement
wird ein Kontaktelement bezeichnet, das ohne Öffnen des Gehäuses der Filtereinheit
an eine Spannungsquelle angeschlossen werden kann und über das Strom an die in dem
Gehäuse befindlichen Elektroden geleitet werden kann.
[0011] Die Filtereinheit wird auch als Filtermodul bezeichnet. Die Filtereinheit stellt
eine aus dem Haushaltsgerät entnehmbare, portable Filtereinheit dar, die vorzugsweise
vormontiert ist. Als vormontiert wird eine Filtereinheit bezeichnet, die als eine
Baueinheit in das Haushaltsgerät eingesetzt und aus diesem in einer Einheit entnommen
werden kann.
[0012] Das Haushaltsgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltsgerät mindestens
eine kapazitive Messeinheit zur Messung der Kapazität zwischen der Niederschlagselektrode
und der Gegenelektrode aufweist.
[0013] Die Abscheideeinheit besteht alternierend aus unter positiver Spannung stehenden
Niederschlagselektroden, die auch als Elektroden oder Platten bezeichnet werden können,
und negativ/geerdeten Gegenelektroden, die ebenfalls als Elektroden oder Platten bezeichnet
werden können. Sind mehrere positive Niederschlagselektroden vorgesehen, so sind diese
elektrisch leitend miteinander verbunden. Das gleiche gilt auch für die negativen/geerdeten
Gegenelektroden. Beim Anlegen einer elektrischen Spannung an die positiven Niederschlagselektroden
bildet sich analog eines Plattenkondensators ein elektrisches Feld zwischen den positiven
Niederschlagselektroden und negativen Gegenelektroden aus. Beim Filtern der Luft,
das heißt beim Abscheideprozess werden die Partikel in der vorgeschalteten lonisationseinheit
elektrostatisch aufgeladen und in der Abscheideeinheit an den positiven Niederschlagselektroden
und negativen/geerdeten Gegenelektroden abgeschieden. Dabei setzen sich die Verunreinigungen
an der Oberfläche der jeweiligen positiven Niederschlagselektroden und negativen/geerdeten
Gegenelektroden der Abscheideeinheit ab.
[0014] Zwischen den positiven Niederschlagselektroden und negativen Gegenelektroden lässt
sich mittels der erfindungsgemäß vorgesehenen kapazitiven Messeinrichtung die Kapazität
messen. Dabei bleiben die geometrischen Eigenschaften, das heißt der Abstand d zwischen
den benachbarten Niederschlagselektroden und Gegenelektroden sowie die Plattenfläche
A der jeweiligen Elektroden in Abhängigkeit der konstruktiven Auslegung des elektrostatischen
Filters fest und ändern sich nicht. Auch die elektrische Feldkonstante, die auch als
Dielektrizitätskonstante bezeichnet wird, ist eine Naturkonstante und ändert sich
nicht.
[0015] Gemäß der Gleichung

ändert sich aber in Abhängigkeit der Beladung der Elektroden mit Verunreinigungen
die relative Permittivität ε
r. Die relative Permittivität ε
r ist eine temperatur- und materialabhängige, spezifische Größe. Werden nun während
des Filtervorgangs die Elektroden der Abscheideeinheit mit Ansammlungen von Verunreinigungen
beaufschlagt, so ändert sich dementsprechend die relative Permittivität ε
r und dadurch die Permittivität ε. Während bei der Filtereinheit im Ausgangszustand,
in dem keine Verunreinigungen an den Elektroden abgeschieden sind, die relative Permittivität
ε
r die Permittivität von Luft ist, bestimmt sich die Permittivität zwischen den Elektroden
nach der Abscheidung von Verunreinigungen durch die Permitivität der abgeschiedenen
Verunreinigungen und der zwischen den Ansammlungen an den Elektroden befindlichen
Luft. Die Änderung der Kapazität kann durch die erfindungsgemäße Messeinrichtung gemessen
werden. Hieraus kann dann die Beladungsmenge der Elektroden, das heißt die Menge von
Verunreinigungen, die in der Abscheideeinheit abgeschieden wurden, bestimmt werden.
[0016] Die Messeinheit ist zumindest zeitweise mit der Filtereinheit verbunden. Die Verbindung
zwischen der Messeinheit und der Filtereinheit kann temporär oder dauerhaft sein.
Somit ist es möglich auf einfache Weise zuverlässig eine Beladung der Filtereinheit
mit Verunreinigungen zu erkennen und damit auch eine Sättigung der Filtereinheit zu
erkennen.
[0017] Die Messeinheit ist nicht auf eine bestimmte Art begrenzt. Prinzipiell kann jede
Messeinheit, mittels derer eine Kapazität gemessen werden kann, verwendet werden.
Gemäß einer Ausführungsform weist die Messeinrichtung eine Stromversorgungseinheit
zum Beaufschlagen der Niederschlagselektroden und der Gegenelektroden mit Spannung
auf. Insbesondere wird an die Elektroden Wechselspannung angelegt und der Stromverlauf
gemessen. Der angelegte Strom wird auch als Messstrom bezeichnet. Alternativ kann
die kapazitive Messeinheit aber beispielsweise auch eine Einheit zum Laden mit konstantem
Strom und Beobachten der Spannungsanstiegsgeschwindigkeit oder eine Einheit zum Messen
der Resonanzfrequenz eines mit der Kapazität gebildeten LC-Schwingkreises sein.
[0018] Da die Elektroden der Abscheideeinheit für den Filterbetrieb mit Spannung, insbesondere
Hochspannung beaufschlagt werden müssen, sind an der Filtereinheit vorzugsweise Kontaktelemente
vorgesehen, die von außen zugänglich sind. Bei einer Messeinheit, die außerhalb der
Filtereinheit angeordnet ist, können die Kontaktelemente zur Beaufschlagung der Elektroden
mit dem Messstrom verwendet werden.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind mehrere Niederschlagselektroden und
mehrerer Gegenelektroden vorgesehen und die Niederschlagselektroden und Gegenelektroden
sind jeweils zu einem Kammprofil zusammengefasst. Insbesondere sind die Elektroden
jeweils elektrisch leitend in dem Kammprofil verbunden. Hierdurch vereinfacht sich
der Aufbau der Filtereinheit. Zudem kann die Messung der Kapazität zwischen den Niederschlagselektroden
und Gegenelektroden auf einfache Weise erfolgen, da nicht jede Elektrode einzeln für
die Messung der Kapazität angeschlossen werden muss. Vielmehr können die beiden Kammprofile
angeschlossen werden.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform ist die Messeinheit in der Filtereinheit integriert.
Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass der Aufbau des Haushaltsgerätes
nicht geändert werden muss. Allerdings liegt es auch im Rahmen der Erfindung dass
die Messeinheit eine zu der Filtereinheit separate Einheit darstellt, die mit der
Filtereinheit zumindest zeitweise verbunden ist und vorzugsweise in dem Haushaltsgerät
angeordnet ist. In diesem Fall wird die Verbindung zwischen der Messeinheit und der
Filtereinheit vorzugsweise beim Einbringen der Filtereinheit in das Haushaltsgerät
erzeugt.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform ist die Messeinheit mit einer Ausgabeeinheit zur Ausgabe
einer Information und/oder einer Warnung verbunden. Die Ausgabeeinheit kann eine Ausgabeeinheit
des Haushaltsgerätes sein, an der beispielsweise die Einstellungen des Haushaltsgerätes
dem Benutzer angezeigt oder akustisch angegeben werden. Bei dieser Ausführungsform
kann dem Benutzer zuverlässig angegeben werden, dass die Filtereinheit einen gewissen
Sättigungsgrad erreicht hat. Somit kann der Benutzer rechtzeitig vor dem Erreichen
eines maximalen Sättigungsgrades, bei dem die Funktion der elektrostatischen Filtereinheit
nicht mehr ausgeführt werden kann, informiert werden und die Filtereinheit reinigen.
Es ist allerdings auch möglich, den Benutzer erst beim Erreichen des maximalen Sättigungsgrades
zu warnen.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform stellt das Haushaltsgerät eine Dunstabzugshaube
dar. Die Filtereinheit stellt bei dieser Ausführungsform vorzugsweise Fettfiltereinheit
dar.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Bestimmen der Sättigung einer Filtereinheit eines Haushaltsgerätes, das ein erfindungsgemäßes
Haushaltsgerät ist. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren den
Schritt einer Referenzmessung und mindestens einer Betriebsmessung der Kapazität zwischen
den Elektroden der Abscheideeinheit umfasst.
[0024] Als Referenzmessung wird hierbei eine Messung bezeichnet, in der die Filtereinheit
entweder ungenutzt ist oder sich in einem gereinigten Zustand befindet. Als Betriebsmessung
wird eine Messung bezeichnet, bei der die Filtereinheit bereits zuvor genutzt wurde
und sich nicht in dem gereinigten Zustand befindet.
[0025] Indem eine Referenzmessung an einer neuen oder gereinigten Filtereinheit durchgeführt
wird, kann durch einfache Messung nachdem die Filtereinheit betrieben wurde, eine
Kapazitätsänderung erfasst werden. Die Referenzmessung wird vorzugsweise an der Filtereinheit
in dem eingebauten Zustand durchgeführt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass
die Abmessungen, insbesondere die Größe der Elektrodenflächen und der Abstand die
gleichen sind, wie bei einer anschließenden Betriebsmessung.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Änderung der Kapazität zwischen
der Referenzmessung und der Betriebsmessung erfasst und wird mit einem Schwellwert
verglichen. Bei dieser Ausführungsform kann der Schwellwert den Wert angeben, bei
dem das Versagen der Filtereinheit noch nicht zu befürchten ist. Der Schwellwert kann
in der Messeinheit hinterlegt sein. Alternativ kann der Schwellwert aber auch in der
Filtereinheit oder dem Haushaltsgerät hinterlegt sein.
[0027] Vorzugsweise wird beim Überschreiten des Schwellwertes ein Warnsignal über die Ausgabeeinheit
ausgegeben.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform wird die Änderung der Kapazität zwischen der Referenzmessung
und der Betriebsmessung erfasst und aus dieser Änderung wird der Sättigungsgrad der
Filtereinheit ermittelt. Durch diese Ausführungsform kann dem Benutzer des Haushaltsgerätes
stets der aktuelle Zustand der Sättigung der Filtereinheit angezeigt werden.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform wird der Sättigungsgrad anhand von Vergleichswerten ermittelt,
die in der Messeinheit oder in einer Steuereinheit des Haushaltsgerätes hinterlegt
sind. Jeder Sättigungsgrad ist dabei einer Kapazitätsänderung zugeordnet. Somit kann
aus einer gemessenen Kapazitätsänderung der Sättigungsgrad ermittelt werden.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform wird die Referenzmessung durch das Einsetzen der Filtereinheit
in das Haushaltsgerät ausgelöst. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass
das Verfahren automatisch ausgeführt werden kann. Da die Filtereinheit zur Reinigung
in der Regel aus dem Haushaltsgerät entnommen werden muss, kann davon ausgegangen
werden, dass beim Einsetzen der Filtereinheit entweder eine neue Filtereinheit eingebracht
wird oder die Filtereinheit gereinigt wurde.
[0031] Die Betriebsmessungen erfolgen gemäß einer Ausführungsform nach vorbestimmten Zeitintervallen,
beim Ausschalten des Haushaltsgerätes oder durch Benutzereingabe. In jedem Fall ist
bevorzugt, dass die Betriebsmessung nicht während des Betriebes der Filtereinheit
erfolgt.
[0032] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden erneut unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Explosionsansicht einer Ausführungsform einer Filtereinheit zur
Verwendung in dem erfindungsgemäßen Haushaltsgerät;
- Figur 2:
- eine schematische Schnittansicht der Ausführungsform der Filtereinheit nach Figur
1;
- Figur 3:
- eine schematische Prinzipdarstellung des Messaufbaus;
- Figur 4:
- eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Haushaltsgerätes;
und
- Figur 5:
- eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Haushaltsgerätes.
[0033] In den Figuren 1 und 2 ist eine Ausführungsform einer Filtereinheit 2, die auch als
elektrostatische Filtereinheit oder Filtermodul bezeichnet werden kann, abgebildet,
die in einem Haushaltsgerät 1 (siehe Figuren 4 und 5) eingesetzt werden kann. Die
elektrostatische Filtereinheit 2 besteht aus einer in Strömungsrichtung vorgeschalteten
lonisationseinheit 22 und einer nachgeschalteten Abscheideeinheit 21. In der lonisationseinheit
22, die auch als lonisationsbereich oder lonisationsstufe bezeichnet werden kann,
ist ein lonisationselement 220 mittig zwischen zwei negativen beziehungsweise geerdeten
Gegenelektroden 221, 222 angeordnet. Das lonisationselement 220, das auch als Sprühelektrode
bezeichnet werden kann, steht unter positiver elektrischer Hochspannung, beispielsweise
>6kV (>6000V).
[0034] Das lonisationselement 220 liegt in der dargestellten Ausführungsform parallel zu
dem Boden des Gehäuses 20 der Filtereinheit 2 angeordnet und erstreckt sich über die
gesamte Breite des Gehäuses 20. Das lonisationselement 220 ist auf der halben Höhe
des Gehäuses 20 angeordnet. Die Gegenelektroden 221, 222 sind an der Unterseite der
Deckwand des Gehäuses 20 beziehungsweise an der Oberseite des Bodens des Gehäuses
220 angeordnet. Die Gegenelektroden 221, 222 und das lonisationselement 220 befinden
sich im vorderen Bereich des Gehäuses 20.
[0035] In der lonisationseinheit 22 werden die festen und flüssigen Partikel im Luftstrom
elektrostatisch aufgeladen und in der nachgeschalteten Abscheideeinheit 21 abgeschieden.
[0036] Die Abscheideeinheit 21 besteht aus Niederschlagselektroden 211 und Gegenelektroden
210. Die Elektroden 210, 211 sind parallel in einem Abstand zueinander angeordnet
und liegen bei der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsform in der Vertikalen,
das heißt sind senkrecht zu dem Boden des Gehäuses 20 ausgerichtet. Die Niederschlagselektroden
211 und Gegenelektroden 210 sind dabei abwechselnd angeordnet. Somit liegen alternierend
elektrisch geladene Elektroden 211, 210 in der Abscheideeinheit 21 vor. Die positiven
Elektroden 211 stehen unter positiver elektrischer Hochspannung. Zwischen den abwechselnd
angeordneten positiven und negativen Elektroden 211, 210 bildet sich im Filterbetrieb
ein elektrisches Feld aus. Dieses elektrische Feld bewirkt, dass die bereits in der
lonisationseinheit 22 aufgeladenen festen und flüssigen Stoffe aus dem Luftstrom durch
das elektrische Feld ausgelenkt werden und sich an den Niederschlagselektroden 211
beziehungsweise Gegenelektroden 210 niederschlagen beziehungsweise abgeschieden werden.
Diese festen und flüssigen Stoffe setzen sich in Form von Verunreinigungen an den
Niederschlagselektroden 211 beziehungsweise Gegenelektroden 210 ab.
[0037] In der gezeigten Ausführungsform besteht die Abscheideeinheit 21 aus zwei ineinander
greifenden Kammprofilen 212, 213, die auch als Stegprofile oder Rippenprofile bezeichnet
werden können, die nur an den seitlichen Befestigungspunkten durch ein isolierendes
Material miteinander verbunden werden beziehungsweise auf Abstand zueinander gehalten
werden. Die einzelnen Rippen oder Platten der jeweiligen Kammprofile 212, 213 berühren
sich dabei nicht. Das Kammprofil 213 der Niederschlagselektroden 211 und das Kammprofil
212 der Gegenelektroden 210 umfasst eine Vielzahl von Elektroden 210, 211, die zueinander
parallel liegen und alternierend angeordnet sind. Wird an die positive Niederschlagselektrode
213 an positive elektrische Spannung angelegt und die negative Gegenelektrode 212
an ein negatives beziehungsweise geerdetes Potenzial angelegt, so bildet sich zwischen
beiden Kammprofilen 212, 213 ein elektrisches Feld aus.
[0038] In der Figur 3 ist eine schematische Prinzipskizze der Messeinheit 3 mit einem Teil
der Filtereinheit 2 gezeigt.
[0039] Zwischen der positiven Niederschlagselektrode 211 und negativen Gegenelektrode 210
lässt sich mittels einer kapazitiven Messeinrichtung 3 die Kapazität messen. Dabei
bleiben die geometrischen Eigenschaften, nämlich der Abstand d zwischen den Elektroden
210, 211 sowie die Fläche A der jeweiligen Elektroden 210, 211 in Abhängigkeit der
konstruktiven Auslegung der Filtereinheit fest und ändern sich nicht. Auch die elektrische
Feldkonstante, die Dielektrizitätskonstante ist eine Naturkonstante und ändert sich
nicht.
[0040] Gemäß der Gleichung

ändert sich in Abhängigkeit der Schmutzbeladung auf den Elektroden aber die relative
Permittivität ε
r. Die relative Permittivität ε
r ist eine temperatur- und materialabhängige, spezifische Größe. Werden nun während
des Filtervorgangs die Niederschlagselektroden 211 und Gegenelektroden 210 in der
Abscheideeinheit 21 mit Ansammlungen von Verunreinigungen, beispielsweise Wrasenansammlungen
belegt, so ändert sich dementsprechend die relative Permittivität ε
r und damit die Permittivität ε. Aufgrund dieser Änderung kann nun durch die kapazitive
Messeinrichtung 3 eine elektrische Kapazitätsänderung ΔC [F] festgestellt werden.
Hierbei wird vorzugsweise die Kapazität aus einer Referenzmessung und einer Betriebsmessung
miteinander verglichen. Anhand dieser Kenngröße wird nun die Beladungsmenge, hervorgerufen
durch Verunreingungsansammlungen, detektiert. Die kapazitive Sättigungsmessung erfolgt
dabei außerhalb des Filterbetriebes, das heißt wenn die elektrostatische Filtereinheit
ausgeschaltet ist.
[0041] In Figur 4 ist eine Ausführungsform eines Haushaltsgerätes 1 schematisch dargestellt.
In der Ausführungsform nach Figur 4 stellt das Haushaltsgerät 1 einen Wäschetrockner
11 dar. In der Vorderseite des Wäschetrockners 11 ist eine Türe 110 zum Beladen des
Wäschetrockners 11 vorgesehen. Im Inneren des Wäschetrockners 11 ist eine Filtereinheit
2 angeordnet. Diese ist in der Figur 4 schematisch im oberen Bereich vorgesehen. Es
liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die Filtereinheit 2 an einer anderen
Stelle in dem Wäschetrockner 11 positioniert ist. Die Filtereinheit 2 dient bei dieser
Ausführungsform des Haushaltsgerätes 1 zur Ausfilterung von festen Verunreinigungen,
wie Flusen oder Schmutz. In dem Wäschetrockener 1 ist zudem eine Messeinheit 3 vorgesehen.
Diese ist mit der Filtereinheit 2 verbunden, so dass über die Messeinheit 3 die Kapazität
zwischen den in der Filtereinheit 2 vorgesehenen Elektroden 210, 211 gemessen werden
kann.
[0042] In der Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform eines Haushaltsgerätes 1 schematisch
gezeigt. In dieser Ausführungsform stellt das Haushaltsgerät 1 eine Dunstabzugshaube
10 dar. Insbesondere ist die Dunstabzugshaube 10 in der dargestellten Ausführungsform
eine an einer Raumdecke R befestigte Dunstabzugshaube 10. Die Dunstabzugshaube 10
weist eine zu der Unterseite des Gehäuses der Dunstabzugshaube 10 nach unten versetzte
Prallplatte 101 auf. Zwischen der Prallplatte 101 und der Unterseite des Gehäuses
der Dunstabzugshaube 10 wird somit ein umlaufender Randabsaugspalt 100 gebildet. In
diesen Randabsaugspalt 100 sind über den Umfang verteilt, mehrere Filtereinheiten
2 angeordnet. Im Inneren des Gehäuses der Dunstabzugshaube 10 ist eine Messeinheit
3 angeordnet. Diese ist mit den Filtereinheiten 2 verbunden. Insbesondere kann über
die Messeinheit 3 die Kapazität zwischen den Elektroden 210, 211 der Abscheideeinheit
21 der Filtereinheit 2 gemessen werden.
[0043] Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf Filtereinheiten mit Kammprofilen beschrieben
wurde, kann die Erfindung auch bei jedem anderen elektrostatischen Plattenfilter verwendet
werden, bei dem die Platten, das heißt Elektroden, parallel zueinander liegen. Auch
ist es möglich, dass das Haushaltsgerät statt eines Wäschetrockners oder einer Dunstabzugshaube
einen Staubsauger darstellt.
[0044] Mit der vorliegenden Erfindung wird eine kapazitive Sättigungsmessung für einen elektrostatischen
Filter für Dunstabzüge und sonstige luftführende Haushaltsgeräte geschaffen.
[0045] Mit der Erfindung ist die kapazitive Sättigungserkennung und Sättigungsmessung von
Verunreinigungen in einer elektrostatischen Filtereinheit eines Haushaltsgerätes möglich.
Hierbei kann eine Schmutzbeladungsmenge messtechnisch bestimmt werden. Ist ein maximale
Verschmutzungsgrad einer elektrostatischen Filtereinheit in einem Haushaltsgerät,
beispielsweise einer Dunstabzugshaube oder einem Wäschetrockner erreicht, so wird
dieser messtechnisch erfasst. Vorzugsweise wird dem Benutzer des Haushaltsgerätes
die Information gegeben, dass die elektrostatische Filtereinheit gereinigt werden
muss.
[0046] Bei der der kapazitiven Sättigungsbestimmung, die erfindungsgemäß möglich ist, kann
das Reinigungsintervall optimal an das Kochverhalten des jeweiligen Benutzers angepasst
werden. Daraus folgt der Vorteil, dass das Reinigungsintervall für eine elektrostatische
Filtereinheit optimal in Abhängigkeit des Kochverhaltens und der Beladungsmenge angepasst
ist.
[0047] Die vorliegende Erfindung weist eine Reihe weiterer Vorteile auf. Wird eine elektrostatische
Filtereinheit überladen, das heißt die maximale Sättigungsmenge an Verschmutzung überschritten,
was auch als Volllaufen der elektrostatischen Filtereinheit bezeichnet werden kann,
kann die Filtereinheit in ihrer Funktion ausfallen. Grund hierfür sind elektrische
Kurzschlüsse zwischen den unter elektrischer Hochspannung stehenden Komponenten, das
heißt Elektroden, und den negativen / geerdeten Komponenten, das heißt Elektroden,
insbesondere entlang von Isolationselementen.
[0048] Für ein optimales Filterverhalten eines elektrostatischen Filterelementes dürfen
die Niederschlagselektroden nicht übermäßig mit Schutzablagerungen beladen/ bedeckt
sein. Ein Grund hierfür ist, dass mit wachsender Schichtdicke der Schmutzablagerungen
auf den Platten, das heißt den Elektroden, das elektrische Feld E zwischen der positiven
Niederschlagselektroden und negativen Gegenelektroden infolge der höheren Dielektrizitätszahl
geschwächt wird. Durch das nun schwächere elektrische Feld zwischen den Niederschlagselektroden
und Gegenelektroden nimmt die Filtereffizienz deutlich ab. Mit der erfindungsgemäß
möglichen kapazitiven Sättigungsmessung kann der optimale Zeitpunkt für die Filterreinigung
bestimmt werden, um einen Abfall der Filtereffizienz zu vermeiden.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Haushaltsgerät
- 10
- Dunstabzugsgehäuse
- 100
- Absaugspalt
- 101
- Prallplatte
- 11
- Wäschetrockner
- 110
- Türe
- 2
- Filtereinheit
- 20
- Gehäuse
- 21
- Abscheideeinheit
- 210
- Gegenelektrode
- 211
- Niederschlagselektrode
- 212
- Kammprofil Gegenelektrode
- 213
- Kammprofil Niederschlagselektrode
- 22
- lonisationseinheit
- 220
- lonisationselement
- 221
- Gegenelektrode
- 222
- Gegenelektrode
- 23
- Kontaktelement
- D
- Abstand
- R
- Raumdecke
1. Haushaltsgerät mit mindestens einer Filtereinheit, die eine lonisationseinheit (22)
und eine Abscheideeinheit (21) mit mindestens einer Niederschlagselektrode (211) und
mindestens einer Gegenelektrode (210) aufweist und in der die Niederschlagselektrode
(211) und die Gegenelektrode (210) alternierend und in einem Abstand (d) zueinander
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltsgerät (1) mindestens eine kapazitive Messeinheit (3) zur Messung der
Kapazität zwischen der Niederschlagselektrode (211) und der Gegenelektrode (210) aufweist.
2. Haushaltsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (3) eine Stromversorgungseinheit zum Beaufschlagen der Niederschlagselektroden
(211) und der Gegenelektroden (210) mit Spannung aufweist.
3. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Niederschlagselektroden (211) und mehrerer Gegenelektroden (210) vorgesehen
sind und die Niederschlagselektroden (211) und Gegenelektroden (210) jeweils zu einem
Kammprofil (212, 213) zusammengefasst sind.
4. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (3) in der Filtereinheit (2) integriert ist.
5. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (3) eine zu der Filtereinheit (2) separate Einheit darstellt, die
mit der Filtereinheit (2) zumindest zeitweise verbunden ist und vorzugsweise in dem
Haushaltsgerät (1) angeordnet ist.
6. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (3) mit einer Ausgabeeinheit zur Ausgabe einer Information und/oder
einer Warnung verbunden ist.
7. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine Dunstabzugshaube (10) darstellt und die Filtereinheit (2) eine Fettfiltereinheit
darstellt.
8. Verfahren zum Bestimmen der Sättigung einer Filtereinheit (2) eines Haushaltsgerätes
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren den Schritt einer Referenzmessung und mindestens einer Betriebsmessung
der Kapazität zwischen den Elektroden (210, 211) der Abscheideeinheit (21) umfasst.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung der Kapazität zwischen der Referenzmessung und der Betriebsmessung erfasst
wird und mit einem Schwellwert verglichen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beim Überschreiten des Schwellwertes ein Warnsignal über die Ausgabeeinheit ausgegeben
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung der Kapazität zwischen der Referenzmessung und der Betriebsmessung erfasst
wird und aus dieser Änderung der Sättigungsgrad der Filtereinheit (2) ermittelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sättigungsgrad anhand von Vergleichswerten ermittelt wird, die in der Messeinheit
(3) oder in einer Steuereinheit des Haushaltsgerätes (1) hinterlegt sind.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzmessung durch das Einsetzen der Filtereinheit (2) in das Haushaltsgerät
(1) ausgelöst wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsmessungen nach vorbestimmten Zeitintervallen, beim Ausschalten des Haushaltsgerätes
(1) oder durch Benutzereingabe erfolgt.