(19)
(11) EP 3 409 495 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.12.2018  Patentblatt  2018/49

(21) Anmeldenummer: 18171744.8

(22) Anmeldetag:  11.05.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41M 5/382(2006.01)
B41M 5/385(2006.01)
B41M 7/00(2006.01)
B41J 2/325(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 12.05.2017 DE 102017110387

(71) Anmelder: Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG
90763 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • ÜNAL, Eser Alper
    55116 Mainz (DE)
  • SCHULZ, Christian
    90768 Fürth (DE)
  • HUBER, Thimo
    93444 Bad Kötzting (DE)
  • SCHMIDT, Nobert
    90431 Nürnberg (DE)
  • KLAGES, Sören
    90765 Fürth (DE)

(74) Vertreter: Louis Pöhlau Lohrentz 
Patentanwälte Postfach 30 55
90014 Nürnberg
90014 Nürnberg (DE)

   


(54) THERMOTRANSFERFOLIE ZUR HERSTELLUNG EINES ECHTFARBENBILDES SOWIE VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES ECHTFARBENBILDES UND ECHTFARBENBILD


(57) Die Erfindung betrifft eine Thermotransferfolie (1) sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes und ein Echtfarbenbild. Die Thermotransferfolie (1) weist zumindest eine Effektpigmentschicht (11) und eine Trägerfolie (12) auf, die in einem oder mehreren ersten Bereichen (111) erste Effektpigmente (211) umfasst.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Thermotransferfolie zur Herstellung eines Echtfarbenbildes sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes und ein Echtfarbenbild.

[0002] Es ist bekannt, Substrate mit Effektpigmenten zu beschichten, welche besonders brillante Farben und Farbeffekte, insbesondere optisch variable Effekte, die vom Betrachtungs- und/oder Beleuchtungswinkel abhängen, für einen Betrachter bereitstellen. Dies, da Effektpigmente bei Bestrahlung mit weißem Licht als eine Art Spektralfilter wirken können und nur einen Teil des Spektrums des einfallenden weißen Lichts reflektieren und/oder transmittieren. Dabei entstehen brillante Farbeindrücke.

[0003] Problematisch ist dabei das Aufdrucken von Lacken enthaltend Effektpigmente mittels digitaler Druckverfahren wie beispielsweise Elektrophotographieverfahren oder Inkjet-Druckverfahren. Dies ist deshalb problematisch, da der relativ große Durchmesser der zu druckenden Effektpigmente dazu führt, dass sich Zuleitungen der entsprechenden Druckvorrichtungen zusetzen. Dies führt zu Produktionsausfällen und damit verbundenen hohen finanziellen Belastungen. Weiter ist die Absetzneigung der Effektpigmente in den Vorratsbehältern und den Zuleitungen der entsprechenden Drucker zu beachten. Je nach Art und Geometrie der eingesetzten Effektpigmente muss die entsprechende Druckvorrichtung auf die zu erwartende Absetzneigung der Effektpigmente angepasst werden, so dass hieraus ein hoher und unkalkulierbarer Entwicklungsaufwand folgt.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabenstellung zu Grunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes, sowie eine hierzu verwendbare Thermotransferfolie und ein hierdurch bereitgestelltes Echtfarbenbild bereitzustellen.

[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Thermotransferfolie nach Anspruch 1 gelöst.

[0006] Weiter wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes nach Anspruch 42 gelöst.

[0007] Weiter wird diese Aufgabe durch ein Echtfarbenbild nach Anspruch 66 gelöst.

[0008] Eine solche Thermotransferfolie zur Herstellung eines Echtfarbenbildes zeichnet sich dadurch aus, dass die Thermotransferfolie zumindest eine Effektpigmentschicht und eine Trägerfolie aufweist, wobei die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren ersten Bereichen erste Effektpigmente umfasst.

[0009] Ein solches Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes zeichnet sich dadurch aus, dass mittels eines Thermotransferdruckkopfes als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen einer Effektpigmentschicht einer Thermotransferfolie oder mittels eines Thermotransferdruckkopfes oder mehrerer Thermodruckköpfe als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen von Effektpigmentschichten zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien auf eine erste Oberfläche eines Substrats zur Ausbildung des Echtfarbenbildes appliziert werden.

[0010] Ein solches Echtfarbenbild zeichnet sich dadurch aus, dass das Echtfarbenbild eine Vielzahl von auf eine erste Oberfläche eines Substrats applizierten Rasterpunkten umfasst, wobei die Rasterpunkte von Teilflächen einer Effektpigmentschicht einer Thermotransferfolie oder von Teilflächen von Effektpigmentschichten zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien gebildet sind.

[0011] Hierdurch wird ein Echtfarbenbild bereitgestellt, welches produktionstechnische Vorteile und für einen Betrachter einen brillanten Farbeindruck, insbesondere einen brillanten optisch variablen Farbeindruck, der vom Betrachtungs- und/oder Beleuchtungswinkel abhängt, bietet. So wird es durch die Erfindung möglich gemacht, sehr fein ausgeformte Rasterpunkte enthaltend Effektpigmente individualisiert und direkt auf Basis einer elektronisch bzw. digital vorliegenden Druckvorlage ohne fest vorgegebene und extra herzustellende Druckform wie beispielsweise eine Druckwalze, ein Drucksieb oder ein Drucktuch, d.h. mittels "dieless printing" oder auch "plateless printing" auf ein Substrat zu applizieren, und hierbei die eingangs geschilderten Nachteile zu vermeiden. Das heißt, der Thermotransferdruckkopf wird auf Basis der elektronisch bzw. digital vorliegenden Druckvorlage direkt angesteuert, wodurch ein digitaler Druck von Effektpigmentschichten ermöglicht wird.

[0012] Hierbei hat sich weiter auch überraschend gezeigt, dass die Größe der einzelnen Rasterpunkte im Wesentlichen unabhängig von der Größe der verwendeten Effektpigmente gewählt werden kann.

[0013] Weiter haben Untersuchungen gezeigt, dass hierdurch auch vielfältige weitere Vorteile gegenüber der Applikation von Lacken enthaltend Effektpigmente mittels eines Druckverfahrens, wie insbesondere Inkjet-Druck, erzielt werden können: So ist es möglich, die Verteilung der Pigmente innerhalb des Rasterpunkts sowie weiter auch die Ausrichtung der Effektpigmente bzw. die Verteilung der Ausrichtung der Effektpigmente in vordefinierter Weise und unterschiedlich von Rasterpunkt zu Rasterpunkt zu gestalten, was bei Aufbringen in einem flüssigen Medium nicht möglich ist. Hierdurch lassen sich zahlreiche neuartige optische Effekte erzielen.

[0014] Weiter hat sich auch gezeigt, dass sich durch entsprechende Übereinander- und Nebeneinander-Applizierung derartiger Rasterpunkte enthaltend unterschiedliche Effektpigmente, unterschiedliche Verteilung von Effektpigmenten und/oder unterschiedliche Ausrichtung von Effektpigmenten durch entsprechende additive und subtraktive Farbmischungen sowie optische Überlagerung der Effekte komplexe optisch variable, mehrfarbige Bilder generieren lassen.

[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen bezeichnet.

[0016] Der erste Bereich der Effektpigmentschicht umfasst vorzugsweise zumindest 90% der Fläche der Effektpigmentschicht und/oder der Fläche der Trägerfolie. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn die Thermotransferfolie in einem Thermodruckverfahren eingesetzt wird, welches auf einen hohen Durchsatz angelegt wird. Bei derartigen Verfahren ist es von Vorteil, wenn mehrere Thermotransferfolien zum Einsatz kommen und die einzelnen Thermotransferfolien jeweils vollflächig eine einheitliche optische Wirkung zeigen. So kann es diesbezüglich auch möglich und vorteilhaft sein, wenn der erste Bereich der Effektpigmentschicht die gesamte Fläche der Effektpigmentschicht und/oder die Fläche der Trägerfolie einnimmt. In diesem Zusammenhang ist es weiter jedoch auch möglich, dass der erste Bereich der Effektpigmentschicht Teilbereiche aufweist, in welchen die ersten Effektpigmente in unterschiedlicher Teilchenflächendichte und/oder Ausrichtung angeordnet sind, und welche sich damit durch eine unterschiedliche optische Wirkung auszeichnen.

[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann die Effektpigmentschicht in einem oder mehreren zweiten Bereichen zweite Effektpigmente umfassen und/oder in einem oder mehreren dritten Bereichen dritte Effektpigmente umfassen und/oder in einem oder mehreren vierten Bereichen vierte Effektpigmente umfassen. Dabei können sich die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere bezüglich ihrer Farbwirkung und/oder Orientierung, unterscheiden. Die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche können bezüglich der von der Effektpigmentschicht aufgespannten Ebene nebeneinander angeordnet sein. Nebeneinander kann hier bedeuten, dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche direkt zueinander benachbart oder auch mit einem Abstand bzw. Lücke zwischen sich angeordnet sein können. Es ist möglich, dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche in einer iterativen Abfolge in Bezug auf die Längserstreckung der Effektpigmentschicht angeordnet sind. So kann beispielsweise eine Effektpigmentschicht nebeneinander liegende erste, zweite und dritte Bereiche aufweisen, welche sich in dieser Abfolge entlang einer Richtung wiederholen.

[0018] Derartige Transferfolien bringen insbesondere beim Einsatz von Thermotransferdruckverfahren Vorteile, welche auf einen geringen Druckdurchsatz ausgelegt sind. So ist es möglich, durch Einsatz von einer oder nur von wenigen Thermotransferfolien große Farbräume und vielfältige optisch variable Effekte zu erzielen und so auch Einzelbilder oder kleine Serien eines Einzelbildes sehr kostengünstig herzustellen.

[0019] Die Gesamtfläche der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche umfasst jeweils zumindest 25% der Fläche der Effektpigmentschicht und/oder der Fläche der Trägerfolie.

[0020] Die Teilchenflächendichte der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente ist bevorzugt über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche im Wesentlichen konstant. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass das durch den Thermotransferdruck hergestellte Echtfarbenbild die Druckvorlage besonders originalgetreu wiedergibt, das heißt durch die dadurch erreichten homogenen bzw. gleich bleibenden Eigenschaften der Effektpigmente kann eine ebenso homogene bzw. gleich bleibende Qualität der optischen Effekte erreicht werden.

[0021] Unter "Teilchenflächendichte" wird die Anzahl der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente oder die Anzahl von Pigmenten pro Flächeneinheit in einem flächenartigen Bereich, welcher eine bestimmte Schichtdicke aufweisen kann, verstanden. Dabei kann die Teilchenflächendichte der jeweiligen Effektpigmente über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche auch statistische Schwankungen aufweisen. Unter einer im Wesentlichen konstanten Teilchenflächendichte wird somit auch eine Teilchenflächen-Dichte-Verteilung in dem jeweiligen Bereich verstanden, welche mit einer Standardabweichung von weniger als 30%, insbesondere weniger als 20%, weiter bevorzugt weniger als 10%, vorliegt.

[0022] Die Teilchenflächendichte der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente in den ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereichen beträgt zwischen 30% und 100%, insbesondere zwischen 50% und 100%, bevorzugt zwischen 70% und 100%.

[0023] Hierbei ist es auch möglich, dass sich die Teilchenflächendichte, in welcher die Effektpigmente in den jeweiligen ersten, zweiten, dritten und vierten Bereich vorliegen, unterschiedlich ist. So weist beispielsweise der erste Bereich oder die ersten Bereiche eine erste Teilchenflächendichte, der zweite Bereich oder die zweiten Bereiche eine zweiten Teilchenflächendichte usw. auf, welche individuell gewählt ist, so dass sich beispielsweise die erste Teilchenflächendichte von der zweiten Teilchenflächendichte unterscheidet.

[0024] Vorzugsweise ist die Ausrichtung der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche im Wesentlichen konstant oder aber weist insbesondere eine statistische Variation um eine im Wesentlichen konstante mittlere Ausrichtung auf. Bevorzugt ist hierbei sowohl die mittlere Ausrichtung als auch die Verteilung der Ausrichtung im Wesentlichen über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche konstant. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass besonders originalgetreue, das heißt mit homogener bzw. gleich bleibender Qualität der optischen Effekte ausgebildete Nachbildungen eines Vorlagenbildes hergestellt werden können und dass weiter auch eine Vielzahl von optisch variablen Effekten mittels Thermotransferdruck realisiert werden können.

[0025] Unter der Ausrichtung eines Effektpigments ist die Flächennormale auf der Schnittebene durch das Effektpigment zu verstehen, welche sich gegenüber den übrigen Schnittebenen des Effektpigmentes durch die maximale Flächengröße auszeichnet. Im Fall von plättchenförmigen Effektpigmenten wird diese Schnittebene damit von der Schnittebene parallel zu den Hauptflächen des Plättchens bestimmt.

[0026] Unter einer im Wesentlichen konstanten Ausrichtung ist eine Ausrichtung zu verstehen, bei welcher die Ausrichtung der jeweiligen Effektpigmente über den jeweiligen Bereich um nicht mehr als 30°, bevorzugt nicht mehr als 20°, weiter bevorzugt um nicht mehr als 10°, variiert.

[0027] Unter einer im Wesentlichen konstanten mittleren Ausrichtung ist eine Ausrichtung zu verstehen, bei der die jeweiligen Ausrichtungen der Effektpigmente eines Flächenbereiches um nicht mehr als 15°, insbesondere um nicht mehr als 10°, bevorzugt um nicht mehr als 5°,bezogen auf die entsprechende mittlere Ausrichtung der Effektpigmente des Flächenbereiches variieren.

[0028] Unter einer im Wesentlichen konstanten Ausrichtung kann weiter auch eine Ausrichtung verstanden werden, bei der die statistische Verteilung der Ausrichtung um eine mittlere Ausrichtung eine Standardabweichung von weniger als 15%, bevorzugt von weniger als 10%, weiter bevorzugt von weniger als 5%, aufweist.

[0029] Unter einer im Wesentlichen konstanten statistischen Variation der Ausrichtung um eine mittlere Ausrichtung wird eine statistische Variation verstanden, deren Standardabweichungen sich um nicht mehr als 10% unterscheiden.

[0030] Weiter ist es vorteilhaft, wenn sich die Ausrichtung, die mittlere Ausrichtung und/oder die Verteilung der Ausrichtung der Effektpigmente in den ersten, zweiten und dritten und/oder vierten Bereichen unterscheidet, vorzugsweise um mehr als 15% unterscheidet. Hierdurch ist es möglich, interessante optisch variable Effekte mittels Thermotransferdruck zu realisieren, weil die leicht unterschiedliche Ausrichtung der Effektpigmente zueinander zu einer unterschiedlichen optischen Erscheinung bzw. zu einem unterschiedlichen optischen Effekt bei jedem unterschiedlich ausgerichteten Effektpigment führen kann, was für besondere optische Effekte, wie beispielsweise einem leichten Glitzereffekt vorteilhaft sein kann.

[0031] Die Trägerfolie besteht bevorzugt aus PET (PET = Polyethylenterephthalat). Die Trägerfolie weist vorzugsweise eine Schichtdicke zwischen 3 µm und 30 µm, insbesondere zwischen 3 µm und 15 µm, auf. So kann die Schichtdicke der Trägerfolie beispielsweise 5,7 µm betragen. Eine solche Trägerfolie ist insbesondere flexibel ausgeführt. Weiter ist auch denkbar, dass die Trägerfolie dehnbar ist und/oder aufgerollt werden kann. Die Schichtdicke und/oder das Material der Trägerfolie sind vorzugsweise derart eingestellt, dass die Trägerfolie genügend Wärme ausreichend schnell während eines Thermotransferdrucks von dem Thermotransferdruckkopf auf die auf das Substrat zu übertragenden Schichten leitet.

[0032] Die Effektpigmentschicht wird auf der Trägerfolie bevorzugt mittels eines Dekorlacks unter Einsatz eines Beschichtungsverfahrens wie Tiefdruck, Flexodruck oder Siebdruck hergestellt. Der Dekorlack weist bevorzugt ein oder mehrere Bindemittel der folgenden Stoffklassen auf: Polyacrylat, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyester, Polystyrol und Copolymere der zuvor genannten Stoffklassen auf. Weiterhin besteht der Dekorlack aus einem oder mehreren Lösemitteln, in dem /denen die Bindemittel gelöst sind. Dies können beispielsweise Ketone sein wie Aceton, Cyclohexanon oder Methylethylketon. Weiterhin können diese Lösemittel Ester sein, wie beispielsweise Ethylacetat, Butylacetat und andere. Weiterhin können die Lösemittel Kohlenwasserstoffe sein wie z. B. Toluol, Lackbenzin etc. Weiterhin sind Alkohole denkbar, wie Ethanol, 2-Propanol, 1-Propanol oder 1-Butanol. Auch denkbar ist die Verwendung einer wässrigen Dispersion oder Emulsion. Die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente sind vorzugweise in das entsprechende Bindemittel eingebettet. Insbesondere bestehen bis zu 80 Gewichtsprozent (Gewichtsprozent = Anteil des Gewichts in Prozent am Gesamtgewicht) des Festkörpers der Effektpigmentschicht aus den jeweiligen ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmenten oder Mischungen daraus. Man spricht in einem solchen Falle auch davon, dass der Füllgrad der Effektpigmente im als Effektpigmentschicht vorliegenden Festkörper bis zu 80 Gewichtsprozent beträgt. Als weitere Komponente der Effektpigmentschicht kann ein Rheologie-Additiv vorgesehen sein.

[0033] Hierbei kann das Rheologie-Additiv insbesondere aus einem Schichtsilikat bestehen, beispielsweise aus einem Bentonit. Das Rheologie-Additiv kann die Ablagerung und/oder das Absetzen und/oder das Kompaktieren der Effektpigmente dämpfen oder unterbinden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Sedimentation der Effektpigmente, welche von dem Rheologie-Additiv gedämpft oder unterbunden wird.

[0034] Die Sedimentation von Effektpigmenten in einem flüssigen Medium, wie beispielsweise einer Lösung der vorstehenden Bindemitteln in den obenstehend genannten Lösemitteln, ist ein häufig anzutreffendes und bedeutendes technisches Problem, welches durch eine geeignete Formulierung, das heißt eine geeignete Zusammensetzung, von Dekorlacken gelöst werden muss, um ein Zusetzen von Dekorlackzuleitungen oder Dekorlackvorratsbehältern zu verhindern. So führt die Größe und/oder die Form und/oder die, insbesondere im Vergleich zu den vorstehenden Bindemitteln, hohe Dichte der Effektpigmente als Festkörper in den flüssigen Bindemitteln zu einem schnellen Absetzen und/oder einer schnellen Sedimentation in Bezug auf die Verweildauer des Dekorlacks in den entsprechenden Zuleitungen oder Vorratsbehältern. So ist das Problem des Absetzens und/oder der Sedimentation beispielsweise bei Weißpigmenten, welche eine sphärische Form und/oder einen Durchmesser von unter 5 µm, insbesondere von unter 1 µm, aufweisen können, im Gegensatz zu den ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmenten als Bestandteile des Dekorlacks der Effektpigmentpigmentschicht nicht sehr stark ausgeprägt.

[0035] Die Absetzgeschwindigkeit von in dem Dekorlack enthaltenden Effektpigmenten kann neben der Größe, Form und/oder Dichte auch oder ausschließlich von der Viskosität und/oder Polarität des Bindemittels und/oder des Rheologie-Additives abhängen. Die Absetzdauer der Effektpigmente kann im Bereich von wenigen Tagen bis hin zu wenigen Stunden betragen. Eine weitere Lösung dieses Problems ist, den Dekorlack durch Rühren und/oder Schütteln in Bewegung zu halten, so dass sich die darin enthaltenen Effektpigmente nicht absetzen. Auch eine Kombination aus einem Schütteln und/oder Rühren des Dekorlacks und dem Zusatz eines oder mehrerer der vorstehenden Rheologie-Additive, insbesondere Schichtsilikate und/oder Bentonite, ist denkbar. Schichtsilikate und/oder Bentonite sind besonders vorteilhafte Rheologie-Additive, da diese einen möglichen Niederschlag der Effektpigmente weich und in einer voluminösen Form halten, so dass ein solcher Effektpigmentniederschlag durch Rühren und/oder Schütteln wieder gelöst werden kann.

[0036] Besonders vorteilhaft ist, wenn die Effektpigmentschicht weiter auch die Funktionen einer Grundierungsschicht und/oder Kleberschicht erbringt. Hierdurch ist es zum einen nicht weiter erforderlich, dass die Thermotransferfolie noch über eine entsprechende zusätzliche Grundierungsschicht oder Kleberschicht verfügt, welche das Anhaften der Effektpigmentschicht nach Applikation auf das Substrat sicherstellt. Weiter hat sich auch gezeigt, dass durch entsprechende Ausgestaltung der Effektpigmentschicht sich ein verbessertes optisches Ergebnis ergeben kann (und auch die Fälschungssicherheit verbessert werden kann, da ein Ablösen der applizierten Rasterpunkte ohne Verlust der optischen Information erschwert wird.

[0037] Um diese Doppelfunktion der Effektpigmentschicht zu ermöglichen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, entsprechende Bindemittel der Effektpigmentschicht zuzusetzen, welche durch Hitze und/oder UV-Strahlung aktivierbar und/oder aushärtbar sind. Es ist möglich, dass die Aktivierung insbesondere auch eine Vernetzungsreaktion in dem Bindemittel der Effektpigmentschicht erzeugt bzw. anstößt. Die so von der Effektpigmentschicht ausgebildete Kleberschicht stellt damit eine Kleberschicht dar, welche insbesondere eine durch Hitze und/oder UV-Strahlung (UV-Strahlung = elektromagnetische Strahlung aus dem ultravioletten Teil des Spektrums der elektromagnetischen Strahlung oder aus einem oder mehreren Teilbereichen aus dem ultravioletten Teil des Spektrums der elektromagnetischen Strahlung) aktivierbare und/oder aushärtbare Kleberschicht ist. Vorzugsweise kann eine zusätzliche Aushärtung des Bindemittels der Effektpigmentschicht mittels UV-Strahlung in einem zeitlich nach der Aktivierung durch Hitze stattfindenden Prozessschritt (Postcuring) erfolgen.

[0038] Weiter kann die Effektpigmentschicht zusätzlich auf der von der Trägerfolie abgewandten Seite der Effektpigmentschicht eine oder mehrere Grundierungs- und/oder Kleberschichten aufweisen.

[0039] Vorzugsweise wird der Dekorlack zur Ausbildung der Effektpigmentschicht auf der Trägerfolie der Thermotransferfolie mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, oder Tampondruckverfahrens, auf die Trägerfolie aufgebracht. Der Dekorlack kann dabei insbesondere ein organisches Lösungs- oder Bindemittel aufweisen oder wasserbasiert sein.

[0040] Weiter kann eine Ablöseschicht zwischen der Effektpigmentschicht und der Trägerfolie der Thermotransferfolie angeordnet sein, wobei die Ablöseschicht mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Offsetdruck- oder Tampondruckverfahrens, auf die Trägerfolie aufgebracht werden kann. Die Ablöseschicht besteht insbesondere vollständig oder teilweise aus einem Harz, bevorzugt einem Silikonharz, und zumindest einem Bindemittel, insbesondere einem Acrylat, und/oder aus einem oder mehreren Wachsen. Die Schichtdicke der Ablöseschicht liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0,1 µm und 3 µm, insbesondere zwischen 0,25 µm und 0,75 µm.

[0041] Die Schichtdicke der Effektpigmentschicht beträgt zwischen 0,5 µm und 5 µm, insbesondere zwischen 1 µm und 3 µm, bevorzugt zwischen 1,5 µm und 2,5 µm. Die Effektpigmentschicht kann beispielsweise mit einer Schichtdicke von 2 µm bereitgestellt werden, wobei die vorstehende Schichtdicke insbesondere ein Optimum bezüglich einem erwünschten Dekorationseffekt der Effektpigmentschicht und der Drucksauberkeit bereitstellt. Größere Schichtdicken der Effektpigmentschicht von mehr als 2,5 µm wirken zwar optisch brillanter und/oder ergeben einen für einen Betrachter erfassbaren stärkeren Farbeffekt bzw. Farbwechseleffekt als Effektpigmentschichten mit Schichtdicken von weniger als 1,0 µm, weisen dafür aber eine größere Unsauberkeit bei der Applikation der Effektpigmentschicht während des späteren Thermotransferdrucks, insbesondere in Form von Rasterpunkten, auf.

[0042] Weiter kann die Effektpigmentschicht zusätzlich absorbierende anorganische und/oder organische Farbstoffe und/oder Pigmente aufweisen, die jeweils die Farbe der Farbstoffe bzw. Pigmente durch Absorption eines Teilspektrums des einfallenden Lichts bereitstellen. Dabei liegt der Gewichtsanteil absorbierender Pigmente an der Gesamtmenge der Pigmente vorzugsweise unter 20%, insbesondere unter 5%, bevorzugt unter 1%.

[0043] Unter einem Effektpigment wird vorzugsweise ein beliebig geformtes Interferenzpigment verstanden, welches vorzugsweise transparent und plättchenförmig ist und insbesondere zumindest eine Interferenzschicht aufweist.

[0044] Als "plättchenförmig" wird ein Körper bezeichnet, dessen zwei größte Flächen im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. So kann sich ein plättchenförmiges Effektpigment insbesondere dadurch auszeichnen, dass die zwei größten sich gegenüberliegenden Oberflächen eines Effektpigments parallel zueinander ausgerichtet sind.

[0045] Bei einem transparenten Effektpigment wird ein erster Teil des auf ein Effektpigment einfallenden Lichtes von dem Effektpigment reflektiert und ein zweiter Teil des einfallenden Lichtes durch das Effektpigment transmittiert, wobei vorzugsweise nur ein zu vernachlässigender Teil des einfallenden Lichtes absorbiert wird.

[0046] Unter "transparent" wird hier vorzugsweise eine Transmission im sichtbaren Wellenlängenbereich von mehr als 50%, vorzugweise von mehr als 80%, und weiter bevorzugt von mehr als 90%, verstanden.

[0047] Eine oder mehrere Schichten oder Komponenten des Effektpigments können aber auch semitransparent ausgebildet sein. Hierbei wird insbesondere ein nicht zu vernachlässigender Teil der einfallenden Strahlung bzw. des einfallenden Lichtes absorbiert.

[0048] Unter "semitransparent" wird hierbei eine Transmissivität im sichtbaren Wellenlängenbereich zwischen 10% und 70%, weiter bevorzugt zwischen 10% und 50%, verstanden.

[0049] Unter "Interferenzpigment" wird hierbei ein Pigment verstanden, welches optische Effekte mittels Interferenz des auf das Pigment auftreffenden und wieder reflektierten und/oder transmittierten Lichts erzeugt. So können beispielsweise Interferenzpigmente als Interferenzfarbfilter wirken und hierbei eine oder mehrere, insbesondere voneinander unterschiedliche Farben in Transmission und/oder Reflexion generieren. Besonders bevorzugt wird von den Interferenzpigmenten hierbei ein vom Blickwinkel oder vom Lichteinfallswinkel abhängiger Farbverschiebungseffekt im sichtbaren Wellenlängenbereich generiert.

[0050] Nicht transparente Effektpigmente sind beispielsweise Effektpigmente, welche nicht transparente Schichten, insbesondere Metallschichten, beispielsweise aus Aluminium oder aus opaken Farbpigmenten aufweisen. Insbesondere Metalleffektpigmente weisen zwar starke Interferenzeffekte bzw. Farbwirkungen auf, sind dabei jedoch nicht transparent.

[0051] Vorzugsweise sind eines oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente transparent oder semitransparent ausgebildet.

[0052] Weiter weisen Effektpigmente vorzugsweise einen Hilfsträger, insbesondere einen plättchenförmigen Hilfsträger, auf. Hierbei weist der Hilfsträger zumindest auf einer Seite zumindest eine Interferenzschicht auf. Vorzugsweise ist der Hilfsträger umfassend von einer oder mehreren Interferenzschichten umgeben, wobei die Interferenzschichten nebeneinander und/oder übereinander angeordnet sein können. Auf der Grenzfläche zwischen dem Hilfsträger und einer oder mehrerer der Interferenzschichten kann zumindest eine erste Hilfsschicht angeordnet sein. Die auf der von dem Hilfsträger abgewandten einen oder mehreren Seiten und/oder Oberflächen weisen vorzugsweise zumindest eine zweite Hilfsschicht auf.

[0053] Die Schichtdicke, insbesondere die mittlere Schichtdicke, des zumindest einen Hilfsträgers beträgt zwischen 100 nm und 2000 nm, insbesondere zwischen 300 nm und 700 nm. Der Hilfsträger, welcher die mechanische Belastbarkeit des entsprechenden Effektpigments erhöht, besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren der Stoffe: Natürlicher Glimmer, synthetischer Glimmer, Aluminiumoxid Al2O3, Siliziumdioxid SiO2, Borosilikatglas, Nickel, Kobalt. Die zumindest eine erste Hilfsschicht besteht vorzugsweise aus Zinnoxid SnO2 und wirkt insbesondere als Kristallisationshilfe bei der Ausbildung der Metalloxidschicht bzw. der Interferenzschicht. Die zumindest eine zweite Hilfsschicht wirkt als eine Schutzschicht vor chemischen und/oder physikalischen Interaktionen mit der Umgebung des jeweiligen ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigments.

[0054] Die Schichtdicke der zumindest einen Interferenzschicht beträgt zwischen 50 nm und 500 nm, insbesondere zwischen 70 nm und 250 nm, wobei die Interferenzschicht vorzugsweise aus einem oder mehreren Metalloxiden, Metallhalogeniden oder Metallsulfiden etc., besteht. Hierbei kann beispielsweise aus Eisenoxid Fe2O3, Zinksulfid ZnS, Siliziumoxid SiO2, Titandioxid TiO2, insbesondere in der Rutilmodifikation, aber auch in der Anatasmodifikation oder in der Brookitmodifikation, und/oder Magnesiumfluorid MgF2 ausgewählt werden.

[0055] Eine oder mehrere der Interferenzschichten eines Effektpigments können Interferenzeffekte, wie beispielsweise Farbwechseleffekte, bei einfallendem Licht bereitstellen. Diese Interferenzeffekte werden hierbei von dem durch die eine oder mehreren Interferenzschichten bereitgestellten Gangunterschiede für das auftreffende Licht erzeugt. Insbesondere die auf Interferenzen an den Grenzschichten Metalloxid/Bindemittel und/oder Hilfsträger/Metalloxid basierenden Farbwechseleffekte weisen dabei eine Abhängigkeit vom Betrachtungswinkel und/oder Beleuchtungswinkel des einfallenden Lichts auf. So wird ein Teil des Spektrums des einfallenden Lichtes durch destruktive Interferenz ausgelöscht und dafür ein anderer Teil des Spektrums des einfallenden Lichtes durch konstruktive Interferenz verstärkt. Dieser Effekt stellt für einen Beobachter bei Reflexion des einfallenden Lichtes an der Interferenzschicht des entsprechenden Effektpigments einen Farbeffekt bereit. Für derartige Farbeffekte bzw. Farbwechseleffekte werden vorzugweise Materialien zur Ausbildung der Interferenzschichten der Effektpigmente verwendet, welche insbesondere einen höheren Brechungsindex nD als Luft aufweisen. Hierbei werden vorzugsweise ein oder mehrere der folgenden Materialien eingesetzt: MgF2 (nD = 1,38), SiO2 (nD = 1,42 bis 1,47), Rutil bzw. TiO2 (nD = 2,6 bis 2,9). Die Interferenzschicht weist insbesondere einen Brechungsindex zwischen 1,2 und 4,0, insbesondere zwischen 1,38 und 2,9, auf.

[0056] Ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente können ausgewählt sein aus: Rote Interferenzpigmente, grüne Interferenzpigmente, blaue Interferenzpigmente, weiße Interferenzpigmente, weiße Effektpigmente, schwarze Effektpigmente. Dabei bezeichnen "rot", "grün", "blau", "weiß" und "schwarz" die Farbwirkungen der entsprechend zugeordneten Effektpigmente bzw. Interferenzpigmente bei einfallendem Licht, insbesondere weißen Licht, für das durchschnittliche menschliche Auge eines Betrachters.

[0057] Weiter können ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente eine sphärische, plättchenartige, kubische, quaderartige, torusförmige, scheibenförmige, schollenförmige oder irreguläre Form aufweisen, wobei die weißen Effektpigmente insbesondere eine sphärische Form mit einem Durchmesser von vorzugsweise weniger als 5 µm, insbesondere weniger als 1 µm, aufweisen. Hierbei weisen ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente einen geringsten Durchmesser, insbesondere einen mittleren geringsten Durchmesser, auf, welcher insbesondere kleiner als 5 µm, bevorzugt kleiner als 2 µm, ist.

[0058] Ein oder mehrere oder alle ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente können einen größten Durchmesser, insbesondere einen mittleren größten Durchmesser, aufweisen, welcher zwischen 2 µm und 200 µm, insbesondere zwischen 5 µm und 35 µm, liegt. Im Falle eines Ellipsoid-förmigen Effektpigments, welcher drei zueinander unterschiedlich große Halbachsen a, b, c aufweist, so dass beispielsweise a > b > c, entspräche die Halbachse a dem größten Durchmesser des Effektpigments und die Halbachse c dem geringsten Durchmesser des Effektpigments.

[0059] Der Einsatz von transparenten oder semi-transparenten Effektpigmenten hat sich hierbei als vorteilhaft erwiesen, da aufgrund der geringen Absorption oder fehlenden Absorption des einfallenden Lichts und der weiter auch in Transmission auftretenden optischen Effekte besonders brillante Farben und Farbmischungseffekte erzielbar sind. Dies weiter auch unter Verwendung beider Effekte, nämlich der optischen Wirkung in Reflexion und Transmission.

[0060] Die Größe der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente in den jeweiligen ersten, zweiten, und/oder dritten Bereichen ist vorzugsweise im Wesentlichen konstant oder weist eine im Wesentlichen konstante Effektpigmentgrößenverteilung auf.

[0061] Vorzugsweise ist die Effektpigmentgrößenverteilung der Effektpigmente der Effektpigmentschicht und insbesondere in den ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereichen wie folgt gewählt:
Der Wert des 50%-Quantils der Effektpigmentgrößenverteilung teilt die Effektpigmentgrößenverteilung derart, dass 50% der Werte der Effektpigmentgrößenverteilung unter dem Wert des 50%-Quantils liegen und die restlichen 50% der Werte der Effektpigmentgrößenverteilung über dem Wert des 50%-Quantils liegen. Anstelle eines 50%-Quantils kann jedes beliebige Quantil gewählt werden, wie beispielsweise das 90%-Quantil oder das 10%-Quantil. Das 50%-Quantil wird auch oft mit D50 bezeichnet. D50 kann auch die mittlere Effektpigmentgröße angeben. D50 bedeutet, dass 50% der Effektpigmentgrößen kleiner sind als der angegebene Wert. Weitere wichtige Parameter sind D10 als Maß für die kleinsten Effektpigmentgrößen (10% der Partikel sind kleiner sind als der angegebene Wert), sowie D90 (90% der Partikel sind kleiner sind als der angegebene Wert). Je enger D10 und D90 zusammenliegen, desto enger ist die Effektpigmentgrößenverteilung, und umgekehrt.

[0062] Das 90%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung ist hierbei bevorzugt kleiner als 35 µm und/oder das 50%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung ist bevorzugt kleiner als 20 µm und/oder das 10%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung ist bevorzugt kleiner als 12 µm gewählt. Bevorzugt liegen 35% bis 45% der Effektpigmentgrößen in einem Bereich zwischen 6 µm und 20 µm, insbesondere zwischen 10 µm und 18 µm.

[0063] Untersuchungen haben gezeigt, dass durch die oben angeführte Wahl der Effektpigmentgrößen und deren Verteilung der optische Effekt der applizierten Rasterpunkte besonders gut zur Geltung kommt.

[0064] Vorteilhafterweise können ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente im Auflicht, insbesondere im Auflicht mit weißem Licht, einen ersten Farbeindruck aufweisen und insbesondere im Durchlicht einen anderen Farbeindruck, beispielsweise einen zu dem ersten Farbeindruck komplementären zweiten Farbeindruck bereitstellen. Der komplementäre Farbeindruck im Durchlicht wird dadurch erzeugt, dass das Effektpigment einen bestimmten Teil bzw. Bereich des Spektrums des einfallenden Lichtes an den Grenzflächen Luft/Interferenzschicht und/oder Interferenzschicht/Hilfsträger reflektiert und dieser Teil des Spektrum nicht durch das Effektpigment transmittieren kann. Im Falle mehrerer Interferenzschichten kann das einfallende Licht auch an den Grenzflächen Interferenzschicht/Interferenzschicht reflektiert werden, wobei die Anzahl der Grenzflächen Interferenzschicht/Interferenzschicht der Anzahl der Interferenzschichten minus eins beträgt.

[0065] Beispielsweise kann ein Effektpigment im Auflicht bei auftreffendem weißen Licht in Reflexion alle Farben oder Spektralkomponenten des Spektrums des einfallenden weißen Lichtes bis auf die Farbe Grün auslöschen, so dass ein Betrachter im Auflicht ein Effektpigment grüner Farbe wahrnimmt. Betrachtet der Betrachter das Effektpigment im Durchlicht, so wird der Betrachter die hierzu komplementäre Farbe wahrnehmen, also Rot bis Magenta. Die übrigen Wellenlängenbereiche des ursprünglich weißen Lichtes werden durch destruktive Interferenzen innerhalb des Schichtaufbaus des Effektpigments ausgelöscht.

[0066] Weiter kann die von der Effektpigmentschicht abgewandte Seite und/oder Oberfläche der Trägerfolie eine Rückseitenbeschichtung, insbesondere eine gleitfähige Rückseitenbeschichtung, aufweisen, da die Oberfläche oder die Oberflächen der Trägerfolie oft keine ausreichende Gleitfähigkeit aufweisen, um ein Gleiten des Thermotransferdruckkopfes über die Trägerfolie zu ermöglichen.

[0067] Die Rückseitenbeschichtung kann mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens, auf die Trägerfolie bzw. auf die von der Effektpigmentschicht abgewandten Seite und/oder Oberfläche der Trägerfolie aufgebracht werden. Die Rückseitenbeschichtung weist vorzugsweise ein oder mehrere Polyesterharze auf oder besteht aus einem oder mehreren Polyesterharzen. Die Rückseitenbeschichtung kann neben den angeführten Komponenten weiter noch ein oder mehrere Lösemittel, beispielsweise organische Lösemittel aufweisen, welches bzw. welche nach der Beschichtung abdampfen. Weiter ist es auch möglich, dass es sich bei der Rückseitenbeschichtung um eine wasserbasierte Beschichtung handelt. Die Rückseitenbeschichtung kann insbesondere eine oder auch mehrere Schichten identischer oder auch unterschiedlicher Lacke aufweisen. Die Rückseitenbeschichtung weist vorzugsweise ein oder mehrere Polyesterharze auf oder besteht aus einem oder mehreren Polyesterharzen. Die Schichtdicke der Rückseitenbeschichtung liegt vorzugsweise in einem Bereich von größer oder gleich 0,05 µm bis kleiner oder gleich 3 µm, insbesondere von größer oder gleich 0,2 µm bis kleiner oder gleich 0,8 µm, und das Auftragsgewicht der Rückseitenbeschichtung liegt vorzugsweise in einem Bereich von größer oder gleich 0,05 g/m2 bis kleiner oder gleich 3 g/m2, bevorzugt von größer oder gleich 0,2 g/m2 bis kleiner oder gleich 0,8 g/m2.

[0068] Das Echtfarbenbild kann aus einer Vielzahl von Echtfarbengebieten besteht, welche bei Beleuchtung in Auflichtbetrachtung und/oder Durchlichtbetrachtung eine zugeordnete Echtfarbe zeigen.

[0069] Unter Echtfarbe ist hierbei eine Farbe zu verstehen, welche insbesondere durch Farbmischung aus einer oder mehreren Spektralfarben ausgebildet sein kann. Ein Echtfarbenbild und ein Echtfarbengebiet zeigt bei Beleuchtung zumindest eine Echtfarbe.

[0070] Die Echtfarbengebiete des Echtfarbenbildes besitzen hierbei vorzugsweise laterale Ausdehnungen zwischen 400 µm und 50 µm. Vorzugsweise sind beide lateralen Abmessungen im Bereich zwischen 300 µm und 50 µm gewählt und betragen so insbesondere 300 µm, 250 µm oder 200 µm. Vorzugsweise ist die Größe des Farbgebietes hierbei so gewählt, dass das Farbgebiet an der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges bei dem gewählten Betrachtungsabstand liegt und damit das Farbgebiet von Seiten des menschlichen Betrachters als nicht weiter auflösbare Farbe oder Farbbereich wahrgenommen wird.

[0071] Vorzugsweise sind in zumindest 10% der Echtfarbengebiete, bevorzugt in mehr als 40% der Echtfarbengebiete, zwei oder mehr Rasterpunkte mittels des Thermotransferdruckkopfes oder der Thermodruckköpfe appliziert. Diese zwei oder mehreren Rasterpunkte sind hierbei von Teilflächen von Effektpigmentschichten gebildet, welche sich bezüglich der optischen Wirkung und/oder Orientierung ihrer Effektpigmente unterscheiden. Diese Rasterpunkte sind hierbei derart appliziert, dass die zugeordnete Echtfarbe durch additive und/oder subtraktive Farbmischung dieser in dem jeweiligen Echtfarbengebiet applizierten Rasterpunkte bei Beleuchtung erzeugt wird.

[0072] Bevorzugt werden in jedem der Echtfarbengebiete zwei oder mehrere der Rasterpunkte nebeneinander und/oder übereinander und/oder einander überlappend auf der ersten Oberfläche des Substrats appliziert. Das Echtfarbenbild weist damit vorzugsweise Farbgebiete auf, in denen zwei oder mehrere Rasterpunkte nebeneinander und/oder teilweise und/oder vollständig übereinander und/oder überlappend appliziert sind. Diese Rasterpunkte können hierbei von Teilflächen ein- und derselben Effektpigmentschicht einer Thermotransferfolie und/oder von Teilflächen von Effektpigmentschichten unterschiedlicher Thermotransferfolien gebildet sein. Weiter können diese Rasterpunkte von Teilflächen einer oder verschiedener Effektpigmentschichten gebildet sein, welche unterschiedliche Effektpigmente, eine unterschiedlichen Ausrichtung der Effektpigmente und/oder eine unterschiedliche Flächendichte an Effektpigmenten aufweisen. Vorzugsweise wird durch die entsprechende Anordnung von zwei oder mehreren Rasterpunkten in dem jeweiligen Echtfarbengebiet aufgrund der hierdurch bewirkten optischen Überlagerung der von den Rasterpunkten generierten optischen Effekte in dem jeweiligen Echtfarbengebiet ein entsprechend individualisierter integrativer optischer Effekt für den menschlichen Betrachter bewirkt. Je nach verwendeten Effektpigmenten, deren Ausrichtung und Flächendichte, sowie der Art der Applizierung übereinander, nebeneinander oder überlappend, treten zum einen additive und/oder subtraktive Farbmischungseffekte sowie auch ein vom Betrachtungswinkel abhängiges spezifisches Erscheinungsbild auf. Damit lassen sich mittels dieser Ausgestaltung Echtfarbenbilder aus derartigen Echtfarbengebieten aufbauen, welche einerseits einen breiten Farbraum abdecken und weiter auch über ein individuelles, komplex gewähltes optisch variables Erscheinungsbild verfügen.

[0073] Die Rasterpunkte weisen bevorzugt zumindest eine laterale Abmessung im Bereich zwischen 40 µm und 100 µm auf, wobei die lateralen Abmessungen der Rasterpunkte vorzugsweise zwischen dem Zweifachen und dem Fünffachen der lateralen Abmessung der Effektpigmente betragen.

[0074] Untersuchungen haben gezeigt, dass bei der Wahl einer derartigen Rasterpunktgröße ein guter Kompromiss zwischen der Feinheit des Rasterpunkts sowie der Brillanz des von dem jeweiligen Rasterpunkt generierten optischen Effekts erzielt wird.

[0075] Zu der Herstellung des Echtfarbenbildes werden vorzugsweise folgende Schritte durchgeführt:
Zunächst wird ein vorzugsweise opakes Motiv, insbesondere in digitaler Form, bereitgestellt.

[0076] Das als Echtfarbenbild umzusetzende Motiv kann beliebig ausgeformt sein. Das Verfahren ist sowohl für mehrfarbige Motive als auch einfarbige Motive einsetzbar. Ein einfarbiges oder mehrfarbiges Motiv oder ein oder mehrere Teile eines einfarbigen oder mehrfarbigen Motivs können insbesondere aus Fotos, Bildern, alphanumerischen Zeichen, Logos, Mikrotexten, Portraits und/oder Piktogrammen zusammengesetzt sein. Es können beliebige digitale Vorlagen für ein oder mehrere Motive gewählt werden. Beispielsweise kann eine Vorlage für ein Motiv als Bilddatei im PNG-Format (PNG = Portable Network Graphics) oder JPEG-Format (JPEG = Joint Photographic Expert Group) oder FITS-Format (FITS = Flexible Image Transport System) oder TIFF-Format (TIFF = Tagged Image File Format) bereitgestellt werden. Hierbei ist es vorteilhaft, dass die Vorlage für ein Motiv mindestens die gleiche Auflösung wie das als Echtfarbenbild gedruckte Motiv aufweist. Eine bessere Qualität des Echtfarbenbildes kann bereitgestellt werden, wenn die Auflösung der Vorlage eines Motivs größer, insbesondere doppelt so groß, als das als Echtfarbenmotiv gedruckte Motiv ist.

[0077] Anschließend werden zwei oder mehrere Farbkanäle in der digitalen Vorlage des Motivs ausgewählt und das zu den jeweiligen Farbkanälen zugeordnete Graustufenbild bestimmt. Beispielsweise wird ein erstes Graustufenbild zugeordnet einem roten Farbkanal, ein zweites Graustufenbild zugeordnet einem grünen Farbkanal und ein drittes Graustufenbild zugeordnet einem blauen Farbkanal bestimmt.

[0078] Unter einem "Graustufenbild" ist hierbei ein Bild zu verstehen, welches den jeweiligen Bildpunkten des Motivs den jeweiligen Farbwert in Form eines entsprechenden Grauwerts bzw. Helligkeitswerts des zugeordneten Farbkanals zuordnet.

[0079] Die Aufteilung in die Farbkanäle bzw. die Wahl der Farbkanäle erfolgt hierbei in Abhängigkeit von dem jeweils in der Effektpigmentschicht bzw. Effektpigmentschichten der Thermotransferfolien bzw. Thermotransferfolie vorgesehenen Effektpigmente sowie deren Wirkung in Reflexion bzw. in Transmission, d.h. ob hier eine Farbmischung durch additive Farbmischung, subtraktive Farbmischung, sowie additive und subtraktive Farbmischung erzielt werden soll.

[0080] Weiter ist es auch möglich, dass jeweils zwei oder mehrere Farbkanäle für unterschiedliche Raumbereiche des Beobachtungsraums des Farbbildes bestimmt werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn in der Effektpigmentschicht bzw. den Effektpigmentschichten Bereiche vorgesehen sind, in welchen die Effektpigmente über eine unterschiedliche räumliche Ausrichtung oder Verteilung der Ausrichtung verfügen und damit über entsprechend unterschiedliche optische Wirkungen in den ausgewählten Raumbereichen verfügen.

[0081] Anschließend werden die jeweiligen Graustufenbilder mittels entsprechender Algorithmen und Berechnungsmethoden, beispielsweise mit Hilfe eines speziell dafür ausgebildeten RIP (RIP = Raster Image Processors), in ein jeweiliges Rasterbild bestehend aus einer Vielzahl von Rasterpunkten umgewandelt. Dies, vorzugsweise basierend auf einem frequenzmodulierten Raster und/oder einem perioden- bzw. amplitudenmodulierten Raster.

[0082] Anschließend wird der Thermotransferdruckkopf oder die Thermotransferdruckköpfe derart angesteuert, dass die als Rasterpunkte ausgebildeten Teilflächen der Effektpigmentschicht entsprechend der Größe und Anordnung der Rasterpunkte der Rasterbilder auf die erste Oberfläche des Substrats transferiert werden.

[0083] Vorzugsweise ist hierbei jedem der Graustufenbilder oder Farbkanäle eine Thermotransferfolie oder ein Bereich einer Thermotransferfolie zugeordnet, beispielsweise einem ersten Graustufenbild der erste und/oder die ersten Bereiche, dem zweiten Graustufenbild der zweite oder die zweiten Bereiche, dem dritten Graustufenbild der dritte oder die dritten Bereiche und/oder dem vierten Graustufenbild der oder die vierten Bereiche, wie oben spezifiziert.

[0084] Vorzugsweise werden die Rasterbilder basierend auf einer periodischen Rasterung mit zwei oder mehreren unterschiedlichen Rasterwinkeln und/oder zwei oder mehreren unterschiedlichen Rasterpunktformen bereitgestellt.

[0085] Die Rasterpunktformen sind vorzugsweise ausgewählt aus: punktförmig, rautenförmig, kreuzförmig. Es ist jedoch auch möglich, anders ausgeformte Rasterpunktformen zu verwenden.

[0086] Die Rasterweite der Rasterung ist bevorzugt im Bereich zwischen 35 Ipi und 70 Ipi gewählt.

[0087] Vorteilhafterweise wird ein thermoplastisches Substrat, wie beispielsweise PVC, PET, PP, PE, PA, PEN für den Thermotransferdruck verwendet. Papiere und Kartonagen stellen ebenfalls vorteilhafte Substrate für den hier beschriebenen Thermotransferdruck dar. Weiter hat sich auch die Verwendung von Geweben mit synthetischen, natürlichen oder auch Mischfasern für das Substrat als vorteilhaft herausgestellt. Die Zusammensetzung des Substrats wird derart ausgewählt, dass die Thermotransferfolie nach der Applikation, insbesondere mittels eines Thermotransferdrucks, auf dem Substrat haftet.

[0088] Das Substrat kann als transparentes Substrat bereitgestellt werden, so dass einfallendes Licht durch das Substrat hindurch transmittieren kann, wobei das transparente Substrat insbesondere mit der der ersten Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche auf einen dunklen oder schwarzen Hintergrund, insbesondere auf einen farbigen Hintergrund, aufgebracht wird.

[0089] Weiter ist es auch möglich, dass der Thermotransferdruck auf das transparente Substrat spiegelverkehrt erfolgt. Anschließend erfolgt die Applikation eines vorzugsweise schwarzen/dunklen Hintergrunds auf die bedruckte Seite des transparenten Substrats. Hierdurch schützt das transparente Substrat den zwischen dem transparenten Substrat und dem schwarzen Hintergrund vorgesehenen Aufdruck.

[0090] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, ein schwarzes und/oder dunkles und/oder opakes Substrat und/oder eine Oberfläche eines schwarzen und/oder dunklen und/oder opaken Substrats insbesondere mittels eines Thermotransferdrucks mit einer Thermotransferfolie zu bedrucken. Unter "opak" wird hier insbesondere verstanden, dass kein Licht oder nur eine zu vernachlässigende Menge an Licht durch ein opakes Material transmittiert.

[0091] Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere stark reflektierende, insbesondere helle und/oder weiße Substrate, welche mit der Thermotransferfolie enthaltend erste, zweite, dritte und/oder vierte Effektpigmente bedruckt werden, die Farbwirkung der Effektpigmente verringert. Das heißt, dass die Farbeffekte und/oder Farbverschiebungseffekte der auf ein weißes und/oder helles Substrat gedruckten Effektpigmente für einen Betrachter schlechter erfasst werden können, als wenn ein schwarzes und/oder dunkles und/oder opakes Substrat verwendet wird.

[0092] Weiter können auf der ersten Oberfläche und/oder auf der der ersten Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Substrats eine oder mehrere Schutzschichten aufgebracht werden, wobei eine oder mehrere der Schutzschichten ausschließlich und/oder in Kombinationen ausgewählt werden können aus: Transparenter Überdruck, Laminat, Kunststoffscheibe, Glasscheibe.

[0093] Weiter kann das Substrat auf einer der ersten Oberfläche des Substrats gegenüberliegenden zweiten Oberfläche des Substrats einen Untergrund aufweisen, wobei der Untergrund aus zumindest einer Farblackschicht ausgebildet wird. Der Farbwert der sichtbaren Eigenfarbe der zumindest einen Farblackschicht kann in einem durch die Gegenfarben spezifizierenden Koordinatenachsen a* und b* und die Helligkeit des Farbtons spezifizierende Koordinatenachse L* aufgespannten Farbraum, insbesondere einem CIELAB-Farbraum, in einem Bereich von L* von größer gleich 0 und kleiner gleich 90 bereitgestellt werden.

[0094] Vorteilhafterweise kann die Farblackschicht einen oder mehrere Farbstoffe und/oder ein oder mehrere Pigmente, insbesondere ein oder mehrere verschiedenfarbige Pigmente, aufweisen, wobei ein oder mehrere der Pigmente insbesondere ausgewählt werden aus: optisch variable Pigmente, insbesondere Pigmente enthaltend Dünnfilmschichten und/oder Flüssigkristallschichten, welche einen blick- oder beleuchtungswinkelabhängigen Farbverschiebungseffekt generieren, organische Pigmente, anorganische Pigmente, lumineszierende Additive, UVfluoreszierende Additive, UV-phosphoreszierende Additive, IR-phosphoreszierende Additive, IR-Upconverter, thermochrome Additive. Als IR-Upconverter werden vorzugsweise Additive gewählt, welche insbesondere im sichtbaren Wellenlängenbereich des Lichts leuchten, wenn sie Infrarotstrahlung ausgesetzt werden.

[0095] Es hat sich bei der Verwendung von Pigmenten in der zumindest einen Farblackschicht bewährt, die Pigmentierung durch eine Pigmentierungszahl PZ zu bestimmen, welche vorzugsweise in einem Bereich größer gleich 1,5 cm3/g und kleiner gleich 120 cm3/g, insbesondere größer gleich 5 cm3/g und kleiner gleich 120 cm3/g, liegt. Die Pigmentierungszahl kann über die folgenden Gleichungen definiert werden:

wobei gilt:
mp
= Masse eines Pigments in der Farblackschicht in Gramm,
mBM
= vorzugsweise konstant; Masse eines Bindemittels in der Farblackschicht in Gramm,
mA
= vorzugsweise konstant; Masse Festkörper der Additive in der Farblackschicht in Gramm,
ÖZ
= Ölzahl eines Pigments, insbesondere nach DIN 53199,
d
= Dichte eines Pigments, insbesondere nach DIN 53193,
x
= Laufvariable, entsprechend der Anzahl an unterschiedlichen Pigmenten in der Farblackschicht.


[0096] Es ist insbesondere auch möglich, vor und/oder auch nach Aufbringen des Echtfarbenbildes auf das Substrat weitere Schichten oder Schichtfolgen auf das Substrat aufzubringen, welche insbesondere mit dem Motiv des Echtfarbenbildes gemeinsam ein Gesamtmotiv darstellen. Die weiteren Schichten oder Schichtfolgen können ebenfalls mittels Thermotransferfolien oder aber auch mittels anderer Verfahren wie beispielsweise Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Tampondruck, Inkjetdruck, Heißprägen, Kaltprägen oder anderen bekannten Verfahren auf das Substrat appliziert werden.

[0097] Die weiteren Schichten oder Schichtfolgen können beispielsweise als transparente und/oder transluzente und/oder opake Farbschichten, transparente und/oder transluzente und/oder opake metallische Schichten (aufgedampft und/oder aufgesputtert und/oder aufgedruckt), eine offene oder eingebettete Replikationsschicht mit diffraktiv und/oder refraktiv wirkenden Reliefstrukturen, insbesondere mit einer darauf angeordneten transparenter und/oder transluzenter und/oder opaker Reflexionsschicht als dünne Metallschicht und/oder als HRI-Schicht mit hohem Brechungsindex (HRI = High Refractive Index) und/oder als LRI-Schicht mit einem niedrigen Brechungsindex (LRI = Low Refractive Index), ein Volumenhologramm, ein transparenter und/oder transluzenter und/oder opaker Dünnfilmaufbau insbesondere nach Fabry-Perot mit Absorptionsschicht, Abstandsschicht und Reflexionsschicht oder andere bekannte Schichten oder Schichtfolgen, ausgebildet sein.

[0098] Beispielsweise können mittels solcher vor und/oder nach dem Aufbringen der Effektpigmentschicht aufgebrachter Schichten einzelne Teilbereiche des Echtfarbenbildes akzentuiert hervorgehoben oder auch abgeschwächt werden. Beispielsweise können Konturen oder Teilflächen des Echtfarbenbildes so entsprechend anders gestaltet werden. Beispielsweise kann das Echtfarbenbild mittels solcher zuvor und/oder danach aufgebrachter Schichten in ein Gesamtmotiv und/oder in ein Gesamtmuster eingebettet bzw. eingefügt werden, sodass das Echtfarbenbild benachbart zu den zuvor und/oder danach aufgebrachten Schichten angeordnet ist.

[0099] Die Registertoleranz in einer ersten und/oder in einer zweiten Richtung, vorzugsweise der Vorschubrichtung der Thermotransferfolie und/oder des Substrats und/oder einer Richtung senkrecht zu der Vorschubrichtung, zwischen dem Echtfarbenbild und den weiteren Schichten oder Schichtfolgen liegt hier in etwa bei ±0,15 mm, vorzugsweise in dem Bereich ±0,05 mm bis ±0,5 mm.

[0100] Aspekte verschiedener Ausführungsformen sind in den Ansprüchen spezifiziert. Diese und weitere Aspekte von verschiedenen Ausführungsformen sind in den folgenden, nummerierten Paragraphen spezifiziert:
  1. 1. Thermotransferfolie zur Herstellung eines Echtfarbenbildes,
    wobei die Thermotransferfolie zumindest eine Effektpigmentschicht und eine Trägerfolie aufweist, wobei die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren ersten Bereichen erste Effektpigmente umfasst.
  2. 2. Thermotransferfolie nach Paragraph 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der erste Bereich zumindest 90% der Fläche der Effektpigmentschicht und/oder der Fläche der Trägerfolie umfasst.
  3. 3. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren zweiten Bereichen zweite Effektpigmente umfasst und/oder die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren dritten Bereichen dritte Effektpigmente umfasst und/oder wobei die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren vierten Bereichen vierte Effektpigmente umfasst, dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente sich bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere bezüglich ihrer Farbwirkung und/oder Orientierung, unterscheiden, und dass die ersten, zweiten, dritten und/oder Bereiche nebeneinander bezüglich der von der Effektpigmentschicht aufgespannten Ebene angeordnet sind, und insbesondere in einer iterativen Abfolge in Bezug auf die Längserstreckung der Effektpigmentschicht angeordnet sind.
  4. 4. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Gesamtfläche der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche jeweils zumindest 25% der Fläche der Effektpigmentschicht und/oder der Fläche der Trägerfolie umfasst.
  5. 5. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Teilchenflächendichte der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche im Wesentlichen konstant ist, insbesondere ist hierzu bevorzugt, dass die Teilchenflächendichte über die Fläche des ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereichs eine Standardabweichung von weniger als 30%, bevorzugt weniger als 20%, weiter bevorzugt weniger als 10%, aufweist.
  6. 6. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Teilchenflächendichte der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente in den ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereichen zwischen 30% und 100% beträgt, insbesondere zwischen 50% und 100% beträgt, bevorzugt zwischen 70% und 100% beträgt.
  7. 7. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Ausrichtung der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente bezüglich der durch die Effektpigmentschicht aufgespannten Ebene in den ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereichen zwischen 0° und 10° beträgt, bevorzugt zwischen 0° und 5° beträgt.
  8. 8. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Ausrichtung der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche im Wesentlichen konstant ist, insbesondere eine Standardabweichung von weniger als 15%, bevorzugt von weniger als 10%, weiter bevorzugt von weniger als 5%, aufweist.
  9. 9. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Trägerfolie eine Schichtdicke zwischen 3 µm und 30 µm, insbesondere zwischen 3 µm und 15 µm, aufweist, wobei die Trägerfolie insbesondere aus PET zusammengesetzt ist.
  10. 10. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die von der Trägerfolie abgewandte Seite der Effektpigmentschicht ein oder mehrere Grundierungsschichten und/oder ein oder mehrere Kleberschichten aufweist.
  11. 11. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass zwischen der Trägerfolie und der Effektpigmentschicht zumindest eine Ablöseschicht angeordnet ist.
  12. 12. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Ablöseschicht mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens, auf die Trägerfolie aufgebracht ist.
  13. 13. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Ablöseschicht aus einem Harz, insbesondere einem Silikonharz, und einem Bindemittel, insbesondere einem Acrylat, und/oder aus ein oder mehreren Wachsen besteht.
  14. 14. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Schichtdicke der Ablöseschicht zwischen 0,1 µm und 3 µm, insbesondere zwischen 0,25 µm und 0,75 µm beträgt.
  15. 15. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die die von der Effektpigmentschicht abgewandte Seite der Trägerfolie eine Rückseitenbeschichtung, insbesondere eine gleitfähige Rückseitenbeschichtung, aufweist.
  16. 16. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Rückseitenbeschichtung mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens, auf die Trägerfolie aufgebracht ist.
  17. 17. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Rückseitenbeschichtung ein Polyesterharz aufweist oder aus einem Polyesterharz besteht.
  18. 18. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Schichtdicke der Rückseitenbeschichtung zwischen 0,05 µm und 3 µm, insbesondere zwischen 0,2 µm und 0,8 µm, beträgt.
  19. 19. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Auftragsgewicht der Rückseitenbeschichtung zwischen 0,05 g/m2 und 3 g/m2, insbesondere zwischen 0,2 g/m2 und 0,8 g/m2, beträgt.
  20. 20. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    die Schichtdicke der Effektpigmentschicht zwischen 0,5 µm und 5 µm, insbesondere zwischen 1 µm und 3 µm, bevorzugt zwischen 1,5 µm und 2,5 µm, beträgt.
  21. 21. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass zur Ausbildung der Effektpigmentschicht auf der Trägerfolie ein Dekorlack mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens, auf die Trägerfolie aufgebracht wird, wobei der Dekorlack insbesondere ein organisches Lösungsmittel aufweist oder wasserbasiert ist.
  22. 22. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Effektpigmentschicht ein Bindemittelsystem bestehend aus einem oder mehreren der folgenden Stoffklassen Polyacrylat, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyester, Polystyrol und Copolymere der zuvor genannten Stoffklassen aufweist, in welches die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente eingebettet sind, und weiter bevorzugt ein Rheologie-Additiv, insbesondere ein Schichtsilikat, bevorzugt ein oder mehrere Bentonite, aufweist, insbesondere einem Anteil zwischen 1 Gewichtsprozent und 10 Gewichtsprozent, bevorzugt einem Anteil von 2 Gewichtsprozent bis 8 Gewichtsprozent und besonders bevorzugt einem Anteil von 3 Gewichtsprozent bis 5 Gewichtsprozent, der Trockenmasse aufweisen.
  23. 23. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Effektpigmentschicht zusätzlich absorbierende anorganische und/oder organische Farbstoffe und/oder Pigmente aufweist, die die jeweilige Farbe der Farbstoffe bzw. Pigmente durch Absorption eines Teilspektrums des einfallenden Lichts bereitgestellt.
  24. 24. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Anteil absorbierender Pigmente an der Gesamtmenge der Pigmente unter 20%, insbesondere unter 5%, bevorzugt unter 1%, liegt.
  25. 25. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Effektpigmentschicht eine Grundierungsschicht und/oder Kleberschicht ist, insbesondere eine durch Hitze aushärtbare Kleberschicht ist.
  26. 26. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente ausgewählt sind aus: Rote Interferenzpigmente, grüne Interferenzpigmente, blaue Interferenzpigmente, weiße Interferenzpigmente, weiße Effektpigmente, schwarze Effektpigmente.
  27. 27. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente eine sphärische, plättchenartige, kubische, quaderartige, torusförmige, scheibenförmige oder irreguläre Form aufweisen, wobei die weißen Effektpigmente insbesondere eine sphärische Form mit einem Durchmesser von vorzugsweise weniger als 5 µm, insbesondere weniger als 1 µm, aufweisen.
  28. 28. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die zwei größten sich gegenüberliegenden Oberflächen eines oder mehrerer oder aller der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente parallel zueinander ausgerichtet sind.
  29. 29. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein oder mehrere oder alle ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente einen geringsten Durchmesser, insbesondere einen mittleren geringsten Durchmesser, aufweisen, wobei der geringste Durchmesser, insbesondere der mittlere geringste Durchmesser, kleiner als 5 µm, insbesondere kleiner als 2 µm, ist.
  30. 30. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein oder mehrere oder alle ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente einen größten Durchmesser, insbesondere einen mittleren größten Durchmesser, aufweisen, wobei der größte Durchmesser, insbesondere der mittlere größte Durchmesser, zwischen 2 µm und 200 µm, insbesondere zwischen 5 µm und 35 µm, liegt.
  31. 31. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente eine Effektpigmentgrößenverteilung aufweisen, wobei das 90%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung insbesondere kleiner als 35 µm ist und/oder das 50%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung insbesondere kleiner als 20 µm ist und/oder das 10%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung insbesondere kleiner als 12 µm ist, wobei bevorzugt 35% bis 45% der Effektpigmentgrößen zwischen 6 µm und 20 µm, insbesondere zwischen 10 µm und 18 µm, liegen.
  32. 32. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente transparent oder semitransparent ausgebildet sind, wobei die Effektpigmente insbesondere für Licht aus mehr als 30%, bevorzugt mehr als 50%, des sichtbaren Spektralbereichs transparent sind.
  33. 33. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente im Auflicht, insbesondere im Auflicht mit weißem Licht, einen ersten Farbeindruck aufweisen und insbesondere im Durchlicht einen zu dem ersten Farbeindruck komplementären zweiten Farbeindruck bereitstellen.
  34. 34. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente zumindest einen Hilfsträger, insbesondere zumindest einen plättchenförmigen Hilfsträger, aufweisen, wobei der jeweilige Hilfsträger auf zumindest einer Seite von zumindest einer Interferenzschicht umgeben ist,
    wobei auf der Grenzfläche zwischen dem jeweiligen Hilfsträger und der zumindest einen Interferenzschicht insbesondere zumindest eine erste Hilfsschicht angeordnet ist, und wobei die von dem jeweiligen Hilfsträger abgewandten Oberflächen der zumindest einen Interferenzschicht insbesondere zumindest eine zweite Hilfsschicht aufweisen.
  35. 35. Thermotransferfolie nach Paragraph 34,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Schichtdicke, insbesondere die mittlere Schichtdicke, der zumindest einen Interferenzschicht zwischen 50 nm und 500 nm, insbesondere zwischen 70 nm und 250 nm, beträgt.
  36. 36. Thermotransferfolie nach Paragraph 34 oder 35,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die zumindest eine Interferenzschicht aus einen oder mehreren Metalloxiden besteht, ausgewählt aus: Eisenoxid Fe2O3, Zinksulfid ZnS, Siliziumoxid SiO2, Titandioxid TiO2, insbesondere in der Rutilmodifikation, bevorzugt in der Anatasmodifikation, weiter bevorzugt in der Brookitmodifikation, Magnesiumfluorid MgF2.
  37. 37. Thermotransferfolie nach einem der Paragraphen 34 bis 36,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die zumindest eine Interferenzschicht einen Brechungsindex zwischen 1,2 und 4,0, insbesondere zwischen 1,38 und 2,9, aufweist.
  38. 38. Thermotransferfolie nach Paragraph 34,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Schichtdicke, insbesondere die mittlere Schichtdicke, des zumindest einen Hilfsträgers zwischen 100 nm und 2000 nm, insbesondere zwischen 300 nm und 700 nm, beträgt.
  39. 39. Thermotransferfolie nach einem der Paragraphen 34 oder 38,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der zumindest eine Hilfsträger aus einem oder mehreren Stoffen besteht, ausgewählt aus: Natürlicher Glimmer, synthetischer Glimmer, Aluminiumoxid Al2O3, Siliziumoxid SiO2, Borosilicatglas, Nickel, Kobalt.
  40. 40. Thermotransferfolie nach Paragraph 34,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die zumindest eine erste Hilfsschicht aus Zinnoxid SnO2 besteht.
  41. 41. Thermotransferfolie nach Paragraph 34,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die zumindest eine zweite Hilfsschicht als eine Schutzschicht vor chemischen und/oder physikalischen Interaktionen mit der Umgebung des jeweiligen ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigments ausgebildet ist.
  42. 42. Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes,
    wobei mittels eines Thermotransferdruckkopfes als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen einer Effektpigmentschicht einer Thermotransferfolie oder mittels eines oder mehrerer Thermotransferdruckköpfe als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen von Effektpigmentschichten zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien auf eine erste Oberfläche eines Substrats zur Ausbildung des Echtfarbenbildes appliziert werden, wobei die Thermotransferfolie bzw. die Thermotransferfolien insbesondere jeweils nach einem der Paragraphen 1 bis 41 ausgebildet sind.
  43. 43. Verfahren nach Paragraph 42,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Echtfarbenbild aus einer Vielzahl von Echtfarbengebieten besteht, welche bei Beleuchtung in Auflichtbetrachtung und/oder Durchlichtbetrachtung eine zugeordnete Echtfarbe zeigen, wobei in zumindest 10% der Echtfarbengebiete, bevorzugt in mehr als 40% der Echtfarbengebiete, zwei oder mehr Rasterpunkte mittels des Thermotransferdruckkopfes oder der Thermodruckköpfe appliziert werden, welche aus Teilflächen von Effektpigmentschichten gebildet sind, welche Effektpigmente umfassen, die sich bezüglich ihrer optischen Wirkung und/oder Orientierung unterscheiden, derart, dass die zugeordnete Echtfarbe durch additive und/oder subtraktive Farbmischung dieser in dem jeweiligen Echtfarbengebiet applizierten Rasterpunkte bei Beleuchtung erzeugt wird.
  44. 44. Verfahren nach Paragraph 43,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass, insbesondere in jedem der Echtfarbengebiete, zwei oder mehrere der Rasterpunkte nebeneinander und/oder übereinander und/oder einander überlappend auf der ersten Oberfläche des Substrats appliziert werden.
  45. 45. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 44,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Rasterpunkte zumindest eine laterale Abmessung im Bereich zwischen 40 µm und 100 µm aufweisen, wobei die lateralen Abmessungen der Rasterpunkte vorzugsweise zwischen dem Zweifachen und dem Fünffachen der lateralen Abmessung der Effektpigmente betragen.
  46. 46. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 45,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Substrat ausgewählt ist aus oder Komponenten des Substrats ausgewählt sind aus: PET, PP, PE, PA, PEN.
  47. 47. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 46,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Substrat transparent ist, wobei das transparente Substrat mit der der ersten Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche auf einen dunklen oder schwarzen Hintergrund, insbesondere auf einen farbigen Hintergrund, aufgebracht wird.
  48. 48. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 47,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass auf der ersten Oberfläche und/oder auf der der ersten Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Substrats eine Schutzschicht aufgebracht wird, ausgewählt aus: Transparenter Überdruck, Laminat, Kunststoffscheibe, Glasscheibe.
  49. 49. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 48,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Substrat transparent ist, wobei das transparente Substrat mit der der ersten Oberfläche auf einen dunklen oder schwarzen Hintergrund, insbesondere auf einen farbigen Hintergrund, aufgebracht wird.
  50. 50. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 49,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Substrat schwarz oder dunkel, insbesondere opak, ist und/oder auf eine schwarze oder dunkle Oberfläche aufgebracht wird.
  51. 51. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 50,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Substrat auf einer der ersten Oberfläche gegenüberliegenden zweiten Oberfläche einen Untergrund aufweist, wobei der Untergrund aus zumindest einer Farblackschicht ausgebildet wird.
  52. 52. Verfahren nach Paragraph 51,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Farbwert der sichtbaren Eigenfarbe der Farblackschicht in einem durch die Gegenfarben spezifizierenden Koordinatenachsen a* und b* und die Helligkeit des Farbtons spezifizierende Koordinatenachse L* aufgespannten Farbraum, insbesondere einem CIELAB-Farbraum, in einem Bereich von L* von größer gleich 0 und kleiner gleich 90 bereitgestellt wird.
  53. 53. Verfahren nach Paragraph 51 oder 52,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Farblackschicht mit ein oder mehreren Farbstoffen und/oder ein oder mehreren Pigmenten, insbesondere ein oder mehreren verschiedenfarbigen Pigmenten, bereitgestellt wird.
  54. 54. Verfahren nach Paragraph 53,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein oder mehrere der Pigmente ausgewählt werden aus: optisch variable Pigmente, insbesondere Pigmente enthaltend Dünnfilmschichten und/oder Flüssigkristallschichten, welche einen blick- oder beleuchtungswinkelabhängigen Farbverschiebungseffekt generieren, organische Pigmente, anorganische Pigmente, lumineszierende Additive, UVfluoreszierende Additive, UV-phosphoreszierende Additive, IR-phosphoreszierende Additive, IR-Upconverter, thermochrome Additive.
  55. 55. Verfahren nach Paragraph 53,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass eine Pigmentierungszahl größer gleich 1,5 cm3/g und kleiner gleich 120 cm3/g, insbesondere größer gleich 5 cm3/g und kleiner gleich 120 cm3/g, bereitgestellt wird.
  56. 56. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Registertoleranz in Vorschubrichtung und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung zwischen zumindest zwei Bereichen, welche jeweils von unterschiedlichen Thermotransferfolien auf das Substrat transferiert bzw. gedruckt werden, zueinander größer gleich -0,5 mm und kleiner gleich +0,5 mm, insbesondere größer gleich -0,15 mm und kleiner gleich +0,15 mm, bevorzugt größer gleich -0,1 mm und kleiner gleich +0,1 mm, besonders bevorzugt größer gleich -0,05 mm und kleiner gleich +0,05 mm, ist.
  57. 57. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass eine erste der Thermotransferfolien eine rote Effektpigmentschicht aufweist, dass eine zweite der Thermotransferfolien eine grüne Effektpigmentschicht aufweist, und dass eine dritte der Thermotransferfolien eine blaue Effektpigmentschicht aufweist.
  58. 58. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Thermotransferfolie zwei oder mehrere Bereiche aufweist, in welchen die Effektpigmentschicht Effektpigmente aufweist, welche sich bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere Farbwirkung, und/oder Orientierung unterscheiden.
  59. 59. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Verfahren folgende weitere Schritte umfasst:

    Bereitstellung eines mehrfarbigen Motivs.

    Bestimmung von zwei oder mehreren Graustufenbildern zugeordnet jeweils einem Farbkanal, vorzugsweise ein erstes Graustufenbild zugeordnet einem roten Farbkanal, ein zweites Graustufenbild zugeordnet einem grünen Farbkanal und ein drittes Graustufenbild zugeordnet einem blauen Farbkanal.

    Umwandlung der jeweiligen Graustufenbilder in ein jeweiliges Rasterbild bestehend aus einer Vielzahl von Rasterpunkten, insbesondere basierend auf einer frequenzmodulierten Rasterung und/oder einer periodischen Rasterung, Ansteuerung des Thermotransferdruckkopfes oder der Thermodruckköpfe derart, dass die als Rasterpunkt ausgebildeten Teilflächen der Effektpigmentschicht bzw. Effektpigmentschichten entsprechend der Größe und Anordnung der Rasterpunkte der Rasterbilder auf die erste Oberfläche des Substrats transferiert werden.

  60. 60. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die periodische Rasterung mit zwei oder mehreren unterschiedlichen Rasterwinkeln und/oder zwei oder mehreren unterschiedlichen Rasterpunktformen bereitgestellt wird.
  61. 61. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Rasterpunktformen ausgewählt sind aus: punktförmig, rautenförmig, kreuzförmig.
  62. 62. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Rasterweiten in einem Bereich zwischen 35 Ipi und 70 Ipi bereitgestellt werden.
  63. 63. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das mehrfarbige Motiv ausgewählt ist aus oder dass ein oder mehrere Teile des mehrfarbigen Motivs zusammengesetzt sind aus: Fotos, Bildern, alphanumerischen Zeichen, Logos, Mikrotexten, Portraits, Piktogrammen.
  64. 64. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Verfahren folgende weitere Schritte umfasst:
    Aufbringen weiterer Schichten oder Schichtfolgen vor und/oder nach dem Aufbringen des Echtfarbenbildes mittels eines Verfahrens ausgewählt aus: Thermotransferdruck, Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Tampondruck, Inkjet-Druck, Heißprägen, Kaltprägen.
  65. 65. Verfahren nach Paragraph 64,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Schichten oder Schichtfolgen jeweils oder teilweise ausgewählt werden aus: transparente, transluzente und/oder opake Farbschicht, transparente, transluzente und/oder opake metallische Schicht, offene oder eingebettete Replikationsschicht, insbesondere offene oder eingebettete Replikationsschicht aufweisend diffraktive und/oder refraktive Reliefstrukturen, transparente, transluzente und/oder opake Reflexionsschicht, dünne Metallschicht, HRI-Schicht, LRI-Schicht, Volumenhologrammschicht, transparenter, transluzenter und/oder opaker Dünnfilmaufbau, Fabry-Perot-Schicht, insbesondere Fabry-Perot-Schicht mit Absorptionsschicht, Abstandsschicht und/oder Reflexionsschicht.
  66. 66. Echtfarbenbild, insbesondere hergestellt nach einem der vorhergehenden Paragraphen 42 bis 65,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Echtfarbenbild eine Vielzahl von auf eine erste Oberfläche eines Substrats applizierten Rasterpunkten umfasst, wobei die Rasterpunkte von Teilflächen einer Effektpigmentschicht einer Thermotransferfolie oder von Teilflächen von Effektpigmentschichten zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien gebildet sind.
  67. 67. Echtfarbenbild nach Paragraph 66,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein Rasterpunkt 1 bis 7000 Effektpigmente, insbesondere 10 bis 1000 Effektpigmente, bevorzugt 10 bis 500 Effektpigmente, umfasst, welche teilweise oder vollständig übereinander und/oder nebeneinander angeordnet sind.


[0101] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen beispielhaft erläutert.
Fig. 1
zeigt eine schematische Darstellung einer Thermotransferfolie
Fig. 2
zeigt eine schematische Darstellung von Thermotransferfolien
Fig. 3
zeigt eine schematische Darstellung einer Thermotransferfolie
Fig. 4
zeigt eine schematische Darstellung eines Effektpigments
Fig. 5
zeigt eine schematische Darstellung eines Farbraumes
Fig. 6
zeigt eine schematische Darstellung einer Thermotransferdruckvorrichtung
Fig. 7
zeigt eine schematische Darstellung einer Rasterung
Fig. 8
zeigt eine schematische Darstellung einer Rasterung
Fig. 9
zeigt eine schematische Darstellung einer Rasterung


[0102] Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Schichtaufbau einer Thermotransferfolie 1.

[0103] Die Thermotransferfolie 1 weist eine Trägerfolie 12 und eine Effektpigmentschicht 11 auf. Die Thermotransferfolie 1 ist hierbei bezüglich ihres Schichtaufbaus sowie der Ausgestaltung der Einzelschichten derart ausgestaltet, dass die Effektpigmentschicht 11 mittels eines Thermotransferverfahrens und insbesondere mittels eines Thermotransferdruckkopfes bereichsweise auf eine Oberfläche eines Substrats appliziert werden kann. Hierzu ist es erforderlich, dass sich Bereiche der Effektpigmentschicht 11 bei lokaler Einbringung von Wärme mittels eines Thermotransferdruckkopfes von der Trägerfolie 12 ablösen lassen und vermittelt durch die Wärme entsprechend an der Oberfläche des Substrats anhaften.

[0104] Hierzu ist die Thermotransferfolie 1 vorzugsweise wie im Folgenden beschrieben ausgebildet:
Die Thermotransferfolie 1 weist neben der Trägerfolie 12 vorzugsweise eine Rückseitenbeschichtung 14, eine Ablöseschicht 13 und eine Kleberschicht 15 auf.

[0105] Die Trägerfolie 12 besteht vorzugsweise aus einer Kunststofffolie in einer Schichtdicke zwischen 3 µm und 30 µm. Besonders hat sich bewährt, für die Trägerfolie 12 eine PET-Folie einzusetzen, und insbesondere eine PET-Folie in einer Schichtdicke zwischen 3 und 15 µm, beispielsweise 5,7 µm, einzusetzen. Durch diese Wahl der Schichtstärke der Trägerfolie 12 wird sichergestellt, dass genügend Wärme vom Druckkopf durch die Trägerfolie 12 transportiert werden kann, um ein Transferieren der nachfolgenden Schicht auf die Oberfläche des Substrats zu ermöglichen.

[0106] Besonders vorteilhaft ist hierbei weiter der Einsatz der Rückseitenbeschichtung 14. Dies, da die Oberfläche üblicher Kunststoff-Trägerfolien häufig zu rau bzw. zu stumpf ist, um ausreichend gut über den Druckkopf des Thermotransferdruckers zu gleiten. Die Rückseitenbeschichtung 14 besteht so vorzugsweise aus einem gleitfähigen Lack, welcher bevorzugt mit einer Schichtdicke zwischen 0,05 µm und 3 µm, insbesondere in etwa 0,3 µm auf die Trägerfolie 12 aufgebracht wird. Vorzugsweise wird die Rückseitenbeschichtung 14 hier mittels Tiefdruck aufgebracht. Die Rückseitenbeschichtung 14 weist vorzugsweise ein oder mehrere Polyesterharze auf oder besteht aus einem oder mehreren Polyesterharzen.

[0107] Die optional vorgesehene Ablöseschicht 13 verbessert die Ablöseeigenschaft der Effektpigmentschicht 11 von der Trägerfolie 12 während des Thermotransferdrucks. Die Ablöseschicht 13 weist bevorzugt eine Schichtdicke zwischen 0,1 µm und 3 µm, weiter bevorzugt zwischen 0,25 µm und 0,75 µm auf. Die Ablöseschicht 13 besteht hierbei vorzugsweise aus einem Harz, insbesondere einem Silikonharz, mit einem Bindemittel, insbesondere einem Acrylat. Weiter kann der Ablöseschicht 13 auch aus einem Wachs bestehen oder ein oder mehrere Wachse der Ablöseschicht 13 zugesetzt sein. Die Ablöseschicht 13 wird hierbei bevorzugt mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels Tiefdruck, Siebdruck, Flexodruck, Offsetdruck, Tintenstrahldruck oder Tampondruck auf die Trägerfolie 12 aufgebracht werden.

[0108] Die Effektpigmentschicht 11 weist Effektpigmente auf, welche vorzugsweise in einer Bindemittelmatrix eingebettet sind. Die Effektpigmentschicht 11 weist vorzugsweise eine Schichtdicke zwischen 0,5 µm und 5 µm, insbesondere zwischen 1 µm und 3 µm, weiter bevorzugt zwischen 1,5 µm und 2,5 µm, auf.

[0109] Wie bereits oben ausgeführt, weist die Effektpigmentschicht neben den Effektpigmenten vorzugsweise ein oder mehrere Bindemittel der folgenden Stoffklassen auf: Polyacrylat, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyester, Polystyrol und Copolymere der zuvor genannten Stoffklassen auf. Weiter sind der Effektpigmentschicht 11 vorzugsweise Zusatzstoffe, insbesondere Rheologie-Additive, insbesondere ein Schichtsilicat, bevorzugt ein oder mehrere Bentonite zugesetzt.

[0110] Vorzugsweise weist die Effektpigmentschicht 11 einen hohen Füllgrad an Effektpigmenten, insbesondere einen Füllgrad von mehr als 30 Gewichtsprozent, bevorzugt zwischen 50 Gewichtsprozent und 70 Gewichtsprozent, beispielsweise 60 Gewichtsprozent, im Festkörper auf.

[0111] Der Zusatz des oben angeführten Rheologie-Additivs ist hier von besonderer Bedeutung für die Formulierung des Dekorlacks, mittels dem die Effektpigmentschicht 11 mittels eines Beschichtungsverfahrens auf der Ablöseschicht 13 ausgebildet wird. Dieser Dekorlack weist neben den angeführten Komponenten weiter noch ein oder mehrere Lösemittel, beispielsweise organische Lösemittel auf, welches bzw. welche nach der Beschichtung abdampfen. Weiter ist es auch möglich, dass es sich bei dem Dekorlack um einen wasserbasierten Dekorlack handelt. Als Beschichtungsverfahren hat sich insbesondere ein Druckverfahren, insbesondere Tiefdruck, Siebdruck, Flexodruck, Offsetdruck bewährt.

[0112] Durch den Zusatz des Rheologie-Additivs zu dem Dekorationslack wird eine Sedimentation der Effektpigmente in dem Dekorlack vermindert. Im Gegensatz zu üblicherweise in Druckfarben verwendeten Absorptionspigmenten, wie etwa Weißpigmenten, welche eine annähernd sphärische Gestalt mit einem Durchmesser kleiner als 5 µm, insbesondere kleiber als 1 µm, aufweisen, handelt es sich bei Effektpigmenten üblicherweise um recht große, schollenartige Strukturen. Durch die Größe und hohe Dichte des Materials kommt es zu einer vergleichsweise schnellen Absetzung der Pigmente und zum Kompaktieren dieses Niederschlags. Die Absetzgeschwindigkeit ist zum einen abhängig von der Teilchenform, zum anderen aber auch von der Eigenschaft des Mediums in Bezug auf die Viskosität, Dichte, Polarität, etc. und kann sich im Bereich von wenigen Tagen bis hin zu wenigen Stunden bewegen. Solange das Druckmedium in Bewegung gehalten wird, durch Rütteln oder Schütteln, bleibt die Dispersion meist erhalten. In einem ruhenden Lack hingegen ist ein Absetzen meist nicht dauerhaft zu vermeiden. Tritt ein solcher Niederschlag auf, ist entscheidend, ob es sich um einen weichen, voluminösen Niederschlag handelt, der beispielsweise durch leichtes Rühren oder Schütteln wieder aufgebrochen werden kann, oder ob der Niederschlag so kompaktiert vorliegt, dass die zwischen den Teilchen herrschenden Kräfte nicht ohne Weiteres durch Rühren oder Schütteln aufgebrochen werden können. Ein derart kompaktiertes Druckmedium ist in jedem Fall zu vermeiden, da eine weitere Verwendung dann kaum bis gar nicht möglich ist.

[0113] Um den Niederschlag in einer weichen und voluminösen Form zu erhalten, hat sich die Zugabe der oben angeführten Rheologie-Additive als vorteilhaft erwiesen. Diese Additive werden dem Dekorlack vorzugsweise in einem Gewichtsprozentsatz von 1 bis 10, bevorzugt von 2 bis 8, weiter bevorzugt von 3 bis 5 zugesetzt. Durch die entsprechende Zusetzung dieses Additivs und weiter auch ggf. auch entsprechende begleitende Maßnahmen bei der Zuleitung des Dekorlacks zum Druckwerk ist es möglich, das Absetzverhalten der Effektpigmente zu verbessern und hierdurch auch die Teilchenflächendichte innerhalb der Effektpigmentschicht 11 sowie die Ausrichtung der Effektpigmente der der Effektpigmentschicht 11 durch entsprechendes Aufbringen der Dekorschicht gezielt einzustellen.

[0114] Weiter ist es auch möglich, dass die Effektpigmentschicht 11 neben den Effektpigmenten zusätzlich noch absorbierende anorganische und/oder organische Farbstoffe und/oder Pigmente aufweist. Vorzugsweise absorbieren diese Farbstoffe bzw. Pigmente dabei ein Teilspektrum des einfallenden sichtbaren Lichts und generieren hierdurch die Farbe des jeweiligen Farbstoffs bzw. Pigments. Weiter können der Effektpigmentschicht 11 zusätzlich noch phosphoreszierende oder fluoreszierende Pigmente und/oder Farbstoffe beigemengt werden.

[0115] Vorzugsweise ist der Anteil der absorbierenden Pigmente an der Gesamtmenge der Pigmente unter 20%, insbesondere unter 5%, weiter bevorzugt unter 1%.

[0116] Weiter hat es sich bewährt, wenn die Zusammensetzung der Effektpigmentschicht 11 derart gewählt ist, dass die Effektpigmentschicht 11 gleichzeitig die Funktion einer Kleberschicht erbringt. Hierdurch ist es möglich, auf die Kleberschicht 15 zu verzichten. Dies kann insbesondere dadurch bewirkt werden, dass als Bindemittel oder Bindemittelbestandteil der Effektpigmentschicht 11 ein Bindemittel eingesetzt wird, welches thermisch aktivierbar ist, beispielsweise über thermoplastische Eigenschaften verfügt oder durch Hitze und/oder UV-Strahlung vernetzbar ist. Es ist möglich, dass die Aktivierung insbesondere auch eine Vernetzungsreaktion in dem Bindemittel der Effektpigmentschicht 11 erzeugt bzw. anstößt. Vorzugsweise kann eine zusätzliche Aushärtung des Bindemittels der Effektpigmentschicht 11 mittels UV-Strahlung in einem zeitlich nach der Aktivierung durch Hitze stattfindenden Prozessschritt (Postcuring) erfolgen.

[0117] Als Effektpigmente werden in der Effektpigmentschicht 11 vorzugsweise transparente, plättchenförmige Interferenzschichtpigmente eingesetzt. Wie bereits oben ausgeführt, wird bei derartig transparenten Interferenzschichtpigmenten einerseits ein Teil des einfallenden Lichts vorzugsweise an mehreren Grenzflächen des Interferenzschichtpigments reflektiert und ein anderer Teil des Lichts durch das Pigment transmittiert. Der transmittierte Anteil des Lichts wird vorzugsweise sodann vom Untergrund absorbiert und/oder reflektiert. Derartige transparente Interferenzschichtpigmente weisen vorzugsweise eine Transparenz von mehr als 30%, bevorzugt von mehr als 50%, im sichtbaren Spektralbereich auf.

[0118] Eine schematische Darstellung eines derartigen Effektpigments ist beispielsweise in Fig. 4 gezeigt:
Fig. 4 zeigt ein Effektpigment 2, welches eine Interferenzschicht 22, einen Hilfsträger 20, eine erste Hilfsschicht 21 und eine zweite Hilfsschicht 23 aufweist. Weiter weist das Effektpigment 2 eine plättchenförmige Formgebung auf, wobei das Effektpigment 2 einen Durchmesser c und eine Dicke bzw. Höhe d aufweist. Die Interferenzschicht 22 weist weiter eine Schichtdicke a und der Hilfsträger 20 eine Schichtdicke b auf.

[0119] Der Hilfsträger 20 dient im Wesentlichen der Erhöhung der mechanischen Belastbarkeit des Pigments. Der Hilfsträger 20 besteht vorzugsweise aus natürlichem oder synthetischem Glimmer, Aluminiumoxid, Siliziumdioxid, Borosilikatglas oder Nickel oder Kobalt. Die Schichtdicke d des Hilfsträgers 20 liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 100 nm und 1000 nm.

[0120] Die Interferenzschicht 22 besteht vorzugsweise aus Eisenoxid, Zinksulfid, Siliciumdioxid, Titandioxid, sowohl in der Rutil- als auch in der Anatas- und Brookitmodifikation, oder Magnesiumfluorid.

[0121] Die Schichtdicke a der Interferenzschicht 22 ist vorzugsweise so gewählt, dass im sichtbaren Wellenlängenbereich Interferenzeffekte auftreten. Die optische Dicke der Interferenzschicht 22 ist hierzu vorzugsweise so gewählt, dass diese die λ/2- oder λ/4-Bedingung für eine Wellenlänge λ im Bereich des sichtbaren Lichts erfüllt.

[0122] Unter optischer Dicke ist das Produkt aus physikalischer Dicke und dem Brechungsindex der Schicht zu verstehen. Das heißt, dass Schichten mit einem höheren Brechungsindex entsprechend weniger dick sein müssen, um dieselbe optische Dicke zu erzeugen wie eine Schicht mit einem niedrigeren Brechungsindex.

[0123] Unter der λ/2- oder λ/4-Bedingung ist der Gangunterschied, das heißt die Wegdifferenz (Wegunterschied) zweier oder mehrerer kohärenter Wellen des auftreffenden Lichts zu verstehen. Diese Wegdifferenz ist entscheidend für das Auftreten von Interferenzerscheinungen. Beträgt der Gangunterschied zweier Wellen gleicher Wellenlänge λ und gleicher Amplitude genau eine halbe Wellenlänge (plus einem beliebigen ganzzahligen Vielfachen der Wellenlänge), so löschen sich die beiden Teilwellen aus. Man nennt diese Intensitätsschwächung destruktive Interferenz. Beträgt er ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge, addieren sich die Amplituden der beiden Teilwellen. In diesem Fall liegt konstruktive Interferenz vor. Bei Werten dazwischen ergibt sich eine teilweise Auslöschung.

[0124] Je nach Brechungsindex des eingesetzten Materials der Interferenzschicht 22 liegt die Schichtdicke a damit vorzugsweise in einem Bereich zwischen 50 nm und 500 nm. Durch die entsprechende Schichtdicke der Interferenzschicht wirkt das Effektpigment als Farbfilter, welches insbesondere in Abhängigkeit vom Einfallswinkel des Lichts ein vorgegebenes Farbspektrum reflektiert bzw. transmittiert. Hierdurch ergibt sich weiter auch vorzugsweise ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Farbwechsel in Abhängigkeit vom Einfallswinkel des Lichts. Dieser Farbwechsel ist bei der Wahl von Substanzen mit niedrigem Brechungsindex für die Interferenzschicht 22 besonders stark ausgeprägt, bei Substanzen mit hohem Brechungsindex dagegen nur schwach ausgeprägt.

[0125] Die optionale erste Hilfsschicht 21 dient vorzugsweise als Kristallisationshilfe, um die Metalloxid-Schicht in einer besonders vorteilhaften Kristallmodifikation zu erzeugen und kann beispielsweise aus Zinndioxid bestehen.

[0126] Die optionale zweite Hilfsschicht 23 kann vorgesehen sein, um das Effektpigment 2 vor Umwelteinflüssen zu schützen. Insbesondere stellt diese Schicht sicher, dass eine chemische und/oder physikalische Interaktion des Effektpigments mit der umgebenden Bindemittelmatrix verhindert oder minimiert wird. Weiter ist es auch möglich, dass als zweite Hilfsschicht 23 ein farbiges Metalloxid eingesetzt wird, um die Farbe des Effektpigments in geeigneter Weise zu modifizieren.

[0127] Wie bereits oben ausgeführt, ist das Effektpigment 2 vorzugsweise plättchenförmig ausgebildet. Unter "plättchenförmig" ist hierbei vorzugsweise zu verstehen, dass die Ober- und Unterseite des Effektpigments 2 annähernd parallel zueinander ausgerichtet sind. Weiter ist die Höhe bzw. Dicke d des Effektpigments 2 weiter deutlich kleiner als deren Durchmesser c. So liegt die Höhe d des Effektpigments 2 vorzugsweise bei weniger als 1 µm, wohingegen der Durchmesser c zwischen 2 µm und 200 µm, bevorzugt zwischen 5 µm und 35 µm, liegt. Neben einer scheibenförmigen Ausgestaltung der plättchenförmigen Effektpigmente, insbesondere des Effektpigments 2, ist jedoch eine beliebige andere Formgebung, insbesondere eine irreguläre Formgebung, eine eckige Formgebung oder ellipsenförmige Formgebung der plättchenförmigen Effektpigmente möglich.

[0128] Der Farbeindruck derartiger Effektpigmente beruht - im Gegensatz zu absorbierenden Pigmenten - im Wesentlichen auf Interferenzphänomenen. Diese werden durch Mehrfachreflexion an Grenzflächen der Effektpigmente bewirkt, beispielsweise der Grenzfläche an der Vorderseite und der Rückseite der Interferenzschicht 22. Hierbei ist es auch möglich, dass das Effektpigment 2 nicht nur eine Interferenzschicht 22, sondern eine gerade oder ungerade Anzahl von Interferenzschichten mit unterschiedlichem Brechungsindex aufweist, wodurch sich die Filterwirkung des Effektpigments entsprechend schmalbandiger einstellen lässt.

[0129] Durch die Wahl der Schichtdicke der Interferenzschicht 22, wie oben ausgeführt, wird ein Teil des einstrahlten weißen Lichts, welches alle Wellenlängen des sichtbaren Spektrums beinhaltet, durch destruktive Interferenz ausgelöscht, und ein anderer Teil durch konstruktive Interferenz verstärkt, wodurch in Reflexion ein entsprechender Farbeindruck entsteht. In Transmission entsteht weiter dann ein entsprechender, hierzu komplementärer Farbeindruck.

[0130] Dadurch, dass die Effektpigmente der Effektpigmentschicht 11 als transparente Effektpigmente ausgebildet sind, kann ein Großteil des eingestrahlten Spektrums durch die jeweiligen Effektpigmente hindurch transmittiert und mit dem Hintergrund oder auch benachbarten Effektpigmenten der Effektpigmentschicht wechselwirken. Weiter wird hierdurch auch sichergestellt, dass auch bei Überlappung der Rasterpunkt auf dem Substrat eine optische Überlagerung der von den Effektpigmenten unterschiedlicher Rasterpunkte bereitgestellten optischen Effekte eintritt.

[0131] Um diesen Effekt zu gewährleisten, ist es weiter auch vorteilhaft, dass auch das Bindemittel der Effektpigmentschicht 11 derartig gewählt wird, dass es im sichtbaren Wellenlängenbereich transparent oder weitgehend transparent ist, und insbesondere im sichtbaren Wellenlängenbereich eine Transmissivität von mehr als 30%, weiter bevorzugt von mehr als 50%, weiter bevorzugt von mehr als 80% besitzt, bezogen auf eine Ausbildung in der Schichtdicke der Effektpigmentschicht 11.

[0132] Die Größenverteilung der Effektpigmente ist vorzugsweise so gewählt, dass die Effektpigmente eine laterale Ausdehnung zwischen etwa 1 µm bis 35 µm bezogen auf die längste Ausdehnung des Effektpigments aufweisen. Weiter hat sich gezeigt, dass, wie bereits oben ausgeführt, dass der Dx-Wert der Verteiler eine weitere wichtige Größe ist, wobei x für den prozentualen Anteil der Teilchen steht, die kleiner sind als der angegebene Wert. Der bevorzugte Bereich der Teilchen liegt insbesondere bei D90 ≤ 35 µm, D50 < 20 µm, D10 < 12 µm. Dies bedeutet, dass nur ein sehr geringer Anteil der Effektpigmente größer als 35 µm ist, während 40% im mittleren Bereich zwischen 12 µm und 20 µm liegen. Hierdurch wird ein besonders guter Kompromiss zwischen Glanz und Deckungsvermögen der Effektpigmentschicht 11 sowie eine ausreichende Applizierbarkeit der Rasterpunkte mittels eines Thermotransferdruckkopfes ermöglicht.

[0133] Als Effektpigmente können beispielsweise die unter dem Markennamen Iriodin, Spectraval oder Pyrisma von der Firma Merck angebotenen Effektpigmente eingesetzt werden.

[0134] Für die Herstellung der Echtfarbenbilder können mehrere Thermotransferfolien, oder auch lediglich eine speziell ausgestaltete Thermotransferfolie eingesetzt werden.

[0135] Die eingesetzten Thermotransferfolien können hierbei grundsätzlich zum einen so ausgebildet sein, dass diese einen oder mehrere erste Bereiche aufweisen, welche erste Effektpigmente umfassen. Der erste Bereich kann bevorzugt zumindest 90% der Fläche der Effektpigmentschicht der Thermotransferfolien- und/oder der Fläche der Trägerfolie umfassen oder auch vollflächig die gesamte Fläche der Effektpigmentschicht der Trägerfolie umfassen.

[0136] Ein derartiges Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 gezeigt:
Fig. 2 zeigt beispielhaft mehrere Thermotransferfolien, nämlich eine erste Thermotransferfolie 1a, eine zweite Thermotransferfolie 1b und eine dritte Thermotransferfolie 1c. Die Thermotransferfolien 1a, 1b und 1c sind, wie bezüglich des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 dargelegt, ausgebildet und weisen jeweils eine Effektpigmentschicht 11 mit ersten, zweiten bzw. dritten Effektpigmenten 211, 212 bzw. 213 auf. Die Vorschubrichtung 100 der Thermotransferfolien 1a, 1b, 1c ist durch einen Pfeil gekennzeichnet, welcher vorzugsweise auch die Richtung der Längserstreckung der Thermotransferfolien 1a, 1b, 1c bereitstellt.

[0137] Die Effektpigmentschicht 11 der Thermotransferfolie 1a ist hier über die gesamte Fläche oder zumindest 90% der Fläche der Effektpigmentschicht 11 bzw. der Trägerfolie 12 gleichartig ausgebildet und bildet in diesem Bereich beispielsweise einen ersten Bereich 111 aus, welcher die ersten Effektpigmente 211 umfasst. Die Thermotransferfolien 1b und 1c sind entsprechend ausgebildet, so dass deren Effektpigmentschicht 11 einen zweiten Bereich 112 bzw. einen dritten Bereich 113 ausbildet, in dem die zweiten Effektpigmente 212 bzw. dritten Effektpigmente 213 vorgesehen sind.

[0138] Im einfachsten Fall weist somit die Effektpigmentschicht 11 der Thermotransferfolie 1a lediglich eine Art von Farbpigmenten, nämlich die ersten Effektpigmente 211 auf. Die zweite Thermotransferfolie 1b weist lediglich ebenfalls nur eine einzige Art von Effektpigmenten, nämlich die zweiten Effektpigmente 212 auf. Die Thermotransferfolie 1c weist im einfachsten Fall ebenfalls lediglich eine Art von Effektpigmenten, nämlich die Effektpigmente 213 auf.

[0139] Die ersten Effektpigmente 211, zweiten Effektpigmente 212 und dritten Effektpigmente 213 unterscheiden sich bevorzugt bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere bezüglich ihrer Farbwirkung und/oder Ausrichtung. In einer bevorzugten Ausführung werden so beispielsweise die ersten Effektpigmente 211 von Interferenzpigmenten mit rötlichem Farbeindruck, die zweiten Effektpigmente 212 von Interferenzpigmenten mit grünlichem Farbeindruck und die dritten Effektpigmente 213 von Interferenzpigmenten mit bläulichem Farbeindruck gebildet.

[0140] Weiter ist es auch möglich, dass die Bereiche 111, 112 und 113 jeweils nicht nur ein Effektpigment, sondern eine Mischung von zwei oder mehreren verschiedenen Effektpigmenten umfassen und damit die Effektpigmentschichten der Thermotransferfolie 1a, 1b und 1c jeweils eine Mischung aus zwei oder mehreren Effektpigmenten enthalten. Die Mischung der entsprechenden Effektpigmente ist hier vorzugsweise so gewählt, dass die Bereiche 111, 112 und 113 sich bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere bezüglich ihrer Farbwirkung unterscheiden. So kann beispielsweise die jeweilige Mischung der Effektpigmente in den Bereichen 111, 112 und 113 so gewählt werden, dass die Bereiche 111 einen roten Farbeindruck, die Bereiche 112 einen grünen Farbeindruck und die Bereiche 113 einen blauen Farbeindruck in einer jeweils vorgegebenen Betrachtungs-/Beleuchtungssituation generiert.

[0141] Weiter ist es auch möglich, dass eine Thermotransferfolie nicht lediglich einen Bereich, sondern mehrere der oben dargestellten Bereiche umfasst und damit mehrere Bereiche mit jeweils einer unterschiedlichen optischen Wirkung umfasst.

[0142] So zeigt beispielsweise das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 einen Ausschnitt aus einer Thermotransferfolie 1d, welche wie die Thermotransferfolie nach Fig. 1 aufgebaut ist. Diese Transferfolie weist hierbei jeweils mehrere erste Bereiche 111, zweite Bereiche 112, dritte Bereiche 113 auf, welche insbesondere in iterativer Anordnung auf der Thermotransferfolie 1d vorgesehen sind. In jedem der Bereiche 111, 112 und 113 wird durch die Effektpigmentschicht eine entsprechend zugeordnete optische Wirkung generiert, wobei sich die optische Wirkung der ersten Bereiche 111 von der der zweiten Bereiche 112 und der dritten Bereiche 113 unterscheidet. Entsprechend ist die Effektpigmentschicht 11 in den Bereichen 111, 112 und 113 wechselseitig unterschiedlich ausgebildet. Die Vorschubrichtung 100 der Thermotransferfolie 1d, ist durch einen Pfeil gekennzeichnet, welcher vorzugsweise auch die Richtung der Längserstreckung der Thermotransferfolie 1d bereitstellt.

[0143] Dies wurde vorzugsweise dadurch erzielt, dass in den Bereichen 111, 112 und 113 jeweils unterschiedliche Effektpigmente und/oder unterschiedliche Mischungen von Effektpigmenten vorgesehen sind.

[0144] Durch den Einsatz unterschiedlicher Effektpigmente oder unterschiedlicher Mischungen von Effektpigmenten in den Bereichen 111, 112 und 113 wird insbesondere eine unterschiedliche optische Farbwirkung der Effektpigmentschicht in diesen Bereichen bewirkt, wie bereits oben anhand von Fig. 2 erläutert.

[0145] Weiter ist es auch möglich, dass sich die Teilchenflächendichte der Effektpigmente in den Bereichen 111, 112 und 113 unterscheidet und/oder dass die Ausrichtung der Effektpigmente in den Bereichen 111, 112 und 113 unterschiedlich gewählt ist.

[0146] Insbesondere durch die unterschiedliche Ausrichtung der Effektpigmente in den Bereichen 111, 112 und 113 lassen sich weiter interessante optische Effekte in dem mit der Thermotransferfolie 1d oder den Thermotransferfolien 1a, 1b und 1c herstellten Echtfarbenbild erzielen:
So ist es beispielsweise möglich, dass sich die Ausrichtung der Effektpigmente in den Bereichen 111, 112 und 113 dadurch unterscheidet, dass die Ausrichtung jeweils einen unterschiedlichen Winkel zu der von der Thermotransferfolie aufgespannten Ebene aufweist oder die mittlere Ausrichtung der Effektpigmente einen entsprechend unterschiedlichen Winkel aufweist. Dies kann dazu führen, dass die Effektpigmente über ein entsprechend unterschiedliches optisch variables Erscheinungsbild verfügen, und so beispielsweise spezielle Farbwirkungen und/oder andere optische Effekte in unterschiedlichen Raumbereichen für den Betrachter sichtbar machen.

[0147] Weiter ist es auch möglich, dass die Ausrichtung der Effektpigmente eine unterschiedliche statistische Verteilung um eine mittlere Ausrichtung in den Bereichen 111, 112 und 113 aufweist. Hierdurch wird erreicht, dass sich beispielsweise der Raumwinkelbereich, in dem die jeweiligen Farbeffekte sichtbar sind, unterscheidet. Weiter können durch eine entsprechend gewählte statistische Verteilung einerseits spezielle Glitzereffekte und Ähnliches und durch eine entsprechend parallele Ausrichtung andererseits intensive Farbkippeffekte in den Bereichen 111, 112 und 113 generiert werden.

[0148] Die unterschiedliche Ausrichtung der Effektpigmente in den Bereichen 111, 112 und 113 kann hier durch entsprechendes Aufbringen dieser Teilbereiche mittels unterschiedlicher Druckwerke und weiter ggf. durch entsprechende Beeinflussung der Ausrichtung der Effektpigmente mittels mechanischer Werkzeuge, insbesondere Prägewerkzeuge und/oder mittels elektrischer und/oder magnetischer Felder bewirkt werden, die während des Druckvorgangs oder während der Aushärtung des Dekorlacks auf der Trägerfolie entsprechend angelegt werden.

[0149] Die Figur 3a zeigt eine Effektpigmentschicht 11 mit einer Schichtdicke e umfassend ein Effektpigment 2 mit einer Effektpigmentgröße c oder einem größten Durchmesser c. Das Effektpigment 2 ist um einen Winkel α gegenüber die durch die Effektpigmentschicht aufgespannten Fläche oder Ebene gekippt angeordnet. Dabei liegt das Effektpigment 2 jeweils an der ersten Oberfläche der Effektpigmentschicht 11a und der zweiten Oberfläche der Effektpigmentschicht 11b an. Der Abstand zwischen der ersten Oberfläche der Effektpigmentschicht 11a und der zweiten Oberfläche der Effektpigmentschicht 11b entspricht vorzugsweise der Schichtdicke e der Effektpigmentschicht 11. Der Winkel γ entspricht dem Winkel zwischen der durch die Effektpigmentschicht 11 aufgespannten Oberfläche und der Normalen auf der durch die Effektpigmentschicht 11 aufgespannten Oberfläche.

[0150] Bei Verwendung von Effektpigmenten mit Effektpigmentgrößen von 1 µm bis 35 µm liegt der D90-Wert (90%-Quantil) der entsprechenden Effektpigmentgrößenverteilung beispielsweise zwischen 26 µm und 32 µm, liegt der Dso-Wert (50%-Quantil) zwischen 14 µm und 19 µm und liegt der D10-Wert (10%-Quantil) zwischen 7 µm und 11 µm. Vorzugsweise liegt der größte Teil der Effektpigmentgrößen zwischen 10 µm und 30 µm. Die Schichtdicke der Lackschicht e, insbesondere der trockenen Lackschicht, liegt beispielsweise zwischen 2 µm und 5 µm. Vorzugsweise ist abhängig von den Effektpigmentgrößen eine Orientierung der Effektpigmente parallel zu der durch das Substrat aufgespannten Fläche vorgegeben, falls die Schichtdicke der Lackschicht e kleiner oder kleiner gleich der Effektpigmentgrößen der Effekpigmente ist.

[0151] Der Winkel α ergibt sich aus dem Sinussatz mit



[0152] Der Winkel α beträgt beispielsweise maximal 3,8°, falls der Winkel γ = 90°, die Schichtdicke e = 2 µm und die Effektpigmentgröße c = 30 µm betragen. Der Winkel α beträgt beispielsweise maximal 9,6°, falls der Winkel γ = 90°, die Schichtdicke e = 5 µm und die Effektpigmentgröße c = 30 µm betragen. Der Winkel α beträgt beispielsweise maximal 11,5°, falls der Winkel γ = 90°, die Schichtdicke e = 2 µm und die Effektpigmentgröße c = 10 µm betragen. Der Winkel α beträgt beispielsweise maximal 30°, falls der Winkel γ = 90°, die Schichtdicke e = 5 µm und die Effektpigmentgröße c = 10 µm betragen.

[0153] Der maximale Winkel α kann ein Maß für die Verkippung eines oder mehrerer Effektpigmente 2 enthalten in einer Effektpigmentschicht 11 bereitstellen. Dabei ist die maximal mögliche Verkippung der jeweiligen Effektpigmente 2 durch die Schichtdicke e der Effektpigmentschicht 11 und/oder der Effektpigmentgröße c beschränkt.

[0154] Die Ausrichtung der Effektpigmente 2 in der Effektpigmentschicht 11 erfolgt statistisch und der maximale Wert des Winkels α gibt vorzugsweise die maximale Desorientierung eines einzelnen Pigments entlang einer Raumachse an. Durch den Einfluss benachbarter Pigmente kann dieser Wert weiter absinken.

[0155] Eine nahezu planparallele Ausrichtung, insbesondere eine planparallele Ausrichtung, der Effektpigmente 2 parallel zu der durch die Effektpigmentschicht 11 aufgespannten Oberfläche ist bevorzugt. Eine nahezu planparallele oder planparallele Ausrichtung der Effektpigmente 2 in der Effektpigmentschicht 11 ist vorteilhaft für eine möglichst fotorealistische Wiedergabe von Bildern, wobei eine blickwinkelabhängige Änderung des Farbeindrucks beim Betrachter insbesondere vermieden wird.

[0156] Die Ausrichtung der Effektpigmente 2 in der Effektpigmentschicht 11 kann durch den Produktionsprozess mit vorbestimmten Parametern, die Verwendung von vorbestimmten Substraten in Kombination mit einer möglichst dünnen Effektpigmentschicht 11 besonders vorteilhaft vorgeben werden.

[0157] Vorzugsweise weisen 90% der Effektpigmente 2 einen Winkel α von kleiner als 10° auf und/oder 50% der Effektpigmente 2 einen Winkel α von kleiner als 5° auf.

[0158] Weiter ist es auch möglich, dass die bei dem Verfahren zur Herstellung des Echtfarbenbildes eingesetzten Thermotransferfolien sowohl die in Fig. 2 gezeigten Thermotransferfolien als auch Thermotransferfolien nach Fig. 3 umfassen, und dass weiter auch die in Fig. 2 gezeigten Thermotransferfolien bereichsweise eine unterschiedliche Ausrichtung oder Teilchenflächendichte wie bei der Thermotransferfolie nach Fig. 3 beschrieben aufweisen.

[0159] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Teilchenflächendichte der Effektpigmente in den jeweiligen Bereich 111, 112, 113 über die Fläche des jeweiligen Bereichs gesehen im Wesentlichen konstant ist. Insbesondere ist hierzu bevorzugt, dass die Standardabweichung der Teilchenflächendichte über die Fläche dieser jeweiligen Bereiche weniger als 30%, bevorzugt weniger als 20% weiter bevorzugt als weniger 10% ist. Dies gilt weiter entsprechend für die Ausrichtung der Effektpigmente in dem jeweiligen Bereich 111, 112 und 113 und/oder bezüglich der Verteilung der Ausrichtung der Effektpigmente in den Bereichen 111, 112 und 113. Hierdurch wird sichergestellt, dass in den jeweiligen Bereichen 111, 112 und 113 jeweils ein gleichartiger, konstanter optischer Eindruck generiert wird und hierdurch die bereits oben dargelegten Vorteile bei dem Verfahren erzielt werden.

[0160] Die wie oben insbesondere nach den Figuren Fig. 1 bis Fig. 4 ausgebildeten Thermotransferfolien werden bevorzugt zur Herstellung eines Echtfarbenbilds eingesetzt. Hierbei werden mittels eines Thermotransferdruckkopfes als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen der Effektpigmentschicht der Thermotransferfolie oder mittels einem oder mehrerer Thermotransferdruckköpfe als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen von Effektpigmentschichten zwei oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien auf die Oberfläche eines Substrats zur Ausbildung des Echtfarbenbildes appliziert. So werden beispielsweise eine oder mehrere der Transferfolien 1a, 1b, 1c und 1d unter Einsatz eines Thermotransferdruckers, welcher einen oder mehrere Thermotransferdruckköpfe aufweist, verwendet, das Echtfarbenbild herzustellen.

[0161] Der prinzipielle Aufbau eines hierzu verwendbaren Thermotransferdruckers ist beispielhaft in Fig. 6 gezeigt.

[0162] Fig. 6 zeigt den Thermotransferdrucker 3 mit dem Thermotransferdruckkopf 35, dem Heizelement 35a, der Gegendruckrolle 36, der Thermotransferfolienaufwicklung 37, der Umlenkrolle 34 und der Thermotransferfolienabwicklung 32. Weiter ist in Fig. 6 die Thermotransferfolie 1 gezeigt, welche von der Thermotransferfolienabwicklung 32 abgewickelt wird und über die Umlenkrolle 34 dem Druckkopf 35 zugeführt wird, und sodann auf der Thermotransferfolienaufwicklung 37 wieder aufgewickelt wird. Weiter zeigt Fig. 6 ein Substrat 31. Das Substrat 31 wird von der Substratabwicklung 30 abgewickelt und sodann dem Spalt zwischen Gegendruckrolle 36 und Druckkopf 35 bzw. Heizelement 35a zugeführt. Die Thermotransferfolienabwicklung 32, die Thermotransferfolienaufwicklung 37, die Gegendruckrolle 36 und/oder die Substratabwicklung 30 sowie der Druckkopf 35 werden von einer nicht in Fig. 6 gezeigten Steuereinrichtung derart angesteuert, dass mittels des Druckkopfes 35 bzw. des Heizelements 35a als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen der Effektpigmentschicht 11 der Thermotransferfolie 1 auf die dem Druckkopf 35 zugewandte Oberfläche des Substrats 31 transferiert werden.

[0163] Der Druckkopf 35 ist vorzugsweise als "flat head" Druckkopf ausgebildet. Hierbei befindet sich die Position von Heizelementen 35a (Thermoelemente) des Druckkopfes 35, an der die Applikation der Teilflächen der Effektpigmentschicht auf das Substrat 31 erfolgt, vorzugsweise zwischen 5 mm bis 10 mm vom Rand einer insbesondere keramischen Trägerplatte entfernt. Die Heizelemente 35a sind dabei insbesondere als Heizleiste ausgebildet, auf der die Heizelemente 35a in einer Linie dicht nebeneinander angeordnet sind. Die Trägerfolie 12 der Thermotransferfolie 1 mit der nicht applizierten restlichen Effektpigmentschicht 11 wird vorzugsweise über eine noch zusätzliche, in Fig. 6 nicht gezeigtes zusätzliches Umlenkblech und/oder eine zusätzliche Walze vom Substrat 36 nach oben weggeführt. Die Trennung zwischen der Trägerfolie 12 und dem Substrat 31 erfolgt mit einer gewissen zeitlichen und räumlichen Verzögerung nach Abgabe der Wärme über den Druckkopf 35. Die zeitliche und räumliche Verzögerung kann vorteilhaft sein, damit die applizierte Effektpigmentschicht 11 auf dem Substrat 31 innerhalb dieser Zeitspanne eine größere Haftung aufbauen kann und erst danach die Trägerfolie 12 von der applizierten Effektpigmentschicht 11 abgezogen wird.

[0164] Weiter ist es möglich, dass der Thermotransferdrucker ein "near-edge"-Thermotransferdruckverfahren einsetzt. Bei diesem Druckverfahren befindet sich die Position der Heizelementen 35a (Thermoelemente) des Druckkopfes 35 ganz nah am Rand der Trägerplatte. Die Heizelemente 35a sind auch hier insbesondere als Heizleiste ausgebildet, auf der die Heizelemente 35a in einer Linie dicht nebeneinander angeordnet sind. Die Trägerfolie 12 der Thermotransferfolie 1 mit der nicht applizierten restlichen Effektpigmentschicht 11 wird ohne zusätzliche Umlenkung im scharfen Winkel nach oben vom Substrat 31 weggeführt, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist. Die Trennung der Trägerfolie 12 vom Substrat 31 erfolgt daher unmittelbar nach der Übertragung der Teilflächen der Effektpigmentschicht 11 von der Trägerfolie 12 auf das Substrat 31 mittels der partiellen Erwärmung der Thermotransferfolie 1 durch den Druckkopf 35. Vorteilhaft in dieser Variante ist, dass sich hierdurch höhere Druckgeschwindigkeiten erreichen lassen.

[0165] Die Schichten der Thermotransferfolie 1, insbesondere die Effektpigmentschicht 11 und die optional vorgesehene Ablöseschicht 13 bzw. Kleberschicht 15 sind hierbei bezüglich der Zwischenschichthaftung bzw. Haftkraft zum Substrat 31 bevorzugt wie folgt eingestellt:
Durch die partielle Erwärmung der Thermotransferfolie 1 durch die Heizelemente 35a des beim jeweiligen Verfahren eingesetzten Druckkopfs 35 wird eine Änderung des Verhaltens dieses Schichtsystems bewirkt: In den Bereichen, in welchen die mit dem Substrat 31 in Kontakt stehende Transferfolie 1 nicht von den Heizelementen 35a des Druckkopfs 35 erwärmt wird, ist die Zwischenschichthaftung zwischen der Effektpigmentschicht 11 und der Trägerfolie 12 höher als die Haftkraft zwischen der Effektpigmentschicht 11 und dem Substrat 31. In den Bereichen, in welchen die mit dem Substrat 31 in Kontakt stehende Thermotransferfolie 1 von den Heizelementen 35a des Druckkopfs 35 erwärmt wird, wird durch entsprechende Aktivität der thermoaktivierbaren Kleberschicht 15 und/oder der thermoaktivierbaren Effektpigmentschicht 11 eine Erhöhung der Haftkraft zwischen der Effektpigmentschicht 11 und dem Substrat 31 bewirkt, und gegebenenfalls eine Verringerung der Haftkraft zwischen der Effektpigmentschicht 11 und der Trägerfolie 12 durch verringerte Haftkraft dieser beiden Schichten zueinander bewirkt, beispielsweise durch Aufschmelzen der Ablöseschicht 13.

[0166] Die Erhöhung der Haftkraft zwischen der Effektpigmentschicht 11 und dem Substrat 31 wird hier derart eingestellt, dass in diesen Bereichen die Haftkraft zwischen der Effektpigmentschicht 11 und dem Substrat 31 höher als zwischen der Effektpigmentschicht 11 und der Trägerfolie 12 ist. Auf diese Weise werden die mittels der Heizelemente 35a des Druckkopfs 35 mit Wärme beaufschlagten Teilflächen der Effektpigmentschicht 11 auf das Substrat 31 appliziert. Hierbei ist es auch möglich, dass die Effektpigmentschicht und/oder die Kleberschicht 15 kurzzeitig aufschmelzen und damit eine besonders innige Verbindung mit dem Substrat 31 eingehen können.

[0167] Durch Einstellung der Haftkraft der Schichten der Thermotransferfolie 1, wie oben beschrieben, wird hierdurch weiter bewirkt, dass beim Abziehen der Thermotransferfolie 1 vom Substrat 31 die durch die Heizelementen 35a des Druckkopfs 35 erwärmten Teilflächen der Effektpigmentschicht 11 auf dem Substrat 31 verbleiben und die übrigen Teilflächen der Effektpigmentschicht 11 mit der Trägerfolie 12 vom Substrat 31 abgelöst werden.

[0168] Wie bereits oben ausgeführt, kann der Thermotransferdrucker 3 nicht nur einen Druckkopf 35, sondern auch mehrere Druckköpfe 35 aufweisen. Hierbei ist es auch möglich, dass jedem dieser mehreren Druckköpfe 35 eine Thermotransferfolie von mehreren verwendeten Thermotransferfolien zugeordnet ist, oder auch mehreren Druckköpfen 35 die gleiche Thermotransferfolie zugeführt wird.

[0169] Diese ein oder mehreren Druckköpfe 35 die Zuführung der ein oder mehreren Thermotransferfolien 1 sowie die Zuführung des Substrats 31 wird hierbei in Abhängigkeit von den eingesetzten Thermotransferfolien sowie dem herzustellenden Echtfarbenbild vorzugsweise wie folgt beschrieben gesteuert:
Bei der Druckvorbereitung wird die Druckvorlage, bei der es sich, wie oben dargestellt, vorzugsweise um ein ein- oder mehrfarbiges als Echtfarbenbild darzustellendes Motiv handelt, zunächst in seine Farbkanäle zerlegt.

[0170] Wie bereits oben dargelegt, orientieren sich die Farbkanäle an den zur Herstellung des Echtfarbenbildes verwendeten ein oder mehreren Thermotransferfolien. So wird vorzugsweise jedem der zur Verfügung stehenden Bereiche der ein oder mehreren Transferfolien, welche über eine unterschiedliche optische Wirkung verfügen, ein Farbkanal zugeordnet.

[0171] Diese Farbkanäle können damit sowohl Farbkanäle eines üblichen Farbmodells darstellen, beispielsweise RGB, also einen roten Farbkanal, einen grünen Farbkanal und einen blauen Farbkanal. Dadurch werden von dem jeweiligen Bereich der Thermotransferfolie durch die dort vorgesehenen Effektpigmente die jeweilige Farbe des jeweiligen Farbkanals generiert.

[0172] Weiter es jedoch auch möglich und vorteilhaft, hier entsprechende Farbkanäle zu definieren und vorzusehen, die die optische Farbwirkung in einem vordefinierten Betrachtungswinkelbereich oder zusätzliche optische Effekte neben der Farbwirkung berücksichtigen, beispielsweise Glitzereffekte usw. So können beispielsweise ein- und derselben Farbe mehrere Farbkanäle zugeordnet sein, beispielsweise ein erster Farbkanal bezüglich einer entsprechenden Farbwirkung in einem ersten Betrachtungswinkelbereich, ein zweiter Farbkanal bezüglich derselben Farbwirkung in einem anderen Betrachtungswinkelbereich, und ein dritter Farbkanal mit einer entsprechenden Farbwirkung, jedoch überlagert beispielsweise von einem Glitzereffekt, ebenfalls in einem speziellen Betrachtungswinkelbereich.

[0173] Die entsprechende Zerlegung des Motivs in die Farbkanäle kann hierbei basierend auch auf weitere Informationen zu den gewünschten optisch variablen Effekten des Motivs oder auch basierend gegebenenfalls auf einer dreidimensionalen Darstellung des Motivs basieren.

[0174] Für jeden der Farbkanäle wird in der digitalen Vorlage des Motivs und den gegebenenfalls weiter zur Verfügung stehenden Informationen ein zugeordnetes Graustufenbild bestimmt. In einem bevorzugten Fall liegen damit ein erstes Graustufenbild für einen roten Farbkanal, ein zweites Graustufenbild für einen grünen Farbkanal, und ein drittes Graustufenbild für einen blauen Farbkanal vor.

[0175] Die jeweiligen Graustufenbilder werden sodann mittels entsprechender Algorithmen und Berechnungsmethoden, beispielsweise mit Hilfe eines speziell dafür ausgebildeten RIP (RIP = Raster Image Processors) in ein jeweiliges Rasterbild, bestehend aus einer Vielzahl von Rasterpunkten umgewandelt. Die Größe dieser Rasterpunkte entspricht vorzugsweise der Größe der Einzelpixel, welche von dem eingesetzten Druckkopf aufgelöst werden können. Ein derartiges Rasterbild kann beispielsweise aus einem binären schwarz-weiß-Bitmap bestehen.

[0176] Bei dieser Umwandlung wird das Graustufenbild vorzugsweise in Rasterzellen unterteilt. Jede Rasterzelle umfasst eine bestimmte Anzahl binärer Pixel, nämlich die Rasterpunkte. Durch die in der jeweiligen Rasterzelle vorgesehenen Rasterpunkte wird die Graustufe bzw. Farbstufe des jeweiligen Farbkanals simuliert.

[0177] Die Umwandlung des Graustufenbilds in das jeweilige Rasterbild kann hierbei mittels verschiedener Rastermethoden realisiert werden.

[0178] Beispielsweise werden mit der amplitudenmodulierten Rasterung mit Rasterzellen in festgelegter Größe und mit einer festgelegten Rasterweite, d. h. Periode, aufeinanderfolgende Rasterzellen gerastert. Die einzelnen Rasterpunkte umfassen somit ein oder mehrere der von dem Druckkopf 35 umsetzbaren Einzelpixel. Innerhalb der Rasterzelle wird mittels einer variablen Größe der einzelnen Rasterpunkte die jeweilige Graustufe simuliert. Die Rasterpunkte werden in ihrer Größe variiert und können auch unterschiedliche Formen (beispielsweise Punktform, Rautenform, Kreuzform) aufweisen. Durch die Größe der Raster wird so die Flächenbelegung durch die Rasterpunkte innerhalb der Rasterzellen und damit die Farbabstufung bzw. Grauabstufung der Raster festgelegt.

[0179] Eine andere Methode ist die frequenzmodulierte Rasterung mit fest vorgegebenen Rasterpunktgrößen, jedoch variierendem Abstand der Rasterpunkte in x- und y-Richtung und/oder in Vorschubrichtung und senkrecht zur Vorschubrichtung des Substrats. Vorzugsweise entspricht hierbei die Größe der Rasterpunkte der Größe der von dem Druckkopf 35 umsetzbaren Einzelpixel. Hier ergibt sich vorzugsweise eine quasi zufällige Verteilung der Abstände zwischen den Rasterpunkten, weshalb diese Rasterung auch als stochastische Rasterung bezeichnet werden kann.

[0180] Bei der Festlegung der Parameter der Rasterung ist zum einen abzuwägen, welche Feinheit die Darstellung haben soll, insbesondere für feine Bilddetails nötig ist, und andererseits wie abgestuft die jeweilige Farbe darstellt sein soll. Je feiner die Rasterweite gewählt wird, desto besser ist die Darstellung von feinen Bilddetails. Je feiner die Rasterweite gewählt wird, desto kleiner sind aber auch die erzeugten Rasterzellen und desto weniger Pixel zur Variation der Rasterpunkte sind in der jeweiligen Rasterzelle verfügbar. Da innerhalb der jeweiligen Rasterzelle die jeweilige Graustufe bzw. Farbabstufung des Farbkanals simuliert werden soll, ist es vorteilhaft, dass möglichst viele Pixel zur Simulation möglichst vieler, feiner Grauabstufungen zur Verfügung stehen. Je weniger Pixel in der Rasterzelle enthalten sind, desto weniger Farbabstufungen können auch in der Rasterzelle simuliert werden. Je weniger Farbabstufungen zur Verfügung stehen, desto weniger realistisch bzw. natürlich wirkt das Echtfarbenbild, insbesondere durch Tontrennungseffekte (sogenannte Posterisierung oder Posteration).

[0181] Soll das Echtfarbenbild beispielsweise mit einer Auflösung von 300 dpi (dpi = dots per inch, Pixel pro Zoll) ausgeführt werden, hat es sich bewährt, die Rasterung der Farbkanäle jeweils mit einer Rasterweite von 35 Ipi bis 70 Ipi (Ipi = lines per inch, Linien pro Zoll), insbesondere amplitudenmoduliert, durchzuführen. Dadurch ergeben sich Rasterzellen mit Größen zwischen 8 x 8 Pixel (35 Ipi) und ca. 4 x 4 Pixeln (70Ipi). Mit 8 x 8 Pixeln können 64 Grauabstufungen pro Farbkanal dargestellt werden. Mit 4 x 4 Pixeln pro Farbkanal können 16 Farbabstufungen pro Farbkanal dargestellt werden.

[0182] In Fig. 8 ist nun ein Ausschnitt aus einem Rasterbild verdeutlicht, welches mittels des oben dargelegten Verfahrens der amplitudenmodulierten Rasterung aus einer Fläche mit 50%-iger Grauabstufung bzw. Farbabstufung für einen der Farbkanäle bestimmt worden ist:
So zeigt eine Darstellung 5 einen derartigen Flächenausschnitt des Rasterbilds, eine Darstellung 50 einen um 500 % vergrößerten Ausschnitt der Darstellung 5 und eine Darstellung 500 einen nochmals um 500 % vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung 5 mit der Darstellung einer einzelnen Rasterzelle 502. Dies basierend auf den oben angeführten Beispielen mit einer Rasterweite von 70 Ipi. Die Darstellung 500 verdeutlicht hier beispielhaft die Rasterzelle 502, welche 4 x 4 Pixel umfasst und den Rasterpunkt 501 aufweist, der von der Fläche der in Weiß gestalteten Pixel gebildet wird.

[0183] Fig. 9 verdeutlicht den entsprechenden Ausschnitt aus dem Rasterbild für die oben dargelegte Rasterweite von 35 Ipi. Die Darstellung 5 zeigt den Ausschnitt aus dem Rasterbild. Die Darstellung 50 einen um 500 % vergrößerten Ausschnitt und die Darstellung 500 einen hieraus nochmals um 500 % vergrößerten Ausschnitt mit der Rasterzelle 502, welche 8 x 8 Pixel umfasst, und den Rasterpunkt 501 aufweist.

[0184] Weiter ist es auch möglich, andere Rastermethoden für die Bestimmung des Rasterbilds einzusetzen. So kann beispielsweise eine frequenzmodulierte Rasterung eingesetzt werden, welche keine festen Rasterzellen aufweist. In diesem Fall folgt die Rasterung nur auf Basis der Druckauflösung 300 dpi mit entsprechend freier Positionierung der Einzelpixel bzw. Rasterpunkte.

[0185] Fig. 7 zeigt beispielhaft eine Darstellung 4 eines derartigen, mit einem mittels frequenzmodulierter Rasterung, auch "diffusion dither" genannt, gerasterten Ausschnitts eines Rasterbilds entsprechend einer Grauabstufung bzw. Farbabstufung von 50%. Die Darstellung 40 einen um 500 % vergrößerten Ausschnitt hieraus, mit den einzelnen Rasterpunkten bzw. einzelnen Pixeln 501.

[0186] Eine Auflösung von 600 x 600 dpi entspricht insbesondere einer Pixelgröße von 42 µm x 42 µm und eine Auflösung von 300 x 300 dpi entspricht insbesondere einer Pixelgröße von 84 µm x 84 µm. Liegt der mittlere größte Durchmesser der Effektpigmente beispielsweise zwischen 1 µm bis 35 µm, dann ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass innerhalb eines Pixels mehrere Effektpigmente teilweise oder vollständig sowie übereinander und/oder nebeneinander angeordnet sein können, um einen möglichst brillanten optischen Effekt pro Pixel (und damit pro Farbkanal) zu erzeugen. Je kleiner die verwendeten Effektpigmente sind, umso mehr Effektpigmente können insbesondere innerhalb eines Pixels angeordnet sein und umso geringer ist vorzugsweise der erzeugbare typische Perlglanzeffekt. Je größer die Effektpigmente sind, umso stärker ist insbesondere der Perlglanzeffekt und umso weniger Effektpigmente können vorzugsweise innerhalb eines Pixels angeordnet sein. Beispielsweise können innerhalb eines Pixels etwa 1 bis etwa 7000 Effektpigmente, bevorzugt etwa 10 bis etwa 1000 Effektpigmente, besonders bevorzugt etwa 10 bis etwa 500 Effektpigmente teilweise oder vollständig sowie übereinander und/oder nebeneinander angeordnet sein.

[0187] Für die Erzeugung des Echtfarbenbildes auf dem Substrat aus dem Rasterbild der Farbkanäle müssen die Farbkanäle durch entsprechendes Applizieren der Rasterpunkte auf dem Substrat so miteinander kombiniert werden, dass durch additive und/oder subtraktive Farbmischung der Rasterpunkte das Echtfarbenbild entsteht und insbesondere das ausgewählte Echtfarbenbild bzw. Motiv entsteht. Dies wird dadurch realisiert, dass die Druckköpfe bzw. Vorschubeinrichtung derart angesteuert werden, dass die den Farbkanälen zugeordneten Rasterbilder und damit Rasterpunkte entsprechend registergenau zueinander auf das Substrat appliziert werden. Derart, dass eine entsprechend lokale Farbmischung erfolgen kann.

[0188] Unter Register oder Passer beziehungsweise Registergenauigkeit oder Passergenauigkeit ist eine Lagegenauigkeit zweier oder mehrerer Elemente und/oder Schichten relativ zueinander zu verstehen. Dabei soll sich die Registergenauigkeit innerhalb einer vorgegebenen Toleranz bewegen und dabei möglichst gering sein. Gleichzeitig ist die Registergenauigkeit von mehreren Elementen und/oder Schichten zueinander ein wichtiges Merkmal, um die Prozesssicherheit zu erhöhen. Die lagegenaue Positionierung kann dabei insbesondere mittels sensorischer, vorzugsweise optisch detektierbarer Passermarken oder Registermarken erfolgen. Diese Passermarken oder Registermarken können dabei entweder spezielle separate Elemente und/oder Bereiche und/oder Schichten darstellen oder selbst Teil der zu positionierenden Elemente und/oder Bereiche und/oder Schichten sein.

[0189] Die entsprechende Ansteuerung erfolgt dabei insbesondere so, dass das Echtfarbenbild eine Vielzahl von Echtfarbgebieten aufweist, die bei Beleuchtung in Auflichtbetrachtung und/oder Durchlichtbetrachtung eine zugeordnete Echtfarbe dem menschlichen Betrachter zeigen. Diese Echtfarbe wird jeweils insbesondere durch additive und/oder subtraktive Farbmischung der in dem jeweiligen Echtfarbengebiet applizierten Rasterpunkte bei Beleuchtung erzeugt.

[0190] Mit den oben beschriebenen Rasterzellen aus 8 x 8 Pixeln pro Farbkanal und 64 Farbabstufungen pro Farbkanal entstehen so beispielsweise bei drei Farbkanälen 64 x 64 x 64 = 262144 Farbtöne. Mit den oben beschriebenen Rasterzellen von 4 x 4 Pixeln pro Farbkanal und 16 Farbabstufungen pro Farbkanal entstehen bei drei Farbkanälen 16 x 16 x 16 = 4096 Farbtöne, welche für ein jeweiliges Echtfarbenbild zur Verfügung stehen. Mit dieser großen Anzahl von Farbtönen lassen sich realistisch und natürlich wirkende Echtfarbenbilder erzeugen.

[0191] Weiter hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Rasterung nicht zu fein zu wählen, um insbesondere die Rasterung in den oben beschriebenen Bereichen zwischen 35 Ipi und 70 Ipi zu wählen. So hat es sich gezeigt, dass es bei zu feinen Pixeln bzw. Rasterpunkten zu einer verringerten Detailwiedergabe und zu einer ungenauen Ausformung der Einzelpixel kommt, welche die Farbwiedergabe verfälscht.

[0192] Die oben beschriebenen Verfahren werden vorzugsweise mittels einer entsprechenden Bildverarbeitungssoftware durchgeführt, welche auf der Steuerung des Druckers 3 oder separat auf einem externen Rechner ausgeführt werden kann.

[0193] Basierend auf den wie oben dargelegten bestimmten Rasterbildern für die einzelnen Farbkanäle kann der Drucker 3 so wie im Folgenden beschrieben zur Durchführung des Verfahrens angesteuert werden:
Weist der Drucker 3 lediglich einen Druckkopf 35 auf, der quer zur Vorschubrichtung, d. h. Druckzeile quer zur Vorschubrichtung, angeordnet ist, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:
So ist es zum einen möglich, unterschiedliche Thermotransferfolien zu verwenden, die jeweils vollflächig mit einer Effektpigmentschicht beschichtet sind, welche ein einheitliches optisches Erscheinungsbild aufweist. Jede dieser Thermotransferfolien ist einem der Farbkanäle zugeordnet. Bei diesen Thermotransferfolien kann es sich damit beispielsweise um die anhand von Fig. 2 erläuterten Thermotransferfolien 1a, 1b und 1c handeln.

[0194] In einer bevorzugten Ausführung zeigt die Effektpigmentschicht einer ersten Folie bei Beleuchtung (und einem vorgegebenen Winkel) den Farbeindruck Rot, eine zweite der Thermotransferfolien den Farbeindruck Grün und eine dritte der Thermotransfolien den Farbeindruck Blau.

[0195] Zunächst wird nun das dem Farbkanal der ersten Thermotransferfolie, beispielsweise dem Farbkanal Rot, zugeordnete Rasterbild an die Steuerung des Druckers gesendet. Diese steuert den Druckkopfs 35 derart an, dass mittels des Druckkopfes 35 die diesem Rasterbild zugeordneten Rasterpunkten, bestehend aus Teilflächen der Effektpigmentschicht der ersten Thermotransferfolie (für Farbkanal Rot), auf das Substrat 31, insbesondere auf ein schwarzes Substrat 31, appliziert werden. Nach der Applikation wird die erste Thermotransferfolie gegen die zweite Thermotransferfolie (für Farbkanal Grün) ausgetauscht. Das Substrat 31 wird wieder an die Ausgangsposition gefahren. Anschließend wird das Rasterbild, welches dem zweiten Farbkanal, beispielsweise dem Farbkanal Grün zugeordnet ist, an die Steuerung des Druckers gesendet. Anschließend werden die zugeordneten Rasterpunkte mittels des Druckkopfs 35 in gleicher Weise durch entsprechende Applizierung von Teilflächen der Effektpigmentschicht der zweiten Thermotransferfolie appliziert. Dies wird in gleicher Weise in einem dritten Schritt mit der dritten Thermotransferfolie und dem dritten Farbkanal, beispielsweise für den Farbkanal Blau, wiederholt.

[0196] Die Positionierung des Substrats 31 an die Anfangsposition erfolgt hierbei vorzugsweise mittels eines Schrittmotors, der den Substratvorschub steuert. Hierbei haben sich zwei Varianten bewährt:
In der ersten Variante weist das Substrat 31 in zumindest einem Randbereich eine Lochung auf, in die entsprechende Haltenasen eingreifen. Über diese mechanische Verzahnung wird das Substrat 31 dann vorwärts und rückwärts bewegt.

[0197] In der zweiten Variante weist das Substrat 31 keine Lochung auf. Es wird hier mechanisch zwischen zwei Walzen eingespannt und dort während des gesamten Vorschubs vorwärts und rückwärts fixiert, so dass der Vorwärtsweg bekannt ist und entsprechend wieder rückbewegt werden kann.

[0198] Die Registertoleranz in Vorschubrichtung und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung liegt hier in etwa bei ± 0,15 mm, vorzugsweise in dem Bereich ± 0,05 mm bis ± 0,5 mm.

[0199] Weiter ist es auch möglich, bei einem derartigen Drucker nur eine einzige Thermotransferfolie zu verwenden, welche mehrere Bereiche mit unterschiedlicher optischer Wirkung, insbesondere Farbwirkung, aufweisen. Diese Thermotransferfolie kann beispielsweise wie die Thermotransferfolie 1d nach Fig. 3 ausgebildet sein. So weist diese Thermotransferfolie beispielsweise eine iterative Anordnung von Bereichen 111, 112 und 113 auf, welche jeweils einem unterschiedlichen der Farbkanäle zugeordnet sind und beispielsweise bei Beleuchtung die Farbe Rot, Grün bzw. Blau wiedergeben. Die Größe der Bereiche ist hierbei vorzugsweise an der Lauflänge des zu druckenden Bildes bzw. des zu druckenden Motivs orientiert. Diese einzige Thermotransferfolie kann zusätzlich noch weitere Bereiche aufweisen, beispielsweise für eine zusätzliche Farbe Weiß oder Schwarz oder eine weitere bunte Farbe oder eine optisch variable Farbe oder optisch variable Schichtfolgen oder für einen Schutzlack, der nach der Applikation des Echtfarbenbildes partiell oder vollflächig über das Echtfarbenbild appliziert wird.

[0200] Die einzelnen Farbkanäle werden in gleicher Weise wie oben beschrieben nacheinander durch entsprechende Übermittlung des jeweils zugeordneten Rasterbilds an die Steuerung des Druckers gedruckt und nach dem jeweiligen Drucken eines Farbkanals das Substrat 31 wieder in die Ausgangsposition gefahren. Ein Wechsel der Thermotransferfolie entfällt hier, aufgrund der speziellen Ausbildung der Thermotransferfolie, wie oben beschrieben.

[0201] Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Drucker mehrere separate Druckköpfe 35 mit einer jeweils zugeordneten Transferfolie aufweist. Vorzugsweise ist hier für jeden der Farbkanäle ein Druckkopf 35 mit zugeordneter Thermotransferfolie 1 vorgesehen. Die Druckköpfe 35 sind hier aufeinanderfolgend positioniert, so dass die Rasterpunkte der einzelnen Farbkanäle aufeinanderfolgend auf das Substrat 35 appliziert werden, ohne dass das Substrat 35 wieder an die Ausgangsposition gefahren werden muss. Vorzugsweise ist hier der Abstand der Druckköpfe 35 im Drucker bekannt und fixiert und wird beim Bedrucken entsprechend beachtet. Die Registertoleranz in Vorschubrichtung und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung liegt hier bei etwa ± 0,1 mm, vorzugweise im Bereich zwischen ± 0,05 mm bis ± 0,5 mm.

[0202] Weiter ist es auch möglich, dass der Drucker einen Druckkopf 35 aufweist, der längs zur Vorschubrichtung, d. h. Druckzeile längs zur Vorschubrichtung, angeordnet ist.

[0203] Bei einer derartigen Anordnung ist es vorteilhaft, mehrere unterschiedliche Thermotransferfolien einzusetzen. Vorzugsweise wird für jeden der Farbkanäle eine zugeordnete Thermotransferfolie eingesetzt, welche jeweils, wie bereits oben beschrieben, vollflächig mit einer Effektpigmentschicht ausgebildet ist, welche eine dem jeweiligen Farbkanal zugeordnete optische Wirkung zeigt. Der Druckkopf 35 bedruckt einen entsprechenden Streifen des Substrats 35 entsprechend der Druckkopfbreite, hier vorzugsweise mit allen Farbkanälen. Das Substrat 31 bleibt solange positioniert, bis sämtliche Farbkanäle gedruckt worden sind. Danach wird das Substrat 31 um einen vorgegebenen Wert (Druckkopfbreite) verschoben. Der Wechsel der Thermotransferfolie erfolgt hierbei vorzugsweise automatisch. Die Registertoleranz in Vorschubrichtung und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung liegt hier bei etwa ± 0,1 mm, vorzugsweise zwischen ± 0,05 mm bis ± 0,5 mm.

[0204] Wie bereits oben dargelegt, wird das optische Erscheinungsbild des Echtfarbenbilds auch von dem Substrat 31 bestimmt. Bezüglich des verwendeten Substrats, insbesondere des Substrats 31, ergeben sich insbesondere folgende vorteilhaften Ausgestaltungsvarianten:
So ist es möglich, dass das Substrat 31 schwarz oder dunkel ausgebildet ist und/oder auf einer schwarzen oder dunklen Oberfläche aufgebracht wird. Aufgrund des von dem Substrat so gebildeten schwarzen oder dunklen Untergrunds wird das nicht von den Effektpigmenten reflektierte Licht absorbiert oder zu einem großen Teil absorbiert. In Reflexion ist hierdurch im Wesentlichen nur der von den Effektpigmenten reflektierte Teil des Spektrums zu sehen, wodurch ein sehr reiner und intensiver Farbeindruck bewirkt wird.

[0205] Weiter ist es auch möglich, dass das Substrat über eine stark reflektierende Eigenschaft verfügt, beispielsweise eine Metallschicht aufweist oder eine weiße Farbschicht oder weiße Farbfläche aufweist. Hierdurch wird bewirkt, dass ein Teil des durch die Effektpigmente der Rasterpunkte transmittierten Lichts auf diesem Untergrund reflektiert wird. Hierdurch lassen sich interessante Farbeffekte realisieren. Dies, da beim Einsatz von transparenten Effektpigmenten, wie oben erläutert, sich das Farbspektrum in Transmission und Reflexion unterscheidet und so winkelabhängig die von den Effektpigmenten in Transmission oder in Reflexion generierte Farbe sichtbar wird.

[0206] Weiter ist es auch möglich, dass das Substrat einen farbigen Untergrund ausbildet oder farbige Bereiche aufweist, welche beispielsweise nur einen Teil des eingestrahlten Spektrums reflektieren. Hierdurch ist es in Kombination mit den darüber liegenden, in den Rasterpunkten vorgesehenen Effektpigmenten möglich, den Farbeindruck gezielt zu verändern.

[0207] So weist das Substrat vorzugsweise zumindest eine Farblackschicht auf, welche vollflächig oder musterförmig auf dem Substrat vorgesehen sein kann. Die Helligkeit L* der mindestens einen Farblackschicht liegt vorzugsweise im Bereich von 0 bis 90. Die Helligkeit L* wird hierbei vorzugsweise nach CIELAB-Form L* a* b* unter folgenden Bedingungen gemessen:
Gemäß Geometrie: Diffus/8 Grad nach DIN 5033 und ISO 2496 Durchmesser der Messöffnung: 26 mm Spektralbereich 360 nm bis 700 nm nach DIN 6174, Normlichtart: D65.

[0208] Die Figur 5 zeigt in dem oberen Teil der Figur 5 ein durch die Koordinatenachsen a* und b* aufgespanntes, zweidimensionales Koordinatensystem, welches hier als "a*, b* chromaticity diagram" bezeichnet ist. Hierbei reichen die Farbwerte auf der Achse a* von Grün ("green") im negativen Bereich bis hin zu Rot ("red") im positiven Bereich der möglichen Werte von a*. Weiter reichen die Farbwerte auf der Achse b* von Blau ("blue") im negativen Bereich bis hin zu Gelb ("yellow") im positiven Bereich der möglichen Werte von b*.

[0209] Weiter zeigt die Figur 5 in dem unteren Teil der Figur 5 ein durch die Koordinatenachsen L*, a* und b* aufgespanntes, dreidimensionales

[0210] Koordinatensystem, welches auch das durch die Achsen a* und b* aufgespannte, zweidimensionale Koordinatensystem umfasst. Hierbei reichen die Farbwerte auf der Achse a* von Grün ("green") im negativen Bereich bis hin zu Rot ("red") im positiven Bereich der möglichen Werte von a*. Weiter reichen die Farbwerte auf der Achse b* von Blau ("blue") im negativen Bereich bis hin zu Gelb ("yellow") im positiven Bereich der möglichen Werte von b*. Weiter reichen die Helligkeitswerte auf der Achse L* von Schwarz ("black") im negativen Bereich bis hin zu Weiß ("white") im positiven Bereich der möglichen Werte von L*.

[0211] Die einzelnen Farblackschichten können hierbei mit Farbstoffen und/oder Pigmenten eingefärbt sein. Pigmente sind hierbei aufgrund der üblicherweise höheren Deckungskraft den Farbstoffen vorzuziehen.

[0212] Für die Einfärbung der Pigmente ist es vorteilhaft, wenn die Pigmentierung der mindestens einen Farblackschicht so gewählt ist, dass eine Pigmentierungszahl PZ im Bereich von 1,5 cm3/g bis 120 cm3/g, insbesondere von 5 cm3/g bis 120 cm3/g liegt. Die Pigmentierungszahl PZ wird hier wie bereits oben dargelegt berechnet.

[0213] Wie bereits oben dargelegt, ist es bezüglich der Farbwirkung des Echtfarbenbildes vorteilhaft, wenn das Substrat schwarz oder dunkel ausgebildet ist oder eine entsprechend schwarze oder dunkle Schicht aufweist.

[0214] Es ist jedoch auch möglich, die oben beschriebene Ausführungsalternativen der Substrate miteinander zu kombinieren. So kann beispielsweise ein Substrat vorgesehen sein, welches bereichsweise schwarz oder dunkel ausgebildet ist, bereichsweise stark reflektiert oder weiß ausgebildet ist und bereichsweise mit unterschiedlich eingefärbten Farblackschichten versehen ist. Durch die entsprechende Ausgestaltung bzw. der Vorbedruckung des Substrats kann das optische Erscheinungsbild des Echtfarbenbildes weiter beeinflusst werden und hierdurch weitere optisch variable Effekte generiert werden, welche nur schwer durch andere Verfahren nachahmbar sind.

[0215] Es ist insbesondere auch möglich, vor und/oder auch nach Aufbringen des Echtfarbenbildes auf das Substrat weitere Schichten oder Schichtfolgen auf das Substrat 31 aufzubringen, welche mit dem Motiv des Echtfarbenbildes gemeinsam ein Gesamtmotiv darstellen. Die weiteren Schichten oder Schichtfolgen können ebenfalls mittels Thermotransferfolien oder aber auch mittels anderer Verfahren wie beispielsweise Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Tampondruck, Inkjetdruck, Heißprägen, Kaltprägen oder anderen bekannten Verfahren auf das Substrat 31 appliziert werden.

[0216] Die weiteren Schichten oder Schichtfolgen können beispielsweise als transparente und/oder transluzente und/oder opake Farbschichten, transparente und/oder transluzente und/oder opake metallische Schichten (aufgedampft und/oder aufgesputtert und/oder aufgedruckt), eine offene oder eingebettete Replikationsschicht mit diffraktiv und/oder refraktiv wirkenden Reliefstrukturen, insbesondere mit einer darauf angeordneten transparenter und/oder transluzenter und/oder opaker Reflexionsschicht als dünne Metallschicht und/oder als HRI-Schicht mit hohem Brechungsindex (HRI = High Refractive Index) und/oder als LRI-Schicht mit einem niedrigen Brechungsindex (LRI= Low Refractive Index), ein Volumenhologramm, ein transparenter und/oder transluzenter und/oder opaker Dünnfilmaufbau insbesondere nach Fabry-Perot mit Absorptionsschicht, Abstandsschicht und Reflexionsschicht oder andere bekannte Schichten oder Schichtfolgen, ausgebildet sein.

[0217] Beispielsweise können mittels solcher zuvor und/oder danach aufgebrachter Schichten einzelne Teilbereiche des Echtfarbenbildes akzentuiert hervorgehoben oder auch abgeschwächt werden. Beispielsweise können Konturen oder Teilflächen des Echtfarbenbildes so entsprechend anders gestaltet werden. Beispielsweise kann das Echtfarbenbild mittels solcher zuvor und/oder danach aufgebrachter Schichten in ein Gesamtmotiv und/oder in ein Gesamtmuster eingebettet bzw. eingefügt werden, sodass das Echtfarbenbild benachbart zu den zuvor und/oder danach aufgebrachten Schichten angeordnet werden kann.

[0218] Beispielsweise können mittels solcher zuvor oder danach aufgebrachter Schichten auch funktionale Schichten nachträglich auf das Echtfarbenbild appliziert werden, beispielsweise in Form eines transparenten Schutzlackes zur Versiegelung des Echtfarbenbildes, insbesondere mittels Thermotransferdruck, Heißprägung oder Kaltprägung. Ebenso möglich ist das Aufbringen einer Haftvermittlerschicht oder Primerschicht auf das Substrat vor dem Aufbringen des Echtfarbenbildes.

[0219] Die Registertoleranz in Vorschubrichtung und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung zwischen dem Echtfarbenbild und den weiteren Schichten oder Schichtfolgen liegt hier in etwa bei ± 0,15 mm, vorzugsweise in dem Bereich ± 0,05 mm bis ± 0,5 mm.

[0220] Weiter ist es auch möglich und vorteilhaft, wenn bei dem Verfahren neben den oben beschriebenen Transferfolien mit Effektpigmentschicht ein oder mehrere Thermotransferfolien eingesetzt werden, welche eine Transferfarbschicht aufweisen, welche keine Effektpigmente enthält. So ist es beispielsweise möglich, zusätzlich mittels des Druckers auf das Substrat Rasterpunkte zu applizieren, die Farbstoffe und/oder Pigmente aufweisen, welche auf einer Absorbierung des einfallenden Lichts beruhen. So ist es beispielsweise möglich, zusätzlich eine Thermotransferfolie einzusetzen, welche eine von einer weißen Lackschicht gebildete Transferlage aufweist.

[0221] Weiter ist es auch möglich, dass nach dem Bedrucken des Substrats noch weitere Verarbeitungsschritte zur Herstellung des Echtfarbenbildes durchgeführt werden.

[0222] So ist es beispielsweise möglich, dass es sich bei dem Substrat um ein transparentes Substrat handelt, dessen Vorderseite mit dem Drucker 3 bedruckt wird. Anschließend wird das Substrat mit der Rückseite auf einen vorzugsweise schwarzen/dunklen Hintergrund appliziert und die Rückseite in einem weiteren Prozess bedruckt, um insbesondere einen mehrfarbigen Hintergrund, wie oben dargelegt, bereitzustellen.

[0223] Weiter ist es auch möglich, dass der Druck mit dem Drucker 3 auf das transparente Substrat spiegelverkehrt erfolgt. Anschließend erfolgt die Applikation eines vorzugsweise schwarzen/dunklen Hintergrunds auf die bedruckte Seite des transparenten Substrats. Hierdurch schützt das transparente Substrat den zwischen dem transparenten Substrat und dem schwarzen Hintergrund vorgesehenen Aufdruck.

[0224] Zur Verbesserung der Beständigkeit kann das mit dem Drucker 3 bedruckte Substrat weiter auch mit zusätzlichen transparenten Überdrucken, Laminaten, Kunststoff oder Glasscheiben ein- oder beidseitig geschützt werden.

Bezugszeichenliste



[0225] 
1
Thermotransferfolie
1a
Erste Thermotransferfolie
1b
Zweite Thermotransferfolie
1c
Dritte Thermotransferfolie
1d
Vierte Thermotransferfolie
11
Effektpigmentschicht
11a
Erste Oberfläche der Effektpigmentschicht
11b
Zweite Oberfläche der Effektpigmentschicht
12
Trägerfolie
13
Ablöseschicht
14
Rückseitenbeschichtung
15
Kleberschicht
100
Vorschubrichtung
111
Erster Bereich
112
Zweiter Bereich
113
Dritter Bereich
114
Vierter Bereich
2
Effektpigment
20
Hilfsträger
21
Erste Hilfsschicht
22
Interferenzschicht
23
Zweite Hilfsschicht
211
Erste Effektpigmente
212
Zweite Effektpigmente
213
Dritte Effektpigmente
214
Vierte Effekttpigmente
3
Thermotransferdrucker
30
Substratabwicklung
31
Substrat
32
Thermotransferfolienabwicklung
34
Umlenkrolle
35
Thermotransferdruckkopf
35a
Heizelement
36
Gegendruckrolle
37
Thermotransferfolienaufwicklung



Ansprüche

1. Thermotransferfolie (1) zur Herstellung eines Echtfarbenbildes,
wobei die Thermotransferfolie (1) zumindest eine Effektpigmentschicht (11) und eine Trägerfolie (12) aufweist, wobei die Effektpigmentschicht (11) in ein oder mehreren ersten Bereichen (111) erste Effektpigmente (211) umfasst.
 
2. Thermotransferfolie (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht (11) in ein oder mehreren zweiten Bereichen (112) zweite Effektpigmente (212) umfasst und/oder die Effektpigmentschicht (11) in ein oder mehreren dritten Bereichen (113) dritte Effektpigmente (213) umfasst und/oder wobei die Effektpigmentschicht (11) in ein oder mehreren vierten Bereichen (114) vierte Effektpigmente (214) umfasst, dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214) sich bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere bezüglich ihrer Farbwirkung und/oder Orientierung, unterscheiden, und dass die ersten, zweiten, dritten und/oder Bereiche (111, 112, 113, 114) nebeneinander bezüglich der von der Effektpigmentschicht (11) aufgespannten Ebene angeordnet sind, und insbesondere in einer iterativen Abfolge in Bezug auf die Längserstreckung der Effektpigmentschicht (11) angeordnet sind.
 
3. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die von der Effektpigmentschicht (11) abgewandte Seite der Trägerfolie (12) eine Rückseitenbeschichtung (14), insbesondere eine gleitfähige Rückseitenbeschichtung, aufweist.
 
4. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ausbildung der Effektpigmentschicht (11) auf der Trägerfolie (12) ein Dekorlack mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens, auf die Trägerfolie (12) aufgebracht wird, wobei der Dekorlack insbesondere ein organisches Lösungsmittel aufweist oder wasserbasiert ist.
 
5. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht ein Bindemittelsystem bestehend aus einem oder mehreren der folgenden Stoffklassen Polyacrylat, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyester, Polystyrol und Copolymere der zuvor genannten Stoffklassen aufweist, in welches die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214) eingebettet sind, und weiter bevorzugt ein Rheologie-Additiv, insbesondere ein Schichtsilikat, bevorzugt ein oder mehrere Bentonite, aufweist, insbesondere einem Anteil zwischen 1 Gewichtsprozent und 10 Gewichtsprozent, bevorzugt einem Anteil von 2 Gewichtsprozent bis 8 Gewichtsprozent und besonders bevorzugt einem Anteil von 3 Gewichtsprozent bis 5 Gewichtsprozent, der Trockenmasse aufweisen und/oder dass die Effektpigmentschicht (11) zusätzlich absorbierende anorganische und/oder organische Farbstoffe und/oder Pigmente aufweist, die die jeweilige Farbe der Farbstoffe bzw. Pigmente durch Absorption eines Teilspektrums des einfallenden Lichts bereitgestellt.
 
6. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anteil absorbierender Pigmente an der Gesamtmenge der Pigmente unter 20%, insbesondere unter 5%, bevorzugt unter 1%, liegt.
 
7. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht (11) eine Grundierungsschicht und/oder Kleberschicht (15) ist, insbesondere eine durch Hitze aushärtbare Kleberschicht ist.
 
8. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214) ausgewählt sind aus: Rote Interferenzpigmente, grüne Interferenzpigmente, blaue Interferenzpigmente, weiße Interferenzpigmente, weiße Effektpigmente, schwarze Effektpigmente.
 
9. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214) eine sphärische, plättchenartige, kubische, quaderartige, torusförmige, scheibenförmige oder irreguläre Form aufweisen, wobei die weißen Effektpigmente insbesondere eine sphärische Form mit einem Durchmesser von vorzugsweise weniger als 5 µm, insbesondere weniger als 1 µm, aufweisen und/oder
dass ein oder mehrere oder alle ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214) einen größten Durchmesser, insbesondere einen mittleren größten Durchmesser, aufweisen, wobei der größte Durchmesser, insbesondere der mittlere größte Durchmesser, zwischen 2 µm und 200 µm, insbesondere zwischen 5 µm und 35 µm, liegt und/oder dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214) eine Effektpigmentgrößenverteilung aufweisen, wobei das 90%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung insbesondere kleiner als 35 µm ist und/oder das 50%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung insbesondere kleiner als 20 µm ist und/oder das 10%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung insbesondere kleiner als 12 µm ist, wobei bevorzugt 35% bis 45% der Effektpigmentgrößen zwischen 6 µm und 20 µm, insbesondere zwischen 10 µm und 18 µm, liegen und/oder dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214) transparent oder semitransparent ausgebildet sind, wobei die Effektpigmente (2) insbesondere für Licht aus mehr als 30%, bevorzugt mehr als 50%, des sichtbaren Spektralbereichs transparent sind und/oder
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214) im Auflicht, insbesondere im Auflicht mit weißem Licht, einen ersten Farbeindruck aufweisen und insbesondere im Durchlicht einen zu dem ersten Farbeindruck komplementären zweiten Farbeindruck bereitstellen und/oder
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214) zumindest einen Hilfsträger (20), insbesondere zumindest einen plättchenförmigen Hilfsträger (20), aufweisen, wobei der jeweilige Hilfsträger (20) auf zumindest einer Seite von zumindest einer Interferenzschicht (22) umgeben ist, wobei auf der Grenzfläche zwischen dem jeweiligen Hilfsträger (20) und der zumindest einen Interferenzschicht (22) insbesondere zumindest eine erste Hilfsschicht (21) angeordnet ist, und wobei die von dem jeweiligen Hilfsträger (20) abgewandten Oberflächen der zumindest einen Interferenzschicht (22) insbesondere zumindest eine zweite Hilfsschicht (23) aufweisen.
 
10. Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes,
wobei mittels eines Thermotransferdruckkopfes (35a) als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen einer Effektpigmentschicht (11) einer Thermotransferfolie (1) oder mittels eines oder mehrerer Thermotransferdruckköpfe (35a) als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen von Effektpigmentschichten zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien auf eine erste Oberfläche eines Substrats (31) zur Ausbildung des Echtfarbenbildes appliziert werden, wobei die Thermotransferfolie bzw. die Thermotransferfolien insbesondere jeweils nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet sind.
 
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Echtfarbenbild aus einer Vielzahl von Echtfarbengebieten besteht, welche bei Beleuchtung in Auflichtbetrachtung und/oder Durchlichtbetrachtung eine zugeordnete Echtfarbe zeigen, wobei in zumindest 10% der Echtfarbengebiete, bevorzugt in mehr als 40% der Echtfarbengebiete, zwei oder mehr Rasterpunkte mittels des Thermotransferdruckkopfes oder der Thermodruckköpfe appliziert werden, welche aus Teilflächen von Effektpigmentschichten (11) gebildet sind, welche Effektpigmente (2) umfassen, die sich bezüglich ihrer optischen Wirkung und/oder Orientierung unterscheiden, derart, dass die zugeordnete Echtfarbe durch additive und/oder subtraktive Farbmischung dieser in dem jeweiligen Echtfarbengebiet applizierten Rasterpunkte bei Beleuchtung erzeugt wird,
dass bevorzugt, insbesondere in jedem der Echtfarbengebiete, zwei oder mehrere der Rasterpunkte nebeneinander und/oder übereinander und/oder einander überlappend auf der ersten Oberfläche des Substrats (31) appliziert werden.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasterpunkte zumindest eine laterale Abmessung im Bereich zwischen 40 µm und 100 µm aufweisen, wobei die lateralen Abmessungen der Rasterpunkte vorzugsweise zwischen dem Zweifachen und dem Fünffachen der lateralen Abmessung der Effektpigmente (2) betragen.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Registertoleranz in Vorschubrichtung (100) und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung (100) zwischen zumindest zwei Bereichen, welche jeweils von unterschiedlichen Thermotransferfolien (1) auf das Substrat transferiert bzw. gedruckt werden, zueinander größer gleich -0,5 mm und kleiner gleich +0,5 mm, insbesondere größer gleich -0,15 mm und kleiner gleich +0,15 mm, bevorzugt größer gleich -0,1 mm und kleiner gleich +0,1 mm, besonders bevorzugt größer gleich -0,05 mm und kleiner gleich +0,05 mm, ist.
 
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste der Thermotransferfolien (1) eine rote Effektpigmentschicht (11) aufweist, dass eine zweite der Thermotransferfolien (1) eine grüne Effektpigmentschicht (11) aufweist, und dass eine dritte der Thermotransferfolien (1) eine blaue Effektpigmentschicht (11) aufweist.
 
15. Echtfarbenbild, insbesondere hergestellt nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Echtfarbenbild eine Vielzahl von auf eine erste Oberfläche eines Substrats (31) applizierten Rasterpunkten umfasst, wobei die Rasterpunkte von Teilflächen einer Effektpigmentschicht (11) einer Thermotransferfolie (1) oder von Teilflächen von Effektpigmentschichten zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien gebildet sind,
dass vorzugsweise ein Rasterpunkt 1 bis 7000 Effektpigmente (2), insbesondere 10 bis 1000 Effektpigmente (2), bevorzugt 10 bis 500 Effektpigmente (2), umfasst, welche teilweise oder vollständig übereinander und/oder nebeneinander angeordnet sind.
 




Zeichnung


































Recherchenbericht









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