[0001] Die Erfindung betrifft eine Thermotransferfolie zur Herstellung eines Echtfarbenbildes
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes und ein Echtfarbenbild.
[0002] Es ist bekannt, Substrate mit Effektpigmenten zu beschichten, welche besonders brillante
Farben und Farbeffekte, insbesondere optisch variable Effekte, die vom Betrachtungs-
und/oder Beleuchtungswinkel abhängen, für einen Betrachter bereitstellen. Dies, da
Effektpigmente bei Bestrahlung mit weißem Licht als eine Art Spektralfilter wirken
können und nur einen Teil des Spektrums des einfallenden weißen Lichts reflektieren
und/oder transmittieren. Dabei entstehen brillante Farbeindrücke.
[0003] Problematisch ist dabei das Aufdrucken von Lacken enthaltend Effektpigmente mittels
digitaler Druckverfahren wie beispielsweise Elektrophotographieverfahren oder Inkjet-Druckverfahren.
Dies ist deshalb problematisch, da der relativ große Durchmesser der zu druckenden
Effektpigmente dazu führt, dass sich Zuleitungen der entsprechenden Druckvorrichtungen
zusetzen. Dies führt zu Produktionsausfällen und damit verbundenen hohen finanziellen
Belastungen. Weiter ist die Absetzneigung der Effektpigmente in den Vorratsbehältern
und den Zuleitungen der entsprechenden Drucker zu beachten. Je nach Art und Geometrie
der eingesetzten Effektpigmente muss die entsprechende Druckvorrichtung auf die zu
erwartende Absetzneigung der Effektpigmente angepasst werden, so dass hieraus ein
hoher und unkalkulierbarer Entwicklungsaufwand folgt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabenstellung zu Grunde, ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes, sowie eine hierzu verwendbare Thermotransferfolie
und ein hierdurch bereitgestelltes Echtfarbenbild bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Thermotransferfolie nach Anspruch 1 gelöst.
[0006] Weiter wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes
nach Anspruch 42 gelöst.
[0007] Weiter wird diese Aufgabe durch ein Echtfarbenbild nach Anspruch 66 gelöst.
[0008] Eine solche Thermotransferfolie zur Herstellung eines Echtfarbenbildes zeichnet sich
dadurch aus, dass die Thermotransferfolie zumindest eine Effektpigmentschicht und
eine Trägerfolie aufweist, wobei die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren ersten
Bereichen erste Effektpigmente umfasst.
[0009] Ein solches Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes zeichnet sich dadurch
aus, dass mittels eines Thermotransferdruckkopfes als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen
einer Effektpigmentschicht einer Thermotransferfolie oder mittels eines Thermotransferdruckkopfes
oder mehrerer Thermodruckköpfe als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen von Effektpigmentschichten
zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien auf eine erste Oberfläche
eines Substrats zur Ausbildung des Echtfarbenbildes appliziert werden.
[0010] Ein solches Echtfarbenbild zeichnet sich dadurch aus, dass das Echtfarbenbild eine
Vielzahl von auf eine erste Oberfläche eines Substrats applizierten Rasterpunkten
umfasst, wobei die Rasterpunkte von Teilflächen einer Effektpigmentschicht einer Thermotransferfolie
oder von Teilflächen von Effektpigmentschichten zweier oder mehrerer unterschiedlicher
Thermotransferfolien gebildet sind.
[0011] Hierdurch wird ein Echtfarbenbild bereitgestellt, welches produktionstechnische Vorteile
und für einen Betrachter einen brillanten Farbeindruck, insbesondere einen brillanten
optisch variablen Farbeindruck, der vom Betrachtungs- und/oder Beleuchtungswinkel
abhängt, bietet. So wird es durch die Erfindung möglich gemacht, sehr fein ausgeformte
Rasterpunkte enthaltend Effektpigmente individualisiert und direkt auf Basis einer
elektronisch bzw. digital vorliegenden Druckvorlage ohne fest vorgegebene und extra
herzustellende Druckform wie beispielsweise eine Druckwalze, ein Drucksieb oder ein
Drucktuch, d.h. mittels "dieless printing" oder auch "plateless printing" auf ein
Substrat zu applizieren, und hierbei die eingangs geschilderten Nachteile zu vermeiden.
Das heißt, der Thermotransferdruckkopf wird auf Basis der elektronisch bzw. digital
vorliegenden Druckvorlage direkt angesteuert, wodurch ein digitaler Druck von Effektpigmentschichten
ermöglicht wird.
[0012] Hierbei hat sich weiter auch überraschend gezeigt, dass die Größe der einzelnen Rasterpunkte
im Wesentlichen unabhängig von der Größe der verwendeten Effektpigmente gewählt werden
kann.
[0013] Weiter haben Untersuchungen gezeigt, dass hierdurch auch vielfältige weitere Vorteile
gegenüber der Applikation von Lacken enthaltend Effektpigmente mittels eines Druckverfahrens,
wie insbesondere Inkjet-Druck, erzielt werden können: So ist es möglich, die Verteilung
der Pigmente innerhalb des Rasterpunkts sowie weiter auch die Ausrichtung der Effektpigmente
bzw. die Verteilung der Ausrichtung der Effektpigmente in vordefinierter Weise und
unterschiedlich von Rasterpunkt zu Rasterpunkt zu gestalten, was bei Aufbringen in
einem flüssigen Medium nicht möglich ist. Hierdurch lassen sich zahlreiche neuartige
optische Effekte erzielen.
[0014] Weiter hat sich auch gezeigt, dass sich durch entsprechende Übereinander- und Nebeneinander-Applizierung
derartiger Rasterpunkte enthaltend unterschiedliche Effektpigmente, unterschiedliche
Verteilung von Effektpigmenten und/oder unterschiedliche Ausrichtung von Effektpigmenten
durch entsprechende additive und subtraktive Farbmischungen sowie optische Überlagerung
der Effekte komplexe optisch variable, mehrfarbige Bilder generieren lassen.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen bezeichnet.
[0016] Der erste Bereich der Effektpigmentschicht umfasst vorzugsweise zumindest 90% der
Fläche der Effektpigmentschicht und/oder der Fläche der Trägerfolie. Dies ist insbesondere
von Vorteil, wenn die Thermotransferfolie in einem Thermodruckverfahren eingesetzt
wird, welches auf einen hohen Durchsatz angelegt wird. Bei derartigen Verfahren ist
es von Vorteil, wenn mehrere Thermotransferfolien zum Einsatz kommen und die einzelnen
Thermotransferfolien jeweils vollflächig eine einheitliche optische Wirkung zeigen.
So kann es diesbezüglich auch möglich und vorteilhaft sein, wenn der erste Bereich
der Effektpigmentschicht die gesamte Fläche der Effektpigmentschicht und/oder die
Fläche der Trägerfolie einnimmt. In diesem Zusammenhang ist es weiter jedoch auch
möglich, dass der erste Bereich der Effektpigmentschicht Teilbereiche aufweist, in
welchen die ersten Effektpigmente in unterschiedlicher Teilchenflächendichte und/oder
Ausrichtung angeordnet sind, und welche sich damit durch eine unterschiedliche optische
Wirkung auszeichnen.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann die Effektpigmentschicht in einem oder
mehreren zweiten Bereichen zweite Effektpigmente umfassen und/oder in einem oder mehreren
dritten Bereichen dritte Effektpigmente umfassen und/oder in einem oder mehreren vierten
Bereichen vierte Effektpigmente umfassen. Dabei können sich die ersten, zweiten, dritten
und/oder vierten Effektpigmente bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere bezüglich
ihrer Farbwirkung und/oder Orientierung, unterscheiden. Die ersten, zweiten, dritten
und/oder vierten Bereiche können bezüglich der von der Effektpigmentschicht aufgespannten
Ebene nebeneinander angeordnet sein. Nebeneinander kann hier bedeuten, dass die ersten,
zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche direkt zueinander benachbart oder auch
mit einem Abstand bzw. Lücke zwischen sich angeordnet sein können. Es ist möglich,
dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche in einer iterativen Abfolge
in Bezug auf die Längserstreckung der Effektpigmentschicht angeordnet sind. So kann
beispielsweise eine Effektpigmentschicht nebeneinander liegende erste, zweite und
dritte Bereiche aufweisen, welche sich in dieser Abfolge entlang einer Richtung wiederholen.
[0018] Derartige Transferfolien bringen insbesondere beim Einsatz von Thermotransferdruckverfahren
Vorteile, welche auf einen geringen Druckdurchsatz ausgelegt sind. So ist es möglich,
durch Einsatz von einer oder nur von wenigen Thermotransferfolien große Farbräume
und vielfältige optisch variable Effekte zu erzielen und so auch Einzelbilder oder
kleine Serien eines Einzelbildes sehr kostengünstig herzustellen.
[0019] Die Gesamtfläche der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche umfasst jeweils
zumindest 25% der Fläche der Effektpigmentschicht und/oder der Fläche der Trägerfolie.
[0020] Die Teilchenflächendichte der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
ist bevorzugt über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche im
Wesentlichen konstant. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass das durch den Thermotransferdruck
hergestellte Echtfarbenbild die Druckvorlage besonders originalgetreu wiedergibt,
das heißt durch die dadurch erreichten homogenen bzw. gleich bleibenden Eigenschaften
der Effektpigmente kann eine ebenso homogene bzw. gleich bleibende Qualität der optischen
Effekte erreicht werden.
[0021] Unter "Teilchenflächendichte" wird die Anzahl der ersten, zweiten, dritten und/oder
vierten Effektpigmente oder die Anzahl von Pigmenten pro Flächeneinheit in einem flächenartigen
Bereich, welcher eine bestimmte Schichtdicke aufweisen kann, verstanden. Dabei kann
die Teilchenflächendichte der jeweiligen Effektpigmente über die jeweiligen ersten,
zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche auch statistische Schwankungen aufweisen.
Unter einer im Wesentlichen konstanten Teilchenflächendichte wird somit auch eine
Teilchenflächen-Dichte-Verteilung in dem jeweiligen Bereich verstanden, welche mit
einer Standardabweichung von weniger als 30%, insbesondere weniger als 20%, weiter
bevorzugt weniger als 10%, vorliegt.
[0022] Die Teilchenflächendichte der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
in den ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereichen beträgt zwischen 30% und 100%,
insbesondere zwischen 50% und 100%, bevorzugt zwischen 70% und 100%.
[0023] Hierbei ist es auch möglich, dass sich die Teilchenflächendichte, in welcher die
Effektpigmente in den jeweiligen ersten, zweiten, dritten und vierten Bereich vorliegen,
unterschiedlich ist. So weist beispielsweise der erste Bereich oder die ersten Bereiche
eine erste Teilchenflächendichte, der zweite Bereich oder die zweiten Bereiche eine
zweiten Teilchenflächendichte usw. auf, welche individuell gewählt ist, so dass sich
beispielsweise die erste Teilchenflächendichte von der zweiten Teilchenflächendichte
unterscheidet.
[0024] Vorzugsweise ist die Ausrichtung der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche im Wesentlichen
konstant oder aber weist insbesondere eine statistische Variation um eine im Wesentlichen
konstante mittlere Ausrichtung auf. Bevorzugt ist hierbei sowohl die mittlere Ausrichtung
als auch die Verteilung der Ausrichtung im Wesentlichen über die jeweiligen ersten,
zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche konstant. Hierdurch wird der Vorteil erzielt,
dass besonders originalgetreue, das heißt mit homogener bzw. gleich bleibender Qualität
der optischen Effekte ausgebildete Nachbildungen eines Vorlagenbildes hergestellt
werden können und dass weiter auch eine Vielzahl von optisch variablen Effekten mittels
Thermotransferdruck realisiert werden können.
[0025] Unter der Ausrichtung eines Effektpigments ist die Flächennormale auf der Schnittebene
durch das Effektpigment zu verstehen, welche sich gegenüber den übrigen Schnittebenen
des Effektpigmentes durch die maximale Flächengröße auszeichnet. Im Fall von plättchenförmigen
Effektpigmenten wird diese Schnittebene damit von der Schnittebene parallel zu den
Hauptflächen des Plättchens bestimmt.
[0026] Unter einer im Wesentlichen konstanten Ausrichtung ist eine Ausrichtung zu verstehen,
bei welcher die Ausrichtung der jeweiligen Effektpigmente über den jeweiligen Bereich
um nicht mehr als 30°, bevorzugt nicht mehr als 20°, weiter bevorzugt um nicht mehr
als 10°, variiert.
[0027] Unter einer im Wesentlichen konstanten mittleren Ausrichtung ist eine Ausrichtung
zu verstehen, bei der die jeweiligen Ausrichtungen der Effektpigmente eines Flächenbereiches
um nicht mehr als 15°, insbesondere um nicht mehr als 10°, bevorzugt um nicht mehr
als 5°,bezogen auf die entsprechende mittlere Ausrichtung der Effektpigmente des Flächenbereiches
variieren.
[0028] Unter einer im Wesentlichen konstanten Ausrichtung kann weiter auch eine Ausrichtung
verstanden werden, bei der die statistische Verteilung der Ausrichtung um eine mittlere
Ausrichtung eine Standardabweichung von weniger als 15%, bevorzugt von weniger als
10%, weiter bevorzugt von weniger als 5%, aufweist.
[0029] Unter einer im Wesentlichen konstanten statistischen Variation der Ausrichtung um
eine mittlere Ausrichtung wird eine statistische Variation verstanden, deren Standardabweichungen
sich um nicht mehr als 10% unterscheiden.
[0030] Weiter ist es vorteilhaft, wenn sich die Ausrichtung, die mittlere Ausrichtung und/oder
die Verteilung der Ausrichtung der Effektpigmente in den ersten, zweiten und dritten
und/oder vierten Bereichen unterscheidet, vorzugsweise um mehr als 15% unterscheidet.
Hierdurch ist es möglich, interessante optisch variable Effekte mittels Thermotransferdruck
zu realisieren, weil die leicht unterschiedliche Ausrichtung der Effektpigmente zueinander
zu einer unterschiedlichen optischen Erscheinung bzw. zu einem unterschiedlichen optischen
Effekt bei jedem unterschiedlich ausgerichteten Effektpigment führen kann, was für
besondere optische Effekte, wie beispielsweise einem leichten Glitzereffekt vorteilhaft
sein kann.
[0031] Die Trägerfolie besteht bevorzugt aus PET (PET = Polyethylenterephthalat). Die Trägerfolie
weist vorzugsweise eine Schichtdicke zwischen 3 µm und 30 µm, insbesondere zwischen
3 µm und 15 µm, auf. So kann die Schichtdicke der Trägerfolie beispielsweise 5,7 µm
betragen. Eine solche Trägerfolie ist insbesondere flexibel ausgeführt. Weiter ist
auch denkbar, dass die Trägerfolie dehnbar ist und/oder aufgerollt werden kann. Die
Schichtdicke und/oder das Material der Trägerfolie sind vorzugsweise derart eingestellt,
dass die Trägerfolie genügend Wärme ausreichend schnell während eines Thermotransferdrucks
von dem Thermotransferdruckkopf auf die auf das Substrat zu übertragenden Schichten
leitet.
[0032] Die Effektpigmentschicht wird auf der Trägerfolie bevorzugt mittels eines Dekorlacks
unter Einsatz eines Beschichtungsverfahrens wie Tiefdruck, Flexodruck oder Siebdruck
hergestellt. Der Dekorlack weist bevorzugt ein oder mehrere Bindemittel der folgenden
Stoffklassen auf: Polyacrylat, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyester,
Polystyrol und Copolymere der zuvor genannten Stoffklassen auf. Weiterhin besteht
der Dekorlack aus einem oder mehreren Lösemitteln, in dem /denen die Bindemittel gelöst
sind. Dies können beispielsweise Ketone sein wie Aceton, Cyclohexanon oder Methylethylketon.
Weiterhin können diese Lösemittel Ester sein, wie beispielsweise Ethylacetat, Butylacetat
und andere. Weiterhin können die Lösemittel Kohlenwasserstoffe sein wie z. B. Toluol,
Lackbenzin etc. Weiterhin sind Alkohole denkbar, wie Ethanol, 2-Propanol, 1-Propanol
oder 1-Butanol. Auch denkbar ist die Verwendung einer wässrigen Dispersion oder Emulsion.
Die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente sind vorzugweise in das
entsprechende Bindemittel eingebettet. Insbesondere bestehen bis zu 80 Gewichtsprozent
(Gewichtsprozent = Anteil des Gewichts in Prozent am Gesamtgewicht) des Festkörpers
der Effektpigmentschicht aus den jeweiligen ersten, zweiten, dritten und/oder vierten
Effektpigmenten oder Mischungen daraus. Man spricht in einem solchen Falle auch davon,
dass der Füllgrad der Effektpigmente im als Effektpigmentschicht vorliegenden Festkörper
bis zu 80 Gewichtsprozent beträgt. Als weitere Komponente der Effektpigmentschicht
kann ein Rheologie-Additiv vorgesehen sein.
[0033] Hierbei kann das Rheologie-Additiv insbesondere aus einem Schichtsilikat bestehen,
beispielsweise aus einem Bentonit. Das Rheologie-Additiv kann die Ablagerung und/oder
das Absetzen und/oder das Kompaktieren der Effektpigmente dämpfen oder unterbinden.
Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Sedimentation der Effektpigmente,
welche von dem Rheologie-Additiv gedämpft oder unterbunden wird.
[0034] Die Sedimentation von Effektpigmenten in einem flüssigen Medium, wie beispielsweise
einer Lösung der vorstehenden Bindemitteln in den obenstehend genannten Lösemitteln,
ist ein häufig anzutreffendes und bedeutendes technisches Problem, welches durch eine
geeignete Formulierung, das heißt eine geeignete Zusammensetzung, von Dekorlacken
gelöst werden muss, um ein Zusetzen von Dekorlackzuleitungen oder Dekorlackvorratsbehältern
zu verhindern. So führt die Größe und/oder die Form und/oder die, insbesondere im
Vergleich zu den vorstehenden Bindemitteln, hohe Dichte der Effektpigmente als Festkörper
in den flüssigen Bindemitteln zu einem schnellen Absetzen und/oder einer schnellen
Sedimentation in Bezug auf die Verweildauer des Dekorlacks in den entsprechenden Zuleitungen
oder Vorratsbehältern. So ist das Problem des Absetzens und/oder der Sedimentation
beispielsweise bei Weißpigmenten, welche eine sphärische Form und/oder einen Durchmesser
von unter 5 µm, insbesondere von unter 1 µm, aufweisen können, im Gegensatz zu den
ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmenten als Bestandteile des Dekorlacks
der Effektpigmentpigmentschicht nicht sehr stark ausgeprägt.
[0035] Die Absetzgeschwindigkeit von in dem Dekorlack enthaltenden Effektpigmenten kann
neben der Größe, Form und/oder Dichte auch oder ausschließlich von der Viskosität
und/oder Polarität des Bindemittels und/oder des Rheologie-Additives abhängen. Die
Absetzdauer der Effektpigmente kann im Bereich von wenigen Tagen bis hin zu wenigen
Stunden betragen. Eine weitere Lösung dieses Problems ist, den Dekorlack durch Rühren
und/oder Schütteln in Bewegung zu halten, so dass sich die darin enthaltenen Effektpigmente
nicht absetzen. Auch eine Kombination aus einem Schütteln und/oder Rühren des Dekorlacks
und dem Zusatz eines oder mehrerer der vorstehenden Rheologie-Additive, insbesondere
Schichtsilikate und/oder Bentonite, ist denkbar. Schichtsilikate und/oder Bentonite
sind besonders vorteilhafte Rheologie-Additive, da diese einen möglichen Niederschlag
der Effektpigmente weich und in einer voluminösen Form halten, so dass ein solcher
Effektpigmentniederschlag durch Rühren und/oder Schütteln wieder gelöst werden kann.
[0036] Besonders vorteilhaft ist, wenn die Effektpigmentschicht weiter auch die Funktionen
einer Grundierungsschicht und/oder Kleberschicht erbringt. Hierdurch ist es zum einen
nicht weiter erforderlich, dass die Thermotransferfolie noch über eine entsprechende
zusätzliche Grundierungsschicht oder Kleberschicht verfügt, welche das Anhaften der
Effektpigmentschicht nach Applikation auf das Substrat sicherstellt. Weiter hat sich
auch gezeigt, dass durch entsprechende Ausgestaltung der Effektpigmentschicht sich
ein verbessertes optisches Ergebnis ergeben kann (und auch die Fälschungssicherheit
verbessert werden kann, da ein Ablösen der applizierten Rasterpunkte ohne Verlust
der optischen Information erschwert wird.
[0037] Um diese Doppelfunktion der Effektpigmentschicht zu ermöglichen, hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, entsprechende Bindemittel der Effektpigmentschicht zuzusetzen,
welche durch Hitze und/oder UV-Strahlung aktivierbar und/oder aushärtbar sind. Es
ist möglich, dass die Aktivierung insbesondere auch eine Vernetzungsreaktion in dem
Bindemittel der Effektpigmentschicht erzeugt bzw. anstößt. Die so von der Effektpigmentschicht
ausgebildete Kleberschicht stellt damit eine Kleberschicht dar, welche insbesondere
eine durch Hitze und/oder UV-Strahlung (UV-Strahlung = elektromagnetische Strahlung
aus dem ultravioletten Teil des Spektrums der elektromagnetischen Strahlung oder aus
einem oder mehreren Teilbereichen aus dem ultravioletten Teil des Spektrums der elektromagnetischen
Strahlung) aktivierbare und/oder aushärtbare Kleberschicht ist. Vorzugsweise kann
eine zusätzliche Aushärtung des Bindemittels der Effektpigmentschicht mittels UV-Strahlung
in einem zeitlich nach der Aktivierung durch Hitze stattfindenden Prozessschritt (Postcuring)
erfolgen.
[0038] Weiter kann die Effektpigmentschicht zusätzlich auf der von der Trägerfolie abgewandten
Seite der Effektpigmentschicht eine oder mehrere Grundierungs- und/oder Kleberschichten
aufweisen.
[0039] Vorzugsweise wird der Dekorlack zur Ausbildung der Effektpigmentschicht auf der Trägerfolie
der Thermotransferfolie mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines
Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, oder Tampondruckverfahrens, auf
die Trägerfolie aufgebracht. Der Dekorlack kann dabei insbesondere ein organisches
Lösungs- oder Bindemittel aufweisen oder wasserbasiert sein.
[0040] Weiter kann eine Ablöseschicht zwischen der Effektpigmentschicht und der Trägerfolie
der Thermotransferfolie angeordnet sein, wobei die Ablöseschicht mittels eines Druckverfahrens,
insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Offsetdruck- oder Tampondruckverfahrens,
auf die Trägerfolie aufgebracht werden kann. Die Ablöseschicht besteht insbesondere
vollständig oder teilweise aus einem Harz, bevorzugt einem Silikonharz, und zumindest
einem Bindemittel, insbesondere einem Acrylat, und/oder aus einem oder mehreren Wachsen.
Die Schichtdicke der Ablöseschicht liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0,1
µm und 3 µm, insbesondere zwischen 0,25 µm und 0,75 µm.
[0041] Die Schichtdicke der Effektpigmentschicht beträgt zwischen 0,5 µm und 5 µm, insbesondere
zwischen 1 µm und 3 µm, bevorzugt zwischen 1,5 µm und 2,5 µm. Die Effektpigmentschicht
kann beispielsweise mit einer Schichtdicke von 2 µm bereitgestellt werden, wobei die
vorstehende Schichtdicke insbesondere ein Optimum bezüglich einem erwünschten Dekorationseffekt
der Effektpigmentschicht und der Drucksauberkeit bereitstellt. Größere Schichtdicken
der Effektpigmentschicht von mehr als 2,5 µm wirken zwar optisch brillanter und/oder
ergeben einen für einen Betrachter erfassbaren stärkeren Farbeffekt bzw. Farbwechseleffekt
als Effektpigmentschichten mit Schichtdicken von weniger als 1,0 µm, weisen dafür
aber eine größere Unsauberkeit bei der Applikation der Effektpigmentschicht während
des späteren Thermotransferdrucks, insbesondere in Form von Rasterpunkten, auf.
[0042] Weiter kann die Effektpigmentschicht zusätzlich absorbierende anorganische und/oder
organische Farbstoffe und/oder Pigmente aufweisen, die jeweils die Farbe der Farbstoffe
bzw. Pigmente durch Absorption eines Teilspektrums des einfallenden Lichts bereitstellen.
Dabei liegt der Gewichtsanteil absorbierender Pigmente an der Gesamtmenge der Pigmente
vorzugsweise unter 20%, insbesondere unter 5%, bevorzugt unter 1%.
[0043] Unter einem Effektpigment wird vorzugsweise ein beliebig geformtes Interferenzpigment
verstanden, welches vorzugsweise transparent und plättchenförmig ist und insbesondere
zumindest eine Interferenzschicht aufweist.
[0044] Als "plättchenförmig" wird ein Körper bezeichnet, dessen zwei größte Flächen im Wesentlichen
parallel zueinander angeordnet sind. So kann sich ein plättchenförmiges Effektpigment
insbesondere dadurch auszeichnen, dass die zwei größten sich gegenüberliegenden Oberflächen
eines Effektpigments parallel zueinander ausgerichtet sind.
[0045] Bei einem transparenten Effektpigment wird ein erster Teil des auf ein Effektpigment
einfallenden Lichtes von dem Effektpigment reflektiert und ein zweiter Teil des einfallenden
Lichtes durch das Effektpigment transmittiert, wobei vorzugsweise nur ein zu vernachlässigender
Teil des einfallenden Lichtes absorbiert wird.
[0046] Unter "transparent" wird hier vorzugsweise eine Transmission im sichtbaren Wellenlängenbereich
von mehr als 50%, vorzugweise von mehr als 80%, und weiter bevorzugt von mehr als
90%, verstanden.
[0047] Eine oder mehrere Schichten oder Komponenten des Effektpigments können aber auch
semitransparent ausgebildet sein. Hierbei wird insbesondere ein nicht zu vernachlässigender
Teil der einfallenden Strahlung bzw. des einfallenden Lichtes absorbiert.
[0048] Unter "semitransparent" wird hierbei eine Transmissivität im sichtbaren Wellenlängenbereich
zwischen 10% und 70%, weiter bevorzugt zwischen 10% und 50%, verstanden.
[0049] Unter "Interferenzpigment" wird hierbei ein Pigment verstanden, welches optische
Effekte mittels Interferenz des auf das Pigment auftreffenden und wieder reflektierten
und/oder transmittierten Lichts erzeugt. So können beispielsweise Interferenzpigmente
als Interferenzfarbfilter wirken und hierbei eine oder mehrere, insbesondere voneinander
unterschiedliche Farben in Transmission und/oder Reflexion generieren. Besonders bevorzugt
wird von den Interferenzpigmenten hierbei ein vom Blickwinkel oder vom Lichteinfallswinkel
abhängiger Farbverschiebungseffekt im sichtbaren Wellenlängenbereich generiert.
[0050] Nicht transparente Effektpigmente sind beispielsweise Effektpigmente, welche nicht
transparente Schichten, insbesondere Metallschichten, beispielsweise aus Aluminium
oder aus opaken Farbpigmenten aufweisen. Insbesondere Metalleffektpigmente weisen
zwar starke Interferenzeffekte bzw. Farbwirkungen auf, sind dabei jedoch nicht transparent.
[0051] Vorzugsweise sind eines oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder
vierten Effektpigmente transparent oder semitransparent ausgebildet.
[0052] Weiter weisen Effektpigmente vorzugsweise einen Hilfsträger, insbesondere einen plättchenförmigen
Hilfsträger, auf. Hierbei weist der Hilfsträger zumindest auf einer Seite zumindest
eine Interferenzschicht auf. Vorzugsweise ist der Hilfsträger umfassend von einer
oder mehreren Interferenzschichten umgeben, wobei die Interferenzschichten nebeneinander
und/oder übereinander angeordnet sein können. Auf der Grenzfläche zwischen dem Hilfsträger
und einer oder mehrerer der Interferenzschichten kann zumindest eine erste Hilfsschicht
angeordnet sein. Die auf der von dem Hilfsträger abgewandten einen oder mehreren Seiten
und/oder Oberflächen weisen vorzugsweise zumindest eine zweite Hilfsschicht auf.
[0053] Die Schichtdicke, insbesondere die mittlere Schichtdicke, des zumindest einen Hilfsträgers
beträgt zwischen 100 nm und 2000 nm, insbesondere zwischen 300 nm und 700 nm. Der
Hilfsträger, welcher die mechanische Belastbarkeit des entsprechenden Effektpigments
erhöht, besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren der Stoffe: Natürlicher Glimmer,
synthetischer Glimmer, Aluminiumoxid Al
2O
3, Siliziumdioxid SiO
2, Borosilikatglas, Nickel, Kobalt. Die zumindest eine erste Hilfsschicht besteht vorzugsweise
aus Zinnoxid SnO
2 und wirkt insbesondere als Kristallisationshilfe bei der Ausbildung der Metalloxidschicht
bzw. der Interferenzschicht. Die zumindest eine zweite Hilfsschicht wirkt als eine
Schutzschicht vor chemischen und/oder physikalischen Interaktionen mit der Umgebung
des jeweiligen ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigments.
[0054] Die Schichtdicke der zumindest einen Interferenzschicht beträgt zwischen 50 nm und
500 nm, insbesondere zwischen 70 nm und 250 nm, wobei die Interferenzschicht vorzugsweise
aus einem oder mehreren Metalloxiden, Metallhalogeniden oder Metallsulfiden etc.,
besteht. Hierbei kann beispielsweise aus Eisenoxid Fe
2O
3, Zinksulfid ZnS, Siliziumoxid SiO
2, Titandioxid TiO
2, insbesondere in der Rutilmodifikation, aber auch in der Anatasmodifikation oder
in der Brookitmodifikation, und/oder Magnesiumfluorid MgF
2 ausgewählt werden.
[0055] Eine oder mehrere der Interferenzschichten eines Effektpigments können Interferenzeffekte,
wie beispielsweise Farbwechseleffekte, bei einfallendem Licht bereitstellen. Diese
Interferenzeffekte werden hierbei von dem durch die eine oder mehreren Interferenzschichten
bereitgestellten Gangunterschiede für das auftreffende Licht erzeugt. Insbesondere
die auf Interferenzen an den Grenzschichten Metalloxid/Bindemittel und/oder Hilfsträger/Metalloxid
basierenden Farbwechseleffekte weisen dabei eine Abhängigkeit vom Betrachtungswinkel
und/oder Beleuchtungswinkel des einfallenden Lichts auf. So wird ein Teil des Spektrums
des einfallenden Lichtes durch destruktive Interferenz ausgelöscht und dafür ein anderer
Teil des Spektrums des einfallenden Lichtes durch konstruktive Interferenz verstärkt.
Dieser Effekt stellt für einen Beobachter bei Reflexion des einfallenden Lichtes an
der Interferenzschicht des entsprechenden Effektpigments einen Farbeffekt bereit.
Für derartige Farbeffekte bzw. Farbwechseleffekte werden vorzugweise Materialien zur
Ausbildung der Interferenzschichten der Effektpigmente verwendet, welche insbesondere
einen höheren Brechungsindex n
D als Luft aufweisen. Hierbei werden vorzugsweise ein oder mehrere der folgenden Materialien
eingesetzt: MgF
2 (n
D = 1,38), SiO
2 (n
D = 1,42 bis 1,47), Rutil bzw. TiO
2 (n
D = 2,6 bis 2,9). Die Interferenzschicht weist insbesondere einen Brechungsindex zwischen
1,2 und 4,0, insbesondere zwischen 1,38 und 2,9, auf.
[0056] Ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
können ausgewählt sein aus: Rote Interferenzpigmente, grüne Interferenzpigmente, blaue
Interferenzpigmente, weiße Interferenzpigmente, weiße Effektpigmente, schwarze Effektpigmente.
Dabei bezeichnen "rot", "grün", "blau", "weiß" und "schwarz" die Farbwirkungen der
entsprechend zugeordneten Effektpigmente bzw. Interferenzpigmente bei einfallendem
Licht, insbesondere weißen Licht, für das durchschnittliche menschliche Auge eines
Betrachters.
[0057] Weiter können ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten
Effektpigmente eine sphärische, plättchenartige, kubische, quaderartige, torusförmige,
scheibenförmige, schollenförmige oder irreguläre Form aufweisen, wobei die weißen
Effektpigmente insbesondere eine sphärische Form mit einem Durchmesser von vorzugsweise
weniger als 5 µm, insbesondere weniger als 1 µm, aufweisen. Hierbei weisen ein oder
mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente einen
geringsten Durchmesser, insbesondere einen mittleren geringsten Durchmesser, auf,
welcher insbesondere kleiner als 5 µm, bevorzugt kleiner als 2 µm, ist.
[0058] Ein oder mehrere oder alle ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
können einen größten Durchmesser, insbesondere einen mittleren größten Durchmesser,
aufweisen, welcher zwischen 2 µm und 200 µm, insbesondere zwischen 5 µm und 35 µm,
liegt. Im Falle eines Ellipsoid-förmigen Effektpigments, welcher drei zueinander unterschiedlich
große Halbachsen a, b, c aufweist, so dass beispielsweise a > b > c, entspräche die
Halbachse a dem größten Durchmesser des Effektpigments und die Halbachse c dem geringsten
Durchmesser des Effektpigments.
[0059] Der Einsatz von transparenten oder semi-transparenten Effektpigmenten hat sich hierbei
als vorteilhaft erwiesen, da aufgrund der geringen Absorption oder fehlenden Absorption
des einfallenden Lichts und der weiter auch in Transmission auftretenden optischen
Effekte besonders brillante Farben und Farbmischungseffekte erzielbar sind. Dies weiter
auch unter Verwendung beider Effekte, nämlich der optischen Wirkung in Reflexion und
Transmission.
[0060] Die Größe der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente in den jeweiligen
ersten, zweiten, und/oder dritten Bereichen ist vorzugsweise im Wesentlichen konstant
oder weist eine im Wesentlichen konstante Effektpigmentgrößenverteilung auf.
[0061] Vorzugsweise ist die Effektpigmentgrößenverteilung der Effektpigmente der Effektpigmentschicht
und insbesondere in den ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereichen wie folgt
gewählt:
Der Wert des 50%-Quantils der Effektpigmentgrößenverteilung teilt die Effektpigmentgrößenverteilung
derart, dass 50% der Werte der Effektpigmentgrößenverteilung unter dem Wert des 50%-Quantils
liegen und die restlichen 50% der Werte der Effektpigmentgrößenverteilung über dem
Wert des 50%-Quantils liegen. Anstelle eines 50%-Quantils kann jedes beliebige Quantil
gewählt werden, wie beispielsweise das 90%-Quantil oder das 10%-Quantil. Das 50%-Quantil
wird auch oft mit D
50 bezeichnet. D
50 kann auch die mittlere Effektpigmentgröße angeben. D
50 bedeutet, dass 50% der Effektpigmentgrößen kleiner sind als der angegebene Wert.
Weitere wichtige Parameter sind D
10 als Maß für die kleinsten Effektpigmentgrößen (10% der Partikel sind kleiner sind
als der angegebene Wert), sowie D
90 (90% der Partikel sind kleiner sind als der angegebene Wert). Je enger D
10 und D
90 zusammenliegen, desto enger ist die Effektpigmentgrößenverteilung, und umgekehrt.
[0062] Das 90%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung ist hierbei bevorzugt kleiner als
35 µm und/oder das 50%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung ist bevorzugt kleiner
als 20 µm und/oder das 10%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung ist bevorzugt
kleiner als 12 µm gewählt. Bevorzugt liegen 35% bis 45% der Effektpigmentgrößen in
einem Bereich zwischen 6 µm und 20 µm, insbesondere zwischen 10 µm und 18 µm.
[0063] Untersuchungen haben gezeigt, dass durch die oben angeführte Wahl der Effektpigmentgrößen
und deren Verteilung der optische Effekt der applizierten Rasterpunkte besonders gut
zur Geltung kommt.
[0064] Vorteilhafterweise können ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten
und/oder vierten Effektpigmente im Auflicht, insbesondere im Auflicht mit weißem Licht,
einen ersten Farbeindruck aufweisen und insbesondere im Durchlicht einen anderen Farbeindruck,
beispielsweise einen zu dem ersten Farbeindruck komplementären zweiten Farbeindruck
bereitstellen. Der komplementäre Farbeindruck im Durchlicht wird dadurch erzeugt,
dass das Effektpigment einen bestimmten Teil bzw. Bereich des Spektrums des einfallenden
Lichtes an den Grenzflächen Luft/Interferenzschicht und/oder Interferenzschicht/Hilfsträger
reflektiert und dieser Teil des Spektrum nicht durch das Effektpigment transmittieren
kann. Im Falle mehrerer Interferenzschichten kann das einfallende Licht auch an den
Grenzflächen Interferenzschicht/Interferenzschicht reflektiert werden, wobei die Anzahl
der Grenzflächen Interferenzschicht/Interferenzschicht der Anzahl der Interferenzschichten
minus eins beträgt.
[0065] Beispielsweise kann ein Effektpigment im Auflicht bei auftreffendem weißen Licht
in Reflexion alle Farben oder Spektralkomponenten des Spektrums des einfallenden weißen
Lichtes bis auf die Farbe Grün auslöschen, so dass ein Betrachter im Auflicht ein
Effektpigment grüner Farbe wahrnimmt. Betrachtet der Betrachter das Effektpigment
im Durchlicht, so wird der Betrachter die hierzu komplementäre Farbe wahrnehmen, also
Rot bis Magenta. Die übrigen Wellenlängenbereiche des ursprünglich weißen Lichtes
werden durch destruktive Interferenzen innerhalb des Schichtaufbaus des Effektpigments
ausgelöscht.
[0066] Weiter kann die von der Effektpigmentschicht abgewandte Seite und/oder Oberfläche
der Trägerfolie eine Rückseitenbeschichtung, insbesondere eine gleitfähige Rückseitenbeschichtung,
aufweisen, da die Oberfläche oder die Oberflächen der Trägerfolie oft keine ausreichende
Gleitfähigkeit aufweisen, um ein Gleiten des Thermotransferdruckkopfes über die Trägerfolie
zu ermöglichen.
[0067] Die Rückseitenbeschichtung kann mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels
eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens,
auf die Trägerfolie bzw. auf die von der Effektpigmentschicht abgewandten Seite und/oder
Oberfläche der Trägerfolie aufgebracht werden. Die Rückseitenbeschichtung weist vorzugsweise
ein oder mehrere Polyesterharze auf oder besteht aus einem oder mehreren Polyesterharzen.
Die Rückseitenbeschichtung kann neben den angeführten Komponenten weiter noch ein
oder mehrere Lösemittel, beispielsweise organische Lösemittel aufweisen, welches bzw.
welche nach der Beschichtung abdampfen. Weiter ist es auch möglich, dass es sich bei
der Rückseitenbeschichtung um eine wasserbasierte Beschichtung handelt. Die Rückseitenbeschichtung
kann insbesondere eine oder auch mehrere Schichten identischer oder auch unterschiedlicher
Lacke aufweisen. Die Rückseitenbeschichtung weist vorzugsweise ein oder mehrere Polyesterharze
auf oder besteht aus einem oder mehreren Polyesterharzen. Die Schichtdicke der Rückseitenbeschichtung
liegt vorzugsweise in einem Bereich von größer oder gleich 0,05 µm bis kleiner oder
gleich 3 µm, insbesondere von größer oder gleich 0,2 µm bis kleiner oder gleich 0,8
µm, und das Auftragsgewicht der Rückseitenbeschichtung liegt vorzugsweise in einem
Bereich von größer oder gleich 0,05 g/m
2 bis kleiner oder gleich 3 g/m
2, bevorzugt von größer oder gleich 0,2 g/m
2 bis kleiner oder gleich 0,8 g/m
2.
[0068] Das Echtfarbenbild kann aus einer Vielzahl von Echtfarbengebieten besteht, welche
bei Beleuchtung in Auflichtbetrachtung und/oder Durchlichtbetrachtung eine zugeordnete
Echtfarbe zeigen.
[0069] Unter Echtfarbe ist hierbei eine Farbe zu verstehen, welche insbesondere durch Farbmischung
aus einer oder mehreren Spektralfarben ausgebildet sein kann. Ein Echtfarbenbild und
ein Echtfarbengebiet zeigt bei Beleuchtung zumindest eine Echtfarbe.
[0070] Die Echtfarbengebiete des Echtfarbenbildes besitzen hierbei vorzugsweise laterale
Ausdehnungen zwischen 400 µm und 50 µm. Vorzugsweise sind beide lateralen Abmessungen
im Bereich zwischen 300 µm und 50 µm gewählt und betragen so insbesondere 300 µm,
250 µm oder 200 µm. Vorzugsweise ist die Größe des Farbgebietes hierbei so gewählt,
dass das Farbgebiet an der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges bei dem gewählten
Betrachtungsabstand liegt und damit das Farbgebiet von Seiten des menschlichen Betrachters
als nicht weiter auflösbare Farbe oder Farbbereich wahrgenommen wird.
[0071] Vorzugsweise sind in zumindest 10% der Echtfarbengebiete, bevorzugt in mehr als 40%
der Echtfarbengebiete, zwei oder mehr Rasterpunkte mittels des Thermotransferdruckkopfes
oder der Thermodruckköpfe appliziert. Diese zwei oder mehreren Rasterpunkte sind hierbei
von Teilflächen von Effektpigmentschichten gebildet, welche sich bezüglich der optischen
Wirkung und/oder Orientierung ihrer Effektpigmente unterscheiden. Diese Rasterpunkte
sind hierbei derart appliziert, dass die zugeordnete Echtfarbe durch additive und/oder
subtraktive Farbmischung dieser in dem jeweiligen Echtfarbengebiet applizierten Rasterpunkte
bei Beleuchtung erzeugt wird.
[0072] Bevorzugt werden in jedem der Echtfarbengebiete zwei oder mehrere der Rasterpunkte
nebeneinander und/oder übereinander und/oder einander überlappend auf der ersten Oberfläche
des Substrats appliziert. Das Echtfarbenbild weist damit vorzugsweise Farbgebiete
auf, in denen zwei oder mehrere Rasterpunkte nebeneinander und/oder teilweise und/oder
vollständig übereinander und/oder überlappend appliziert sind. Diese Rasterpunkte
können hierbei von Teilflächen ein- und derselben Effektpigmentschicht einer Thermotransferfolie
und/oder von Teilflächen von Effektpigmentschichten unterschiedlicher Thermotransferfolien
gebildet sein. Weiter können diese Rasterpunkte von Teilflächen einer oder verschiedener
Effektpigmentschichten gebildet sein, welche unterschiedliche Effektpigmente, eine
unterschiedlichen Ausrichtung der Effektpigmente und/oder eine unterschiedliche Flächendichte
an Effektpigmenten aufweisen. Vorzugsweise wird durch die entsprechende Anordnung
von zwei oder mehreren Rasterpunkten in dem jeweiligen Echtfarbengebiet aufgrund der
hierdurch bewirkten optischen Überlagerung der von den Rasterpunkten generierten optischen
Effekte in dem jeweiligen Echtfarbengebiet ein entsprechend individualisierter integrativer
optischer Effekt für den menschlichen Betrachter bewirkt. Je nach verwendeten Effektpigmenten,
deren Ausrichtung und Flächendichte, sowie der Art der Applizierung übereinander,
nebeneinander oder überlappend, treten zum einen additive und/oder subtraktive Farbmischungseffekte
sowie auch ein vom Betrachtungswinkel abhängiges spezifisches Erscheinungsbild auf.
Damit lassen sich mittels dieser Ausgestaltung Echtfarbenbilder aus derartigen Echtfarbengebieten
aufbauen, welche einerseits einen breiten Farbraum abdecken und weiter auch über ein
individuelles, komplex gewähltes optisch variables Erscheinungsbild verfügen.
[0073] Die Rasterpunkte weisen bevorzugt zumindest eine laterale Abmessung im Bereich zwischen
40 µm und 100 µm auf, wobei die lateralen Abmessungen der Rasterpunkte vorzugsweise
zwischen dem Zweifachen und dem Fünffachen der lateralen Abmessung der Effektpigmente
betragen.
[0074] Untersuchungen haben gezeigt, dass bei der Wahl einer derartigen Rasterpunktgröße
ein guter Kompromiss zwischen der Feinheit des Rasterpunkts sowie der Brillanz des
von dem jeweiligen Rasterpunkt generierten optischen Effekts erzielt wird.
[0075] Zu der Herstellung des Echtfarbenbildes werden vorzugsweise folgende Schritte durchgeführt:
Zunächst wird ein vorzugsweise opakes Motiv, insbesondere in digitaler Form, bereitgestellt.
[0076] Das als Echtfarbenbild umzusetzende Motiv kann beliebig ausgeformt sein. Das Verfahren
ist sowohl für mehrfarbige Motive als auch einfarbige Motive einsetzbar. Ein einfarbiges
oder mehrfarbiges Motiv oder ein oder mehrere Teile eines einfarbigen oder mehrfarbigen
Motivs können insbesondere aus Fotos, Bildern, alphanumerischen Zeichen, Logos, Mikrotexten,
Portraits und/oder Piktogrammen zusammengesetzt sein. Es können beliebige digitale
Vorlagen für ein oder mehrere Motive gewählt werden. Beispielsweise kann eine Vorlage
für ein Motiv als Bilddatei im PNG-Format (PNG = Portable Network Graphics) oder JPEG-Format
(JPEG = Joint Photographic Expert Group) oder FITS-Format (FITS = Flexible Image Transport
System) oder TIFF-Format (TIFF = Tagged Image File Format) bereitgestellt werden.
Hierbei ist es vorteilhaft, dass die Vorlage für ein Motiv mindestens die gleiche
Auflösung wie das als Echtfarbenbild gedruckte Motiv aufweist. Eine bessere Qualität
des Echtfarbenbildes kann bereitgestellt werden, wenn die Auflösung der Vorlage eines
Motivs größer, insbesondere doppelt so groß, als das als Echtfarbenmotiv gedruckte
Motiv ist.
[0077] Anschließend werden zwei oder mehrere Farbkanäle in der digitalen Vorlage des Motivs
ausgewählt und das zu den jeweiligen Farbkanälen zugeordnete Graustufenbild bestimmt.
Beispielsweise wird ein erstes Graustufenbild zugeordnet einem roten Farbkanal, ein
zweites Graustufenbild zugeordnet einem grünen Farbkanal und ein drittes Graustufenbild
zugeordnet einem blauen Farbkanal bestimmt.
[0078] Unter einem "Graustufenbild" ist hierbei ein Bild zu verstehen, welches den jeweiligen
Bildpunkten des Motivs den jeweiligen Farbwert in Form eines entsprechenden Grauwerts
bzw. Helligkeitswerts des zugeordneten Farbkanals zuordnet.
[0079] Die Aufteilung in die Farbkanäle bzw. die Wahl der Farbkanäle erfolgt hierbei in
Abhängigkeit von dem jeweils in der Effektpigmentschicht bzw. Effektpigmentschichten
der Thermotransferfolien bzw. Thermotransferfolie vorgesehenen Effektpigmente sowie
deren Wirkung in Reflexion bzw. in Transmission, d.h. ob hier eine Farbmischung durch
additive Farbmischung, subtraktive Farbmischung, sowie additive und subtraktive Farbmischung
erzielt werden soll.
[0080] Weiter ist es auch möglich, dass jeweils zwei oder mehrere Farbkanäle für unterschiedliche
Raumbereiche des Beobachtungsraums des Farbbildes bestimmt werden. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn in der Effektpigmentschicht bzw. den Effektpigmentschichten
Bereiche vorgesehen sind, in welchen die Effektpigmente über eine unterschiedliche
räumliche Ausrichtung oder Verteilung der Ausrichtung verfügen und damit über entsprechend
unterschiedliche optische Wirkungen in den ausgewählten Raumbereichen verfügen.
[0081] Anschließend werden die jeweiligen Graustufenbilder mittels entsprechender Algorithmen
und Berechnungsmethoden, beispielsweise mit Hilfe eines speziell dafür ausgebildeten
RIP (RIP = Raster Image Processors), in ein jeweiliges Rasterbild bestehend aus einer
Vielzahl von Rasterpunkten umgewandelt. Dies, vorzugsweise basierend auf einem frequenzmodulierten
Raster und/oder einem perioden- bzw. amplitudenmodulierten Raster.
[0082] Anschließend wird der Thermotransferdruckkopf oder die Thermotransferdruckköpfe derart
angesteuert, dass die als Rasterpunkte ausgebildeten Teilflächen der Effektpigmentschicht
entsprechend der Größe und Anordnung der Rasterpunkte der Rasterbilder auf die erste
Oberfläche des Substrats transferiert werden.
[0083] Vorzugsweise ist hierbei jedem der Graustufenbilder oder Farbkanäle eine Thermotransferfolie
oder ein Bereich einer Thermotransferfolie zugeordnet, beispielsweise einem ersten
Graustufenbild der erste und/oder die ersten Bereiche, dem zweiten Graustufenbild
der zweite oder die zweiten Bereiche, dem dritten Graustufenbild der dritte oder die
dritten Bereiche und/oder dem vierten Graustufenbild der oder die vierten Bereiche,
wie oben spezifiziert.
[0084] Vorzugsweise werden die Rasterbilder basierend auf einer periodischen Rasterung mit
zwei oder mehreren unterschiedlichen Rasterwinkeln und/oder zwei oder mehreren unterschiedlichen
Rasterpunktformen bereitgestellt.
[0085] Die Rasterpunktformen sind vorzugsweise ausgewählt aus: punktförmig, rautenförmig,
kreuzförmig. Es ist jedoch auch möglich, anders ausgeformte Rasterpunktformen zu verwenden.
[0086] Die Rasterweite der Rasterung ist bevorzugt im Bereich zwischen 35 Ipi und 70 Ipi
gewählt.
[0087] Vorteilhafterweise wird ein thermoplastisches Substrat, wie beispielsweise PVC, PET,
PP, PE, PA, PEN für den Thermotransferdruck verwendet. Papiere und Kartonagen stellen
ebenfalls vorteilhafte Substrate für den hier beschriebenen Thermotransferdruck dar.
Weiter hat sich auch die Verwendung von Geweben mit synthetischen, natürlichen oder
auch Mischfasern für das Substrat als vorteilhaft herausgestellt. Die Zusammensetzung
des Substrats wird derart ausgewählt, dass die Thermotransferfolie nach der Applikation,
insbesondere mittels eines Thermotransferdrucks, auf dem Substrat haftet.
[0088] Das Substrat kann als transparentes Substrat bereitgestellt werden, so dass einfallendes
Licht durch das Substrat hindurch transmittieren kann, wobei das transparente Substrat
insbesondere mit der der ersten Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche auf einen
dunklen oder schwarzen Hintergrund, insbesondere auf einen farbigen Hintergrund, aufgebracht
wird.
[0089] Weiter ist es auch möglich, dass der Thermotransferdruck auf das transparente Substrat
spiegelverkehrt erfolgt. Anschließend erfolgt die Applikation eines vorzugsweise schwarzen/dunklen
Hintergrunds auf die bedruckte Seite des transparenten Substrats. Hierdurch schützt
das transparente Substrat den zwischen dem transparenten Substrat und dem schwarzen
Hintergrund vorgesehenen Aufdruck.
[0090] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, ein schwarzes und/oder dunkles und/oder opakes
Substrat und/oder eine Oberfläche eines schwarzen und/oder dunklen und/oder opaken
Substrats insbesondere mittels eines Thermotransferdrucks mit einer Thermotransferfolie
zu bedrucken. Unter "opak" wird hier insbesondere verstanden, dass kein Licht oder
nur eine zu vernachlässigende Menge an Licht durch ein opakes Material transmittiert.
[0091] Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere stark reflektierende, insbesondere
helle und/oder weiße Substrate, welche mit der Thermotransferfolie enthaltend erste,
zweite, dritte und/oder vierte Effektpigmente bedruckt werden, die Farbwirkung der
Effektpigmente verringert. Das heißt, dass die Farbeffekte und/oder Farbverschiebungseffekte
der auf ein weißes und/oder helles Substrat gedruckten Effektpigmente für einen Betrachter
schlechter erfasst werden können, als wenn ein schwarzes und/oder dunkles und/oder
opakes Substrat verwendet wird.
[0092] Weiter können auf der ersten Oberfläche und/oder auf der der ersten Oberfläche gegenüberliegenden
Oberfläche des Substrats eine oder mehrere Schutzschichten aufgebracht werden, wobei
eine oder mehrere der Schutzschichten ausschließlich und/oder in Kombinationen ausgewählt
werden können aus: Transparenter Überdruck, Laminat, Kunststoffscheibe, Glasscheibe.
[0093] Weiter kann das Substrat auf einer der ersten Oberfläche des Substrats gegenüberliegenden
zweiten Oberfläche des Substrats einen Untergrund aufweisen, wobei der Untergrund
aus zumindest einer Farblackschicht ausgebildet wird. Der Farbwert der sichtbaren
Eigenfarbe der zumindest einen Farblackschicht kann in einem durch die Gegenfarben
spezifizierenden Koordinatenachsen a* und b* und die Helligkeit des Farbtons spezifizierende
Koordinatenachse L* aufgespannten Farbraum, insbesondere einem CIELAB-Farbraum, in
einem Bereich von L* von größer gleich 0 und kleiner gleich 90 bereitgestellt werden.
[0094] Vorteilhafterweise kann die Farblackschicht einen oder mehrere Farbstoffe und/oder
ein oder mehrere Pigmente, insbesondere ein oder mehrere verschiedenfarbige Pigmente,
aufweisen, wobei ein oder mehrere der Pigmente insbesondere ausgewählt werden aus:
optisch variable Pigmente, insbesondere Pigmente enthaltend Dünnfilmschichten und/oder
Flüssigkristallschichten, welche einen blick- oder beleuchtungswinkelabhängigen Farbverschiebungseffekt
generieren, organische Pigmente, anorganische Pigmente, lumineszierende Additive,
UVfluoreszierende Additive, UV-phosphoreszierende Additive, IR-phosphoreszierende
Additive, IR-Upconverter, thermochrome Additive. Als IR-Upconverter werden vorzugsweise
Additive gewählt, welche insbesondere im sichtbaren Wellenlängenbereich des Lichts
leuchten, wenn sie Infrarotstrahlung ausgesetzt werden.
[0095] Es hat sich bei der Verwendung von Pigmenten in der zumindest einen Farblackschicht
bewährt, die Pigmentierung durch eine Pigmentierungszahl PZ zu bestimmen, welche vorzugsweise
in einem Bereich größer gleich 1,5 cm
3/g und kleiner gleich 120 cm
3/g, insbesondere größer gleich 5 cm
3/g und kleiner gleich 120 cm
3/g, liegt. Die Pigmentierungszahl kann über die folgenden Gleichungen definiert werden:

wobei gilt:
- mp
- = Masse eines Pigments in der Farblackschicht in Gramm,
- mBM
- = vorzugsweise konstant; Masse eines Bindemittels in der Farblackschicht in Gramm,
- mA
- = vorzugsweise konstant; Masse Festkörper der Additive in der Farblackschicht in Gramm,
- ÖZ
- = Ölzahl eines Pigments, insbesondere nach DIN 53199,
- d
- = Dichte eines Pigments, insbesondere nach DIN 53193,
- x
- = Laufvariable, entsprechend der Anzahl an unterschiedlichen Pigmenten in der Farblackschicht.
[0096] Es ist insbesondere auch möglich, vor und/oder auch nach Aufbringen des Echtfarbenbildes
auf das Substrat weitere Schichten oder Schichtfolgen auf das Substrat aufzubringen,
welche insbesondere mit dem Motiv des Echtfarbenbildes gemeinsam ein Gesamtmotiv darstellen.
Die weiteren Schichten oder Schichtfolgen können ebenfalls mittels Thermotransferfolien
oder aber auch mittels anderer Verfahren wie beispielsweise Tiefdruck, Flexodruck,
Siebdruck, Tampondruck, Inkjetdruck, Heißprägen, Kaltprägen oder anderen bekannten
Verfahren auf das Substrat appliziert werden.
[0097] Die weiteren Schichten oder Schichtfolgen können beispielsweise als transparente
und/oder transluzente und/oder opake Farbschichten, transparente und/oder transluzente
und/oder opake metallische Schichten (aufgedampft und/oder aufgesputtert und/oder
aufgedruckt), eine offene oder eingebettete Replikationsschicht mit diffraktiv und/oder
refraktiv wirkenden Reliefstrukturen, insbesondere mit einer darauf angeordneten transparenter
und/oder transluzenter und/oder opaker Reflexionsschicht als dünne Metallschicht und/oder
als HRI-Schicht mit hohem Brechungsindex (HRI = High Refractive Index) und/oder als
LRI-Schicht mit einem niedrigen Brechungsindex (LRI = Low Refractive Index), ein Volumenhologramm,
ein transparenter und/oder transluzenter und/oder opaker Dünnfilmaufbau insbesondere
nach Fabry-Perot mit Absorptionsschicht, Abstandsschicht und Reflexionsschicht oder
andere bekannte Schichten oder Schichtfolgen, ausgebildet sein.
[0098] Beispielsweise können mittels solcher vor und/oder nach dem Aufbringen der Effektpigmentschicht
aufgebrachter Schichten einzelne Teilbereiche des Echtfarbenbildes akzentuiert hervorgehoben
oder auch abgeschwächt werden. Beispielsweise können Konturen oder Teilflächen des
Echtfarbenbildes so entsprechend anders gestaltet werden. Beispielsweise kann das
Echtfarbenbild mittels solcher zuvor und/oder danach aufgebrachter Schichten in ein
Gesamtmotiv und/oder in ein Gesamtmuster eingebettet bzw. eingefügt werden, sodass
das Echtfarbenbild benachbart zu den zuvor und/oder danach aufgebrachten Schichten
angeordnet ist.
[0099] Die Registertoleranz in einer ersten und/oder in einer zweiten Richtung, vorzugsweise
der Vorschubrichtung der Thermotransferfolie und/oder des Substrats und/oder einer
Richtung senkrecht zu der Vorschubrichtung, zwischen dem Echtfarbenbild und den weiteren
Schichten oder Schichtfolgen liegt hier in etwa bei ±0,15 mm, vorzugsweise in dem
Bereich ±0,05 mm bis ±0,5 mm.
[0100] Aspekte verschiedener Ausführungsformen sind in den Ansprüchen spezifiziert. Diese
und weitere Aspekte von verschiedenen Ausführungsformen sind in den folgenden, nummerierten
Paragraphen spezifiziert:
- 1. Thermotransferfolie zur Herstellung eines Echtfarbenbildes,
wobei die Thermotransferfolie zumindest eine Effektpigmentschicht und eine Trägerfolie
aufweist, wobei die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren ersten Bereichen erste
Effektpigmente umfasst.
- 2. Thermotransferfolie nach Paragraph 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Bereich zumindest 90% der Fläche der Effektpigmentschicht und/oder
der Fläche der Trägerfolie umfasst.
- 3. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren zweiten Bereichen zweite Effektpigmente
umfasst und/oder die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren dritten Bereichen dritte
Effektpigmente umfasst und/oder wobei die Effektpigmentschicht in ein oder mehreren
vierten Bereichen vierte Effektpigmente umfasst, dass die ersten, zweiten, dritten
und/oder vierten Effektpigmente sich bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere
bezüglich ihrer Farbwirkung und/oder Orientierung, unterscheiden, und dass die ersten,
zweiten, dritten und/oder Bereiche nebeneinander bezüglich der von der Effektpigmentschicht
aufgespannten Ebene angeordnet sind, und insbesondere in einer iterativen Abfolge
in Bezug auf die Längserstreckung der Effektpigmentschicht angeordnet sind.
- 4. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gesamtfläche der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereiche jeweils
zumindest 25% der Fläche der Effektpigmentschicht und/oder der Fläche der Trägerfolie
umfasst.
- 5. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilchenflächendichte der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche im Wesentlichen
konstant ist, insbesondere ist hierzu bevorzugt, dass die Teilchenflächendichte über
die Fläche des ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Bereichs eine Standardabweichung
von weniger als 30%, bevorzugt weniger als 20%, weiter bevorzugt weniger als 10%,
aufweist.
- 6. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilchenflächendichte der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
in den ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereichen zwischen 30% und 100% beträgt,
insbesondere zwischen 50% und 100% beträgt, bevorzugt zwischen 70% und 100% beträgt.
- 7. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausrichtung der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
bezüglich der durch die Effektpigmentschicht aufgespannten Ebene in den ersten, zweiten,
dritten bzw. vierten Bereichen zwischen 0° und 10° beträgt, bevorzugt zwischen 0°
und 5° beträgt.
- 8. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausrichtung der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
über die jeweiligen ersten, zweiten, dritten bzw. vierten Bereiche im Wesentlichen
konstant ist, insbesondere eine Standardabweichung von weniger als 15%, bevorzugt
von weniger als 10%, weiter bevorzugt von weniger als 5%, aufweist.
- 9. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerfolie eine Schichtdicke zwischen 3 µm und 30 µm, insbesondere zwischen
3 µm und 15 µm, aufweist, wobei die Trägerfolie insbesondere aus PET zusammengesetzt
ist.
- 10. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von der Trägerfolie abgewandte Seite der Effektpigmentschicht ein oder mehrere
Grundierungsschichten und/oder ein oder mehrere Kleberschichten aufweist.
- 11. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Trägerfolie und der Effektpigmentschicht zumindest eine Ablöseschicht
angeordnet ist.
- 12. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablöseschicht mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-,
Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens,
auf die Trägerfolie aufgebracht ist.
- 13. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablöseschicht aus einem Harz, insbesondere einem Silikonharz, und einem Bindemittel,
insbesondere einem Acrylat, und/oder aus ein oder mehreren Wachsen besteht.
- 14. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schichtdicke der Ablöseschicht zwischen 0,1 µm und 3 µm, insbesondere zwischen
0,25 µm und 0,75 µm beträgt.
- 15. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die von der Effektpigmentschicht abgewandte Seite der Trägerfolie eine Rückseitenbeschichtung,
insbesondere eine gleitfähige Rückseitenbeschichtung, aufweist.
- 16. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückseitenbeschichtung mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels
eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens,
auf die Trägerfolie aufgebracht ist.
- 17. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückseitenbeschichtung ein Polyesterharz aufweist oder aus einem Polyesterharz
besteht.
- 18. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schichtdicke der Rückseitenbeschichtung zwischen 0,05 µm und 3 µm, insbesondere
zwischen 0,2 µm und 0,8 µm, beträgt.
- 19. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auftragsgewicht der Rückseitenbeschichtung zwischen 0,05 g/m2 und 3 g/m2, insbesondere zwischen 0,2 g/m2 und 0,8 g/m2, beträgt.
- 20. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
die Schichtdicke der Effektpigmentschicht zwischen 0,5 µm und 5 µm, insbesondere zwischen
1 µm und 3 µm, bevorzugt zwischen 1,5 µm und 2,5 µm, beträgt.
- 21. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ausbildung der Effektpigmentschicht auf der Trägerfolie ein Dekorlack mittels
eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-, Flexodruck-,
Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens, auf die Trägerfolie aufgebracht
wird, wobei der Dekorlack insbesondere ein organisches Lösungsmittel aufweist oder
wasserbasiert ist.
- 22. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht ein Bindemittelsystem bestehend aus einem oder mehreren
der folgenden Stoffklassen Polyacrylat, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat,
Polyester, Polystyrol und Copolymere der zuvor genannten Stoffklassen aufweist, in
welches die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente eingebettet sind,
und weiter bevorzugt ein Rheologie-Additiv, insbesondere ein Schichtsilikat, bevorzugt
ein oder mehrere Bentonite, aufweist, insbesondere einem Anteil zwischen 1 Gewichtsprozent
und 10 Gewichtsprozent, bevorzugt einem Anteil von 2 Gewichtsprozent bis 8 Gewichtsprozent
und besonders bevorzugt einem Anteil von 3 Gewichtsprozent bis 5 Gewichtsprozent,
der Trockenmasse aufweisen.
- 23. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht zusätzlich absorbierende anorganische und/oder organische
Farbstoffe und/oder Pigmente aufweist, die die jeweilige Farbe der Farbstoffe bzw.
Pigmente durch Absorption eines Teilspektrums des einfallenden Lichts bereitgestellt.
- 24. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anteil absorbierender Pigmente an der Gesamtmenge der Pigmente unter 20%,
insbesondere unter 5%, bevorzugt unter 1%, liegt.
- 25. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht eine Grundierungsschicht und/oder Kleberschicht ist,
insbesondere eine durch Hitze aushärtbare Kleberschicht ist.
- 26. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente ausgewählt sind
aus: Rote Interferenzpigmente, grüne Interferenzpigmente, blaue Interferenzpigmente,
weiße Interferenzpigmente, weiße Effektpigmente, schwarze Effektpigmente.
- 27. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
eine sphärische, plättchenartige, kubische, quaderartige, torusförmige, scheibenförmige
oder irreguläre Form aufweisen, wobei die weißen Effektpigmente insbesondere eine
sphärische Form mit einem Durchmesser von vorzugsweise weniger als 5 µm, insbesondere
weniger als 1 µm, aufweisen.
- 28. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zwei größten sich gegenüberliegenden Oberflächen eines oder mehrerer oder
aller der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente parallel zueinander
ausgerichtet sind.
- 29. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere oder alle ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
einen geringsten Durchmesser, insbesondere einen mittleren geringsten Durchmesser,
aufweisen, wobei der geringste Durchmesser, insbesondere der mittlere geringste Durchmesser,
kleiner als 5 µm, insbesondere kleiner als 2 µm, ist.
- 30. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere oder alle ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
einen größten Durchmesser, insbesondere einen mittleren größten Durchmesser, aufweisen,
wobei der größte Durchmesser, insbesondere der mittlere größte Durchmesser, zwischen
2 µm und 200 µm, insbesondere zwischen 5 µm und 35 µm, liegt.
- 31. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
eine Effektpigmentgrößenverteilung aufweisen, wobei das 90%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung
insbesondere kleiner als 35 µm ist und/oder das 50%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung
insbesondere kleiner als 20 µm ist und/oder das 10%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung
insbesondere kleiner als 12 µm ist, wobei bevorzugt 35% bis 45% der Effektpigmentgrößen
zwischen 6 µm und 20 µm, insbesondere zwischen 10 µm und 18 µm, liegen.
- 32. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
transparent oder semitransparent ausgebildet sind, wobei die Effektpigmente insbesondere
für Licht aus mehr als 30%, bevorzugt mehr als 50%, des sichtbaren Spektralbereichs
transparent sind.
- 33. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
im Auflicht, insbesondere im Auflicht mit weißem Licht, einen ersten Farbeindruck
aufweisen und insbesondere im Durchlicht einen zu dem ersten Farbeindruck komplementären
zweiten Farbeindruck bereitstellen.
- 34. Thermotransferfolie nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
zumindest einen Hilfsträger, insbesondere zumindest einen plättchenförmigen Hilfsträger,
aufweisen, wobei der jeweilige Hilfsträger auf zumindest einer Seite von zumindest
einer Interferenzschicht umgeben ist,
wobei auf der Grenzfläche zwischen dem jeweiligen Hilfsträger und der zumindest einen
Interferenzschicht insbesondere zumindest eine erste Hilfsschicht angeordnet ist,
und wobei die von dem jeweiligen Hilfsträger abgewandten Oberflächen der zumindest
einen Interferenzschicht insbesondere zumindest eine zweite Hilfsschicht aufweisen.
- 35. Thermotransferfolie nach Paragraph 34,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schichtdicke, insbesondere die mittlere Schichtdicke, der zumindest einen
Interferenzschicht zwischen 50 nm und 500 nm, insbesondere zwischen 70 nm und 250
nm, beträgt.
- 36. Thermotransferfolie nach Paragraph 34 oder 35,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Interferenzschicht aus einen oder mehreren Metalloxiden besteht,
ausgewählt aus: Eisenoxid Fe2O3, Zinksulfid ZnS, Siliziumoxid SiO2, Titandioxid TiO2, insbesondere in der Rutilmodifikation, bevorzugt in der Anatasmodifikation, weiter
bevorzugt in der Brookitmodifikation, Magnesiumfluorid MgF2.
- 37. Thermotransferfolie nach einem der Paragraphen 34 bis 36,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Interferenzschicht einen Brechungsindex zwischen 1,2 und 4,0,
insbesondere zwischen 1,38 und 2,9, aufweist.
- 38. Thermotransferfolie nach Paragraph 34,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schichtdicke, insbesondere die mittlere Schichtdicke, des zumindest einen
Hilfsträgers zwischen 100 nm und 2000 nm, insbesondere zwischen 300 nm und 700 nm,
beträgt.
- 39. Thermotransferfolie nach einem der Paragraphen 34 oder 38,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zumindest eine Hilfsträger aus einem oder mehreren Stoffen besteht, ausgewählt
aus: Natürlicher Glimmer, synthetischer Glimmer, Aluminiumoxid Al2O3, Siliziumoxid SiO2, Borosilicatglas, Nickel, Kobalt.
- 40. Thermotransferfolie nach Paragraph 34,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine erste Hilfsschicht aus Zinnoxid SnO2 besteht.
- 41. Thermotransferfolie nach Paragraph 34,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine zweite Hilfsschicht als eine Schutzschicht vor chemischen
und/oder physikalischen Interaktionen mit der Umgebung des jeweiligen ersten, zweiten,
dritten und/oder vierten Effektpigments ausgebildet ist.
- 42. Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes,
wobei mittels eines Thermotransferdruckkopfes als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen
einer Effektpigmentschicht einer Thermotransferfolie oder mittels eines oder mehrerer
Thermotransferdruckköpfe als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen von Effektpigmentschichten
zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien auf eine erste Oberfläche
eines Substrats zur Ausbildung des Echtfarbenbildes appliziert werden, wobei die Thermotransferfolie
bzw. die Thermotransferfolien insbesondere jeweils nach einem der Paragraphen 1 bis
41 ausgebildet sind.
- 43. Verfahren nach Paragraph 42,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Echtfarbenbild aus einer Vielzahl von Echtfarbengebieten besteht, welche
bei Beleuchtung in Auflichtbetrachtung und/oder Durchlichtbetrachtung eine zugeordnete
Echtfarbe zeigen, wobei in zumindest 10% der Echtfarbengebiete, bevorzugt in mehr
als 40% der Echtfarbengebiete, zwei oder mehr Rasterpunkte mittels des Thermotransferdruckkopfes
oder der Thermodruckköpfe appliziert werden, welche aus Teilflächen von Effektpigmentschichten
gebildet sind, welche Effektpigmente umfassen, die sich bezüglich ihrer optischen
Wirkung und/oder Orientierung unterscheiden, derart, dass die zugeordnete Echtfarbe
durch additive und/oder subtraktive Farbmischung dieser in dem jeweiligen Echtfarbengebiet
applizierten Rasterpunkte bei Beleuchtung erzeugt wird.
- 44. Verfahren nach Paragraph 43,
dadurch gekennzeichnet,
dass, insbesondere in jedem der Echtfarbengebiete, zwei oder mehrere der Rasterpunkte
nebeneinander und/oder übereinander und/oder einander überlappend auf der ersten Oberfläche
des Substrats appliziert werden.
- 45. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 44,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasterpunkte zumindest eine laterale Abmessung im Bereich zwischen 40 µm
und 100 µm aufweisen, wobei die lateralen Abmessungen der Rasterpunkte vorzugsweise
zwischen dem Zweifachen und dem Fünffachen der lateralen Abmessung der Effektpigmente
betragen.
- 46. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 45,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat ausgewählt ist aus oder Komponenten des Substrats ausgewählt sind
aus: PET, PP, PE, PA, PEN.
- 47. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 46,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat transparent ist, wobei das transparente Substrat mit der der ersten
Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche auf einen dunklen oder schwarzen Hintergrund,
insbesondere auf einen farbigen Hintergrund, aufgebracht wird.
- 48. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 47,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der ersten Oberfläche und/oder auf der der ersten Oberfläche gegenüberliegenden
Oberfläche des Substrats eine Schutzschicht aufgebracht wird, ausgewählt aus: Transparenter
Überdruck, Laminat, Kunststoffscheibe, Glasscheibe.
- 49. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 48,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat transparent ist, wobei das transparente Substrat mit der der ersten
Oberfläche auf einen dunklen oder schwarzen Hintergrund, insbesondere auf einen farbigen
Hintergrund, aufgebracht wird.
- 50. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 49,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat schwarz oder dunkel, insbesondere opak, ist und/oder auf eine schwarze
oder dunkle Oberfläche aufgebracht wird.
- 51. Verfahren nach einem der Paragraphen 42 bis 50,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat auf einer der ersten Oberfläche gegenüberliegenden zweiten Oberfläche
einen Untergrund aufweist, wobei der Untergrund aus zumindest einer Farblackschicht
ausgebildet wird.
- 52. Verfahren nach Paragraph 51,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Farbwert der sichtbaren Eigenfarbe der Farblackschicht in einem durch die
Gegenfarben spezifizierenden Koordinatenachsen a* und b* und die Helligkeit des Farbtons
spezifizierende Koordinatenachse L* aufgespannten Farbraum, insbesondere einem CIELAB-Farbraum,
in einem Bereich von L* von größer gleich 0 und kleiner gleich 90 bereitgestellt wird.
- 53. Verfahren nach Paragraph 51 oder 52,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Farblackschicht mit ein oder mehreren Farbstoffen und/oder ein oder mehreren
Pigmenten, insbesondere ein oder mehreren verschiedenfarbigen Pigmenten, bereitgestellt
wird.
- 54. Verfahren nach Paragraph 53,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere der Pigmente ausgewählt werden aus: optisch variable Pigmente,
insbesondere Pigmente enthaltend Dünnfilmschichten und/oder Flüssigkristallschichten,
welche einen blick- oder beleuchtungswinkelabhängigen Farbverschiebungseffekt generieren,
organische Pigmente, anorganische Pigmente, lumineszierende Additive, UVfluoreszierende
Additive, UV-phosphoreszierende Additive, IR-phosphoreszierende Additive, IR-Upconverter,
thermochrome Additive.
- 55. Verfahren nach Paragraph 53,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Pigmentierungszahl größer gleich 1,5 cm3/g und kleiner gleich 120 cm3/g, insbesondere größer gleich 5 cm3/g und kleiner gleich 120 cm3/g, bereitgestellt wird.
- 56. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Registertoleranz in Vorschubrichtung und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung
zwischen zumindest zwei Bereichen, welche jeweils von unterschiedlichen Thermotransferfolien
auf das Substrat transferiert bzw. gedruckt werden, zueinander größer gleich -0,5
mm und kleiner gleich +0,5 mm, insbesondere größer gleich -0,15 mm und kleiner gleich
+0,15 mm, bevorzugt größer gleich -0,1 mm und kleiner gleich +0,1 mm, besonders bevorzugt
größer gleich -0,05 mm und kleiner gleich +0,05 mm, ist.
- 57. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste der Thermotransferfolien eine rote Effektpigmentschicht aufweist,
dass eine zweite der Thermotransferfolien eine grüne Effektpigmentschicht aufweist,
und dass eine dritte der Thermotransferfolien eine blaue Effektpigmentschicht aufweist.
- 58. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Thermotransferfolie zwei oder mehrere Bereiche aufweist, in welchen die Effektpigmentschicht
Effektpigmente aufweist, welche sich bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere
Farbwirkung, und/oder Orientierung unterscheiden.
- 59. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren folgende weitere Schritte umfasst:
Bereitstellung eines mehrfarbigen Motivs.
Bestimmung von zwei oder mehreren Graustufenbildern zugeordnet jeweils einem Farbkanal,
vorzugsweise ein erstes Graustufenbild zugeordnet einem roten Farbkanal, ein zweites
Graustufenbild zugeordnet einem grünen Farbkanal und ein drittes Graustufenbild zugeordnet
einem blauen Farbkanal.
Umwandlung der jeweiligen Graustufenbilder in ein jeweiliges Rasterbild bestehend
aus einer Vielzahl von Rasterpunkten, insbesondere basierend auf einer frequenzmodulierten
Rasterung und/oder einer periodischen Rasterung, Ansteuerung des Thermotransferdruckkopfes
oder der Thermodruckköpfe derart, dass die als Rasterpunkt ausgebildeten Teilflächen
der Effektpigmentschicht bzw. Effektpigmentschichten entsprechend der Größe und Anordnung
der Rasterpunkte der Rasterbilder auf die erste Oberfläche des Substrats transferiert
werden.
- 60. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die periodische Rasterung mit zwei oder mehreren unterschiedlichen Rasterwinkeln
und/oder zwei oder mehreren unterschiedlichen Rasterpunktformen bereitgestellt wird.
- 61. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasterpunktformen ausgewählt sind aus: punktförmig, rautenförmig, kreuzförmig.
- 62. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasterweiten in einem Bereich zwischen 35 Ipi und 70 Ipi bereitgestellt werden.
- 63. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mehrfarbige Motiv ausgewählt ist aus oder dass ein oder mehrere Teile des
mehrfarbigen Motivs zusammengesetzt sind aus: Fotos, Bildern, alphanumerischen Zeichen,
Logos, Mikrotexten, Portraits, Piktogrammen.
- 64. Verfahren nach einem der vorhergehenden Paragraphen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren folgende weitere Schritte umfasst:
Aufbringen weiterer Schichten oder Schichtfolgen vor und/oder nach dem Aufbringen
des Echtfarbenbildes mittels eines Verfahrens ausgewählt aus: Thermotransferdruck,
Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Tampondruck, Inkjet-Druck, Heißprägen, Kaltprägen.
- 65. Verfahren nach Paragraph 64,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schichten oder Schichtfolgen jeweils oder teilweise ausgewählt werden aus:
transparente, transluzente und/oder opake Farbschicht, transparente, transluzente
und/oder opake metallische Schicht, offene oder eingebettete Replikationsschicht,
insbesondere offene oder eingebettete Replikationsschicht aufweisend diffraktive und/oder
refraktive Reliefstrukturen, transparente, transluzente und/oder opake Reflexionsschicht,
dünne Metallschicht, HRI-Schicht, LRI-Schicht, Volumenhologrammschicht, transparenter,
transluzenter und/oder opaker Dünnfilmaufbau, Fabry-Perot-Schicht, insbesondere Fabry-Perot-Schicht
mit Absorptionsschicht, Abstandsschicht und/oder Reflexionsschicht.
- 66. Echtfarbenbild, insbesondere hergestellt nach einem der vorhergehenden Paragraphen
42 bis 65,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Echtfarbenbild eine Vielzahl von auf eine erste Oberfläche eines Substrats
applizierten Rasterpunkten umfasst, wobei die Rasterpunkte von Teilflächen einer Effektpigmentschicht
einer Thermotransferfolie oder von Teilflächen von Effektpigmentschichten zweier oder
mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien gebildet sind.
- 67. Echtfarbenbild nach Paragraph 66,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Rasterpunkt 1 bis 7000 Effektpigmente, insbesondere 10 bis 1000 Effektpigmente,
bevorzugt 10 bis 500 Effektpigmente, umfasst, welche teilweise oder vollständig übereinander
und/oder nebeneinander angeordnet sind.
[0101] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen beispielhaft
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Darstellung einer Thermotransferfolie
- Fig. 2
- zeigt eine schematische Darstellung von Thermotransferfolien
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Darstellung einer Thermotransferfolie
- Fig. 4
- zeigt eine schematische Darstellung eines Effektpigments
- Fig. 5
- zeigt eine schematische Darstellung eines Farbraumes
- Fig. 6
- zeigt eine schematische Darstellung einer Thermotransferdruckvorrichtung
- Fig. 7
- zeigt eine schematische Darstellung einer Rasterung
- Fig. 8
- zeigt eine schematische Darstellung einer Rasterung
- Fig. 9
- zeigt eine schematische Darstellung einer Rasterung
[0102] Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Schichtaufbau einer Thermotransferfolie 1.
[0103] Die Thermotransferfolie 1 weist eine Trägerfolie 12 und eine Effektpigmentschicht
11 auf. Die Thermotransferfolie 1 ist hierbei bezüglich ihres Schichtaufbaus sowie
der Ausgestaltung der Einzelschichten derart ausgestaltet, dass die Effektpigmentschicht
11 mittels eines Thermotransferverfahrens und insbesondere mittels eines Thermotransferdruckkopfes
bereichsweise auf eine Oberfläche eines Substrats appliziert werden kann. Hierzu ist
es erforderlich, dass sich Bereiche der Effektpigmentschicht 11 bei lokaler Einbringung
von Wärme mittels eines Thermotransferdruckkopfes von der Trägerfolie 12 ablösen lassen
und vermittelt durch die Wärme entsprechend an der Oberfläche des Substrats anhaften.
[0104] Hierzu ist die Thermotransferfolie 1 vorzugsweise wie im Folgenden beschrieben ausgebildet:
Die Thermotransferfolie 1 weist neben der Trägerfolie 12 vorzugsweise eine Rückseitenbeschichtung
14, eine Ablöseschicht 13 und eine Kleberschicht 15 auf.
[0105] Die Trägerfolie 12 besteht vorzugsweise aus einer Kunststofffolie in einer Schichtdicke
zwischen 3 µm und 30 µm. Besonders hat sich bewährt, für die Trägerfolie 12 eine PET-Folie
einzusetzen, und insbesondere eine PET-Folie in einer Schichtdicke zwischen 3 und
15 µm, beispielsweise 5,7 µm, einzusetzen. Durch diese Wahl der Schichtstärke der
Trägerfolie 12 wird sichergestellt, dass genügend Wärme vom Druckkopf durch die Trägerfolie
12 transportiert werden kann, um ein Transferieren der nachfolgenden Schicht auf die
Oberfläche des Substrats zu ermöglichen.
[0106] Besonders vorteilhaft ist hierbei weiter der Einsatz der Rückseitenbeschichtung 14.
Dies, da die Oberfläche üblicher Kunststoff-Trägerfolien häufig zu rau bzw. zu stumpf
ist, um ausreichend gut über den Druckkopf des Thermotransferdruckers zu gleiten.
Die Rückseitenbeschichtung 14 besteht so vorzugsweise aus einem gleitfähigen Lack,
welcher bevorzugt mit einer Schichtdicke zwischen 0,05 µm und 3 µm, insbesondere in
etwa 0,3 µm auf die Trägerfolie 12 aufgebracht wird. Vorzugsweise wird die Rückseitenbeschichtung
14 hier mittels Tiefdruck aufgebracht. Die Rückseitenbeschichtung 14 weist vorzugsweise
ein oder mehrere Polyesterharze auf oder besteht aus einem oder mehreren Polyesterharzen.
[0107] Die optional vorgesehene Ablöseschicht 13 verbessert die Ablöseeigenschaft der Effektpigmentschicht
11 von der Trägerfolie 12 während des Thermotransferdrucks. Die Ablöseschicht 13 weist
bevorzugt eine Schichtdicke zwischen 0,1 µm und 3 µm, weiter bevorzugt zwischen 0,25
µm und 0,75 µm auf. Die Ablöseschicht 13 besteht hierbei vorzugsweise aus einem Harz,
insbesondere einem Silikonharz, mit einem Bindemittel, insbesondere einem Acrylat.
Weiter kann der Ablöseschicht 13 auch aus einem Wachs bestehen oder ein oder mehrere
Wachse der Ablöseschicht 13 zugesetzt sein. Die Ablöseschicht 13 wird hierbei bevorzugt
mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels Tiefdruck, Siebdruck, Flexodruck,
Offsetdruck, Tintenstrahldruck oder Tampondruck auf die Trägerfolie 12 aufgebracht
werden.
[0108] Die Effektpigmentschicht 11 weist Effektpigmente auf, welche vorzugsweise in einer
Bindemittelmatrix eingebettet sind. Die Effektpigmentschicht 11 weist vorzugsweise
eine Schichtdicke zwischen 0,5 µm und 5 µm, insbesondere zwischen 1 µm und 3 µm, weiter
bevorzugt zwischen 1,5 µm und 2,5 µm, auf.
[0109] Wie bereits oben ausgeführt, weist die Effektpigmentschicht neben den Effektpigmenten
vorzugsweise ein oder mehrere Bindemittel der folgenden Stoffklassen auf: Polyacrylat,
Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyester, Polystyrol und Copolymere
der zuvor genannten Stoffklassen auf. Weiter sind der Effektpigmentschicht 11 vorzugsweise
Zusatzstoffe, insbesondere Rheologie-Additive, insbesondere ein Schichtsilicat, bevorzugt
ein oder mehrere Bentonite zugesetzt.
[0110] Vorzugsweise weist die Effektpigmentschicht 11 einen hohen Füllgrad an Effektpigmenten,
insbesondere einen Füllgrad von mehr als 30 Gewichtsprozent, bevorzugt zwischen 50
Gewichtsprozent und 70 Gewichtsprozent, beispielsweise 60 Gewichtsprozent, im Festkörper
auf.
[0111] Der Zusatz des oben angeführten Rheologie-Additivs ist hier von besonderer Bedeutung
für die Formulierung des Dekorlacks, mittels dem die Effektpigmentschicht 11 mittels
eines Beschichtungsverfahrens auf der Ablöseschicht 13 ausgebildet wird. Dieser Dekorlack
weist neben den angeführten Komponenten weiter noch ein oder mehrere Lösemittel, beispielsweise
organische Lösemittel auf, welches bzw. welche nach der Beschichtung abdampfen. Weiter
ist es auch möglich, dass es sich bei dem Dekorlack um einen wasserbasierten Dekorlack
handelt. Als Beschichtungsverfahren hat sich insbesondere ein Druckverfahren, insbesondere
Tiefdruck, Siebdruck, Flexodruck, Offsetdruck bewährt.
[0112] Durch den Zusatz des Rheologie-Additivs zu dem Dekorationslack wird eine Sedimentation
der Effektpigmente in dem Dekorlack vermindert. Im Gegensatz zu üblicherweise in Druckfarben
verwendeten Absorptionspigmenten, wie etwa Weißpigmenten, welche eine annähernd sphärische
Gestalt mit einem Durchmesser kleiner als 5 µm, insbesondere kleiber als 1 µm, aufweisen,
handelt es sich bei Effektpigmenten üblicherweise um recht große, schollenartige Strukturen.
Durch die Größe und hohe Dichte des Materials kommt es zu einer vergleichsweise schnellen
Absetzung der Pigmente und zum Kompaktieren dieses Niederschlags. Die Absetzgeschwindigkeit
ist zum einen abhängig von der Teilchenform, zum anderen aber auch von der Eigenschaft
des Mediums in Bezug auf die Viskosität, Dichte, Polarität, etc. und kann sich im
Bereich von wenigen Tagen bis hin zu wenigen Stunden bewegen. Solange das Druckmedium
in Bewegung gehalten wird, durch Rütteln oder Schütteln, bleibt die Dispersion meist
erhalten. In einem ruhenden Lack hingegen ist ein Absetzen meist nicht dauerhaft zu
vermeiden. Tritt ein solcher Niederschlag auf, ist entscheidend, ob es sich um einen
weichen, voluminösen Niederschlag handelt, der beispielsweise durch leichtes Rühren
oder Schütteln wieder aufgebrochen werden kann, oder ob der Niederschlag so kompaktiert
vorliegt, dass die zwischen den Teilchen herrschenden Kräfte nicht ohne Weiteres durch
Rühren oder Schütteln aufgebrochen werden können. Ein derart kompaktiertes Druckmedium
ist in jedem Fall zu vermeiden, da eine weitere Verwendung dann kaum bis gar nicht
möglich ist.
[0113] Um den Niederschlag in einer weichen und voluminösen Form zu erhalten, hat sich die
Zugabe der oben angeführten Rheologie-Additive als vorteilhaft erwiesen. Diese Additive
werden dem Dekorlack vorzugsweise in einem Gewichtsprozentsatz von 1 bis 10, bevorzugt
von 2 bis 8, weiter bevorzugt von 3 bis 5 zugesetzt. Durch die entsprechende Zusetzung
dieses Additivs und weiter auch ggf. auch entsprechende begleitende Maßnahmen bei
der Zuleitung des Dekorlacks zum Druckwerk ist es möglich, das Absetzverhalten der
Effektpigmente zu verbessern und hierdurch auch die Teilchenflächendichte innerhalb
der Effektpigmentschicht 11 sowie die Ausrichtung der Effektpigmente der der Effektpigmentschicht
11 durch entsprechendes Aufbringen der Dekorschicht gezielt einzustellen.
[0114] Weiter ist es auch möglich, dass die Effektpigmentschicht 11 neben den Effektpigmenten
zusätzlich noch absorbierende anorganische und/oder organische Farbstoffe und/oder
Pigmente aufweist. Vorzugsweise absorbieren diese Farbstoffe bzw. Pigmente dabei ein
Teilspektrum des einfallenden sichtbaren Lichts und generieren hierdurch die Farbe
des jeweiligen Farbstoffs bzw. Pigments. Weiter können der Effektpigmentschicht 11
zusätzlich noch phosphoreszierende oder fluoreszierende Pigmente und/oder Farbstoffe
beigemengt werden.
[0115] Vorzugsweise ist der Anteil der absorbierenden Pigmente an der Gesamtmenge der Pigmente
unter 20%, insbesondere unter 5%, weiter bevorzugt unter 1%.
[0116] Weiter hat es sich bewährt, wenn die Zusammensetzung der Effektpigmentschicht 11
derart gewählt ist, dass die Effektpigmentschicht 11 gleichzeitig die Funktion einer
Kleberschicht erbringt. Hierdurch ist es möglich, auf die Kleberschicht 15 zu verzichten.
Dies kann insbesondere dadurch bewirkt werden, dass als Bindemittel oder Bindemittelbestandteil
der Effektpigmentschicht 11 ein Bindemittel eingesetzt wird, welches thermisch aktivierbar
ist, beispielsweise über thermoplastische Eigenschaften verfügt oder durch Hitze und/oder
UV-Strahlung vernetzbar ist. Es ist möglich, dass die Aktivierung insbesondere auch
eine Vernetzungsreaktion in dem Bindemittel der Effektpigmentschicht 11 erzeugt bzw.
anstößt. Vorzugsweise kann eine zusätzliche Aushärtung des Bindemittels der Effektpigmentschicht
11 mittels UV-Strahlung in einem zeitlich nach der Aktivierung durch Hitze stattfindenden
Prozessschritt (Postcuring) erfolgen.
[0117] Als Effektpigmente werden in der Effektpigmentschicht 11 vorzugsweise transparente,
plättchenförmige Interferenzschichtpigmente eingesetzt. Wie bereits oben ausgeführt,
wird bei derartig transparenten Interferenzschichtpigmenten einerseits ein Teil des
einfallenden Lichts vorzugsweise an mehreren Grenzflächen des Interferenzschichtpigments
reflektiert und ein anderer Teil des Lichts durch das Pigment transmittiert. Der transmittierte
Anteil des Lichts wird vorzugsweise sodann vom Untergrund absorbiert und/oder reflektiert.
Derartige transparente Interferenzschichtpigmente weisen vorzugsweise eine Transparenz
von mehr als 30%, bevorzugt von mehr als 50%, im sichtbaren Spektralbereich auf.
[0118] Eine schematische Darstellung eines derartigen Effektpigments ist beispielsweise
in Fig. 4 gezeigt:
Fig. 4 zeigt ein Effektpigment 2, welches eine Interferenzschicht 22, einen Hilfsträger
20, eine erste Hilfsschicht 21 und eine zweite Hilfsschicht 23 aufweist. Weiter weist
das Effektpigment 2 eine plättchenförmige Formgebung auf, wobei das Effektpigment
2 einen Durchmesser c und eine Dicke bzw. Höhe d aufweist. Die Interferenzschicht
22 weist weiter eine Schichtdicke a und der Hilfsträger 20 eine Schichtdicke b auf.
[0119] Der Hilfsträger 20 dient im Wesentlichen der Erhöhung der mechanischen Belastbarkeit
des Pigments. Der Hilfsträger 20 besteht vorzugsweise aus natürlichem oder synthetischem
Glimmer, Aluminiumoxid, Siliziumdioxid, Borosilikatglas oder Nickel oder Kobalt. Die
Schichtdicke d des Hilfsträgers 20 liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 100
nm und 1000 nm.
[0120] Die Interferenzschicht 22 besteht vorzugsweise aus Eisenoxid, Zinksulfid, Siliciumdioxid,
Titandioxid, sowohl in der Rutil- als auch in der Anatas- und Brookitmodifikation,
oder Magnesiumfluorid.
[0121] Die Schichtdicke a der Interferenzschicht 22 ist vorzugsweise so gewählt, dass im
sichtbaren Wellenlängenbereich Interferenzeffekte auftreten. Die optische Dicke der
Interferenzschicht 22 ist hierzu vorzugsweise so gewählt, dass diese die λ/2- oder
λ/4-Bedingung für eine Wellenlänge λ im Bereich des sichtbaren Lichts erfüllt.
[0122] Unter optischer Dicke ist das Produkt aus physikalischer Dicke und dem Brechungsindex
der Schicht zu verstehen. Das heißt, dass Schichten mit einem höheren Brechungsindex
entsprechend weniger dick sein müssen, um dieselbe optische Dicke zu erzeugen wie
eine Schicht mit einem niedrigeren Brechungsindex.
[0123] Unter der λ/2- oder λ/4-Bedingung ist der Gangunterschied, das heißt die Wegdifferenz
(Wegunterschied) zweier oder mehrerer kohärenter Wellen des auftreffenden Lichts zu
verstehen. Diese Wegdifferenz ist entscheidend für das Auftreten von Interferenzerscheinungen.
Beträgt der Gangunterschied zweier Wellen gleicher Wellenlänge λ und gleicher Amplitude
genau eine halbe Wellenlänge (plus einem beliebigen ganzzahligen Vielfachen der Wellenlänge),
so löschen sich die beiden Teilwellen aus. Man nennt diese Intensitätsschwächung destruktive
Interferenz. Beträgt er ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge, addieren sich
die Amplituden der beiden Teilwellen. In diesem Fall liegt konstruktive Interferenz
vor. Bei Werten dazwischen ergibt sich eine teilweise Auslöschung.
[0124] Je nach Brechungsindex des eingesetzten Materials der Interferenzschicht 22 liegt
die Schichtdicke a damit vorzugsweise in einem Bereich zwischen 50 nm und 500 nm.
Durch die entsprechende Schichtdicke der Interferenzschicht wirkt das Effektpigment
als Farbfilter, welches insbesondere in Abhängigkeit vom Einfallswinkel des Lichts
ein vorgegebenes Farbspektrum reflektiert bzw. transmittiert. Hierdurch ergibt sich
weiter auch vorzugsweise ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Farbwechsel in Abhängigkeit
vom Einfallswinkel des Lichts. Dieser Farbwechsel ist bei der Wahl von Substanzen
mit niedrigem Brechungsindex für die Interferenzschicht 22 besonders stark ausgeprägt,
bei Substanzen mit hohem Brechungsindex dagegen nur schwach ausgeprägt.
[0125] Die optionale erste Hilfsschicht 21 dient vorzugsweise als Kristallisationshilfe,
um die Metalloxid-Schicht in einer besonders vorteilhaften Kristallmodifikation zu
erzeugen und kann beispielsweise aus Zinndioxid bestehen.
[0126] Die optionale zweite Hilfsschicht 23 kann vorgesehen sein, um das Effektpigment 2
vor Umwelteinflüssen zu schützen. Insbesondere stellt diese Schicht sicher, dass eine
chemische und/oder physikalische Interaktion des Effektpigments mit der umgebenden
Bindemittelmatrix verhindert oder minimiert wird. Weiter ist es auch möglich, dass
als zweite Hilfsschicht 23 ein farbiges Metalloxid eingesetzt wird, um die Farbe des
Effektpigments in geeigneter Weise zu modifizieren.
[0127] Wie bereits oben ausgeführt, ist das Effektpigment 2 vorzugsweise plättchenförmig
ausgebildet. Unter "plättchenförmig" ist hierbei vorzugsweise zu verstehen, dass die
Ober- und Unterseite des Effektpigments 2 annähernd parallel zueinander ausgerichtet
sind. Weiter ist die Höhe bzw. Dicke d des Effektpigments 2 weiter deutlich kleiner
als deren Durchmesser c. So liegt die Höhe d des Effektpigments 2 vorzugsweise bei
weniger als 1 µm, wohingegen der Durchmesser c zwischen 2 µm und 200 µm, bevorzugt
zwischen 5 µm und 35 µm, liegt. Neben einer scheibenförmigen Ausgestaltung der plättchenförmigen
Effektpigmente, insbesondere des Effektpigments 2, ist jedoch eine beliebige andere
Formgebung, insbesondere eine irreguläre Formgebung, eine eckige Formgebung oder ellipsenförmige
Formgebung der plättchenförmigen Effektpigmente möglich.
[0128] Der Farbeindruck derartiger Effektpigmente beruht - im Gegensatz zu absorbierenden
Pigmenten - im Wesentlichen auf Interferenzphänomenen. Diese werden durch Mehrfachreflexion
an Grenzflächen der Effektpigmente bewirkt, beispielsweise der Grenzfläche an der
Vorderseite und der Rückseite der Interferenzschicht 22. Hierbei ist es auch möglich,
dass das Effektpigment 2 nicht nur eine Interferenzschicht 22, sondern eine gerade
oder ungerade Anzahl von Interferenzschichten mit unterschiedlichem Brechungsindex
aufweist, wodurch sich die Filterwirkung des Effektpigments entsprechend schmalbandiger
einstellen lässt.
[0129] Durch die Wahl der Schichtdicke der Interferenzschicht 22, wie oben ausgeführt, wird
ein Teil des einstrahlten weißen Lichts, welches alle Wellenlängen des sichtbaren
Spektrums beinhaltet, durch destruktive Interferenz ausgelöscht, und ein anderer Teil
durch konstruktive Interferenz verstärkt, wodurch in Reflexion ein entsprechender
Farbeindruck entsteht. In Transmission entsteht weiter dann ein entsprechender, hierzu
komplementärer Farbeindruck.
[0130] Dadurch, dass die Effektpigmente der Effektpigmentschicht 11 als transparente Effektpigmente
ausgebildet sind, kann ein Großteil des eingestrahlten Spektrums durch die jeweiligen
Effektpigmente hindurch transmittiert und mit dem Hintergrund oder auch benachbarten
Effektpigmenten der Effektpigmentschicht wechselwirken. Weiter wird hierdurch auch
sichergestellt, dass auch bei Überlappung der Rasterpunkt auf dem Substrat eine optische
Überlagerung der von den Effektpigmenten unterschiedlicher Rasterpunkte bereitgestellten
optischen Effekte eintritt.
[0131] Um diesen Effekt zu gewährleisten, ist es weiter auch vorteilhaft, dass auch das
Bindemittel der Effektpigmentschicht 11 derartig gewählt wird, dass es im sichtbaren
Wellenlängenbereich transparent oder weitgehend transparent ist, und insbesondere
im sichtbaren Wellenlängenbereich eine Transmissivität von mehr als 30%, weiter bevorzugt
von mehr als 50%, weiter bevorzugt von mehr als 80% besitzt, bezogen auf eine Ausbildung
in der Schichtdicke der Effektpigmentschicht 11.
[0132] Die Größenverteilung der Effektpigmente ist vorzugsweise so gewählt, dass die Effektpigmente
eine laterale Ausdehnung zwischen etwa 1 µm bis 35 µm bezogen auf die längste Ausdehnung
des Effektpigments aufweisen. Weiter hat sich gezeigt, dass, wie bereits oben ausgeführt,
dass der D
x-Wert der Verteiler eine weitere wichtige Größe ist, wobei x für den prozentualen
Anteil der Teilchen steht, die kleiner sind als der angegebene Wert. Der bevorzugte
Bereich der Teilchen liegt insbesondere bei D
90 ≤ 35 µm, D
50 < 20 µm, D
10 < 12 µm. Dies bedeutet, dass nur ein sehr geringer Anteil der Effektpigmente größer
als 35 µm ist, während 40% im mittleren Bereich zwischen 12 µm und 20 µm liegen. Hierdurch
wird ein besonders guter Kompromiss zwischen Glanz und Deckungsvermögen der Effektpigmentschicht
11 sowie eine ausreichende Applizierbarkeit der Rasterpunkte mittels eines Thermotransferdruckkopfes
ermöglicht.
[0133] Als Effektpigmente können beispielsweise die unter dem Markennamen Iriodin, Spectraval
oder Pyrisma von der Firma Merck angebotenen Effektpigmente eingesetzt werden.
[0134] Für die Herstellung der Echtfarbenbilder können mehrere Thermotransferfolien, oder
auch lediglich eine speziell ausgestaltete Thermotransferfolie eingesetzt werden.
[0135] Die eingesetzten Thermotransferfolien können hierbei grundsätzlich zum einen so ausgebildet
sein, dass diese einen oder mehrere erste Bereiche aufweisen, welche erste Effektpigmente
umfassen. Der erste Bereich kann bevorzugt zumindest 90% der Fläche der Effektpigmentschicht
der Thermotransferfolien- und/oder der Fläche der Trägerfolie umfassen oder auch vollflächig
die gesamte Fläche der Effektpigmentschicht der Trägerfolie umfassen.
[0136] Ein derartiges Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 gezeigt:
Fig. 2 zeigt beispielhaft mehrere Thermotransferfolien, nämlich eine erste Thermotransferfolie
1a, eine zweite Thermotransferfolie 1b und eine dritte Thermotransferfolie 1c. Die
Thermotransferfolien 1a, 1b und 1c sind, wie bezüglich des Ausführungsbeispiels nach
Fig. 1 dargelegt, ausgebildet und weisen jeweils eine Effektpigmentschicht 11 mit
ersten, zweiten bzw. dritten Effektpigmenten 211, 212 bzw. 213 auf. Die Vorschubrichtung
100 der Thermotransferfolien 1a, 1b, 1c ist durch einen Pfeil gekennzeichnet, welcher
vorzugsweise auch die Richtung der Längserstreckung der Thermotransferfolien 1a, 1b,
1c bereitstellt.
[0137] Die Effektpigmentschicht 11 der Thermotransferfolie 1a ist hier über die gesamte
Fläche oder zumindest 90% der Fläche der Effektpigmentschicht 11 bzw. der Trägerfolie
12 gleichartig ausgebildet und bildet in diesem Bereich beispielsweise einen ersten
Bereich 111 aus, welcher die ersten Effektpigmente 211 umfasst. Die Thermotransferfolien
1b und 1c sind entsprechend ausgebildet, so dass deren Effektpigmentschicht 11 einen
zweiten Bereich 112 bzw. einen dritten Bereich 113 ausbildet, in dem die zweiten Effektpigmente
212 bzw. dritten Effektpigmente 213 vorgesehen sind.
[0138] Im einfachsten Fall weist somit die Effektpigmentschicht 11 der Thermotransferfolie
1a lediglich eine Art von Farbpigmenten, nämlich die ersten Effektpigmente 211 auf.
Die zweite Thermotransferfolie 1b weist lediglich ebenfalls nur eine einzige Art von
Effektpigmenten, nämlich die zweiten Effektpigmente 212 auf. Die Thermotransferfolie
1c weist im einfachsten Fall ebenfalls lediglich eine Art von Effektpigmenten, nämlich
die Effektpigmente 213 auf.
[0139] Die ersten Effektpigmente 211, zweiten Effektpigmente 212 und dritten Effektpigmente
213 unterscheiden sich bevorzugt bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere bezüglich
ihrer Farbwirkung und/oder Ausrichtung. In einer bevorzugten Ausführung werden so
beispielsweise die ersten Effektpigmente 211 von Interferenzpigmenten mit rötlichem
Farbeindruck, die zweiten Effektpigmente 212 von Interferenzpigmenten mit grünlichem
Farbeindruck und die dritten Effektpigmente 213 von Interferenzpigmenten mit bläulichem
Farbeindruck gebildet.
[0140] Weiter ist es auch möglich, dass die Bereiche 111, 112 und 113 jeweils nicht nur
ein Effektpigment, sondern eine Mischung von zwei oder mehreren verschiedenen Effektpigmenten
umfassen und damit die Effektpigmentschichten der Thermotransferfolie 1a, 1b und 1c
jeweils eine Mischung aus zwei oder mehreren Effektpigmenten enthalten. Die Mischung
der entsprechenden Effektpigmente ist hier vorzugsweise so gewählt, dass die Bereiche
111, 112 und 113 sich bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere bezüglich ihrer
Farbwirkung unterscheiden. So kann beispielsweise die jeweilige Mischung der Effektpigmente
in den Bereichen 111, 112 und 113 so gewählt werden, dass die Bereiche 111 einen roten
Farbeindruck, die Bereiche 112 einen grünen Farbeindruck und die Bereiche 113 einen
blauen Farbeindruck in einer jeweils vorgegebenen Betrachtungs-/Beleuchtungssituation
generiert.
[0141] Weiter ist es auch möglich, dass eine Thermotransferfolie nicht lediglich einen Bereich,
sondern mehrere der oben dargestellten Bereiche umfasst und damit mehrere Bereiche
mit jeweils einer unterschiedlichen optischen Wirkung umfasst.
[0142] So zeigt beispielsweise das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 einen Ausschnitt aus
einer Thermotransferfolie 1d, welche wie die Thermotransferfolie nach Fig. 1 aufgebaut
ist. Diese Transferfolie weist hierbei jeweils mehrere erste Bereiche 111, zweite
Bereiche 112, dritte Bereiche 113 auf, welche insbesondere in iterativer Anordnung
auf der Thermotransferfolie 1d vorgesehen sind. In jedem der Bereiche 111, 112 und
113 wird durch die Effektpigmentschicht eine entsprechend zugeordnete optische Wirkung
generiert, wobei sich die optische Wirkung der ersten Bereiche 111 von der der zweiten
Bereiche 112 und der dritten Bereiche 113 unterscheidet. Entsprechend ist die Effektpigmentschicht
11 in den Bereichen 111, 112 und 113 wechselseitig unterschiedlich ausgebildet. Die
Vorschubrichtung 100 der Thermotransferfolie 1d, ist durch einen Pfeil gekennzeichnet,
welcher vorzugsweise auch die Richtung der Längserstreckung der Thermotransferfolie
1d bereitstellt.
[0143] Dies wurde vorzugsweise dadurch erzielt, dass in den Bereichen 111, 112 und 113 jeweils
unterschiedliche Effektpigmente und/oder unterschiedliche Mischungen von Effektpigmenten
vorgesehen sind.
[0144] Durch den Einsatz unterschiedlicher Effektpigmente oder unterschiedlicher Mischungen
von Effektpigmenten in den Bereichen 111, 112 und 113 wird insbesondere eine unterschiedliche
optische Farbwirkung der Effektpigmentschicht in diesen Bereichen bewirkt, wie bereits
oben anhand von Fig. 2 erläutert.
[0145] Weiter ist es auch möglich, dass sich die Teilchenflächendichte der Effektpigmente
in den Bereichen 111, 112 und 113 unterscheidet und/oder dass die Ausrichtung der
Effektpigmente in den Bereichen 111, 112 und 113 unterschiedlich gewählt ist.
[0146] Insbesondere durch die unterschiedliche Ausrichtung der Effektpigmente in den Bereichen
111, 112 und 113 lassen sich weiter interessante optische Effekte in dem mit der Thermotransferfolie
1d oder den Thermotransferfolien 1a, 1b und 1c herstellten Echtfarbenbild erzielen:
So ist es beispielsweise möglich, dass sich die Ausrichtung der Effektpigmente in
den Bereichen 111, 112 und 113 dadurch unterscheidet, dass die Ausrichtung jeweils
einen unterschiedlichen Winkel zu der von der Thermotransferfolie aufgespannten Ebene
aufweist oder die mittlere Ausrichtung der Effektpigmente einen entsprechend unterschiedlichen
Winkel aufweist. Dies kann dazu führen, dass die Effektpigmente über ein entsprechend
unterschiedliches optisch variables Erscheinungsbild verfügen, und so beispielsweise
spezielle Farbwirkungen und/oder andere optische Effekte in unterschiedlichen Raumbereichen
für den Betrachter sichtbar machen.
[0147] Weiter ist es auch möglich, dass die Ausrichtung der Effektpigmente eine unterschiedliche
statistische Verteilung um eine mittlere Ausrichtung in den Bereichen 111, 112 und
113 aufweist. Hierdurch wird erreicht, dass sich beispielsweise der Raumwinkelbereich,
in dem die jeweiligen Farbeffekte sichtbar sind, unterscheidet. Weiter können durch
eine entsprechend gewählte statistische Verteilung einerseits spezielle Glitzereffekte
und Ähnliches und durch eine entsprechend parallele Ausrichtung andererseits intensive
Farbkippeffekte in den Bereichen 111, 112 und 113 generiert werden.
[0148] Die unterschiedliche Ausrichtung der Effektpigmente in den Bereichen 111, 112 und
113 kann hier durch entsprechendes Aufbringen dieser Teilbereiche mittels unterschiedlicher
Druckwerke und weiter ggf. durch entsprechende Beeinflussung der Ausrichtung der Effektpigmente
mittels mechanischer Werkzeuge, insbesondere Prägewerkzeuge und/oder mittels elektrischer
und/oder magnetischer Felder bewirkt werden, die während des Druckvorgangs oder während
der Aushärtung des Dekorlacks auf der Trägerfolie entsprechend angelegt werden.
[0149] Die Figur 3a zeigt eine Effektpigmentschicht 11 mit einer Schichtdicke e umfassend
ein Effektpigment 2 mit einer Effektpigmentgröße c oder einem größten Durchmesser
c. Das Effektpigment 2 ist um einen Winkel α gegenüber die durch die Effektpigmentschicht
aufgespannten Fläche oder Ebene gekippt angeordnet. Dabei liegt das Effektpigment
2 jeweils an der ersten Oberfläche der Effektpigmentschicht 11a und der zweiten Oberfläche
der Effektpigmentschicht 11b an. Der Abstand zwischen der ersten Oberfläche der Effektpigmentschicht
11a und der zweiten Oberfläche der Effektpigmentschicht 11b entspricht vorzugsweise
der Schichtdicke e der Effektpigmentschicht 11. Der Winkel γ entspricht dem Winkel
zwischen der durch die Effektpigmentschicht 11 aufgespannten Oberfläche und der Normalen
auf der durch die Effektpigmentschicht 11 aufgespannten Oberfläche.
[0150] Bei Verwendung von Effektpigmenten mit Effektpigmentgrößen von 1 µm bis 35 µm liegt
der D
90-Wert (90%-Quantil) der entsprechenden Effektpigmentgrößenverteilung beispielsweise
zwischen 26 µm und 32 µm, liegt der Dso-Wert (50%-Quantil) zwischen 14 µm und 19 µm
und liegt der D
10-Wert (10%-Quantil) zwischen 7 µm und 11 µm. Vorzugsweise liegt der größte Teil der
Effektpigmentgrößen zwischen 10 µm und 30 µm. Die Schichtdicke der Lackschicht e,
insbesondere der trockenen Lackschicht, liegt beispielsweise zwischen 2 µm und 5 µm.
Vorzugsweise ist abhängig von den Effektpigmentgrößen eine Orientierung der Effektpigmente
parallel zu der durch das Substrat aufgespannten Fläche vorgegeben, falls die Schichtdicke
der Lackschicht e kleiner oder kleiner gleich der Effektpigmentgrößen der Effekpigmente
ist.
[0151] Der Winkel α ergibt sich aus dem Sinussatz mit

[0152] Der Winkel α beträgt beispielsweise maximal 3,8°, falls der Winkel γ = 90°, die Schichtdicke
e = 2 µm und die Effektpigmentgröße c = 30 µm betragen. Der Winkel α beträgt beispielsweise
maximal 9,6°, falls der Winkel γ = 90°, die Schichtdicke e = 5 µm und die Effektpigmentgröße
c = 30 µm betragen. Der Winkel α beträgt beispielsweise maximal 11,5°, falls der Winkel
γ = 90°, die Schichtdicke e = 2 µm und die Effektpigmentgröße c = 10 µm betragen.
Der Winkel α beträgt beispielsweise maximal 30°, falls der Winkel γ = 90°, die Schichtdicke
e = 5 µm und die Effektpigmentgröße c = 10 µm betragen.
[0153] Der maximale Winkel α kann ein Maß für die Verkippung eines oder mehrerer Effektpigmente
2 enthalten in einer Effektpigmentschicht 11 bereitstellen. Dabei ist die maximal
mögliche Verkippung der jeweiligen Effektpigmente 2 durch die Schichtdicke e der Effektpigmentschicht
11 und/oder der Effektpigmentgröße c beschränkt.
[0154] Die Ausrichtung der Effektpigmente 2 in der Effektpigmentschicht 11 erfolgt statistisch
und der maximale Wert des Winkels α gibt vorzugsweise die maximale Desorientierung
eines einzelnen Pigments entlang einer Raumachse an. Durch den Einfluss benachbarter
Pigmente kann dieser Wert weiter absinken.
[0155] Eine nahezu planparallele Ausrichtung, insbesondere eine planparallele Ausrichtung,
der Effektpigmente 2 parallel zu der durch die Effektpigmentschicht 11 aufgespannten
Oberfläche ist bevorzugt. Eine nahezu planparallele oder planparallele Ausrichtung
der Effektpigmente 2 in der Effektpigmentschicht 11 ist vorteilhaft für eine möglichst
fotorealistische Wiedergabe von Bildern, wobei eine blickwinkelabhängige Änderung
des Farbeindrucks beim Betrachter insbesondere vermieden wird.
[0156] Die Ausrichtung der Effektpigmente 2 in der Effektpigmentschicht 11 kann durch den
Produktionsprozess mit vorbestimmten Parametern, die Verwendung von vorbestimmten
Substraten in Kombination mit einer möglichst dünnen Effektpigmentschicht 11 besonders
vorteilhaft vorgeben werden.
[0157] Vorzugsweise weisen 90% der Effektpigmente 2 einen Winkel α von kleiner als 10° auf
und/oder 50% der Effektpigmente 2 einen Winkel α von kleiner als 5° auf.
[0158] Weiter ist es auch möglich, dass die bei dem Verfahren zur Herstellung des Echtfarbenbildes
eingesetzten Thermotransferfolien sowohl die in Fig. 2 gezeigten Thermotransferfolien
als auch Thermotransferfolien nach Fig. 3 umfassen, und dass weiter auch die in Fig.
2 gezeigten Thermotransferfolien bereichsweise eine unterschiedliche Ausrichtung oder
Teilchenflächendichte wie bei der Thermotransferfolie nach Fig. 3 beschrieben aufweisen.
[0159] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Teilchenflächendichte der Effektpigmente in
den jeweiligen Bereich 111, 112, 113 über die Fläche des jeweiligen Bereichs gesehen
im Wesentlichen konstant ist. Insbesondere ist hierzu bevorzugt, dass die Standardabweichung
der Teilchenflächendichte über die Fläche dieser jeweiligen Bereiche weniger als 30%,
bevorzugt weniger als 20% weiter bevorzugt als weniger 10% ist. Dies gilt weiter entsprechend
für die Ausrichtung der Effektpigmente in dem jeweiligen Bereich 111, 112 und 113
und/oder bezüglich der Verteilung der Ausrichtung der Effektpigmente in den Bereichen
111, 112 und 113. Hierdurch wird sichergestellt, dass in den jeweiligen Bereichen
111, 112 und 113 jeweils ein gleichartiger, konstanter optischer Eindruck generiert
wird und hierdurch die bereits oben dargelegten Vorteile bei dem Verfahren erzielt
werden.
[0160] Die wie oben insbesondere nach den Figuren Fig. 1 bis Fig. 4 ausgebildeten Thermotransferfolien
werden bevorzugt zur Herstellung eines Echtfarbenbilds eingesetzt. Hierbei werden
mittels eines Thermotransferdruckkopfes als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen
der Effektpigmentschicht der Thermotransferfolie oder mittels einem oder mehrerer
Thermotransferdruckköpfe als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen von Effektpigmentschichten
zwei oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien auf die Oberfläche eines
Substrats zur Ausbildung des Echtfarbenbildes appliziert. So werden beispielsweise
eine oder mehrere der Transferfolien 1a, 1b, 1c und 1d unter Einsatz eines Thermotransferdruckers,
welcher einen oder mehrere Thermotransferdruckköpfe aufweist, verwendet, das Echtfarbenbild
herzustellen.
[0161] Der prinzipielle Aufbau eines hierzu verwendbaren Thermotransferdruckers ist beispielhaft
in Fig. 6 gezeigt.
[0162] Fig. 6 zeigt den Thermotransferdrucker 3 mit dem Thermotransferdruckkopf 35, dem
Heizelement 35a, der Gegendruckrolle 36, der Thermotransferfolienaufwicklung 37, der
Umlenkrolle 34 und der Thermotransferfolienabwicklung 32. Weiter ist in Fig. 6 die
Thermotransferfolie 1 gezeigt, welche von der Thermotransferfolienabwicklung 32 abgewickelt
wird und über die Umlenkrolle 34 dem Druckkopf 35 zugeführt wird, und sodann auf der
Thermotransferfolienaufwicklung 37 wieder aufgewickelt wird. Weiter zeigt Fig. 6 ein
Substrat 31. Das Substrat 31 wird von der Substratabwicklung 30 abgewickelt und sodann
dem Spalt zwischen Gegendruckrolle 36 und Druckkopf 35 bzw. Heizelement 35a zugeführt.
Die Thermotransferfolienabwicklung 32, die Thermotransferfolienaufwicklung 37, die
Gegendruckrolle 36 und/oder die Substratabwicklung 30 sowie der Druckkopf 35 werden
von einer nicht in Fig. 6 gezeigten Steuereinrichtung derart angesteuert, dass mittels
des Druckkopfes 35 bzw. des Heizelements 35a als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen
der Effektpigmentschicht 11 der Thermotransferfolie 1 auf die dem Druckkopf 35 zugewandte
Oberfläche des Substrats 31 transferiert werden.
[0163] Der Druckkopf 35 ist vorzugsweise als "flat head" Druckkopf ausgebildet. Hierbei
befindet sich die Position von Heizelementen 35a (Thermoelemente) des Druckkopfes
35, an der die Applikation der Teilflächen der Effektpigmentschicht auf das Substrat
31 erfolgt, vorzugsweise zwischen 5 mm bis 10 mm vom Rand einer insbesondere keramischen
Trägerplatte entfernt. Die Heizelemente 35a sind dabei insbesondere als Heizleiste
ausgebildet, auf der die Heizelemente 35a in einer Linie dicht nebeneinander angeordnet
sind. Die Trägerfolie 12 der Thermotransferfolie 1 mit der nicht applizierten restlichen
Effektpigmentschicht 11 wird vorzugsweise über eine noch zusätzliche, in Fig. 6 nicht
gezeigtes zusätzliches Umlenkblech und/oder eine zusätzliche Walze vom Substrat 36
nach oben weggeführt. Die Trennung zwischen der Trägerfolie 12 und dem Substrat 31
erfolgt mit einer gewissen zeitlichen und räumlichen Verzögerung nach Abgabe der Wärme
über den Druckkopf 35. Die zeitliche und räumliche Verzögerung kann vorteilhaft sein,
damit die applizierte Effektpigmentschicht 11 auf dem Substrat 31 innerhalb dieser
Zeitspanne eine größere Haftung aufbauen kann und erst danach die Trägerfolie 12 von
der applizierten Effektpigmentschicht 11 abgezogen wird.
[0164] Weiter ist es möglich, dass der Thermotransferdrucker ein "near-edge"-Thermotransferdruckverfahren
einsetzt. Bei diesem Druckverfahren befindet sich die Position der Heizelementen 35a
(Thermoelemente) des Druckkopfes 35 ganz nah am Rand der Trägerplatte. Die Heizelemente
35a sind auch hier insbesondere als Heizleiste ausgebildet, auf der die Heizelemente
35a in einer Linie dicht nebeneinander angeordnet sind. Die Trägerfolie 12 der Thermotransferfolie
1 mit der nicht applizierten restlichen Effektpigmentschicht 11 wird ohne zusätzliche
Umlenkung im scharfen Winkel nach oben vom Substrat 31 weggeführt, wie dies in Fig.
6 gezeigt ist. Die Trennung der Trägerfolie 12 vom Substrat 31 erfolgt daher unmittelbar
nach der Übertragung der Teilflächen der Effektpigmentschicht 11 von der Trägerfolie
12 auf das Substrat 31 mittels der partiellen Erwärmung der Thermotransferfolie 1
durch den Druckkopf 35. Vorteilhaft in dieser Variante ist, dass sich hierdurch höhere
Druckgeschwindigkeiten erreichen lassen.
[0165] Die Schichten der Thermotransferfolie 1, insbesondere die Effektpigmentschicht 11
und die optional vorgesehene Ablöseschicht 13 bzw. Kleberschicht 15 sind hierbei bezüglich
der Zwischenschichthaftung bzw. Haftkraft zum Substrat 31 bevorzugt wie folgt eingestellt:
Durch die partielle Erwärmung der Thermotransferfolie 1 durch die Heizelemente 35a
des beim jeweiligen Verfahren eingesetzten Druckkopfs 35 wird eine Änderung des Verhaltens
dieses Schichtsystems bewirkt: In den Bereichen, in welchen die mit dem Substrat 31
in Kontakt stehende Transferfolie 1 nicht von den Heizelementen 35a des Druckkopfs
35 erwärmt wird, ist die Zwischenschichthaftung zwischen der Effektpigmentschicht
11 und der Trägerfolie 12 höher als die Haftkraft zwischen der Effektpigmentschicht
11 und dem Substrat 31. In den Bereichen, in welchen die mit dem Substrat 31 in Kontakt
stehende Thermotransferfolie 1 von den Heizelementen 35a des Druckkopfs 35 erwärmt
wird, wird durch entsprechende Aktivität der thermoaktivierbaren Kleberschicht 15
und/oder der thermoaktivierbaren Effektpigmentschicht 11 eine Erhöhung der Haftkraft
zwischen der Effektpigmentschicht 11 und dem Substrat 31 bewirkt, und gegebenenfalls
eine Verringerung der Haftkraft zwischen der Effektpigmentschicht 11 und der Trägerfolie
12 durch verringerte Haftkraft dieser beiden Schichten zueinander bewirkt, beispielsweise
durch Aufschmelzen der Ablöseschicht 13.
[0166] Die Erhöhung der Haftkraft zwischen der Effektpigmentschicht 11 und dem Substrat
31 wird hier derart eingestellt, dass in diesen Bereichen die Haftkraft zwischen der
Effektpigmentschicht 11 und dem Substrat 31 höher als zwischen der Effektpigmentschicht
11 und der Trägerfolie 12 ist. Auf diese Weise werden die mittels der Heizelemente
35a des Druckkopfs 35 mit Wärme beaufschlagten Teilflächen der Effektpigmentschicht
11 auf das Substrat 31 appliziert. Hierbei ist es auch möglich, dass die Effektpigmentschicht
und/oder die Kleberschicht 15 kurzzeitig aufschmelzen und damit eine besonders innige
Verbindung mit dem Substrat 31 eingehen können.
[0167] Durch Einstellung der Haftkraft der Schichten der Thermotransferfolie 1, wie oben
beschrieben, wird hierdurch weiter bewirkt, dass beim Abziehen der Thermotransferfolie
1 vom Substrat 31 die durch die Heizelementen 35a des Druckkopfs 35 erwärmten Teilflächen
der Effektpigmentschicht 11 auf dem Substrat 31 verbleiben und die übrigen Teilflächen
der Effektpigmentschicht 11 mit der Trägerfolie 12 vom Substrat 31 abgelöst werden.
[0168] Wie bereits oben ausgeführt, kann der Thermotransferdrucker 3 nicht nur einen Druckkopf
35, sondern auch mehrere Druckköpfe 35 aufweisen. Hierbei ist es auch möglich, dass
jedem dieser mehreren Druckköpfe 35 eine Thermotransferfolie von mehreren verwendeten
Thermotransferfolien zugeordnet ist, oder auch mehreren Druckköpfen 35 die gleiche
Thermotransferfolie zugeführt wird.
[0169] Diese ein oder mehreren Druckköpfe 35 die Zuführung der ein oder mehreren Thermotransferfolien
1 sowie die Zuführung des Substrats 31 wird hierbei in Abhängigkeit von den eingesetzten
Thermotransferfolien sowie dem herzustellenden Echtfarbenbild vorzugsweise wie folgt
beschrieben gesteuert:
Bei der Druckvorbereitung wird die Druckvorlage, bei der es sich, wie oben dargestellt,
vorzugsweise um ein ein- oder mehrfarbiges als Echtfarbenbild darzustellendes Motiv
handelt, zunächst in seine Farbkanäle zerlegt.
[0170] Wie bereits oben dargelegt, orientieren sich die Farbkanäle an den zur Herstellung
des Echtfarbenbildes verwendeten ein oder mehreren Thermotransferfolien. So wird vorzugsweise
jedem der zur Verfügung stehenden Bereiche der ein oder mehreren Transferfolien, welche
über eine unterschiedliche optische Wirkung verfügen, ein Farbkanal zugeordnet.
[0171] Diese Farbkanäle können damit sowohl Farbkanäle eines üblichen Farbmodells darstellen,
beispielsweise RGB, also einen roten Farbkanal, einen grünen Farbkanal und einen blauen
Farbkanal. Dadurch werden von dem jeweiligen Bereich der Thermotransferfolie durch
die dort vorgesehenen Effektpigmente die jeweilige Farbe des jeweiligen Farbkanals
generiert.
[0172] Weiter es jedoch auch möglich und vorteilhaft, hier entsprechende Farbkanäle zu definieren
und vorzusehen, die die optische Farbwirkung in einem vordefinierten Betrachtungswinkelbereich
oder zusätzliche optische Effekte neben der Farbwirkung berücksichtigen, beispielsweise
Glitzereffekte usw. So können beispielsweise ein- und derselben Farbe mehrere Farbkanäle
zugeordnet sein, beispielsweise ein erster Farbkanal bezüglich einer entsprechenden
Farbwirkung in einem ersten Betrachtungswinkelbereich, ein zweiter Farbkanal bezüglich
derselben Farbwirkung in einem anderen Betrachtungswinkelbereich, und ein dritter
Farbkanal mit einer entsprechenden Farbwirkung, jedoch überlagert beispielsweise von
einem Glitzereffekt, ebenfalls in einem speziellen Betrachtungswinkelbereich.
[0173] Die entsprechende Zerlegung des Motivs in die Farbkanäle kann hierbei basierend auch
auf weitere Informationen zu den gewünschten optisch variablen Effekten des Motivs
oder auch basierend gegebenenfalls auf einer dreidimensionalen Darstellung des Motivs
basieren.
[0174] Für jeden der Farbkanäle wird in der digitalen Vorlage des Motivs und den gegebenenfalls
weiter zur Verfügung stehenden Informationen ein zugeordnetes Graustufenbild bestimmt.
In einem bevorzugten Fall liegen damit ein erstes Graustufenbild für einen roten Farbkanal,
ein zweites Graustufenbild für einen grünen Farbkanal, und ein drittes Graustufenbild
für einen blauen Farbkanal vor.
[0175] Die jeweiligen Graustufenbilder werden sodann mittels entsprechender Algorithmen
und Berechnungsmethoden, beispielsweise mit Hilfe eines speziell dafür ausgebildeten
RIP (RIP = Raster Image Processors) in ein jeweiliges Rasterbild, bestehend aus einer
Vielzahl von Rasterpunkten umgewandelt. Die Größe dieser Rasterpunkte entspricht vorzugsweise
der Größe der Einzelpixel, welche von dem eingesetzten Druckkopf aufgelöst werden
können. Ein derartiges Rasterbild kann beispielsweise aus einem binären schwarz-weiß-Bitmap
bestehen.
[0176] Bei dieser Umwandlung wird das Graustufenbild vorzugsweise in Rasterzellen unterteilt.
Jede Rasterzelle umfasst eine bestimmte Anzahl binärer Pixel, nämlich die Rasterpunkte.
Durch die in der jeweiligen Rasterzelle vorgesehenen Rasterpunkte wird die Graustufe
bzw. Farbstufe des jeweiligen Farbkanals simuliert.
[0177] Die Umwandlung des Graustufenbilds in das jeweilige Rasterbild kann hierbei mittels
verschiedener Rastermethoden realisiert werden.
[0178] Beispielsweise werden mit der amplitudenmodulierten Rasterung mit Rasterzellen in
festgelegter Größe und mit einer festgelegten Rasterweite, d. h. Periode, aufeinanderfolgende
Rasterzellen gerastert. Die einzelnen Rasterpunkte umfassen somit ein oder mehrere
der von dem Druckkopf 35 umsetzbaren Einzelpixel. Innerhalb der Rasterzelle wird mittels
einer variablen Größe der einzelnen Rasterpunkte die jeweilige Graustufe simuliert.
Die Rasterpunkte werden in ihrer Größe variiert und können auch unterschiedliche Formen
(beispielsweise Punktform, Rautenform, Kreuzform) aufweisen. Durch die Größe der Raster
wird so die Flächenbelegung durch die Rasterpunkte innerhalb der Rasterzellen und
damit die Farbabstufung bzw. Grauabstufung der Raster festgelegt.
[0179] Eine andere Methode ist die frequenzmodulierte Rasterung mit fest vorgegebenen Rasterpunktgrößen,
jedoch variierendem Abstand der Rasterpunkte in x- und y-Richtung und/oder in Vorschubrichtung
und senkrecht zur Vorschubrichtung des Substrats. Vorzugsweise entspricht hierbei
die Größe der Rasterpunkte der Größe der von dem Druckkopf 35 umsetzbaren Einzelpixel.
Hier ergibt sich vorzugsweise eine quasi zufällige Verteilung der Abstände zwischen
den Rasterpunkten, weshalb diese Rasterung auch als stochastische Rasterung bezeichnet
werden kann.
[0180] Bei der Festlegung der Parameter der Rasterung ist zum einen abzuwägen, welche Feinheit
die Darstellung haben soll, insbesondere für feine Bilddetails nötig ist, und andererseits
wie abgestuft die jeweilige Farbe darstellt sein soll. Je feiner die Rasterweite gewählt
wird, desto besser ist die Darstellung von feinen Bilddetails. Je feiner die Rasterweite
gewählt wird, desto kleiner sind aber auch die erzeugten Rasterzellen und desto weniger
Pixel zur Variation der Rasterpunkte sind in der jeweiligen Rasterzelle verfügbar.
Da innerhalb der jeweiligen Rasterzelle die jeweilige Graustufe bzw. Farbabstufung
des Farbkanals simuliert werden soll, ist es vorteilhaft, dass möglichst viele Pixel
zur Simulation möglichst vieler, feiner Grauabstufungen zur Verfügung stehen. Je weniger
Pixel in der Rasterzelle enthalten sind, desto weniger Farbabstufungen können auch
in der Rasterzelle simuliert werden. Je weniger Farbabstufungen zur Verfügung stehen,
desto weniger realistisch bzw. natürlich wirkt das Echtfarbenbild, insbesondere durch
Tontrennungseffekte (sogenannte Posterisierung oder Posteration).
[0181] Soll das Echtfarbenbild beispielsweise mit einer Auflösung von 300 dpi (dpi = dots
per inch, Pixel pro Zoll) ausgeführt werden, hat es sich bewährt, die Rasterung der
Farbkanäle jeweils mit einer Rasterweite von 35 Ipi bis 70 Ipi (Ipi = lines per inch,
Linien pro Zoll), insbesondere amplitudenmoduliert, durchzuführen. Dadurch ergeben
sich Rasterzellen mit Größen zwischen 8 x 8 Pixel (35 Ipi) und ca. 4 x 4 Pixeln (70Ipi).
Mit 8 x 8 Pixeln können 64 Grauabstufungen pro Farbkanal dargestellt werden. Mit 4
x 4 Pixeln pro Farbkanal können 16 Farbabstufungen pro Farbkanal dargestellt werden.
[0182] In Fig. 8 ist nun ein Ausschnitt aus einem Rasterbild verdeutlicht, welches mittels
des oben dargelegten Verfahrens der amplitudenmodulierten Rasterung aus einer Fläche
mit 50%-iger Grauabstufung bzw. Farbabstufung für einen der Farbkanäle bestimmt worden
ist:
So zeigt eine Darstellung 5 einen derartigen Flächenausschnitt des Rasterbilds, eine
Darstellung 50 einen um 500 % vergrößerten Ausschnitt der Darstellung 5 und eine Darstellung
500 einen nochmals um 500 % vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung 5 mit der
Darstellung einer einzelnen Rasterzelle 502. Dies basierend auf den oben angeführten
Beispielen mit einer Rasterweite von 70 Ipi. Die Darstellung 500 verdeutlicht hier
beispielhaft die Rasterzelle 502, welche 4 x 4 Pixel umfasst und den Rasterpunkt 501
aufweist, der von der Fläche der in Weiß gestalteten Pixel gebildet wird.
[0183] Fig. 9 verdeutlicht den entsprechenden Ausschnitt aus dem Rasterbild für die oben
dargelegte Rasterweite von 35 Ipi. Die Darstellung 5 zeigt den Ausschnitt aus dem
Rasterbild. Die Darstellung 50 einen um 500 % vergrößerten Ausschnitt und die Darstellung
500 einen hieraus nochmals um 500 % vergrößerten Ausschnitt mit der Rasterzelle 502,
welche 8 x 8 Pixel umfasst, und den Rasterpunkt 501 aufweist.
[0184] Weiter ist es auch möglich, andere Rastermethoden für die Bestimmung des Rasterbilds
einzusetzen. So kann beispielsweise eine frequenzmodulierte Rasterung eingesetzt werden,
welche keine festen Rasterzellen aufweist. In diesem Fall folgt die Rasterung nur
auf Basis der Druckauflösung 300 dpi mit entsprechend freier Positionierung der Einzelpixel
bzw. Rasterpunkte.
[0185] Fig. 7 zeigt beispielhaft eine Darstellung 4 eines derartigen, mit einem mittels
frequenzmodulierter Rasterung, auch "diffusion dither" genannt, gerasterten Ausschnitts
eines Rasterbilds entsprechend einer Grauabstufung bzw. Farbabstufung von 50%. Die
Darstellung 40 einen um 500 % vergrößerten Ausschnitt hieraus, mit den einzelnen Rasterpunkten
bzw. einzelnen Pixeln 501.
[0186] Eine Auflösung von 600 x 600 dpi entspricht insbesondere einer Pixelgröße von 42
µm x 42 µm und eine Auflösung von 300 x 300 dpi entspricht insbesondere einer Pixelgröße
von 84 µm x 84 µm. Liegt der mittlere größte Durchmesser der Effektpigmente beispielsweise
zwischen 1 µm bis 35 µm, dann ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass innerhalb eines
Pixels mehrere Effektpigmente teilweise oder vollständig sowie übereinander und/oder
nebeneinander angeordnet sein können, um einen möglichst brillanten optischen Effekt
pro Pixel (und damit pro Farbkanal) zu erzeugen. Je kleiner die verwendeten Effektpigmente
sind, umso mehr Effektpigmente können insbesondere innerhalb eines Pixels angeordnet
sein und umso geringer ist vorzugsweise der erzeugbare typische Perlglanzeffekt. Je
größer die Effektpigmente sind, umso stärker ist insbesondere der Perlglanzeffekt
und umso weniger Effektpigmente können vorzugsweise innerhalb eines Pixels angeordnet
sein. Beispielsweise können innerhalb eines Pixels etwa 1 bis etwa 7000 Effektpigmente,
bevorzugt etwa 10 bis etwa 1000 Effektpigmente, besonders bevorzugt etwa 10 bis etwa
500 Effektpigmente teilweise oder vollständig sowie übereinander und/oder nebeneinander
angeordnet sein.
[0187] Für die Erzeugung des Echtfarbenbildes auf dem Substrat aus dem Rasterbild der Farbkanäle
müssen die Farbkanäle durch entsprechendes Applizieren der Rasterpunkte auf dem Substrat
so miteinander kombiniert werden, dass durch additive und/oder subtraktive Farbmischung
der Rasterpunkte das Echtfarbenbild entsteht und insbesondere das ausgewählte Echtfarbenbild
bzw. Motiv entsteht. Dies wird dadurch realisiert, dass die Druckköpfe bzw. Vorschubeinrichtung
derart angesteuert werden, dass die den Farbkanälen zugeordneten Rasterbilder und
damit Rasterpunkte entsprechend registergenau zueinander auf das Substrat appliziert
werden. Derart, dass eine entsprechend lokale Farbmischung erfolgen kann.
[0188] Unter Register oder Passer beziehungsweise Registergenauigkeit oder Passergenauigkeit
ist eine Lagegenauigkeit zweier oder mehrerer Elemente und/oder Schichten relativ
zueinander zu verstehen. Dabei soll sich die Registergenauigkeit innerhalb einer vorgegebenen
Toleranz bewegen und dabei möglichst gering sein. Gleichzeitig ist die Registergenauigkeit
von mehreren Elementen und/oder Schichten zueinander ein wichtiges Merkmal, um die
Prozesssicherheit zu erhöhen. Die lagegenaue Positionierung kann dabei insbesondere
mittels sensorischer, vorzugsweise optisch detektierbarer Passermarken oder Registermarken
erfolgen. Diese Passermarken oder Registermarken können dabei entweder spezielle separate
Elemente und/oder Bereiche und/oder Schichten darstellen oder selbst Teil der zu positionierenden
Elemente und/oder Bereiche und/oder Schichten sein.
[0189] Die entsprechende Ansteuerung erfolgt dabei insbesondere so, dass das Echtfarbenbild
eine Vielzahl von Echtfarbgebieten aufweist, die bei Beleuchtung in Auflichtbetrachtung
und/oder Durchlichtbetrachtung eine zugeordnete Echtfarbe dem menschlichen Betrachter
zeigen. Diese Echtfarbe wird jeweils insbesondere durch additive und/oder subtraktive
Farbmischung der in dem jeweiligen Echtfarbengebiet applizierten Rasterpunkte bei
Beleuchtung erzeugt.
[0190] Mit den oben beschriebenen Rasterzellen aus 8 x 8 Pixeln pro Farbkanal und 64 Farbabstufungen
pro Farbkanal entstehen so beispielsweise bei drei Farbkanälen 64 x 64 x 64 = 262144
Farbtöne. Mit den oben beschriebenen Rasterzellen von 4 x 4 Pixeln pro Farbkanal und
16 Farbabstufungen pro Farbkanal entstehen bei drei Farbkanälen 16 x 16 x 16 = 4096
Farbtöne, welche für ein jeweiliges Echtfarbenbild zur Verfügung stehen. Mit dieser
großen Anzahl von Farbtönen lassen sich realistisch und natürlich wirkende Echtfarbenbilder
erzeugen.
[0191] Weiter hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Rasterung nicht zu fein zu wählen,
um insbesondere die Rasterung in den oben beschriebenen Bereichen zwischen 35 Ipi
und 70 Ipi zu wählen. So hat es sich gezeigt, dass es bei zu feinen Pixeln bzw. Rasterpunkten
zu einer verringerten Detailwiedergabe und zu einer ungenauen Ausformung der Einzelpixel
kommt, welche die Farbwiedergabe verfälscht.
[0192] Die oben beschriebenen Verfahren werden vorzugsweise mittels einer entsprechenden
Bildverarbeitungssoftware durchgeführt, welche auf der Steuerung des Druckers 3 oder
separat auf einem externen Rechner ausgeführt werden kann.
[0193] Basierend auf den wie oben dargelegten bestimmten Rasterbildern für die einzelnen
Farbkanäle kann der Drucker 3 so wie im Folgenden beschrieben zur Durchführung des
Verfahrens angesteuert werden:
Weist der Drucker 3 lediglich einen Druckkopf 35 auf, der quer zur Vorschubrichtung,
d. h. Druckzeile quer zur Vorschubrichtung, angeordnet ist, empfiehlt sich folgende
Vorgehensweise:
So ist es zum einen möglich, unterschiedliche Thermotransferfolien zu verwenden, die
jeweils vollflächig mit einer Effektpigmentschicht beschichtet sind, welche ein einheitliches
optisches Erscheinungsbild aufweist. Jede dieser Thermotransferfolien ist einem der
Farbkanäle zugeordnet. Bei diesen Thermotransferfolien kann es sich damit beispielsweise
um die anhand von Fig. 2 erläuterten Thermotransferfolien 1a, 1b und 1c handeln.
[0194] In einer bevorzugten Ausführung zeigt die Effektpigmentschicht einer ersten Folie
bei Beleuchtung (und einem vorgegebenen Winkel) den Farbeindruck Rot, eine zweite
der Thermotransferfolien den Farbeindruck Grün und eine dritte der Thermotransfolien
den Farbeindruck Blau.
[0195] Zunächst wird nun das dem Farbkanal der ersten Thermotransferfolie, beispielsweise
dem Farbkanal Rot, zugeordnete Rasterbild an die Steuerung des Druckers gesendet.
Diese steuert den Druckkopfs 35 derart an, dass mittels des Druckkopfes 35 die diesem
Rasterbild zugeordneten Rasterpunkten, bestehend aus Teilflächen der Effektpigmentschicht
der ersten Thermotransferfolie (für Farbkanal Rot), auf das Substrat 31, insbesondere
auf ein schwarzes Substrat 31, appliziert werden. Nach der Applikation wird die erste
Thermotransferfolie gegen die zweite Thermotransferfolie (für Farbkanal Grün) ausgetauscht.
Das Substrat 31 wird wieder an die Ausgangsposition gefahren. Anschließend wird das
Rasterbild, welches dem zweiten Farbkanal, beispielsweise dem Farbkanal Grün zugeordnet
ist, an die Steuerung des Druckers gesendet. Anschließend werden die zugeordneten
Rasterpunkte mittels des Druckkopfs 35 in gleicher Weise durch entsprechende Applizierung
von Teilflächen der Effektpigmentschicht der zweiten Thermotransferfolie appliziert.
Dies wird in gleicher Weise in einem dritten Schritt mit der dritten Thermotransferfolie
und dem dritten Farbkanal, beispielsweise für den Farbkanal Blau, wiederholt.
[0196] Die Positionierung des Substrats 31 an die Anfangsposition erfolgt hierbei vorzugsweise
mittels eines Schrittmotors, der den Substratvorschub steuert. Hierbei haben sich
zwei Varianten bewährt:
In der ersten Variante weist das Substrat 31 in zumindest einem Randbereich eine Lochung
auf, in die entsprechende Haltenasen eingreifen. Über diese mechanische Verzahnung
wird das Substrat 31 dann vorwärts und rückwärts bewegt.
[0197] In der zweiten Variante weist das Substrat 31 keine Lochung auf. Es wird hier mechanisch
zwischen zwei Walzen eingespannt und dort während des gesamten Vorschubs vorwärts
und rückwärts fixiert, so dass der Vorwärtsweg bekannt ist und entsprechend wieder
rückbewegt werden kann.
[0198] Die Registertoleranz in Vorschubrichtung und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung
liegt hier in etwa bei ± 0,15 mm, vorzugsweise in dem Bereich ± 0,05 mm bis ± 0,5
mm.
[0199] Weiter ist es auch möglich, bei einem derartigen Drucker nur eine einzige Thermotransferfolie
zu verwenden, welche mehrere Bereiche mit unterschiedlicher optischer Wirkung, insbesondere
Farbwirkung, aufweisen. Diese Thermotransferfolie kann beispielsweise wie die Thermotransferfolie
1d nach Fig. 3 ausgebildet sein. So weist diese Thermotransferfolie beispielsweise
eine iterative Anordnung von Bereichen 111, 112 und 113 auf, welche jeweils einem
unterschiedlichen der Farbkanäle zugeordnet sind und beispielsweise bei Beleuchtung
die Farbe Rot, Grün bzw. Blau wiedergeben. Die Größe der Bereiche ist hierbei vorzugsweise
an der Lauflänge des zu druckenden Bildes bzw. des zu druckenden Motivs orientiert.
Diese einzige Thermotransferfolie kann zusätzlich noch weitere Bereiche aufweisen,
beispielsweise für eine zusätzliche Farbe Weiß oder Schwarz oder eine weitere bunte
Farbe oder eine optisch variable Farbe oder optisch variable Schichtfolgen oder für
einen Schutzlack, der nach der Applikation des Echtfarbenbildes partiell oder vollflächig
über das Echtfarbenbild appliziert wird.
[0200] Die einzelnen Farbkanäle werden in gleicher Weise wie oben beschrieben nacheinander
durch entsprechende Übermittlung des jeweils zugeordneten Rasterbilds an die Steuerung
des Druckers gedruckt und nach dem jeweiligen Drucken eines Farbkanals das Substrat
31 wieder in die Ausgangsposition gefahren. Ein Wechsel der Thermotransferfolie entfällt
hier, aufgrund der speziellen Ausbildung der Thermotransferfolie, wie oben beschrieben.
[0201] Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Drucker mehrere separate Druckköpfe 35 mit einer
jeweils zugeordneten Transferfolie aufweist. Vorzugsweise ist hier für jeden der Farbkanäle
ein Druckkopf 35 mit zugeordneter Thermotransferfolie 1 vorgesehen. Die Druckköpfe
35 sind hier aufeinanderfolgend positioniert, so dass die Rasterpunkte der einzelnen
Farbkanäle aufeinanderfolgend auf das Substrat 35 appliziert werden, ohne dass das
Substrat 35 wieder an die Ausgangsposition gefahren werden muss. Vorzugsweise ist
hier der Abstand der Druckköpfe 35 im Drucker bekannt und fixiert und wird beim Bedrucken
entsprechend beachtet. Die Registertoleranz in Vorschubrichtung und/oder senkrecht
zur Vorschubrichtung liegt hier bei etwa ± 0,1 mm, vorzugweise im Bereich zwischen
± 0,05 mm bis ± 0,5 mm.
[0202] Weiter ist es auch möglich, dass der Drucker einen Druckkopf 35 aufweist, der längs
zur Vorschubrichtung, d. h. Druckzeile längs zur Vorschubrichtung, angeordnet ist.
[0203] Bei einer derartigen Anordnung ist es vorteilhaft, mehrere unterschiedliche Thermotransferfolien
einzusetzen. Vorzugsweise wird für jeden der Farbkanäle eine zugeordnete Thermotransferfolie
eingesetzt, welche jeweils, wie bereits oben beschrieben, vollflächig mit einer Effektpigmentschicht
ausgebildet ist, welche eine dem jeweiligen Farbkanal zugeordnete optische Wirkung
zeigt. Der Druckkopf 35 bedruckt einen entsprechenden Streifen des Substrats 35 entsprechend
der Druckkopfbreite, hier vorzugsweise mit allen Farbkanälen. Das Substrat 31 bleibt
solange positioniert, bis sämtliche Farbkanäle gedruckt worden sind. Danach wird das
Substrat 31 um einen vorgegebenen Wert (Druckkopfbreite) verschoben. Der Wechsel der
Thermotransferfolie erfolgt hierbei vorzugsweise automatisch. Die Registertoleranz
in Vorschubrichtung und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung liegt hier bei etwa ±
0,1 mm, vorzugsweise zwischen ± 0,05 mm bis ± 0,5 mm.
[0204] Wie bereits oben dargelegt, wird das optische Erscheinungsbild des Echtfarbenbilds
auch von dem Substrat 31 bestimmt. Bezüglich des verwendeten Substrats, insbesondere
des Substrats 31, ergeben sich insbesondere folgende vorteilhaften Ausgestaltungsvarianten:
So ist es möglich, dass das Substrat 31 schwarz oder dunkel ausgebildet ist und/oder
auf einer schwarzen oder dunklen Oberfläche aufgebracht wird. Aufgrund des von dem
Substrat so gebildeten schwarzen oder dunklen Untergrunds wird das nicht von den Effektpigmenten
reflektierte Licht absorbiert oder zu einem großen Teil absorbiert. In Reflexion ist
hierdurch im Wesentlichen nur der von den Effektpigmenten reflektierte Teil des Spektrums
zu sehen, wodurch ein sehr reiner und intensiver Farbeindruck bewirkt wird.
[0205] Weiter ist es auch möglich, dass das Substrat über eine stark reflektierende Eigenschaft
verfügt, beispielsweise eine Metallschicht aufweist oder eine weiße Farbschicht oder
weiße Farbfläche aufweist. Hierdurch wird bewirkt, dass ein Teil des durch die Effektpigmente
der Rasterpunkte transmittierten Lichts auf diesem Untergrund reflektiert wird. Hierdurch
lassen sich interessante Farbeffekte realisieren. Dies, da beim Einsatz von transparenten
Effektpigmenten, wie oben erläutert, sich das Farbspektrum in Transmission und Reflexion
unterscheidet und so winkelabhängig die von den Effektpigmenten in Transmission oder
in Reflexion generierte Farbe sichtbar wird.
[0206] Weiter ist es auch möglich, dass das Substrat einen farbigen Untergrund ausbildet
oder farbige Bereiche aufweist, welche beispielsweise nur einen Teil des eingestrahlten
Spektrums reflektieren. Hierdurch ist es in Kombination mit den darüber liegenden,
in den Rasterpunkten vorgesehenen Effektpigmenten möglich, den Farbeindruck gezielt
zu verändern.
[0207] So weist das Substrat vorzugsweise zumindest eine Farblackschicht auf, welche vollflächig
oder musterförmig auf dem Substrat vorgesehen sein kann. Die Helligkeit L* der mindestens
einen Farblackschicht liegt vorzugsweise im Bereich von 0 bis 90. Die Helligkeit L*
wird hierbei vorzugsweise nach CIELAB-Form L* a* b* unter folgenden Bedingungen gemessen:
Gemäß Geometrie: Diffus/8 Grad nach DIN 5033 und ISO 2496 Durchmesser der Messöffnung:
26 mm Spektralbereich 360 nm bis 700 nm nach DIN 6174, Normlichtart: D65.
[0208] Die Figur 5 zeigt in dem oberen Teil der Figur 5 ein durch die Koordinatenachsen
a* und b* aufgespanntes, zweidimensionales Koordinatensystem, welches hier als "a*,
b* chromaticity diagram" bezeichnet ist. Hierbei reichen die Farbwerte auf der Achse
a* von Grün ("green") im negativen Bereich bis hin zu Rot ("red") im positiven Bereich
der möglichen Werte von a*. Weiter reichen die Farbwerte auf der Achse b* von Blau
("blue") im negativen Bereich bis hin zu Gelb ("yellow") im positiven Bereich der
möglichen Werte von b*.
[0209] Weiter zeigt die Figur 5 in dem unteren Teil der Figur 5 ein durch die Koordinatenachsen
L*, a* und b* aufgespanntes, dreidimensionales
[0210] Koordinatensystem, welches auch das durch die Achsen a* und b* aufgespannte, zweidimensionale
Koordinatensystem umfasst. Hierbei reichen die Farbwerte auf der Achse a* von Grün
("green") im negativen Bereich bis hin zu Rot ("red") im positiven Bereich der möglichen
Werte von a*. Weiter reichen die Farbwerte auf der Achse b* von Blau ("blue") im negativen
Bereich bis hin zu Gelb ("yellow") im positiven Bereich der möglichen Werte von b*.
Weiter reichen die Helligkeitswerte auf der Achse L* von Schwarz ("black") im negativen
Bereich bis hin zu Weiß ("white") im positiven Bereich der möglichen Werte von L*.
[0211] Die einzelnen Farblackschichten können hierbei mit Farbstoffen und/oder Pigmenten
eingefärbt sein. Pigmente sind hierbei aufgrund der üblicherweise höheren Deckungskraft
den Farbstoffen vorzuziehen.
[0212] Für die Einfärbung der Pigmente ist es vorteilhaft, wenn die Pigmentierung der mindestens
einen Farblackschicht so gewählt ist, dass eine Pigmentierungszahl PZ im Bereich von
1,5 cm
3/g bis 120 cm
3/g, insbesondere von 5 cm
3/g bis 120 cm
3/g liegt. Die Pigmentierungszahl PZ wird hier wie bereits oben dargelegt berechnet.
[0213] Wie bereits oben dargelegt, ist es bezüglich der Farbwirkung des Echtfarbenbildes
vorteilhaft, wenn das Substrat schwarz oder dunkel ausgebildet ist oder eine entsprechend
schwarze oder dunkle Schicht aufweist.
[0214] Es ist jedoch auch möglich, die oben beschriebene Ausführungsalternativen der Substrate
miteinander zu kombinieren. So kann beispielsweise ein Substrat vorgesehen sein, welches
bereichsweise schwarz oder dunkel ausgebildet ist, bereichsweise stark reflektiert
oder weiß ausgebildet ist und bereichsweise mit unterschiedlich eingefärbten Farblackschichten
versehen ist. Durch die entsprechende Ausgestaltung bzw. der Vorbedruckung des Substrats
kann das optische Erscheinungsbild des Echtfarbenbildes weiter beeinflusst werden
und hierdurch weitere optisch variable Effekte generiert werden, welche nur schwer
durch andere Verfahren nachahmbar sind.
[0215] Es ist insbesondere auch möglich, vor und/oder auch nach Aufbringen des Echtfarbenbildes
auf das Substrat weitere Schichten oder Schichtfolgen auf das Substrat 31 aufzubringen,
welche mit dem Motiv des Echtfarbenbildes gemeinsam ein Gesamtmotiv darstellen. Die
weiteren Schichten oder Schichtfolgen können ebenfalls mittels Thermotransferfolien
oder aber auch mittels anderer Verfahren wie beispielsweise Tiefdruck, Flexodruck,
Siebdruck, Tampondruck, Inkjetdruck, Heißprägen, Kaltprägen oder anderen bekannten
Verfahren auf das Substrat 31 appliziert werden.
[0216] Die weiteren Schichten oder Schichtfolgen können beispielsweise als transparente
und/oder transluzente und/oder opake Farbschichten, transparente und/oder transluzente
und/oder opake metallische Schichten (aufgedampft und/oder aufgesputtert und/oder
aufgedruckt), eine offene oder eingebettete Replikationsschicht mit diffraktiv und/oder
refraktiv wirkenden Reliefstrukturen, insbesondere mit einer darauf angeordneten transparenter
und/oder transluzenter und/oder opaker Reflexionsschicht als dünne Metallschicht und/oder
als HRI-Schicht mit hohem Brechungsindex (HRI = High Refractive Index) und/oder als
LRI-Schicht mit einem niedrigen Brechungsindex (LRI= Low Refractive Index), ein Volumenhologramm,
ein transparenter und/oder transluzenter und/oder opaker Dünnfilmaufbau insbesondere
nach Fabry-Perot mit Absorptionsschicht, Abstandsschicht und Reflexionsschicht oder
andere bekannte Schichten oder Schichtfolgen, ausgebildet sein.
[0217] Beispielsweise können mittels solcher zuvor und/oder danach aufgebrachter Schichten
einzelne Teilbereiche des Echtfarbenbildes akzentuiert hervorgehoben oder auch abgeschwächt
werden. Beispielsweise können Konturen oder Teilflächen des Echtfarbenbildes so entsprechend
anders gestaltet werden. Beispielsweise kann das Echtfarbenbild mittels solcher zuvor
und/oder danach aufgebrachter Schichten in ein Gesamtmotiv und/oder in ein Gesamtmuster
eingebettet bzw. eingefügt werden, sodass das Echtfarbenbild benachbart zu den zuvor
und/oder danach aufgebrachten Schichten angeordnet werden kann.
[0218] Beispielsweise können mittels solcher zuvor oder danach aufgebrachter Schichten auch
funktionale Schichten nachträglich auf das Echtfarbenbild appliziert werden, beispielsweise
in Form eines transparenten Schutzlackes zur Versiegelung des Echtfarbenbildes, insbesondere
mittels Thermotransferdruck, Heißprägung oder Kaltprägung. Ebenso möglich ist das
Aufbringen einer Haftvermittlerschicht oder Primerschicht auf das Substrat vor dem
Aufbringen des Echtfarbenbildes.
[0219] Die Registertoleranz in Vorschubrichtung und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung
zwischen dem Echtfarbenbild und den weiteren Schichten oder Schichtfolgen liegt hier
in etwa bei ± 0,15 mm, vorzugsweise in dem Bereich ± 0,05 mm bis ± 0,5 mm.
[0220] Weiter ist es auch möglich und vorteilhaft, wenn bei dem Verfahren neben den oben
beschriebenen Transferfolien mit Effektpigmentschicht ein oder mehrere Thermotransferfolien
eingesetzt werden, welche eine Transferfarbschicht aufweisen, welche keine Effektpigmente
enthält. So ist es beispielsweise möglich, zusätzlich mittels des Druckers auf das
Substrat Rasterpunkte zu applizieren, die Farbstoffe und/oder Pigmente aufweisen,
welche auf einer Absorbierung des einfallenden Lichts beruhen. So ist es beispielsweise
möglich, zusätzlich eine Thermotransferfolie einzusetzen, welche eine von einer weißen
Lackschicht gebildete Transferlage aufweist.
[0221] Weiter ist es auch möglich, dass nach dem Bedrucken des Substrats noch weitere Verarbeitungsschritte
zur Herstellung des Echtfarbenbildes durchgeführt werden.
[0222] So ist es beispielsweise möglich, dass es sich bei dem Substrat um ein transparentes
Substrat handelt, dessen Vorderseite mit dem Drucker 3 bedruckt wird. Anschließend
wird das Substrat mit der Rückseite auf einen vorzugsweise schwarzen/dunklen Hintergrund
appliziert und die Rückseite in einem weiteren Prozess bedruckt, um insbesondere einen
mehrfarbigen Hintergrund, wie oben dargelegt, bereitzustellen.
[0223] Weiter ist es auch möglich, dass der Druck mit dem Drucker 3 auf das transparente
Substrat spiegelverkehrt erfolgt. Anschließend erfolgt die Applikation eines vorzugsweise
schwarzen/dunklen Hintergrunds auf die bedruckte Seite des transparenten Substrats.
Hierdurch schützt das transparente Substrat den zwischen dem transparenten Substrat
und dem schwarzen Hintergrund vorgesehenen Aufdruck.
[0224] Zur Verbesserung der Beständigkeit kann das mit dem Drucker 3 bedruckte Substrat
weiter auch mit zusätzlichen transparenten Überdrucken, Laminaten, Kunststoff oder
Glasscheiben ein- oder beidseitig geschützt werden.
Bezugszeichenliste
[0225]
- 1
- Thermotransferfolie
- 1a
- Erste Thermotransferfolie
- 1b
- Zweite Thermotransferfolie
- 1c
- Dritte Thermotransferfolie
- 1d
- Vierte Thermotransferfolie
- 11
- Effektpigmentschicht
- 11a
- Erste Oberfläche der Effektpigmentschicht
- 11b
- Zweite Oberfläche der Effektpigmentschicht
- 12
- Trägerfolie
- 13
- Ablöseschicht
- 14
- Rückseitenbeschichtung
- 15
- Kleberschicht
- 100
- Vorschubrichtung
- 111
- Erster Bereich
- 112
- Zweiter Bereich
- 113
- Dritter Bereich
- 114
- Vierter Bereich
- 2
- Effektpigment
- 20
- Hilfsträger
- 21
- Erste Hilfsschicht
- 22
- Interferenzschicht
- 23
- Zweite Hilfsschicht
- 211
- Erste Effektpigmente
- 212
- Zweite Effektpigmente
- 213
- Dritte Effektpigmente
- 214
- Vierte Effekttpigmente
- 3
- Thermotransferdrucker
- 30
- Substratabwicklung
- 31
- Substrat
- 32
- Thermotransferfolienabwicklung
- 34
- Umlenkrolle
- 35
- Thermotransferdruckkopf
- 35a
- Heizelement
- 36
- Gegendruckrolle
- 37
- Thermotransferfolienaufwicklung
1. Thermotransferfolie (1) zur Herstellung eines Echtfarbenbildes,
wobei die Thermotransferfolie (1) zumindest eine Effektpigmentschicht (11) und eine
Trägerfolie (12) aufweist, wobei die Effektpigmentschicht (11) in ein oder mehreren
ersten Bereichen (111) erste Effektpigmente (211) umfasst.
2. Thermotransferfolie (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht (11) in ein oder mehreren zweiten Bereichen (112) zweite
Effektpigmente (212) umfasst und/oder die Effektpigmentschicht (11) in ein oder mehreren
dritten Bereichen (113) dritte Effektpigmente (213) umfasst und/oder wobei die Effektpigmentschicht
(11) in ein oder mehreren vierten Bereichen (114) vierte Effektpigmente (214) umfasst,
dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213,
214) sich bezüglich ihrer optischen Wirkung, insbesondere bezüglich ihrer Farbwirkung
und/oder Orientierung, unterscheiden, und dass die ersten, zweiten, dritten und/oder
Bereiche (111, 112, 113, 114) nebeneinander bezüglich der von der Effektpigmentschicht
(11) aufgespannten Ebene angeordnet sind, und insbesondere in einer iterativen Abfolge
in Bezug auf die Längserstreckung der Effektpigmentschicht (11) angeordnet sind.
3. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die von der Effektpigmentschicht (11) abgewandte Seite der Trägerfolie (12) eine
Rückseitenbeschichtung (14), insbesondere eine gleitfähige Rückseitenbeschichtung,
aufweist.
4. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ausbildung der Effektpigmentschicht (11) auf der Trägerfolie (12) ein Dekorlack
mittels eines Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Tiefdruck-, Siebdruck-,
Flexodruck-, Offsetdruck-, Tintenstrahldruck oder Tampondruckverfahrens, auf die Trägerfolie
(12) aufgebracht wird, wobei der Dekorlack insbesondere ein organisches Lösungsmittel
aufweist oder wasserbasiert ist.
5. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht ein Bindemittelsystem bestehend aus einem oder mehreren
der folgenden Stoffklassen Polyacrylat, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat,
Polyester, Polystyrol und Copolymere der zuvor genannten Stoffklassen aufweist, in
welches die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213,
214) eingebettet sind, und weiter bevorzugt ein Rheologie-Additiv, insbesondere ein
Schichtsilikat, bevorzugt ein oder mehrere Bentonite, aufweist, insbesondere einem
Anteil zwischen 1 Gewichtsprozent und 10 Gewichtsprozent, bevorzugt einem Anteil von
2 Gewichtsprozent bis 8 Gewichtsprozent und besonders bevorzugt einem Anteil von 3
Gewichtsprozent bis 5 Gewichtsprozent, der Trockenmasse aufweisen und/oder dass die
Effektpigmentschicht (11) zusätzlich absorbierende anorganische und/oder organische
Farbstoffe und/oder Pigmente aufweist, die die jeweilige Farbe der Farbstoffe bzw.
Pigmente durch Absorption eines Teilspektrums des einfallenden Lichts bereitgestellt.
6. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anteil absorbierender Pigmente an der Gesamtmenge der Pigmente unter 20%, insbesondere
unter 5%, bevorzugt unter 1%, liegt.
7. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Effektpigmentschicht (11) eine Grundierungsschicht und/oder Kleberschicht (15)
ist, insbesondere eine durch Hitze aushärtbare Kleberschicht ist.
8. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211, 212, 213, 214)
ausgewählt sind aus: Rote Interferenzpigmente, grüne Interferenzpigmente, blaue Interferenzpigmente,
weiße Interferenzpigmente, weiße Effektpigmente, schwarze Effektpigmente.
9. Thermotransferfolie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
(211, 212, 213, 214) eine sphärische, plättchenartige, kubische, quaderartige, torusförmige,
scheibenförmige oder irreguläre Form aufweisen, wobei die weißen Effektpigmente insbesondere
eine sphärische Form mit einem Durchmesser von vorzugsweise weniger als 5 µm, insbesondere
weniger als 1 µm, aufweisen und/oder
dass ein oder mehrere oder alle ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
(211, 212, 213, 214) einen größten Durchmesser, insbesondere einen mittleren größten
Durchmesser, aufweisen, wobei der größte Durchmesser, insbesondere der mittlere größte
Durchmesser, zwischen 2 µm und 200 µm, insbesondere zwischen 5 µm und 35 µm, liegt
und/oder dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten
Effektpigmente (211, 212, 213, 214) eine Effektpigmentgrößenverteilung aufweisen,
wobei das 90%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung insbesondere kleiner als 35
µm ist und/oder das 50%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung insbesondere kleiner
als 20 µm ist und/oder das 10%-Quantil der Effektpigmentgrößenverteilung insbesondere
kleiner als 12 µm ist, wobei bevorzugt 35% bis 45% der Effektpigmentgrößen zwischen
6 µm und 20 µm, insbesondere zwischen 10 µm und 18 µm, liegen und/oder dass ein oder
mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente (211,
212, 213, 214) transparent oder semitransparent ausgebildet sind, wobei die Effektpigmente
(2) insbesondere für Licht aus mehr als 30%, bevorzugt mehr als 50%, des sichtbaren
Spektralbereichs transparent sind und/oder
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
(211, 212, 213, 214) im Auflicht, insbesondere im Auflicht mit weißem Licht, einen
ersten Farbeindruck aufweisen und insbesondere im Durchlicht einen zu dem ersten Farbeindruck
komplementären zweiten Farbeindruck bereitstellen und/oder
dass ein oder mehrere oder alle der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Effektpigmente
(211, 212, 213, 214) zumindest einen Hilfsträger (20), insbesondere zumindest einen
plättchenförmigen Hilfsträger (20), aufweisen, wobei der jeweilige Hilfsträger (20)
auf zumindest einer Seite von zumindest einer Interferenzschicht (22) umgeben ist,
wobei auf der Grenzfläche zwischen dem jeweiligen Hilfsträger (20) und der zumindest
einen Interferenzschicht (22) insbesondere zumindest eine erste Hilfsschicht (21)
angeordnet ist, und wobei die von dem jeweiligen Hilfsträger (20) abgewandten Oberflächen
der zumindest einen Interferenzschicht (22) insbesondere zumindest eine zweite Hilfsschicht
(23) aufweisen.
10. Verfahren zur Herstellung eines Echtfarbenbildes,
wobei mittels eines Thermotransferdruckkopfes (35a) als Rasterpunkte ausgebildete
Teilflächen einer Effektpigmentschicht (11) einer Thermotransferfolie (1) oder mittels
eines oder mehrerer Thermotransferdruckköpfe (35a) als Rasterpunkte ausgebildete Teilflächen
von Effektpigmentschichten zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien
auf eine erste Oberfläche eines Substrats (31) zur Ausbildung des Echtfarbenbildes
appliziert werden, wobei die Thermotransferfolie bzw. die Thermotransferfolien insbesondere
jeweils nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Echtfarbenbild aus einer Vielzahl von Echtfarbengebieten besteht, welche bei
Beleuchtung in Auflichtbetrachtung und/oder Durchlichtbetrachtung eine zugeordnete
Echtfarbe zeigen, wobei in zumindest 10% der Echtfarbengebiete, bevorzugt in mehr
als 40% der Echtfarbengebiete, zwei oder mehr Rasterpunkte mittels des Thermotransferdruckkopfes
oder der Thermodruckköpfe appliziert werden, welche aus Teilflächen von Effektpigmentschichten
(11) gebildet sind, welche Effektpigmente (2) umfassen, die sich bezüglich ihrer optischen
Wirkung und/oder Orientierung unterscheiden, derart, dass die zugeordnete Echtfarbe
durch additive und/oder subtraktive Farbmischung dieser in dem jeweiligen Echtfarbengebiet
applizierten Rasterpunkte bei Beleuchtung erzeugt wird,
dass bevorzugt, insbesondere in jedem der Echtfarbengebiete, zwei oder mehrere der Rasterpunkte
nebeneinander und/oder übereinander und/oder einander überlappend auf der ersten Oberfläche
des Substrats (31) appliziert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasterpunkte zumindest eine laterale Abmessung im Bereich zwischen 40 µm und
100 µm aufweisen, wobei die lateralen Abmessungen der Rasterpunkte vorzugsweise zwischen
dem Zweifachen und dem Fünffachen der lateralen Abmessung der Effektpigmente (2) betragen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Registertoleranz in Vorschubrichtung (100) und/oder senkrecht zur Vorschubrichtung
(100) zwischen zumindest zwei Bereichen, welche jeweils von unterschiedlichen Thermotransferfolien
(1) auf das Substrat transferiert bzw. gedruckt werden, zueinander größer gleich -0,5
mm und kleiner gleich +0,5 mm, insbesondere größer gleich -0,15 mm und kleiner gleich
+0,15 mm, bevorzugt größer gleich -0,1 mm und kleiner gleich +0,1 mm, besonders bevorzugt
größer gleich -0,05 mm und kleiner gleich +0,05 mm, ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste der Thermotransferfolien (1) eine rote Effektpigmentschicht (11) aufweist,
dass eine zweite der Thermotransferfolien (1) eine grüne Effektpigmentschicht (11)
aufweist, und dass eine dritte der Thermotransferfolien (1) eine blaue Effektpigmentschicht
(11) aufweist.
15. Echtfarbenbild, insbesondere hergestellt nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10
bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Echtfarbenbild eine Vielzahl von auf eine erste Oberfläche eines Substrats (31)
applizierten Rasterpunkten umfasst, wobei die Rasterpunkte von Teilflächen einer Effektpigmentschicht
(11) einer Thermotransferfolie (1) oder von Teilflächen von Effektpigmentschichten
zweier oder mehrerer unterschiedlicher Thermotransferfolien gebildet sind,
dass vorzugsweise ein Rasterpunkt 1 bis 7000 Effektpigmente (2), insbesondere 10 bis 1000
Effektpigmente (2), bevorzugt 10 bis 500 Effektpigmente (2), umfasst, welche teilweise
oder vollständig übereinander und/oder nebeneinander angeordnet sind.